DE3409755C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D241/00—Heterocyclic compounds containing 1,4-diazine or hydrogenated 1,4-diazine rings
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- Organic Chemistry (AREA)
- Plural Heterocyclic Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Pyraziniumverbindungen,
die in photoreaktiven enzymatischen Systemen verwendet werden können.
Die Pyraziniumverbindungen der Erfindung eignen sich insbesondere
als Elektronenüberträger bei der photoenzymatischen
Herstellung von Wasserstoff und Ammoniak.
Die Photosynthese ist ein für die Existenz der Biophäre
fundamentaler Vorgang. Bei der Ausführung der Photosynthese
durch lebende Organismen ist für die Umwandlung von Lichtenergie
in chemische Energie das Pigment Chlorophyll als
Photosensibilisator erforderlich. Bei höheren Organismen,
wie eukaryontischen Organismen, wird diese Funktion von
spezialisierten Zellorganellen, den Chloroplasten, ausgeübt,
die in bezug auf zahlreiche Eigenschaften sich wie unabhängige
Organismen verhalten.
Die durch die Chloroplasten absorbierte Lichtenergie führt
zur Photolyse von Wasser und einem Potentialanstieg der
photolytisch erzeugten "niederenergetischen" Elektronen
(+800 mV) auf einen "hochenergetischen" Wert von -600 mV.
Die hochenergetischen Elektronen werden durch die in den
Chloroplasten auftretenden primären Elektronenüberträger
eingefangen. Die erhaltenen energiereichen, reduzierten
Überträger werden sodann von Organismus dazu verwendet, mit
Hilfe von enzymatischen Verfahren Kohlendioxid in Kohlenhydrate
oder Kohlenwassserstoffe und Stickstoff in Ammoniak
überzuführen. Ferner werden unter Bedingungen, unter denen
diese Verfahren nicht voll funktionsfähig sind, z. B. bei
einem beschränkten Zugang zu Kohlendioxid oder Stickstoff,
die reduzierten Elektronenüberträger zu einer durch Nitrogenase
und Hydrogenasen katalysierten Wasserstoffbildungsreaktion
umgelenkt.
Obgleich die in Chlorophyllorganellen ablaufenden photosynthetischen
Bildungs- und Verwertungsreaktionen nicht
vollständig aufgeklärt sind, weiß man, daß die aufeinanderfolgende
Absorption von 2 Lichtquanten durch die gekoppelten
Chlorophyllpigmente P.680 und P.700 erforderlich ist, um
die Energie der durch Wasserphotolyse gebildeten Elektronen
so stark anzuheben, wie es für die Bildung von reduzierten
Elektronenüberträgern erforderlich ist. Die hohen Potentiale
der durch Licht angeregten Elektronen reichen aus, die in
gebundenen primären Elektronenüberträgern, wie Ferredoxin,
vorhandenen Eisen-Schwefel-Cluster zu reduzieren. Die Energie
wird sodann auf lösliche Elektronenüberträger, wie
freies Ferredoxin oder Flavodoxin, übertragen. Bezüglich
einer eingehenderen Erörterung der biologischen Photosynthese
wird auf folgende Literaturstellen verwiesen: J. R.
Benemann et al., "Advances in Microbial Physiology", Bd. 5,
Academic Press London, 1971, S. 135-172; D. I. Arnon et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Bd. 78 (1981), S. 2942-2946;
M. Calvin, in "Living Systems as Energy Converters", North
Holland Publ., Amsterdam, 1977, S. 231-259.
Proteine, wie Ferredoxine und Flavodoxine, sind die in biologischen
Organismen vorhandenen natürlichen Elektronenüberträger,
die an der in vivo-Übertragung von hochenergetischen
Elektronen bei aeroben und anaeroben Prozessen beteiligt
sind; vgl. E. J. Knight et al, J. Biol. Chem., B. 241 (1966),
S. 2752. Diese Proteine nehmen an der lichtabhängigen
in vivo-Stickstoffixierung, -Kohlenhydratbildung und -Wasserstoffentwicklung
sowie an der lichtunabhängigen, anaeroben
Stickstoffixierung teil; vgl. T. R. Hamilton et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, Bd. 52 (1964), S. 637. Sie transportieren
im wesentlichen die hochenergetischen Elektronen vom
Chlorophyll zu den Enzymen, die sie verwerten.
In letzter Zeit wurden im Rahmen von mehreren Untersuchungen
über die synthetische Bildung von Wasserstoff durch Photolyse
von Wasser künstliche Systeme unter Einsatz von Ferredoxinen
und Flavodixinen entwickelt. Diese Systeme wurden
auch als Testmodelle für die Untersuchung von photosynthetischen
Reaktionen herangezogen. Typischerweise werden
bei derartigen Systemen ein synthetischer Photoaktivator
oder isolierte Pflanzenchloroplasten, ein Elektronenüberträger
und ein Enzym, wie Nitrogenase oder Hydrogenase,
eingesetzt; vgl. J. R. Benemann et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, Bd. 64 (1969), S. 1079; und J. R. Benemann in
"Living Systems as Energy Converters", North-Holland Publ.,
Amsterdam, 1977, S. 285-297. Bei einem derartigen Modell
wird beispielsweise die Aktivität des durch die photosynthetische
Reaktion stimulierten Systems anhand der Reduktion
von Acetylen zu Ethylen verfolgt.
Untersuchungen mit isolierten Chloroplastensystemen haben
gezeigt, daß andere Verbindungen als Elektronenüberträger
dienen und anstelle von Ferredoxin oder Flavodoxin verwendet
werden können. Beispielsweise sind Dipyridyle, wie
Methylviologien, Benzylviologen und cyclische Analoge davon,
in der Lage, belichtete Chloroplasten und das Enzym Hydrogenase
zu koppeln; vgl. K. K. Rao et al., in "Photosynthesis
in Relation to Model Systems", Elsevier, Amsterdam, 1979,
S. 299-329; und I. Okura et al, J. C. S. Chem. Comm., 1980,
S. 84. Diese synthetischen Verbindungen können auch mit
zellulären photochemischen Redoxreaktionen in Wechselwirkung
treten und einen Kurzschluß der Photosynthese verursachen.
Der Befund, daß einige Dipyridyle, wie Diquat und Paraquat
eine herbizige Aktivität besitzen; vgl. B. Kock et al, Biochem.
Biophys. Acta, Bd. 1091 (1965), S. 347, überrascht nicht.
Ein weiteres Beispiel einer als Elektronenüberträger geeigneten
Verbindung ist Phenaziniummethosulfat (PMS), das gegenüber
Hydrogenase, nicht aber gegenüber Nitrogenase aktiv ist (vgl.: G. Papageorgiou,
Chem. Abstr. 84, 2367 h (1976); E. L. Barsky et al.,
J. Biol. Chem. 251, 7066 (1976); T. Yagi et al., Chem. Abstr.
99, 91021 r (1983); K. Schneider et al, Chem. Abstr. 86, 1521 h
(1977); und R. H. Burris et al., Biochemistry 20, 2234 (1981)).
Bekannt sind weiterhin verschiedene monoquaternisierte
Pyraziniumverbindungen und teilweise deren Halbstufenpotentiale,
nicht jedoch ihre mögliche Verwendung als Elektronenüberträger in
photoreaktiven enzymatischen Systemen (vgl.: J. A. Zoltewicz et
al., J. Amer. Chem. Soc. 93, 5475 (1971); E. V. Hort et al., J.
Amer. Chem. Soc. 77, 5898 (1955); A. Le Berre et al., Bull. Soc. Chim.
France 1973, 2404; und L. Roullier et al., Chem. Abstr. 93, 167 302 g
(1980)).
Im allgemeinen sind jedoch wenige organische Verbindungen
bekannt, die wirksame Elektronenüberträger für Chloroplasten
oder synthetische Photoaktivatorsysteme darstellen.
Typischerweise passen die Potentiale der reduzierten
Formen der bekannten niedermolekularen organischen Elektronenüberträger
nicht zu dem für eine wirksame Enzymkopplung erforderlichen
Potential. Infolgedessen kommt es zu keiner
wirksamen Übertragung der energetischen Elektronen durch
diese Träger. Außerdem begünstigt jede Neigung der reduzierten
Formen der Überträger zum Verbleib an den Chloroplasten
in gebundenem Zustand die unerwünschte entgegengesetzte
Reaktion mit den Organellen, was den Elektronenübertragungsvorgang
unmöglich macht. Auf der Basis von Proteinmaterial,
wie synthetischen Analogen von Flavodoxin oder
Ferredoxin, konzipierte und synthetisierte synthetische
Elektronenüberträger sind theoretisch ebenfalls möglich.
Sie erfordern jedoch komplizierte Synthesen und besitzen
kurze Halbwertszeiten. Außerdem sind zur Anwendung dieser
Proteine spezielle Verfahrens- und Synthesemaßnahmen erforderlich.
Demzufolge stellt die Natur des Trägers einen limitierenden
Faktor für künstliche photosynthetische Systeme
dar.
Aufgabe der Erfindung ist es, synthetische organische Verbindungen
bereitzustellen, die in Chloroplasten oder synthetischen
Photoaktivator-Photosynthese-Systemen als wirksame
Elektronenüberträger dienen können. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist die Bereitstellung von stabilen organischen
Verbindungen, die die Wirksamkeit von photosynthetischen
Systemen erhöhen. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung,
organische Verbindungen, die in reduziertem, energetischem
Zustand hochstabil sind, bereitzustellen. Schließlich
ist es Aufgabe der Erfindung, wasserlösliche organische
Verbindungen bereitzustellen, die die Maximierung von Übertragungsprozessen
unter Verwendung von Chloroplasten-Organellen
erlauben.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Bereitstellung
der monoquaternisierten Pyraziniumverbindungen
der allgemeinen Formel I gelöst, die
die photosynthetische Bildung von Wasserstoff, Ammoniak und
zur Übertragung
von hochenergetischen Elektronen aus einer photoaktivierenden
Elektronenquelle in der Lage sind.
In der allgemeinen Formel I haben die einzelnen Reste folgende
Bedeutungen:
R¹ bedeutet Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen.
R², R⁴ und R⁵ bedeuten unabhängig voneinander Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen.
R³ bedeutet Sulfonoxy oder einen Rest der Formel -(CH2)n)CHXY, wobei X Wasserstoff, Hydroxyl, Sulfonoxy, Carboxyl, Carboxamido, (Sulfonoxy)-alkyl mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen , Dihydroxyalkyl mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen oder (Carboxy)-alkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Y Wasserstoff (Sulfonoxy)- alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder Dihydroxyalkyl mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen bedeutet und n eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 6 ist, wenn X oder Y eine Sulfonoxygruppe, eine (Sulfonoxy)-alkylgruppe oder zusammen mehrfach polare Gruppen darstellen. Ansonsten besitzt n einen Wert von 0 bis 3.
R², R⁴ und R⁵ bedeuten unabhängig voneinander Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen.
R³ bedeutet Sulfonoxy oder einen Rest der Formel -(CH2)n)CHXY, wobei X Wasserstoff, Hydroxyl, Sulfonoxy, Carboxyl, Carboxamido, (Sulfonoxy)-alkyl mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen , Dihydroxyalkyl mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen oder (Carboxy)-alkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Y Wasserstoff (Sulfonoxy)- alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder Dihydroxyalkyl mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen bedeutet und n eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 6 ist, wenn X oder Y eine Sulfonoxygruppe, eine (Sulfonoxy)-alkylgruppe oder zusammen mehrfach polare Gruppen darstellen. Ansonsten besitzt n einen Wert von 0 bis 3.
X und Y stellen zusammen mehrfachpolare Gruppen dar, wenn
X Hydroxyl, Sulfonyloxy, Carboxy, Carboxamido, (Sulfonoxy)-
alkyl, Dihydroxyalkyl oder (Carboxy)-alkyl und Y (Sulfonoxy)-
alkyl oder Dihydroxyalkyl ist.
Für die allgemeine Formel I gilt die Maßgabe, daß
R³ nicht die Bedeutung Alkyl hat, und,
wenn R³ keinen Carboxy- oder Sulfonoxysubstituenten
enthält, auch ein Anion vorhanden ist.
Das Anion ist als Ausgleich der positiven Ladung
des monoquaternären Pyraziniumsalzes der allgemeinen
Formel I zu verstehen, wenn in dem Substituenten R³
eine anionische Gruppe fehlt. Ist eine derartige anionische
Gruppe vorhanden, so ist ein Gegenion nicht erforderlich,
da in diesem Fall die Verbindung ein Zwitterion darstellt.
Anionen, die diese Funktion erfüllen, leiten sich von entsprechenden
Mineralsäuren oder organischen Säuren ab. Beispiele
hierfür sind Halogenide, Sulfate, Hydrogensulfate,
Phosphate, Hydrogenphosphate, Nitrate, Perchlorate, Borate,
Citrate, Tartrate, Acetate, Propionate, Succinate oder Benzoate.
Der Ausdruck "Sulfonoxy" bedeuten den von
Sulfonsäure abgeleiteten Rest -SO₃H. Somit weist (Sulfonoxy)-
ethyl die Formel -CH₂CH₂SO₃- und (Sulfonoxy)-ethylbenzol die
Formel C₆H₅CH₂CH₂SO₃- auf.
Bevorzugt sind isolierte, gereinigte
Formen der Verbindungen der allgemeinen Formel I sowie synthetisch
hergestellte Verbindungen dieser Formel.
Bevorzugt werden Verbindungen der Formel I mit folgenden
Bedeutungen der Substituenten R¹ bis R⁵, X und Y:
- (a) Verbindungen der Formel I, in der R³ einen Rest der Formel -(CH2)nCHXY bedeutet,
- (b) Verbindungen der Formel I, in der R² Wasserstoff bedeutet,
- (c) Verbindungen der Formel I, in der R², R⁴ und R⁵ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl bedeuten,
- (d) Verbindungen der Formel I, in der R³ Sulfonoxy oder einen Rest der Formel -(CH2)n)CHXY und X Hydroxyl, Carboxyl, Carboxamido, Sulfonoxy, (Sulfonoxy)-alkyl, (Carboxy)- alkyl oder Dihydroxyalkyl bedeutet,
- (e) Verbindungen gemäß (d), wobei R² Wasserstoff bedeutet,
- (f) Verbindungen der Formel I, in der R³ Sulfonoxy oder einen Rest der Formel -(CH2)n)CHXY und X Sulfonoxy, Hydroxyl, Dihydroxyalkyl oder (Sulfonoxy)-alkyl bedeutet,
- (g) Verbindungen gemäß (d), wobei R³ einen Rest der Formel -(CH2)n)CHXY bedeutet,
- (h) Verbindungen der Formel I, in der R³ Sulfonoxy oder einen Rest der Formel -(CH2)n)CHXY und X Sulfonoxy, Hydroxyl oder (Sulfonoxy)-alkyl bedeutet,
- (i) Verbindungen gemäß (h), wobei R³ einen Rest der Formel -(CH2)n)CHXY bedeutet,
- (j) Verbindungen gemäß (h), wobei R² Wasserstoff bedeutet, und
- (k) Verbindungen gemäß (i), wobei Y Wasserstoff, (Sulfonoxy)-alkyl oder Dihydroxyalkyl bedeutet.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel
I, in denen die Substituenten R¹ bis R⁵, X und Y folgende
Bedeutungen haben. Für diese Verbindungen sind jeweils auch
die Verbindungsnamen aufgeführt.
- 1. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹, Methyl und R³ 1-Hydroxyethyl: 1-Methyl-3-(1-hydroxyethyl)-pyraziniumjodid.
- 2. R³, R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, und R³ 2-Hydroxyethyl: 1-Methyl-3-(2-hydroxyethyl)-pyraziniumjodid.
- 3. R² und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ und R⁴ Methyl und R³ Hydroxymethyl: 1,5-Dimethyl-3-hydroxymethyl- pyraziniumjodid.
- 4. R² und R⁴ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ und R⁵ Methyl und R³ Hydroxymethyl: 1,6-Dimethyl-3-hydroxymethyl- pyraziniumjodid.
- 5. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 1, Y bedeutet Ethyl und X Sulfonoxy: 1-Methyl-3-(2-sulfonoxybutyl)-pyrazin.
- 6. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 2, Y bedeutet n-Propyl und X Sulfonoxy: 1-Methyl-3-(1-sulfonoxybutyl)-pyrazin.
- 7. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 2 und X bedeutet 1,2-Dihydroxyethyl: 1-Methyl-3-(3,4-dihydroxybutyl)-pyraziniumjodid.
- 8. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 0 und X und Y bedeuten 2,3-Dihydroxypropyl: 1-Methyl-3-(1,2,6,7-tetrahydroxyhept-4-yl)- pyraziniumjodid.
- 9. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 0 und X und Y bedeuten jeweils 3-Sulfonoxypropyl: Natrium-4-(1-methyl-3-pyrazinyl)-heptan- 1,7-disulfonat.
- 10. Y, R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 3 und X bedeutet Sulfonoxy: 1-Methyl- 3-(4-sulfonoxybutyl)-pyrazin.
- 11. Y, R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 0 und X bedeutet Sulfonoxy: 1-Methyl-3- sulfonoxypyrazin.
- 12. R², R⁴, R⁵ und Y bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 0 und X bedeutet 1,2-Dihydroxyethyl: 1-Methyl-3-(1,2-dihydroxyethyl)-pyraziniumjodid.
- 13. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ und Y Methyl, n hat den Wert 0 und X bedeuten Sulfonoxy: 1-Methyl-3-(1-sulfonoxyethyl)-pyrazin.
- 14. R², R⁴, R⁵ und Y bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 1 und X bedeutet Sulfonoxy: 1-Methyl-3- (2-sulfonoxyethyl)-pyrazin.
- 15. R², R⁴, Y und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 0 und R³ bedeutet Sulfonoxy: 1-Methyl- 3-sulfonoxymethylpyrazin.
- 16. Y, R² und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ und R⁴ Methyl, n hat den Wert 0 und X bedeutet Sulfonoxy: 1,5-Dimethyl- 3-sulfonoxymethylpyrazin.
- 17. Y, R² und R⁴ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ und R⁵ Methyl, n hat den Wert 0 und X bedeutet Sulfonoxy: 1,6-Dimethyl- 3-sulfonoxymethylpyrazin.
- 18. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 1, X bedeutet Hydroxy und Y Ethyl: 1-Methyl-3-(2-hydroxybutyl)-pyraziniumjodid.
- 19. R², R⁴ und R⁵ bedeuten Wasserstoffatome, R¹ Methyl, n hat den Wert 1, X bedeutet Sulfonoxy und Y 1,2- Dihydroxyethyl: 1-Methyl-3-(2-sulfonoxy-3,4-dihydroxybutyl)- pyraziniumsalz.
Ferner werden die isolierten, gereinigten Formen der synthetisch
hergestellten Verbindungen 1 bis 19 besonders bevorzugt.
Mit den Verbindungen der Erfindung sind Verfahren zur Übertragung
energiereicher Elektronen aus einer Elektronenphotoaktivierungsquelle
durchführbar. Dieses Verfahren umfaßt die Vereinigung
der Elektronenquelle mit Pyraziniumverbindungen der Formel I.
Werden Kombinationen aus biologischen Materialien unter Einschluß
einer derartigen Quelle hergestellt, kann das System
biophotosynthetisch Kohlenhydrate, Wasserstoff oder Ammoniak
erzeugen. Es kann eine Kombination aus natürlichen, in vivo-
biologischen Organismen oder in vitro-Kombinationen von synthetischen
Verbindungen und biologischen Materialien, die aus
biologischen Organismen isoliert oder synthetisch oder genetisch
hergestellt werden können, darstellen. Ferner können
die Systeme auch vollständig aus synthetischem Material, das
auf die photosynthetische Bildung derartiger Produkte ausgerichtet
ist, aufgebaut sein.
Das System umfaßt eine photoaktivierende Quelle,
wie Chloroplasten, in Kombination mit Wasser, eine Verbindung
der Formel I und Nitrogenase.
Insbesondere werden Chloroplasten
in einem zweistufigen System verwendet, wobei sich die Chloroplasten,
die erfindungsgemäße Verbindung und Wasser in
einer Stufe und das Enzym, die erfindungsgemäße Verbindung
und Wasser in der anderen Stufe befinden. Die beiden Stufen
werden mit einer semipermeablen Membran verbunden, die eine
Passage der erfindungsgemäßen Verbindung, aber nicht der
Chloroplasten oder den Enzyms erlaubt. Ferner sind im wäßrigen
Medium geeignete Hilfsbestandteile, wie Adenosintriphosphat,
Salze und Gase, vorhanden. Die Produktgase der einzelnen
Stufen werden getrennt aufgefangen, um ein Kurzschließen
zu vermeiden.
Der Einsatz von in vivo-Organismen umfaßt z. B. die Verstärkung
der Stickstoffixierung durch Rhizobia, indem man Rhizobia
mit einer Pyraziniumverbindung in Kontakt bringt. Weitere
photoaktivierende Quellen, die mit den Pyraziniumverbindungen
verwendet werden können, sind synthetische Mittel,
wie Ruthenium-, Molybdän- oder Eisenorganometallkomplexe
mit Gruppen, wie Bipyridyl oder Porphyrin.
Die monoquaternisierten Pyraziniumverbindungen der Erfindung
sind wirksame Elektronenüberträger für "hochenergetische"
Elektronen, die insbesondere bei der Chlorophyllphotosynthese
gebildet werden. Bei diesem Verfahren sind sie wiederholt in
der Lage, hochenergetische Elektronen aus belichteten Chloroplasten
auf ein photosynthetisch gekoppeltes Enzym, wie Nitrogenase,
zu übertragen. Sie können auch als wirksame Überträger
für hochenergetische Elektronen dienen, die durch synthetische
Photosensibilisator-Organometallkomplexe, wie
Ruthenium-, Molybdän- und Eisenkomplexe, gebildet werden.
Im allgemeinen sind diese Verbindungen wasserlöslich und weisen
ein Reduktionspotential unter etwa -500 mV
(üblicherweise zwischen etwa -500 und -800 mV), gemessen
durch ein polarographisches Halbwellenpotential beim pH-Wert
7,5, auf. Das Reduktionspotential ist jedoch ein Schwellenwert.
Unterhalb dieses Minimalwerts ist die Aktivität durch
die chemische Struktur bestimmt.
Bei Einverleibung der Pyraziniumverbindungen der Erfindung
in ein photosynthetisches System wirken diese als Kupplungsmittel,
die die photolytische Reaktion unter Bildung hochenergetischer
Elektronen und die reduktive Reaktion, bei
der die hochenergetischen Elektronen zur Synthese von Produkten,
typischerweise Wasserstoff oder Ammoniak, verwendet
werden, miteinander verknüpfen. Die Verbindungen übertragen
die Energie von einer Reaktion auf die andere und behalten
während des Prozesses ihre strukturelle und chemische Beschaffenheit.
Im reduzierten Zustand sind sie im wesentlichen
stabil und unterliegen nicht im wesentlichen Umfang degradativen
Nebenreaktionen. Diese Eigenschaft erlaubt die Kopplung
der photolytischen und reduktiven Reaktionen ohne nennenswerten
Energieverlust und ermöglicht die wirksame Übertragung
von Energie. Ferner können die Verbindungen der Erfindung
als Kupplungsmittel mehrfachen Redoxreaktionen unterzogen
werden. Trotz wiederholter Oxidation und Reduktion
kommt es zu keiner wesentlichen Änderung der chemischen Natur
der Verbindungen. Sie können an einer Vielzahl von Redoxvorgängen
beteiligt sein, ohne daß es zu Ausfällen oder Abbauerscheinungen
kommt. Infolgedessen sind bei einem funktionsfähigen
photosynthetischen System zur Durchführung von
Elektronenübertragungen keine großen Mengen in Verbindungen
der Erfindung erforderlich.
Die elektronenübertragenden Eigenschaften der Verbindungen
der Erfindung werden durch eine Kombination von chemischen
Strukturmerkmalen erreicht. Der Pyrazinkern muß monoquaternisiert
sein, und es muß ein polarer Substituent vorhanden sein,
der in einer solchen Form vorliegen kann, daß er labile
Wasserstoffatome bereitstellen und Wasserstoff binden kann.
Im allgemeinen enthält dieser Substituent Hydroxyl-, Carboxy-,
Carboxiamido- oder Sulfonoxygruppen,
die den polaren, protonenspendenden, wasserstoffbindenden
Charakter bewirken. Von Substituentengruppen, wie Ethergruppen,
Ketogruppen, substituierten Amidgruppen und Alkylsulfongruppen
hat es sich jedoch herausgestellt, daß sie in
besonderen Fällen keine Trägeraktivität hervorrufen. Ein
bevorzugter Substituent ist eine Alkylseitenkette, die mit
einem oder mehreren polaren Gruppen, wie Hydroxyl, Carboxy,
Carboxamid und/oder Sulfonoxy substituiert ist. Die
Seitenkette befindet sich in der 3-Position
in Bezug zum
quaternisierten Stickstoff. Im allgemeinen hängt.
die Länge der Alkylseitenkette von der Anzahl und der Art
der vorhandenen polaren Gruppen ab. Handelt es sich bei der
polaren Gruppe um Sulfonoxy oder um Mehrfachkombinationen
von Hydroxyl-, Carboxy-, Carboxyamid- oder Sulfonoxygruppen,
kann die Kettengröße bis zu 14 Kohlenstoffatomen betragen.
Ansonsten kann die Kettengröße bis zu 11 Kohlenstoffatomen
betragen.
Die vorgenannten Bedingungen werden durch die Verbindungen
der Formel I erfüllt.
Die Synthese der Pyraziniumverbindungen der Formel I beruht
allgemein auf chemischen Umwandlungen, die für substitiuierte
Pyrazine und organische funktionelle Gruppen bekannt sind.
Eine Kombination derartiger Umwandlungsverfahren führt zu
Verfahren zur Herstellung der Pyraziniumverbindungen der Erfindung.
Dabei bedient man sich im allgemeinen der nucleophilen
Substitution von 2-Chlor- oder -Brompyrazinen und der
Addition daran sowie eine basenkatalysierten Kondensation
von 2-Alkylpyrazinen mit Ketonen, Aldehyden, Estern, Sulfonen
oder Sulfonsäureestern. Multifunktionelle
Seitenketten können aus substituierten Pyrazinzwischenprodukten
mit einer entsprechend am Substituenten positionierten
Synthongruppe synthetisiert werden. Diese Verfahren werden
durch die folgende Beschreibung und Reaktionsschemata
erläutert.
Die Verfahren lassen sich in 2 Phasen einteilen: Synthese
von Pyrazinverbindungen mit polaren Substituenten und Monoquaternisierung
des Pyrazinkerns unter Bildung der Pyraziniumverbindungen. Demzufolge
wird der Ausdruck "Pyrazinverbindungen" nachstehend
zur Bezeichnung der unquaternisierten Form der Pyraziniumverbindungen
der Erfindung verwendet.
Die allgemeinen Verfahren zur Synthese der Pyrazinverbindungen
sowie spezielle Verfahren zur Synthese von funktionell
substituierten Pyrazinverbindungen und die Verfahren
zur Quaternisierung werden durch die Reaktionsschemata A bis
N erläutert. Die Schemata A bis D erläutern die Synthese von
substituierten Pyrazin-Zwischenproduktsynthons, auf der die
allgemeine Synthese beruht, sowie die allgemeine Synthese
von monofunktionell substituierten Pyrazinverbindungen. Die
Schemata E bis J erläutern die allgemeine Synthese von Pyrazinverbindungen
mit multifunktionellen Seitenketten aus den
Zwischenproduktsynthons. Die Schemata K bis M erläutern
spezielle Verfahren für die Synthese von Pyrazinverbindungen.
Das Schema N erläutert das Verfahren für die Monoquaternisierung
von Pyrazinverbindungen unter Bildung der Pyraziniumverbindungen
der Erfindung. In diesen Schemata und in der
folgenden Erörterung wird der Pyrazinkern mit einer Alkylseitenkette,
der die Formel
aufweist, mit "Het" bezeichnet.
Das Schema A erläutert ein Verfahren zur Synthese des als
Zwischenprodukt dienenden Aldehyds 4, der ein geeignetes
Synthon zur Herstellung der als vorletzten Pyrazinzwischenprodukte
dienenden Verbindung ist. Das Carbonylkohlenstoffatom
vom Aldehyd 4 stellt eine bifunktionelle Stelle dar, die
zur Bindung von mehrfachfunktionellen Gruppen an den Het-
Kern dienen kann. Das Schema A erläutert auch Verfahren zur
Synthese von monofunktionalisierten Pyrazinverbindungen,
wie des Sulfonsäuresalzes 6, der Carbonsäure 5 und des Esters
7. Die Verbindungen 5, 6 und 7 können ebenso nach den Verfahren
der Schemata K bis M synthetisiert werden.
Im allgemeinen ist festzustellen, daß viele der Pyrazinverbindungen
mit Sulfonatresten oder Carboxylatresten substituiert
sind. Diese Verbindungen lassen sich als Salze,
wie Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsulfonate und -carboxylate
oder als Säuren, wie Sulfonsäuren, herstellen. Sie können
jedoch auch als einfache Alkylester hergestellt werden.
Die Salze, Säuren und Ester sind nach bekannten Verfahren
ineinander überführbar, beispielsweise durch Veresterung
mit Diazoalkan, Neutralisation der Säure mit Alkalien, direkte
Herstellung der Salze oder Umwandlung der Salze in
die Säuren. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird die Salzform,
nachstehend mit E bezeichnet, erörtert.
Gemäß Schema A wird der Aldehyd 4 aus dem Halogen- (Chlor
oder Brom)-pyrazin 1, das mit den Gruppen R², R⁴ und R⁵
gemäß den Definitionen für die Formel I substituiert ist,
hergestellt. Das Halogenpyrazin 1 wird zunächst mit dem
geschützten Hydroxyalkyl-Grignard-Reagens I gemäß Reaktion
A1 kondensiert. Bei der Schutzgruppe R⁶ von Reagens I handelt
es sich um eine Alkoholschutzgruppe, z. B. eine Tetrahydropyranylgruppe
(THP), eine Trialkylsilylgruppe R₃Si, z. B.
eine Trimethylsilyl- oder tert.-Butyldimethylsilylgruppe,
oder ähnliche bekannte Hydroxylschutzgruppen, die gegenüber
Carbanionen stabil sind. Die Reaktion wird in einem aprotischen,
trockenen organischen Lösungsmittel z. B. einem Ether-
oder Kohlenwasserstofflösungsmittel, in der Kälte oder bei
milden Temperaturen durchgeführt, wodurch man die geschützte
Hydroxyl-Het-Verbindung 2 erhält. Gemäß Reaktion A2 von
Schema A führt die Behandlung der Verbindung 2 mit dem entsprechenden
Reagens unter Entfernung der Schutzgruppe zum
Alkohol 3, z. B. THP-Entfernung durch eine kalte, schwache
wäßrige Säure, wie verdünnte wäßrige Essigsäure, oder R₃Si-
Entfernung durch Tetra-n-butylammoniumfluorid in einem polaren
organischen Lösungsmittel unter milden bis heftigen
Bedingungen oder durch mäßige Behandlung mit alkoholischer
Mineralsäure. Neben einem Zwischenprodukt stellt der Alkohol
3 auch eine Pyrazinverbindung (X bedeutet Hydroxy und
Y Wasserstoff) dar.
Wie in Reaktion A3 gezeigt, kann der Alkohol 3 durch mäßige
Oxidation in das Aldehydsynthon 4 übergeführt werden, z. B.
durch kalte Jones-Oxidation mit Chromtrioxid unter sauren Bedingungen
in Aceton oder einem ähnlichen Lösungsmittel in
der Kälte oder durch eine Corey-Chromtrioxid-Pyridiniumkomplex-
Oxidation in Methylenchlorid oder einem ähnlichen Lösungsmittel
bei Eisbadtemperaturen oder in der Kälte. Wie in
Reaktion A4 gezeigt, kann der Alkohol auch in eine Pyrazincarbonsäureverbindung
5 übergeführt werden, indem man eine
heftige Oxidation mit Chromtrioxid unter sauren Bedingungen
oder eine Permanganatoxidation durchführt. Ferner können
beliebige weitere bekannte Verfahren zur Herstellung von
Aldehyden und Säuren aus Alkoholen herangezogen werden;
vgl. z. B. "Reagents for Organic Synthesis", L. F. und M.
Fieser, Wiley Interscience, New York.
Die Säure 5 kann ihrerseits gemäß Reaktions A6 nach bekannten
Verfahren, beispielsweise durch Behandlung mit Diazoalkan
oder mit Alkanol und Chlorwasserstoff unter Bildung des
Alkylesterpyrazins 7 verestert werden.
Das Sulfonsalzpyrazin 6 wird gemäß Reaktion A5 aus dem
Alkohol 3 durch nucleophile Substitution der funktionalisierten
Hydroxylgruppe mit Sulfitionen gebildet. Um die
Substitution zu erleichtern, kann der Alkohol 3 in ein Bromid
übergeführt und mit Natriumsulfit in einem polaren aprotischen
Lösungsmittel behandelt werden. Das bevorzugte Verfahren
zur Herstellung des Sulfonsalzes 6 besteht in der
Umwandlung des Alkohols 3 in ein Tosylat durch Umsetzung
mit p-Toluolsulfonylchlorid (Tosylchlorid oder TsCl) in einem
wasserfreien Lösungsmittels, wie einem etherischen Lösungsmittel,
Chloroform, Methylenchlorid oder Dimethylformamid,
und in Gegenwart einer abfangend wirkenden
Menge an Pyridin, wobei anschließend die Substitution des
Tosylats durch Sulfit erfolgt. Typische Reaktionsbedingungen
bestehen in der Verwendung eines polaren Lösungsmittels, wie
Wasser oder Alkohol, unter Anwendung von mäßigen Reaktionstemperaturen.
Obgleich die Sulfonsäure durch Behandlung des
erhaltenen Salzes mit einer Mineralsäure erhalten werden kann,
wird die Sulfonverbindung typischer in Salzform, beispielsweise
als Natriumsulfonat, isoliert. Das Salz wird
direkt durch die Sulfitsubstitution des Tosylats gebildet.
Verfahren für diese Umwandlungsreaktionen sind bekannt.
Die Schemata B, C und D erläutern eine Reihe von chemischen
Umsetzungen, die wiederholt bei den in Schematat E bis J
wiedergegebenen Pyrazinsynthesen verwendet werden. Um die
Erläuterungen zu straffen, werden diese Stufen separat als
Schemata B, C und D erörtert. Wie sich aus den folgenden
Ausführungen ergibt, werden die Stufen der Schemata B, C und
D und auch einige Stufen von Schema A zur Herstellung von
Pyrazinverbindungen aus dem Aldehyd 4, d. h. die Verbindung
der Formel II HetCOR′, wobei R′ Wasserstoff bedeutet, oder
aus einem funktionalisierten Ketonderivat der Verbindung
der Formel II HetCOR′, wobei R′ eine gemäß den vorstehenden
Syntheseschritten hergestellte und definierte Gruppe bedeutet,
verwendet. "HetCOR′" wird nachstehend als Aldehyd/
Keton II bezeichnet.
Das Schema B erläutert eine Reaktionsfolge, die zur Herstellung
von Zwischenprodukten zum Erhalt von mit einer Sulfonsäuregruppe
substituierten Pyrazinverbindungen verwendet
werden können. Wie in Reaktion B1 dieser Reaktionsfolge gezeigt,
kann der Aldehyd/Keton II in einem wasserfreien etherischen
Lösungsmittel unter milden bis kühlen Temperaturbedingungen
mit dem geschützten Hydroxyalkyl-Grignard-Reagens
der Formel III, ZMg(CH2)kOR⁷, wobei Z Chlor oder Brom bedeutet,
k den Wert 2 oder 3 und R⁷ eine Grignard-stabile
Hydroxylschutzgruppe, wie THP oder SiR₃, bedeutet, unter
Bildung des Alkohols 8 umgesetzt werden. Wenn R′ des Alkohols
8 Wasserstoff bedeutet, kann dieser gemäß Reaktion B2
nach bekannten Verfahren, z. B. durch Behandlung mit Oxidationsmitteln,
wie Chromtrioxid oder Permanganat,
zum Keton 9 oxidiert werden. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, den Alkohol 8 gemäß Reaktion B3 durch Behandlung
mit TsCl, wie vorstehend beschrieben (Reaktion A5), in
das entsprechende Tosylat 10 überzuführen.
Gemäß dem zweiten Teil der Reaktionsfolge von Schema B werden
Pyrazinverbindungen mit einer Sulfonsäuregruppe, die
einen Methylenrest von der bifunktionellen Stelle entfernt
ist, unter Verwendung von Methylsulfonylsäuremethylester hergestellt.
Wie in Reaktion B4 gezeigt, kann der Aldehyd/Keton
II mit dem Carbanion von Methylsulfonsäuremethylester in
einem wasserfreien, aprotischen, organischen Lösungsmittel,
wie einem Etherlösungsmittel, oder in einem Überschuß des
Esters selbst kondensiert werden, wonach das in situ gebildete
Alkoxid mit Trialkylsilylchlorid abgefangen wird. - Man
erhält das Silylsulfonat 11. Wenn R′ in der Verbindung 11,
wie in Reaktion B5 dargestellt, Wasserstoff bedeutet, kann
die Silylgruppe mit wäßrigem Tetra-n-butylammoniumfluorid
unter anschließender Oxidation des erhaltenen Alkohols nach
üblichen Verfahren zur Oxidation von Alkoholen zu Ketonen
(vgl. L. F. Fieser, a. a. O.) unter Bildung des Ketosulfonats
12 abgespalten werden.
Wie im dritten Teil des Schemas B gezeigt, bedient sich eine
ähnliche Reaktionsfolge einer Wittig-Reaktion. Der Aldehyd/
Keton II kann in einer Wittig-Reaktion mit dem Sulfonatylid
IV in einem etherischen Lösungsmittel unter mäßigen
Bedingungen umgesetzt werden, wobei das Olefinsulfonat 13
entsteht. Die Wittig-Reaktion ist an sich bekannt.
Wie im vierten Teil des Schemas B gezeigt, kann gemäß Reaktion
B7 das Tosylat 10 mit einem Alkalimetallborhydrid,
z. B. Natriumborhydrid, in einem polaren Lösungsmittel unter
milden bis mäßigen Bedingungen reduziert werden, wobei der
Tosylatrest durch ein Hybrid ersetzt wird. Auf diese Weise
entsteht die Pyrazinverbindung 10-B. Diese Tosylatreduktion
sowie andere wertvolle Hydroxylumwandlungen sind in "Compendium
of Organic Synthetic Method", I. Harrison, S. Harrison,
Wiley-Interscience, New York, 1981, erläutert.
Das Schema C beschreibt eine Reaktionsfolge, die zur Herstellung
eines olefinischen Zwischenprodukts, das zu durch
eine Hydroxyalkylgruppe substituierten Pyranzinverbindungen
führt, verwendet werden kann. Wie in Reaktion C1 gezeigt,
wird der Aldehyd/Keton II mit Vinyllithium oder Alkyl-Grignard-
Reagens V unter Bildung des Olefinalkohols 14 umgesetzt.
Üblicherweise wird diese bekannte Umwandlung in einem
trockenen etherischen Lösungsmittel unter milden bis mäßigen
Temperaturbedingungen durchgeführt. Der Olefinalkohol 14
kann dann, wie nachstehend erläutert, in das Olefinketon 15,
Olefintosylat 16 oder Acetalketon 17 übergeführt werden.
Wenn im Alkohol 14 R′ Wasserstoff bedeutet, wie in Reaktion
C2 dargestellt, führt die Oxidation des Alkohols 14 nach den
obigen Verfahren zur Bildung des Ketons 15. Wie durch Reaktion
C3 erläutert, ergibt die Behandlung des Alkohols 14
mit Tosylchlorid unter den obigen Bedingungen das Tosylat 16.
Wie Reaktion C4 zeigt, wird die Olefingruppe des Ketons 15
durch milde Oxidation mit kaltem Osmiumtetroxid oder kaltem
Kaliumpermanganat in einem polaren Lösungsmittel in eine
Diolgruppe übergeführt. Es können auch beliebige andere bekannte
Verfahren zur Herstellung von Diolen aus Olefinen angewandt
werden; vgl. z. B. "Advanced Organic Chemistry",
2. Auflage, J. March, McGraw-Hill, 1976. Durch Behandlung
des Diols mit einem Keton, wie Aceton oder Methylethylketon
in einem angesäuerten, organischen, polaren Lösungsmittel
erhält man das Acetalketon 17.
Das Schema D beschreibt eine Reaktionsfolge zur Herstellung
eines geschützten Alkylcarbonsäure-Zwischenprodukts, das zu
durch eine (Carboxy)-alkylgruppe substituierten Pyrazinverbindungen
führt. Wie Reaktion D1 zeigt, kann der Aldehyd/
Keton II mit einem geschützten Carboxy-Grignard-Reagens
VI in einem etherischen Lösungsmittel unter milden Bedingungen,
wie vorstehend erläutert, umgesetzt werden, wodurch
man nach Hydrolyse die geschützte Carboxyverbindung 18 erhält.
Beliebige Carboxylschutzgruppen, die unter Grignard-
Bedingungen stabil sind, können im Reagens VI vorliegen.
Die im Schema D aufgeführte Oxazidingruppe stellt ein Beispiel
hierfür dar. Sie ist gegenüber Grignard-Reagentien und
gegenüber der Oxidation stabil, kann aber beispielsweise mit
ethanolischem HCl entfernt werden; vgl. z. B. "Compendium of
Organic Synthetic Methods", I. Harrison, S. Harrison, Wiley-
Interscience, New York, 1971.
Wie Reaktion D2 zeigt, kann die Hydroxylgruppe der Verbindung
18 durch Reduktion des aus der Hydroxylgruppe gebildeten
Tosylats mit Borhydrid in ein Hydrid übergeführt werden.
Die Verbindung 18 wird zunächst mit Alkohol und Säure
behandelt, um die Carboxylschutzgruppe zu entfernen und einen Hydroxyester
zu bilden. Die Hydroxylgruppe des erhaltenen ω-Esters
wird unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen tosyliert,
anschließend wird die Tosylatgruppe mit Natriumborhydrid
oder einem ähnlichen Borhydrid in einem polaren Lösungsmittel
unter milden bis mäßigen Bedingungen unter Bildung des
Esters 19 reduziert. Wenn R′ von Verbindung 18 Wasserstoff
bedeutet, wie in Reaktion D3 gezeigt, kann die Hydroxylgruppe
der Verbindung 18 nach beliebigen der vorerwähnten,
bekannten Verfahren zur Oxidation von Hydroxylgruppen zu
einer Ketogruppe oxidiert werden. Man erhält das Keton 20.
Multifunktionelle Pyrazinverbindungen der Erfindung lassen
sich gemäß den Schemata E bis J herstellen. Die in diesen
Schemata dargestellten einzelnen Stufen sind allgemein bekannt.
Diese Schemata variieren je nach der Definition des
Substituenten X.
Das Schema E erläutert die Synthese von multifunktionellen
Pyrazinverbindungen mit X als Hydroxylgruppe. In diesem
Schema wird, wie in den Reaktionen E1 und E2 gezeigt, das
Hydroxylsulfonsäurepyrazin 22 aus dem Silylsulfonsäuresalz-
Zwischenprodukt 21 und dem Sulfonat 11 gebildet. Das Salz
21 wird seinerseits aus dem Alkohol 8 gemäß Reaktion B1
hergestellt. Die freie Hydroxylgruppe des Alkohols 8 wird
zunächst gemäß den vorstehenden Ausführungen unter Verwendung
von Trialkylsilylchlorid mit einer Trialkylsilyloxygruppe
geschützt. Anschließend wird die THP-Gruppe
selektiv mit kalter, schwacher wäßriger Säure unter Bildung
eines Silyloxyalkohols (nicht dargestellt) gespalten.
Dieser Alkohol kann sodann durch das vorstehend im Schema A
(Reaktion A5) beschriebene Bromid- oder Tosylatverfahren
in das Silylsulfonsäuresalz 21 übergeführt werden. Durch
Entfernung der Silylhydroxyschutzgruppe des Sulfonsäuresalzes
21 und der Verbindung 11 nach den vorstehend im
Schema A (Reaktion A2) beschriebenen Verfahren und durch
anschließende Hydrolyse der Estergruppe von 11 erhält man
das Pyrazinhydroxysulfonsäuresalz 22.
Wie in Reaktion E3 gezeigt, kann der Olefinalkohol 14 durch
Olefinoxidation in das Trihydroxypyrazin 23 übergeführt
werden. Der Alkohol 14 wird, wie in Schema C (Reaktion C4)
erläutert, unter Bildung der Verbindung 23 mit einem Olefinoxidationsmittel
behandelt.
Schließlich kann, wie in Reaktion E4 gezeigt, der Aldehyd 4
von Schema A mit einem Alkyl-Grignard-Reagens mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen unter den für Grignard-Reaktionen üblichen
Bedingungen umgesetzt werden, wodurch man ein sekundäres
Hydroxypyrazin 24 erhält.
Das Schema F erläutert die Synthese von multifunktionellen
Pyrazinverbindungen mit X als Carboxylgruppe. Wie in den den
Reaktionen F1, F2, F3 und F4 gezeigt, wird das Carboxylat 26
aus einem Cyanidzwischenprodukt 25a, 25b und 25c gebildet. Das
Tosylat 10 von Reaktion B3 wird mit Cyanid in einem polaren
organischen Lösungsmittel unter milden bis drastischen Bedingungen
zum Cyanid 25a umgesetzt. In ähnlicher Weise kann
das Olefinsulfonat 13 von Reaktionen B6 mit Cyanid in einem
polaren organischen Lösungsmittel unter Bildung des Cyanids
25b umgesetzt werden. Das Cyanid 25a kann seinerseits, wie
in Reaktion F3 gezeigt, durch die Tosylat-Sulfonat-Umwandlung,
die gemäß den Angaben für die Reaktionen A2 und A5
durchgeführt wird, und anschließende Nitrilhydrolyse in
einer wäßrigen starken Säure gegebenenfalls in Gegenwart
eines Alkohols und unter Erwärmen in das entsprechende Carboxylsulfonloxypyrazin
26 übergeführt werden. Das Cyanid 25b
wird auf ähnliche Weise durch Hydrolyse der Nitrilgruppe zum
entsprechenden Carboxylsulfonyloxypyrazin 26 umgesetzt.
Die Reaktionen F5 und F6 erläutern die Herstellung des Dihydroxycarboxypyrazins
28. Das olefinische Keton 15 aus
Reaktion C2 wird mit dem Dibromylidreagens VII unter anschließender
Reaktion des erhaltenen Dibromolefins mit einem Alkoxid,
wie Natriummethoxid in Methanol, unter Bildung des
entsprechenden Alkylvinylethers (nicht dargestellt) behandelt.
Diese Verbindung wird mit angesäuertem Alkohol unter Bildung
der Olefincarbonsäure 27 behandelt. Die Säure 27 wird sodann
mit einem Olefinoxidationsmittel unter den für Reaktion C4
beschriebenen Bedingungen zum Pyrazin 18 oxidiert.
Die Reaktion F7 zeigt die Herstellung des Alkylcarboxypyrazins
29. Durch Behandlung des Aldehyds 4 mit einem Alkyl-
Grignard-Reagens mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Umwandlung
des erhaltenen Alkylalkohols in ein Tosylat unter den für
Reaktion A5 beschriebenen Bedingungen, nucleophile Substitution
der Tosylgruppe durch Cyanid und anschließende Hydrolyse
unter den für Reaktion F3 beschriebenen Bedingungen erhält
man das Pyrazin 29.
Das Schema G erläutert die Synthese von multifunktionellen
Pyrazinen mit X als Sulfonoxygruppe. Die Reaktionen G1 und
G2 zeigen die Herstellung von Disulfonsäurepyrazinen 31 aus
dem Alkohol 8 und dem Sulfonat 13. Diese Reaktionen folgen
den für Reaktion A5 beschriebenen Verfahren. Eine Dibromverbindung
oder ein Ditosylat kann als Zwischenprodukt verwendet
werden. Der Alkohol 8 aus Reaktion B1 wird zunächst
hydrolysiert (Reaktion G1, Reaktionsbedingungen wie für Reaktion
A2), um die Alkoholschutzgruppe zu entfernen. Die
erhaltene Dihydroxyverbindung (nicht dargestellt) wird unter
Bildung des Ditosylats 30 einer Ditosylierung unterzogen.
Das Ditosylat 30 und das andere Zwischenprodukt, nämlich
das Olefinsulfonat 13 aus Reaktion B6, können sodann mit
Sulfitanionen gemäß Reaktion G2 unter Bildung des Pyrazins
31 umgesetzt werden.
Die Reaktionen G3 und G4 zeigen die Herstellung des Dihydroxysulfonatpyrazins
33. Das Tosylat 16 (R′ bedeutet Wasserstoff)
aus Reaktion C3 wird zunächst mit Sulfitanionen gemäß
Reaktion A5 unter Bildung der Olefinsulfonsäure 32 umgesetzt,
die dann gemäß Reaktion C4 unter Bildung des Pyrazins
33 mit einem Olefinoxidationsmittel oxidiert wird.
Schließlich wird gemäß Reaktion G5 das Alkylsulfonsäurepyrazin
34 durch Umsetzung des Aldehyds 4 mit einem Alkyl (R⁹)-
Grignard-Reagens und anschließende Tosylat-Sulfonat-Umwandlung
des erhaltenen Alkohols gemäß Reaktion A5 hergestellt.
Das Schema H erläutert die Synthese von multifunktionellen
Pyrazinverbingungen mit X als (Sulfonoxy)-alkylrest mit 1 bis
3 Kohlenstoffatomen. Die Reaktionen H1 bis H3 zeigen die
Herstellung der Bis-(sulfonoxy)-alkylpyrazine 36 und 37.
Der Ester 7 aus Reaktion A6 wird mit 2 Äquivalenten Grignard-
Reagens III, in dem R⁷ die Bedeutung R₃Si hat, behandelt
(Bedingungen von Reaktion B1). Sodann folgt die Tosylierung
des erhaltenen Alkohols (Bedingungen gemäß Reaktion A5) und
die Borhydridreduktion des erhaltenen Tosylats (Bedingungen
gemäß Reaktion B7) unter Bildung des Zwischenprodukts 35.
Die Silylalkohol-Schutzgruppen dieses Zwischenprodukts werden
entfernt (Bedingungen gemäß Reaktion A2). Durch Tosylat-
Sulfonat-Umwandlung des erhaltenen Diols (Bedingungen gemäß
Reaktion A5) erhält man das Bis-(sulfonoxy)-alkylpyrazin 36.
Die Pyrazinverbindung 37 wird aus dem Olefinsulfonat 13 (R′
bedeutet H) durch Kondensation mit dem Carbanion von Methylsulfonsäuremethylester
(Bedingungen gemäß Reaktion B4) gebildet.
Anschließend erfolgen die Protonierung und Hydrolyse
der Estergruppe. Eine andere Möglichkeit zur Herstellung
der Verbindung 37 besteht in der aufeinanderfolgenden Kondensation
des Aldehyds 4 mit 2 Äquivalenten des Carbanions
von Methylsulfonsäuremethylester. Nach Zugabe des ersten
Äquivalents wird die erhaltene Hydroxyverbindung in situ
durch Behandlung mit einer Säure dehydratisiert. Die erhaltene
Verbindung 13 wird in situ mit dem zweiten Äquivalent
kondensiert.
Die Reaktionen H4 bis H9 zeigen die Herstellung der Dihydroxy-
(sulfonoxy)-alkylpyrazine 41 und 43. Das Olefinketon 15 aus
Reaktion C2 wird unter Anwendung der Reaktionen B1, B2 und
B3 von Schema B in das Tosylat 38 übergeführt. Beim Keton 15
handelt es sich um den Aldehyd/Keton II von Reaktion B1. Das
Tosylat 38 wird mit einem Alkalimetallborhydrid (Reaktion H5,
Bedingungen von Reaktion B7) unter Bildung des Silylolefins
39 reduziert. Das Olefin 39 wird durch Spaltung der Silylgruppe
(Bedingungen von Reaktion A2) und durch Tosylat-Sulfonat-
Umwandlung (Bedingungen von Reaktion A5) in das Olefinsulfonat
40 (Reaktion H6) übergeführt. Das Sulfonat 40
wird sodann unter Bildung des entsprechenden Dihydroxy-
(sulfonoxy)-alkylpyrazins 41 oxidiert (Reaktion H7), indem
man es mit einem Olefinoxidationsmittel behandelt (Bedingungen
von Reaktion C4).
Das Acetalketon 17 stellt das Ausgangsmaterial in den Reaktionen
H8 und H9 zur Herstellung des Dihydroxy-(sulfonoxy)-
alkylpyrazins 43 dar. Das Keton 17 wird als Aldehyd/Keton II
im Schema B Reaktion B6 zur Bildung des Olefinsulfonats 42
verwendet. Durch katalytische Reduktion der Verbindung 42
unter leichtem Wasserstoffdruck unter Verwendung eines Rhodiumchlorid-,
Platinchlorid-, Rutheniumchlorid- oder Palladiumchlorid-
Katalysators und eines unpolaren Lösungsmittels,
wie Benzol oder Hexan und anschließende saure Hydrolyse der
Acetalgruppe erhält man die Pyrazinverbindung 43.
Die Reaktionen H10 bis H14 erläutern die Synthese des Alkyl-
(sulfonoxy)-alkylpyrazins 46. Der Aldehyd 4 wird durch eine
Alkyl-(R⁹)-Grignard-Reaktion und Oxidation des erhaltenen
Alkohols (Bedingungen von Reaktionen E4 und A3) in das Keton
44 (Reaktion H10) übergeführt. Das Keton 44 wird unter Anwendung
der Reaktionsfolge des Schemas B in das Tosylat 45a
oder Olefinsulfonat 45b übergeführt, wobei das Keton 44 als
Aldehyd/Keton II in den Reaktionen B1 und B6 eingesetzt wird.
Das Tosylat 45a wird sodann in die entsprechende Pyrazinverbindung
46 übergeführt (Reaktion H13) und zwar durch Alkalimetallborhydridreduktion
des Tosylats, Abspaltung der
Silylschutzgruppe und Tosylat-Sulfonat-Umwandlung unter den
Bedingungen der Reaktionen B7, A2 und A5. Das Tosylat 45b
wird auch durch katalytische Hydrierung und Hydrolyse, wie
für Reaktion H9 beschrieben, in das entsprechende Pyrazin 46
übergeführt (Reaktion H14).
Das Schema I erläutert die Herstellung von multifunktionellen
Pyrazinverbindungen mit X als Dihydroxyalkylrest mit 2 oder
3 Kohlenstoffatomen. Die Reaktionen I1 und I2 zeigen die
Bildung des Bis-(dihydroxyalkyl)-pyrazins 48. Das Olefinketon
15 von Reaktion C2 wird gemäß Schema C (Reaktionen
C1 und C3) in das Olefintosylat 47 übergeführt, wobei in
Reaktion C1 das Keton 15 als Aldehyd/Keton II eingesetzt
wird. Durch Alkalimetallborhydridreduktion des Tosylats 47
(Bedingungen von Reaktion B7) und Olefinoxidation zu Dihydroxygruppen
(Bedingungen von Reaktion C4) erhält man das
Pyrazin 48 (Reaktion I2).
Die Reaktionen I3 bis I8 erläutern die Herstellung von (Sulfonoxy)-
alkyl-dihydroxyalkylpyrazinen 51 und 53. Das Olefinketon
15 wird gemäß Schema B (Reaktionen B1 und B2) in das
Tosylat 49 übergeführt (Reaktion I3), wobei das Keton 15
als Aldehyd/Keton II verwendet wird. Das Tosylat 49 wird
sodann durch Alkalimetallborhydridreduktion (Bedingungen von
Reaktion B7) und anschließende Silylgruppenabspaltung (Bedingungen
von Reaktion A2) und Tosylat-Sulfonat-Umwandlung
(Bedingungen von Reaktion A5) in das Olefinsulfonat 50-(Reaktion
I4) übergeführt. Das Sulfonat 50 wird sodann mit einem
Olefinoxidationsmittel (Reaktion I5, Bedingungen von Reaktion
C4) zum Pyrazin 51 oxidiert. Das Acetalketon 17 kann
in das Pyrazin 53 übergeführt werden, indem man es im Schema
B (Bedingungen von Reaktion B6) als Aldehyd/Keton II verwendet
und zum Olefinsulfonat 52 umsetzt, das dann katalytisch
hydriert und hydrolysiert wird (Reaktion I7, Bedingungen
von Reaktion H9).
Die Reaktion I8 erläutert die Herstellung des Alkyl-dihydroxyalkyl-
pyrazins 54. Durch Alkyl (R⁹)-Grignard-Reaktion mit
dem Olefinketon 15, anschließende Tosylatbildung, Tosylatreaktion
mit Borhydrid und Olefinoxidation (Bedingungen von
Reaktionen A5, B7 und C4) erhält man das Pyrazin 54.
Das Schema J zeigt die Herstellung von Pyrazinen mit X als
(Carboxy)-alkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen. Die Reaktionen
J1 bis J5 erläutern die Herstellung der (Sulfonoxy)-
alkyl-(carboxy)-alkyl-pyrazine 58 und 60. In den Reaktionen
J1 und J2 wird geschütztes Carboxyketon 20 als Aldehyd/Keton
II in Schema B (Reaktion B1) verwendet. Der erhaltene Alkohol
56 wird in den Methylester übergeführt und als Alkohol
8 im Schema B (Tosylatreduktion, Reaktionen B3 und B7) unter
Bildung des Methylesters 57 verwendet. Der Ester 57 wird sodann
durch Silylgruppenabspaltung (Bedingungen von Reaktion
A2) und Tosylat-Sulfonat-Umwandlung (Bedingungen von Reaktion
A5) in das Pyrazin 58 übergeführt. Sulfonat- und Carboxylatestergruppen
können durch basische Hydrolyse in die
Salze übergeführt werden.
Auf ähnliche Weise (Reaktionen J4 und J5) wird das Keton 20
in das Pyrazin 60 übergeführt, wobei es als Aldehyd/Keton II
im Schema B (Reaktion B6) unter Bildung der Olefinsulfonsäure
59 verwendet wird. Diese Verbindung wird sodann hydrolysiert
und katalytisch hydriert (Bedingungen von Reaktion
H9). Man erhält die Verbindung 60. Die Estergruppe kann
durch basische Hydrolyse in die Salzform übergeführt werden.
Die Reaktionen J6 und J7 erläutern die Herstellung des Dihydroxyalkyl-
(carboxy)-alkylpyrazins 62. Geschütztes Carboxyketon
20 wird als Keton II im Schema C (Reaktion C1)
zur Bildung des Olefinalkohols 61 verwendet, der dann durch
saure Hydrolyse von Schutzgruppen befreit, tosyliert, mit
Alkalimetallborhydrid reduziert (Bedingungen von Reaktionen
C3 und C5) und mit einem Olefinoxidationsmittel (Bedingungen
von Reaktion C4) oxidiert wird. Man erhält das Pyrazin 62.
Die Reaktion J8 erläutert die Herstellung des Alkyl-(carboxy)-
alkylpyrazins 63. Das geschützte Carboxyketon 20 wird
mit einem Alkyl (R⁹)-Grignard-Reagens umgesetzt, durch saure
Hydrolyse von Schutzgruppen befreit, tosyliert und mit Alkalimetallborhydrid
(Bedingungen von Reaktionen C3 und C5) reduziert.
Man erhält das Pyrazin 63.
Spezielle Synthesen von Pyrazinen, die auf dem Anionen stabilisierenden
Charakter des Pyrazinkerns beruhen, sind in den
Schemata K bis M erläutert. In diesen Schemata und der folgenden
Erörterung ist der trisubstituierte Pyrazinkern der
Erfindung mit "Pyr" bezeichnet.
Das Schema K beschreibt die Herstellung von einigen Pyrazinen
mit Sulfonsäureresten als Substituenten durch nucleophile
Reaktionen. Durch Substitution eines Bromethylpyrazins
mit Mercaptidanionen in einem polaren Lösungsmittel und anschließende
Oxidation mit einem Oxidationsmittel, wie saurem
Chromtrioxid oder Permanganat erhält man die Pyrazinylmethylsulfonsäure
64 (Reaktion K1). Die direkte Bildung der gleichartigen
Säure 1-(Pyrazin-2-yl)-alkylsulfonsäure 65 erhält
man durch nucleophile Substitution des 2-(1-Brom- oder Jodalkyl)-
pyrazins mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen im Alkylrest
mit Sulfitanionen in einem polaren Lösungsmittel unter anschließender
Aufarbeitung unter sauren Bedingungen (Reaktion
K2).
Die Pyrazinstabilisierung eines in situ gebildeten Carbanions
wird in Reaktion K3 zur Bildung von 2-(Pyrazinyl)-ethansulfonsäure
oder 2-(Pyrazinyl)-1-(alkyl)-ethylsulfonsäure 66
durch Kondensation von 2-(1-Alkenyl)-pyrazin mit Sulfitanionen
in einem polaren Lösungsmittel unter anschließender
Aufarbeitung unter sauren Bedingungen ausgenützt.
Die Kondensation eines cyclischen Sultons mit 3 bis 6 Methylenresten
mit Pyrazinylmethylnatrium, das in situ aus Methylpyrazin
und Natriumamid in Ammoniak gebildet wird, liefert
die ω-(Pyrazinyl)-alkylsulfonsäure 67 mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen
im Alkylrest (Reaktion K4).
Schließlich ergibt die nucelophile Substitution am Pyrazinkern
von Chlor- oder Brompyrazin unter Verwendung von Sulfitanionen
in Wasser nach Aufarbeitung unter sauren Bedingungen
die Pyrazinsulfonsäure 68 (Reaktions K5).
Das Schema L erläutert die Herstellung von Hydroxyalkylpyrazinen.
Dafür können verschiedene Verfahren angewandt werden.
Unter den Bedingungen von Reaktion C4 erhält man durch Olefinoxidation
von (But-1-en-4-yl)-pyrazin, das durch Kondensation
von Alkylbromid und Pyrazinylmethylnatrium gebildet
ist, (3,4-Dihydroxybutyl)-pyrazin 69 (Reaktion L1). Durch
Kondensation von Methylpyrazin mit Paraformaldehyd erhält
man 2-(2-Hydroxyethyl)-pyrazin 70 (Reaktion L2). Durch Kondensation
von Methylpyrazin mit einem Alkylaldehyd in einer
Base erhält man 2-(2-Alkyl-2-hydroxyethyl)-pyrazin (Reaktion
L3). Auf entsprechende Weise ergibt die Kondensation
des basisch erzeugten Anions von Methylpyrazin mit einem
Ester einer Alkylcarbonsäure mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
im Alkylrest das Ketonzwischenprodukt 72, das mit
Natriumborhydrid oder einem ähnlichen Hydridreduktionsmittel
zum Pyrazin 71 reduziert werden kann (Reaktion L4).
Durch nucleophile Substitution von (1-Bromalkyl)-pyrazin mit
Hydroxid erhält man (1-Hydroxyalkyl)-pyrazin 73 (Reaktion L5).
Hydroxymethylpyrazin 74 kann aus Methylpyrazin durch Wasserstoffperoxidation
und anschließende Behandlung mit einem
organischen Säureanhydrid und Hydrolyse mit einer Base erhalten
werden (Reaktion L6).
Das Schema M beschreibt eine spezielle Synthese einer Pyrazinylpropionsäure.
Methylpyrazinanion wird mit Trichloracetaldehyd
kondensiert, anschließend mit einer Base (Hydroxid)
behandelt und sodann unter Bildung der 3-(Pyrazinyl)-
acrylsäure 75 angesäuert. Diese Säure wird sodann katalytisch
über Palladium-auf-Aktivkohle unter Bildung der 3-(2-Pyrazinyl)-
propionsäure 76 hydriert.
Das Schema N erläutert die zweite Phase der Gesamtsynthese,
nämlich die Monoquaternisierung. Im allgemeinen wird bei
Quaternisierung mit einem Alkylrest das entsprechende Alkylbromid
oder -jodid mit der entsprechenden Pyrazinverbindung
zur Quaternisierung des Pyrazinkerns eingesetzt (Reaktion N1).
Ist die Pyrazinverbindung bei R³ monosubstituiert, führt dieses
Verfahren zur Quaternisierung des Stickstoffs in der m-
Stellung zu R³. Bei anderen Substitutionsmustern wird das
zu quaternisierende Stickstoffatom des Pyrazins durch sterische
Kontrolle bestimmt. Sind infolgedessen eine Anzahl von
Substituenten vorhanden, z. B. R², R³, R⁴ und R⁵, können Gemische
entstehen, die durch Säulenchromatographie, Hochdruckchromatographie
oder ähnliche Verfahren abgetrennt werden
können.
Die Isolierung, Reinigung und Aufarbeitung der Pyrazinzwischenprodukte,
Pyrazinverbindungen und Pyraziniumverbindungen
der Schemata A bis N kann nach bekannten Verfahren erfolgen.
Hierzu gehören die Neutralisation mit entsprechenden Säuren
oder Basen, die wäßrig-organische Lösungsmittelextraktion,
Verteilungs- und Gelpermeationschromatographie an Säulen,
die mit Materialien wie Kieselgel, Polyamid, Polyacrylamid,
Ionenaustauscherharzen, vernetzten, gequollenen Dextringelen
(Sephadex)®, oder Celite®, gepackt sind, Hochdruckflüssigchromatographie
unter Verwendung von beliebigen bekannten
stationären Trägern, Kristallisation, Vakuumdestillation
oder Sublimation. Ferner wird gegebenenfalls
in Abwesenheit oder Gegenwart von Lösungsmitteln gearbeitet.
Die Pyraziniumverbindungen der Erfindung sind wervolle Elektronenüberträger
in photolytischen Systemen. Sie können "hochenergetische"
Elektronen aus einer Photoaktivierungsquelle
auf einen Katalysator übertragen, der die energiereichen Elektronen
bei einer reduktiven Reaktion mit Wasser oder Stickstoff
verwendet. Demgemäß eignen sie sich zur Herstellung
von Ammoniak, Wasserstoff und Sauerstoff.
Im allgemeinnen läßt sich feststellen, daß ein ein vitro-
photolytisches System von Chloroplasten, einr Pyraziniumverbindung,
einem geeigneten Lösungsmittel, wie Wasser, und
dem Katalysator Nitrogenase, das in einem geeigneten
System zur Isolierung von gasförmigen Produkten enthalten
ist, wobei reduktive Kurzschlußreaktionen verschieden und atmosphärische
Störungen möglichst gering gehalten werden, als
System zur Bildung von Wasserstoff oder Ammoniak dienen kann.
Die Chloroplasten können aus entsprechenden Pflanzenquellen,
wie Spinat oder Chenopodium-Blättern isoliert werden. Sie
befinden sich in einem Gefäß, das ihnen die Absorption von
Licht geeigneter Wellenlängen erlaubt.
Das verwendete System ist
auf Nitrogenase als Katalysator und Chloroplasten aufgebaut;
vgl. z. B. M. Calvin in "Living Systems as Energy Converters",
North Holland Publishing, Amsterdam. 1977, S. 231-259; Seibert
et al., Sol. Energy Res. Inst. (Tech. Rep.) SERI/JP-33-410
(1979); Benemann et al., Enzyme Microb. Technol., Bd. 2
(1980), S. 103; und L. O. Krampitz, NSF-RANN Report NO. HA2
N-73-014. Einstufige Systeme können zwar verwendet werden,
zweistufige Systeme werden aber bevorzugt. Bei diesem System
befinden sich Chloroplasten, Wasser und eine Pyraziniumverbindung
in einem mit einem Wassereinlaß und einer Kühlung
versehenen Glasgefäß. In dieses Gemisch wird ein schmäleres
Gefäß gestellt, das oben eine Öffnung aufweist und dessen
Boden- oder Seitenöffnung mit einer semipermeablen Membran,
wie Cellulose oder einem anderen Dialysematerial, das die
Passage von kleinen aber nicht von hochmolekularen Molekülen
erlaubt, bedeckt ist. Das kleinere Gefäß enthält ein wäßriges
Gemisch aus dem reduktiven Katalysator Nitrogenase
und der Pyraziniumverbindung. Die obere Öffnung kann mit
Einlaß- und Auslaßleitungen für Gas versehen sein, die
eine direkte Einwirkung der Atmosphäre auf das wäßrige reduktive
Katalysatorgemisch verhindern und die Anwendung entsprechender
Reaktantengase erlauben. Die Leitungen können
auch das gasförmige Produkt der Lagerung zuführen. Durch Anwendung
von Licht wird die photolytische Reaktion der Chloroplasten
angeregt und die reduzierte Pyraziniumverbindung erzeugt.
Nach Diffusion der reduzierten Verbindung durch die
Membranbarriere beginnt die katalytische Bildung der entsprechenden
Verbindung, nämlich Wasserstoff, wenn kein Stickstoff
oder Kohlendioxid vorhanden ist, ansonsten Ammoniak.
Eine hohe Diffusionsgeschwindigkeit des Elektronenüberträgers
durch die Membran wird als wichtig angesehen, da sie die
Kopplung mit dem Enzym in wirksamer Weise begünstigt. Ferner
kann es vorteilhaft sein, die Enzymphase mit Ferredoxin zu
versetzen, das als intermediäres Kupplungsmittel dient.
Es wird angenommen, daß eine innige und feste Kupplung
von Chlorophyll und Enzym durch den Übertragungsmechanismus
einen wesentlichen Faktor für die Wirksamkeit des zweiphasigen
Systems darstellt.
Das geringe Molekulargewicht und die geringe Größe der
erfindungsgemäßen Pyraziniumverbindungen erlauben den
praktischen Einsatz des zweistufigen Systems. Es können
bekannte semipermeable Membranen verwendet werden, während
solche Membranen bei Elektronenüberträgern auf Proteinbasis,
wie Ferredoxin, die Trägerpassage verhindern. Ferner ist es
möglich, größe Mengen an Pyraziniumverbindungen herzustellen,
was den wirtschaftlichen Einsatz von großen Systemen gestattet.
Die Aktivität der Pyraziniumverbindungen als Elektronenüberträger
bei einem belichteten Photokupplungsverfahren unter
Verwendung von isolierten Chloroplasten und des reduktiven
Enzymkatalysators Nitrogenase wurde unter Anwendung des
biologischen Testverfahrens von Benemann et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, Bd. 64 (1969), S. 1079, bestimmt. Bei diesem
Verfahren wird die Überträgeraktivität als Funktion der
Nitrogenase-Reduktion von Acetylen zu Ethylen gemessen,
wobei die Geschwindigkeit der Bildung von Etylen das direkte
Maß darstellt.
Für die biologische Bestimmung wurde die Nitrigenaseprobe
aus einer Kultur von Azotobacter vinelandii, die auf eine
Zelldichte von etwa 1 g/Liter gezüchtet worden war, hergestellt.
Die Zellen wurden abzentrifugiert und in einer
French-Presse aufgebrochen. Die Zellbruchstücke wurden 1 h
bei 10 000 g zentrifugiert. Der Überstand mit einem Gehalt
an 40 mg/ml Protein wurde bei den biologischen Untersuchungen
verwendet. Ferner wurden hitzeinaktivierte Chloroplasten
aus Spinatblättern gemäß Benemann verwendet. Die synthetischen
Überträger wurden in wäßrigen Lösungen mit einer
Konzentration von 2 millimolar untersucht, während als
Standard Clostridium-Ferredoxin in 0,2 millimolarer wäßriger
Lösung verwendet wurde. Die Konzentrationen der Träger
in den Testgemischen wurden so gewählt, daß für die Träger
Sättigungsbedigungen gewährleistet waren. Somit wurden die
beobachteten Unterschiede in der Geschwindigkeit der Bildung
von Ethylen aus dem Substrat Acetylen direkt auf die Unterschiede
in der Wirksamkeit der Elektronenübertragung aus
den belichteten Chloroplasten auf die Nitrogenase zurückgeführt.
Die Ergebnisse der Acetylenreduktion (Stickstoffixierung)
unter Verwendung der Pyraziniumverbindungen der
Beispiele 1 bis 52 sind in Tabelle I zusammengestellt. Die
Ergebnisse sind in nMol gebildetes Ethylen pro mg Protein
pro Minute angegeben. Diese Ergebnisse zeigen auch die
Grenzen der Aktivität als Funktion der chemischen Struktur
der Pyraziniumverbindungen.
Es wurde berichtet, daß das Nitrogenasesystem aus zwei
dissoziierenden Proteinkomponenten besteht, von denen selbst
keine aktiv ist; L. E. Mortenson et al., Ann. Rev. Biochem.,
Bd. 48 (1979), S. 387. Die erste Komponente ist das sogenannte
Eisenprotein mit einem Molekulargewicht von 57 000,
das 4 Eisenatome und 4 säurelabile Schwefelatome aufweist,
die in einem Eisen-Schwefel-Cluster angeordnet sind. Die
zweite Komponente, das Molybdän-Eisen-Protein ist komplexer
als das Eisenprotein. Sie weist ein Molekulargewicht von
etwa 240 000 auf und enthält zwei Molybdänatome, 28 bis
32 Eisenatome und etwa 28 säurelabile Schwefelatome. Die
Elektronen werden durch die reduzierten Formen von entsprechenden
Elektronenüberträgern (wie Ferredoxine und
Flavodoxine in in vivo-Systemen) dem Eisenprotein in einem
Einelektronenreduktionsverfahren, das zwei Mol Adenosintriphosphat
pro 1 übertragenes F (1 Faraday = 1 Mol Elektronen =
96 493 Coulomb) zur Verfügung gestellt. die Elektronen werden
sodann intramolekular vom Eisenprotein auf das Molybdän-
Eisen-Protein übertragen, das als Lagerbecken für Elektronen
wirkt und sie dann paarweise an die Substrate abgibt.
Die natürlichen Elektronenüberträger für Nitrogenase haben
Mittelpunktpotentiale im Bereich von -495 mV für Azotobacter
vinelandii-Flavodoxin bis -570 mV für Clostridium pasteurianum-
Ferredoxin. Sonst ist jedoch wenig über die für die optimale
Funktionsweise von Nitrogenase erforderlichen tatsächlichen
Redoxotentiale bekannt. Eine Redoxtitration von Azotobacter
vinelandii-Nitrogenase mit dem Paar SO₂-/SO₃= hat ergeben,
daß das Eisenprotein beim pH-Wert 7,0 einer Einelektronenreduktion
bei einem Mittelpunktspotential von -413 mV unterliegt;
vgl. A. Braaksma et al., Eur. J. Biochem., Bd.
121 (1982), S. 483.
Hochgereinigte Nitrogenasepräparate zeigen spezifische Aktivitäten
von 3000 nMol gebildetes C₂H₄/mg Protein/min bei
Verwendung von Natriumdithionit als Reduktionsmittel; vgl.
A. Braaksma et al., Eur. J. Biochem., Bd. 121 (1982), S. 483.
Die bei der vorliegenden Untersuchung verwendeten rohen Nitrogenasepräparate
ergaben unter ähnlichen Bedingungen 67
nMol C₂H₄/mg Protein/min. Dieser Wert entspricht einem Nitrogenasegehalt
von 2,2 Prozent, bezogen auf Protein.
Vor einiger Zeit wurde ein Zusammenhang zwischen dem Wasserstoffwechsel
und der Stickstoffixierung festgestellt.
Es wurde beobachtet, daß biologische Systeme unter aktiver
Stickstoffixierung Wasserstoff entwickeln und sich Wasserstoff
als hemmend gegenüber der Stickstoffixierung erweist.
Wird Nitrogenase gründlich gereinigt, wie vorstehend erwähnt,
so läßt sich feststellen, daß sie neben Stickstoff
auch die Reduktion von Protonen katalysiert. Eine
besonders aktive Wasserstoffentwicklung ergibt sich in Abwesenheit
der normalen Substrate für Nitrogenase (Stickstoff,
Acetylen, Cyanid oder Azid). Sie ist
abhängig von einem starken Reduktionsmittel und der Hydrolyse
von Adenosintriphosphat. Da die Waserstoffentwicklung
nicht durch CO gehemmt wird, dies jedoch für Stickstoff und
andere Substrate der Fall ist, läuft die Reduktion von Protonen
vermutlich nicht an der Stelle, die für die Stickstoffreduktion
verantwortlich ist, ab; vgl. H. C. Winter
et al., Ann. Rev. Biochem. Bd. 45 (1976), S. 409. Demzufolge
wurde mit dem gleichen biologischen System und unter
Ausschluß von Stickstoff und Acetylen die Aktivität der
Pyraziniumverbindungen als Elektronenüberträger bei der
Bildung von Wasserstoff bestimmt.
Die in Tabelle II zusammengestellten Ergebnisse dieser Untersuchung
zeigen, daß die Pyraziniumsalze, die als Vermittler
bei der Reduktion von Acetylen durch Elektronen
aus photoerregten Chloroplasten beteiligt sind, auch vermittelnd
bei der Reduktion von Protonen durch Nitrogenase
wirken.
Die Rangordnung der Pyraziniummsalze hinsichtlich beider
Wirkungsweisen sind in Tabelle III relativ zur Aktivität
von Ferredoxin angegeben. Die Werte lassen darauf schließen,
daß Nitrogenase in Anwesenheit von Substrat (Acetylen)
eine strengere strukturelle Selektivität für die Überträger
aufweist, als dies in Abwesenheit des Substrats der Fall
ist. Es ist jedoch ersichtlich, daß für beide Vorgänge im
wesentlichen Äquivalenz hinsichtlich der Struktur/Aktivät-
Beziehung besteht. Beispielsweise gehören von den 10 Pyrazinen,
die bei der Reduktion von Acetylen die größte Aktivität
zeigen, 7 auch zu den in bezug auf die Wasserstoffentwicklung
aktivsten Verbindungen.
Thermodynamisch ausgedrückt, muß ein für das in Betracht
kommende System funktioneller Elektronenübeträger zwischen
einer Obergrenze des Redoxpotentials, die durch das negative
Potential der belichteten Chloroplasten festgesetzt
ist (-610 mV), und einem mit -473 mV ermittelten unteren
Energieniveau entsprechend dem Redoxpotential von mit Adenosintriphosphat
aktiviertem Eisenprotein arbeiten. Dies
gilt für Chlostridium-Ferredoxin, das bei einem pH-Wert von
7,52 bei einem Halbwellenpotential von -570 mV funktionsfähig
ist; vgl. Chien, J. pharm. Sci., Bd. 65 (1976), S.
1471. Daher war es von Interesse, das Halbwellenpotential
von verschiedenen in Betracht kommenden Pyraziniumsalzen
polarographisch zu messen, um den möglichen Einfluß der
Struktur auf die Redoxpotentiale zu bestimmen. Frühere
polarographsiche Untersuchugen (vgl. L. Roullier et al.,
Elektrochimica Acta, Bd. 25 (1980), S. 795, ergaben, daß
monoquaternäre Pyrazine in 2 Wellen von 1 F reduziert
werden. Die erste Welle entspricht einer Einelektronenreduktion
und liefert ein relativ stabiles Radikal, das in
der zweiten Welle zum Dihydropyrazin (Zweielektronen-Reduktionsprodukt
reduziert wird. Die meisten untersuchten
Pyraziniumsalze zeigen ein zweiwelliges Profil, wenngleich
auch einige davon nur eine derartige Welle aufweisen.
In Tabelle IV sind die Halbwellenpotentiale (E1/2 gegen SCE)
für die der ersten Welle entsprechende Reduktion bei polarographischer
Messung in 0,1 m Phosphatpuffer vom pH-Wert
7,55 bei 25°C für die Pyraziniumsalze entsprechend der Reihenfolge
ihrer Aktivität bei der biologischen Bestimmung der
Acetylenreduktion aufgeführt. Auf der Basis dieser Werte
läßt sich keine offensichtliche Korrelation zwischen den
Redoxpotentialen und der Cofaktoraktivität für die Nitrogenase
feststellen. Wahrscheinlich entsprechen die Unterschiede
bei der Untersuchung der biologischen Aktivität
der Pyraziniumsalze den chemischen Strukturveränderungen,
die die Cofaktor/Enzym-Wechselwirkung und die Bindung beeinflussen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung von erfindungsgemäßen
Pyraziniumverbindungen. Die einzelnen
Pyraziniumverbindungen
sowie Ausgangs- und Vergleichsverbindungen
sind mit Nummern bezeichnet, die den
in den Tabellen I bis IV angegebenen Nummern der Verbindungen
Elektronenüberträger entsprechen. Die Temperaturangaben
sind durchweg in °C. Die chemischen Verschiebungen
in den NMR-Spektren sind als δ-Werte angegeben.
Von den UV-Spektren sind die λmax (nm)-Werte und die
log ε-Werte angegeben. Die meisten säulenchromatographischen
Trennungen wurden mit Gelpermeationstechnik unter Verwendung
von Polyacrylamid mit einer molekularen Ausschlußgrenze
von 18 000 Dalton (Biogel® P-2) durchgeführt.
21,6 g 2-Ethylpyrazin (101) werden in 300 ml Tetrachlorkohlenstoff
gelöst und mit 35,6 g N-Bromsuccinimid versetzt;
vgl. J. Org. Chem., Bd. 37 (1972), S. 511. Das Gemisch
wird auf 75°C erwärmt und in einer Portion mit 1,5 g
Dibenzoylperoxid versetzt. Nach weiterem 4stündigen Erwärmen
wird das Gemisch gekühlt und in 500 ml einer 10prozentigen
Kaliumcarbonatlösung filtriert.
Das Gemisch wird rasch gerührt, bis kein 2-(1-Bromethyl)-
pyrazin mehr verbleibt (TLC-Kieselgel: Essigsäureethylester/
Hexan = 1 : 1; TLC = Dünnschichtchromatographie). Die
wäßrige Lösung wird auf den pH-Wert 6 angesäuert, auf
200 ml eingeengt und 2 Tage kontinuierlich mit Essigsäureethylester
extrahiert. Der Essigsäureethylester wird unter
vermindertem Druck entfernt. Nach Destillation des Rückstands
erhält man 18,6 g Produkt (100) vom Kp. 112-113°C
(13 Torr). UV-Spektrum H₂Omax: 264 (3,85), 268 (3,82).
¹³C-NMR-Spektrum: 159,75, S(C2); 144,52, D, 143,99, D,
142,51, D (C3, C5, C6); 69,20, D (CHOH); 23,11, Q (CH₃).
2,0 g 2-(1-Hydroxyethyl)-pyrazin (100) werden in 10 ml
Ether gelöst und mit 5 ml Methyljodid versetzt. Der Kolben
wird zugestöpselt und im Dunklen aufbewahrt.
Nach 5 Tagen wird der gebildete Feststoff abfiltriert, mit
Essigsäureethylester gewaschen und unter vermindertem Druck
getrocknet. Man erhält 7,8 g Produkt (200). Nach Umkristallisation
aus Essigsäureethylester/Ethanol ergibt sich
ein F. 129-130°C (Zers.). UV-Spektrum H₂Omax: 225 (4,11),
279 (3,85). ¹³C-NMR-Spektrum: 167,58, S (C3); 150,57, D (5);
137,14, D, 136,31, D (C2, C6); 69,03, D (CHOH); 50,14, Q
(NCH₃); 22,88, Q (CH₃). ¹H-NMR-Spektrum: 9,36, D, T (H6);
9,10, S (A2); 8,89, D (H5); 5,27, Q (COH); 4,52, T (NCH₃);
1,61, D (CCH₃).
2,0 g 2-(2-Hydroxyethyl)-pyrazin (301), das auf übliche
Weise durch Kondensation von Formaldehyd und 2-Methylpyrazin
hergestellt worden ist, werden in 5 ml Methanol gelöst
und mit 5 ml Methyljodid versetzt. Die Lösung wird
3 Tage unter Rückfluß erwärmt und sodann eingeengt. Der
Rückstand wird durch Gelpermeationschromatographie gereinigt.
Nach Gefriertrocknung erhält man 3,2 g eines
gelben Feststoffs (300). Das Produkt wird aus Essigsäureethylester/
Ethanol umkristallisiert. F. 94-95°C. UV-Spektrum
H₂Omax: 226 (4,13), 281 (3,85). ¹³C-NMR-Spektrum:
163,25, S (C3); 150,71 D (C5); 138,69, D, 136,25, D (C2,
C6); 60,38, T (CH₂OH); 49,88, Q (NCH₃); 38,75, T (-CH₂-).
¹H-NMR-Spektrum: 9,35, D, T (H6); 8,97, S (H2); 8,85, D
(H5); 4,49, S (NCH₃); 4,08, T; 3,35, T (ArCH₂, CH₂OH).
2,0 g 2-Hydroxymethyl-6-methylpyrazin (401), das gemäß dem
Verfahren von Klein et al., J. Org. Chem., Bd. 26 (1961),
S. 126, hergestellt worden ist, werden in 5 ml Ether gelöst
und mit 5 ml Methyljodid versetzt. Der Kolben wird verstöpselt
und 2 Wochen in Dunklen aufbewahrt. Das nach Dekantieren
des Ethers erhaltene halbfeste Material wird
auf Ethanol/Essigsäureethylester umkristallisiert. Man erhält 1,8 g eines gelben Feststoffs (400) vom F. 153-154°C.
UV-Spektrum H₂Omax: 226 (4,13), 287 (3,89). ¹³C-NMR-Spektrum:
163,33, S, 161,73, S(C3, C5); 136,85, D, 133,10, D (C2, C6);
62,79, T (CH₂OH); 49,74, Q (NCH₃); 22,19, Q (ArCH₃).
¹H-NMR-Spektrum: 8,80, S, 8,76, S (H2, H6); 4,97, S (CH₂OH);
4,44, S (NCH₃); 2,79, S (ArCH₃).
5,0 g 2-Hydroxymethyl-5-methylpyrazin (501), das in ähnlicher
Weise wie das Pyrazin (401) hergestellt worden ist, werden
in 10 ml Ether gelöst und mit 10 ml Methyljodid versetzt.
Sodann wird der Kolben verschlossen und 4 Wochen im Dunklen
aufbewahrt. Der erhaltene Feststoff wird abfiltriert und
mit Ether gewaschen. Man erhält 6,9 g eines gelben kristallinen
Feststoffs (500), vom F. 135-137°C. UV-Spektrum
H₂Omax: 227 (4,12), 288 (3,89). Das ¹³C-NMR-Spektrum zeigt,
daß es sich bei dem Produkt um ein Gemisch aus den beiden
möglichen Isomeren handelt.
16,0 g 1,3-Propansulton werden in 200 ml 1 : 1-Ether/Essigsäureethylester
gelöst und mit 15,1 g 2-Methylpyrazin versetzt.
Nach entsprechender Lagerungszeit wird das Lösungsmittel
abgedampft.
Der erhaltene Feststoff wird in 50 ml Wasser aufgenommen,
mit Essigsäureethylester gewaschen und chromatographiert
(Biogel® P-2 und Wasser). Nach Gefriertrocknung erhält man
20,5 g Produkt (600), das aus Ethanol/Wasser umkristallisiert
wird. F. 218-221°C (Zers.). UV-Spektrum H₂Omax:
282 (3,84). ¹³C-NMR-Spektrum: 163,15, S (C3); 150,69, D
(C5); 137,80, D, 134,81, D (2, C6); 61,67, T (NCH₂);
47,79, T (CH₂SO₃-); 26,73, T (CH₂); 22,36, Q (CH₃).
¹H-NMR-Spektrum: 9,30, D, T (H6); 9,01, S (H2); 8,88, D
(H5); 4,87, T (NCH₂); 3,03, T (CH₂SO₃)-); 2,84, S (CH₃);
2,50, M=5 (-CH₂-).
6,0 g 2,5-Dimethylpyrazin (701) und 7,0 g 1,3-Propansulton
werden in 10 ml Essigsäureethylester gelöst und 2 Tage auf
40°C erwärmt. Der erhaltene Feststoff wird abfiltriert und
mit Essigsäureethylester gewaschen. Man erhält 7,9 g Produkt
(700), das aus Propanol/Wasser umkristallisiert wird.
F. 258-259°C. UV-Spektrum H₂Omax: 204 (3,94), 290 (3,85).
¹³C-NMR-Spektrum: 159,25, S (C5); 152,47, D (C3); 146,91,
S (C2); 136,88, D (C6); 57,84, T (NCH₂); 47,94, T (CH₂SO₃-); 25,42
T (CH₂); 21,49, Q, 17,16, Q (ArCH₃). ¹H-NMR-Spektrum: 9,15,
S (H3); 8,83, S (H6); 4,77, T (NCH₂); 3,09, T (CH₂SO₃-);
2,90, S, 2,75, S (ArCH₃); 2,40, M=5 (-CH₂-).
Dieses Produkt (800) wird gemäß dem Verfahren von A. Le
Berre et al., Bull. Soc. Chim. France, 1973, S. 2404 hergestellt.
F. 189-192°C (Zers.), Lit. F. 210°C (Zers.).
UV-Spektrum H₂Omax: 276 (3,79). ¹³C-NMR-Spektrum: 173,65,
D (C-CO₂H); 151,76, D (C3, C5); 138,47, D (C2, C6); 59,04,
T (NCH₂); 34,90, T (-CH₂-).
2,72 g 2-Butylpyrazin und 3,56 g N-Bromsuccinimid werden zu
100 ml Tetrachlorkohlenstoff gegeben. Das Gemisch wird auf
70 bis 75°C erwärmt und sodann mit 0,3 g Dibenzoylperoxid
versetzt. Anschließend wird das Gemisch 3 Stunden unter
Rückfluß erwärmt, abgekühlt und filtriert. Das Filtrat
wird unter vermindertem Druck eingedampft. Das erhaltene
Öl wird in 100 ml Toluol aufgenommen und mit 4 g 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
versetzt. Die Lösung wird über
Nacht unter Rückfluß erwärmt. Anschließend wird abgekühlt.
Die Toluollösung wird dekantiert und unter vermindertem
Druck eingedampft. Das erhaltene Olefin, nämlich 2-(1-
Butenyl)-pyrazin (901), wird zu einer Lösung von 6,0 g
Natriumsulfit in 100 ml Wasser gegeben. Das Gemisch wird
3 Tage unter Rückfluß erwärmt. Die wäßrige Lösung wird
mit Chloroform gewaschen, gefriergetrocknet und in 100 ml
Methanol aufgenommen. Die Lösung wird filtriert. Das Filtrat
wird eingeengt und chromatographisch gereinigt (Biogel®
P-2/Wasser). Nach Gefriertrocknung erhält man 3,32 g
Produkt (900) in Form eines amorphen Feststoffs, UV-Spektrum
H₂Omax: 268 (3,86), 272 (3,85).
3,2 g 2-(2-Sulfonylbutyl)-pyrazin (900) werden zu einer
Lösung von 10 ml Methyljodid/25 ml Methanol gegeben. Das
Gemisch wird 4 Tage unter Rückfluß erwärmt. Sodann wird
eingeengt und durch Gelpermeationschromatographie (Biogel®
P-2/Wasser) gereinigt. Nach Gefriertrocknung erhält man
2,9 g eines amorphen Feststoffs (1000), der aus Essigsäureethylester/
Propanol kristallisiert. F. 224 bis 225°C (Zers.).
UV-Spektrum H₂Omax: 283 (3,88).
2,72 g 2-Butylpyrazin und 3,56 g N-Bromsuccinimid werden zu
100 ml Tetrachlorkohlenstoff gegeben. Das Gemisch wird auf
70 bis 75°C erwärmt und sodann mit 0,3 g Dibenzoylperoxid
versetzt. Anschließend wird das Gemisch 3 Stunden unter
Rückfluß erwärmt, gekühlt und filtriert. Das Filtrat wird
unter vermindertem Druck eingedampft. Das erhaltene Öl,
nämlich 2-(1-Brombutyl)-pyrazin (1101) wird zu einer Lösung
von 5 g Natriumsulfit in 100 ml Wasser gegeben. Das Gemisch
wird 2 Tage unter Rükfluß erwärmt. Sodann wird abgekühlt
undd mit Chloroform extrahiert. Die wäßrige Lösung wird
gefriergetrocknet, in 100 ml Methanol aufgenommen und
filtriert. Das Filtrat wird eingdampft und durch Gelpermeationschromatographie
(Biogel® P-2/Wasser) gereinigt.
Nach Gefriertrocknung erhält man 3,64 g Produkt (1100),
das aus Propanol/Wasser umkristallisiert wird. F. 278-279°C.
UV-Spektrum H₂Omax: 204 (3,84), 268 (3,68), 272 (3,84).
3,6 g 2-(1-Sulfonylbutyl)-pyrazin (1100) werden zu einer
Lösung von 10 ml Methyljodid/25 ml Methanol gegeben. Das
Gemisch wird 4 Tage unter Rükfluß erwärmt. Sodann wird
es eingedampft und durch Gelpermeationschromatographie
(Biogel® P-2/Wasser) gereinigt. Nach Gefriertrocknung erhält
man 3,2 g Produkt (1200), das aus Propanol/Wasser
umkristallisiert wird. F. 193-195°C (Zers.). UV-Spektrum
H₂Omax: 206 (3,87), 283 (3,90). ¹H-NMR-Spektrum: 9,41, D,
T (H6); 9,11, S (H2); 8,94, D (H5; 4,63-4,58, M (CHSO₃-);
4,52, S (NCH₃); 2,31, M (CHSO₃-); 1,27, M (CH₃);
0,89, T (CH₃).
Ein Gemisch aus 15,6 g Natriumamid in 400 ml Ammoniak wird
tropfenweise mit 37,6 g 2-Methylpyrazin versetzt. Das Gemisch
wird 2 Stunden gerührt und sodann langsam mit 24,2 g Allylbromid
in 50 ml Ether versetzt. Sodann wird 2 Stunden gerührt
und mit 25 g Ammoniumchlorid versetzt. Das Ammoniak
wird durch 500 ml Ether ersetzt. Sodann werden 250 ml
Wasser zugesetzt. Die organische Phase wird abgetrennt und
die wäßrige Phase 2mal mit Ether extrahiert. Die vereinigten
oganischen Phasen werden unter vermindertem Druck eingedampft.
Der Rückstand wird durch Destillation fraktioniert. Man
erhält 20,5 g Produkt (1300) vom Kp. 96 bis 97°C (25 Torr).
UV-Spektrum 2 Prozent EtOHmax: 268 (3,82), 273 (3,82).
Bei der vorstehenden Destillation erhält man ferner 5,4 g
eines zweiten Produkts, das als bisalkylierte Verbindung,
nämlich 4-(2-Pyrazinyl)-1,6-heptadien (1301) chrakterisiert
wird. Kp. 122-123°C (24 Torr). UV-Spektrum 10 Prozent
EtOHmax: 269 (3,83), 273 (3,83).
4,15 g 4-(2-Pyrazinyl)-1-buten (1300) werden in 100 ml 1 : 1-
Wasser/Aceton gelöst und auf 5°C gekühlt. Sodann wird langsam
eine Lösung von 3,60 g Kaliumpermanganat in 300 ml Wasser
zugesetzt. Die Lösung wird 18 Stunden bei 5°C belassen und
sodann 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend
wird mit 5prozentiger H₂SO₄ auf den pH-Wert 7 eingestellt,
durch Celite® filtriert und eingedampft. Durch 2tägige
kontinuierliche Extraktion mit Chloroform und anschließendes
Eindampfen des verbliebenen Lösungsmittels erhält man 4,27 g
Produkt (1400), das der Vakuumdestillation unterworfen wird.
Kp. 174-175°C (0,2 Torr). UV-Spektrum H₂Omax: 268 (3,76),
272, (3,76).
2,0 g 2-(3,4-Dihydroxybutyl)-pyrazin (1400) werden in 10 ml
Methanol gelöst und mit 5 ml Methyljodid versetzt. Sodann
wird 3 Tage unter Rückfluß erwärmt und anschließend eingedampft.
Nach Reinigung durch Gelpermeationschromatographie
(Biogel® P-2/Wasser) und Gefriertrocknung erhält man 3,1 g
eines amorphen Feststoffs (1500). UV-Spektrum H₂Omax: 226
(4,13), 282 (3,85). ¹³C-NMR-Spektrum: 165,42, S (C3); 150,57,
D (C5); 138,36, D, 135,90, D (C2, C6); 71,69, D (CHOH);
66,08, T (CH₂OH): 49,87, Q (NCH₃); 32,40, T (-CH₂-); 31,99,
T (-CH₂-). H-NMR-Spektrum: 9,31, D, T (H6); 8,97, S (H2);
8,81, D (H5); 4,47, S (NCH₃); 3,80, M (CHOH); 3,67-3,51, M,
3,29-3,15, M, 2,05, M; 1,98-1,88, M (ArCH₂).
5,40 g 4-(2-Pyrazinyl)-1,6-heptadien (1301) werden zu 100 ml
Wasser gegeben. Eine zur Bildung einer Lösung ausreichende
Menge an Aceton wird zugesetzt. Sodann wird auf 5°C gekühlt
und tropfenweise eine Lösung von 6,6 g Kaliumpermanganat
in 300 ml Wasser zugesetzt. Anschließend läßt man
auf Raumtemperatur erwärmen und rührt über Nacht.
Der pH-Wert wird auf 7 eingestellt. Die Lösung wird durch
Celite® filtriert. Das Aceton wird unter vermindertem Druck
entfernt. Die wäßrige Lösung wird mit 200 ml Ether extrahiert
und gefriergetrocknet.
Das Material wird in 75 ml Ethanol aufgenommen und filtriert.
Das Filtrat wird eingeengt. Sodann wird das Produkt durch
Gelpermeationschromatographie (Biogel® P-2/Wasser) gereinigt.
Nach Entfernen des Wassers erhält man 6,12 g eines blaßgelben
Öls (1600). UV-Spektrum H₂Omax: 268 (3,70), 273
(3,69).
2,0 g 4-(2-Pyrazinyl)-1,2,6,7-tetrahydroxyheptan werden in
10 ml Methanol gelöst und mit 5 ml Methyljodid versetzt.
Das Gemisch wird 4 Tage unter Rückfluß erwärmt, abgekühlt
und eingedampft. Sodann wird in 100 ml Wasser aufgenommen,
mit Chloroform gewaschen und gefriergetrocknet. Nach Reinigung
durch Gelpermeationschromatographie (Biogel® P-2/Wasser)
und Gefriertrocknung erhält man 2,4 g Produkt (1700) in
Form eines amorphen Feststoffs. UV-Spektrum H₂Omax: 226
(4,14), 285 (3,83). Das ¹³C-NMR-Spektrum zeigt, daß es
sich um ein Gemisch aus 3 Stereoisomeren handelt: 169,17,
168,18, 167,21, S (C3); 151,31, 150,95, 150,62, D (C5);
138,2, M, 136,64, 136,25, 135,86, D (C2, C6); 71,07, 70,83,
D (CHOH); 69,79, 69,62, D (CHOH); 66,45, 66,36, 66,28, T
(CH₂OH); 49,86, Q (NCH₃); 41,53, 39,93, 38,83, D (-CH-);
38,91, 38,55, 38,43, 37,72, T (-CH₂-).
Eine Suspension von Natriumamid (aus 2,3 g Natrium) in 150 ml
Ammoniak wird tropfenweise mit 9,4 g Methylpyrazin versetzt.
Die erhaltene blutrote Lösung wird 2 Stunden gerührt
und sodann tropfenweise mit einer Lösung von 6,1 g
Propansulton in 20 ml Ether versetzt. Nach 2stündigem Rühren
werden 5 g Ammoniumchlorid zugesetzt. Das Ammoniak wird
durch Ether ersetzt. Anschließend werden 500 ml Wasser zugesetzt
und der pH-Wert auf 7 eingestellt. Die wäßrige
Lösung wird 2mal mit Ether extrahiert und gefriergetrocknet.
Man erhält ein rohes Gemisch aus 2 Produkten, das chromatographisch
(Biogel® P-2/Wasser) getrennt werden kann. Nach
Entsalzung durch Passage über eine mit Biogel® P-2 gepackte
Säule und Gefriertrockung wird das Produkt in einer möglichst
geringen Menge Methanol unter Zusatz von wenig Wasser,
um die Auflösung zu erleichtern, aufgenommen. Nach Zusatz
von 50 ml Methyljodid wird die Lösung so lange unter Rückfluß
erwärmt, bis das Ausgangsmaterial verschwunden ist
(Verschwinden der UV-Bande H₂Omax: 267. Das Lösungsmittel
wird entfernt und das Produktgemisch chromatographisch
(C18R.P./Wasser) getrennt. Anschließend wird gefriergetrocknet.
Man erhält die beiden Produkte (1800) und (1801):
- a) 3,8 g 4-(1-Methyl-3-pyrazinyl)-heptan-1,7-disulfonatnatriumsalz (1800) in Form eines amorphen Feststoffs. UV-Spektrum H₂Omax: 282 (3,83). ¹³-Cc-NMR-Spektrum: 165,43, S (C3); 150,56, D (C5); 138,42, D, 135,96, D (C2, C6); 60,05, D (-CH-) 51,64, 35,74, 29,24, 29,06, 26,13, 22,16, T (-CH₂-); 49,72, Q (NCH₃).
- b) 4,2 g 1-Methyl-3-(4-sulfonylbutyl)-pyrazin (1801) in Form eines amorphen Feststoffs. UV-Spektrum H₂Omax: 282 (3,84). ¹³C-NMR-Spektrum: 165,39, S (C3); 50,55, D (C5); 138,29, D, 135,96, D (C2, C6); 51,31, T (CH₂SO₃-); 49,49, Q (NCH₃); 35,41 T (ArCH₂); 27,59, T, 24,24, T (-CH₂-). ¹H-NMR-Spektrum: 9,29, D, t (H6); 8,94, S (H2); 8,79, D (H5); 4,46, S (NCH ); 3,16, T (CH₂SO₃-); 2,99-2,94, M (ArCH₂); 1,96, M (CH₂SO₃-); 1,81, M (ArCH₂).
4,5 g Chlorpyrazin werden zu einer Lösung von 8 g Natriumsulfit
in 100 ml Wasser gegeben. Das Gemisch wird 3 Tage
unter Rückfluß erwärmt, abgekühlt und mit Chloroform gewaschen.
Die wäßrige Lösung wird sodann gefriergetrocknet,
mit 200 ml Methanol aufgenommen und filtriert. Das Filtrat
wird eingedampft und durch Gelpermeationschromatographie
(Biogel® P-2/Wasser) gereinigt. Nach Gefriertrocknung erhält
man 6,2 g Produkt (1900) vom F. 299-302°C (Zers.). UV-Spektrum
H₂Omax: 203 (3,79), 267 (3,79).
4,0 g Pyrazin-2-sulfonsäure-natriumsalz (1900) werden zu
einer Lösung von 20 ml Methyljodid/40 ml Methanol gegeben.
Das Gemisch wird 7 Tage unter Rückfluß erwärmt. Der nach
dem Abdampfen des Lösungsmittels erhaltene Rückstand wird
chromatographiert (Biogel® P-2/Wasser). Man erhält 3,5 g
Produkt (2000), das aus Ethanol/Wasser umkristallisiert
wird. F. 270-272°C (Zers.). 22972 00070 552 001000280000000200012000285912286100040 0002003409755 00004 22853 UV-Spektrum H₂Omax: 282 (3,86).
10,6 g 2-Vinylpyrazin, das gemäß dem Verfahren von M. R.
Kamal et al., J. Org. Chem., Bd. 27 (1962), S. 1363 hergestellt
worden ist, werden in 100 ml Wasser gelöst und unter
N₂ auf 2 bis 4°C gekühlt. Sodann wird langsam innerhalb von
4 Stunden eine Lösung von 15,8 g Kaliumpermanganat in 500 ml
Wasser zugesetzt, wobei gründlich gerührt und ständig gekühlt
wird. Nach beendeter Zugabe wird das Gemisch auf 5°C
gekühlt und über Nacht gerührt. Sodann wird das gekühlte
Gemisch mit 5prozentiger Schwefelsäure auf den pH-Wert 7
eingestellt. Der Niederschlag wird filtriert und mit 100 ml
Wasser gewaschen. Nach Gefriertrocknung der wäßrigen Lösung
verbleiben 20,3 g eines schwammartigen Feststoffs. Dieses
Material wird 4 Stunden mit 500 ml wasserfreiem Ethanol gerührt.
Die Salze werden abfiltriert und mit 50 ml Ethanol
gewaschen. Nach Abdampfen des Ethanols erhält man 13,6 g
eines Materials, das sich bei der HPLC-Analyse als zu 93 Prozent
rein erweist. Beim Rest handelt es sich um Pyrazin-2-
carbonsäure. Die Reinigung des Produkts wird chromatographisch
unter Verwendung von Waters Prep LC 500 mit 2 C18-
Reversphasensäulen und 3 Prozent Methanol/Wasser als Elutionsmittel
durchgeführt. Nach Entfernen des Lösungsmittels
verbleiben 10,6 g Produkt (2100) als hellgelbes, viskoses
Öl. UV-Spektrum H₂Omax: 265 (3,86), 270 (3,82), 298 (287).
2,8 g 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-pyrazin (2100) werden in 20 ml
Methanol gelöst. Nach Zusatz von 10 ml Methyljodid wird die
Lösung 3 Tage unter Rückfluß erwärmt. Nach Entfernen des
Lösungsmittels wird der Rückstand in 100 ml Wasser aufgenommen
und mit Chloroform gewaschen. Die wäßrige Lösung
wird eingedampft und durch Gelpermeationschromatographie
(Biogel® P-2/Wasser) gereinigt. Nach Gefriertrocknung erhält
man 3,7 g Produkt (2200), das aus Essigsäureethylester/
Ethanol umkristallisiert wird. F. 105-106°C. UV-
Spektrum H₂Omax: 227 (4,13), 281 (3,83).
5,4 g 2-Ethylpyrazin werden in 100 ml Tetrachlorkohlenstoff
gelöst und mit 8,9 g N-Bromsuccinimid versetzt. Das Gemisch
wird auf 70-75°C erwärmt, mit 0,5 g Dibenzoylperoxid
versetzt und 3 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Nach Abkühlen
und Filtrieren wird das Filtrat unter vermindertem
Druck eingedampft. Das erhaltene Öl wird mit 10 g Natriumsulfit/
100 ml Wasser versetzt. Das Gemisch wird 3 Tage
unter Rückfluß erwärmt. Sodann wird abgekühlt, mit Chloroform
gewaschen und gefriergetrocknet. Der erhaltene Feststoff
wird in 200 ml Methanol aufgenommen und filtriert.
Das nach dem Einengen des Filtrats erhaltene Produkt wird
durch Gelpermeationschromatographie (Biogel® P-2/Wasser)
gereinigt und gefriergetrocknet. Man erhält 9,2 g Produkt
(2300). Dieses Produkt wird aus Methanol umkristallisiert.
F. 258-262°C. UV-Spektrum H₂Omax: 203 (3,90), 267 (3,87),
272 (3,85). ¹³C-NMR-Spektrum: 153,54, S (C2); 145, 76, D,
144,97, D, 144,14, D (C3, C5, C6); 61,14, D (-CH-); 15,18,
Q (CH₃).
3,50 g 2-(1-Sulfonylethyl)-pyrazin-natriumsalz (2300) werden
in 75 ml Methanol gelöst und mit 10 ml Methyljodid versetzt.
Sodann wird der Kolben zugestöpselt und bei Raumtemperatur
im Dunklen aufbewahrt.
Nach 1 Woche wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck
abgedampft. Der Rückstand wird in Wasser aufgenommen und
2mal mit Essigsäureethylester gewaschen. Die wäßrige
Lösung wird eingedampft und chromatographiert (Biogel® P-2/
Wasser). Nach Gefriertrocknung erhält man 3,37 g Produkt
(2400), das aus Ethanol/Wasser umkristallisiert wird.
F. 270-272°C (Zers.). UV-Spektrum H₂Omax: 282 (3,85), 203
(3,84. ¹³C-NMR-Spektrum: 160,27, S (C3); 150,66, D (C5);
139,29, D, 137,22, D (C2, C6); 61,25, D (-CH-); 49,94,
Q (N-CH₃); 14,58, Q (-CH₃). ¹H-NMR-Spektrum: 9,37, D, T
(H6); 9,11, S (H2); 8,91, D (H5); 4,72, Q (-CH-); 4,51, T
(NCH₃); 1,80, D (CH₃).
Vinylpyrazin wird gemäß dem Verfahren von M. R. Kamal et al.,
J. Org. Chem. Bd. 27 (1962), S. 1363, hergestellt. 7,0 g
Vinylpyrazin werden in 300 ml Ether gelöst und unter raschem
Rühren mit einer Lösung von 8,3 g Natriumsulfit in
100 ml Wasser versetzt. Nach mehrtägigem Stehen bei Raumtemperatur
wird das Reaktionsgemisch auf 50°C erwärmt und
mit 10 g weiterem Natriumsulfit versetzt. Nach beendeter
Umsetzung (TLC-Kieselgel/Essigsäuerethylester) wird das
Reaktionsgemisch gekühlt, mit Wasser gewaschen und eingedampft.
Sodann wird in 600 ml Methanol aufgenommen und
filtriert. Das nach dem Eindampfen des Filtrats erhaltene
Produkt wird chromatographisch (Biogel® P-2/Wasser) gereinigt.
Nach Gefriertrocknung erhält man 13,0 g weißes
Pulver (2500), das aus Methanol umkristallisiert wird.
F. 350°C. UV-Spektrum H₂Omax: 267 (3,81, 272 (3,81),
300 (2,90). ¹³C-NMR-Spektrum: 155,73, S (C2); 145,21, D,
144,86,D, 143,13, D (C3, C5, C6); 50,55, T (CH₂SO₃-);
30,68, T (ArCH₂).
5,0 g 2-(2-Sulfonylethyl)-pyrazin-natriumsalz (2500) werden
zu einer Lösung von 10 ml Methyljodid/50 ml Methanol gegeben.
Das Gemisch wird 4 Tage unter Rückfluß erwärmt. Sodann
wird eingedampft und durch Gelpermeationschromatographie
(Biogel® P-2/Wasser) gereinigt. Nach Gefriertrocknung
erhält man 4,5 g Produkt (2600), das aus Ethanol/Wasser
umkristallisiert wird. F. 255-260°C (Zers.). UV-Spektrum
H₂Omax: 281 (3,87). ¹³C-NMR-Spektrum: 162,99, S (C3); 150,63,
D (C5); 138,51, D, 136,24, D (C2, C6); 49,66, Q (NCH₃);
49,56, T (CH₂SO₃); 31,44, T (ArCH₂). ¹H-NMR-Spektrum: 9,33,
D, T (H6); 8,99, S (H2); 8,82, D (H5); 4,48, S (NCH₃); 3,58-
3,43, M (-CH₂-).
Ein Gemisch aus 4,7 g 2-Methylpyrazin, 200 ml Tetrachlorkohlenstoff
und 8,9 g N-Bromsuccinimid wird auf 70 bis 75°C
erwärmt und mit 6,1 g Dibenzoylperoxid versetzt. Anschließend
wird 5 Stunden unter Rückfluß erwärmt, gekühlt und
filtriert. Das Filtrat wird eingeengt und mit einer Lösung
von 10 g Natriumsulfit in 100 ml Wasser versetzt. Das Gemisch
wird 3 Tage unter Rückfluß erwärmt und sodann über
Nacht kontinuierlich mit Chloroform extrahiert. Der nach
Gefriertrocknung erhaltene Feststoff wird in 250 ml Methanol
aufgenommen. Das nach Filtration erhaltene Filtrat wird eingeengt
und chromatographiert (Biogel® P-2/Wasser). Man erhält
3,9 g Produkt (2700), das aus Ethanol/Wasser umkristallisiert
wird. F. 294-299°C. UV-Spektrum H₂Omax: 203 (3,84),
267 (3,84), 272 (3,83). ¹³C-NMR-Spektrum: 149,23, S (C2),
146,44, D, 145,23, D, 144,22, D (C3, C5, C6); 57,03, T
(C₂SO₃-).
3,0 g 2-Sulfonylmethylpyrazin (2700) werden zu einer Lösung
von 10 ml Methyljodid/25 ml Methanol gegeben und 3 Tage
unter Rückfluß erwärmt. Anschließend wird das Gemisch gekühlt.
Das Filtrat wird eingeengt und der erhaltene Feststoff
chromatographiert (Biogel® P-2 und Wasser). Nach Gefriertrocknung
erhält man 2,5 g Produkt (2800), das aus Propanol/
Waser umkristallisiert wird. F. <240°C (Zers.).
UV-Spektrum H₂Omax: 282 (3,89). ¹³C-NMR-Spektrum: 156,04,
S (C3); 150,99, D (C5); 139,63, D, 137,42, D (C2, C6);
57,10, T (CH₂SO₃); 50,01, Q (NCH₃). ¹H-NMR-Spektrum: 9,40,
D, T (H6); 9,12, S (H2); 8,96, D (H5); 4,67, S (CH₂SO₃-);
4,54, S (NCH₃).
Ein Gemisch aus 5,4 g 2,6-Dmethylpyrazin und 8,9 g N-Bromsuccinimid
in 200 ml Tetrachlorkohlenstoff wird auf 75°C
erwärmt und mit 6,1 g Dibenzoylperoxid versetzt. Anschließend
wird 6 Stunden unter Rückfluß erwärmt, abgekühlt und
filtriert. Das Filtrat wird eingeengt und mit 10 g Natriumsulfit/
100 ml Wasser versetzt. Das Gemisch wird 4 Tage unter
Rückfluß erwärmt. Die wäßrige Lösung wird sodann
kontinuierlich über Nacht mit Chloroform extrahiert und
gefriergetrocknet. Der erhaltene Feststoff wird in 250 ml
Methanol aufgenommen. Das nach Filtration erhaltene Filtrat
wird eingeengt und chromatographiert (Biogel® P-2/Wasser).
Man erhält 4,8 g Produkt (2900), das aus Ethanol/Wasser umkristallisiert
wird. F. 282-285°C (Zers.). UV-Spektrum
H₂Omax: 208 (3,80), 276 (3,88).
4,0 g 2-Sulfonylmethyl-6-methylpyrazin-natriumsalz (2900)
werden zu einer Lösung von 15 ml Methyljodid in 30 ml
Methanol gegeben. Das Gemisch wird 4 Tage unter Rückfluß
erwärmt und sodann abgekühlt und filtriert. Der Feststoff
wird chromatographiert (Biogel® P-2/Wasser) und gefriergetrocknet.
Man erhält 3,4 g Produkt (3000), das aus Propanol/
Wasser umkristallisiert wird. F. <280°C (Zers.). UV-Spektrum
H₂Omax: 288 (3,92).
Ein Gemisch aus 3,3 g 2,5-Dimethylpyrazin und 5,4 g N-Bromsuccinimid
in 150 ml Tetrachlorkohlenstoff wird auf 75°C
erwärmt und mit 3,7 g Dibenzoylperoxid versetzt. Die Lösung
wird 6 Stunden unter Rückfluß erwärmt, gekühlt und filtriert.
Das Filtrat wird eingeengt und mit einer Lösung
von 10 g Natriumsulfit in 100 ml Wasser versetzt. Sodann
wird das Gemisch 3 Tage unter Rückfluß erwärmt und anschließend
über Nacht kontinuierlich mit Chloroform extrahiert.
Die wäßrige Phase wird gefriergetrocknet, in
150 ml Methanol aufgenommen und filtriert. Das Filtrat
wird eingeengt und chromatographiert (Biogel® P-2/Wasser).
Man erhält 3,1 g eines amorphen Feststoffs, der aus Propanol/
Wasser kristallisiert wird. Man erhält das Produkt
(3100) vom F. <200°C (Zers.). UV-Spektrum H₂Omax: 209
(3,89), 278 (3,85).
2,0 g 2-Sulfonylmethyl-5-methylpyrazin-natriumsalz (3100)
werden zu einer Lösung von 15 ml Methyljodid in 25 ml Methanol
gegeben und 5 Tage unter Rückfluß erwärmt. Sodann wird
das Gemisch gekühlt und filtriert. Der Feststoff wird durch
Gelpermeationschromatographie (Biogel® P-2/Wasser) gereinigt
und gefriergetrocknet. Man erhält 1,6 g Produkt (3200),
das aus Propanol/Wasser umkristallisiert wird. F. <350°C
(Zers.). UV-Spektrum H₂Omax: 213 (3,91), 293 (3,87).
Eine Suspension von Natriumamid (aus 11,5 g Natrium) in
1 Liter Ammoniak wird mit 47 g 2-Methylpyrazin versetzt.
Die Suspension wird 1 Stunde gerührt und sodann tropfenweise
zu einer Lösung von 15 g Propionaldehyd in 25 ml
Ether gegeben. Sodann wird 2 Stunden gerührt, langsam mit
50 g Ammoniumchlorid versetzt und das Ammoniak durch Ether
ersetzt. 250 ml Wasser werden zugesetzt. Das Produkt wird
mit Essigsäurethylester extrahiert, über Natriumsulfat getrocknet
und eingeengt. Der Rückstand wird destilliert. Man
erhält 12,7 g Produkt (3300), vom Kp. 141-143°C (16 Torr).
UV-Spektrum H₂Omax: 267 (3,80), 272 (3,79). ¹³C-NMR-Spektrum:
155,90, S (C2); 145,89, D, 144,68, D, 142,88, D (C3,
C5, C6), 73,37, D (CHOH); 42,28, T (ArCH₂); 29,98, T
(-CH₂-); 9,97, Q (CH₃).
3,1 g 2-(Hydroxybutyl)-pyrazin (3300) werden in 30 ml
Methanol gelöst und mit 10 ml Methyljodid versetzt. Die
Lösung wird 3 Tage unter Rückfluß erwärmt, sodann eingeengt,
in Wasser aufgenommen und mit Chloroform extrahiert.
Die wäßrige Lösung wird eingeengt und chromatographiert
(Biogel® P-2/Wasser). Nach Gefriertrocknung erhält man 4,6 g
Produkt (3400) in Form eines gelben Feststoffs, der aus
Essigsäureethylester/Ethanol umkristallisiert wird.
F. 108-109°C. UV-Spektrum H₂Omax: 227 (4,11), 282 (3,85),
¹³C-NMR-Spektrum: 163,30, S (C3); 150,63, D (C5); 138,77,
D, 136,12, D (C2, C6); 72,66, D (CHOH); 49,93, Q (NCH₃;
43,02, T, 30,11, T (-CH₂-); 9,97, Q (CH₃). ¹H-NMR-Spektrum:
9,35, D, T (H6); 8,95, S (H2); 8,85, D (H5); 4,49, S (NCH₃);
4,11, M (CHOH); 3,39-3,14, M (ArCH₂); 1,75-1,52, M (-C₂-);
0,99, T (CH₃).
4,0 g 2-(2-Oxybutyl)-pyrazin, hergestellt durch Oxidation
von 2-(2-Hydroxybutyl)-pyrazin (3300) oder gemäß dem Verfahren
von J. D. Behun et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 81
(1959), S. 5157, werden in 10 ml Essigsäureethylester gelöst
und mit 10 ml Methyljodid versetzt. Die Lösung wird
verstöpselt und im Dunkeln aufbewahrt. Das erhaltene halbfeste
Material wird in Wasser aufgenommen, mit Essigsäureethylester
gewaschen und gefriergetrocknet. Man erhält 4,6 g
eines hygroskopischen Pulvers (3500) vom F. 67-69°C. UV-
Spektrum H₂Omax: 226 (4,18), 280 (3,84).
10,8 g 2-Ethylpyrazin werden in 200 ml Tetrachlorkohlenstoff
gelöst. Die Lösung wird mit 17,8 g N-Bromsuccinimid versetzt.
Das Gemisch wird auf 75°C erwärmt und anschließend
mit 1 g Dibenzoylperoxid versetzt. Sodann wird das Gemisch
4 Stunden unter Rückfluß erwärmt, abgekühlt und filtriert.
Das nach Entfernen des Lösungmittels unter vermindertem
Druck erhaltene Kozentrat wird mit einer Lösung von 0,1
Mol Natriumnitromethylat in 250 ml Methanol versetzt. Das
Gemisch wird 2 Tage unter Rückfluß erwärmt. Sodann wird
das Gemisch gekühlt und filtriert. Der nach dem Eindampfen
des Filtrats erhaltene Rückstand wird chromatographiert
(C₁₈/Wasser) und gefriergetrocknet. Man erhält 4,9 g eines
blaßgelben Öls (3600). UV-Spektrum H₂Omax: 266 (3,89),
270 (3,86).
2,0 g 2-(1-Nitroisopropyl)-pyrazin (3600) werden in 10 ml
Methanol gelöst und mit 5 ml Methyljodid versetzt. Die
Lösung wird 4 Tage unter Rückfluß erwärmt. Der nach dem
Entfernen des Lösungsmittels erhaltene Rückstand wird in
Wasser aufgenommen und mit Chloroform gewaschen. Nach Chromatographie
(Biogel® P-2/Wasser) und Gefriertrocknung erhält
man 3,2 g Produkt (3700), das aus Essigsäureethylester/Ethanol
umkristallisiert wird. F. 135-136C. UV-Spektrum H₂Omax:
227 (4,18), 281 (3,89).
3,0 g 2-(2-Acetamidoethyl)-pyrazin, hergestellt gemäß dem
Verfahren von G. M. Singerman et al., J. Org. Chem. Bd. 30
(1965, S. 4379, werden in 10 ml Ether gelöst und mit 10 ml
Methyljodid versetzt. Der Kolben wird verstöpselt und 2
Wochen im Dunklen aufbewahrt. Der erhaltene Feststoff wird
abfiltriert, mit Ether gewaschen und unter vermindertem
Druck getrocknet. Man erhält 3,4 g eines gelben Feststoffs
(3800), der aus Essigsäureethylester/Ethanol umkristallisiert
wird. F. 138-139°C. UV-Spektrum H₂Omax: 226 (4,17),
281 (3,85).
2,0 g 2-(2-Carboxyethyl)-pyrazin, hergestellt gemäß den
Verfahren von Jones et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 72
(1950), S. 3539, werden in 15 ml Methanol gelöst und mit
1,2 ml Methyljodid versetzt. Die Lösung wird 3 Tage unter
Rückfluß erwärmt, abgekühlt und eingeengt. Der erhaltene
amorphe Feststoff wird aus Propanol kristallisiert. Man
erhält 3,5 g 1-Methyl-3-(2-carboxymethoxyethyl)-pyraziniumjodid
(3901) (Ausgangsverbindung). F. 108-109°C. UV-Spektrum H₂Omax: 226 (4,14),
281 (3,86).
1,0 g 1-Methyl-3-(2-carbomethoxyethyl)-pyraziniumjodid (Ausgangsverbindung)
werden in 30 ml 2 n HCl gelöst und über Nacht unter Rückfluß
erwärmt. Anschließend wird eingeengt, in 100 ml
Wasser aufgenommen und mit Methylenchlorid gewaschen. Nach
Einengen der wäßrigen Lösung erhält man 0,55 g 1-Methyl-
3-(2-carboxyethyl)-pyraziniumjodid (3900) in Form eines
amorphen Feststoffs. UV-Spektrum H₂Omax: 226 (4,12), 281
(3,85).
0,75 g 2-(2-Carboxamidoethyl)-pyrazin, hergestellt gemäß
dem Verfahren von Jones wie in Beispiel 39, werden in 8 ml
Methanol gelöst und mit 1,0 g Methyljodid versetzt. Sodann
wird über Nacht unter Rückfluß erwärmt, wobei ein gelber
Niederschlag entsteht. Das Gemisch wird abgekühlt. Der
Feststoff wird abfiltriert und mit Essigsäureethylester
gewaschen. Man erhält 0,90 g 1-Methyl-3-(2-carboxamidoethyl)-
pyraziniumjodid (4000), das aus Essigsäureethylester/
Ethanol umkristallisiert wird. F. 172-173°C. UV-Spektrum
H₂Omax: 226 (4,13), 281 (3,86).
a) 9,2 g 2-(3,4-Dihydroxybutyl)-pyrazin (1400) werden in
450 ml 1:1-Pyridin/Essigsäureanhydrid gelöst und 2 Tage
bei 25°C gerührt. Sodann wird die Lösung unter vermindertem
Druck eingedampft, mit 250 ml Eiswasser versetzt und 2mal
mit je 250 ml Essigsäureethylester extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden über waserfreiem Na₂SO₄
getrocknet und eingedampft. Nach Destillation des Rückstands
erhält man 11,5 g 2-(3,4-Diacetoxybutyl)-pyrazin
(4001) vom Kp. 141-142°C (0,4 Torr).
b) 6,0 g 2-(3,4-Diacetoxybutyl)-pyrazin (4101) werden in
100 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst und mit 4,24 g N-Bromsuccinimid
versetzt. Das Gemisch wird auf 75°C erwärmt und
mit 290 g Dibenzoylperoxid versetzt. Anschließend wird
das Reaktionsgemisch 3 Stunden unter Rückfluß erwärmt.
Nach Abkühlen des Gemisches und Filtrieren wird das Filtrat
unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand
wird an Kieselgel (Hexan, anschließend Hexan/Essigsäureethylester),
chromatographiert. Man erhält 7,0 g eines
Gemisches der beiden diastereoisomeren Bromide (4102 und
4103). Diese Produkte werden nicht aufgetrennt, sondern
direkt in der nächsten Stufe eingesetzt.
c) 7,0g 2-(1-Brom-3,4-diacetoxybutyl)-pyrazin (4102 und
4103) werden in 100 ml Toluol gelöst. Die Lösung wird unter
Argon mit 3,3 g 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
versetzt und über Nacht auf 65-70°C erwärmt. Sodann wird
abgekühlt. Die Toluollösung wird dekantiert und unter vermindertem
Druck eingedampft. Der Rückstand wird an Kieselgel
(Hexan/Essigsäureethylester) chromatographiert. Man erhält
3,5 g 2-(3,4-Diacetoxy-1-butenyl)-pyrazin (4104) in
Form eines blaßgelben Öls. UV-Spektrum EtOHmax: 240 (4,14),
292 (3,85), 28 (3,86).
d) 2,60 g 2-(3,4-Diacetoxy-1-butenyl)-pyrazin (4104) werden
zu einer Lösung von 78 mg Natrium in 50 ml Methanol gegeben.
Die Lösung wird über Nacht bei 25°C gerührt und sodann
unter vermindertem Druck eingedampft. Das Produkt wird
durch Gelpermeationschromatographie gereinigt (Biogel® P-2/
Wasser). Man erhält 1,71 g 2-(3,4-Dihydroxy-1-butenyl)-
pyrazin (4105) in Form eines blaßgelben Öls. UV-Spektrum
H₂Omax: 234 (4,08), 29 (3,86).
e) 1,7 g 2-(3,4-Dihydroxy-1-butenyl)-pyrazin (4105) werden
zu 25 ml einer 10prozentigen Natriumsulfitlösung gegeben
und so lange unter Rückfluß erwärmt, bis das Olefinausgangsmaterial
verschwunden ist. Sodann wird die Lösung
gekühlt, eingeengt und durch Gelpermeationschromatographie
(Biogel® P-2/Wasser) gereinigt. Man erhält 2,4 g
2-(2-Sulfonyl-3,4-dihydroxybutyl)-pyrazin-natriumsalz in
Form eines Diastereoisomerengemisches (4106 und 4107). UV-
Spektrum H₂Omax: 267 (3,86), 272 (3,85).
f) 1,2 g 2-(2-Sulfonyl-3,4-dihydroxybutyl)-pyrazin-natriumsalz
(4106 und 4107) werden zu einer Lösung aus 10 ml Methyljodid
in 25 ml Methanol gegeben. Sodann werden 2 ml
Wasser zugesetzt. Das Gemisch wird 5 Tage unter Rückfluß
erwärmt, anschließend eingeengt, in 100 ml Wasser aufgenommen
und mit Methylenchlorid gewaschen. Die wäßrige Phase
wird eingedampft. Der Rückstand wird chromatographiert
(Biogel® P-2/Wasser). Man erhält 1,1 g 1-Methyl-3-(2-sulfonyl-
3,4-dihydroxybutyl)-pyrazin (4100) als Diasteroisomerengemisch.
UV-Spektrum H₂Omax: 283 (3,88. Die Diastereoisomeren
werden unter Verwendung von Biorad AG-50 W x 4
(Ca++) bei 65°C unter Verwendung von Wasser als Elutionsmittel
säulenchromatographisch aufgetrennt. ¹³C-NMR-Spektrum:
163,89, S (C3); 150,36, D (C5); 138,88, D, 135,81, D (C2,
C6); 71,05, D (CHOH); 64,41, T (CH₂OH); 61,64, D (CHSO₃-);
49,65, Q (NCH₃; 32,61, T (-CH₂-). ¹³C-NMR-Spektrum des
Epimeren: 163,49, S (C3); 150,44, D (C5); 138,77, D, 135,92,
D (C2, C6); 71,82, D (CHOH); 63,37, T (CH₂OH); 63,25, D
(CHSO₃-); 49,65, Q (NCH₃); 33,26, T (-CH₂-).
Weitere Pyraziniumverbindungen werden gemäß in der Literatur
bekannten Verfahren, die den Verfahren der vorstehenden
Beispiele ähnlich sind, hergestellt. Folgende Verbindungen
werden hergestellt:
Beispiel | |
Bezeichnung | |
42 | |
1,2,5,6-Tetramethyl-3-hydroxymethylpyraziniumjodid 4200 | |
43 | 1,3-Dimethylpyraziniumjodid 4300 |
44 | 1-Methyl-3-carboxypyraziniumjodid 4400 |
45 | 1-Methyl-3-methoxycarbonylpyraziniumjodid 4500 |
46 | 1-Methyl-3-carbamidopyraziniumjodid 4600 |
47 | 1-Methyl-3-(methylsulfonylmethyl)-pyraziniumjodid 4700 |
48 | 1-Methyl-3-(methoxythiaacetyl)-pyraziniumjodid 4800 |
49 | 1-Methyl-3-ethylpyraziniumjodid 4900 |
50 | 1-Methyl-3-butylpyraziniumjodid 5000 |
51 | 1-Methyl-3-vinylpyraziniumjodid 5100 |
52 | [(1-Methyl)-benzopyrazinium]-methylsulfonat 5200 |
Claims (23)
1. Monoquaternisierte Pyraziniumverbindungen der allgemeinen
Formel
in der bedeuten:R¹ Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen;
R², R⁴ und R⁵ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen;
R³ Sulfonoxy oder einen Rest der Formel -(CH₂)nCHXY, worin bedeuten
X Wasserstoff, Hydroxyl, Carboxyl, Carboxamido, Sulfonoxy, (Sulfonoxy)-alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, (Carboxy)-alkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Dihydroxyalkyl mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen;
Y Wasserstoff, (Sulfonoxy)-alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Dihydroxyalkyl mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen oder Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen; und
n eine ganze Zahl von 0 bis 3 oder n eine ganze Zahl von 0 bis 6, wenn entweder X oder Y eine Sulfonoxygruppe oder eine (Sulfonoxy)-alkylgruppe bedeutet, oder wenn X und Y zusammen mehrfach polare Gruppen darstellen;mit der Maßgabe, daß R³ nicht die Bedeutung Alkyl hat und, wenn R³ keinen Carboxy- oder Sulfonoxy-Substituenten enthält, auch ein Anion vorhanden ist.
R², R⁴ und R⁵ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen;
R³ Sulfonoxy oder einen Rest der Formel -(CH₂)nCHXY, worin bedeuten
X Wasserstoff, Hydroxyl, Carboxyl, Carboxamido, Sulfonoxy, (Sulfonoxy)-alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, (Carboxy)-alkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Dihydroxyalkyl mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen;
Y Wasserstoff, (Sulfonoxy)-alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Dihydroxyalkyl mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen oder Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen; und
n eine ganze Zahl von 0 bis 3 oder n eine ganze Zahl von 0 bis 6, wenn entweder X oder Y eine Sulfonoxygruppe oder eine (Sulfonoxy)-alkylgruppe bedeutet, oder wenn X und Y zusammen mehrfach polare Gruppen darstellen;mit der Maßgabe, daß R³ nicht die Bedeutung Alkyl hat und, wenn R³ keinen Carboxy- oder Sulfonoxy-Substituenten enthält, auch ein Anion vorhanden ist.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R² Wasserstoff bedeutet.
3. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R³ ein Rest der Formel -(CH₂)nCHXY ist.
4. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R³ Sulfonoxy oder -(CH₂)nCHXY und X Hydroxyl, Carboxyl,
Carboxamido, Sulfonoxy, (Sulfonoxyl)-alkyl, (Carboxy)-
alkyl oder Dihydroxyalkyl bedeutet.
5. Verbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
X Hydroxyl, Sulfonoxy, (Sulfonoxy)-alkyl oder Dihydroxyalkyl
bedeutet.
6. 1-Methyl-3-(1-hydroxyethyl)-pyraziniumjodid.
7. 1-Methyl-3-(2-hydroxyethyl)-pyraziniumjodid.
8. 1,5-Dimethyl-3-hydroxymethylpyraziniumjodid.
9. 1,6-Dimethyl-3-hydroxymethylpyraziniumjodid.
10. 1-Methyl-3-(2-sulfonoxybutyl)-pyrazin.
11. 1-Methyl-3-(1-sulfonoxybutyl)-pyrazin.
12. 1-Methyl-3-(3,4-dihydroxybutyl)-pyraziniumjodid.
13. 1-Methyl-3-(1,2,6,7-tetrahydroxyhept-4-yl)-pyraziniumjodid.
14. Natrium-4-(1-methyl-3-pyrazinyl)-heptan-1,7-disulfonat.
15. 1-Methyl-3-(4-sulfonoxybutyl)-pyrazin.
16. 1-Methyl-3-sulfonoxypyrazin.
17. 1-Methyl-3-(1,2-dihydroxyethyl)-pyraziniumjodid.
18. 1-Methyl-3-(1-sulfonoxyethyl)-pyrazin.
19. 1-Methyl-3-(2-sulfonoxyethyl)-pyrazin.
20. 1-Methyl-3-sulfonoxymethylpyrazin.
21. 1,5-Dimethyl-3-sulfonoxymethylpyrazin.
22. 1,6-Dimethyl-3-sulfonoxymethylpyrazin.
23. 1-Methyl-3-(2-hydroxybutyl)-pyraziniumjodid.
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