-
Handantrieb für Steuerruder. Die Erfindung bezieht sich auf einen
Antrieb für Steuerruder, die für gewöhnlich durch eine Kraftquelle, wie Preßwasser,
Preßluft, Dampf usw., unter Vermittlung einer mit Rückführung ausgerüsteten Steuerung
bewegt werden, jedoch in Notfällen bei Versagen der Kraftduelle von Hand angetrieben
werden müssen. Der Antrieb von Rudern mittels livdraulisclier Preßzvlind@er war
bisher da ausgeschlossen, wo, wie z. B. auf Unterseebooten. die Forderung erfüllt
werden muß, - daß bei Ausfallen der Maschinenanlage durch .einen einzigen Handgriff
des Rudergängers vom entfernten Steuerstande aus auf Hanidbetrieb mit derselben
Ruderleitung umgeschaltet werden soll. -Brauchbare Einrichtungen, die, ohne allzu
sperrig zu sein, das Lebergehen von Kraft- auf Handantrieb unter vollkommener Wahrung
der unbedingt nötigen dauernden Vbereinstimmung zwischen jeweiliger Ruderlage tuid
Handradstellung ermöglichen, sind. bisher nicht bekannt geworden. Das beim i'"ber-,rang
auf Hand Ehetrieb bisher erforderliche l@,inrücleen von Verbindung*skupplungen zwischen
Rudergeschirr und R tulerleitungen schließt stets die Gefahr des Außertrittkominens
in sich.
-
Der Erfindung gemäß wird diesem-'Mangel dadurch abgeholfen, daß das
z. B. bei Preß-Wassersteuerung vorgesehene Rückführungsgestänge nach dein Steuerschieber
derart ausgel3ildet wird, daß es zur unmittelbaren Übertragung des Handantriebes
auf das Rudergeschirr geeignet ist. Zu dein Zwecke wird der bei Kraftantrieb bewegliche
Angriffspunkt der Rückführung heim Unistellen auf Handbetrieb festgesetzt, nachdem
er zuvor durch geeignet ausgebildete W iderlager atr, der beliebigen augenblicklichen
Stellung i» die Mittellage gebracht worden ist.
-
Auf,der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
in einer Ausführungsform schematisch veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i die
in Betracht kommenden Teile der Ruderanlage in Oberansicht, zum Teil iin wagerechten
Schnitt, und Fig. y den zugehörigen Querschnitt durch die Steuer zvlinder.
-
Für den Kraftantrieb. des Ruders sind zwei Steu@erzvlincler .1 vorgesehen,
in denen sich die Kolben cal finit ihren Kolbenstangen d bewegen, sobald mittels
des Steuerschiebers ,z° Druckflüssigkeit, z. B. Preßwasser, auf der einen oder anderen
Kolbenseite zugeführt wird. Die Zuführung des Preßwassers erfolgt dabei von. einer
nicht dargestellten Pumpe aus durch eine Öffnunga.' des Schielnergehäus"es. Das
aus den Steuerzylindern .l abfließende Wasser verläßt <las Schiebergehäuse durch
Offnungen a". Die Kolbenstangen c= sind mit Kreuzköpfen hl verbunden, die in Geradführungen
b- verschiebbar sind. Andererseits stehen die Kreuzköpfe b1 <:furch Stangen h:@
mit einem doppelarmigen Hebel l3 in gelenkiger Verbindung, der das Querhaupt des
Ruders bildet und auf dein-Ruderschaft 1r1 befestigt ist, so claß mit Hilfe der
Steuerzvlinder _ 1 und der zwischen ihnen und dein ()uerhaupt ß eingeschalteten
Gestänge die Verstellung des Ruders in bekannter Weise erfolgen kann.
-
Der Steuerschieber a.' wird vom Rudergänger von Hand aus mittels eines
Handrades Il, einer Welle 1i1, eines Zahnräderpaares
h=,
einer Schraubenspindel h3, einer Verbindungsstange dl und eines Schwinghebels C
bewegt.- Der Hebel C steht durch, eine in seiner Mitte bei E angelenkte Stange e1,
die in Führungen e= gerade geführt ist, und durch eine daran anschließende Verbind.ung-sstange
e3 mit dem Steuerschieber cri in Verbindung. Wird das, Handrad H gedreht, so schwingt
der Hebel G um den Punkt F als Festpunkt, der durch eine Stange f1 mit dem Querhaupt
B des Ruders in Verbindung steht. Dabei wird der Steuerschieber ci l etwas verstellt
und läßt Preßwasser in die Zylinder :1 eintreten, wodurch das Ruder gelegt wird.
FIierdurch wird aber der bisherige Festpunkt F ebenfalls bewegt, indem der Hebel
C um den Punkt I) schwingt, derart, daß der Steuerschieber a3 zurückbewegf und der
Preßwasserzuluß wieder abgestellt wird, cla#, Ruder also zur Ruhe kommt, bis durch
weiteres Drehen des Handrades II der Vorgang sich wiederholt oder das Ruder durch
Zurückdrehen des Handrades H in entgegengesetzter Richtung bewegt wird.
-
Die inderFührunge= verschiebbare Stangeel ist mit einem Bunde g1 versehen,
der zwischen zwei Knaggen G liegt, die auf einer parallel zu e1 gelagerten Führungsstange
g= versdiiel)-bar sind. Die Knaggen G besitzen Zinks-und Rechtsgewinde und können
mittels einer Scllraubenspinclel g3 zusammen- oder auseiiiandergeschraubt werden,
derart, daß sie in geschlossenem Zustande den Bund g1, die Stange cl und damit den
Drehpunkt E in der Mittellage festhalten oder aber in ganz geöffnetem Zustande die
freie Bewegung der Stange el usw. nicht behindern. Das Umstellen von Kraftbetrieb
auf Handlietrieli wird nun dadurch bewerkstelligt, daß durch Drehen .der Schraubenspindel
g3 die beiden Knaggen Gin -die %littellage gebracht werden, wo sie die Stange cel
mittels des Bundes festhalten, so daß damit der bisher bewegliche Kraftangriffspunkt
E zum I#estpunkt wird. Wird nunmehr vom Rudergänger das Han=drad TI gedreht, so
muß der Hebel C um den Punkt E schwingen und dementsprechend durch die Stange f
l und das Querhaupt B eine Drehung des Ruderschaftes b4 um seine .Achse bewirken.
Damit hierbei die Steuerkolben crl der Bewegung des Ruders keinen erheblichen Widerstand
entgegensetzen, ist bei den beiden Steuerzylindern _g, deren entgegengesetzt liegende
Zylinderseiten kreu7weise durch Leitungen -i.1 in Verbindung stehen, für diese Leitungen
noch ein Steuerorgan J vorgesehen. Dieses ist .durch ein Gestänge i2 und einen doplrelarinigen
Hebel k mit einem der Knaggen G verbunden, und zwar derart, daß, sobald die Knaggen
G sich in geschlossener Stellung befinden, also der Drehpunkt E Festpunkt ist, (las
Steuerorgan .T geöffnet ist, dadurch alle Zylinderseiten miteinander in Verbindung
stehen und somit der Verstellung des Ruders von Hand Widerstand nicht entgegengesetzt
wird. Das Verstellen der Schraubenspindel g3 zum Festhalten der Stange e1 und ,des
Drehpunktes E kann vom Steuerstand aus mittels einer Hilfskraft (Preßluft, Preßwasser,
Elektrizität usw.) bewirkt werden. Die Feststellvorrichtung selbst könnte auch in
beliebiger anderer Weise, z. B. mittels eingeschobenen Keiles oder mittels eines
sonst geeigneten Maschinenelementes bewirkt werden, ohne aus dein Rahmen der Erfindung
herauszutreten. Wesentlich für diese ist, daß die dauernd in Eingriff stehende Rückführung
der Steuerung für die Druckflüssigkeit, die in verschiedenen Ausführungsarten an
sich bekannt ist, zur =Ü)ertragung der Handkräfte auf .das Rudergeschirr bei Handantrieb
heran-"ezogen wird. Die Gefahr :des Aüßertrittkonimens ist bei .der beschriebenen
Anordnung vollkommen beseitigt. Außerdem besitzt diese Art der Handsteuerung den
großen Vorteil, daß sie die Hinzufügung neuer platzbeanspruchender, meist schwer
wiegender Bauteile vermeidet. Ein großer Vorteil der beschriebenen Steuerung ist
ferner der, daß sie die ausgedehnte Ver-,vendung des einfachen betriebssicheren
und geräuschlos arbeitenden hydraulischen Antriebs auch an Stellen, wie z. B. auf
Unterseebooten, ermöglicht; wo er in der bisherigen Ausführungsart nicht geeignet
war.