DE3409910A1 - Verfahren zum betrieb einer doppelbandstranggiesskokille zum druckgiessen von stahl und mit einer doppelbandstranggiesskokille zusammenwirkende giessduese zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zum betrieb einer doppelbandstranggiesskokille zum druckgiessen von stahl und mit einer doppelbandstranggiesskokille zusammenwirkende giessduese zur durchfuehrung des verfahrens

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Gerhard Beckmann
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D11/00Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
    • B22D11/06Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into moulds with travelling walls, e.g. with rolls, plates, belts, caterpillars
    • B22D11/0637Accessories therefor
    • B22D11/064Accessories therefor for supplying molten metal
    • B22D11/0642Nozzles

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Continuous Casting (AREA)

Description

  • Verfahren zum Betrieb einer Doppelbandstranggieß-
  • kokille zum Druckgießen von Stahl und mit einer Doppelbandstranggießkokille zusammenwirkende Gießdüse zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Doppelbandstranggießkokille zum Druckgießen von Stahl, in deren Kokillenraum mittels einer rohrförmigen Gießdüse aus einem Zwischenbehälter unter Aufrechterhaltung eines Dichtspalts zwischen dieser und den in Gießrichtung mitlaufenden Kokillenwänden Stahlschmelze eingeleitet wird. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine mit einer Doppelbandstranggießkokille zusammenwirkende Gießdüse, bestehend aus einem Keramikrohr, welches - verbunden mit einem Zwischenbehälter - über sein Mundstück in den von den Kokillenwänden umgrenzten Kokillenraum hineinragt und mit diesen über einen als Dichtfläche ausgebildeten Außenwandabschnitt allseitig einen Dichtspalt bildet.
  • Eine in den geringfügig geneigten Kokillenraum einer Doppelbandstranggießkokille hineinragende rohrförmige Gießdüse ist in der DE-OS 32 31 321 beschrieben. Da die Dichtung zwischen der feststehenden Gießdüse und den in Gießrichtung bewegten Kokillenwänden zumindest dem metallostatischen Druck widerstehen muß, der durch die Lage des Flüssigkeitsspiegels im Zwischenbehälter bedingt ist, muß dafür Sorge getragen werden, daß der Dichtspalt zwischen Gießdüse und Kokillenwänden in der Größenordnung von einigen zehntel Millimetern während des Gießvorgangs mit ausreichender Genauigkeit aufrechterhalten wird. Dabei ist zu berücksichtigen, daß das in den Kokillenraum hineinragende Gießdüsen-Mundstück eine Wärmedehnung erfährt und die ihm benachbarten Kokillenwände unter Wärmeeinfluß ihre Lage bezüglich des Mundstücks ändern.
  • Falls also der Dichtspalt vor Einleiten des Gießvorgangs zu groß bemessen wird, kann die Doppelbandstranggießkokille nicht angefahren werden, da Stahlschmelze entgegen der Gießrichtung am Mundstück vorbei nach außen austritt. Bei einer zu engen Bemessung des Dichtspalts besteht die Gefahr, daß Mundstück und Kokillenwände miteinander in Berührung geraten und unter Umständen die Gießdüse von ihrer Halterung abgerissen und in Gießrichtung mitgeführt wird.
  • Um Anerstarrungen am Mundstück insbesondere auch bei Einleiten des Gießvorgangs zu vermeiden, ist mit der DE-OS 30 29 223 bereits der Vorschlag unterbreitet worden, das Mundstück einer Gießdüse - im Gegensatz zu dessen Restbereich - aus einem Werkstoff mit guter Wärmeleitfähigkeit, unter anderem Bornitrid (BN), herzustellen. Der genannte Werkstoff ist nur in geringemUmfang durch Stahlschmelze benetzbar; nachteilig ist jedoch seine verhältnismäßig große Wärmedehnung, die bei der Bemessung des Dichtspalts Berücksichtigung finden muß, sowie sein außerordentlich hoher Preis.
  • Mit der Erfindung sollen ein Verfahren zum Betrieb einer Doppelbandstranggießkokille zum Druckgießen von Stahl bei Gießbeginn und eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Gießdüse angegeben werden, welche die Beseitigung der Schwierigkeiten ermöglichen, die sich aus der Aufrechterhaltung eines engen Dichtspalts zwischen den relativ zueinander bewegten Bestandteilen sowie aus der Gefahr der Bildung von Anerstarrungen am Gießdüsen-Mundstück ergeben.
  • Die Ausbilaung der Gießdüse soll auch der Erkenntnis Rechnung tragen, daß ihr Mundstück (d.h. der in den Kokillenraum hineinragende Längsabschnitt, über den auch der Dichtspalt gebildet wird) im Normalfall ledialich für einen Gießvorgang einsetzbar ist, also ein möglichst preiswert herzustellendes Verschleißteil darstellen sollte.
  • Die aestellte Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt insofern eine Kombination aus drucklosem Gießen und Druckgießen dar, als während einer Einlaufphase die Dichtung zwischen dem Gießdüsen-Mundstück und den benachbarten Kokillenwänden nicht beansprucht, sondern im Kokillenraum ein Schmelzbad aufrechterhalten wird, dessen Badspiegel - bedingt durch die Neigung des Kokillenraums bezüglich der Waagerechten - unterhalb des Gießdüsenaustritts und damit außerhalb des Bereichs des Mundstücks liegt.
  • Nach Beendigung der Einlaufphase - d.h. der Zeitspanne, innerhalb der sich das Mundstück ausreichend erwärmt und die entsprechende Wärmedehnung erfahren hat - wird zumindest eine der beiden Einflußgrößen - Zuführmengenstrom und der Geschwindigkeit der Kokillenwände entsprechende Gießgeschwindigkeit - derart verändert, daß sich der Schmelzbadspiegel entgegen der Gießrichtung dem Gießdüsenaustritt nähert und das Schmelzbad schließlich den Kokillenraum vollständig ausfüllt.
  • Erst dann wird die aus dem Mundstück und den sich bewegenden Kokillenwänden gebildete Dichtung durch den in der Stahlschmelze herrschenden Druck beansprucht.
  • Der Zuführmengenstrom sollte während der Einlaufphase möglichst so bemessen sein, daß die fortlaufend in der Gießdüse aufgestaute Stahlschmelze diese als Freistrahl verläßt. Der Auf stau hat eine Aufheizung des Mundstücks zur Folge, die wesentlich wirksamer ist als die mittels einer Zusatzheizung - die ohnehin vor Einleiten des Gießvorgangs außer Betrieb gesetzt werden muß - herbeigeführte Temperaturerhöhung: Innerhalb einer Zeitspanne von wenigen Minuten läßt sich das Mundstück durch Zuführung der Stahlschmelze um mehrere hundert Grad auf etwa 1300 OC aufheizen, wodurch die Bildung von Anerstarrungen ausgeschlossen ist.
  • Damit sich der Kokillenraum ohne plötzliche Beanspruchung der Dichtung zwischen dem Mundstück und den bewegten Kokillenwänden füllt, wird das Verhältnis zwischen dem Zuführmengenstrom und dem Austrittsmengenstrom etwa zwei bis drei Minuten nach Gießbeginn während einer kurzen Übergangs zeitspanne allmählich verändert, und zwar dadurch, daß bei gleichbleibenden Zuführmengenstrom die den Austrittsmengenstrom festlegende Gießgeschwindigkeit herabgesetzt wird (Anspruch 2).
  • Das Verfahren ist dadurch weiter ausgestaltet, daß einer Verschiebung des Schmelzbadspiegels während der Einlaufphase durch eine Veränderung der Gießgeschwindigkeit entgegengewirkt wird (Anspruch 3). Falls also der Schmelzbadspiegel, bedingt beispielsweise durch Schwankungen des Zuführmengenstroms, in Richtung auf den Gießdüsenaustritt ansteigt, kann dieser Badspiegelbewegung durch eine Erhöhung der Gießgeschwindigkeit - entsprechend einer Erhöhung der Geschwindigkeit der Kokillenwände - entgegengewirkt werden. Die jeweilige Lage des Schmelzbadspiegels läßt sich dabei in einfacher Weise aufgrund von Temperaturmessungen, die an unterschiedlichen Abschnitten des Kokillenraums vorgenommen werden, ermitteln. Insbesondere können dazu Thermofühler in Form von Thermoelementen Verwendung finden, mit denen das obere Gießband abgetastet wird.
  • Die die Durchführung des Verfahrens ermöglichende Gießdüse weist die Merkmale des Anspruchs 4 au.
  • Die Herstellung des Gießdüsen-Nundstücks einschließlich seiner mit den Kokillenwänden zusammenwirkenden Dichtfläche aus amorpher Kieselsäure (Si02) ist insofern von Vorteil, als dieser besonders hoch beanspruchte Gießdüsenabschnitt eine sehr geringe Wärmedehnung aufweist und vom Werkstoff her um ein Vielfaches billiger ist als ein Mundstück beispielsweise aus Bornitrid.
  • Durch die Ausstattung des Mundstücks mit einer einen Freistrahl erzeugenden Drosselstelle ist sichergestellt, daß das Mundstück durch den damit verbundenen fortwährenden Aufs tau von Stahlschmelze innerhalb einer kurzen Zeitspanne auf die erforderliche hohe Temperatur aufgeheizt wird, ohne daß die in den Kokillenraum austretende Stahlschmelze in den Bereich zwischen dem Mundstück und den Kokillenwänden gelangt und dort Anerstarrungen bilden kann. Durch Ausstattung des Mundstücks mit einer Drosselstelle läßt sich ohne weiteres ein Freistrahl erzeugen, dessen Kernbereich bis zum Auftreffen auf die in Frage kommende Kokillenwand eine Länge in der Größenordnung von 300 mm erreicht.
  • Der Querschnitt F der Drosselstelle wird aufqrund der Beziehungen und Q/v = F festgelegt, wobei v die Durchflußgeschwindigkeit, a die Durchflußziffer, Ho die gesamte in Frage kommende ferrostatische Höhe, Q den durchfließenden Mengenstrom (Menge pro Zeiteinheit) und F die Querschnittsfläche der Drosselstelle bezeichnet.
  • Zweckmäßigerweise ist das Mundstück im Bereich des Gießdüsenaustritts und der Dichtfläche so ausgebildet, daß eine möglichst geringe Wärmemenge an die Kokillenwände abgegeben wird. Zu diesem Zweck ist bei einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes das Mundstück im Bereich der Dichtfläche doppelwandig ausgebildet und trägt in dem dort vorhandenen Zwischenraum eine Wärmeisolierschicht (Anspruch 5), Diese kann insbesondexe aus einer Mischung aus Aluminiumoxidasern und Aluminiumsilicat-Fasern bestehen, die mit einem organischen Binder versetzt ist (chemische Bestandteile; 72 % Al203, 21 % SiO2, Rest: Binder). Oberhalb einer Temperatur von etwa 400°C geht der Binder in den gasförmigen Zustand über, so daß die Wärmeisolierschicht dann nur noch aus den Bestandteilen Al203 und SiO2 besteht.
  • Das Mundstück kann insbesondere so ausgebildet sein,daB sein Körper am Gießdüsenaustritt eine Umbördelung aufweist, aus deren außenliegendem Endabschnitt auch die Dichtfläche gebildet ist (Anspruch 6). Das Mundstück weist also am Gießdüsenaustritt einen Querschnitt auf, der aus zwei U-förmigen, durch die Gießdüsenbohrung voneinander oetrennten Teilabschnitten zusammengesetzt ist.
  • Die Drosselstelle ist vorteilhaft so ausgebildet und angeordnet, daß zumindest ihr Anfangspunkt in Gießrichtung vor dem Bereich der Dichtfläche liegt (Anspruch 7).
  • Grundsätzlich sollte die Gießdüsenbohrung so ausgebildet sein, daß das Mundstück, nach Art eines Injektors arbeitend, die aus dem Zwischenbehälter zugeführte Stahlschmelze während der Einlaufphase in Form eines gebündelten Flüssigkeitsstrahls ohne weitergehende Berührung mit dem Mundstück am Gießdüsenaustritt in den Kokillenraum eintreten läßt.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele im einzelnen erläutert.
  • Es zeigen: Fig. 1 als Schemabild den Aufbau einer Gießanordnung bestehend im wesentlichen aus einem Zwischenbehälter, einer mit diesem in Verbindung stehenden rohrförmi- gen Gießdüse und einer Doppelbandstranggießkokille, in deren Kokillenraum die Gießdüse über ihr aus wechselbar befestigtes Mundstück hineinragt, Fig. 2, 3 schematisiert einen lotrechten Teilschnitt durch das Gießdüsen-Mundstück und den Eintrittsbereich der Doppelbandstranggießkokille während der Einlaufphase bzw. während des Gießvorgangs unter Druck, und Fig. 4, 5 einen Vertikal- bzw. Horizontalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Mundstück mit im Bereich der Dichtfläche angeordneter Wärmeisolierschicht.
  • Die in Fig. 1 dargestellte Gießanordnung zum Druckgießen von Stahl weist als Hauptbestandteile einen Zwischenbehälter 1, eine rohrförmige Gießdüse 2 mit einem Vorderabschnitt 2a und einem Mundstück 2b sowie eine Doppelbandstranggießkokille 3 auf, in deren Kokillenraum 4 die Gießdüse über das Mundstück 2b hineinragt.
  • Die Doppelbandstranggießkokille, deren Längsachse 3' - ebenso wie die Gießdüse 2 - bezüglich der Waagerechten unter einem flachen Winkel geneigt ist, weist als obere und untere Kokillenwand ein endloses Gießband 5 bzw. 6 auf, welches jeweils an einer vorderen und hinteren Umlenktrommel 7 bzw. 8 umläuft und auf der dem Kokillenraum 4 zugewandten Seite zusätzlich über Stützwalzen 9 gehalten ist. Die den Kokillenraum 4 seitlich begrenzenden Kokillenwände bestehen aus gegliederten endlosen Seitendämmen, die aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind. Die Gießbänder 5 und 6 sowie Seitendämme laufen während des Gießvorgangs in der Weise um, daß sich die durch den Pfeil 10 gekennzeichnete Gießrichtung ergibt. Die Geschwindigkeit der Kokillenwände im Bereich des Kokillenraums 4 entspricht der Gießgeschwindigkeit.
  • Die aus amorpher Kieselsäure (SiO2) bestehende Gießdüse steht unter Zwischenschaltung eines Bodenaustrittsrohrs 11 und eines Zwischenrohres 12 mit dem Zwischenbehälter 1 in Verbindung. Dessen Austrittsquerschnitt 1' ist zur Beeinflussung des in den Kokillenraum 4 eintretenden Zuführmengenstroms an Stahlschmelze mittels einer höhenverstellbaren Stopfenstange 13 zu oeffnen und zu schließen.
  • Die Teile 11, 12, 2a und 2b sind unter Verwendung von Dichtmörtel lösbar aneinander befestigt.
  • Die Gießdüse 2 ist bezüglich der Doppelbandstranggießkokille 3 so gehalten, daß ihr Mundstück 2b über seinen als Dichtfläche 2' (vgl. beispielsweise Fig. 2 und 3) ausgebildeten Außenabschnitt mit den benachbarten Kokillenwänden allseitig einen Dichtspalt 14 in der Größenordnung von wenigen zehntel Millimetern bildet, Die Gießdüsenbohrung 2" ist so ausgebildet, daß der eine Drosselstelle 15 bildende kleinste Bohrungsquerschnitt im Mundstück 2b liegt und - in Gießrichtung (Pfeil 10) gesehen - vor dem Gießdüsenaustritt 2"' endet.
  • Die Drosselstelle 15 wird in Abhängigkeit von der Füllhöhe H im Zwischenbehälter 1 (vgl. Fig. 1) so ausgelegt, daß die Stahlschmelze in Form eines Freistrahls 16 ohne weitergehenden Kontakt mit dem Mundstück 2b im Bereich des Gießdüsenaustritts 2"' in den Kokillenraum 4 eintritt und dort ein Schmelzbad 17 bildet, dessen Badspiegel 17' während einer Einlaufphase in der Größenordnung von mehreren Minuten unterhalb des Gießdüsenaustritts 2"' gehalten wird (vgl.
  • Fig. 2). Da der Schmelzbadspiegel während der genannten Zeitspanne außerhalb des Dichtspalts 14 liegt, ist die aus der Dichtfläche 2' und den Kokillenwänden gebildete Dichtung zwischen dem Mundstück 2b und den sich in Gießrichtung bewegenden Kokillenwänden noch nicht beansprucht.
  • Die Lage des Schmelzbades 17 und des Badspiegels 17' wird während der Einlaufphase dadurch geregelt, daß bei gleichbleibendem Zuführmengenstrom die Gießgeschwindigkeit (entsprechend der Geschwindigkeit der Kokillenwände in Gießrichtung) verändert wird. Zur Überwachung der Lage des Schmelzbades 17 sind auf der vom Kokillenraum 4 abgewandten Seite des oberen Gießbandes 5 drei Thermoelemente 18, 19 und 20 vorgesehen, die in Längsrichtung des Kokillenraums mit Abstand hintereinanderliegen. Die Sollage des Schmelzbades 17 wird dabei durch das in der Mitte liegende Thermoelement 19 angezeigt, sofern dieses im Bereich des Schmelzbadspiegels 17' liegt. Eine unerwünschte Verschiebung des Schmelzbadspiegels aus der Sollage wird durch das jeweils benachbarte Thermoelement 18 bzw. 20 erkennbar gemacht, das in Gießrichtung gesehen vor bzw. hinter dem Thermoelement 19 angeordnet ist. Falls also der Schmelzbadspiegel 17 in den Bereich des vorderen Thermoelements 18 gelangt, kann aufgrund der damit verbundenen Anzeige die Gießgeschwindigkeit soweit erhöht werden, daß der Badspiegel 17' innerhalb des Kokillenraums 4 wieder absinkt und in den Bereich der Sollage gelangt.
  • Die Ausstattung des Mundstücks 2b mit der Drosselstelle 15 hat zur Folge, daß die aus dem Zwischenbehälter 1 einströmende Stahlschmelze sich fortlaufend vor dem erwähnten kleinsten Bohrungsdurchmesser aufstaut, das Mundstück demzufolge in verhältnismäßig kurzer Zeit auf eine Temperatur von etwa 13000 C aufheizt und damit die Bildung von Anerstarrungen am Mundstück und insbesondere am Gießdüsenaustritt 2"' ausschließt.
  • Die während der Einlaufphase bestehenden Gießverhältnisse führen - bedingt insbesondere auch dadurch, daß die Stahlschmelze ohne Druck vergossen wird - zwar zu einer unbefriedigenden Qualität des Gießerzeugnisses; sie ermöglichen es jedoch, die Schwierigkeiten beim Anfahren der Doppelbandstranggießkokille erheblich herabzusetzen, wobei auf eine wenig aufwendige Gießdüse bzw. auf ein wenig aufwendiges Gießdüsen-Mundstück zurückgegriffen werden kann.
  • Während der Einlaufphase erfährt das Mundstück 2b in Folge der guten Aufheizung auch eine geringe Wärmedehnung, so daß sich in kurzer Zeit die Verhältnisse am Dichtspalt 14 einstellen, die während des sich anschließenden Gießvorgangs unter Druck eingehalten werden müssen.
  • Nach Beendigung der Einlaufphase und der damit verbundenen Aufheizung insbesondere des Gießdüsen-Mundstücks 2b wird die Gießgeschwindigkeit der Doppelbandstranggießkokille 3 bei gleichbleibendem Zuführmengenstrom während einer kurzen Übergangs zeitspanne feinfühlig und allmählich in einem bestimmten Umfang herabgesetzt. Dies hat zur Folge, daß der Badspiegel 17' des Schmelzbades 17 (vgl. Fig. 2) entgegen der Gießrichtung ansteigt, bis schließlich der Kokillenraum 4 bis zum Gießdüsenaustritt 2"' vollständig mit Stahlschmelze ausgefüllt ist (Fig. 3). Erst dann liegt an dem Dichtspalt 14 zwischen dem Mundstück 2b und den sich bewegenden Kokillenwänden der metallostatische Druck an, der sich aus der Füllhöhe H im Zwischenbehälter 1 (vgl. Fig. 1) und aus der Höhenlage des Zwischenbehälters bezüglich des Mundstücks ergibt.
  • Die vollständige Füllung des Kokillenraums 4 mit unter Druck stehender Stahlschmelze führt zu einem Gießerzeugnis hoher Qualität, welches - im Gegensatz zu dem während der Einlaufphase hergestellten Gießerzeugnis - ein dichtes Gefüge, eine gute Oberfläche und keine Seigerungen aufweist.
  • Beim Anstieg des Gießbadspiegels 17' in Richtung auf das Mundstück 2b wird gleichzeitig die im Kokillenraum 4 befindliche Luft durch den Dichtspalt 14 nach außen verdrängt, so daß das Druckgießen ohne die unerwünschte Aufnahme von Sauerstoff in die Stahlschmelze vor sich geht.
  • Bei dem in Fig. 2 und 3 dargestellten Mundstück 2b erweitert sich die Gießdüsenbohrung 2" im Anschluß an die Drosselstelle 15 in der Weise, daß die zugehörige Bohrungswand 2"" bezüglich der mit der Längsachse 3' zusammenfallenden Bohrungsachse unter einem Winkel von mindestens 300 geneigt ist.
  • Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gießdüse weist dessen Mundstück 2b im Bereich der Dichtfläche 2' eine Wärmeisolierschicht 21 auf (vgl. Fig. 4, 5). Der Körper des Mundstücks ist dabei am Gießdüsenaustritt 2"' mit einer Umbördelung versehen, die im Bereich des Gießdüsenaustritts 2"' aus einem Steg 2c und einem außenliegenden Endabschnitt 2d besteht; aus letzterem ist auch die Dichtfläche 2' gebildet.
  • Der Körper des Mundstücks 2b weist also im Bereich des Gießdüsenaustritts 2"' einen Querschnitt auf, der sich aus zwei durch die Gießdüsenbohrung 2" voneinander getrennten U-förmigen Abschnitten zusammensetzt.
  • Der mit der Verwendung der Wärmeisolierschicht 21 er- zielte Vorteil besteht darin, daß die Dichtfläche 2' lediglich über den Steg 2c mit der Gießdüsenbohrung 2" in Verbindung steht und demzufolge in diesem Bereich nur eine geringe Wärmemenge an die gekühlten Kokillenwände abgegeben werden kann.
  • Bei der in Rede stehenden Ausführungsform der Gießdüse weist das Mundstück 2b eine Gießdüsenbohrung 2" auf, deren Höhe h - abgesehen von einem kurzen Verengungsabschnitt V auf der linken Seite - über die Länge des Mundstücks konstant ist. Die Länge der sich an den Verengungsabschnitt anschließenden Drosselstelle 1 5 ist mit D bezeichnet. Diese Länge beträgt etwa das 1,5-fache des strömungstechnisch gleichwertigen Durchmessers der Querschnittsfläche der Drosselstelle 15 (Fig. 5).
  • Die Gießdüsenbohrung 2" ist also im Horizontalschnitt so ausgebildet, daß sich an einen kurzen Verengungsabschnitt mit der Länge V auf der linken Seite und die Drosselstelle 15 mit der Länge D ein Erweiterungsabschnitt mit der Länge E mit zunehmender Breite b anschließt. Der zugehörige öffnungswinkel bezüglich der Längsachse 3' beträgt 70 Die Länge der Dichtfläche 2', die durch Schleifen des jeweiligen Endabschnitts 2d hergestellt wird, liegt in der Größenordnung von etwa 5 bis 6 cm.

Claims (7)

  1. Anspriche 1Verfahren zum Betrieb einer Doppelbandstranggießkokille zum Druckgießen von Stahl, in deren Kokillenraum mittels einer rohrförmigen Gießdüse aus einem Zwischenbehälter unter Aufrechterhaltung eines Dichtspalts zwischen dieser und den in Gießrichtung mit laufenden Kokillenwänden Stahlschmelze eingeleitet wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Zuführmengenstrom zunächst derart eingestellt wird, daß die Stahlschmelze, aus der Gießdüse als Freistrahl in den Kokillenraum eintretend, dort ein Schmelzbad mit unterhalb des Gießdüsenaustritts liegendem Badspiegel bildet, und daß erst nach einer Einlaufphase in der Größenordnung bis zu mehreren Minuten das Verhältnis zwischen dem Zuführmengenstrom und dem mit Gießgeschwindigkeit bewegten Austrittsmengenstrom derart verändert wird, daß die Stahlschmelze nach Ansteigen des Schmelzbadspiegels den Kokillenraum auch an der Gießdüse vollständig ausfüllt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem Zuführmengenstrom und dem Austrittsmengenstrom etwa zwei bis drei Minuten nach Gießbeginn dadurch verändert wird, daß bei gleichbleibendem Zuführmengenstrom die den Austrittsmengenstrom festlegende Gießgeschwindigkeit während einer kurzen Übergangs zeitspanne allmählich herabgesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer Verschiebung des Schmelzbadspiegels während der Einlaufphase durch eine Veränderung der Gießgeschwindigkeit entgegengewirkt wird.
  4. 4. Gießdüse für eine Doppelbandstranggießkokille zum Druckgießen von Stahl, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bestehend aus einem Keramikrohr, welches - verbunden mit einem Zwischenbehälter - über sein Mundstück in den von den Kokillenwänden umgrenzten Kokillenraum hineinragt und mit diesen über einen als Dichtfläche ausgebildeten Außenwandabschnitt allseitig einen Dichtspalt bildet, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Körper des Gießdüsen-Mundstücks (2b) einschließlich seiner Dichtfläche (2') aus amorpher Kieselsäure (sir2) besteht und daß der kleinste Bohrungsquerschnitt der Gießdüse (2), der eine einen Freistrahl (16) erzeugende Drosselstelle (15) bildet, im Mundstück liegt.
  5. 5. Gießdüse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (2b) im Bereich der Dichtfläche (2') doppelwandig ausgebildet ist und in dem dort vorhandenen Zwischenraum eine Wärmeisolierschicht (21) trägt.
  6. 6. Gießdüse nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper des Mundstücks (2b) am Gießdüsenaustritt (2"') eine Umbördelung (2c, 2d) aufweist, aus deren außenliegendem Endabschnitt (2d) auch die Dichtfläche (2') gebildet ist.
  7. 7. Gießdüse nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselstelle (15) in Gießrichtung (Pfeil 10) vor dem Bereich der Dichtfläche (2') liegt.
DE19843409910 1984-03-17 1984-03-17 Verfahren zum betrieb einer doppelbandstranggiesskokille zum druckgiessen von stahl und mit einer doppelbandstranggiesskokille zusammenwirkende giessduese zur durchfuehrung des verfahrens Withdrawn DE3409910A1 (de)

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