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Beschreibung
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Dolmetscheranlage.
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Die Erfindung betrifft eine Dolmetscheranlage mit einer Überwachungs-Zentrale
und mehreren Dolmetscherplätzen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Derartige Dolmetscheranlagen werden bei Kongressen, Konferenzen usw.
eingesetzt, um den Original ton eines Redners simultan in mehrere andere Sprachen
übersetzen zu können. Der Originalton wird auf den Original kanal des Bus der Dolmetscheranlage
gegeben. An den Bus ist auch eine Sendeanlage angeschlossen, welche den Originalton
sowie die von den Dolmetscherplätzen erhaltenen Übersetzungen auf mehreren parallelen
NF-Kanälen draht--gebunden oder drahtlos ausstrahlt. Die Ausstrahlung kann von den
Konferenz- bzw. Kongreßteilnehmern mittels geeigneter Empfänger abgehört werden.
Wesentlich hierbei ist, daß auf einem NF-Kanal immer die gleiche Sprache ausgestrahlt
bzw. empfangen wird, trotz wechselnder Original-Sprachen und entsprechend wechselnder
Tätigkeit der einzelnen Dolmetscher. Dies sicherzustellen, ist mit den bisherigen
Dolmetscheranlagen schwierig, weil an der Zentrale keine übersichtliche Information
darüber zur Verfügung steht, welchen NF-Kanal der einzelne Dolmetscher abhört und
auf welchen NF-Kanal er ggf. seine Übersetzung aufspricht.
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Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Dolmetscheranlage so auszugestalten, daß an der Zentrale eine übersichtliche Information
darüber zur Verfügung steht, von welchem NF-Kanal in welchen NF-Kanal an den einzelnen
Dolmetscherplätzen jeweils übersetzt wird.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1 und bezüglich
vorteilhafter Ausgestaltungen in den Unteransprüchen gekennzeichneten Dolmetscheranlage
gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Dolmetscheranlage befindet sich an oder
in der Zentrale eine Anzeige, die für jeden Dolmetscherplatz, z.B. mit zwei Kanal-Nummern
anzeigt, welcher NF-Kanal gerade abgehört und auf wel,-chen NF-Kanal die Übersetzung
aufgesprochen wird. Diese Anzeige versetzt die Bedienungsperson an der Zentrale
in die Lage, fortlaufend zu überwachen, daß alle NF-Kanäle die "richtige", d.h.
durch den Organisationsplan festgelegte Sprache fürhren, und ggf. rasch Korrekturen
durch Kanal-Umschaltung vorzunehmen. Die Übersichtlichkeit ist auch dann gewahrt,
wenn eine größere Anzahl von NF-Kanälen, z.B. bis zu zwölf Kanälen benutzt wird
oder wenn mit sog. Relais-Dolmetschen gearbeitet wird, bei welchem in einzelne Sprachen,
z.B. weil sie selten sind, nicht aus dem Original, sondern aus einer Übersetzung
weiterübersetzt wird. Hierbei ermöglicht die Verwendung von Steuer-Computern an
den Dolmetscherplätzen und eines mit diesen korrespondierenden Überwachungs-Computers
in der Zentrale, ohne aufwendige Kabel -Verbindungen zwischen den Dolmetscherplätzen
und der Zentrale zu arbeiten. Der Nachrichtenverkehr zwischen dem Überwachungs-Computer
und den Steuer-Computern kann vielmehr über einen einzigen Daten-Kanal
erfolgen.
Nebenher ermöglichen die Computer eine wesentliche Verbesserung des Bedienungs-Komforts
insgesamt, was angesichts der äußerst hohen Konzentration, die die Tätigkeit des
Simultan-Dolmetschers erfordert, ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Die
Dolmetscher können sich ganz auf ihrer Arbeit konzentrieren und brauchen sich kaum
noch auf Fragen wie die Wahl des richtigen NF-Kanals und dergl. zu konzentrieren.
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Letzteres gilt im besonderen Maße für die Weiterbildungen der Erfindung
nach den Ansprüchen 2 und 3. Entsprechend der allgemeinen Erfahrung, daß an einem
Dolmetscherplatz meistens nur in zwei Sprachen gearbeitet wird, ist die aktuelle
Wahlmöglichkeit hinsichtlich der NF-Kanäle, auf die aufgesprochen wird, für den
Dolmetscher auf zwei Kanäle begrenzt, zwischen denen er in einfachster Weise durch
Betätigung der beiden Tastschalter wählen kann. Die zwei Vorwahl schalter werden
nur einmal entsprechend der jeweiligen personellen Besetzung des Dolmetscherplatzes
und der allgemeinen Zuordnung der Sprachen zu den NF-Kanälen eingestellt. Bei der
Weiterbildung nach Anspruch 3 kann diese Einstellung sogar von der Zentrale aus
vorgenommen werden.
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Eine noch bessere Übersicht über den Betriebszustand der Dolmetscheranlage
ermöglicht die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4. Bei dieser werden solche
Dolmetscherplätze besonders kenntlich gemacht, die in Betriebsbereitschaft sind,
bei denen jedoch momentan nicht gearbeitet wird.
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Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten
anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 das Blockschaltbild eines Dolmetscherplatzes
einer Dolmetscheranlage, Figur 2 das Blockschaltbild der Überwachungs-Zentrale der
Dolmetscheranlage.
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Eine Dolmetscheranlage umfaßt je nach Bedarf mehrere Dolmetscherplätze
nach Figur 1 sowie eine Überwachungs-Zentrale nach Figur 2. Die Dolmetscherplätze
sind untereinander und mit der Überwachungs-Zentrale über einen Bus 1 verbunden.
Der Bus 1 umfaßt mehrere, im Beispiel zwölf NF-Kanäle 2, von denen einer als Original
kanal Ch OR und die übrigen elf als Dolmetscherkanäle Ch n verwendet werden. Der
Bus umfaßt ferner einen Ruf-Kanal 3, bei welchem es sich um einen in beiden Richtungen
arbeitenden NF-Kanal handelt, über welchen Sprechverkehr zwischen den Dolmetscherplätzen
und der Zentrale abgewickelt wird. Weiterhin umfaßt der Bus 1 einen Datenkanal 4
mit einer Datenleitung DATA IN und einer Datenleitung DATA OUT, über welche Daten
von der Zentrale zu dem Dolmetscherplatz bzw. von diesem zur Zentrale übertragen
werden. Schließlich enthält der Bus eine Stromversorgungsleitung 5.
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Jeder Dolmetscherplatz ist für zwei Dolmetscher bestimmt, die abwechselnd
arbeiten. Dementsprechend enthält jeder Dolmetscherplatz zwei Abhörverstärker 10
und 11, die jeweils über eine NF-Torschaltung 12 bzw.
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13 an die NF-Kanäle 2 und den Ruf-Kanal 3 angeschlossen sind. Jede
NF-Torschaltung enthält dreizehn NF-Tore, von denen jeweils eines zur Herstellung
einer Verbindung zwischen einem bestimmten NF-Kanal 2 bzw. dem Ruf-Kanal 3 und dem
zugeordneten Abhörverstärker aktiviert wird. An jeden Abhör-Verstärker 10 und 11
ist ein Kopfhörer 14 bzw. 15 angeschlossen.
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Ferner enthält jeder Dolmetscherplatz einen Aufsprech-Verstärker 20,
dessen Ausgang über eine NF-Torschaltung 21, die in der Funktion den NF-Torschaltungen
12 und 13 gleicht, an die NF-Kanäle 2 und den Ruf-Kanal 3 angeschlossen ist. An
den Verstärker-Eingang sind zwei Mikrofone 22 und 23 über einen elektrischen betätigbaren
Eingangswahlschalter 24 angeschlossen. Dieser ist so ausgelegt, daß er entweder
das eine oder das andere oder keines der beiden Mikrofone durchschaltet.
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Ein Mithör-Verstärker 26, der einen Lautsprecher 27 beaufschlagt,
ist über einen elektrisch steuerbaren Schalter 28 an den Original kanal der NF-Kanäle
2 und an den Ruf-Kanal 3 angeschlossen.
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Die Steuerung des Dolmetscherplatzes erfolgt mittels eines Steuer-Computers
30, der mit dem Datenkanal 4 in Verbindung steht. Eingangsseitig sind an den Steuer-Computer
30 zwei manuell betätigbare Abhör-Wahlschalter 16 bzw. 17 angeschlossen, die jeweils
zwölf, d.h. eine der Anzahl der NF-Kanäle entsprechende Anzahl Schaltstellungen
haben. Die jeweils eingestellten Schaltstellungen werden vom Steuer-Computer durch
periodische Abfrage ermittelt und in Steuersignale für die beiden NF-Torschaltungen
12 und 13 umgesetzt. Entsprechend derselben wird jeweils eines der NF-Tore der NF-Torschaltungen
12 und 13 nach Maßgabe der Schaltstellung des zugeordneten Abhör-Wahlschalters 16
bzw. 17 aktiviert und schaltet einen NF-Kanal 2 auf den Abhör-Verstärker durch.
Unabhängig von den Schaltstellungen der Abhör-Wahischalter werden an den Ruf-Kanal
angeschlossene NF-Tore aktiviert, wenn der Steuer-Computer entsprechende Steuerdaten
über den Datenkanal 4 erhält.
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Weiterhin sind an den Steuer-Computer 30 eingangsseitig
zwei
Vorwahl schalter 31 und 32 angeschlossen. Sie gleichen in der Bauart den Abhör-Wahlschaltern
16 und 17.
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Den Vorwahlschaltern 31 und 32 sind zwei Tastschalter 33 und 34 zugeordnet,
die ebenfalls eingangsseitig an den Steuer-Computer 30 angeschlossen sind und zusammen
mit den Vorwahl schaltern 31 und 32 funktionsmäßig einen Aufsprech-Wahlschalter
bilden, mit welchem über den Steuer-Computer 30 die NF-Torschaltung 21 betätigt
wird. An den beiden Vorwahl schaltern 31 und 32 wird je ein NF-Kanal eingestellt,
auf den aufgesprochen werden soll. Mit den beiden Tastschaltern 33 und 34 kann bestimmt
werden, welcher der beiden Vorwahl schalter 31 und 32 wirksam sein soll. Der Steuer-Computer
gibt nach Maßgabe des jeweils zuletzt betätigten Tastschalters 33 oder 34 ein der
Stellung des Vorwahlschalters 31 bzw.
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32 entsprechendes Steuersignal an die NF-Torschaltung 21, mit welchem
dort das dem vorgewählten Kanal entsprechende NF-Tor aktiviert wird. Durch Betätigung
eines weiteren Tastschalters 35 kann die NF-Torschaltung 21 unter Überspielung der
Kanal-Vorwahl so aktiviert werden, daß der Aufsprech-Verstärker auf den Ruf-Kanal
3 geschaltet ist.
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Schließlich sind eingangsseitig an den Steuer-Computer 30 noch zwei
weitere Tastschalter 36 und 37 angeschlossen, die durch entsprechende Verarbeitung
ihrer Signale im Steuer-Computer als Ein-Aus-Schalter wirksam sind.
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Sie führen zur Erzeugung von Steuersignalen, die der Steuer-Computer
30 an den Eingangswahlschalter 24 abgibt und die diesen so einstellen, daß je nach
Betätigung der Tastschalter 36 und 37 entweder das Mikrofon 22 oder das Mikrofon
23 eingeschaltet ist. Die beiden Tastschalter 36 und 37 sind im Steuer-Computer
so verriegelt, daß immer nur eines der beiden Mikrofone eingeschaltet werden kann,
jedoch beide gleichzeitig abgeschaltet werden können.
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Der nach Programm arbeitende Steuer-Computer 30 besitzt somit Informationen
über die jeweiligen Stellungen aller an ihn angeschlossenen Wahlschalter, die aufgrund
periodischer Abfrage aller seiner Eingänge immer auf dem neuesten Stand sind. Die
Wahlschalter-Stellungs-Information hält der Steuer-Computer 30 zur Abgabe auf den
Datenkanal 4 bereit. Hierbei wird von den beiden Abhör-Wahlschaltern 16 und 17 jeweils
nur einer berücksichtigt, und zwar der Wahlschalter 16, wenn das Mikrofon 22 eingeschaltet
ist, und der Wahlschalter 17, wenn das Mikrofon 23 eingeschaltet ist. Die Abschaltung
beider Mikrofone wird als Betriebsbereitschaft des Dolmetscherplatzes ausgewertet.
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Die Steuer-Computer 30 aller Dolmetscherplätze werden von einem Überwachungs-Computer
40 in der Zentrale, vgl. Figur 2, überwacht. Der Überwachungs-Computer 40 ist ebenfalls
an den Datenkanal 4 angeschlossen.
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Er ist so programmiert, daß er die einzelnen Steuer-Computer 30 über
den Datenkanal 4 periodisch aufruft und den aufgerufenen Steuer-Computer veranlaßt,
Wahlschalter-Stellungs-Information über den Datenkanal 4 an den Überwachungs-Computer
in der Zentrale zu übertragen, wenn sich die Wahlschalter-Stellungs-Information
des betreffenden Steuer-Computers 30 seit dem letzten Aufruf geändert hat. Die von
allen über den Bus 1 angeschlossenen Dolmetscherplätzen in dieser Weise abgefragte
Wahlschalter-Stellungs-Information wird im Überwachungs-Computer 40 verarbeitet
und zur Steuerung einer Anzeige 41 benutzt. Die Anzeige 41 gibt für jeden Dolmetscherplatz
wieder, von welchem NF-Kanal abgehört und auf welchem NF-Kanal 2 aufgesprochen wird.
Ebenfalls wird die Verbindung mit dem Ruf-Kanal 3 angezeigt. Die Anzeige erfolgt
z.B. durch zwei alphanumerische Angaben für jeden Dolme-tscherplatz (OR für Ori-
ginalkanal,
laufende zimmer für die Dolmetscherkanäle und C für Ruf-Kanal 3). Die Betriebsbereitschaft
eines Datenplatzes wird durch die Angabe "OR" für beide Kanäle signalisiert. Im
Ausführungsbeispiel ist die Zentrale und dementsprechend die Anzeige 41 für zwölf
Dolmetscherplätze ausgelegt. Beispiele möglicher Anzeigen sind dargestellt. In der
oberen Reihe der Anzeige erscheinen die Kanäle, die abgehört werden, in der unteren
Reihe, auf die aufgesprochen wird, d.h. in die übersetzt wird.
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An den Überwachungs-Computer 40 sind zwölf Taster 42 angeschlossen,
die jeweils einem Dolmetscherplatz zugeordnet sind. Die Betätigung eines Tasters
42 führt dazu, daß der Überwachungs-Computer über den Datenkanal 4 den entsprechenden
Steuer-Computer 30 anspricht und diesen veranlaßt, den Umschalter 28 und/oder die
NF-Torschaltungen 12 und 13 zur Verbindung des Ruf-Kanales 3 an die Abhör- bzw.
Mithör-Verstärker zu aktivieren. Die Bedienungsperson der Zentrale kann dann über
ein Mikrofon 43 mit nachgeschaltetem Verstärker 44, das über einen vom Überwachungs-Computer
40 betätigten Schalter 45 an den Ruf-Kanal 3 gelegt wird, den betreffenden Dolmetscher
ansprechen. Umgekehrt kann dieser nach Betätigung des Tastschalters 35 über sein
Mikrofon die Bedienungsperson der Zentrale ansprechen, wozu dort ein Mithör-Verstärker
46 mit angeschlossenem Lautsprecher 47 über einen vom Überwachungs-Computer 40 gesteuerten
Umschalter 48 an den Ruf-Kanal 3 gelegt wird. Ohne Aufruf von einem Dolmetscherplatz
verbindet der Umschalter 48 den Mithör-Verstärker mit dem Originalkanal.
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Schließlich können an der Zentrale auch alle NF-Kanäle
wahlweise
abgehört werden. Hierzu dient ein Abhörverstärker 50, der über eine NF-Torschaltung
52 an die NF-Kanäle 2 angeschlossen ist und ausgangsseitig einen Kopfhörer 54 beaufschlagt.
Die NF-Torschaltung 52 wird mittels eines Abhör-Wahlschalters 56 über den Überwachungs-Computer
40 in der gleichen Weise gesteuert, wie es für die Abhörung am Dolmetscherplatz
oben erläutert wurde.
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