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Netz zur Einformung in hochelastische
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Dachbeschichtungen Die Erfindung betrifft ein Netz zur Einformung
in hochelastische Dachbeschichtungen, bestehend aus winklig zueinander orientierten
Fäden.
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Es sind verschiedene hochelastische Dachbeschichtungen bekannt. Beispielsweise
findet eine Latex-Bitumenemulsion Verwendung, die throtrop- und weichmacherfrei
ist und nach Durchtrocknung eine wasserundurchlässige, fugenlose Dichtungsschicht
bildet, die in der Lage ist, auftretende Haarrisse im Dichtungsträger zu überbrücken.
Die aus diesem Material gebildeten Dichtschichten sind alterungsbeständig, verspröden
nicht, sind wasserunlöslich, wärmefest und kältestabil.
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Darüber hinaus enthält dieses als Beispiel gewählte Beschichtungsmaterial
keine Lösungsmittel und ist somit umweltfreundlich. Es ist kalt mit einfachem Gerät
verarbeitbar und weitestgehend UV-beständig.
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Eine andere bekannte Dachbeschichtung besteht aus einer halbflüssigen,
lösungsmittelfreien, acrylatmodifizierten Dispersion, die zu einer gummiartigen
Folie durchtrocknet, hohe elastische Eigenschaften aufweist und in der Lage ist,
im Dichtungsträger auftretende Haarrisse bzw. geringe Bewegungen der beschichteten
Oberfläche aufzufangen. Dieses Material ist im abgebundenen Zustand wasserunlöslich,
witterungsbeständig und reflektiert sehr gut die Sonneneinstrahlung, wodurch darunter
befindliche Räume kühler bleiben.
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Verwendung finden diese und auch andere brauchbare Beschichtungsmaterialien
zur Abdichtung von Feuchträumen, von Außenwänden, von Wasserbehältern, von Garagendecken,
von Dächern, wobei als Untergrund Beton, Estrich, natürliche und künstliche Steine,
Dachpappe, Schweißbahnen, Asphalt, Eternit, NE-Metalle, entrostetes Eisen und dergleichen
geeignet ist. Bei rißgefahrdaten Bereichen ist es üblich, daß Gewebe
oder
Vliesstoffe in eine erste Schicht der Dachbeschichtung eingedrückt wird, woraufhin
eine zweite Schicht aufgegossen oder ähnlich sorgsam verteilt wird, um das Gewebe
nicht zu sehr einzudrücken. Als Gewebe findet beispielsweise eine Matte aus Glasfiber
Verwendung.
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Diese Matte ist in üblicher Weise gewebt, so daß die Kettfäden und
Schußfäden rechtwinklig zueinander verlaufen.
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Diese gewebten Netze sind aber einerseits durch die entsprechende
Materialauswahl und andererseits durch die sich rechtwinklig kreuzenden Kett - und
Schußfäden derart starr, daß die flexible Beschichtungsmassen bei zweckentsprechender
Verwendung bisher an Fugen, zu deren Überbrückung sie benutzt werden, oder an Rissen
in ihrer Flexibilität behindert werden, so daß die Rißbildung durch die Einformung
der Netze eher gefördert als behindert wird. Der Elastizitätsunterschied zwischen
dem Beschichtungsmaterial und dem eingeformten Netz ist derart groß, daß
bei
der üblicherweise auftretenden elastischen Bewegung der Beschichtungsmasse Abrisse
zwischen der Beschichtungsmasse und dem Gewebe erfolgen, wodurch Rißstellen entstehen,
die beispielsweise von Wasser unterwandert werden können und so zu Undichtigkeiten
führen.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Netz
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, welches in seiner Flexibilität der Flexibilität
der entsprechenden Beschichtungsmasse angepaßt ist, so daß Abrisse zwischen Beschichtungsmasse
und Netz unterbunden werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß jeweils mehrere
Einzelfäden aus Kunststoff zu einem Fadenstrang verwirkt sind, daß diese verwirkten
Fadenstränge zu einen polygonale Maschen aufweisenden Wirkverbund gewirkt sind und
daß die die Maschen bildenden Fadenstränge in jeder Richtung des Netzes mindestens
in Bezug auf die unmittelbar benachbarte Masche verwinkelt sind.
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Auf diese Weise wird ein gewirktes Netz erzeugt, welches in jeder
Richtung dehnfähig ist. Die aus den Einzelfäden gewirkten Fadenstränge sind schon
als solche in ihrer Längsrichtung auf Zug belastbar, wobei sie sich aufgrund der
gewirkten Ausbildung elastisch dehnen und so verformen können. Die aus diesen Fadensträngen
gewirkten Maschen sind ebenfalls aufgrund ihrer polygonalen Gestaltung in verschiedene
Richtungen dehnfähig, wobei vorallem die Verwinkelung der Fadenstränge der unmittelbar
benachbarten Maschen eine zusätzliche Dehnfähigkeit erzeugen. Die Verwinkelung ist
so zu verstehen, daß kein Fadenstrang über die Netzfläche geradlinig verläuft, sondern
jeder Fadenstrangverlauf mehrfach abgewinkelt ist, so daß bei auftretenden Zugbelastungen
in beliebiger Richtung eine ausreichende Elastizität und Dehnfähigkeit erreicht
wird.
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Als Kunststoffmaterial findet solches Material Verwendung, welches
einerseits wirkfähig ist und
andererseits mindestens beständig
gegen Alkalien, Bitumen, Teer und Wasser ist, wobei ferner eine Wärmebeständigkeit
bis ca. 1800 C erwünscht ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß alle Maschen gleiche geometrische
Form aufweisen.
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Weiterhin ist bevorzugt, daß die Maschen mindestens regelmäßig hexagonal
ausgebildet sind.
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Insbesondere ist eine wabenförmige Ausbildung in Form eines Oktogons
bevorzugt.
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Als vorteilhaft hat sich dabei herausgestellt, daß jeweils mindestens
zehn Einzelfäden zu einem Fadenstrang verwirkt sind.
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Aus derartigen Fadensträngen gebildete Netze sind relativ gering formstabil,
so daß das Verlegen dieses "fludrigen" Netzes, insbesondere bei der Verlegung von
Bahnen, die von Rollen abgewickelt werden, relativ aufwendig ist.
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Um das gewirkte Netz zu versteifen, schlägt demzufolge die Erfindung
vor, daß die Fadenstränge des Netzes mit Melaminharz ausgerüstet sind.
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Die Ausrüstung von Gewirken ist ansich Stand der Technik, wobei auch
andere Materialien als Melaminharz zur Anwendung kommen können. Die Ausrüstung des
Netzes mit Melaminharz bewirkt, daß das Netz insich stabilisiert wird, so daß das
Verlegen sehr vereinfacht wird. Nach dem Verlegen des Netzes und dem Einformen in
die Beschichtungsmasse ist die Ausrüstung des Netzes nicht mehr von Bedeutung.
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In Weiterbildung schlägt die Erfindung vor, daß die aus vielen Einzelfäden
verwirkten Fadenstränge in der Netzebene abgeflacht sind.
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Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Einzelfäden aus Polyester bestehen.
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Schließlich ist bei einer mit mindestens einem Netz gemäß der Erfindung
verstärkten vorgefertigten
Dachbahn vorteilhaft, daß das Netz in
die Beschichtungsmasse eingebettet ist.
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Auf diese Weise wird eine sogenannte Bitumenschweißbahn oder dergleichen
geschaffen, die vor Ort überlappend verlegt werden kann, wobei die gewünschte Verstärkung
durch das eingebettete Netz erreicht ist, was die Rißbildung verhindert.
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Ein Ausführungsbeispiel gemäß Stand der Technik und ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Bitumenschicht mit einem eingelegten Netz gemäß
Stand der Technik; Fig. 2 eine Bitumenschicht mit eingelegtem Netz gemäß der Erfindung;
Fig. 3 und 4 weitere unterschiedliche Belastungsfälle bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 2.
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Gemäß Stand der Technik ist in eine hochelastische Beschichtungsmasse,
im Ausführungsbeispiel eine schwarze Bitumenmasse, ein aus Glasfiberfäden gewebtes
Netz eingelegt, welches aus rechtwinklig zueinander orientierten Fäden besteht.
Ein derartiges Netz ist in Quer- und Längsrichtung nicht dehnfähig, so daß bei einer
üblicherweise auftretenden elastischen Verformung der Beschichtungsmasse Abrisse
zwischen dem Netz und der Beschichtungsmasse entstehen, so daß die Rißbildung durch
ein derartiges eingelegtes Netz sogar verstärkt und nicht unterbunden wird. Zudem
neigen derartige Netze zum Ausfransen, wie dies beispielsweise in Figur 1 rechts
unten ersichtlich ist, wobei diese unerwünschten Verformungen des Netzes beim Verlegen
entstehen. Das erfindungsgemäße Netz gemäß Figur 2 bis 4 besteht demgegenüber aus
jeweils mehreren Einzelfäden aus Kunststoff, die zu einem Fadenstrang verwirkt sind,
wobei diese verwirkten Fadenstränge zu einem polygonale Maschen aufweisenden Wirkverbund
gewirkt sind.
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Die die Maschen bildenden Fadenstränge sind in jeder Richtung des
Netzes mindestens in Bezug auf die unmittelbar benachbarte Masche verwinkelt, so
daß weder in Quer- noch in Diagonalenrichtung noch in irgendeiner anderen Richtung
die elastische Dehnfähigkeit des Netzes unterbunden ist, sondern dieses Netz den
elastischen Verformungen bzw. Dehnungen der Beschichtungsmasse ohne weiteres folgen
kann.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist eine Belastung durch Pfeile
dargestellt, wobei die Belastung in Quer- und in Längsrichtung erfolgt. Es ist dabei
deutlich ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Netz ohne weiteres elastisch dehnfähig
ist.
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Gemäß Figur 3 ist eine Belastung ausschließlich in Querrichtung dargestellt,
wohingegen in Figur 4 annähernd eine tordierende Belastung simuliert ist.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Netzes gewährleistet, daß dieses
bei allen auftretenden Belastungsfällen dehnfähig ist, so daß mit der Beschichtung
und eingelegten Netzen abgedeckte Fugen oder dergleichen dauerhaft dicht abgedeckt
werden können.
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Die Verlegung derartiger Netze kann entweder vor Ort erfolgen, indem
zunächst eine Schicht der Beschichtungsmasse
aufgetragen wird,
dann die Netze bahnenförmig oder auch.in Form von Stücken eingelegt werden und darüber
mindestens eine weitere Schicht der Beschichtungsmasse gegeben wird. Alternativ
ist es auch möglich, fabrikmäßig Dachbahnen bzw. Bitumenschweißbahnen oder dergleichen
vorzufertigen, in welche die erfindungsgemäßen Netze eingebettet sind.
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Diese vorgefertigten Bahnen können dann vor Ort überlappend verlegt
werden, wobei die überlappenden Ränder in üblicher Technik verklebt oder verschweißt
werden.
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Im Ausführungsbeispiel weisen alle Maschen die gleiche geometrische
Grundform, nämlich die Form eines Oktogons auf. Ferner sind jeweils zehn Einzelfäden
zu einem Fadenstrang verwirkt, so daß auch ein einzelner Fadenstrang schon eine
gewisse Dehnfähigkeit erreicht.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und ombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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