DE3402749A1

DE3402749A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von flexiblen auflagen sowie damit hergestellte auflagen bzw. erzeugnis

Info

Publication number: DE3402749A1
Application number: DE19843402749
Authority: DE
Inventors: Carlo Porcia Demartin; Giuseppe Sacile Lovisotto
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-01-31
Filing date: 1984-01-27
Publication date: 1984-08-02
Also published as: IT8383319A0; IT1175045B; DE3402749C2

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von
flexiblen Auflagen sowie damit hergestellte Auflage bzw. Erzeugnis Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von flexiblen Auflagen, beispielsweise Matratzen, Polsterungen und dergleichen, unter Verwendung von einem Auflagenrohling, welcher die gewünschte äußere Form der Auflage aufweist und aus einem flexiblen, zusammendrückbaren Material, beispielsweise Schaumstoff, Fasermaterial, Flechtwerk, Verbundmaterial oder dergleichen besteht.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine flexible Auflage, die mit dem vorstehend genannten Verfahren bzw. der vorstehend genannten Vorrichtung hergestellt worden ist sowie schließlich auf ein Erzeugnis mit einer derartigen Auflage.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf solche Auflagen, die über ihre Fläche gesehen Zonen unterschiedlicher Nachgiebigkeit aufweisen.
Diese unterschiedliche Nachgiebigkeit ist insbesondere bei modernen Matratzen gefragt, um dem menschlichen Körper ein physiologisch, orthopädisch und anatomisch korrektes Liegen zu gewährleisten.
Die unterschiedliche Nachgiebigket von bekannten Matratzen aus Schaumstoff wird mittels quer zusammengeklebter Platten aus Schaumstoff mit unterschiedlichem Raumgewicht erzeugt.
Beispielsweise kann man eine Matratze durch drei quer zusammengeklebte Platten erzeugen, wobei die mittlere Platte ein höheres Raumgewicht und folglich eine andere Nachgiebigkeit gegenüber den zwei seitlichen Platten besitzt.
Die erkennbaren Nachteile dieser bekannten Lösungen bestehen darin, daß es nicht möglich ist, den anatomischen Gegebenheiten des menschlichen Körpers vollkommen dadurch Rechnung zu tragen, daß die Auflage eine unterschiedliche Nachgiebigkeit in Funktion der Gestalt des menschlichen Körpers aufweist. Zwar könnte man theoretisch dem gewünschten Ergebnis dadurch nahe kommen, daß man eine große Anzahl von Schaumstoffstreifen mit unterschiedlichem Raumgewicht aneinanderklebt, neben den damit verbundenen praktischen Nachteilen bei der Herstellung stellen sich jedoch weitere Nachteile durch die Klebestellen ein; die bekanntlich steifer sind als das umgebende Schaummaterial, so daß schlußendlich störende quer verlaufende Zonen hoher Steifigkeit auftreten.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, diese genannten Nachteile zu vermeiden, so daß letztendlich Auflage gen zur Verfügung stehen, bei denen die Nachgiebigkeit über die Fläche gesehen entlang von praktisch beliebigen Profilen einstellbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß dem eingangs zunächst genannten Verfahren durch die folgenden Verfahrensschritte gelöst: Flächiges Zusammendrücken des Auflagerohlings in einer Richtung senkrecht zu einer Oberfläche des Auflagenrohlings, wobei definierte Bereiche mehr als die übrigen Bereiche zusammengedrückt werden; Lochen des zusammengedrückten Auflagenrohlings in einer Richtung wenigstens näherungsweise parallel zu der Oberfläche durch mindestens einen mehr zusammengedrückten definierten Bereich hindurch; Wegnehmen des flächigen Druckes und Verarbeiten des gelochten Auflagenrohlings zu einer Auflage.
Ausgehend von der eingangs genannten Vorrichtung wird die zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Preßwerkzeug zum flächigen Zusammendrücken des Auflagenrohlings mit mindestens zwei druckausübenden Oberflächen, von denen mindestens eine mit Erhebungen versehen ist, welche den Auflagenrohling in vorbestimmten Bereichen mehr zusammendrücken als in den übrigen Bereichen sowie ein parallel zu der Oberfläche wirksames Lochwerkzeug vorgesehen sind.
Vorzugsweise ist diese Vorrichtung so ausgebildet, daß die Höhe der Erhebungen proportional zum Ausmaß einer in den Bereichen gewünschten Nachgiebigkeit ist.
Weiterhin wird, ausgehend von der eingangs genannten Auflage, die zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß der Auflagenrohling mit einer Mehrzahl quer verlaufender Löcher zur Bildung von Bereichen unterschiedlicher Nachgiebigkeit versehen ist, wobei die Löcher wenigstens näherungsweise rechtwinklig zur Lochachse und zur Oberfläche des Auflagenrohlings im Querschnitt die Gestalt eines Langloches aufweisen.
Dabei ist eine Ausführungsform der Auflage bevorzugt, bei der die Länge der Längsachse des Langloches in Abhängigkeit von der gewünschten Nachgiebigkeit eines räumlichen Bereiches der Auflage eingestellt ist.
Schließlich wird bei einem Erzeugnis mit einer Auflage unterschiedlicher Nachgiebigkeit, insbesondere einer Matratze, einem Kissen, einer Polsterung, einem Sessel, einem Stuhl, einem Liegesofa oder dergleichen die zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Auflage, der vorstehend genannten Art Verwendung findet.
Die Erfindung hat damit den wesentlichen Vorteil, daß Auflagen mit beliebigem Nachgiebigkeitsprofil hergestellt werden können, die reproduzierbar herstellbar sind und für unterschiedliche anatomische Gegebenheiten und Anwendungsfälle herstellbar sind. Beispielsweise können vorgefertigte Auflagen für unterschiedliche Möbelarten mit sich aus der Art des Möbels ergebendem Nachgiebigkeitsprofil hergestellt werden.
Schließlich bietet die Erfindung den Vorteil, die Herstellung derartiger Auflagen zu niedrigen Herstellungskosten zu ermöglichen.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Auflagenrohling, -wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung Verwendung finden kann; Fig. 2 eine schematische Darstellung des Rohlings gemäß Fig. 1 während der Bearbeitung in einem Preßwerkzeug; Fig. 3 und 4 Schnittdarstellungen entlang der Linien x-x bzw.
y-y gemäß Fig. 2; Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des aus dem Preßwerkzeug gemäß Fig. 2 nach der Bearbeitung entnommenen, entspannten Auflagenrohlings; Fig. 6 und 7 Schnittdarstellungen entlang der Linien x'-x' bzw. y'-y' gemäß Fig. 5; Fig. 8 eine Matratze aus Schaumstoff mit unterschiedlicher Nachgiebigkeit; Fig. 9 eine Perspektivansicht mit einer Teilansicht des Aufbaus der Matratze gemäß Fig. 8, wobei ein Teil des Bezuges an einer Ecke entfernt wurde.
In Fig. 1 bezeichnet S einen Auflagenrohling, der beim dargestellten Ausführungebeispiel die Gestalt eines rechteckförmigen Quaders hat. Es versteht sich jedoch, daß auch beliebige andere Formen im Rahmen der vorliegenden Erfindung benutzt werden können.
Der Auflagenrohling S besteht vorzugsweise aus flexiblem Schaumstoff mit offenen Poren, er kann jedoch auch aus anderen nachgiebigen Materialien, einschließlich Schaumgummi, bestehen, beispielsweise aus elastisch verschäumtem Roßhaar oder irgendeinem anderen Material, das in einem ausreichenden Umfange zusammendrückbar ist.
Fig. 2 zeigt den Auflagenrohling 5, wie er zur Durchführung der Erfindung zwischen zwei Teile S 1 und S 2 eines Preßwerkzeuges eingeführt und zusammengedrückt wurde. Die beiden Teile S 1, S 2 sind bereichsweise mit Erhebungen 1, 1 versehen, die sich parallel zur Oberfläche des Auflagenrohlings S bzw. senkrecht zur Richtung des vom Preßwerkzeug ausgeübten Druckes erstrecken. Die Erhebung 1 verläuft dabei durchgehend über die ganze Breite der Teile S 1, S 2, wahrend die Erhebung 1' lediglich über einen begrenzten Bereich der Breite der Teile S 1, S 2 verläuft.
In dem in Fig. 2 dargestellten, definiert bereichsweise zusammengedrückten Zustand des Auflagenrohlings S werden nun Löcher, beispielsweise mit einer Stange, in den Auflagenrohling S eingebracht, deren Richtung ebenfalls parallel zur Oberfläche des Rohlings S verläuft. In den Fig. 3 und 4 ist dieser Verfahrensschritt in zwei Schnittdarstellungen schematisch dargestellt, wobei die Erhebung 1 bei der Schnittdarstellung gemäß Fig. 3 über die Breite durch läuft, so daß ein über die Breite der Teile S 1, S 2 gleichförmiges Loch mit der Stange 2' gebohrt wird.
Verläuft die Erhebung, wie dies in Fig. 4 ersichtlich wird, jedoch nur über einen Teil der Breite der Teile S 1, S 2, entsteht zwar im zusammengedrückten Zustand des Rohlings S ebenfalls ein Loch mit über die Länge gleichbleibender Form, im entspannten Zustand des Rohlings S manifestieren sich jedoch Unterschiede.
Fig. 5 zeigt den entspannten Rohling S und man erkennt, daß die gemäß Fig. 3 angebrachten Löcher nach dem Entspannen des Rohlings S zu Langlöchern werden, deren Querschnitt über die Breite des Rohlings S konstant ist, wie man aus Fig. 6 erkennt. Die Länge der Längsachse des Querschnitts des Langloches hängt dabei vom Ausmaß des Zusammendrückens des Auflagenrohlings S ab.
Die gemäß Fig. 4 angebrachten Löcher haben jedoch einen über die Breite des Rohlings S sich ändernden Verlauf, wie man aus Fig. 7 erkennt.
Aus diesen Darstellungen wird mithin deutlich, daß man Zonen unterschiedlicher Nachgiebigkeit in beiden Koordinatenrichtungen parallel zur Oberfläche der Auflage erzeugen kann, indem man einmal mehr oder weniger Löcher entlang der Längsachse des in der Zeichnung dargestellten Quaders anbringt und zum anderen in der Querachse des Quaders, beispielsweise gemäß Fig. 7, Löcherprofile definierten Verlaufes anbringt.
Man erhält also insgesamt Löcher mit gegenüber der normalen Lochachse und rechtwinklig zur Druckfläche proportional verlängertem Lochbild als Folge des ausgeübten Druckes beim Zusammendrücken. Folglich wird man durch die größere Materialentnahme in diesen Bereichen ein proportionales Ansteigen der Nachgiebigkeit im Vergleich zu anderen Zonen der Matratze, die nicht gelocht sind oder Löcher aufweisen, die bei einem geringeren Druck oder in einer geringeren Anzahl oder in größeren Abständen erzeugt wurden, erzielen.
Die Fig. 8 und 9 zeigen schließlich noch eine Matratze, die aus mehreren Schichten A, B besteht und die im frigen in bekannter Art und Weise aufgebaut ist. Oberhalb der inneren Schaumstoffschichten A, B befindet sich beispielsweise ein isolierender Polsterkörper C sowie eine Auflage D, welche aus Wolle oder Baumwolle oder einer Mischung Wolle/Baumwolle oder anderen Materialien besteht. Schließlich ist die Matratze mit einem äußeren Bezug E versehen. Es versteht sich von selbst, daB die Auflage D so differenziert sein kann, daß die eine Seite der Matratze zur den Winter und die andere Seite für den Sommer bestimmt ist.
Der Kern der Matratze ist sandwichartig aufgebaut, indem drei Platten B, A, B zusammengeklebt werden, wobei die mittlere Platte die Form eines Rechteckprismas A hat und die beiden angrenzenden Platten B vorzugsweise gleich oder ähnlich sind.
Die grundlegenden Eigenschaften der beiden äußeren Platten B bestehen darin, daß diese auf der Seite einer Verklebung 20 mit quer über die gesamte Breite verlaufenden Ausnehmungen 10 in zweckmäßiger Position, in unterschiedlicher Breite und Höhe und in unterschiedlicher Gruppierung versehen sind.
Hierdurch werden Bereiche X mit unterschiedlicher Nachgiebigkeit X 1, X 2, X 5, X 2, X 1, X 2, X 4 usw. erzeugt, und zwar in Übereinstimmung mit beispielsweise der anatomischen Gestalt eines menschlichen Körpers. Hierdurch erreicht man ein gewünschtes Nachgiebigkeitsprofil in Abhängigkeit von den verschiedenen Körperteilen, die mit der Matratze in Berührung kommen.
Es versteht sich, daß die Matratze gemäß Fig. 7 und 8 gesamthaft mit einer Vorrichtung gemäß Fig. 2 hergestellt werden kann, es können aber auch die Platten B jeweils separat auf diese Weise hergestellt-und anschließend mit der Zwischenschicht-Platte A verklebt werden.
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Claims

Patentansprüche Verfahren zum Herstellen von flexiblen Auflagen, beispielsweise Matratzen, Polsterungen und dergleichen, unter Verwendung von einem Auflagenrohling (S), welcher die gewünschte äußere Form der Auflage aufweist und aus einem flexiblen, zusammendrückbaren Material, beispielsweise Schaumstoff, Fasermaterial, Flechtwerk, Verbundmaterial oder dergleichen besteht, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte: a) Flächiges Zusammendrücken des Auflagenrohlings (S) in einer Richtung senkrecht zu einer Oberfläche des Auflagenrohlings (S), wobei definierte Bereiche (X) mehr als die übrigen Bereiche zusammengedrückt werden; b) Lochen des zusammengedrückten Auflagenrohlings (S) in einer Richtung wenigstens näherungsweise parallel zu der Oberfläche durch mindestens einen mehr zusammengedrückten definierten Bereich (X) hindurch; c) Wegnehmen des flächigen Druckes und Verarbeiten des gelochten Auflagenrohlings (S) zu einer Auflage.
2. Vorrichtung zum Herstellen von flexiblen Auflagen, beispielsweise Matratzen, Polsterungen und dergleichen, unter Verwendung von einem Auflagenrohling (S), welcher die gewünschte äußere Form der Auflage aufweist und aus einem flexiblen, zusammendrückbaren Material, beispielsweise Schaumstoff, Fasermaterial, Flechtwerk, Verbundmaterial oder dergleichen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß ein Preßwerkzeug zum flächigen Zusammendriicken des Auflagenrohlings (S) mit mindestens zwei druckausübenden Oberflächen (S 1, S 2), von denen mindestens eine mit Erhebungen (1, 1') versehen ist, welche den Auflagenrohling (S) in vorbestimmten Bereichen (X) mehr zusammendrücken als in den übrigen Bereichen sowie ein parallel zu der Oberfläche wirksames Iiochwerkzeug (2') vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Erhebungen (1, 1') proportional zum Ausmaß einer in den Bereichen (X) gewünschten Nachgiebigkeit ist.
4. Flexible Auflage, beispielsweise Matratze, Polsterung oder dergleichen, bestehend aus einem Auflagenrohling (S), welcher die gewünschte äußere Form der Auflage aufweist und aus einem flexiblen, zusammendrückbaren Material, beispielsweise Schaumstoff, Fasermaterial, Flechtwerk, Verbundmateril oder dergleichen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagenrohling (S) mit einer Mehrzahl quer verlaufender Löcher (2, 2"; 10) zur Bildung von Bereichen (X) unterschiedlicher Nachgiebigkeit versehen ist, wobei die Löcher 2, 2 " ; 10) wenigstens näherungsweise rechtwinklig zur Lochachse und zur Oberfläche des Auflagenrohlings (S) im Querschnitt die Gestalt eines Langloches aufweisen.
5. Auflage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Längsachse des Querschnitts des Langlochs in Abhängigkeit von der gewünschten Nachgiebigkeit eines räumlichen Bereiches der Auflage eingestellt ist.
6. Erzeugnis mit einer Auflage unterschiedlicher Nachgiebigkeit, insbesondere Matratze, Kissen, Polsterung, Sessel, Stuhl, Liegesofa oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auflage gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5 Verwendung findet.