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Kindersicherung an Behältnissen, insbesondere Tablettenportionierern
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kindersicherung an Behältnissen,
insbesondere Tablettenportionierern, mit relativ zu einer Vorratskammer verlagerbarem
Schieber, welcher ein außerhalb des Schieberschachtes liegendes griffseitiges Ende
besitzt.
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Es ist bereits ein kindergesicherter Klappdeckelverschluß bekannt
(FR-PS 78 037 13). Bei diesem geht der Deckel in zwei randseitig angeformte, die
Deckelschließfuge nach unten hin überragende Lappen über, denen außenseitig Rastvorsprünge
angeformt sind, die sich an Gegenrastvorsprünge des bspw. aufschraubbaren Deckelträgers
verhaken. Diese Ausgestaltung ist herstellungstechnisch aufwendig und betätigungsnachteilig
insofern, als das Öffnen durch entsprechenden Hinterschneidungsverlauf der Rastmittel
erst durch noch festeres Anziehen des Deckels erfolgen kann, so daß eine Beschädigung
der Sicherungsmittel nicht ausgeschlossen werden kann. Außerdem ist die Handhabung
durch offene Anordnung der Sicherungsmittel auch für Kinder sofort erkennbar und
weckt sogar deren Interesse.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Behältnis mit einer
herstel lungstechnisch einfachen, gebrauchsgünstigen sowie unauffälligen Kindersicherung
auszustatten.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Behältnis-Kindersicherung Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine herstellungstechnisch
einfache Kindersicherung an Behältnissen erreicht, die als solche nicht ohne weiteres
erkannt wird. Hieraus resultiert ein erhöhter Sicherheitswert. Auch der bauliche
Aufwand bleibt in Grenzen, zumal es keiner zusätzlichen Anformung der Betätigungs-
bzw. Sicherungsmittel bedarf. Vielmehr ist das griffseitige Schieberende einfach
zufolge Längsschlitzung in zwei federnd gegeneinanderdrückbare Leisten geteilt.
Die Betätigungsmittel sind also an einem ohnehin verwendeten Bauteil realisiert.
Durch die Schlitzung ergibt sich dabei sogar noch eine Materialreduzierung. Die
eine Backe weist an ihrer Außenseite eine Rastnase auf, die mit einer geringeren
Tiefe in die zugehörige Riegelöffnung eintritt als der aus der federnden Gegeneinanderdrückbarkeit
resultierende Verlagerungsweg der Leiste.
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Der Schieber als Öffnungsteil wird unmittelbar gefaßt. Die Riegelöffnung
kann außenseitig geschlossen bleiben, so daß man die Rastnase nicht sieht. Durch
die Maßnahme, daß sich die Längsschlitzung nur über eine Teilhöhe des griffseitigen
Schieber-Endabschnitts erstreckt, und diese dem Vorratsraum abgewandt ist, tritt
auch über diesen Weg kein Tablettenstaub aus. Außerdem behält der Schieber seine
innere Stabilität gerade im stärker belasteten Anfaßbereich. Bedienungsvorteilhaft
ist es weiter, daß der griffseitige Schieber-Endabschnitt von zwei über die Außenflan
ken des Schieberschachtes vorstehenden Griffplatten gebildet ist. Der entsprechende
Überstand begünstigt das sichere Erfassen. Um eine solche Betätigungsvorrichtung
auch unabhängig von der Größe des Behältnisses vorteilhaft anwenden zu können, bringt
die Erfindung
schließlich den Vorschlag, daß die eine Griffplatte
in eine Eckaussparung des Behältnisses ragt. Die Eckaussparung schafft einen das
Erfassen erleichternde Greif-Freiraum.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläuert. Es zeigt Fig. 1 das erfindungsgemäß
ausgebildete Behältnis in vertikalem Teil-Schnitt, vergrößert, Fig. 2 den Schnitt
gemäß Linie 11-11 in Fig. 1, Fig. 3 den Schnitt gemäß Linie 111-1 II in Fig. 1,
Fig. 4 das Behältnis in Stirnansicht, und zwar vom griffseitigen Schieber-Endabschnitt
her gesehen und Fig. 5 den Tablettenspender in Perspektive, und zwar in gegenüber
Fig. 1 verkleinerter Wiedergabe.
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Das mit seinem überwiegenden Volumenanteil eine Vorratskammer V bildende
Behältnis 1 ist flachkastenförmig gestaltet und mittels eines Deckels 2 fest verschließbar;
es ist höher als breit. Sein Füllinhalt besteht aus scheibchenförmigem Füllgut,
wie bspw. Tabletten 3.
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Die Einzelabgabe dieses Inhalts erfolgt über einen Schieber 4. LeLzterer
läuft in Nähe des Behältnisbodens 5 bzw. auf diesem und überragt mit
seinem
betätigungsseitigen, frei zugänglich liegenden Ende den auf seine Größe abgestimmten
Schieberschacht 6.
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Der Schieberschacht 6 ist durch die eine Breitseitenwand 7 des Behältnisses
begrenzt. Die gegenüberliegende Begrenzungswand 8 des Schieberschachtes 6 ist von
einer bodennahen Einziehung 9 realisiert (vergl.
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Fig. 3). Deckelseitig setzt sich die Begrenzungswand 8 in einen zum
Schieberschacht 6 hin schräg abfallend ausgebildeten Boden 10 der Vorratskammer
V fort. Die Schrägung liegt quer zur Schieberverlagerung und geht über die ganze
Breitseite des Behältnisses 1. Der Boden 10 läuft in die andere Breitseitenwand
11 des Behältnisses 1 ein. Diese Breitseitenwand 11 deckt die Einziehung 9 ab, reicht
also bis an den Standrand des Behältnisses.
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Im Falle einer extrem flachen Ausgestaltung des Behältnisses würde
sich die Begrenzungswand 8 parallel zur einen Breitseitenwand 7 bis zum Deckel 2
hin fortsetzen. Der quer zum Tablettenzulauf verlagerbare Schieber 4 erstreckt sich
praktisch über das gesamte lichte Breitseitenmaß des Behältnisses. Er weist oberseitig
einen Freiraum F auf zur Aufnahme mehrerer in einschichtiger Nebeneinanderlage angeordneter
Tabletten 3.
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Hierin werden einige Tabletten ausgabegerecht vorgeordnet und unter
Nutzung der Schieberbewegung auch aufgelockert. Die eine seitliche Begrenzung des
Frei raumes bildet die ortsfeste Breitseitenwand 7, während die andere Seitenbegrenzung
durch eine nach oben weisende Schmalwand 12 des Schiebers 4 erreicht ist. Der zwischen
beiden Wänden verbleibende Abstand berücksichtigt die Tablettendicke. Die dem Schieber
gleich angeformte Schmalwand 12 schließt auf Höhe der Winkel kante 13 zwischen Boden
11 und Begrenzungswand 8 ab.
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Die Schmalwand-Oberkante 12' wird im Mittelbereich des Schiebers 4
noch von einem konvexen Buckel 14 überragt. Dessen Überstand entspricht etwa dem
Tablettenhalbmesser.
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In Schieberauszugrichtung x etwa um eine Tablettengröße versetzt,
setzt sich der Tablettenfreiraum F nach unten hin in eine Tabletten-Austragskammer
15 fort. Letztere ist größenmäßig auf eine Tablette abgestimmt und, wie der Freiraum
selbst, zur Breitseitenwand 7 hin querseitig offen, so daß die darin befindliche,
sich auf dem Austragskammerboden 15' abstützende Tablette nach entsprechender Freigabe
seitlich abgekippt werden kann.
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In den Bereich des Freiraumes F ragt ein von der schieberaustrittsseitigen
Schmalseitenwand 16 ausgebildeter Finger 17. Dieser entleert bei Schieberauszugbewegung
den Freiraum F von Tabletten 3, so daß nur die in der Austragskammer 15 sich befindende
Tablette 3 die zwischen Fingerende 17' und Boden 5 liegende Schachtöffnung Ö passieren
kann.
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Der fingerbildende Abschnitt ist oben zunächst parallel zum Boden
5 ausgerichtet, um danach in seine bodenseitige, schrägverlaufende Erstreckungslage
überzugehen. Das Fingerende 17' liegt der Austragskammer 15 näher als der Wurzelbereich
des Fingers 17.
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Das freie, gehäuseinnenseitige Ende des Schiebers 4 bildet eine Hubschräge
18 aus. Kreuzend und überlappend dazu liegt eine gehäuseseitige Gegenschräge 19.
In beiden Fällen beträgt der Schrägungswinkel ca.
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450, so daß eine durch Schieber-Ausgabeverlagerung (Richtung Pfeil
x)
auf den Boden 5 geratene Tablette mit Sicherheit auf die Bodenfläche
des Frei raums wieder angehoben wird. Daher wird auch die letzte Tablette sicher
ausgetragen. Vom Kreuzungspunkt 20 zwischen Hubschräge und Gegenschräge geht eine
die Bodenfläche des Freiraumes F bildende Rollrampe 21 aus. Letztere fällt in Richtung
der dortigen Oberkante 15" der Tabletten-Austragskammer 15 ab. Die so angehobene,
letzte Tablette rollt in diese Austragskammer.
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Von der anderen Oberkante 15"' der Tabletten-Austragskammer geht eine
zusätzliche Rollrampe 22 aus. Beide Rollrampen konvergieren in Richtung der Austragskammer
15. Durch den entsprechenden Schrägungsverlauf der Rollrampen ergibt sich bei Schieberverlagerung
ein Auflockern des unmittelbaren und anschließenden Tablettenvorrats, wobei der
Buckel 14 im Bereich der Winkel kante 13 auch noch in Art eines Abstreifers das
auf dem schrägen Boden 13 liegende Tablettenmaterial zum Abrutschen in den Freiraum
bringt.
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Die Hubschräge 18 wird von den Stirnkanten der Zinken a und b des
entsprechend gegabelten Schieberendes gebildet. In die Gabelöffnung 23 hinein ragt
die Gegenschräge 19. Die Gabelöffnung 23 berücksichtigt die Kontur des in Grundstellung
dazwischenliegenden, die Gegenschräge bildenden Materialsteges 24.
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Der der Breitseitenwand 7 näherliegende Zinken b geht bodenseitig
in eine Anschlagnase 25 über. Letztere überragt die Schieberunterseite und führt
sich in einer Längsnut 26 des Bodens 5. Die der Schachtöffnung Ö zugewandte, vertikale
Flanke der Anschlagnase 25 trifft unter Durchlaufen
des Ausgabehubs
schließlich gegen das Nutende 27. Der Nasen rücken weist eine Abschrägung auf, welche
die Montage des Schiebers begünstigt.
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Schmalwandseitig bildet der Schieber 4 desweiteren in Bodennähe eine
sich über die ganze Schieberlänge erstreckende Führungsleiste 28 aus, die in einer
entsprechenden Nut 29 der Begrenzungswand 8 läuft.
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Der Schieber 4 erbreitert sich an seinem griffseitigen Endabschnitt
4' derart, daß er das Öffnungsende des Schieberschachtes 6 stopfenartig abschließt
(vergl. Fig. 2). Hierdurch ist der Austritt von Tablettenstaub etc. vermieden. Durch
entsprechende Divergenz aller vier Schieberwandabschnitte tritt dieser dichtende
Abschluß erst im letzten Augenblick bei Erreichen der Grundstellung auf.
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Der griffseitige Endabschnitt 4' des Schiebers 4 ist zufolge Längsschlitzung
in zwei federnd gegeneinanderdrückbare Leisten 30, 31 geteilt, von denen die eine
30 an ihrer der korrespondierenden Breitseitenwand 7 zugewandten Außenseite eine
Rastnase 32 besitzt und mit einer Riegelöffnung 33 der genannten Wand zusammenwirkt.
Es handelt sich bezüglich der Rastnase 32 um einen angeformten zylindrischen Stumpf
mit behältereinwärts gerichtet abfallender Breitfläche als Auflaufschräge. Die Rastnase
32 tritt mit geringerer Tiefe in die Riegelöffnung 33 ein als der aus der federnden
Gegeneinanderdrückbarkeit resultierende Verlagerungsweg der Leiste beträgt. Eine
solche Einrichtung dient zugleich als wirksame Kindersicherung, in welchem Fall
es sogar günstig ist, die Riegelöffnung nach außen hin, d. h. sichtseitig verschlossen
zu lassen, so daß die
entsprechende Funktion nicht erkennbar ist.
Wie Fig. 1 entnehmbar, erstreckt sich der leistenbildende Schlitz 34 der Längsschlitzung
nur über eine Teilhöhe des griffseitigen Schieber-Endabschnitts 4'. Die Längsschlitzung
läuft frontal und bodenseitig aus und endet noch vor der Nut 26, so daß kein Weg
offenbleibt zum Austritt von Tablettenstaub.
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Die Leisten 30, 31 setzen sich quer in je eine Griffplatte 35, 36
fort, welche das Stirnende des Schieberschachtes 6 übergreifen und noch über die
Außenflanken des Schieberschachtes vorragen. Der Gesamtüberstand entspricht mindestens
dem Maß der lichten Breite des Schlitzes 34. Die Außenflanken der Griffplatten können
eine Rauhung aufweisen. Der im Querschnitt geschlossene, obere Teilbereich des Schieberkopfes
füllt den durch Einziehung zur Bildung des Fingers 17 entstandenen Raum 37 aus.
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Er bildet eine stabile Brücke zwischen den Leisten, so daß Verformungen
nicht auf den den Freiraum F und die Auftragskammer 15 bildenden .Bereiche übertragen
werden.
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Bei Packungen, die eine die Schieberbreite überragende Größe aufweisen,
ist es bedienungsgünstig von Vorteil, daß die eine Griffplatte 36 in eine seitliche
Eckaussparung 38 des Behältnisses 1 ragt. In letztere kann der Endbereich der Fingerkuppe
des Zeigefingers hineinragen. Die Griffplatten brauchen also nicht mit den Fingerspitzen
bzw. Nagelbereichen gefaßt zu werden. Dagegen bleibt der darüber liegende Teilbereich
des Behälters als Vorratsraum zur Verfügung.
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Die Funktion des Spenders ist, kurz zusammengefaßt, wie folgt: Durch
Gegeneinanderdrücken der Griffplatten 35, 36 wird die Schieberverrastung
aufgehoben.
Der Schieber 4 kann nun frei in Richtung des Pfeiles x anschlagbegrenzt vorgezogen
werden. Die in der Austragskammer 15 befindliche Tablette wird frei, wohingegen
der im Bereich des Freiraumes F liegende, vorsortierte Vorrat durch den Finger 17
zurückgehalten wird.
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Die Bewegung führt zu einem Auflockern. Vor das behälterinnenseitige
Schieberende geratene Tabletten 3 hingegen werden bei Rückverlagerung des Schiebers
stets wieder auf das Niveau des Frei raumes F bzw. seiner Rollrampe 21 gehoben.
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Der Schieber kann bspw. unter Einsatz einer Feder im Sinne einer Herbeiführung
der Grundstellung (Fig. 1) belastet sein.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.