Die Erfindung betrifft einen Durchflußmesser
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Durchflußmesser ist aus der DE-PS 8 96 727
bekannt. Bei diesem münden die beiden Anschlüsse der
Abzweig-Meßleitung außerhalb des ringförmigen, konischen
Spaltes, der sich zwischen dem Durchflußbegrenzer und
der Bohrungswandung ergibt, in die Längsbohrung. Bei
derartigen Durchflußmessern ist es erforderlich, in der
Abzweig-Meßleitung eine laminare Strömung aufrecht zu
erhalten, da nur dann die Strömungsrate dem Druckabfall
über den beiden Anschlüssen der Abzweigleitung direkt
und der Viskosität des Strömungsmittels indirekt
proportional ist.
Um eine derartige laminare Strömung zu erreichen, wurde
bei dem aus der US-PS 38 51 526 bekannten
Durchflußmesser, bei dem die Anschlüsse der Abzweig-
Meßleitung ebenfalls außerhalb des Bereichs des
Durchflußbegrenzers in die Längsbohrung münden, die
Verwendung von mit Kanälen versehenen Scheiben als
Durchflußbegrenzer vorgeschlagen. Die Kanäle dieser
Scheiben verlaufen radial und münden in einer zentralen
Öffnung der Scheiben. Bei diesem Durchflußmesser ist die
Auswahl eines bestimmten Meßbereichs nur durch
Auswechseln des Durchflußbegrenzers möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Durchflußmesser zu schaffen, bei dem auch in einem
größeren Meßbereich sowohl in der Abzweig-Meßleitung der
Meßeinrichtung als auch im Bereich des
Durchflußbegrenzers eine laminare Strömung und damit ein
konstantes Druckgefälle gewährleistet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der vorgeschlagene Durchflußmesser beruht auf der
Erkenntnis, daß es bei entsprechender Dimensionierung
möglich ist, innerhalb des ringförmigen, konischen
Spaltes, der zwischen dem Durchflußbegrenzer und der
Wandung der Längsbohrung gebildet ist, eine laminare
Strömung aufrecht zu erhalten. Dabei zeigt sich, daß die
Nichtlinearität der Strömung außerhalb des Spaltes
stromaufwärts von diesem weitaus größer als am
stromabwärtigen Ende ist, weshalb auf jeden Fall der
stromaufwärtige Anschluß der Abzweig-Meßleitung in den
Spalt münden muß. Um den Durchflußmesser für den
Durchsatz von höheren Strömungsmittelvolumina
auszubilden, hat der Durchflußbegrenzer
zweckmäßigerweise einen axialen zylindrischen Teil,
einen Zwischenrohrabschnitt und einen äußeren
Rohrabschnitt, zwischen denen ringförmige Zwischenräume
liegen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 bis 6
beispielsweise erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der
Strömungsmittelpfade eines Durchflußmessers,
Fig. 2, 3 und 4 teilweise im Schnitt verschiedene
Ausführungsformen des Durchflußmessers gemäß der
Erfindung,
Fig. 5 eine Rückansicht und
Fig. 6 einen Axialschnitt eines Durchflußbegrenzers in
einer weiteren Ausführungsform.
Wie Fig. 1 zeigt, verlaufen Strömungsmittelpfade A und B
durch einen Durchflußmesser von einem
Einlaß P₁ zu einem Auslaß P2, von denen der Pfad A
den Strömungsmitteldurchfluß durch eine Durchfluß
mengen-Meßeinrichtung, der Pfad B
den Strömungsmitteldurchfluß durch
den Durchflußmesser darstellt. Der Druckabfall sollte
optimalerweise über jedem Pfad gleich sein.
Die Fig. 2 und 3 zeigen einen Durchflußmesser 10 mit
einem Gehäuse 12,
mit einer Längsbohrung zur Bildung eines Durchlaßkanals 14.
Der Durchlaßkanal 14 endet
an einer Einlaßöffnung 16 und einer Auslaßöffnung 18
für das zu messende Strömungsmittel. Ein stromaufwärtiger Teil
20 des Kanals 14 hat ein Innengewinde 22 zur Aufnahme eines
Einsatzes 24 mit Außengewinde, um den Kanal 14 mit einer
nicht gezeigten Strömungsmittelquelle zu verbinden. Der stromaufwärtige
Teil 20 hat einen Absatz 26, in dem sich
ein Feinmaschensieb anschließt, das vom Einsatz 24 fest
gehalten wird und dazu dient, den Durchfluß von Fremd
partikelverunreinigungen zu unterbinden.
Wie Fig. 4 zeigt, hat die Auslaßöffnung 18 ein Innenge
winde 30 zur Aufnahme eines nicht gezeigten Außengewindes
an einem Einsatz 32, der den stromabwärtigen Anschluß
des Kanals 14 ermöglicht. Jede der Fig. 2, 3, 4
zeigt stromaufwärts von den Auslaßöffnungen 18 ein
Zwischenteil 34 des Kanals 14, das ein nicht gezeigtes
Durchflußsteuerventil aufnehmen kann, das normalerweise
während des Betriebs des Durchflußmeters in der offenen
Position ist.
Stromauf- und stromabwärts liegende Abzweigungen im
Gehäuse 12 in Form von Anschlüssen 36 bzw. 38 sind für
die rohrförmigen Befestigungsenden 40 und 42 einer Abzweig-Meßleitung 44
vorgesehen.
Thermische Elemente
46 und 48 erfassen die Strömungsmitteldurchflußmenge
durch die Abzweig-Meßleitung. Die Elektronik
des Durchflußmessers ist in einem zweiten Gehäuse 50 an
geordnet.
Wie Fig. 2 zeigt,
reicht ein Absatz 52
des Gehäuses 12 in den Kanal 14 bis über die
Achse 54 und beläßt einen Kanal 56, der den dazwischenliegen
den Zwischenteil 34 und einen Hauptdurchflußteil 58 des Kanals 14
verbindet. Der Hauptdurchflußteil 58 ist durch eine kegel
stumpfförmige Wandung 60 im Gehäuse 12
begrenzt. Der Kegel der Wandung 60 ist nicht kritisch
und wird nur durch Wirbel begrenzt, die durch das Angrenzen
eines übermäßigen Konusses an Teilen des Kanals
14 verursacht werden können, die senkrecht zur Achse 54
verlaufen, oder durch Faktoren wie Auflösung der Einstellung
oder andere Überlegungen. Ein Kegel mit 3 Grad ist beispiels
weise gezeigt.
Der Absatz 52 hat eine Bohrung 62 mit Innengewinde,
die einen Teil 64 einer Spindel 66 mit Außengewinde auf
nimmt, die auf der Achse 54 des Kanals 14 angeordnet ist.
Die Spindel 66 hat einen dickeren Zwischenteil 68 und
endet in einem mit Außengewinde versehenen stromaufwärtigen Teil
70.
Die Spindel 66 trägt, wie Fig. 2 zeigt, einen kegelstumpf
förmigen Durchflußbegrenzer 72 innerhalb des Durchfluß
kanals 14, wobei der Durchflußbegrenzer 72 eine Umfangs
fläche 74 hat, die im wesentlichen parallel zur Wandung
der kegelstumpfförmigen Bohrung 60 verläuft. Der Durch
flußbegrenzer 72 wird von einem verdickten Teil 68 der
Spindel 66 mittels O-Ringen 76 bzw. 78 gehalten, die
in Nuten 80 und 82 in der Spindel 66 liegen. Der Durch
flußbegrenzer 72 hat ein Nabenteil 84, das wiederum
eine Bohrung 86 mit Innengewinde zur Verbindung mit dem
mit Außengewinde versehenen stromaufwärtigen Teil 70 der Spindel 66
hat.
Die Spindel 66 kann zusammen mit dem Durchflußbe
grenzer 72 in das Gehäuse 12 eingebaut werden, oder zunächst
alleine, wobei der Durchflußbegrenzer 72 nachträglich auf
geschraubt wird. In jedem Fall wird der Gewindeteil 64
in die Bohrung 62 der Spindel 66 über einen Schlitz im
Teil 70 festgezogen, bis das stromabwärtigen Ende 90 des
Teils 68 am Absatz 52 ansteht. Eine Sicherungsscheibe 92
kann zum weiteren Schutz der Spindel 66 dazwischen ange
bracht werden. Der Durchflußbegrenzer 72 hat an der strom
aufwärtigen Stirnfläche des Nabenteils 84 Vertiefungen 94,
die einen nicht gezeigten Schraubenschlüssel oder andere
Einrichtungen aufnehmen können, um den Abstand der Umfangs
fläche 74 zur Wandung 60 einstellen zu können, wie Fig. 3
im Detail zeigt.
Bei der Beschreibung von Fig. 3 sind, da bestimmte Grund
details identisch mit der Beschreibung der Fig. 2 sind,
die Bezugsziffern der Fig. 2 zur Bezeichnung ähnlicher
Teile in Fig. 3 verwendet.
Fig. 3 zeigt den Durchflußbegrenzer 72, der von der
Spindel 95 mit Außengewinde gehalten wird, die ein strom
abwärtiges, gezahntes Teil 96 hat, das in einer axial
zentrierten Bohrung 98 im Absatz 52 sitzt. Der Durchfluß
begrenzer 72 hat eine Bohrung 100 mit Innengewinde,
die in die Spindel 95 mit Außengewinde eingreift, damit
der Durchflußbegrenzer 72 um diese drehbar ist, so daß
sich der Durchflußbegrenzer 72 bezüglich des Gehäuses 12
vor- und zurückbewegen läßt. Die Drehung wird durch Ein
führen eines geeigneten Werkzeugs in eine Nut des Durch
flußbegrenzers 72 ermöglicht. Durch diese Vor- und Rück
bewegung kann sich der Durchflußbegrenzer 72 zwischen den
gestrichelt eingezeichneten Linien 104 bzw. 106 bewegen,
so daß sich die Dicke eines ringförmigen Spaltes 108
ändert, der zwischen der Umfangsfläche 74 und der Wandung
60 gebildet ist. Wenn sich der Durchflußbegrenzer 72 in
axialer Richtung bewegt, wie beschrieben, wird er durch
eine Spiralfeder 110 gesichert, die an dem Absatz 52 an
liegt.
Bezüglich des Spaltes 108
ist die Art der Strömung durch diesen
(dargestellt durch die
Reynold′sche Zahl) eine Funktion der dritten Potenz
der Dicke des Spaltes. Aus diesem Grund
sollten die Umfangsfläche des Durchflußbegrenzers,
sowie die Wandung der kegelstumpfförmigen
Bohrung so konzentrisch wie möglich
sein, um einen laminaren
Durchfluß im Einstellbereich sicherzustellen.
Anhand der Fig. 4 wird eine alternative Ausführungs
form beschrieben, in der Teile, die identisch sind mit
denen aus Fig. 2 und 3, mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind.
Bei diesem Beispiel hat das Gehäuse 12 eine im wesent
lichen zylindrische Bohrung 120, die mit dem Zwischenteil
34 über einen Kanal 122 verbunden ist. Der Zwischenteil
34 steht wiederum in Verbindung mit einem Kanal 123,
der zu dem Auslaß 18 führt. Außerdem hat das Gehäuse 12
stromauf- und stromabwärtige Anschlüsse 36 bzw. 38,
die in die Bohrung 120 münden.
Ein Einsatz 124 ist in der Bohrung 120 aufgenommen und
wird darin durch ein Außengewinde 126 am stromaufwärtigen
Ende 128 gehalten, wobei das Gewinde 126 in das Gewinde
22 des Gehäuses 12 eingreift. Der Einsatz 124 wird beim
Verschrauben der Gewinde 22 und 126
mittels eines Vierkantschlüssels oder einer ähnlichen
nicht gezeigten Einrichtung, der bzw. die in die Vertiefung
130 in das stromaufwärtige Ende 128 eingreift, axial
gedreht.
Der Einsatz 124 hat eine Bohrung 132, die eine kegelstumpf
förmige Wandung 134 hat, die sich bei dieser Ausführungs
form gegen einen stromabwärtigen Abschnitt 136 verjüngt.
Eine Spindel 138 mit Außengewinde ist axial im Einsatz
124 angeordnet und durch Schweißen oder andere Ver
fahren an einem stromabwärtigen Endteil 140 davon befestigt.
Die Spindel 138 hat ein Außengewinde 142, das das Innen
gewinde 144 des Durchflußbegrenzers 146 aufnimmt. Der
Durchflußbegrenzer 146 hat Kegelstumpfform und hat eine
Umfangsfläche im wesentlichen parallel zur kegelstumpfförmigen
Wandung 134. Beim Einsetzen des Durchflußbegrenzers 146 in
die Bohrung 134 durch Eingreifen der Gewinde 142 und 144,
kann der Durchflußbegrenzer 146 durch ein geeignetes nicht
gezeigtes Werkzeug gedreht werden, das in einen Schlitz
148 eingeführt wird, um die Einstellung des Durchfluß
begrenzers 146 in Längsrichtung bezüglich des Einsatzes
124 und die Einstellung der Dicke des ringförmigen
Spalts 150 zu ermöglichen. Um eine unerwünschte Drehung
des Durchflußbegrenzers 146 zu vermeiden, ist eine Feder
152 zwischen dem Durchflußbegrenzer 146 und dem Abstrom
teil 140 des Einsatzes 124 angeordnet.
Bei der Ausführungsform der Fig. 4 fließt das Strömungs
mittel von der Einlaßöffnung 16 durch den Spalt
150, zwischen dem Durchflußbegrenzer 146 und der kegel
stumpfförmigen Wandung 134, dann durch den
stromabwärtigen Bohrungsabschnitt 135 weiter durch die
zylindrischen Kanäle 154 bis hin zum Zwischenabschnitt 34.
Von dort aus fließt das Strömungsmittel weiter in dem
Kanal 134 bis zur Auslaßöffnung 18. Die Strömung durch
den Spalt 150 ist laminar und wird mittels einer Meß
einrichtung gemessen, die anhand der Fig. 2 beschrieben wurde und die
mit den Abzweigungen 36 und 38 in Verbindung stehen. Eine
Strömung zwischen dem Einlaß 124 und dem Gehäuse 12 wird
durch die ineinandergreifenden Gewinde 22 und 126 unter
bunden. Es können auch nicht gezeigte Dichtringe
zwischen dem stromaufwärtigen Teil 128 und dem Gehäuse 12 ange
ordnet werden.
Der Anschluß 36 ist mit dem Strömungsmittel über den
Spalt 150 durch einen Kanal 155 im Einsatz 124
verbunden. In ähnlicher Weise steht der stromabwärtige
Anschluß 132 mit dem Spalt 150 durch einen
Kanal 156 in Verbindung. Ein unerwünschter Durchfluß
zwischen den Kanälen 155 und 156, d. h. eine Strömung
zwischen dem Einsatz 124 und dem Gehäuse 12 wird durch
einen O-Ring 158 verhindert und eine ähnliche Strömung
stromabwärts vom Kanal 156 wird durch einen O-Ring 160
verhindert. Diese O-Ringe sind in Vertiefungen 162
und 164 an der Oberfläche des Einsatzes 124 gehalten.
Anhand der Fig. 5 und 6 wird ein weiterer Durch
flußbegrenzer 170 beschrieben. Der Durchflußbegrenzer
170 kann in einer der erläuterten Ausführungs
formen oder für einen Anwendungsfall verwendet
werden, bei dem ein wesentlich höheres Strömungsmittelvolumen
durch den Primärströmungsmittelpfad gelangen soll,
d. h., daß die Strömungsmittelrate einen Spalt
erfordert, dessen Breite diejenige übersteigt, die zur
Aufrechterhaltung einer laminaren Strömung erforderlich
ist. Wie Fig. 6 zeigt, hat der Durchflußbegrenzer 170
Kegelstumpfform und bei einem bestimmten Anwendungs
fall eine Umfangswand 172, im wesentlichen parallel zu
den beschriebenen kegelstumpfförmigen Bohrungen sowie
eine Gewindebohrung 174, die eine Spindel aufnehmen kann,
wie zuvor beschrieben wurde. Um eine zusätzliche
Strömung zu ermöglichen, ist der Durchflußbegrenzer 170
mit einem zentralen zylindrischen Teil 176, einem Zwischen
rohrabschnitt 178 und einem äußeren Rohrabschnitt 180
versehen, wobei die genannten Teile durch die Schweißnähte
182 miteinander verbunden sind, die ringförmige Zwischen
räume 184 und 186 bilden, die die geeignete Breite haben,
um eine laminare Strömung darin sicherzustellen. Obwohl
andere laminare Durchflußkanäle in dem Durchflußbe
grenzer 170 ausgebildet werden können, wie z. B. mehrere
longitudinal gebohrte Kanäle, hat sich aber heraus
gestellt, daß die konzentrischen ringförmigen Kanäle,
die in den Fig. 5 und 6 gezeigt sind, gegenüber den
rohrförmigen Kanälen höhere Durchflußraten und einen
besseren laminaren Durchfluß ermöglichen. Wie schon
zuvor bei Fig. 1 und 2 beschrieben, hat der Durch
flußbegrenzer 170 einen Schlitz 188, durch den der
Durchflußbegrenzer 170 mit Hilfe eines geeigneten
Werkzeugs innerhalb des Gehäuses 12 justiert werden
kann.
Nun zur Theorie der zuvor beschriebenen einstellbaren
laminaren Durchflußbypässe bezüglich der Aufrechter
haltung und Veränderung laminaren Durchflusses.
Eine Strömung durch einen Kanal kann charakterisiert
werden durch den dimensionslosen Parameter, der als
Reynold′sche Zahl bekannt ist.
R=4 mpVm/µ (1)
wobei p die Strömungsmitteldichte, Vm die mittlere Geschwin
digkeit in der Leitung, µ die Viskosität des Strömungsmittels
und m den hydraulischen Radius, der definiert ist, als
das Verhältnis des Leitungsquerschnittes (A) zum Leitungs
umfang (L), bezeichnet. Der effektive Durchmesser der
Leitung kann mit 4m eingesetzt werden. Die Reynold′sche
Zahl drückt das Verhältnis der Trägheitskräfte zu den
viskosen Kräften im Strömungsmittel aus. Für kleine
Werte von R ist der Durchfluß laminar, während für große
Werte von R die Trägheitskräfte überwiegen und die Strö
mung turbulent zu werden neigt. Der Übergang der Reynold′schen
Zahl liegt im allgemeinen zwischen etwa 1600 und 2800,
d. h., bei einer Reynold′schen Zahl von weniger als
1600 wird angenommen, daß der laminare Durchfluß er
möglicht ist. Für irgendeine spezielle Anordnung
kann der Übergang der Reynold′schen Zahl festgelegt
werden, indem man die mittlere Geschwindigkeit, mit
der ein Strömungsmittel bekannter Dichte und Viskosi
tät turbulent durchfließt, bestimmt, und dann die
Werte in die erläuterte Formel einsetzt. Jede der be
schriebenen Ausführungsformen stellt eine spezifische
Anordnung dar, um die laminare Strömung im Strömungspfad
B in Kombination mit dem laminaren
Durchfluß im Strömungspfad A zu ermöglichen.
Bei jeder der Ausführungsformen ist das gemessene
Strömungsmittel gasförmig, aber Anordnungen und Theo
rien können dabei ebenso für flüssige Strömungsmittel
angewendet werden.
Eine andere bekannte Gleichung für den stationären
Zustand laminarer Flüssigkeiten ist:
wobei V ein dimensionsloser Widerstandskoeffizient
ist, der im laminaren Strömungsbereich dargestellt
werden kann durch die Gleichung:
V = C/R (3)
wobei C eine Konstante ist. Verknüpft man die Glei
chungen 1 bis 3, so erhält man eine Gleichung, die
die Linearität des Druckgradienten zum volumetrischen
Durchfluß in der Leitung, darstellt:
Aus den Gleichungen erhält man die Reynold′sche Zahl
für die Meßeinrichtung im Pfad A als:
wobei d der Durchmesser der Abzweigleitung ist und der Mengen
strom in Einheiten von cm³/min:
Für einen dünnen Ringraum eines mittleren Radius W
und einer Spaltdicke t, wobei W viel größer
ist als t, gilt:
und
Bei den beschriebenen Ausführungsformen hatte die
Abzweigleitung eine Länge (L) von 6,34 cm
und einen Durchmesser (d) von 0,254 mm und eine optimale
Kalibrierung bei einer Mengenströmung von 2 cm³/min;
durch Anwendung von Gleichung (6) erhält man:
K₁ = 205 · 10⁸/dp (9)
Indem man den Wert für K₁ in Gleichung (6) einsetzt,
erhält man:
= 5 · 10⁸d⁴/L (10)
Für einen Ringraum mit dem gleichen dp gilt bei
Anwendung von Gleichung (8):
Aus empirischen Daten bezüglich der Abzweigleitung
erhält man für K₂ den Wert 4,5 · 10-2
bei = 5 cm³/min. K₂ in Glei
chung (5) eingesetzt ergibt:
K₂ in Gleichung (7) ergibt:
worin die Dicke so vernachlässigbar ist, daß ver
einfachend gilt:
Dies besagt, daß die Zunahme des Massenstroms
erfolgen kann ohne gleichzeitige Zunahme der Rey
nold′schen Zahl (R), falls eine proportionale Zu
nahme des mittleren Umfangs des Spalts W benö
tigt wird.
Die Dimensionen für die beschriebenen, einstellbaren,
laminaren Durchflußbegrenzer können empirisch
festgelegt werden. Z. B. hat der Durchflußbe
grenzer 72 in Fig. 3
einen minimalen Durchmesser (D)
von 1,05664 cm, und der Spalt 108 zwischen dem
Begrenzer 72 und der Bohrung 60 eine Länge (L) von
1,27 cm zwischen den Anschlüssen 36 und 38. Der Zwi
schenraum 108 hat einen Umfang (oder auch Weite) von
π · (1,05664 cm) = 3,3274 cm. Für einen Mengenstrom
von 20×10³ cm³/min ergibt die Gleichung (11) ein t
von 0,41910 mm. Setzt man diese Daten in Gleichung (13)
ein, so ergibt sich eine maximale Reynold′sche Zahl von
1354. Da dieses R geringer ist als der Reynold′sche
Übergangswert von 1600, ergibt der Durchflußbegrenzer in Fig. 3
eine laminare Strömung.
Die Anschlüsse 36 und 38 sollten möglichst inner
halb des Spaltes, der durch den Durchflußbe
grenzer und die kegelstumpfförmige Längsbohrung des Gehäuses
gebildet ist, liegen. Es ist empirisch erwie
sen, daß eine laminare Strömung in einem ringförmigen
Spalt mit den Abmessungen, die zuvor beschrieben wur
den, in einer Entfernung entsteht, die ungefähr 20mal
der Spaltdicke (t) in stromabwärtsliegender
Richtung vom Anfang des ringförmigen Spaltes aus, entsteht.
Die Strömung bleibt wenigstens bis zum
stromabwärts liegenden Ende des ringförmigen Spaltes
laminar. So ist es auch erklärlich, daß, wenn die An
schlüsse 36 und 38 in der Laminarzone lie
gen, das Druckgefälle über den Abzweigungen propor
tional zur Durchflußrate im Durchflußbegrenzer ist.
Da die
Nichtlinerarität beim Austritt viel geringer ist als
die Nichtlinearität beim Eintritt, ist es mög
lich, den stromaufwärts liegenden Anschluß innerhalb
der laminaren Durchflußzone und den stromabwärts lie
genden Anschluß außerhalb der laminaren Durchflußzone
anzuordnen und trotzdem noch eine aus
reichende Linearität für gewisse Zwecke aufrechtzuer
halten.
Bei den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen ist zu
beachten, daß man einen Konus von 3° für die kegel
stumpfförmige Bohrung und den Durchflußbegrenzer hat.
Für einen Konus von 3° und einen longitudinalen Hub
des Durchflußbegrenzers von 0,85 cm ist die maximale
Dicke des ringförmigen Spaltes (tmax)
im Falle der
Fig. 3: 0,8466 cm×sinR=0,0442 cm. Setzt man diesen
Wert mit Hilfe der durchschnittlichen Spaltweite
(W) von 3,505 cm und einer Spaltraumlänge (L) von
1,27 cm in Gleichung (11), so erhält man einen maxima
len Mengenstrom (-) von 25 Litern pro Minute.
Bei diesem maximalen Durchfluß erzielt der einstellba
re Durchflußbegrenzer aus Fig. 3 eine Reynold′sche
Zahl von ungefähr 1600, was innerhalb der Grenzen
liegt, innerhalb derer eine laminare Strömung stattfindet.
Die Anordnung der Fig. 3 wurde getestet, um die Wirkung
über einen weiten Bereich von Durchflußbegrenzerein
stellungen zu ermitteln. Die Spindel 95 und die Bohrung
100 werden mit 56 Umdrehungen pro 2,54 cm ineinanderge
schraubt. Wie beschrieben, ist der Hub des Begrenzers
72 0,8646 cm vom vollen Eingriff bis zur maximalen
stromaufwärtigen Rückholposition. Dadurch umfaßt der
nutzbare Einstellbereich 18,6 Umdrehungen und die Ver
änderung der Spaltraumdicke (t) entsprach 0,254 mm
pro Umdrehung. Eine angenommene Einstellgenauigkeit von
±10° gestattet eine Einjustierung der Spalt
dicke (t) von 7,112×10-5 cm. Die Anwendung der
Gleichung (11) liefert die Abhängigkeit der Spalt
raumdicke (t) vom Mengenstrom () durch die Formel:
t³ = 2,1 · 10-6 (15)
Der einstellbare laminare Durchflußbegrenzer
der Fig. 3 wurde in einen Durchflußmesser eingebaut
und der Mengenstrom () wurde in Abhängigkeit von
der Rückholstellung des Durchflußbegrenzers gemessen,
ausgedrückt in Umdrehungen der Windungsanzahl des vollen
Eingriffs. Die Resultate dieser Tests sind in Ta
belle 1 angeführt.
Wie die berechneten Reynold′schen Zahlen zeigen, ist
die gesamte Strömung
bei Durchflußraten zwischen 10 ccm/min bis
hin zu 20 dm³/min in einer Abzweigleitung
mit einem Durchmesser von 0,254 mm und
einer Länge von 6,35 cm laminar, und die Durchflußrate war
mittels einer einfachen Drehung des
Durchflußbegrenzers einstellbar. Eine visuelle Ein
stellung des Durchflußbegrenzers ergibt eine äußerst
genaue Einstellung.