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Ventilsteuerung für Kraftmaschinen mit zwei durch einen Hebel zu steuernden
Ventilen. Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der durch Patent 3o1653
geschützten Ventilsteuerung für Kraftmaschinen mit zwei durch einen gemeinsamen
Ventilhebel von einer Nockenwelle aus gleichzeitig zu steuernden, in der Richtung.
des Ventilhebels hintereinanderliegenden Ventilen. Bei dieser Ventilsteuerung wird
die Hubhöhe des - von der Schwingachse des Ventilhebels aus gerechnet -äußeren Ventils
durch einen Anschlag der Hubhöhe des. inneren Ventiles entsprechend begrenzt, und
zwischen dem Ventilhebel und der Ventilspindel des äußeren Ventils ist ein federndes
Zwischenglied eingeschaltet, das dem Ventilhebel gestattet, seine Schwingbewegung
über das Maß der Hubbegrenzung des äußeren Ventiles hinaus ungehindert auszuführen.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, den Hub beider Ventile veränderlich
zu machen; dieser Zweck wird dadurch erreicht, daß in gleicher Weise wie beim äußeren
Ventile auch beim inneren Ventile zwischen dem Ventilhebel und der Ventilspindel
ein federndes Zwischenglied eingeschaltet ist, und daß die Hubhöhe beider Ventile
durch gemeinschaftlich einstellbare Anschläge begrenzt wird.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand _ der Erfindung beispielsweise
in der Anwendung auf die Steuerung zweier Brennstoffventile einer Dieselmaschine
dargestellt, und zwar zeigt Fig. z einen senkrechten Schnitt durch den 'Zylinderkopf
und die- in Betracht kommenden Teile der Steuerung und Fig. 2 und 3 je eine Einzelheit.
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Ini Zylinderkopfe A sind zwei einander gleiche Brennstoffventile B
angeordnet, deren die Ventilnadeln C umgebende Ringräume D in bekannter Weise an
die (auf der Zeichnung nicht dargestellten) Zuleitungen für den Brennstoff und die
Einspritzdruckluft angeschlossen sind. Ventilfedern E, die in dem Oberteile F der
Ventilgehäuse liegen, sind unter Vermittlung von ringförmigen Gleitstücken G bestrebt,
die Ventilnadeln C in der Schließstellung zu halten. Die Ventilnadeln «-erden von
einem einzigen winkelförmigen, schwingbar gelagerten @`entilliebel H gesteuert,
der von einer Steuerwelle K mit \okkenscheibe L und Nocken. 11 bewegt wird.
Der abwärts gerichtete Arm hl des Ventilhebels H trägt eine Steuerrolle 11, während
sein wagerecht gerichteter ?arm h= die Ventilnadeln C in der aus Fig. z ersichtlichen
Weise umfaßt. Auf beide Ventilnadeln C ist für den Angriff des Ventilhebels H eine
lose Hülse cl aufgeschoben. Diese lose Hülse cl liegt mit je einer Ringfläche einerseits
an einem festen Bunde c= der Ventilnadel, anderseits an dem ringförmigen Gleitstücke
G an, das von ihr durchdrungen wird. Oberhalb der Hülse cl ist auf die Ventilnadel
C eine Hilfsfeder 1\' aufgeschoben, die sich mit
ihrem unteren Ende
gegen die Hülse cl und mit ihrem oberen Ende gegen eine auf der Ventilnadel C festsitzende
Mutter 0 stützt. Oberhalb der Mutter 0 ist als Hubbegrenzung für die Ventilnadel
eine hohle Anschlagschraube P in den Deckel des Ventilgehäuses eingeschraubt, durch
welche die Ventilnadel C beweglich hindurchgeht. An dem aus dem Ventilgehäuse F
herausragenden Ende dieser Anschlagschrauben P sind gleichliegende Hebelarme pl
befestigt, die durch einen Lenker P2 miteinander verbunden sind und eine gleichzeitige
und gleiche Einstellung der Anschlagschrauben behufs gleicher Veränderung des Hubes
der beiden Ventilnadeln ermöglichen. Die Verstellung der Anschlagschrauben erfolgt
durch ein Gestänge p3, p4, das an einem mit der einen Anschlagschraube verbundenen
Hebelarm p s angelenkt ist.
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Die `Wirkungsweise der beschriebenen Steuerung ist folgende.
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Wird der Ventilhebel H durch den Nocken h der Nockenscheibe L ausgeschwungen,
so hebt sein Arm h2 die Hülsen cl und dadurch die Gleitstücke G unter Zusammendrücken
der Ventilfedern E an, gleichzeitig werden die Ventilnadeln C durch die auf den
Hülsen cl aufruhenden Hilfsfedern Il' mitgenommen, bis ihre Muttern 0 an den AnschlaCschrauben
P zur Anlage kommen, und von diesem Zeitpunkte ab findet bei der weiteren Aufwärtsbewegung
des Ventilhebelarmes 7a2 eine Zusammendrückung der Hilfsfedern N statt. Da der Angriffspunkt
des Ventilhebels an dem - von der Schwingachse des Ventilhebels aus -rechnet - äußeren
Ventile aber fast doppelt so weit von der Schwingachse des Hebels abliegt wie der
Angriffspunkt am inneren Ventile, so ist die Zusammendrükkung der Hilfsfeder 1'
beim äußeren Ventile entsprechend größer als beim inneren Ventile. Nachdem der höchste
Punkt des Nockens h dieSteuerrolle 1I überschritten hat, schließen die Federn die
Ventile in bekannter «eise.
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Die Anordnung der Steuerung wird zweckmäßig so getroffen, daß bei
voller Belastung der Maschine, bei der die Ventilnadeln ihren größten Hub auszuführen
haben, die 'Mutter 0 der Ventilnadeln C des inneren Ventils gerade an der Anschlagschraube
P zum Anliegen kommt und die zugehörige Hilfsfeder N keine Zusammendrückung erfährt,
während die Hilfsfeder bei dem äußeren Ventile naturgemäß um den Betrag des größeren
Ausschlages des Angriffspunktes des Ventilhebels zusammengedrückt wird. Bei abnehmender
Belastung der Maschine «erden die Anschlagschrauben P durch das Gestänge ß l, p'=,
p3, p4, p 5 so verstellt, daß der albstand zwischen ihnen und den Muttern 0 der
Ventilnadeln C kleiner wird. Infolgedessen kommen die Muttern 0 beim Anheben der
Ventilnadeln früher an den Anschlagschrauben P zur Anlage, der Hub der Ventilnadeln
fällt dementsprechend kleiner aus, und es werden die Hilfsfedern N beider Ventile
während des toten Ganges des Ventilhebels zusammengedrückt.
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Die beschriebene Steuerung hat mit der Anordnung nach dem Hauptpatente
die einfache, gleichen Hub beider Ventile ergebende Bauarte gemein, gewährt aber
weiter den Vorteil, daß der Ventilhub beider Ventile geregelt werden kann. Dies
ist z. B. von besonderer Bedeutung für Verbrennungskraftmaschinen, bei denen der
Brennstoff durch Luft eingeblasen wird, und die mit stark wechselnder Belastung
und wechselnden Umdrehungszahlen arbeiten, damit für kleine Leistungen und Umdrehungszahlen
nicht zu große Ouerschnitte durch die Nadel freigegeben werden, die die gute Einführung
und Zündung des Brennstoffluftgemischcs beeinträchtigen würden.