-
Vorrichtung zum Ablegen von Faserband zu einem zylindrischen
-
Bandpaket Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen von
Faserband an einer Spinnereivorbereitungsmaschine in zyloidenartigen Schleifen zu
einem zylindrischen Bandpaket mittels eines rotierenden, in seiner Drehachse eine
Bandeintrittsöffnung und im Abstand von seiner Drehachse eine Bandaustrittsöffnung
aufweisenden Drehtellers und einer über der Bandeintrittsöffnung des Drehtellers
angeordneten Faserbandzulieferstelle, wobei die Drehachse des Drehtellers und die
Längsmittelachse des Bandpaketes eine kreisförmige Umlaufbewegung zueinander ausführen.
-
Der Drehteller wird auch Trichterrad oder Coiler genannt.
-
Er erhält das Faserband üblicherweise von oben her zentral zugeführt
und gibt es in der Nähe seines Außenrandes nach unten wieder ab.
-
Gattungsgemäße Vorrichtungen werden zum Beispiel an Strecken zur Herstellung
von Streckenband, an Umfülleinrichtungen zum Umfüllen von Faserband aus großen in
kleine Kannen, an Karden, Krempeln oder Kämmaschinen verwendet.
-
Die Geschwindigkeit, mit der die Bandaustrittsöffnung des Drehtellers
über das Bandpaket beziehungsweise einen in einer Kanne befindlichen Faserbandinhalt
bewegt wird, bestimmt sich im wesentlichen durch die Umfangsgeschwindigkeit des
Drehtellers. Da der Faserbandinhalt der Kanne jedoch nicht stillsteht, weil das
Bandpaket sich relativ zum Drehteller bewegt beziehungsweise die Kanne zum Aufbau
der
zykloidenförmigen Schleifen gedreht wird, addiert oder subtrahiert sich zu dieser
Geschwindigkeit eine zum Beispiel aus der Bandpaketbewegung resultierende Geschwindigkeitskomponente.
Diese überlagernde Geschwindigkeitskomponente verändert die vorgesehene und durch
die Rotation des Drehtellers vorgegebene Geschwindigkeit der Faserbandablage zyklisch
und beeinflußt den Abzug des Faserbandes von der üblicherweise aus Lieferwalzen
gebildeten Faserbandzulieferstelle nachteilig.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den nachteiligen Einfluß
dieser überlagernden Geschwindigkeitskomponente zu kompensieren, mindestens aber
zu vermindern, um dadurch zu einer einwandfreieren Faserbandablage bei höherer Liefergeschwindigkeit
zu gelangen.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Schnittpunkte
der Längsmittelachse des Bandpaketes, der Drehachse des Drehtellers und der Vertikalprojektion
der Faserbandzulieferstel le mit der Berührungsebene des Bandpakets mit dem Drehteller
in einem Dreieck angeordnet sind.
-
Das Ausmaß der hierdurch erreichten seitlichen Verlagerung des Faserbandablieferungspunktes
aus der Drehachse des Drehtellers heraus hängt von der Überlagerungsgeschwindigkeit
ab. Die Richtung der seitlichen Verlagerung hängt wiederum von der Drehrichtung
des Drehtellers und der Bewegungsrichtung des Bandpakets beziehungsweise der Kanne
ab.
-
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist das Dreieck einen
an der durch den Eckpunkt C gehenden Drehachse des Drehtellers liegenden rechten
Winkel auf. Das Ausmaß der seitlichen Verlagerung des Faserbandablieferungspunktes
bestimmt sich auch nach praktisch üblichen Rotationsgeschwindigkeiten des Drehtellers
beziehungsweise des Bandpaketes.
-
Um hierbei die Erfindung gut zur Wirkung zu bringen, ist vorgesehen,
daß der an der Längsmittelachse des Bandpaketes liegende Winkel höchstens etwa 30
Grad beträgt.
-
Für in der Praxis anzutreffende Fälle ist es ausreichend, wenn dieser
Winkel zwischen 10 Grad und 25 Grad liegt.
-
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung befindet sich das Dreieck
auf derjenigen Seite der langen Kathete, auf der sich bei einem Rechtslauf des Drehtellers
das Bandpaket auf die Hypothenuse zubewegt bzw. auf der sich bei einem Linkslauf
des Drehtellers das Bandpaket von der Hypothenuse wegbewegt.
-
Mit anderen Worten ist für den Fall einer drehenden Kanne die Anordnung
so getroffen, daß das andere Ende der kleinen Kathete, an dem si-ch die Vertikalprojektion
der Faserbandzulieferstelle angenähert befindet, vom Eckpunkt C des rechtwinkligen
Dreiecks aus betrachtet, durch den die Drehachse des Drehtellers geht, bei einem
Rechtslauf des Drehtellers gegen die Kannendrehrichtung und bei einem Linkslauf
des Drehtellers in Kannendrehrichtung gerichtet ist. Die Kannendrehrichtung selber
kann hierbei linksdrehend oder nach Belieben auch rechtsdrehend sein.
-
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung besitzt der Drehteller
einen Faserbandführungskanal, der unter
der Faserbandzulieferstelle
beginnt und in der Nähe des Randes des Drehtellers endet und der einen Einlauftrichter
aufweist, dessen obere Öffnung einen Kreis umschließt, dessen Radius längengleich
der kleinen Kathete des Dreiecks -ABC ist.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die sich aus dem Zusammenwirken der Rotation des Drehtellers und der relativen
Bandpaketbewegung ergebenden Nachteile in bezug auf die Faserbandablage weitgehend
kompensiert werden. Dadurch kann bei besserer Faserbandablage und größerer Schonung
des Faserbandes eine höhere Ablieferungsgeschwindigkeit eingestellt werden.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichungen dargestellt.
Anhand dieser Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher beschrieben und erläutert
werden.
-
Fig. 1 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung.
-
Fig. 2 zeigt schematisch eine Ansicht von oben auf die Vorrichtung
nach Fig. 1.
-
Fig. 3 zeigt schematisch eine Ansicht von oben auf eine andere erfindungsgemäße
Vorrichtung.
-
Die Fig. 4 und 5 zeigen weitere Ansichten von oben auf weitere erfindungsgemäße
Vorrichtungen in ebenfalls schematischer Darstellung.
-
Beim ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 besteht die insgesamt
mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum Ablegen von aus Spinnfasern bestehendem Faserband
2 in eine oben offene Kanne 3 zu einem zylindrischen Bandpaket 3' im wesentlichen
aus einem die Kanne 3 tragenden Kannenteller 4, der mittels eines Lagers 5 rotierbar
gelagert ist.
-
Der Kannenteller 4 wird durch einen Treibriemen 6 angetrieben. Über
der Kanne 3 ist in einem stationär gelagerten Deckel 7, der einen Aufbau 8 aufweist,
mittels eines Wälzlagers 9 ein Drehteller beziehungsweise Coiler 10 rotierbar gelagert.
Der Coiler 10 wird durch einen Treibriemen 11 angetrieben. Im Inneren des Drehtellers
10 befindet sich ein Luntenführungskanal 13, der oben beginnt und dessen Kanalmündung
15 nach unten zur Kannenöffnung hin weist. Die Kanalmündung 15 befindet sich in
der Nähe des Außenrandes des Drehtellers 10.
-
Über dem Drehteller 10 wird durch ein Kalanderwalzenpaar 17, 18 eine
Faserbandzulieferstelle 12 gebildet. Gemäß Fig. 2 ist diese Faserbandzulieferstelle
12 seitlich der durch die Drehachse 14 des Drehtellers 10 und durch die Längsmittelachse
19 des Bandpakets 3' gehenden Ebene 20 angeordnet. Die Anordnung ist so getroffen,
daß von oben gesehen die Schnittpunkte 19', 14', 24' der Längsmittelachse 19 des
Bandpakets 3, der Drehachse 14 des Drehtellers 10 und der Vertikalprojektion 24
der Faserbandzulieferstelle 12 mit der Berührungsebene 23 des Bandpakets 3 mit dem
Drehteller 10 in einem Dreieck angeordnet sind. Die Drehachse 14 des Drehtellers
10 befindet sich am Eckpunkt C des rechtwinkligen Dreiecks ABC, an dem die beiden
Katheten zusammenstoßen, während sich die Vertikalprojektion
24
der Faserbandzulieferstelle 12 am anderen Ende der kleinen Kathete befindet, nämlich
hier am Eckpunkt A des in Fig. 2 angedeuteten Dreiecks. Der Winkel zwischen der
Hypothenuse und der größeren Kathete des rechtwinkligen Dreiecks ABC liegt hier
zwischen 10 Grad und 25 Grad.
-
Gemäß Fig. 2 rotiert der Drehteller 10 in Richtung des Pfeils 21 rechtsläufig,
also im Uhrzeigersinn, von oben gesehen. Ebenfalls rechtsläufig, also im Uhrzeigersinn,
dreht sich die Kanne 3 gemäß der Richtung des Pfeils 22. Fig. 2 läßt erkennen, daß
die kleine Kathete des Dreiecks ABC, vom Eckpunkt C aus betrachtet, gegen die Kannendrehrichtung
22 gerichtet ist.
-
Gemäß Fig. 2 wird das Faserband dem Kalanderwalzenpaar 17, 18 in Richtung
der Linie 2" zugeführt. Fig. 1 zeigt, daß der Faserbandführungskanal 13 oben einen
Einlauftrichter 13' aufweist, der einen Kreis unschließt, dessen Radius gemäß Fig.
2 längengleich der kleinen Kathete des Dreiecks ABC ist. Der Einlauftrichter übernimmt
eine Speicherfunktion, wie im folgenden Abschnitt erläutert werden soll.
-
Gemäß Fig. 2 ist die geringste Ablagegeschwindigkeit dann vorhanden,
wenn sich die Kanalmündung 15 in der Stellung 15II befindet. Die größte Ablagegeschwindigkeit
ist dann erreicht, wenn sich die Kanalmündung 15 in der Stellung 15IV befindet,
weil sie dann nahe an der Drehachse 19 der Kanne 3 operiert. Den kürzeren Weg, in
Fig. 1 mit 2' bezeichnet, nimmt das Faserband 2, wenn sich die Kanalmündung 15 in
der Stellung 15I befindet. Den längsten Weg nimmt das Faserband, in Fig. 1 mit 2
bezeichnet,
wenn sich die Kanalmündung 15 in der Stellung 15III
befindet.
-
In den Stellungen 15I und 15111 herrscht eine mittlere Abl agegeschwindigkeit.
Der Speichervorgang beginnt in dem Augenblick, in dem sich die Kanalmündung 15 in
der Stellung 15I befindet. Es wird zunehmend Faserbandlänge gespeichert, bis sich
die Kanalmündung 15 in der Stellung 1511 befindet, wo am wenigsten Lunte gebraucht
wird.
-
Von da an wird die Zunahme der Faserbandlänge im Faserbandführungskanal
geringer, bis sich die Kanalmündung 15 in der Stellung 15111 befindet. Die Faserbandspeicherung
ist nun beendet und es erfolgt die Abgabe der gespeicherten Menge, weil von der
Stellung 15111 zunehmend mehr Faserband gebraucht wird, bis sich die Kanalmündung
in der Stellung 15IV befindet. Von da an wird zunehmend weniger Faserband benötigt,
bis sich die Kanalmündung 15 wieder in der Stellung 15I befindet. In dieser Stellung
ist dann die zuvor gespeicherte Faserbandmenge wieder ganz aufgebraucht.
-
Dieser Vorgang wiederholt sich bei jeder Umdrehung des Drehtellers
10. Das Ausmaß der gespeicherten Faserbandmenge entspricht der Längendifferenz zwischen
der Linie 2 und der Linie 2' gemäß Fig. 1.
-
Das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig.
-
3 unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und
2 lediglich durch eine andere Anordnung der Kalanderwalzen 17, 18 beziehungsweise
der Faserbandzulieferstelle 12 und durch die entgegengesetzte Drehrichtung der Kanne
3 in Richtung des Pfeils 22'.
-
Fig. 3 zeigt, daß auch bei diesem Ausführungsbeispiel die Faserbandzulieferstelle
12 so angeordnet ist, daß die kleine Tangente, von Eckpunkt C des rechtwinkligen
Dreiecks
ABC aus gesehen, gegen die Drehrichtung 22' der Kanne 3 weist.
-
Bedingt durch vom ersten Ausführungsbeispiel abweichende Drehrichtungen
und Umfangsgeschwindigkeiten beträgt hier der die Hypothenuse und die lange Kathete
des Dreiecks ABC einschließende Winkel 25 Grad.
-
Während des Betriebs bewegt sich auch hier die Kanalmündung 15 im
Uhrzeigersinn. Die größte Liefergeschwindigkeit ist in der Stellung 15in, die geringste
Liefergeschwindigkeit in der Stellung 15IV, vorhanden. In den Stellungen 15I und
15III herrscht jeweils eine mittlere Liefergeschwindigkeit. Der Speichervorgang
beginnt, wenn die Kanalmündung 15 von der Stellung 15111 zur Stellung 15IV wandert,
wo das Maximum auftritt. Danach nimmt der Zuwachs an Speicherlänge ab, bis der Speichervorgang
in der Stellung 15I der Kanalmündung 15 beendet ist. Die jetzt im Faserbandführungskanal
vorhandene maximale Speicherlänge wird nun bis zur Stellung 1511 zunehmend abgebaut,
danach verringert sich die Abgabe der Speicherlänge, bis in der Stellung 15III die
ganze Speicherlänge wieder abgegeben ist und der Speicherzyklus von neuem beginnt.
-
Das dritte Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 4 unterscheidet
sich vom zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 lediglich durch hier entgegengesetzt
verlaufende Drehrichtungen 21' des Drehtellers 10 beziehungsweise 22 der Kanne 3.
Zu beachten ist hier, daß wegen des Linkslaufs
des Drehtellers
10 der Speichervorgang in der Stellung 15I beginnt und beim Weiterwandern der Kanalmündung
15 über die Stellung 15IV bis zur Stellung 15111 andauert, wo die Abgabe der gepseicherten
Faserbandlänge beginnt.
-
Das vierte Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 unterscheidet sich vom
ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 lediglich durch die linksläufige Drehung
der Kanne 3 in Richtung Pfeils 22' und durch die linksläufige Drehung des Drehtellers
10 in Richtung des Pfeils 21'. Der Speichervorgang beginnt hier aus der Stellung
15111 heraus und dauert an, solange die Kanalmündung 15 über die Stellung 15II zur
Stellung 15I wandert. Dann beginnt die Abgabe der gespeicherten Faserbandlänge,
erreicht in der Stellung 15IV ihr Maximum und dauert bis zur Stellung 15111 an,
wo die Wiederholung einsetzt.
-
Die Erfindung soll nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
eingeschränkt sein. Sofern das Faserband aus einer Strecke stammt, kann das Kalanderwalzenpaar
17, 18 das Lieferwalzenpaar der Strecke sein.
-
Die Bewegung des Bandpakets 3' kann bei einer anderen Konstruktion
eine Taumelbewegung sein. Die Relativbewegung zwischen der Drehachse 14 und der
Längsmittelachse 19 kann bei einer anderen Konstruktion bei stillstehendem Bandpaket
auch dadurch zustandekommen, daß die Drehachse 14 eine Kreisbewegung um die Längsmittelachse
19 des Bandpaketes ausführt.
-
- Leerseite -