-
In jedem Fall ist es erforderlich, den Bolzen vor Beginn des eigentlichen
Schweißvorganges in einer genau festgelegten Lage völlig zur Ruhe zu bringen, da
ein falscher Abstand vom Werkstück oder unkontrollierte Bewegungen, insbesondere
Vibrationen während des Schweißvorganges eine präzise und haltbare Schweißung unmöglich
machen würden. Es ist daher bekannt, den Schweißkopf mit Hilfe des doppelt wirkenden
Zylinders nicht nur nach unten zu fahren, sondern ihn in der Arbeitsstellung mit
einer vergleichsweise hohen Kraft, die einige hundert Newton betragen kann, gegen
einen ruhenden Anschlag zu drücken, um eine genaue und ruhige Positionierung des
Schweißbolzens zu gewährleisten. Darüber hinaus muß während des Schweißvorganges
der Schweißbolzen gegenüber dem Schweißkopf eine sehr schnelle Bewegung ausführen,
durch die er in das auf der Oberfläche des Werkstückes aufgeschmolzene Schweißbad
eingetaucht wird, wobei die Eintauchtiefe und die Eintauchgeschwindigkeit wieder-
um
kritische Parameter sind, die die Qualität der hergestellten Schweißung beeinflussen.
-
Das starke Anpressen des Schweißkopfes bzw. des ihn halternden Schlittens
gegen einen Anschlag auch während des Schweißvorganges selbst ermöglicht es, daß
der Schweißkopf als exaktes Widerlager für diese kritische Bewegung des Bolzens
dient.
-
Entsprechend gilt auch dann, wenn der Schweißkopf aus der Ruhestellung
nicht nach unten, sondern nach oben, horizontal oder unter irgend einem Neigungswinkel
auf ein Werkstück zu in seine Arbeitsstellung vorgeschoben wird.
-
Da es sich bei diesen Geräten um halbautomatisch arbeitende Geräte
handelt, in die zwar von einer Bedienungsperson für jeden Schweißvorgang ein Bolzen
und ein Werkstück eingebracht werden, die aber nach einer hierauf erfolgenden Auslösung
einen vollständigen Arbeitszyklus mit Vorschieben des Schweißkopfes, Durchführung
des Schweißvorganges und Zurückziehen des Schweißkopfes in die Ruhestellung selbsttätig
ausführen, ergibt sich ein gewisses Gefahrenmoment daraus, daß der zunächst in der
Ruhestellung befindliche Schweißkopf mit großer Kraft und Geschwindigkeit gegen
den Anschlag in der Arbeitsstellung vorgefahren wird. Nicht nur bei den Schweißverfahren,
bei denen der Bolzen auf das Werkstück aufgesetzt wird, sondern auch beim sogenannten
Spaltschweißen, bei dem der Bolzen zunächst etwa 5 mm über dem Werkstück in der
Arbeitsstellung festgehalten wird, besteht die Gefahr, daß Teile der Hand der Bedienungsperson
eingeklemmt, gequetscht und erheblich verletzt werden. Es ist daher bekannt, solche
Schweißgeräte mit einer Zweihandbetätigung auszustatten, die im allgemeinen zwei
Startknöpfe umfaßt, die mit beiden Händen gleichzeitig betätigt werden müssen, um
einen Arbeitszyklus auszulösen und durchzuführen. Dadurch soll erreicht werden,
daß die Bedienungsperson beide Hände aus dem Gefahren bereich herausgenommen hat,
bevor der Schweißkopf vorgeschoben wird.
-
Dies hat jedoch den Nachteil, daß die Bedienungsperson bis zum Ende
des Arbeitszyklus beide Startknöpfe niedergedrückt halten muß, damit der Schweißvorgang
vom Gerät nicht vorzeitig abgebrochen wird. Somit ist die Bedienungsperson bei jedem
Arbeitszyklus für mehrere Sekunden an jeder anderen Tätigkeit gehindert, obwohl
der gesamte Vorgang nach Betätigung der Starttasten selbsttätig abläuft. Es wurde
zwar versucht, durch ein möglichst schnelles Vorschieben des Schweißkopfes in die
Arbeitsstellung die Taktzeit zu verkürzen, doch sind diesen Bemühungen dadurch Grenzen
gesetzt, daß der Schlitten des Schweißkopfes nicht zu heftig gegen den Anschlag
der Arbeitsstellung prallen darf und überdies die durch diesen Anprall entstandenen
Vibrationen im Gerät abgeklungen sein müssen, bevor der eigentliche Schweißvorgang
beginnen kann.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Bolzenschweißgerät
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die Bedienungsperson ohne die
Gefahr eines Einquetschens der Hände davon befreit werden kann, mit beiden Händen
Startschalter für einen längeren Zeitraum eingedrückt zu halten.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im Anspruch 1 zusammengefaßten
Merkmale vor.
-
Gemäß der Erfindung wird der Schweißkopf bzw. der ihn tragende Schlitten
für den gesamten Weg, oder zumindest nahezu den gesamten Weg, den er von der Ruhestellung
bis zur Arbeitsstellung durchlaufen muß, mit einer Kraft beaufschlagt, die so niedrig
gewählt wird, daß mit ihr keinerlei Verletzungsrisiko verbunden ist.
-
Liegt diese Kraft im Bereich von weniger als 50 Newton, so kann die
Bewegung des Schweißkopfes von Hand ohne weiteres angehalten werden und der von
der Stirnfläche des Schweißbolzens und den sie umgebenden Teilen des Bolzenhalters
ausgeübte Druck ist auch bei kleinen Schweißbolzen so gering, daß ein Verletzungsrisiko
ausgeschlossen ist. Erst ganz am Ende des Vorschubweges, d. h. wenn der Schweißkopf
die Arbeitsstellung vollständig erreicht hat oder von ihr nur noch eine ganz geringe
Strecke, die in der Größenordnung von 1 mm liegt, entfernt ist, wird er mit der
wesentlich höheren Kraft beaufschlagt, die erforderlich ist, um ihn in einer sicheren
Lage am Anschlag zu halten.
-
Diese Kraft, die, wie bereits erwähnt, im Bereich von einigen hundert
bis 1000 Newton liegen kann, und der durch sie bewirkte hohe Druck kann bei dem
erfindungsgemäßen Gerät deswegen zu keinen Verletzungen führen, weil unter ihrer
Wirkung praktisch kein Weg mehr zurückgelegt wird. Wenn es aus Justierungsgründen
nicht möglich ist, diese Kraft erst dann wirken zu lassen, wenn der Schweißkopf
die Arbeitsstellung vollständig erreicht hat, wird der noch zurückliegende Weg jedenfalls
so klein gewählt, daß er im Bereich der verletzungsfreien Kompressibilität des Gewebes
der menschlichen Hand liegt. Es ist durchaus möglich, den Handrücken oder einen
Finger einen halben oder allenfalls einen Millimeter auch mit hoher Kraft zusammenzudrücken,
ohne daß es hierbei zu Verletzungen kommt.
-
Da auf diese Weise Quetschverletzungen der Bedienungsperson ausgeschlossen
sind, kann auf eine Zweihandsicherung des Gerätes verzichtet werden. Es genügt,
wenn zum Auslösen des Arbeitszyklus ein einziger Startschalter vorgesehen ist, nach
dessen Drücken ein Arbeitszyklus vom Gerät selbsttätig durchgeführt wird.
-
Dadurch wird die Bedienungsperson für die von der Maschine für die
Durchführung eines Arbeitszyklus benötigte Zeit freigestellt und kann in dieser
Zeit beispielsweise den Bolzen und das Werkstück für den nächsten Schweißvorgang
vorbereiten oder ein zweites derartiges Gerät im Gegentakt zum ersten bedienen.
Durch die im Vergleich zu den bisher bekannten Geräten wesentlich kleinere Vorschubkraft
erreicht der Schweißkopf bei gleichem Hubweg die Arbeitsstellung zwar etwas langsamer,
doch sind dafür die beim Andrücken an den Anschlag auftretenden Erschütterungen
wesentlich geringer, so daß weniger lange gewartet werden muß, bis der eigentliche
Schweißvorgang beginnen kann.
-
Hierdurch wird der größte Teil des beim Vorfahren des Schweißkopfes
auftretenden Zeitverlustes bereits wieder kompensiert. Das Zurückfahren des Schweißkopfes
in die Ruhestellung kann dann mit der üblichen hohen Kraft und Geschwindigkeit erfolgen,
da durch ein entsprechendes Schutzgehäuse verhindert werden kann, daß die Bedienungsperson
ihre Hände in Bereiche bringt, in denen bei Annäherung des Schweißkopfes und seines
Schlittens an die Ruhestellung eine Einquetschgefahr bestehen könnte.
-
Somit benötigt ein erfindungsgemäßes Bolzenschweißgerät insgesamt
für einen Arbeitszyklus nur geringfügig mehr Zeit, als ein herkömmliches# Gerät;
dennoch ist mit ihm eine wesentlich höhere Anzahl von Schweißungen pro Zeiteinheit
möglich, weil die Bedienungsperson während des Ablaufens des Arbeitszyklus nicht
mehr zur Untätigkeit gezwungen werden muß.
-
Ein besonderer Vorteil eines erfindungsgemäßen Gerätes ist darin
zu sehen, daß bei ihm, anders als bei den durch Zweihandbedienung gesicherten, mit
hoher Kraft
vorfahrenden Geräten auch für weitere Personen, die
sich zusätzlich zur Bedienungsperson am Gerät aufhalten, kein Verletzungsrisiko
besteht.
-
Gemäß der Erfindung kommt es nur auf die Größe der zum Vorschieben
des Schweißkopfes verwendeten Kraft und auf die Länge des allenfalls unter hoher
Krafteinwirkung noch bis zum Erreichen des Anschlages zurückzulegenden Weges, nicht
aber auf die Art der verwendeten Antriebskräfte an. Vorzugsweise wird jedoch ein
pneumatischer Antrieb, z. B. in Form eines doppelt wirkenden Zylinders verwendet.
-
Wenn ein erfindungsgemäßes Bolzenschweißgerät als Ständergerät ausgebildet
ist, bei dem sich der Schweißkopf aus einer oben liegenden Ruhestellung senkrecht
oder mit einer wesentlichen vertikalen Komponente nach unten in die Arbeitsstellung
bewegt, genügt es, zum Start eines Arbeitszyklus die den Schweißkopf und den Schlitten
in der Ruhestellung haltende Kraft wegzunehmen und die aus Schweißkopf und Schlitten
bestehende Einheit unter der Wirkung ihres Eigengewichtes nach unten sinken zu lassen.
Bei Verwendung eines doppelt wirkenden Zylinders kann diese Absinkbewegung noch
dadurch abgebremst werden, daß die Entlüftung des Arbeitsraumes, der zum Anheben
des Schweißkopfes unter Druck gesetzt werden muß, durch eine Drosselstelle erfolgt,
so daß der nach Betätigung der Starttaste in diesem Arbeitsraum sich nur langsam
abbauende Druck zumindest anfangs der nach unten gerichteten Bewegung des Schweißkopfes
entgegenwirkt.
-
Die Auslösung der hohen Anpreßkraft bei oder unmittelbar vor Erreichen
der Arbeitsstellung kann vorteilhafterweise mit Hilfe eines Endlagenschalters erfolgen,
der inbesondere als Pneumatikschalter ausgebildet sein kann.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen eines erfindungsgemäßen
Bolzenschweißgerätes sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt: F i g. 1 eine erste
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bolzenschweißgerätes, und F i g. 2 eine
zweite Ausführungsform.
-
Bei dem in F i g. 1 dargestellten Bolzenschweißgerätes handelt es
sich um ein Ständergerät, dessen Schweißkopf 1 über ein Klemmstück 2 mit einem Führungsschlitten
3 verbunden ist, der mit Hilfe von Führungswellen 4, von denen in F i g. 1 nur eine
sichtbar ist, an einem Tragrahmen 5 so gelagert ist, daß er in vertikaler Richtung
zwischen einer zurückgezogenen Ruhestellung und einer vorgeschobenen Arbeitsstellung
hin und her verschiebbar ist.
-
In F i g. 1 ist die aus Schweißkopf 1, Klemmvorrichtung 2 und die
Führungsschlitten 3 bestehende Einheit kurz vor Erreichen der Arbeitsstellung dargestellt,
in der die Unterkante 6 des Führungsschlittens 3 an einem Anschlag 8 zur Anlage
kommt, der starr mit dem Tragrahmen 5 verbunden ist.
-
Die Lage, die der Schweißkopf 1 in der Ruhestellung einnimmt, ist
in Fig. 1 durch das mit gestrichelten Linien 9 wiedergegebene obere Ende des Schweißkopfes
1 angedeutet.
-
An seinem unteren Ende besitzt der Schweißkopf 1 einen Bolzenhalter
10, in den ein Schweißbolzen 11 eingesetzt ist, der in der dargestellten Lage mit
seiner Zündspitze bereits auf einem Werkstück 12 aufsitzt. Damit der Schweißkopf
1 aus der gezeigten Lage noch vollständig bis in die Arbeitsstellung vorgeschoben
werden kann, ist der Bolzenhalter 10 im Schweißkopf 1 gegen die Kraft einer Feder
in Längsrichtung verschieblich gelagert.
-
Der Tragrahmen 5 ist an einem Tragarm 13 höhenverstellbar gelagert,
so daß er in Abhängigkeit von der Dicke des Werkstückes 12 immer so eingestellt
werden kann, daß der Schweißbolzen 11 mit Sicherheit auf die Oberfläche des Werkstückes
12 aufgesetzt hat, wenn die Unterkante 6 des Führungsschlittens 3 am Anschlag 8
zur Anlage kommt.
-
Alternativ hierzu kann beispielsweise bei einem Spaltschweißverfahren
der Tragrahmen 5 auch so eingestellt werden, daß der Schweißbolzen 11 von der Oberfläche
des Werkstückes 12 in der Arbeitsstellung einen definierten Abstand aufweist.
-
Zum Antrieb des Führungsschlittens 3 dient ein doppelt wirkender
pneumatischer Zylinder 14, dessen mit dem Führungsschlitten 3 fest verbundene Kolbenstange
in F i g. 1 durch die Führungswelle 4 verdeckt wird.
-
Der untere Arbeitsraum des doppelt wirkenden Zylinders 14 ist über
eine Leitung 15 mit dem einen Ausgang 16 eines als 4/2-Wegeventil ausgebildeten
Ventils 17 verbunden, das als von der Bedienungsperson zu bedienender Startschalter
dient.
-
Das Ventil 17 besitzt zwei Eingänge 18, 19, von denen der Eingang
18, der in der Ruhestellung des Ventils 17 mit dem Ausgang 16 verbunden ist, von
einer Druckluftquelle P mit Druckluft versorgt wird. Der zweite Eingang 19 liegt
auf Umgebungsdruck und steht in der Ruhestellung des Ventils 17 mit einem zweiten
Ausgang 20 in Verbindung, von dem eine Leitung 21 zu einem Stößelventil 22 führt,
das als Endlagenschalter dient, mit dessen Hilfe das Erreichen der Arbeitsstellung
des Schweißkopfes 1 abgefragt wird. Der Ausgang des Stößelventils 22 ist über eine
Leitung 23 mit dem oberen Arbeitsraum des doppelt wirkenden Zylinders 14 verbunden.
Von der Leitung 23 zweigt eine Stichleitung 24 ab, die dazu dient, einen durch Druck
betätigbaren Schalter 25 zu schließen, wenn in der Leitung 23 nach Öffnen des Stößelventils
22 ein Druckaufbau stattfindet.
-
Dieser Schalter 25 löst dann den eigentlichen Schweißvorgang aus,
was durch die beiden Pfeile F angedeutet ist.
-
An der Klemmvorrichtung 2 befindet sich ein Betätigungsstift 26,
dessen Länge so gewählt ist, daß er das Stößelventil 22 genau dann öffnet, wenn
der Schweißkopf 1 seine Arbeitsstellung erreicht hat, d. h. die Unterkante 6 des
Führungsschlittens 3 den Anschlag 8 berührt. In F i g. 1 berührt der Betätigungsstift
26 bereits den Stößel des noch geschlossenen Ventils 22, das so justiert ist, daß
es beim Durchlaufen des Restweges zwischen der Unterkante 6 und dem Anschlag 8 geöffnet
wird.
-
Diese Anordnung, bei der der Übersichtlichkeit halber das den Schweißstrom
liefernde Netzgerät sowie das Kabel, das dem Schweißkopf 1 den Schweißstrom zuführt,
weggelassen sind, arbeitet folgendermaßen: Es wird davon ausgegangen, daß sich das
betriebsbereite Bolzenschweißgerät zunächst in seiner Ruhestellung befindet. Dabei
ist der Eingang 18 des 4/2-Wegeventils 17 mit dem Ausgang 16 verbunden, so daß der
untere Druckraum des doppelt wirkenden Zylinders 14 von der Druckwelle P her mit
Druckluft versorgt wird und den Führungsschlitten 3 mit dem Schweißkopf 1 nach oben
in die Ruhestellung 9 gedrückt hält. Hat die Bedienungsperson einen Schweißbolzen
11 in den Bolzenhalter 10 eingesetzt und ein Werkstück 12 in der richtigen Weise
positioniert, so kann sie durch ein Ein-
drücken des Betätigungsknopfes
des Ventils 17 dieses Ventil aktivieren, so daß dessen Ausgang 20 mit dem Eingang
18 und der Ausgang 16 mit dem Eingang 19 verbunden wird. Dadurch wird einerseits
über die Leitung 21 Druck an den Eingang des Stößelventils 22 gelegt, das jedoch
nicht betätigt ist und daher die Verbindung zwischen der Leitung 21 und der Leitung
23 unterbrochen hält.
-
Da jedoch, wie bereits erwähnt, der Eingang 19 des Ventils 17 mit
der Außenluft in Verbindung steht, wird der untere Druckraum des doppelt wirkenden
Zylinders 14 über die Leitung 15 entlüftet und die aus Schweißkopf 1, Klemmstück
2 und Führungsschlitten 3 bestehende Einheit sinkt unter der Wirkung ihres Eigengewichtes,
das in der Größenordnung von 1,5 bis 2 kg liegt, langsam nach unten. Dabei wirkt
der sich im unteren Arbeitsraum des doppelt wirkenden Zylinders 14 langsam abbauende
Druck zunächst noch als Bremse.
-
Wesentlich ist, daß die den Schweißkopf 1 nach unten bewegende Kraft
so gering ist, daß er von der Hand jederzeit angehalten werden kann und der vom
Schweißbolzen 11 auf eine gegebenenfalls unter ihm eingeklemmte Hand oder dergleichen
ausgeübte Druck nicht zu Verletzungen führt.
-
Wenn der Schweißbolzen 11 auf das Werkstück 12 aufgesetzt hat, befindet
sich die Unterkante 6 des Führungsschlittens 3 in einem Abstand von etwa 1 mm über
dem Anschlag 8. Gleichzeitig hat der Betätigungsstift 26 den Betätigungsstößel des
Stößelventils 22 erreicht. Eine weitere Bewegung des Führungsschlittens 3 nach unten
bewirkt, daß das Stößelventil 22 den über die Leitung 21 anliegenden Druck auf die
Leitung 23 weiterschaltet, wodurch der obere Arbeitsraum des doppelt wirkenden Zylinders
14 mit dem Druck der Druckquelle P, der in der Größenordnung von 6 bar liegen kann,
beaufschlagt wird. Dadurch wird der Führungsschlitten 3 über die letzten Millimeterbruchteile
seines Hubweges mit der vollen Kraft des doppelt wirkenden Zylinders 14, die in
der Größenordnung zwischen 100 und 1000 Newton liegen kann, gegen den Anschlag 8
gepreßt, so daß er ein sicheres Widerlager für den Schweißvorgang bildet, der dadurch
ausgelöst wird, daß der in der Leitung 23 aufgebaute Druck über die Stichleitung
24 den Schalter 25 betätigt.
-
ist der Schweißvorgang beendet, wird das 4/2-Wegeventil 17 wieder
in seinen inaktiven Zustand zurückgeschaltet, wodurch sein Ausgang 20 mit dem Eingang
19 und sein Ausgang 16 mit dem Eingang 18 verbunden wird. Dadurch werden die Leitungen
21, 23, 24 und der obere Arbeitsraum des doppelt wirkenden Zylinders 14 entlüftet,
während der untere Arbeitsraum 14 mit dem vollen Druck der Druckquelle Pbeaufschlagt
wird. Dies hat zur Folge, daß der Führungsschlitten 3 und mit ihm der Schweißkopf
1 sehr rasch wieder in die obere Ruhestellung 9 angehoben wird.
-
Das in F i g. 2 dargestellte Bolzenschweißgerät ist im Prinzip genauso
aufgebaut wie das Schweißgerät aus Fig. 1. Gleiche Teile sind mit dem gleichen Bezugszeichen
bezeichnet und da für sie das oben Gesagte in entsprechender Weise gilt, kann die
folgende Beschreibung auf die Unterschiede zwischen den beiden Ausführungsformen
beschränkt werden.
-
Der wesentlichste Unterschied besteht darin, daß in die Leitung 21
ein Magnetventil 30 eingefügt ist, das in seinem Ruhezustand die Leitung 21 unterbricht,
so daß der Eingang des Stößelventils 22 auch nach Betätigung des Startventils 17
zunächst drucklos bleibt. Der Betätigungsstromkreis für das Magnetventil 30 enthält
eine Stromquelle 31, mit der der eine Anschluß des Magnetventils 30 direkt und der
andere über einen Schaltkontakt 32 eines Relais 33 sowie über das Werkstück 12 verbunden
ist. Der eine Steueranschluß des Relais 33 steht über eine Schutzdiode 34 mit dem
Schweißkopf 1 so in Verbindung, daß sich automatisch ein elektrisch leitender Weg
zu einem Schweißbolzen 11 ergibt, wenn ein solcher Bolzen in den Bolzenhalter 10
eingesetzt wird. Der andere Anschluß des Relais 33 ist mit dem vom Werkstück abgewandten
Pol der Stromquelle 31 verbunden.
-
Solange der Schweißbolzen 11 nicht auf das Werkstück 12 aufgesetzt
ist, d. h. solange sich der Schweißkopf 1 in seiner Ruhestellung befindet oder sich
von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung bewegt, ist der Betätigungsstromkreis
für das Relais 33 unterbrochen und der Schaltkontakt 32 geöffnet, so daß das Magnetventil
30 stromlos ist und die Leitung 21 unterbrochen hält.
-
Dies hat zur Folge, daß nach Betätigung des Startventils 17 der Schweißkopf
1 solange mit der geringen, durch sein Eigengewicht bedingten Kraft nach unten sinkt,
bis der Schweißbolzen 11 auf das metallische Werkstück 12 aufgesetzt hat. Erst dann
wird der Stromkreis für das Relais 33 geschlossen, so daß der Schaltkontakt 32 schließt
und das Magnetventil 30 den vom Ventil 17 her anstehenden Druck auf das Stößelventil
22 weiterschaltet. Dieses Stößelventil 22 fragt, wie beim Ausführungsbeispiel nach
F i g. 1 , ab, ob der Führungsschlitten 3 und damit der Schweißkopf 1 tatsächlich
die Arbeitsstellung ganz oder zumindest nahezu erreicht haben und gibt nur dann,
wenn sein Betätigungsstößel durch den Betätigungsstift 26 niedergedrückt ist, den
anliegenden Druck über die Leitung 23 an den obere Arbeitsraum des doppelt wirkenden
Zylinders 14 weiter.
-
Bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung wird die Sicherheit für die
Bedienungsperson dadurch erhöht, daß nicht nur das Erreichen der Arbeitsstellung
sondern auch die Bedingungen abgefragt werden, ob ein metallisches Werkstück in
die entsprechende Aufnahme des Bolzenschweißgerätes eingelegt worden ist und ob
ein in dem Bolzenhalter 10 eingesetzter Schweißbolzen dieses Werkstück 12 berührt.
Nur dann und bei Erreichen der Arbeitsstellung kann der obere Arbeitsraum des doppelt
wirkenden Zylinders 14 mit dem hohen Anpreßdruck beaufschlagt werden.
-
Da bei Spaltschweißgeräten der Schweißbolzen 11 in der Arbeitsstellung
zunächst nicht auf das Werkstück 12 aufgesetzt ist, kann in diesem Fall ein vom
Schweißkopf 1 nach unten vorstehender metallischer Stift mit der Schutzdiode 34
verbunden sein und den Betätigungsstromkreis für das Relais 33 beim Aufsetzen auf
das Werkstück 12 schließen.
-
Weiterhin zeigt F i g. 2 eine Variante für die Auslösung des eigentlichen
Schweißvorganges, die in gleicher Weise bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
Verwendung finden kann. Bei dieser Variante ist der Schalter 25 nicht ein druckgesteuerter
Schalter sondern der Schaltkontakt eines weiteren Relais 35, dessen einer Anschluß
über eine Schutzdiode 36 mit einer in die untere Stirnfläche 6 des Führungsschlittens
3 isoliert eingesetzten Metallplatte in Verbindung steht. Eine entsprechende Metallplatte
befindet sich in der oberen Stirnfläche des Anschlages 8 und ist mit dem einen Pol
einer Stromquelle 37 verbunden, deren anderer Pol mit dem zweiten Eingang des Relais
35 in Verbindung steht. Der Betätigungsstromkreis für das Relais 35 wird somit dann
geschlossen. wenn der Führungsschlitten 3 gegen den An-
schlag 8
gedrückt wird. Dies führt dann zum Schließen des Schalters 25, was ein entsprechendes
Startsignal für den eigentlichen Schweißvorgang auslöst.
-
Im übrigen besitzt die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform denselben
Funktionsablauf wie das Bolzenschweißgerät nach F i g. 1.