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Geschlossene Pressenpartie einer Papiermaschine
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Die Erfindung betrifft eine Pressenpartie, insbesondere für Feinpapiermaschinen,
in der sich wenigstens vier aufeinander folgende Preßspalte befinden, zwischen denen
die Bahn, die entwässert wird, in geschlossener Führung und von Filz oder Walzenoberfläche
getragen ohne offene Züge verläuft und die Entwässerung in der Pressenpartie im
wesentlichen symmetrisch und zu gleich großen Mengen durch beide Flächen der Bahn
hindurch erfolgt und die Pressenpartie aus einem ersten Tuch besteht, das als Pick-up-Filz
dient, an dessen Unterseite haftend die Bahn in den ersten entwässernden, von einem
gesonderten Preßwalzenpaar gebildeten Preßspalt transportiert wird, in dem als zweites
Tuch ein Unterfilz dient, der die Bahn weiter in den zweiten Spalt transportiert,
der zwischen einem Walzenpaar gebildet wird, und die Bahn nach dem zweiten'Spalt
vom zweiten Tuch abgenommen und der Oberwalze des zweiten Spaltes folgend in den
dritten Spalt überführt wird, der zwischen genannter Oberwalze und einer mit glatter
Oberfläche versehenen Walze gebildet wird, an der sich auch der vierte Spalt (N4)
der Pressenpartie befindet, der ein entwässernder Spalt ist und einen eigenen Pressenfilz
hat, wobei die genannten Spalte derart angeordnet sind, daß die Entwässerung im
ersten Spalt durch beide Flächen der Bahn, im zweiten Spalt hauptsächlich nur durch
eine Fläche
der Bahn, d. h. durch die Fläche hindurch erfolgt, die
am zweiten Tuch anliegt, wobei der dritte Spalt ein im wesentlichen nicht entwässernder
Glätt- und Transportspalt ist und die Entwässerung im vierten Spalt in entgegengesetzter
Richtung wie im zweiten Spalt erfolgt.
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In Papiermaschinen, die mit hohen Geschwindigkeiten laufen und die
besonders zur tIerste1iur schwa£'her bzw. dikirr iiersorten eingesetzt werden, kommen
sog. geschlossene Uberfiihrungssysteme zur Anwendung derart, daß die Bahn beim Lauf
vom Sieb in die Pressenpartie mit Hilfe eines Filzes ständig abgestützt wird. Systeme
dieser Art arbeiten so, daß der Transport filz der Pressenpartie auf dem Sieb an
die Bahn geführt wird. Der Transport filz kann mit einer rotierenden Walze derart
gegen die auf dem Sieb befindliche Bahn gedrtickt werden, daß sich die Bahn an den
Filz heftet und vom Sieb löst und ihren Lauf an der Oberfläche des Filzes haftend
fortsetzt, der die Bahn dann in den ersten Preßspalt der Pressenpartie befördert.
Pick-up-Systeme und Pressenpartien von Papiermaschinen haben in bekannter Weise
mehrere Preßfilze, die teilweise als bahntragende Elemente dienen und teilweise
die Entwässerung in den Preßspalten fördern.
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Gewöhnlich ist je Bahnbehandlungsstelle ein Filz vorgesehen.
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In einigen Fällen kann ein Filz auch zur Bahnbehandlung in zwei oder
mehr Stellen dienen.
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Die Erfindung geht davon aus, die "Sym-Press"-Pressenpartie der Anmelderin
(11Sym-Press" = finnisches Warenzeichen) aufgrund der Betriebserfahrungen, die mit
der "Sym-Press"-Pressenpartie im Laufe mehrerer Jahrc gesammelt wurden, weiter zu
entwickeln.
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Bezüglich der Einzelheiten der "Sym-Press"-Pressenpartie wird auf
die finnische Auslegeschrift Nr. 50651 der Anmelderin hingewiesen. Die tSym-Presst-Pressenpartie
ist
eine kompakte, sog. völlig geschlossene Pressenpartie, bei der
die vom Sieb kommende Papierbahn zwischen zwei TUchern durch einen aus zwei hohlprofilierten
Walzen und/oder zwei Saugwalzen gebildeten ersten Preßspalt geführt wird, wobei
die Entwässerung der Papierbahn durch ihre beiden Oberfl§-chen erfolgt, und die
Pressenpartie eine wenigstens mit einer Schabereinrichtung versehene, glatte Mittelwalze
hat, an der mit genannter Saugwalze ein zweiter Preßspalt gebildet wird, in dem
die Entwässerung durch die Oberfläche der Papierbahn erfolgt, die gegen die zweite
Walze des ersten Preßspaltes liegt. In dieser bekannten Pressenpartie befindet sich
hinter dem zweiten Preßspalt wenigstens eine Zusatzpreßstelle, die zwischen der
genannten glatten Mittelwalze, deren Durchmesser größer als der der anderen Pressenwalzen
der Pressenpartie ist, und einer hohlprofilierten Walze gebildet wird und deren
Zusatzpreßstelle von einem Filz durchlaufen wird und sich genannte Zusatzpresse,
bezogen auf den zweiten Preßspalt, im wesentlichen auf der entgegengesetzten Seite
der Mittelwalze befindet.
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Eine Pressenpartie, wie sie im vorstehenden beschrieben ist, kann
deshalb kritisiert werden, weil sie nicht in allen Fällen, insbesondere bei Feinpapiermaschinen,
imstande ist, eine bezüglich der Verteilung von Fein- und Füllstoffen völlig symmetrische
Entwässerung zu erzeugen. Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, Verbesserungen
in dieser Hinsicht zu schaffen.
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Ein Nachteil bei bekannten Pressen bestand darin, daß sich mit ihnen
nicht in allen Fällen ausreichend glatte Oberflächen an beiden Seiten der Bahn erzielen
lassen, was beonders bei Feinpapieren sehr wichtig ist.
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Zum Stand der Technik wird auf die Europa-Patentanmeldung 81 630083.4
(Veröffentlichung Nr. 0055206), Anmelde-
rin Beloit Corporation,
hingewiesen. In genannter Veröffentlichung ist eine der im ersten Abschnitt der
vorliegenden Anmeldung als Gegenstand der Erfindung bestimmten Pressenpartie ähnliche
Pressenpartie beschrieben. In dieser bekannten Pressenpartie dient als Oberwalze
des zweiten Preßspaltes eine mit poröser Elastomerebeschichtung versehene Pressenwalze.
Diese Pressenwalze, an der zwei Preßspalte gebildet werden, ist harter Belastung
ausgesetzt und ein Nachteil dabei ist, daß es für diese Walze schwer ist, eine ausreichend
haltbare elastische Beschichtung zu bekommen. Deshalb muß diese Walze sehr oft ausgewechselt
werden. Der Walzenwechsel ist jedoch eine aufwendige Maßnahme und verursacht einen
verhältnismäßig langen Papiermaschinenstillstand.
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Andererseits verlangt die Beschaffung von mehreren Reservewalzen und
deren Lagerhaltung Kapital und Lagerräume. Außerdem treten bei dieser Walze auch
Schwierigkeiten dabei auf, einerseits die Porösität der Walze und andererseits eine
ausreichend gute Oberflächenglätte besonders bei der Herstellung von Feinpapieren
miteinander zu verbinden. Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, sowohl die
im vorstehenden beschriebenen als auch die weiter unten deutlich werdenden Nachteile
durch eine einfache Lösung zu vermeiden.
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Zur Erzielung der im vorstehenden beschriebenen und weiter unten
deutlich werdenden Ziele ist für die Erfindung im wesentlichen charakteristisch,
daß die Oberwalze des zweiten Spaltes von einem im wesentlichen nicht wasseraufnehmenden
Bandfilz mit glatter Außenfläche umlaufen wird, der von seinen Oberflächeneigenschaften
her derart ausgebildet ist, daß sich die Bahn nach dem zweiten Spalt an genannten
Filz anlegt und vom zweiten Tuch ablöst und von genanntem Bandfilz getragen in den
dritten Spalt befördert wird, der hauptsächlich als Glätt- und Transportspalt dient,
nach welchem sich, teilweise auf den Oberflächeneigenschaften des Band filzes beruhend,
die Bahn vom Bandfilz ablöst und an die mit glatter
Oberfläche versehene
Pressenwalze heftet, an deren Oberfläche die Bahn weiter in den nachfolgenden entwässernden
Spalt läuft.
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Wird erfindungsgemäß an der Oberwalze des zweiten Spaltes, die auch
als Unterwalze des dritten Spaltes dient, ein besonderer Bandfilz mit glatter Oberfläche
verwendet, kann die Glätte der Außenfläche dieses Band filzes bezüglich der Oberflächenglätte
der herzustellenden Bahn optimal gewählt werden, weil der betreffende Band filz
nicht wasseraufnehmend zu sein braucht. Außerdem läßt sich das Auswechseln dieses
Bandfilzes erheblich schneller durchführen, als z. B.
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der Wechsel einer mit elastischer und poröser Beschichtung versehenen
und in entsprechender Position arbeitenden Walze gemäß Europa-Veröffentlichung 0
055 206. Es ist auch erheblich günstiger, die in der Erfindung nötigen Bandfilze
als entsprechende Reservewalzen auf Lager zu halten. Durch Führung der Bahn am Bandfilz
erfolgt die Übertragung der Bahn an die Oberfläche der Steinwalze auf sichere Art.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf ein in der Figur
der beigefügten Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel, auf dessen Einzelheiten
die Erfindung in keiner Weise beschränkt ist, ausführlich beschrieben.
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Die Figur zeigt in schematischer Seitenansicht eine erfindungsgemäße
Pressenpartie mit Ständerkonstruktion sowie die Verbindung mit der Siebpartie und
der Trockenpartie.
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Nach der Figur wird die am Formsieb 10 entwässerte Bahn, insbesondere
Feinpapierbahn W, in (I(^r Xlugzone olla der Pick-up-Walze 24 im Ablösungspunkt
P am B.luf zwischen den Walzen 11 und 12 vom Formsieb 10 an den ersten Filz 20 der
Pressenpartie überführt. Die Bahn W wird in der Saugzone 24a der Pick-up-Walze 24
an die untere Oberfläche des ersten Filzes 20 geheftet und daran haftend in die
Pressenpartie geführt.
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Der erste entwässernde Preßspalt Nt der Pressenpartie wird zwischen
einer unteren mit Saugzone 32a versehenen Saugwalze 32 und einer oberen mit hohlprofilierter
Oberfläche 23 versehenen Pressenwalze 22 gebildet. Der erste Filz 20, der von Leitwalzen
21 geführt wird, dient als oberes Pressentuch in dem ersten Spalt N1, in dem als
unteres Tuch ein Filz 30 dient, der von Leitwalzen 31 geführt wird. Damit hat der
erste Preßspalt N1 zwei Filze und die Entwässerung erfolgt sehr intensiv und symmetrisch
durch beide Oberflächen der Bahn W hindurch, d. h. auf- und abwärts. Der erste Filz
20 wird mit an sich bekannten Filzaufbereitungseinrichtungen 25 aufbereitet. Die
Pick-up-Walze 24 ist an einem abstehenden Teil 26 des Ständerteils 100 mit an sich
bekannten schwenkbaren Seitenträgern 27 befestigt.
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Der zweite entwässernde Preßspalt N2 der Pressenpartie wird zwischen
einer mit hohlprofilierter Oberfläche 34 versehenen Unterwalze 33 und einer Oberwalze
42 gebildet. Der zweite Filz 30 dient im zweiten Spalt N2 als Untertuch. Wie aus
der Figur ers.ichtlich ist, sind der erste Spalt N1 und der zweite Spalt N2 Horizontalpreßspalte
und zwischen genannten Spalten verlaufen der zweite Filz 30 und die von ihm getragene
Bahn W im wesentlichen horizontal. Nach dem zweiten Spalt N2 ändert die Bahn W,
getragen vom Band filz 40, im Zentrumswinkel b der Preßwalze 42 ihre Richtung. Der
genannte Winkel b beträgt im allgemeinen 900-1800, zwecksmäßig 1200-1500.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird die Oberwalze 42 von einem mit
spezieller Außen fläche versehenen Irlltten i fil% 40 umlaufen, der von Leitwalzen
41 geführt wird. Für den in dieser Erfindung wesentlichen Bandfilz 40 ist charakteristisch,
daß er kein Wasser aufnimmt, wenigstens nicht in bedeutendem Maße, und seine Oberfläche
so ausgebildet und derart glatt ist, daß Bahn W nach dem zweiten Spalt N2 in-
folge
der Oberflächeneigenschaften des Band filzes 40 dem Bandfilz 40 und nicht dem anderen,
wasseraufnehmenden mit gröberer Oberfläche versehenen Filz 30 folgt. Außer den im
vorstehenden genannten Aufgaben hat der Band filz 40 die Aufgabe, die Bahn zu glätten,
insbesondere die eine Seite der Feinpapierbahn W, wogegen die andere Seite der Bahn
W an der mit glatter Oberfläche 44 versehenen Steinwalze 43 geglättet wird. Die
Steinwalze 43 oder eine ähnliche Walze bildet den dritten Preßspalt N3 der Pressenpartie,
der in erster Linie mit genannter Pressenwalze 42 zusammen ein Transport- und Glättspalt
ist.
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Bei Verwendung des Bandfilzes 40 sind die Oberflächeneigenschaften
der Pressenwalze 42 nicht kritisch.
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An Steinwalze 43 ist der vierte Preßspalt N4 der Pressenpartie ausgeführt,
der ein entwässernder Preßspalt ist und aus einer mit hohlprofilierter Oberfläche
53 ausgestatteten Pressenwalze 52 gebildet wird. Der vierte Spalt N4 wird von einem
gewöhnlichen Preßfilz 50 durchlaufen, der von Leitwalzen 51 geführt wird. Filz 50
wird mit an sich bekannten Filzaufbereitungsvorrichtungen 55 aufbereitet.
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Wie im vorstehenden deutlich wurde, wird die Bahn W im ersten Spalt
N1 symmetrisch durch beide Bahnoberflächen entwässert. Im zweiten Spalt N2 erfolgt
die Entwässerung zum größten Teil oder ausschließlich in Hichtung des zweiten Filzes
30, da der Band filz 40 völlig oder praktisch gesehen wasserunaufnahmefähig ist.
Der dritte Spalt N3 ist, wie gesagt, din Transport- und Cl.;ittspalt, d;i er keine
wasieraufnehmenden Tücher hat. Im vierten Spalt Nlj erfolgt die Entwässerung in
Richtung des Pressenfilzes 50, d. h. in entgegengesetzter Richtung wie im zweiten
Spalt N2. Dadurch wird eine effektive und symmetrische Entwässerung sowie symmetrische
Fein- und Füllstoffverteilung in der Bahn gesichert,
was insbesondere
bei Feinpapieren wichtig ist, zu deren Herstellung die erfindungsgemäße Pressenpartie
hauptsächlich vorgesehen ist.
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Weiterhin kann der erfindungsgemäß verwendete Band filz 40 z. B.
so aufgebaut sein, daß er mit einem netzartigen Verstärkungsgewebe ausgerüstet ist,
das eine zugfeste Konstruktion bildet. Dieses Gewebe ist von imprägniertem Kunststoff,
Gummi oder dergleichen umgeben. Durch Wahl der Oberflächeneigenschaften des gegen
Bahn W kommenden Bandfilzes 40 kann in zweckmäßiger Weise auf die Eigenschaften
der einen Seite von Bahn W, insbesondere auf deren Glätte Einfluß genommen werden.
Der Bandfilz 40 kann in gewissem Maße was,eraufnahmefähig und sogar luftdurchlässig
sein. Die Durchlässigkeit hat allerdings keine wesentliche Bedeutung, wichtiger
für den Bandfilz 40 sind die Eigenschaften seiner gegen Bahn W kommenden Oberfläche,
insbesondere Oberflächenglätte und die Haftungseigenschaften der betreffenden Oberfläche
in bezug auf die Bahn, womit sicher gestellt wird, daß die Bahn W nach dem zweiten
Spalt N2 dem Bandfilz 40 folgt und sich vom Preßfilz 30 ablöst.
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Nach dem letzten Spalt N4 wird die Bahn mit Hilfe der Leitwalze 56
von der glatten Oberfläche 42J der Steinwalze 43 abgenommen.
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Nach der Pressenpartie wird die Bahn W in die an sich bekannte Trockenpartie
geführt, von der in der figur der Lead-in-Zylinder 62, ein Trocken zylinder 63 der
oberen Reihe und ein Trockenzyl inder 64 der unteren l\ti ,e zu ,el-len ,ini.
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Mit dem Zylinder 62 wird die Bahn W an ein von Leitwalzen 61 geführtes
Tuch 60 überführt.
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