DE3403720C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dekorschleifmaschine für
Hohlgläser oder dergl. Werkstücke entsprechend dem Ober
begriff des Patentanspruches 1.
Eine Dekorschleifmaschine dieser Art ist bekannt (DE-GM 82 03
790). Die bekannte Dekorschleifmaschine besteht im wesent
lichen aus einer Fördereinrichtung, die von einem um eine
vertikale Achse umlaufenden Drehteller gebildet ist, welcher an
seinem Umfang mehrere Werkstückträger aufweist, die jeweils
eine Werkstückeinspannvorrichtung bilden, auf der das jeweils
zu bearbeitende Hohlglas gehalten bzw. eingespannt ist. Um
den Drehteller sind in gleichen Winkelabständen gegeneinander
versetzt mehrere, jeweils eine Schleifscheibe mit zugehörigem
Antrieb aufweisende Schleifaggregate vorgesehen. Zur Durch
führung des Dekorschliffs wird jedes von einer Werkstückein
spannvorrichtung gehaltene Hohlglas durch den umlaufenden
Drehteller getaktet nacheinander an sämtlichen Schleifaggregaten
derart vorbeigeführt, daß sich in jeder Stillstandsphase des
Drehtellers an jedem Schleifaggregat ein Hohlglas befindet und an
diesem in einem Bearbeitungsgang durch Schleifen ein Teil des
gesamten Dekorschliffs erstellt wird, so daß sämtliche an den
einzelnen Schleifaggregaten an jedem Hohlglas nacheinander
durchgeführten Bearbeitungsgänge den Dekorschliff ergeben. Um
die für das Schleifen erforderliche Relativbewegung zwischen
der Schleifscheibe und dem Hohlglas zu erreichen, sind an den
einzelnen Schleifaggregaten jeweils Antriebsmotoren vor
gesehen, die als Stellmotoren dienen und Verstelleinrichtun
gen steuern. Von diesen Verstelleinrichtungen dient eine
erste, an jedem Schleifaggregat vorgesehene Verstellein
richtung dazu, die Schleifscheibe um eine quer zur Drehachse
dieser Schleifscheibe verlaufende erste Raumachse zu schwen
ken, die bei der bekannten Dekorschleifmaschine radial zur
Drehachse des Drehtellers verläuft. Mittels einer zweiten, an
jedem Werkstückträger am Drehteller vorgesehenen Verstellein
richtung kann das an der Werkstückeinspannvorrichtung dieses
Werkstückträgers eingespannte Hohlglas um eine senkrecht zur
ersten verlaufende zweite Raumachse gedreht werden, die von
der Achse des Hohlglases gebildet ist und bei der bekannten
Dekorschleifmaschine parallel zur Drehachse des Drehtellers
verläuft. Diese zweite Verstelleinrichtung ist in der
Stillstandsphase des getaktet umlaufenden Drehtellers über eine
lösbare Kupplung mit dem zugehörigen an dem betreffenden
Schleifaggregat vorgesehenen Antriebsmotor antriebsmäßig
verbindbar. Eine dritte Verstelleinrichtung, die bei der
bekannten Dekorschleifmaschine ebenfalls an jedem Schleif
aggregat vorgesehen ist, dient dazu, eine Relativbewegung
zwischen dem Werkstück und der Schleifscheibe in Richtung der
zweiten Raumachse, d. h. radial zur Drehachse des Drehtellers zu
erreichen, und zwar dadurch, daß die Schleifscheibe und ihr
Antrieb in Richtung dieser zweiten Raumachse bewegt werden.
Bei der bekannten Dekorschleifmaschine ist
die Präzision der Bearbeitung der Hohlgläser jedoch vor allem
abhängig von der Positioniergenauigkeit des Antriebs
des Drehtellers, d. h. daß durch den Antrieb
des Drehtellers dafür gesorgt werden muß, daß die
einzelnen Werkstückträger des Drehtellers bzw. deren Werkstückeinspannvor
richtungen zu den
Schleifaggregaten eine genau vorgegebene Position
einnehmen. Insbesondere bei hochwertigen und komplexen
Dekorschliffen sind nämlich bezüglich der Positionier
genauigkeit Toleranzen in der Größenordnung von nur einem Zehntel
Millimeter einzuhalten, was bei der bekannten Dekorschleif
maschine nicht oder allenfalls mit einem wirtschaftlich
nicht vertretbaren konstruktiven Aufwand möglich ist, zumal
es sich bei derartigen Dekorschleifmaschinen grundsätzlich um relativ
große Einheiten handelt und speziell auch der Drehteller eine
große Einheit mit großer Masse darstellt. Ferner müssen bei
der bekannten Dekorschleifmaschine für die
Relativbewegung zwischen der jeweiligen Schleifscheibe und
dem mit dieser bearbeiteten Hohlglas in der zweiten Raumachse
durch die dritte Verstelleinrichtung die Schleifscheibe und
ihr Antrieb verschoben werden, wodurch sich Schwingungen der
Schleifscheibe und hierdurch bedingte Ungenauigkeiten in der
Bearbeitung ergeben können.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, die Dekorschleifmaschine der
eingangs geschilderten Art bezüglich der mit ihr am Werkstück
erreichbaren Bearbeitungsgenauigkeit zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Dekorschleifmaschine
entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1
ausgebildet.
Bei der erfindungsgemäßen Dekorschleifmaschine wird der
wenigstens eine, mit Hilfe der umlaufenden Fördereinrichtung
getaktet an den Schleifaggregaten vorbeibewegte Werkstück
träger in jeder Stillstandsphase und vor Beginn der Bear
beitung auf das in dieser Stillstandsphase benachbarte
Schleifaggregat zu bewegt und mit diesem durch die Kupp
lungsstücke mechanisch formschlüssig verbunden, so daß für
die Bearbeitung das jeweilige Schleifaggregat und der
Werkstückträger eine starre Einheit bilden und damit für den
Werkstückträger bzw. für das Werkstück auch eine sehr genaue
Positionierung gegenüber dem Schleifaggregat erreicht wird, wobei
die Genauigkeit dieser Positionierung ausschließlich durch
die den Werkstückträger mit dem Schleifaggregat verbindenden
Kupplungsstücke und nicht durch die Genauigkeit des Antriebs
der Fördereinrichtung bestimmt ist.
Hierdurch lassen sich reproduzierbar
äußerst geringe Toleranzen in der Positioniergenauigkeit
einhalten.
Bei der erfindungsgemäßen Dekorschleifmaschine weist der
Werkstückträger die dritte Verstelleinrichtung auf. Außerdem
besitzt der Werkstückträger eine vierte Verstelleinrichtung,
mit der die Werkstückeinspannvorrichtung um eine senkrecht
zur ersten und zweiten Raumachse verlaufende dritte Raumachse
schwenkbar ist, wobei die dritte und vierte Verstellein
richtung ebenso wie die zweite Verstelleinrichtung mit den
zugehörigen, an den Schleifaggregaten jeweils vorgesehenen
Antriebsmotoren über lösbare Kupplungen dann verbunden sind,
wenn der Werkstückträger mit Hilfe der Kupplungsstücke in der
beschriebenen Weise formschlüssig mit einem der Schleif
aggregate verbunden ist.
Da mit Ausnahme der ersten Verstelleinrichtung, mit der
lediglich das Schwenken der Schleifscheibe um die erste, quer
zur Drehachse dieser Schleifscheibe verlaufende Raumachse
erfolgt, die Verstelleinrichtungen für alle übrigen steuer
baren Raumachsen an dem Werkstückträger vorgesehen sind,
ergibt sich auch eine Konstruktion, die
ein schwingungsfreies Arbeiten der Schleifscheiben
gewährleistet und bei der das Verstellen ohne das Bewegen
großer Massen möglich ist. Die erfindungsgemäße
Dekorschleifmaschine hat insbes. in Verbindung mit der
zusätzlichen vierten Verstelleinrichtung außerdem den Vorteil,
daß beim Bearbeiten eines Werkstückes und dabei insbes. auch
beim Bearbeiten einer gewölbten Fläche eines Werkstückes im
wesentlichen keine räumliche Verlagerung desjenigen Bereiches
eintritt, in welchem die Schleifscheibe gegen die Fläche des
Werkstückes anliegt.
Da bei der erfindungsgemäßen Dekorschleifmaschine auch die
Antriebsmotoren für die dritte und vierte Verstelleinrichtung
jeweils an den stationären Schleifaggregaten vorgesehen sind
und die antriebsmäßige Verbindung zwischen diesen Ver
stelleinrichtungen und den zugehörigen Antriebsmotoren
jeweils über die lösbaren Kupplungen erfolgen, sind für die
Antriebsmotoren der dritten und vierten Verstelleinrichtung
ferner keine an die Fördereinrichtung führende Steuer- oder
Versorgungsleitungen erforderlich, was zur Ver
besserung der Betriebssicherheit wesentlich beiträgt.
Die antriebsmäßige Verbindung der an dem Werk
stückträger vorgesehenen Verstelleinrichtungen mit den
zugehörigen Kupplungen erfolgt bei der erfindungsgemäßen
Dekorschleifmaschine vorzugsweise durch biegsame Wellen,
wobei zur Vermeidung von Fehlern bei der Verstellung, die
auf Torsionsfehler der biegsamen Wellen und/oder auf
ein Spiel im Bereich der lösbaren Kupplungen zurückzuführen
sind, zwischen jeder biegsamen Welle und der zugehörigen
Verstelleinrichtung ein spielfreies Untersetzungsgetriebe mit
hohem Untersetzungsverhältnis zwischengeschaltet ist.
Torsionsfehler der biegsamen Wellen und/oder ein eventuelles
Spiel innerhalb der lösbaren Kupplungen können sich dann
praktisch nicht mehr auf die Einstellung des Werkstückes
durch die Verstelleinrichtungen auswirken.
Bei der erfindungsgemäßen Dekorschleifmaschine ist die
Schleifscheibe vorzugsweise nicht nur um die erste Raumachse
schwenkbar, sondern auch in dieser ersten Raumachse mit Hilfe
einer fünften Verstelleinrichtung verschiebbar, und zwar
beispielsweise mit Hilfe eines als Antriebselement dienenden
einfachen Drehstrom-Bremsmotors, der mit einem Geber ausge
rüstet ist, so daß eine stufenlose Verstellung möglich ist.
Diese Verstellung bildet jedoch keine steuerbare Achse,
sondern dient nur zur Anpassung der Dekorschleifmaschine an
unterschiedlich große Werkstücke, da die erfindungsgemäße
Ausgestaltung der Dekorschleifmaschine während des Schleifens
eine Bewegung der Schleifscheibe in dieser Achsrichtung nicht
erforderlich macht. Beim Schleifen eventuell notwendige Bewegungen
in dieser Achsrichtung können statt dessen durch die den Schleifdruck
steuernde Einrichtung erzielt werden, mit der dann auch die
Zustellung des Werkstückes zur Schleifscheibe bzw. das
Verschieben des Werkstückes in Richtung der zweiten Raumachse
mit Hilfe der dritten Verstelleinrichtung beim Schwenken des
Werkstückes um die dritte Raumachse mit Hilfe der vierten
Verstelleinrichtung korrigiert werden kann. Diese Korrektur
wird bei der erfindungsgemäßen Dekorschleifmaschine vor
zugsweise rechnergesteuert durchgeführt.
Um während des
Schleifens die Relativbewegung zwischen der Schleifscheibe
und dem Werkstück in Richtung der ersten Raumachse aber möglichst
klein zu halten bzw. um auf eine solche Relativbewegung eventuell
ganz verzichten zu können, ist die erfindungsgemäße Dekor
schleifmaschine bevorzugt so ausgebildet, daß im angekuppel
ten Zustand des Werkstückträgers an eines der Schleifaggre
gate sich die drei Raumachsen in einem gemeinsamen Punkt
schneiden.
Zur Erzeugung des Schleifdruckes ist die Werkstückein
spannvorrichtung bevorzugt um eine zur dritten Raumachse
parallele Achse schwenkbar, wobei die beispielsweise von
einer hydraulisch betätigten (Membran-)Kolben-Zylindereinheit
gebildete Einrichtung zum Erzeugen des Schleifdruckes an der
Werkstückeinspannvorrichtung angreift. Die Zustellung bzw.
die Verstellung dieser den Schleifdruck erzeugenden Ein
richtung ist dabei so gestaltet, daß während des Schleifens,
je nach Werkstückstellung, hydraulische Flüssigkeit
aus der Kolben-Zylindereinheit verdrängt oder nachgesaugt wird, so
daß im Moment der Verstellung die individuelle Stellung des
jeweiligen Werkstückes erfaßt ist.
Bei der erfindungsgemäßen Dekorschleifmaschine sind vor
zugsweise mehrere Werkstückträger vorgesehen, denen jeweils eine solche
beschriebene Einrichtung zum Erzeugen des Schleifdruckes zugeordnet
ist, so daß die Steuerung des Schleifdruckes für jeden
an eines der Schleifaggregate angekuppelten Werkstückträger
bzw. für jedes Werkstück individuell durchgeführt werden
kann und zwar insbes. auch dann, wenn zur Erhöhung der
Leistung der Dekorschleifmaschine beim Vorhandensein einer
Vielzahl von Werkstückträgern mehrere solche Werkstückträger
jeweils eine Gruppe bilden, die während des Gesamt-Schleif
vorganges jeweils nacheinander an Gruppen von Schleifaggre
gaten angekuppelt werden, welch letztere gleichzeitig bzw.
simultan gleiche Bearbeitungs- bzw. Schleifvorgänge an
mehreren Werkstücken vornehmen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung die Draufsicht auf eine
Dekorschleifmaschine gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch die Maschine gemäß
Fig. 1, wobei nur die linke Hälfte dieses Schnittes gezeigt ist;
Fig. 3 in einer vereinfachten Darstellung die Draufsicht auf
mehrere, um eine gemeinsame vertikale Achse kreisring
förmig angeordnete Schleifaggregate und Werkstück
träger der Dekorschleifmaschine gemäß Fig. 1;
Fig. 4 in vergrößertem Maßstab den in Fig. 2 dargestellten Werkstückträger
der Dekorschleifmaschine nach Fig. 1;
Fig. 5 einen gleichartigen Schnitt wie Fig. 2, jedoch mit
einer anstelle des Werkstückträgers unter dem Schleifaggregat angeordneten
Abrichteinheit für die Schleifscheiben.
Die in den Figuren dargestellte Dekorschleifmaschine besteht
aus einem dem Drehteller der aus dem DE-GM 82 03 790 bekannten Maschine entsprechenden,
die Fördereinrichtung 1 bildenden
Rotor, der um eine vertikal Achse S drehbar an
einer Säule 2 eines Maschinengestells 3 gelagert ist. Der
Rotor 1 wird durch einen Antrieb 1′ um die Achse S in
Richtung des Pfeiles A getaktet, d. h. schrittweise ange
trieben, und zwar bei der dargestellten Ausführungsform
derart, daß der Rotor 1 in jeder auf eine Stillstandsphase
folgenden Bewegungsphase um 90° weiter gedregt wird. Am
Umfang des Rotors 1 sind ortsfest am Maschinengestell 3
mehrere Schleifaggregate 4 angeordnet und zwar bei der
dargestellten Ausführungsform insgesamt vierundzwanzig
Schleifaggregate 4, die jeweils in drei Gruppen I, II und III
zu je acht Schleifaggregaten 4 zusammengefaßt sind. Die
Steuerung ist dabei so getroffen, daß die Schleifaggregate 4
jeder Gruppe gleichzeitig jeweils die gleiche Bearbeitung an
acht zu bearbeitenden Hohlgläsern 5 vornehmen.
Am Außenumfang des Rotors 1 sind eine
Vielzahl von Werkstückträgern 6 befestigt und zwar bei der
dargestellten Ausführungsform insgesamt 32 Werkstückträger 6,
die vier Gruppen Ia, IIa, IIIa, und IVa von jeweils acht
Werkstückträgern 6 bilden, wobei in jeder Stillstandsphase
des Rotors 1 die Werkstückträger 6 von drei Gruppen jeweils
unter einem Schleifaggregat 4 angeordnet sind und die
Werkstückträger 6 einer Gruppe einer am Maschinengestell 3
vorgesehenen Beschickungsstation mit Beschickungseinrichtungen
7 gegenüberliegen. Die Anordnung der Werkstückträger 6, der
Schleifaggregate 4 sowie der Beschickungseinrichtung 7 am
bzw. um den Rotor 1 ist weiterhin so getroffen, daß die
Schleifaggregate 4 und die Werkstückträger 6 sämtlicher
Gruppen jeweils den gleichen Winkelabstand voneinander
aufweisen, wobei der Abstand zwischen dem letzten Schleif
aggregat 4 einer Gruppe und dem ersten Schleifaggregat 4 der
nachfolgenden Gruppe sowie zwischen dem letzten Werkstück
träger 6 einer Gruppe und dem ersten Werkstückträger 6 der
nachfolgenden Gruppe gleich dem Doppelten ihres Winkelabstandes innerhalb jeder Gruppe ist,
d. h. bei der dargestellten Ausführungsform beträgt der
Winkelabstand zwischen den einzelnen Schleifaggregaten 4 bzw.
den einzelnen Werkstückträgern 6 innerhalb einer Gruppe
jeweils 10°, während der Winkelabstand zwischen zwei benach
barten Gruppen 20° ist.
Anstelle des in den Figuren dargestellten Rotors 1 kann jedoch vor allem
bei größeren Einheiten auch ein Kettentransportsystem
vorgesehen werden, so daß die Maschine zu einer "Fertigungs
straße" wird und dabei erträgliche Außenmaße beibehält.
Jedes Schleifaggregat 4 weist ein vertikales, an dem Maschi
nengestell 3 befestigtes Ständergestell 8 auf, an dessen dem
Rotor 1 zugewandeter Seite ein Schlitten 9 in vertikaler
Richtung verschiebbar gehalten ist. Dieser Schlitten 9 kann
mit einer einen Antriebsmotor aufweisenden Verstellein
richtung 10 in vertikaler Richtung auf- und abbewegt werden.
Am Schlitten 9 ist ein in horizontaler Richtung von diesem
wegstehender Ausleger 11 befestigt, an welchem um
eine vertikale erste Achse V eine Schleifeinrichtung 12 drehbar
gelagert ist, wobei die Lagerung so getroffen ist, daß die
Schleifeinrichtung 12 um diese Achse V eine Dreh- bzw. Schwenk
bewegung von etwa 300° ausführen kann. Die Begrenzung der
Dreh- bzw. Schwenkbewegung der Schleifeinrichtung 12 auf 300°
hat u. a. den Vorteil, daß die Zufuhr des beim Schleifen
erforderlichen Wassers mit einer festen Schlauchverbindung
erfolgen kann. Die Schleifeinrichtung 12 besteht im wesent
lichen aus einem Antriebsmotor 13 und einer von diesem ange
triebenen Schleifscheibe 14, welche an einem Ende einer Welle
befestigt ist, die in einem mehrfach abgewinkelten Arm 15
drehbar gelagert ist. Der Arm 15 ist am Gehäuse des Antriebs
motors 13 befestigt und in diesem Arm 15 sind die Getriebeele
mente vorgesehen, die eine antriebsmäßige Verbindung zwischen
dem Motor 13 und der die Schleifscheibe 14 tragenden
Spindel herstellen. Die die Schleifscheibe 14 tragende Spindel
erstreckt sich senkrecht zur Achse V,
d. h. die Schleifscheibe 14 läuft um eine horizontale Achse um,
die die Achse V im Bereich der Schleifscheibe 14 schneidet.
Um die Schleifeinrichtung 12 um die Achse V zu schwenken,
ist am Arm 15 unterhalb des Auslegers 11 eine
Riemenscheibe 16 konzentrisch zur Achse V befestigt, die über einen
Zahnriemen 17 mit einer Riemenscheibe 18 an der Ausgangswelle eines spielfreien
Untersetzungsgetriebes 19 antriebsmäßig in Verbindung steht.
Die Eingangswelle des Untersetzungsgetriebes 19 ist über eine
biegsame Welle 20 mit einem Antriebs
motor 21 am Ständergestell 8 verbunden. Durch das
Untersetzungsgetriebe 19, welches beispielsweise eine
Untersetzung von 1 : 85 oder 1 : 150 aufweist, werden eventuelle
Fehler, die sich bei der Einstellung bzw. Drehung der
Schleifeinrichtung 12 um die Achse V beispielsweise aufgrund der Torsion der
biegsamen Welle 20 ergeben
könnten, so stark reduziert, daß sich derartige Fehler
praktisch nicht auswirken.
Im unteren Bereich jedes Ständergestells 8 sind an dessen dem
Rotor 1 zugewendeter Seite drei Kupplungshälften 22 vorgesehen, von
denen jedes an der Welle eines Antriebsmotors 23, 24 bzw. 25
befestigt ist.
Der Werkstückträger 6 besteht im wesentlichen aus einem
Schlitten 26, der radial zur Achse S, d. h. in horizontaler
Richtung dementsprechend dem Doppelpfeil B verschiebbar am Rotor
1 befestigt ist. Zum Verschieben des Schlittens 26 in
Richtung des Doppelpfeiles B dient eine pneumatische oder
hydraulisch betätigbare Kolben-Zylindereinheit 27. An der
Oberseite des Schlittens 26 ist ein in vertikaler Richtung
nach oben wegstehender Arm 28 vorgesehen, an dessen oberem
Ende mit Hilfe eines Gelenkbolzens, dessen Achse 29 senkrecht
zur Zeichenebene der Fig. 2 verläuft bzw. sich in horizonta
ler Richtung und auch gleichzeitig in tangentialer Richtung
zur Drehachse des Rotors 1 erstreckt, das eine Ende des
Schenkels 30′ eines U- bzw. bügelförmigen Tragrahmens 30
schwenkbar gehaltert ist. Am anderen Schenkel 30′′ dieses
Tragrahmens 30 ist um eine parallel zur Achse 29 des
Gelenkbolzens verlaufende Achse 31 ein Zwischenträger 32
schwenkbar gelagert. Um eine möglichst günstige Lagerung für
den Zwischenträger 32 zu erzielen, weist der Tragrahmen 30
vorzugsweise zwei parallel zueinander und im Abstand von
einander angeordnete Schenkel 30′′ auf, die beidseitig
seitlich von dem Zwischenträger 32 liegen und an deren Enden
der mit seiner Längserstreckung in etwa radial zur Achse S
liegende, trog- oder wannenartig ausgebildete Zwischenträger
32 mit jeweils einem in Flucht der Achse 31 liegenden
Gelenkbolzen schwenkbar gehaltert ist. Zum Schwenken des
Zwischenträgers 32 gegenüber dem Tragrahmen 30 dient eine
Verstelleinrichtung 33, die im wesentlichen aus einem am
Tragrahmen 30 drehbar gelagerten Schnecke 34 und aus
einer mit der Schnecke 34 in Eingriff stehenden
Schneckenradsegment 35 besteht, welches am Zwischenträger 32 bzw. an einem
von diesem nach unten wegstehenden Ansatz des Zwischen
trägers 32 vorgesehen ist. Die Schnecke 34 ist über ein
Untersetzungsgetriebe 36 mit hohem Untersetzungsverhältnis
(ähnlich dem Untersetzungsgetriebe 19) mit einer biegsamen
Welle 37 antriebsmäßig verbunden. Auf dem Zwischenträger 32
ist in Richtung von dessen Längserstreckung
ein eine Verstelleinrichtung bildendes Untersetzungsgetriebe
38 verschiebbar angeordnet bzw. geführt, welches an seiner
Ausgangswelle eine Werkstückeinspannvorrichtung 39 für ein
Hohlglas 5 aufweist. Die antreibende Welle des ebenfalls ein
hohes Untersetzungsverhältnis aufweisenden Untersetzungs
getriebes 38 ist wirkungsmäßig mit einer biegsamen Welle 40
verbunden. Zum Verschieben des Untersetzungsgetriebes 38 mit
der Werkstückeinspannvorrichtung 39 entlang des Zwischen
trägers 32 dient eine Verstelleinrichtung 41, die im wesent
lichen aus einer mit dem Untersetzungsgetriebe 38 verbundenen
Zahnstange 42 und aus einem mit dieser Zahnstange in Eingriff
stehenden Zahnrad 43 besteht, welch letzteres an der Aus
gangswelle eines Untersetzungsgetriebes 44 befestigt ist. Die
Eingangswelle des Untersetzungsgetriebes 44 ist über ein
Winkelgetriebe mit einer biegsamen Welle 45′ verbunden. Gegen
die Unterseite des Tragrahmens 30 stützt sich das obere Ende
der in vertikaler Richtung auf- und abbewegbaren Kolbenstange
einer als hydraulischer (Membran-)Kolben-Zylindereinheit ausgebildeten
Einrichtung 45 zum Erzeugen des erforderlichen Schleifdrucks ab, wobei der Trag
rahmen 30 zum Andrücken des Hohlglases 5 gegen die Schleif
scheibe 14 um die Achse 29 schwenkbar ist. Die
Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Achse 31
sowie der Angriffspunkt der Kolbenstange der Kolben-Zylin
dereinheit 45 in etwa unterhalb der Schleifscheibe 14
liegen. Bei der in der Fig. 2 gezeigten Stellung des Schlit
tens 26 liegt die Achse 31 gegenüber der Mittelebene der
Schleifscheibe 14 geringfügig zur Achse S radial nach innen
versetzt, während der Angriffspunkt der Kolben-Zylindereinheit
45 am Tragrahmen 30 einen noch etwas geringeren
Abstand von der Achse S besitzt als die Achse 31.
Die Untersetzungsgetriebe 38 und 44 besitzen ebenfalls
(ähnlich dem Untersetzungsgetriebe 19) ein großes
Untersetzungsverhältnis und sorgen ebenso wie die Unterset
zungsgetriebe dafür, daß sich Torsionsfehler der biegsamen
Wellen 37, 40 und 45 praktisch nicht bei der Einstellung des
Hohlglases 5 gegenüber der Schleifscheibe 14 mit Hilfe der
Verstelleinrichtungen 33 sowie 41
auswirken können, wie dies bereits im Zu
sammenhang mit dem Untersetzungsgetriebe 19 beschrieben
wurde. Die den Untersetzungsgetrieben 36, 38 und 44 entfernt
liegenden Enden der biegsamen Wellen 37, 40 und 45′ sind mit
Kupplungshälften 46 verbunden, welche dann mit den Kupplungshälften 22 in
Eingriff stehen, wenn der Schlitten 26 aus seiner in der Fig.
2 gezeigten rechten Stellung mit Hilfe der Kolben-Zylindereinheit
27 nach links (in die Arbeitsstellung) verschoben
wird. In dieser Arbeitsstellung, in der dann die Achse 31
genau unter der Mittelebene der Schleifscheibe 14 liegt und
in der die Bearbeitung des Hohlglases 5 mit Hilfe der
Schleifscheibe 14 erfolgt, ist der Schlitten 26 dann noch
zusätzlich mechanisch bzw. formschlüssig an ein Schleif
aggregat 4 angekoppelt, und zwar dadurch, daß am Ständer
gestell 8 vorgesehenen stiftartige Kupplungsstücke 47 in
buchsenförmige Kupplungsstücke 48 am Schlitten 26 eingreifen.
Mit Hilfe der an jedem Schleifaggregat 4 vorgesehenen
Antriebsmotoren 23, 24 und 25 kann somit, bei einem an ein
Schleifaggregat 4 angekoppelten Werkstückträger 6, das in der
Werkstückeinspannvorrichtung 39 gehaltene Hohlglas 5 gegenüber
der Schleifscheibe 14 drei Bewegungen ausführen, nämlich eine
Drehung um eine in Richtung der Längserstreckung des
Zwischenträgers 32 verlaufenden Raumachse (mit Hilfe des
Untersetzungsgetriebes 38 und der zugehörigen biegsamen Welle
40), eine Vorschubbewegung in Richtung der Längserstreckung des
Zwischenträgers 32 mit Hilfe der Verstelleinrichtung 41 und
eine Schwenkbewegung um die Achse 31
mit Hilfe der Verstelleinrichtung 33. Befindet sich der
Schlitten 26 in der in der Fig. 2 gezeigten Stellung, in der
der Schlitten 26 bzw. der Werkstückträger 6 von den Schleif
aggregaten 4 abgekoppelt ist, sind die Antriebsmotoren 23, 24
und 25 in einer vorgegebenen Stellung durch nicht näher
dargestellte Fixiereinrichtungen, beispielsweise elektromag
netisch betätigbare Fixiereinrichtungen fixiert. Sämtliche
Antriebsmotoren 21, 23, 24 und 25 der Schleifaggregate 4
einer Gruppe I, II bzw. III werden jeweils von einer Rechner
einheit 49 angesteuert, und zwar derart, daß bei an diese
Gruppe angekoppelten Werkstückträgern 6 an den dort einge
spannten Hohlgläsern 5 gleichzeitig die gleichen Bearbei
tungsschritte durchgeführt werden. Die Rechnereinheiten 49
werden durch eine zentrale Rechnereinheit 50 überwacht, die
dann beispielsweise auch das Drehen des Rotors 1 steuert.
Durch die einzelnen Rechnereinheiten 49 werden auch die
Verstelleinrichtungen 10 (für die Höhenverstellung der
Schleifscheibe 14) gesteuert, wobei die Verstelleinrichtungen
10 beispielsweise jeweils von einem einfachen Drehstrom-
Bremsmotor gebildet sind, der lediglich mit einem Geber
ausgerüstet ist, so daß von der Rechnereinheit stufenlos beliebige
Positionen angewählt werden können. Der betreffende Dreh
strom-Bremsmotor ist jedoch nicht als steuerbare Achse
ausgerüstet, da die Konstruktion der Dekorschleifmaschine
keine Bewegung der Verstelleinrichtungen 10 bedingt, die während des Schleifens erforder
lich sein könnte. Die Achsverstellung des Hohlglases 5 ist im
Werkstückträger 6 realisiert. Die Achse 31, um die die
Schwenkung erfolgt, liegt bei einem an ein Schleifaggregat 4
angekoppelten Werkstückträger 6 immer genau unterhalb der
Drehachse der Schleifscheibe 14. Damit sind die Höhenunter
schiede, die durch die Schwenkung des Hohlglases 5 erforder
lich sind, so minimal, daß sie durch die den Schleifdruck erzeugende
Kolben-Zylindereinheit 45 ausgeglichen
werden können. Die sich daraus ergebenden geometrischen
Änderungen können von der betreffenden
Rechnereinheit 49 berücksichtigt und kompensiert werden. Die
Umrechnung in der Rechnereinheit erfolgt über die für jedes
Hohlglas 5 eingegebene Glaskontur in gleicher Weise wie auch
die Umrechnungen für Glasdurchmesser und damit Drehwinkel und
Glasvorschub, der bei der beschriebenen Dekorschleifmaschine
immer in Achsrichtung des Hohlglases erfolgt und zwar
unabhängig von der jeweiligen Achswinkelstellung. Dadurch,
daß jeder Gruppe von Schleifaggregaten 4 eine Rechnereinheit
49 zugeordnet ist, die von der zentralen Rechnereinheit 50
überwacht wird, kann in jeder Gruppe von Schleifaggregaten 4
völlig unabhängig operiert werden und es können dort völlig
unabhängige Dekore oder Dekorteile erstellt werden und zwar
anhand von in die Rechnereinheit 49 eingegebenen Programmen.
Diese Programme können außerhalb der Dekorschleifmaschine
erstellt bzw. erprobt werden und zwar an einer Testein
richtung, die aus einem Schleifaggregat 4 und aus einem
Werkstückträger 6 besteht, wobei die beiden genannten Teile
der Testeinheit gleichzeitig auch als Austauschaggregate bei
eventuellen Defekten in der Dekorschleifmaschine zur Ver
fügung stehen.
Die Arbeitsweise der dargestellten Dekorschleifmaschine läßt
sich wie folgt beschreiben:
Bei stillstehendem Rotor 1 und an die Schleifaggregate 4
angekoppelten Werkstückträgern 6 wird die Beschickungs
vorrichtung 7 von der Seite her zunächst an einen der sich in
der Beschickungsposition befindlichen Werkstückträger 6
heranbewegt und zwar derart, daß die an der Be
schickungsvorrichtung 7 vorgesehenen Kupplungsstücke 47 mit
den Kupplungsstücken 48 dieses Werkstückträgers 6 in
Eingriff kommen. Durch einen über die Kolben-Zylindereinheit 45 gesondert
aufgegebenen Druck wird der mit dem
Untersetzungsgetriebe 38 und der Werkstückeinspannvorrichtung
39 versehene Zwischenträger 33 gegen einen Zentrierarm 51 der
Beschickungsvorrichtung 7 angedrückt, so daß letztere mit dem
betreffenden Werkstückträger 6 eine starre Einheit bildet. Nun
wird durch eine Schubeinrichtung 52 ein Hohlglas 5 aus der
Beschickungsvorrichtung 7 gegen die Werkstückeinspannvorrich
tung 39 bewegt, an welcher das Hohlglas 5 durch Vakuum bzw.
Unterdruck gehalten wird. Die Beschickungsvorrichtung 7
bewegt sich anschließend zu dem nächsten, sich in der
Beschickungsposition befindlichem Werkstückträger 6 und dort
wiederholt sich der beschriebene Beschickungsvorgang. Ein
besonderer Vorteil der beschriebenen Beschickungsvorrichtung 7
ist, daß durch die feste Verbindung zwischen Beschickungs
vorrichtung 7 und Werkstückträger 6 das betreffende Hohlglas
5 genau axial auf die Werkstückeinspannvorrichtung 39
gebracht werden kann, so daß es möglichst schlagfrei für die
folgenden Bearbeitungsvorgänge gehalten ist. Sind auf die
acht Werkstückträger 6 in der Beschickungsposition acht
Hohlgläser 5 aufgesteckt, so erhält die Maschine einen
Startbefehl. Die acht Hohlgläser 5 bewegen sich dann unter
die erste Gruppe I der Schleifaggregate 4. Nach dem Still
stehen des Rotors 1 werden wiederum sämtliche, unter den Schleif
aggregaten 4 befindliche Werkstückträger 6 mit Hilfe der
Kolben-Zylindereinheiten 27 radial nach außen bewegt und an
die betreffenden Schleifaggregate 4 angekoppelt, so daß die
erste Gruppe von acht Hohlgläsern, die sich nun unter der
Gruppe I der Schleifaggregate 4 befinden, einem ersten
Bearbeitungsvorgang unterzogen werden können. Während dieser
Zeit werden auf die nächsten, sich an der Beschickungssta
tion befindlichen acht Werkstückträger 6 acht Hohlgläser 5
aufgesteckt und nach Herstellung des ersten Dekorteils (an der
Gruppe I) erhält die Maschine wiederum einen Startbefehl und
die zweite Gruppe von acht Hohlgläsern 5 gelangt unter die
Gruppe I der Schleifaggregate 4. Gleichzeitig gelangt die
erste Gruppe von acht Hohlgläsern unter die Gruppe II der
Schleifaggregate 4. Bei diesem neuen Bearbeitungsgang werden
wiederum in der Beschickungsstation Werkstückträger 6 mit
Hohlgläsern 5 bestückt. Nachdem der längste, der jetzt
laufenden Bearbeitungsvorgänge beendet ist, erhält die
Maschine einen neuen Startbefehl, d. h. der Rotor 1 dreht
abermals um die Achse S um einen Winkelbereich von 90°, so
daß die dritte Gruppe von acht Hohlgläsern 5 unter die Gruppe
I der Schleifaggregate 4 gelangt. Inzwischen hat die erste
Gruppe von acht Hohlgläsern 5 die Gruppe III der Schleif
aggregate 4 erreicht und die Maschine ist voll bestückt. Nach
Beendigung des am längsten währenden Bearbeitungsvorganges
der drei Gruppen I, II und III erfolgt ein Start und die
erste Gruppe von acht Hohlgläsern 5 erreicht als fertig
geschliffene Hohlgläser die Beschickungsstation. Die fertig
geschliffenen Hohlgläser werden jetzt entnommen und jeder
Werkstückträger 6 an der Beschickungsstation wird mit einem
neuen, nicht geschliffenen Hohlglas 5 bestückt. Danach bzw.
nach Abschluß des längsten Bearbeitungsvorganges erfolgt ein
weiterer Start der Maschine, d. h. der Rotor 1 dreht um 90°,
so daß schließlich die zweite Gruppe von acht Hohlgläsern 5
als fertig geschliffene Hohlgläser die Beschickungsstation
erreicht und so weiter. Die Schleifzeit für acht Hohlgläser 5
ist diejenige, die durch das am längsten arbeitende Schleif
aggregat 4 der Gruppen I, II und III bestimmt wird. Hinzu
addiert sich noch eine Tischteilzeit von etwa drei Sekunden. Es
ist dabei davon auszugehen, daß das Entnehmen und Neube
stücken mit Hohlgläsern 5 kürzere Zeit in Anspruch nimmt als
das Bearbeiten dieser Hohlgläser an den einzelnen Gruppen I,
II und III.
Es wurde bereits erwähnt, daß der letzte Werkstückträger 6
einer Gruppe von Werkstückträgern vom ersten Werkstückträger 6
der benachbarten Gruppe einen Winkelabstand aufweist, der
doppelt so groß ist als der Winkelabstand der Werkstückträger
6 innerhalb einer Gruppe. Dies ist deswegen erforderlich,
weil zwischen den einzelnen Gruppen I, II und III der
Schleifaggregate 4 ein Abstand verbleiben muß, damit eine
individuelle Schleifkopf- bzw. Schleifscheibenbewegung bei
den einzelnen Gruppen I, II und III möglich ist. Zwischen den
einzelnen Gruppen Ia, IIa, IIIa und IVa von Werkstückträgern
6 ergibt sich somit jeweils eine Lücke, in welche jeweils eine
Abrichteinrichtung 53 eingesetzt werden kann, wie sie in der
Fig. 5 dargestellt ist. Diese Abrichteinrichtung, die in
einem fest vorgegebenen Zeitrhythmus statt der Werkstück
träger 6 an die einzelnen Schleifaggregate 4 herangeführt
wird, um mit Hilfe einer Abrichtrolle 54 die Schleif
scheiben 14 abzurichten, ist in gleicher Weise wie ein
Werkstückträger 6 aufgebaut, so daß in der Fig. 5 für jeweils
gleiche Teile die gleichen Bezugsziffern wie in den Fig. 2
bis 4 verwendet sind. Ein gegenüber den Werkstückträgern 6
wesentlicher Unterschied besteht darin, daß an dem Zwi
schenträger 32 anstelle des Untersetzungsgetriebes 38 ein
Motor 55 in Zwischenträgerlängserstreckung, d. h. radial zur
Achse S verschiebbar geführt ist und mit Hilfe der Ver
stelleinrichtung 41 hin- und herbewegt werden kann, wobei der
Antriebsmotor 55 an seiner ebenfalls in Richtung der Längs
erstreckung des Zwischenträgers 32 liegenden Welle oder
Spindel die keramische Abrichtrolle 54 trägt.
Zum Abrichten einer dachförmig profilierten (Diamant-)Schleifscheibe 14 eines
Schleifaggregats 4 wird die Abrichteinheit 53 entsprechend
einem Werkstückträger 6 an dieses Schleifaggregat 4 ange
kuppelt. Über die Verstelleinrichtung 33 wird die Winkellage
der Abrichtrolle 54, entsprechend dem Winkel der
Schleifscheibe 14 eingestellt. Durch die
Verstelleinrichtung 41 wird eine oszillierende Bewegung
erzeugt, die die Abrichtrolle 54 an der Schleifscheibe 14
vorbeibewegt. In einem ersten Arbeitsgang erfolgt auf diese
Weise durch die rotierend angetriebene Abrichtrolle 54 das
Abrichten der einen Flanke der rotierenden Schleifscheibe 14.
Zum Abrichten der anderen Flanke wird die Schleifscheibe 14
mit Hilfe des Antriebsmotors 21 um 180° gedreht. Die Zu
stellung der Abrichtscheibe 54 geschieht über eine Ver
stelleinrichtung 56, die anstelle der Kolben-Zylindereinheit
45 vorgesehen ist und deren Eingangswelle mit der
biegsamen Welle 40 verbunden ist, über die bei den Werk
stückträgern 6 die Glasdrehung erfolgt. Die Verstellein
richtung 56 besteht im einfachsten Fall aus einer Gewinde
spindel 57 mit Feingewinden, welche durch
eine Mutter entsprechend der über die biegsame
Welle 40 übertragenen Drehbewegung in vertikaler Richtung
auf- und abbewegt wird und dadurch den Tragrahmen 30 um die
Achse 29 schwenkt. Die einzelnen Antriebsmotoren 23,
24 und 25 werden dabei beispielsweise durch die Rechnereinheit 49
nach einem bestimmten Abricht-Programm gesteuert.
Claims (3)
1. Dekorschleifmaschine für Hohlgläser oder dergl. Werk
stücke, mit mehreren stationären Schleifaggregaten, mit
wenigstens einem eine Werkstückeinspannvorrichtung
aufweisenden Werkstückträger, der mittels einer umlaufen
den Fördereinrichtung taktweise zu den einzelnen Schleif
aggregaten bewegbar ist, sowie mit von getrennten,
schleifaggregatseitig angeordneten Antriebsmotoren
gesteuerten Verstelleinrichtungen, von denen eine erste,
an jedem Schleifaggregat vorgesehene Verstelleinrichtung
zum Schwenken der Schleifscheibe um eine quer zur
Drehachse der Schleifscheibe verlaufende erste Raumachse,
eine zweite, mit ihrem zugehörigen Antriebsmotor über
eine lösbare Kupplung verbindbare Verstelleinrichtung an
dem Werkstückträger zum Drehen des Werkstücks relativ zur
Schleifscheibe um eine von der Werkstückachse gebildete
zweite Raumachse und eine dritte Verstelleinrichtung zur
Erzielung einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück
und der Schleifscheibe in Richtung der zweiten Raumachse
dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstückträger
(6) an der Fördereinrichtung (1) geradlinig horizontal
auf die Schleifaggregate (4) zu bewegbar geführt und mit
diesen über Kupplungsstücke (47; 48) formschlüssig
verbindbar ist, daß der Werkstückträger (6) die dritte
Verstelleinrichtung (41) sowie eine vierte Verstellein
richtung (33) aufweist, mit der die Werkstückeinspannvor
richtung (39) um eine senkrecht zur ersten und zweiten
Raumachse verlaufende dritte Raumachse (31) schwenkbar
ist, und daß die dritte und vierte Verstelleinrichtung
(41; 33) mit ihren zugehörigen Antriebsmotoren (24; 25)
ebenfalls über lösbare Kupplungen (22, 46) verbunden
sind.
2. Dekorschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß im angekuppelten Zustand des Werkstückträ
gers (6) an eines der Schleifaggregate (4) sich die drei
Raumachsen in einem gemeinsamen Punkt schneiden.
3. Dekorschleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, mit einer
Einrichtung zum Erzeugen des Schleifdruckes, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkstückeinspannvorrichtung (39)
um eine zur dritten Raumachse (31) parallele Achse (29)
schwenkbar ist und die Einrichtung (45) zum Erzeugen des
Schleifdruckes an der Werkstückeinspannvorrichtung (39)
angreift.
Priority Applications (3)
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AT85100798T ATE37815T1 (de) | 1984-02-03 | 1985-01-26 | Schleifmaschine zum schleifen von werkstuecken, insbesondere dekorschleifmaschine zum schleifen von hohlglaesern. |
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ID=6226643
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DE19843403720 Granted DE3403720A1 (de) | 1984-02-03 | 1984-02-03 | Schleifmaschine zum schleifen von werkstuecken, insbesondere dekorschleifmaschine zum schleifen von hohlglaesern |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DIAMANT BOART S.A., BRUESSEL/BRUXELLES, BE |
|
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: WASMEIER, A., DIPL.-ING. GRAF, H., DIPL.-ING., PAT.-ANWAELTE, 8400 REGENSBURG |
|
8381 | Inventor (new situation) |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |