DE3406756A1 - Vorrichtung zum bestimmen der zentralen dicke von linsen oder brillenglaesern - Google Patents
Vorrichtung zum bestimmen der zentralen dicke von linsen oder brillenglaesernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (bzw. ein Meßgerät) zur Verwendung bei der Auswahl von Brillengestellen
oder -fassungen und Rohlinsen für Brillengläser und insbesondere eine Vorrichtung, mit deren Hilfe Form,
Abmessungen und zentrale Dicke der Rohlinsen für zwei entsprechend der Rezept-Verordnung anzufertigende Brillengläser
in Anpassung an das betreffende Brillengestell mittels praktischer Standard-Muster oder -Schablonen
eindeutig und genau visuell bestimmt werden können.
Früher war die Zahl der miteinander zu paarenden Brillengestelle und Rohlinsen für Brillengläser vergleichsweise
klein, so daß auch die Auswahlmöglichkeiten gering und die Zahl der Kombinationsmöglichkeiten klein waren.
Derzeit gibt es jedoch eine große Vielzahl von Brillengestellformen und Rohlinsenwerkstoffen, so daß die Zahl
der Kombinationsmöglichkeiten für Brillengestelle oder -fassungen und Rohlinsen bzw. Brillengläser entsprechend
groß ist. Beispielsweise kann es vorkommen, daß die Endzustände zweier entsprechend den Rezeptwerten anzupassender
oder einzustellender Brillengläser ziemlich voneinander verschieden sind. Insbesondere kann sich dabei,
wie in Fig. 3 dargestellt, eine Differenz zwischen den zentralen Dicken 6 und 7 fertiger Brillengläser 4 bzw.
5 einstellen. In diesem Fall wird z.B. das Brillenglas 4 aus einer Rohlinse eines Durchmessers von 60 - 70 mm
hergestellt, wobei der Umfangsrandbereich der Rohlinse in Anpassung an die Gestell- bzw. Fassungsform entsprechend
geschliffen und bearbeitet wird (Normal-Verfahren). Das Brillenglas 5 wird dagegen nach einem Verfahren
hergestellt, bei dem bei einer mit minimaler zentraler Dicke ausgebildeten Rohlinse deren Umfangsrand
in Anpassung an die Gestell- oder Fassungsform entsprechend geschliffen und bearbeitet wird (Mindestranddicken-(MET)-Verfahren).
Die zentralen Dicken von Rohlinsen bzw. Brillengläsern variieren auch in Abhängig-
keit von ihren Werkstoffen; d.h. bei höherem Brechungsindex des Werkstoffs kann die Rohlinse bei gleicher
Brechkraft dünner ausgebildet werden. Beispielsweise unterscheiden sich aus Glas bzw. aus einem optischen
Kunstharz hergestellte Rohlinsen entsprechend ihren physikalischen Eigenschaften. Außerdem variieren die
zentralen Dicken der aus den Rohlinsen angefertigten Brillengläser ebenfalls in Abhängigkeit von Form und
Abmessungen der jeweiligen Brillengestelle oder Fassungen.
Aus den angegebenen Gründen wurde bisher für die Wahl der Linsen und des Brillengestells zur Bestimmung
(estimating) der fertigen Brillengläser eine Liste oder Tabelle aufgestellt, aus der ein Zahlenwert ausgelesen
wurde, der als Bezugsgröße für die Abschätzung der Endzustände der anzufertigenden Brillengläser benutzt
wurde. Auf diese Weise ist jedoch eine eindeutige Bestimmung (der Maße) schwierig zu erreichen.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung einer Vorrichtung bzw. eines Meßgeräts, mit deren bzw. dessen
Hilfe es bei der Auswahl von Rohlinsen für Brillenglaser möglich ist, vor der Einstell- oder Anpassungsbearbeitung der Rohlinsen die Größe der zentralen
Dicke der fertigen Brillengläser nach dieser Bearbeitung in Abhängigkeit vom Rohlinsenwerkstoff, von den Gestelloder
Fassungsformen und von den vorher erwähnten Ver-
3Q fahren zur Bearbeitung der Rohlinsen eindeutig und mit
hoher Genauigkeit (visuell) zu bestimmen bzw. zu diskriminieren.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentang5
Spruchs 1 gelöst.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung,
5
5
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
der Dickenunterschiede bei nach verschiedenen Rohlinsen-Bearbeitungsverfahren angefertigten
Brillengläsern,
Fig. 4A bis 4D Darstellungen von Standard-Fassungsformen von Brillengläsern,
Fig. 5 eine Darstellung eines Brillengestells zur Verdeutlichung der Vermaßungspunkte,
Fig. 6 bis 9 Tabellen zur Bestimmung der zentralen Dicke von konvexen Linsen oder Brillengläsern
und
Fig. 10 eine Darstellung zur Zusammengehörigkeit der Tabellen nach Fig. 6 bis 9.
Gemäß den Fig. 1 und 2 besteht ein Gehäuse 1 in Form eines im wesentlichen rechteckigen Kastens aus vier
Seitenplatten IA- ID, die aus Holz, Kunststoff o.dgl.
hergestellt sein können. An der Seitenplatte ID ist eine Tragachse 2 befestigt, auf welcher mehrere Standard-Muster
oder -Schablonen 3 montiert sind, mit deren Hilfe auf visuellem Wege eindeutig und genau die Größen der
Unterschiede der zentralen Dicken von herzustellenden Brillengläsern in Abhängigkeit von verschiedenen Brillengestellformen
(Standard-Fassungsformen nach Fig. 4A bis 4D), Rohlinsenwerkstoffen und Verfahren zur Bearbeitung
der Linsen diskriminiert bzw. bestimmt werden können. Gemäß Fig. 1 sind die Linsen oder Brillengläser
• * ft
der Fassungsform gemäß Fig. 4A durch eine Schablonen-Gruppe
I angegeben, in welcher eine Schablone 3-A für ein nach dem üblichen Verfahren anzufertigendes Brillenglas
und die Schablone 3-A1 für ein nach dem Mindestranddickenbzw.
METS-Verfahren anzufertigendes Brillenglas vorgesehen sind. Auf ähnliche Weise sind eine Gruppe
II für Linsen oder Brillengläser der Fassungsform gemäß Fig. 4B,eine Gruppe III für solche der Fassungsform gemäß
Fig. 4C und eine Gruppe IV für solche der Fassungsform gemäß Fig. 4D ausgelegt. Mit der Vorrichtung nach Fig.l
können somit die Unterschiede der zentralen Dicke von nach dem üblichen Verfahren und dem Mindestranddicken-
^g bzw. METS-Verfahren anzufertigenden Brillengläsern eindeutig
bestimmt werden. Die Schablonen 3 können aus z.B. Kunststoff o.dgl. hergestellt sein. Zur Ermöglichung
eines seitlichen Zugangs zu diesen Standard-Schablonen 3 besitzen die Seitenplatten IA und IC eine geringere
2Q Höhe als die Seitenplatten IB und ID.
Die in den Fig. 6-9 dargestellte Tabelle ist an einer oder jeder dieser Seitenplatten angebracht. Diese Tabelle
enthält die Linsen-Werkstoffe, die Verordnungs- bzw. Rezeptwerte, die Gestellformen (FRAME), die Gestellmaße
(SIZE) und die zentralen Dicken der nach dem Normal- und dem METS-Verfahren anzufertigenden Konvexlinsen
oder -brillengläser. Bezüglich Gestellform und -maßen (FRAME (SIZE)) gemäß der Tabelle ist im folgenden die
QQ Angabe GO7063 56-14 im Abschnitt UV (Kronglaslinse) und
S.V. (Einstärkenglas) für einen männlichen Patienten beschrieben. Die Angabe G07063 steht für die Standardform des Brillengestells, im vorliegenden Fall für die
Form nach Fig. 4A. In der Angabe 56-14 bedeuten gemäß
g5 Fig. 5 die Ziffer 56 ein Quermaß 8 der Fassung und die
Ziffer 14 das Maß 9 des nasenseitigen Abstands zwischen den Fassungen. Fig. 10 zeigt die Gesamtanordnung der
Tabelle.
Es sei beispielsweise angenommen, daß im Fall von UV (Kronglaslinse) und S.V. (Einstärkenglas) für einen
männlichen Patienten die Rezeptangaben SPH: +2,00; CYL; +.2,00; AXIS (ACHSE): 180°; D/PD: 64,0 vorgegeben
sind und Fassungsform und -größe der Angabe G07063 56-14 entsprechen; in diesem Fall läßt sich der Tabelle entnehmen,
daß die zentrale Dicke (CT.) des nach dem (her-
jQ kömmlichen) Normal-Verfahren anzufertigenden Brillenglases
4,9 mm bei einem Linsengewicht von 57,6 g beträgt, während ein nach dem METS-Verfahren anzufertigendes
Brillenglas eine zentrale Dicke (CT.) von nur 3,6 mm bei einem merklich verringerten Gewicht von 40,9 g be-
2g sitzt. Weiterhin sind auch die Unterschiede in zentraler
Dicke und Gewicht zwischen den nach den beiden Verfahren anzufertigenden Brillengläsern angegeben. Nachdem
auf diese Weise die zentrale Dicke der Linse bzw. des Brillenglases als numerische Größe oder Zahlenwert
abgeleitet worden ist, können die vorher beschriebenen Standard-Muster oder -Schablonen 3 zur Bestimmung des
Endzustands des Brillenglases anhand eines eindeutigen Vergleichs benutzt werden.
Obgleich die beschriebene Ausführungsform vorstehend anhand von Konvexlinsen erläutert ist, läßt sich die
zentrale Dicke von Konkavlinsen im wesentlichen auf dieselbe Weise wie bei Konvexlinsen diskriminieren bzw.
bestimmen.
Claims (13)
- Patentansprüche. 1. Vorrichtung zum Bestimmen oder Diskriminieren der zentralen Dicke von Linsen oder Brillengläsern, gekennzeichnet durch mehrere Muster- oder Schablonen-Scheiben (3-Af 3-A', 3-B, 3-B1, 3-C, 3-C, 3-D, 3-D1)*O jeweils verschiedener Dicke und durch ein Tragelement (1; 2, IA - ID) zur Halterung der Scheiben, wobei vor der Randschleifbearbeitung einer Linse oder eines Brillenglases deren bzw. dessen zentrale Dicke nach der Bearbeitung eindeutig und mit guter Genauigkeit (visuell) bestimmbar oder diskriminierbar ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Muster- oder Schablonen-Scheiben solche Scheiben umfassen, deren Dicken den jeweiligen zentralen Dicken von nach mehreren Verfahren zur Einstellung oder Anpassung der Linsen zu erhaltenden Linsen oder Brillengläsern äquivalent sind.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicken der Muster- oder Schablonen-Scheiben (3-A - 3-D1) den jeweiligen zentralen Dicken von zur Anpassung an verschiedene Fassungsformen von Brillengläsern bearbeiteten Linsen äquivalent sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement eine Zahlenwert-Tabelle aufweist, welche die zentrale Dicke (CT.) der Linsen oder Brillengläser nach der Anpassungsbearbeitung entsprechend zumindest den Linsenwerkstoffen und den Rezeptangaben für die Brillengläser angibt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlenwert-Tabelle weiterhin die zentralen Dicken (CT.) der Linsen oder Brillengläser nach der Anpassungsbearbeitung entsprechend den Formen und Maßen von Brillengestellen oder -fassungen angibt.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlenwert-Tabelle weiterhin die jeweiligen zentralen Dicken für Linsen oder Brillengläser angibt, die nach verschiedenen Verfahren zur Einstell- oder Anpassungsbearbeitung der (Roh-)Linsen erhalten werden.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement eine Zahlenwert-Tabelle aufweist, welche die zentrale Dicke (CT.) der Linsen oder Brillengläser nach der Anpassungsbearbeitung entsprechend zumindest den Linsenwerkstoffen und den Rezeptangaben für die Brillengläser angibt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlenwert-Tabelle weiterhin die zentralen Dicken (CT,) der Linsen oder Brillengläser nach der Anpassungsbearbeitung entsprechend den Formen und Maßen von Brillengestellen oder -fassungen angibt.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlenwert-Tabelle weiterhin die jeweiligen zentralen Dicken für Linsen oder Brillengläser angibt, die nach verschiedenen Verfahren zur Einstell- oder Anpassungsbearbeitung der (Roh-)Linsen erhalten werden.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement eine Tragachse (2), auf der die Muster- oder Schablonen-Scheiben (3-A - 3-D1) angeordnet sind, und vier'Seitenwände (IA - ID) aufweistφ *und daß mindestens eine der vier Seitenwände (IA - ID) einstückig oder materialeinheitlich mit der Tragachse (2) ausgebildet ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine der vier Seitenwände (IA - ID) eine Zahlenwert-Tabelle aufweist, welche die zentrale Dicke (CT.) der Linsen oder Brillengläser nach der Anpassungsbearbeitung entsprechend zumindest den Linsenwerkstoffen und den Rezeptangaben für die Brillengläser angibt.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlenwert-Tabelle weiterhin die zentralen Dicken (CT.) der Linsen oder Brillengläser nach der Anpassungsbearbeitung entsprechend den Formen und Maßen von Brillengestellen oder -fassungen angibt.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlenwert-Tabelle weiterhin die jeweiligen zentralen Dicken für Linsen oder Brillengläser angibt, die nach verschiedenen Verfahren zur Einstell- oder Anpassungsbearbeitung der (Roh-)Linsen erhalten werden.
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