DE3402409A1 - Temperaturstabilisierte compounds aus chloriertem polyvinylchlorid fuer die thermoplastische verarbeitung - Google Patents

Description

BASF Aktiengesellschaft 0.2. 0050/36934

Temperaturstabilisierte Compounds aus chloriertem Polyvinylchlorid für die thermoplastische Verarbeitung

Die Erfindung betrifft thermostabilislerte Mischungen aus chloriertem Polyvinylchlorid, Stabilisatoren und Additiven.

Bei derartigen Mischungen handelt es sich um flammfeste, thermostabilisierte Compounds, die durch thermoplastische Verarbeitung, insbesondere durch Extrusion, Kalandern, Spritzguß, Folienblasen und anderen Methoden zu Halbzeugen und Fertigteilen wie Folien, Rohren, Fittingen, Platten, Flanschen usw. verarbeitet werden, aus denen man neben anderen Eigenschaften insbesondere die hohe Wärmeformbeständigkeit schätzt.

Es ist bereits bekannt, Chlor enthaltende Harze mit einem Stabilisatorgemisch aus epoxydierten Phenol- oder Kresolharzen und Calcium-, Zink- und/oder Bleiverbindungen gegen thermische Zersetzung zu stabilisieren (vgl. GB-A-14 96 865, Chemical Abstracts j}8_, 90503 und j)6_, 86470 und j?3_, 240572). Hierzu werden z.B. einem Polyvinylchlorid 0,3 bis 2 Gew.-% der Epoxidverbindung und 0,5 Gew.-% Metallsalzstabilisatoren zugesetzt.

Eine weitere Gruppe von Additiven, deren charakteristischer Vertreter epoxidiertes Sojabohnenöl ist, ergeben beim chlorierten Polyvinylchlorid nur geringe oder keine Stabilisierung und setzen die Wärmeformbeständigkeit herab.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Stabilisatoren aufzufinden, welche die thermische Stabilität von chloriertem Polyvinylchlorid bei der Verarbeitung verbessern, ohne daß die Wärmeformbeständigkeit herabgesetzt wird.

Diese Aufgabe wird durch thermostabilisierte Mischungen gemäß Ansprüchen 1 bis 5 gelöst.

Unter thermostabilisierten Mischungen werden Compounds verstanden, die bei den erhöhten Temperaturen der Verarbeitung, insbesondere bei Temperaturen von 160 bis 22O⁰C, nicht durch Abspaltung von Chlorwasserstoff zersetzt werden. Die Verarbeitungstemperatur bei chloriertem Polyvinylchlorid ist infolge seiner hohen Erweichungstemperatur hoch, so daß eine Thermostabilisierung bis ca. 22O⁰C erforderlich ist.

Als chloriertes Polyvinylchlorid kommen alle einschlägig bekannten derartige Polymerisate in Betracht. Die Herstellung von chlorierten Poly-

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vinylchloriden ist z.B. beschrieben in den US-Patentschriften 3 506 637, 2 996 489 und 3 100 762. Das chlorierte Polyvinylchlorid weist bevorzugt einen Chlorgehalt von 50 bis 74 Gewichtsprozent und einen K-Wert, bestimmt nach DIN 53, zwischen 40 und 400, bevorzugt 30 bis 120, auf. Das gegebenenfalls als Mischungskomponente zu verwendende Polyvinylchlorid ist wohlbekannt, so daß sich eine ausführliche Beschreibung erübrigt.

Erfindungsgemäß werden zu 100 Gewichtsteilen obiger chlorierter Polyvinylchloride 0,05 bis 3,0, bevorzugt 0,1 bis 1 Gewichtsteile des Triglycidylcyanurats (I) zugegeben.

It

CH₂-CH-CH₂-N N-CH₂-CH-CH₂

^xo^/ ' Ji V (I)

CH₉-CH-CH₉

Diese Verbindung ist an sich bekannt und im Handel erhältich.

Auf 100 Gewichtsteile chloriertes Polyvinylchlorid entfallen ferner 0,1 bis 3,0, bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gewichtsteile mindestens eines Metalloxids, Metallsalzes oder einer organischen Metallverbindung. Die Verwendung derartiger Metallverbindungen in Kombination mit anderen Epoxidverbindungen als (I) in Chlor enthaltenden Viny!polymerisaten ist an sich bekannt und z.B. in den eingangs zitierten Literatursteilen beschrieben.

Für die erfindungsgemäßen Mischungen sind insbesondere Bleistearat, Zinkstearat, tribasisches Bleisulfat, Calciumstearat oder deren Mischungen geeignet.

Die thermostabilisierten Mischungen können gegebenenfalls noch andere übliche Additive wie Fließverbesserer, Füllstoffe, UV-Stabilisatoren, Antioxydantien, Farbstoffe oder Weichmacher in Mengen bis zu 5,0 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile chloriertes Polyvinylchlorid enthalten.

Es ist von Vorteil, daß die neuen Mischungen sowohl eine verbesserte Wärmebeständigkeit bei 180⁰C als auch eine hohe Formbeständigkeit in der Wärme, gemessen durch die sog. Vicatzahl nach DIN 53460, aufweisen. Insbesondere ist es ein Vorteil, daß schon mit Zusätzen von vorzugsweise

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weniger als ein Gewichtsteil der erfindungsgemäßen Verbindung (I) nahezu ein Optimum der Stabilität erreicht werden kann, während die Vicatzahl erst bei Mengen von 1,0 Gewichtsteil auf 100 Gewichtsteile chloriertes Polyvinylchlorid um 2 bis 4°C gegenüber den nicht erfindungsgemäfl stabilisierten Proben abgesenkt wird.

Claims (6)

BASF Aktiengesellschaft O.Z. 0050/36934 Patentansprüche

1. Thermostabilisierte Mischungen bestehend aus: (a) 100 Gewichtsteilen chloriertem Polyvinylchlorid, das sich gegebenenfalls aus einer Mischung mit Polyvinylchlorid zusammensetzt, (b) 0,05 bis 3,0 Gewichtsteilen Triglycidylcyanurat, (c) 0,1 bis 5,0 Gewichtsteilen mindestens eines Metalloxids, Metallsalzes oder einer organischen Metallverbindung und (d) 0 bis 5,0 Gewichtsteilen üblicher anderer Additive als (b) und (c).

2. Mischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das chlorierte Polyvinylchlorid einen Chlorgehalt von 60 bis 74 Gewichtsprozent und einen K-Wert von 40 bis 400 aufweist.

3. Mischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (a) 0 bis 75 Gewichtsteile Polyvinylchlorid und 100 bis 25 Gewichtsteile chloriertes Polyvinylchlorid enthält.

4. Mischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,1 bis 1,0 Gewichtsteile Triglycidylcyanurat enthalten.

5. Mischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (c) aus Bleistearat, Zinkstearat, tribasischem Bleisulfat, CaI-ciumstearat oder deren Gemische besteht.

6. Verwendung der Mischungen nach Ansprüchen 1 bis 6 zur thermoplastischen Verarbeitung zu Formteilen

627/83 Fre/Rei 24.01.84