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Einrichtung zum Lüften des Zeitzünders. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Einrichtung zum Lüften des Zeitzünders bei mit Schlagbolzen arbeitenden
Granaten, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Zeitzünder durch Anschläge am
Zündhütchen vom explosiven Teil des letzteren entfernt gehalten wird und das zylindrische
Hütchen mit Querbohrungen versehen ist, die in äußere achsial verlaufende Nuten
münden, so daß die Lüftung durch die Schlagbolzenkammer erfolgt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in verschiedenen beispielsweisen
Ausführungsformen dargestellt. Es zeigt Fig. r einen Aufriß einer Granate mit der
neuen Vorrichtung im Schnitt, Fig. 2 im vergrößerten Maßstabe den Stöpsel des Zündhütchens,
Fig.3 das Zündhütchen.
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Fig. q. zeigt das Zündhütchen und den Stöpsel vereinigt in einer anderen
Ausführungsform.
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Fig.5 und 6 zeigen zwei weitere Ausführungsformen dieser Vereinigung,
Fig.7 eine andere Ausführungsform des Stöpsels.
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a ist der Körper der Granate, in deren Innerem sich ein Gehäuse b
befindet, in welchem sich der abgefederte Schlagbolzen c bewegt. Das Zündhütchen
g, welches der Schlagbolzen c zu zünden vermag, ist in das eine Ende eines besonderen
und entfernbaren Stöpsels d eingesetzt, welcher eine zentrale Öffnung oder Bohrung
f für die Aufnahme des Hütchens besitzt. In das andere Ende dieser Bohrung oder
Öffnung ist das Ende des Zeitzünders lt eingeführt. Rings um die Innenseite dieser
zentralen Bohrung, und zwar zweckmäßig nahe dem Ende des Stöpsels, an welchem das
Zündhütchen eingesetzt ist, ist ein ringförmiger Einschnitt oder eine Nut v vorgesehen,
und in der Wandung des zylindrischen Teiles des Hütchens sind ein oder mehrere Bohrungen
w angeordnet, so daß bei der Explosion des Hütchens g die Gase und Verbrennungsprodukte
durch diese Bohrung oder Bohrungen w in den ringförmigen Kanal v austreten können.
Der ringförmige Kanal v steht in Verbindung mit einem oder mehreren Längskanälen
oder mehreren Querkanälen, welche mit der Außenluft in Verbindung stehen oder mit
dem Raum, in welchem der Schlagbolzen sich bewegt, oder dieser- Kanal steht sonst
in irgendeiner Weise mit geeigneten Einrichtungen für den Austritt der Gase in Verbindung,
so daß diese heraustreten können, ohne mit der Ladung in Berührung zu kommen. Bei
der Ausführung nach Fig. 2 sind ein oder mehrere Bohrungen x vorgesehen, welche
eine Verbindung zwischen dem ringförmigen Kanal v und dem Inneren des Gehäuses bilden,
in welchem der Schlagbolzen c sich bewegt. Dieser paßt so in das
Gehäuse
b ein, daß die Gase leicht an ihm vorbeistreichen und in den oberen Teil des Gehäuses
aufsteigen können.
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Die Feder für den Antrieb des Schlagbolzens liegt so, daß die Gase
schließlich am oberen Ende des Gehäuses austreten können. Der Zeitzünder
lt bildet eine Verbindung zwischen dem Hütchen g und der Sprengladung
k, welche in einem Gehäuse i liegt; das Innere desselben ist gegen
den Austritt der Gase durch den ringförmigen Raum v geschützt. Der Stöpsel d verschließt
das untere Ende des Gehäuses b und wird in seiner Stellung durch den Verschlußteil
m festgehalten. Der Stöpsel d, in welchem die Lüftungsvorrichtungen angeordnet sind,
bildet so einen besonderen und entfernbaren Amboß, welcher gegen eine achsiale Bewegung
in der einen Richtung durch das Gehäuse b und der anderen Richtung durch den Verschlußteil
na
geschützt wird.
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Der Schlagbolzen c oder seine Stange wird mit einem Kopf oder einem
ringförmigen Flansch p ausgebildet, welcher aus der Granate herausragt und von dem
gegabelten Ende eines Hebels q erfaßt wird, der auf der Außenseite der Granate liegt
und um einen Teil derselben herumragt: Dieser Hebel q ist zwischen zwei Paaren von
Vorsprüngen oder Flanschen r aus der Außenseite der Granate gelagert; an einem Punkte,
nahe dem Kopfe des Schlagbolzens, besitzt der Hebel ein Paar von Flanschen mit Schlitzen
oder Nuten, die die Lager für Zapfen oder Vorsprünge t abgeben, die auf beiden Seiten
des Hebels q angeordnet sind. Wenn das freie Ende s des Hebels q an der Außenfläche
der Granate festgehalten wird, steht das gegabelte Ende auf seiner anderen Seite
mit dem Kopfe p des Schlagbolzens in Eingriff und hält ihn in seiner zurückgezogenen
Stellung fest. Ein Stift u tritt durch ein anderes Paar Flanschen hindurch, zwischen
welchen der Hebel liegt, wobei dieser Stift durch den Hebel q hindurchtritt oder
eine Lage oberhalb oder außerhalb des Hebels einnimmt, um ihn in seiner Stellung
festzuhalten. Wenn man die Granate verwenden will, wird das freie Ende des gekrümmten
Hebels an der Granate von Hand oder durch die Schleudervorrichtung festgehalten.
Der Stift wird entfernt, die Granate wird geworfen, und wenn die Granate von der
Hand oder von der Schleudervorrichtung freigegeben wird, führt der Hebel q eine
Drehbewegung aus und gibt so den Schlagbolzen frei, der das Zündhütchen entzündet.
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Wenn der Schlagbolzen durch die Feder in Tätigkeit gesetzt wird, um
das Zündhütchen zu zünden, tritt das obere oder äußere Ende des Schlagbolzens in
das Gehäuse b ein, gibt dadurch dessen Ende frei, das vorher verschlossen war, und
läßt also die Gase austreten, welche an dem Schlagbolzen vorbeigestrichen sind,
wie oben - beschrieben. Erforderlichenfalls könnte man auch Bohrungen oder Nuten
in dem Schlagbolzen c anordnen, um einen leichten Durchgang der Gase von seiner
einen Seite zur anderen zu ermöglichen.
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Das Zündhütchen g kann innerhalb des Stöpsels d in irgendeiner geeigneten
Weise befestigt sein, beispielsweise indem Arme oder Ansätze an dem offenen Ende
der zylindrischen Wandung des Hütchens angebracht sind, die nach außen hin rechtwinklig
umgebogen sind, so daß : sie in einer Quernut e liegen, welche in dem Stöpsel d
vorgesehen ist, damit der Querteil des Zeitzünders hineinpaßt.
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Das Ende des Zeitzünders liegt nicht dicht gegen den explosiven Teil
des Zündhütchens, so daß ein Zwischenraum zwischen dem explosiven Teil des Hütchens
und dem Zeitzünder verbleibt, aus welchem die Gase durch die Lüftungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung austreten können. Um einen solchen Zwischenraum
zwischen dem explosiven Teil des Zündhütchens und dem Ende des Zeitzünders zu bilden,
sind Einrichtungen getroffen, um die Länge zu begrenzen, mit welcher der Zeitzünder
in den zylindrischen Teil des Hütchens eingeführt wird. Für diesen Zweck sind etwa
Bohrungen w in diesem zylindrischen Teil des Hütchens gebildet, indem man Metallzungen
nach innen preßt, die aus der zylindrischen Wandung des Hütchens ausgeschnitten
sind. Dadurch, daß diese Metallzungen einwärts gebogen werden, werden durch sie
die Bohrungen w gebildet. Gleichzeitig bilden diese Zungen Anschläge für das einzuführende
Ende des Zeitzünders.
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Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Vorrichtung zum
Lüften gleichzeitig die Vorrichtung zum Festhalten des Zündhütchens in seiner Stelle
bildet. In diesem Falle ist das Hütchen 2 mit einer zy-" lindrischen Wandung gebildet,
welche in die zentrale Bohrung des Stöpsels 3 des Hütchens hineinragt, und der Stöpser
ist mit einer oder mehreren Querbohrungen 4 versehen, welche mit ihren Enden am
Umfange des Stöpsels in Verbindung mit der Innenseite des Gehäuses b stehen. Dies
wird erreicht, indem der Umfang des Stöpsels bei 5 mit einer entsprechenden Nut
versehen ist. Nachdem die Kapsel in ihre Stellung hineingebracht ist, wie in Fig.
4 dargestellt, wobei ihr zylindrischer Teil über die radialen Bohrungen 4 hinausragt,
wird ein Locheisen durch die radialen Bohrungen von der einen Seite bis zur andern
hindurchgedrückt, und dieses Lochen hat die Wirkung, daß das Blech des zylindrischen
Teiles
des Hütchens herausgestoßen wird, wie dargestellt, wobei dieses herausgestoßene
Metall auf der einen Seite des zylindrischen Teiles des Hütchens in die radiale
Bohrung hineingedrückt wird, so daß das Hütchen hierbei in seiner Lage zu dem Stöpsel
festgehalten wird; nachdem das Locheisen wieder herausgezogen ist, läßt man das
Metall auf der anderen Selte des Hütchens nach innen herausragen, so daß es als
Anschlag für das Ende des Zeitzünders dient.
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Anstatt ein Zündhütchen mit einem zylindrischen Teil zu verwenden,
in welchen das Ende des Zeitzünders eingeführt wird, könnte man auch anders gestaltete
Hütchen verwenden. Wenn man beispielsweise ein Hütchen mit einem kurzen zylindrischen
Ansatz verwenden will, wäre der Stöpsel mit einem Ringflansch 6 nach Fig. 5 auszurüsten,
welcher nach Einsetzen des Hütchens 7 rings auf den Kopf des Hütchens eingedrückt
wird, um dadurch das letztere mit der Durchbohrung festzuhalten; der Kopf ist entsprechend
vergrößert, um auf der Innenfläche des Stöpsels 8 aufzuruhen. In diesem Falle wäre
das Ende des Zeitzünders in die Durchbohrung des Stöpsels einzuführen und geeignete
Hilfsmittel wären anzuwenden, um das Ende des Zeitzünders von dem explosiven Teil
des Hütchens fernzuhalten. Zu diesem Zwecke wäre beispielsweise der Stöpsel 8 mit
einem inneren, ringförmigen Vorsprung g auszurüsten oder auch mit einer Reihe von
solchen Vorsprüngen, welche Anschläge für das Ende des Zeitzünders bilden. Zwischen
dem Hütchen und dem ringförmigen Teil g sind eine Reihe von Bohrungen rings über
den Umfang des Stöpsels vorgesehen, welche eine Verbindung mit einem ringförmigen
Teil zo geben, der durch Verringerung des oberen Teiles des Stöpsels gebildet wird;
dieser ringförmige Raum ro bildet mit den Bohrungen auf diese Weise ein Mittel,
um die Druckgase herauszulassen.
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Fig. 6 zeigt ein Zündhütchen, welches von dem nach Fig. z etwas verschieden
ist, und bei welchem an Stelle der zungenförmigen Teile, die Anschläge für den Zeitzünder
bilden, Löcher nach innen von beiden Seiten in die zylindrischen Teile eingedrückt
sind. Das Lochen dieser Öffnungen veranlaßt, daß das Blech in der dargestellten
Weise einwärts gedrückt wird, wodurch zwei, drei, vier oder beliebig mehr Anschläge
rings über den Umfang gebildet werden, um die Länge zu begrenzen, mit welcher das
Ende des Zeitzünders eingesetzt werden kann. Die Löcher in dem Hütchen befinden
sich gegenüber den Lüftungsbohrungen in dem Stöpsel, welch letztere eine Verbindung
mit einem ringförmigen Raum rings um einen verjüngten Teil des Stöpsels bilden,
ebenso wie bereits an Hand der Fig. 5 beschrieben. Bei dieser Ausführungsform nach
Fig. 6 wird das Hütchen in seiner Lage in dem Stöpsel durch die bereits an Hand
der Fig. z beschriebene Einrichtung festgehalten.
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Fig.7 zeigt einen Stöpsel für das Zündhütchen, der sich von dem in
Fig. z dargestellten ein wenig unterscheidet. Bei ihm ist eine Ringnut 17 auf der
Außenseite vorgesehen an Stelle der Nut v, welche auf der Innenseite der -Wandung
des Stöpsels vorgesehen war. Seitliche Kanäle 18 -sind angeordnet, um eine Verbindung
zwischen der Ringnut 17 und den Bohrungen im Hütchen oder zwischen der Ringnut 17
und dem Raum zwischen einem kurzen Hütchen nach Fig. 5 und dem Ende des Zeitzünders
herzustellen. Senkrechte Nuten oder Bohrungen können in dem Stöpsel vorgesehen sein,
um eine Verbindung zwischen der Ringnut 17 und dem Raum, in welchem der Schlagbolzen
c sich bewegt, -herzustellen,. oder diese Ringnut 1.7 könnte sonst irgendwie mit
der Außenluft in Verbindung gebracht werden.