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Binokularen Schiebetubus
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Die Erfindung findet Anwendung in binokular Schiebetuben für optische
Geräte, vorzugsweise für Mikroskope, bei denen der Okularabstand durch Verschieben
der Okular gegeneinander dem Augenabstand des Beobachters angepaßt werden kann.
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Es sind Binokulartuben bekannt, bei denen ia einem Gehäuse ein Strahlenteilerprisma
fest angeordnet ist. Zur Einstellung des Augenabstandes befindien sich an dem Gehäuse
zwei seitlich verschiebbare Schlitten, an den Umlenkprismen befestigt sind. Gleichzeitig
sind die Okularaufnahmestutzen zur Konstanthaltung der Tubuslänge durch die Schlitten
in Richtung der optischen Achse der Okulare beweglich geführt.
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Wach dem DR-P 825 462 erfolgt die Kopplung beider Bewegungen durch
Seilzug oder im Gehäuse gelagerte Winkelhebel, deren einer Schenkel mit dem Jeweiligen
Okularaufnahmestutzen und deren anderer Schenkel mit dem entsprechenden Schlitten
gekoppelt sind. Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß beim Einstellen des Augenabstandes
mit einem Okularaufnahmestutzen der andere Okularaufnahmestutzen nicht zwangsläufig
ebenfall verstellt wird
Eine weitere Lösung ist in der OE-OS 31
16 035 beschrieben.
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Hierbei werden an den jeweiligen Okularaufnahmestutzen befestigte
Zapfen in unter 450 geneigten Nuten gefahrt, die im Gehäuse eingearbeitet sind.
Bei seitlicher Verschiebung der Schlitten gleiten die Zapfen in den Nuten und bewirken
eine entsprechende Verschiebung der Okularaufnahmestutzen in Riehtung der optischen
Achsen der Okulare. Dabei wirkt aber jeweils eine der Verschiebekraft der Okularaufnahmestutzen
gleich große Kraft quer zur Vorschieberichtung auf die Zapfen. Diese führt zum Verkanten
der Okularaufnahmestation in ihrer Führung und dadurch zu einer Erhöhung der notwendigen
Verschiebekraft für die Okularaufnahmestutzen, was sich direkt bei der Verschiebung
der Schlitten störend auswirkt.
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Die Erfindung hat das Ziel, die genannten Nachteile zu bezeitigen,
insbesondere soll eine leichtgängig. und feinfühlige Einstellung des Augenastandes
der Okulare möglich sein.
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Die Erfindung betrifft einen biokularen Schiebetubus, bei dem beim
Ändern des Augenabstandes der Okulare mittels einer gekoppelten gegenläufigen Verschiebung
zweier Schlitten zwei zugehörige Okularaufnahmestutzen zwangsläufig eine Bewegung
in Richtung der durch sie hindurch verlaufende optische Achsen ausführen. Diese
Bewegung wird durch mit den Okularaufnahmestutzen verbundene in Führungsnuten geführte
Zapfen auf die Okularaufnahmestutzen übertragen.
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Die su lösende Aufgabe besteht darin, die Führung der Zapfen so zu
gestalten. daß eine der Verschiebekraft der Schlitten entgegen wirkende Kraft minimiert
wird. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß mit jedem Schlitten ein
Hebel fest verbunden ist, der eine Führungsnut trägt, die parallel zu einer Ebene
verläuft, die durch die Verschieberichtung der Schlitten und die optischen Achsen
der Okulare bestimmt wird, wobei die Führungsnuten gegenüber der Verschieberichtung
der Schlitten vorzugsweise um 26,56° geneigt sind. Jeder mit einem Okularaufnahmestutzen
verbundene Zapfen greift dabei Jeweils in die Führungsnut des Hebels ein, der an
dem den anderen Okularaufnahmestutzen tragenden Schlitten befestigt ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1: einen erfindungsgemäßen Schiebetubus Fig. 2:
eine vereinfachte Draufschicht des Schiebetubus Fig. 3s eine vergrößerte Darstellung
einer Koppelstelle des erfindungsgemäßen Schiebetubus In Fig. 1 tritt in eine Öffnung
in einem Gehäuse 1 eines Schiebetubus ein von einem nicht dargestellten Mikroskop
kommender optischer Strahlengang 2 ein und trifft auf ein am Gehäuse 1 befestigtes
Strahlenteilerprisma 3. Durch das Strahlenteilerprisma 3 wird der Strahlengang in
zwei Teilstrahlengänge 4, 5 aufgespalten, die durch Umlenkprismen 6, 7 in Richtung
von Okularaufnahmestutzen 8, 9 abgelenkt wer don und durch deren Öffnungen hindurchtreten.
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Die Okularaufnahmestutzen 8, 9 sind in Schlitten 10, 11 in Richtung
der optischen Achsen der Teilstrahlengänge 4, 5 beweglich geführt. Die Schlitten
10, 11 sind senkrecht zu den PUhrungen der Okularaufnahmestutzen in der Zeichenebene
zueinander oder voneinander weg im Gehäuse 1 verschiebbar geführt. Die Verschiebung
der beiden Schlitten 10 und 11 Let durch Getriebemittel, wie eine z. B. in Fig.
2 dargestellte Paarung von Zahräder/Zahnstangen oder Hebeln usw. so miteinander
gekeppelt, daß die Schlitten 10, 11 beim Verschieben zwangaläufig eine im Betrag
gleich große gegenläufig. Bewegung ausfUhren. Das geschieht auch, wenn nur ein Schlitten
betätigt wird. An dem Schlitten 10 ist ein Hebel 12 befestigt, der eine Nut 13 besitzt.
In diese Nut 13 greift ein Zapfen 14 ein, der an dem Okularaufnahmestutzen 9 befestigt
ist.
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Ein Hebel 15 ist mit dem Schlitten 11 verbunden und trägt eine 4ut
16, in die ein Zapfen 17 eingreift. Der Zapfen 17 ist an dem Okularaufnahmestutzen
8 befestigt. Die Nuten 16 und 17 sind um einen Winkel α = 26,56° gegenüber
der Führungsrichtung geneigt. Die Schlitten 10, 11 befinden sich in ihrer am weitestens
voneinander entfernten Stellung.
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Wird der Schlitten 10 in seiner Führung z.B. um 10 mm nach innen verschoben,
so führt der Schlitten 11 durch die Getriebemittel gekoppelt eine gegenläufige Bewegung
von ebenfalls 10 mm aus. Dabei verringert sich der Abstand der Umlenkprismen 6,
7 vom Strahlenteilerprisma 3 und somit die optische Weglänge der Teilstrahlengänge
4. 5.
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Diese Woglängenänderung muß kompensiert werden, durch eine äquivalente
Bewegung der Okularaufnahmestutzen 8, 9 von den Umlenkprismen 6, 7 weg. Während
der Verschiebung des Schlittens 10 nach innen, gleitet der Zapfen 17 in der Nut
16. Durch die geneigte Lage der Nut 16 wird dabei der Okularaufnahmestutzen imerhalb
des Schlittens 10 nach oben verschoben.
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Da gleichzeitig der Schlitten 11 mit dem Hebel 15 um 10 = nach innen
verschoben wird, bewegt sich die Nut 16 gegenüber dem Zapfen um 20 mm parallel zur
Führung der Schlitten. Bei der gewählten Neigung der Nut um den Winkel α-wird
gleichzeitig der Okularaufnahmestutzen 8 um 10 mm nach oben bewegt. Dieser Betrag
entspricht der Relativbewegung des Umlenkprismas 6 gegenüber dem Strahlenteilerprisma
3 und kompensiert diese. Die entsprechenden Bewegungsabläufe ergeben sich für den
Okularaufnahmestutzen 9, dessen Zapfen 14 in der Nut 13 des Hebels 12 gleitet.
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Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Draufsicht des erfindungsgemäßen Binokulartubus.
Auf einer am Gehäuse 1 befestigten Führung 20 sind die Schlitten 10, 11 in Pfeilrichtung
verschiebbar. Ihre Bewegung wird gekoppelt durch ein Zahnrad 21* in welches eine
Zahnstange 22 und eine Zahnstange 23 eingreifen. Die Zahnstange 22 ist am Schlitten
10 und die Zahristange 23 am Schlitten 11 befestigt.
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In fig. 3 ist die Koppelstelle zwischen den Hebel 12 und dem Okularaufnahmestutzen
9 vergrößert dargestellt.
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Bei einer Bewegung des Hebels 12 in Pfeilrichtung wirkt eine Kraft
FQ als Querkraft auf die Führung des Okularstutzens 9 im Schlitten 11 und gleichzeitig
der Verschiebekraft der Schlitten 10, 11 entgegen. Eine Kraft FV entspricht der
Verschiebekraft des Okularstutzens 9 innrhalb seiner Führung im Schlitten 11. Eine
Kraft R ist die resultierende am Zapfen 14 wirkende Kraft. Es ist zu erkennen, daß
die die Punktion des Tubus negativ beeinflussende Querkraft durch die Erfindung
gegenüber einer um 45° geneigten Nut um ihren halben Betrag verringert wird.
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- L e e r s e i t e -