DE3402488C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Toiletteneinrichtung mit mindestens einem Aufnahmebehälter für Urin und/oder Stuhlgang, wie sie üblicherweise in Toiletenräumen und dergl. in Form von WC- Becken, Urinalen, Bidets und dergl. vorgesehen sind.

Die Prüfung seines Gesundheitszustandes durch einen Toiletten­ benutzer kann z. B. mit Hilfe gewisser Proben und Untersuchungen an den Exkrementen vorgenommen werden. Hierzu ist die Verwen­ dung von Indikatorpapier bekannt, dessen Farbumschlag z. B. mit Test-Farbtafeln an der Toilettenwand zu vergleichen ist. Dazu sind manuelle Operationen an den Exkrementen seitens des Be­ nutzers erforderlich, die unhygienisch und unangenehm sind, insbesondere wegen des unvermeidlichen Fingerkontaktes mit den Exkrementen, und oft nicht zu verläßlichen Ergebnissen führen.

Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Toiletten­ einrichtung, die eine hygienische und bequeme Gesundheitsprü­ fung durch den Benutzer durch Untersuchung der Exkremente sowie ferner eine automatische Untersuchung der Exkremente in medizinischer oder biologischer Hinsicht mit Anzeige des Untersuchungsergebnisses ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich durch die Merkmale des Anspruchs 1.

Infolge dieser Erfindungsmerkmale ergibt sich eine erstmals ausreichend praktikable und hinsichtlich Hygiene sowie Zuver­ lässigkeit einwandfreie Möglichkeit zur medizinischen bzw. biologischen Exkrementenuntersuchung für Laien als Toiletten­ benutzer.

Die Erfindung wird weiter anhand der in den Zeichnungen darge­ stellten Ausführungsbeispiele erläutert. Hierin zeigt

Fig. 1 eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Toiletten­ einrichtung im Teilschnitt mit einer Sensoreinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung für Dauerbetriebsbereit­ schaft,

Fig. 2 eine Draufsicht der Einrichtung nach Fig. 1 im Teil­ schnitt,

Fig. 3 eine Frontansicht einer Ausführung, ebenfalls im Teil­ schnitt, mit Aktivierung der Sensoreinrichtung durch manuelle Betätigung eines Druckschalters,

Fig. 4 eine Draufsicht der Einrichtung nach Fig. 3 im Teil­ schnitt,

Fig. 5 eine Teilschnitt-Frontansicht einer weiteren Ausführung mit schwenkbar gelagertem und mittels eines Drehspul­ antriebs durch Betätigung eines mechanischen Schalters in Wirkstellung bezüglich der Exkrementenaufnahme über­ führbarem Sensor,

Fig. 6 eine Teilschnitt-Draufsicht der Ausführung nach Fig. 5,

Fig. 7 eine Teilschnitt-Frontansicht einer Ausführung ähnlich Fig. 5, jedoch mit selbsttätiger Wirkeinstellung des Sensors durch Überwachung auf Anwesenheit eines Benut­ zers,

Fig. 8 eine Teilschnitt-Draufsicht der Ausführung nach Fig. 7,

Fig. 9 eine Teilschnitt-Draufsicht einer Ausführung mit selbst­ tätiger elektrischer Einschaltung der Sensor- und Anzeige­ einrichtung durch Überwachung auf Anwesenheit eines Benutzers, und

Fig. 10 wiederum eine Teilschnitt-Draufsicht der Ausführung nach Fig. 9.

Die Einrichtung nach den Fig. 1 bis 6 umfassen einen Sen­ sor B zur Exkrementenuntersuchung und eine Anzeigeeinrichtung C. Sensor- und Anzeigeeinrichtung sind in einem Toiletten- oder Waschraum mit mindestens einem WC- oder Stuhlbecken, einem Urinal bzw. Untersuchungsurinal, einem Bidet oder dergl. ange­ bracht.

Als Sensor B kommt ein an sich üblicher Bio-Sensor in Betracht, z. B. ein Enzym-Sensor, Protozoen- bzw. Organellen-Sensor, Gewebe- Sensor (zur Prüfung auf körpereigenes oder körperfremdes , bio­ logisches Gewebe), Mikroorganismen-Sensor, Immunitäts-Sensor oder dergl. in Betracht, insbesondere auch ein Enzym-Thermistor, ein Lichtemissions-Immunitätssensor, ein BOD-Sensor oder ein elektrochemischer Sensor. Ein solcher Sensor B detektiert z. B. medizinisch oder biologisch relevante Bestandteile wie Proteine, Glukose, Gallenfarbstoff u. a. in den Exkrementen.

Bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 ist der Sensor B im Dauer­ betriebszustand, während bei derjenigen nach Fig. 3 und 4 eine Aktivierung des Sensors durch manuelle Betätigung eines Druck­ schalters 1 vorgesehen ist. Im Gegensatz dazu wird der Sensor bei der Ausführung nach Fig. 5 und 6 mittels eines Drehspulan­ triebs 3, ausgelöst durch Betätigung eines mechanischen Druck­ schalters 2, in seine Wirkstellung innerhalb des Exkrementen­ aufnahmebeckens ª eines Toilettensitzes A verschwenkt.

Der für Dauerbetriebsbereitschaft vorgesehene Sensor B in Fig. 1 und 2 ist so angebracht, daß er in das Aufnahmebecken ª hin­ einragt und unmittelbar mit den darin befindlichen Exkrementen oder indirekt über im Becken zurückbleibendes Wasser mit die­ sen in Berührung tritt. Im Falle der Anwendung für ein Bidet kann der Sensor unmittelbar an der Spüldüse befestigt werden. Der Sensor B steht mit der Anzeigeeinrichtung C durch eine Speiseenergiequelle in Verbindung.

Bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 kann der Sensor B durch manuelle Betätigung eines mechanischen Druckschaltes 1 jeder­ zeit aktiviert werden, wenn die Toilette benutzt wird. Über eine Steuerschaltung D, die ein geeignetes Relais enthält, wird der Sensor zu der Anzeigeeinrichtung C durchgeschaltet.

Bei der Ausführung nach Fig. 5 und 6 ist der Sensor B unterhalb des Toilettensitzes ª′ angebracht und weist einen Schwenkarm 5 mit Drehspulantrieb 3 auf. Letzterer ist mit einem mechanischen Schalter 2 verbunden, der seinerseits am rückwärtigen Teil des Toilettensitzes oder am oberen Teil eines Schaltkastens ª′′ be­ festigt ist.

Durch Drehen des Schalters wird der Drehspulantrieb 3 aktiviert und damit das Einschwenken des Sensors B in das Becken ª ausge­ löst. Der Drehspulantrieb ist dazu auch mit der Anzeigeeinrich­ tung C verbunden.

Die Anzeigeeinrichtung C umfaßt eine Zentralprozessoreinheit (CPU), in welche Bestimmungsdaten entsprechend den Meß- oder Analysenwerten der Exkremente einer gesunden Person eingespei­ chert sind und welche die vom Sensor gelieferten Signale oder Meßwerte hinsichtlich des Gesundheitszustandes des jeweiligen Benutzers analysiert bzw. auswertet. Ein Anzeigeteil dient zur Signalisierung oder Darstellung der Analyse- bzw. Auswertungs­ ergebnisse, z. B. durch Ausgabe eines Farb-, Klang- oder Licht- bzw. Blinksignals oder dergl. Die Anzeigeeinrichtung C ist mit dem Sensor B über eine Steuerschaltung D oder eine Energie­ quelle 4 verbunden und an geeigneter Stelle des Toilettensitzes oder der Toilettenwand 6 in verdeckter Lage angebracht.

Die gedruckten Schaltungen des Anzeigeteils können so ausgebil­ det werden, daß eine Anzeige dahin erfolgt, ob der Benutzer sich in einem gesundheitlichen Normalzustand befindet oder nicht. Es kann aber auch eine Anzeige, etwa eine Blinklichtanzeige, nur dann vorgesehen werden, wenn gewisse Bestimmungswerte, z. B. Pro­ teinwerte, außerhalb des Normalbereiches liegen. Andere Be­ triebsarten ergeben sich für den Fachmann ohne weiteres, je nach den Informationswünschen des Benutzers. Die Anzeigeein­ richtung C kann ferner gewünschtenfalls an eine Registrier- oder Speichereinrichtung angeschlossen werden, welche den Ge­ sundheitszustand des Benutzers ausdruckt oder speichert.

In dieser Weise kann die erfindungsgemäße Einrichtung zur auto­ matischen Information des Benutzers über seinen Gesundheitszu­ stand bzw. zur Früherkennung von Krankheiten dienen.

Bei der Ausführung nach Fig. 7 und 8 ist eine Überwachungsein­ richtung E zur Detektion der Anwesenheit eines Benutzers vor­ gesehen, die mit dem Sensor B und der Anzeigeeinrichtung C ver­ bunden ist. Hierdurch wird unnötiger Energieaufwand für einen Dauerbetriebszustand des Sensors und der Anzeigeeinrichtung vermieden, und jegliche manuelle Betätigung entfällt.

Die Überwachungseinrichtung E umfaßt eine Empfangsschaltung mit einem Infrarot-Strahlungssender und ein Aktivierungs- oder Empfangselement, welches die vom Benutzer reflektierte Strah­ lung empfängt und in Abhängigkeit vom Empfang aktiviert wird, sowie eine Steuerschaltung. Diese Schaltungsanordnung ist mit dem Sensor und der Steuerschaltung verbunden und abgedeckter Lage an geeigneter Stelle des Toilettensitzes oder der Toilettenwand 6 untergebracht.

Die Steuerschaltung umfaßt folgende Bestandteile: eine Ver­ stärkerschaltung, die durch den Strahlungsempfänger der Über­ wachungseinrichtung aktiviert wird; eine Verzögerunsschaltung zur Verzögerung dieser Aktivierung um etwa 3 bis 7 sec zwecks Vermeidung eines Ansprechens auf vorübergehende Personen; eine Verbindungsschaltung zur Aktivierung des Drehspulantriebs 3 nach der vorstehenden Verzögerungszeit und zur Überführung des Sensors B in seine Wirkstellung durch Verschwenken seines Schwenkarmes 5 sowie zur Aktivierung der Anzeigeeinrichtung C; einen Dehnungsmeßstreifen als Fühler am Schwenkarm 5 zur Rückschwen­ kung des Schwenkarmes 5 mit Sensor B in seine Ruhestellung unterhalb des Toilettensitzes nach erfolgtem Kontakt zwischen Sensor B und den Exkrementen.

Wenn die Toilette nicht benutzt wird, so bleibt der Sensor B in seiner Ruhestellung und ist samt Schwenkarm 5 unter dem Toilettensitz ª′ unsichtbar verdeckt.

Die Einrichtung nach Fig. 7 und 8 arbeitet wie folgt:

Wenn der Benutzer vor dem Toilettensitz A, dem Urinal oder dem Bidet steht, so wird die vom Strahlungssender ausgesandte Infrarotstrahlung durch seine Kleidung reflektiert und vom Strahlungsempfänger aufgenommen. Hierdurch wird die Empfangs­ schaltung sowie über die Verstärkerschaltung auch die Verzö­ gerungsschaltung aktiviert.

Nach Abfallen der Verzögerungsschaltung wird der Sensor B durch den Drehspulantrieb 3 in die Exkrementenaufnahme bzw. das Becken ª eingeschwenkt. Die Anzeigeeinrichtung C analysiert dann die mit dem Sensor B in Berührung tretenden Exkrementenbestandteile und informiert den Benutzer über das Untersuchungsergebnis.

Durch die Wirkung des Dehnungsmeßstreifens 7 als Fühler, der durch Biegeverformung des Sensors B infolge der Berührung mit den Exkrementen aktiviert wird, kehrt der Sensor B wieder in seine Ruhestellung zurück. Dazu wird das Ausgangssignal des Dehnungsmeßstreifens 7 durch die Verbindungsschaltung zum Drehspulantrieb 3 übertragen, der wiederum auf den Sensor B einwirkt.

Die Einrichtung nach Fig. 9 und 10 umfaßt eine Überwachungsein­ richtung E mit einem Empfänger für reflektierte Strahlung, eine Verzögerungsschaltung, eine Verbindungsschaltung zur Aktivie­ rung des in seiner Wirkstellung befindlichen Sensors B sowie der Anzeigeeinrichtung, und ferner eine monostabile bzw. Im­ pulsgebende Schaltung zur Aktivierung einer elektromagneti­ schen Blitzlampe. Hiermit kann eine automatische Spülung der Toilette erzielt werden. Bei Entfall einer solchen Schal­ tung kann die Toilette durch manuelle Betätigung gespült werden.

Claims (12)

1. Toiletteneinrichtung mit mindestens einem Aufnahmebehälter für Urin und/oder Stuhlgang, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• 1. eine Sensoreinrichtung zur Detektion von medizinisch oder biologisch relevanten Urin- bzw. Stuhlgang­ bestandteilen, welche in Wirkverbindung mit dem Innenraum des Aufnahmebehälters (a) angeordnet ist;
• 2. eine mit der Sensoreinrichtung in signalübertragender Verbindung stehenden Anzeigevorrichtung (C) zur Information des Toilettenbenutzers gemäß dem Vorhan­ densein von detektierten Bestandteilen.

2. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Sensoreinrichtung durch Anschluß an eine Energiequelle in einem betriebsbereiten Dauerzustand gehalten ist.

3. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Sensoreinrichtung mittels eines Schaltgliedes, insbesondere eines mechanischen Druck­ schalters (2) in Betriebszustand versetzbar ausgebildet ist.

4. Toiletteneinrichtung nach einem der vorangehenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung mindestens einen aus einer Ruhestellung in eine in die Urin- bzw. Stuhlgangaufnahme (a) hineinragende Wirkstellung bewegbaren Sensor (B) aufweist.

5. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß für die Überführung des Sensors (B) in seine Wirkstellung eine durch einen vorzugsweise mechanischen Schalter (2) aktivierbare Antriebsvorrichtung, vorzugsweise ein Drehspulantrieb (3), vorgesehen ist.

6. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine Überwachungseinrichtung (E) mit einer Steuereinrichtung (1, D) zur Aktivierung der Sensorvorrich­ tung bei Benutzung der Toilettenvorrichtung vorgesehen ist.

7. Toiletteneinrichtung nach einem der vorangehenen Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen auf Enzyme, Gewebe, Mikroorganismen, insbesondere Protozoen bzw. Organellen, und/oder Immunitäts-Wirkstoffe ansprechenden Bio-Sensor, insbesondere mindestens einen Enzym-Thermistor und/oder Lichtemissions-Immunitätssensor.

8. Toiletteneinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen BOD-Sensor oder eine elektrochemischen Sensor.

9. Toiletteneinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungseinrichtung (E) folgende Bestandteile umfaßt:

• 1. eine opto-elektrische Schaltung mit einem Infrarot- Strahlungssender und einem Strahlungsempfänger zur Aufnahme von durch einen Benutzer reflektierter Strahlung;
• 2. eine bei Strahlungsempfang aktivierbare Verstärker­ schaltung;
• 3. eine Verzögerungsschaltung zur Verzögerung der Aktivierung für ein vorgegebenes Zeitintervall von vorzugsweise etwa 3 bis 7 sec zwecks Unterdrückung einer Aktivierung durch vorübergehende Personen;
• 4. eine Antriebs- und Schalteinrichtung zur Umstellung eines beweglichen Sensors (B) zwischen einer Ruhe­ stellung und einer mit einer Aufnahme für Exkremente in Wirkverbindung stehenden Wirkstellung und zur Aktivierung der Sensoreinrichtung;
• 5. eine Fühleinrichtung zur Auslösung der Rückführung des beweglichen Sensors in seine Ruhestellung nach der Wirkverbindung des Sensors mit den Exkrementen.

10. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Sensor (B) schwenkbar gelagert ist und daß die Ruhestellung des Sensors im Bereich unterhalb eines Toilettensitzes (A) angeordnet ist.

11. Toiletteneinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs- und Schalteinrichtung für die Umstellung des beweglichen Sensors einen Elektro­ magnetantrieb aufweist.

12. Toiletteneinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung bzw. die Anzeigeeinrichtung folgende Bestandteile umfaßt:

• 1. eine Zentralprozessoreinheit zur Aufnahme von Bestim­ mungsdaten einer gesunden Person und zur Analyse oder Bestimmung von Gesundheitsdaten des jeweiligen Benutzers gemäß den von der Sensoreinrichtung detektierten Signalen bzw. Meßwerten;
• 2. einen Anzeigeteil zur Übermittlung oder Darstellung der Analyse- bzw. Meßergebnisse, insbesondere mit einem Schall- und/oder Lichtsignalgeber, vorzugsweise einem Blinkgeber.