DE3347460A1 - Verfahren zur herstellung von n-substituierten carbaminsaeureestern - Google Patents

Verfahren zur herstellung von n-substituierten carbaminsaeureestern

Info

Publication number
DE3347460A1
DE3347460A1 DE19833347460 DE3347460A DE3347460A1 DE 3347460 A1 DE3347460 A1 DE 3347460A1 DE 19833347460 DE19833347460 DE 19833347460 DE 3347460 A DE3347460 A DE 3347460A DE 3347460 A1 DE3347460 A1 DE 3347460A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
radical
selenium
substituted
compounds
general formula
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19833347460
Other languages
English (en)
Inventor
Gábor BESENYEI
Gyula Czégé
Endre Kwaysser
Ferenc Nagy
Béla Kazincbarcika Schmelczer
László SIMÁNDI
Gyula Miskolc Szilágyi
Péter Budapest Viski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
MTA KOEZPONTI KEMIAI KUTATO INTEZETE
Mta Koezponti Kemiai Kutato Intezete Budapest
Borsodi Vegyi Kombinat Rt
Magyar Tudomanyos Akademia Kozponti Kemiai Kutato Intezet
Original Assignee
MTA KOEZPONTI KEMIAI KUTATO INTEZETE
Mta Koezponti Kemiai Kutato Intezete Budapest
Borsodi Vegyi Kombinat Rt
Magyar Tudomanyos Akademia Kozponti Kemiai Kutato Intezet
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by MTA KOEZPONTI KEMIAI KUTATO INTEZETE, Mta Koezponti Kemiai Kutato Intezete Budapest, Borsodi Vegyi Kombinat Rt, Magyar Tudomanyos Akademia Kozponti Kemiai Kutato Intezet filed Critical MTA KOEZPONTI KEMIAI KUTATO INTEZETE
Publication of DE3347460A1 publication Critical patent/DE3347460A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C271/00Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C271/06Esters of carbamic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Patentansprüche und Beschreibung zur Patentanmeldung betreffend Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Carbaminsäureestern Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Carbaminsäureestern aus Nitroverbindungen und Hydroxyverbindungen sowie Kohlenoxyd in Gegenwart von Wasser, Basen sowie anorganischen und/oder organischen Selenverbindungen mit katalytisch aktivem Selen.
  • Die N-substituierten Carbaminsäureester sind wichtige Verbindungen, die zum Teil unmittelbar verwendet werden und zum Teil als Zwischenprodukte für weitere Umsetzungen dienen. Ihre Herstellung in technischem beziehungsweise industriellem Maßstab erfolgt meist durch die Umsetzung von Alkoholen (beziehungsweise Phenolen) mit Isocyanaten. Die Herstellung der Isocyanate beruht im allgemeinen auf der Umsetzung von Aminen mit Phosgen. Wegen der Giftigkeit des Phosgenes und den korrodierenden Eigenschaften der bei der Umsetzung als Nebenprodukt entstehenden Salzsäure wurden in den letzten 15 Jahren zahlreiche Versuche unternommen, die Isocyanate und Carbaminsäureester aus Nitroverbindungen herzustellen. Wie es aus dem Patentschrifttum hervorgeht, sind diese Synthesen nur in Gegenwart von Katalysatoren durchführbar. Als Katalysatoren kommen 2 Gruppen von Verbindungen in Frage: a) Edelmetalle und deren Verbindungen sowie ihre Gemische + Zusatzstoffe.
  • b) Elementarer Schwefel, elementares Selen und bestimmte Verbindungen dieser beiden Elemente sowie ihre Gemische + Zusatzstoffe.
  • Da die errindungsgemä.- zu verwendenden Katalysatoren in die zweite Gruppe gehören, wird der Stand der Technik nur für diese Gruppe angegeben.
  • In der US-Patentschrift 3 895 054 werden zur Umsetzung von Stickstoff enthaltenden Verbindungen, wie Nitro-, Nitroso-, Azo- und Azoxyverbindungen, zu Carbaminsäureestern als Katalysatoren elementarer Schwefel, elementares Selen, die Verbindungen dieser Elemente und ihre Gemische empfohlen. Den Beispielen dieser Patentschrift ist zu entnehmen, daß die Ausbeuten an Carbaminsäureestern auch bei völliger Umsetzung der Ausgangsstickstoffverbindungen ziemlich niedrig sind. Als Nebenprodukt entsteht in erster Linie das Aminoderivat der zu carbonylierenden Verbindung. Von den Verfassern wird darüber berichtet, daß in der katalytischen Wirksamkeit der einzelnen Selenverbindungen bedeutende Abweichungen festgestellt wurden.
  • Gemäß der US-Patentschrift 3 956 360 können Nitro-, Nitroso-, Azo- und Azoxyverbindungen in Gegenwart der Elemente Schwefel, Selen, Tellur oder der Verbindungen dieser Elemente und von deren Gemischen gut zu den entsprechenden Carbaminsäureestern umgesetzt werden. Zusätzlich zu den die genannten Elemente enthaltenden Katalysatoren wird der Zusatz von Wasser und/oder Basen empfohlen.
  • Auch im Falle dieser Patentschrift sind die erzielbaren Ausbeuten verhältnismäßig niedrig, was zum Teil auf die nicht quantitative Umsetzung und zum Teil auf ungenügende Selektivität zurückzuführen ist. Auch hier wurde beobachtet, daß die verschiedenen Selenverbindungen verschiedene Umsetzungsgrade und verschiedene Ausbeuten herbeiführen.
  • Zur Behebung der Nachteile der früheren Verfahren wird von den Verfassern der US-Patentschrift 4 170 708 vorgeschlagen, zusätzlich zum Selen oder Selenverbindungen enthaltenden Katalysator einen Cokatalysator, bestehend aus bicyclischen Amidinen und Phenolen oder bicyclischen Amidinen und Carbonsäuren, zuzusetzen. Durch diese Maßnahme wird die Ausbeute an Garbaminsäureestern tatsächlich verbessert, jedoch laufen immer noch Nebenreaktionen ab, entstehen durch Hydrolyse und Sekundärreaktionen' der Carbaminsäureester Nebenprodukte.
  • Zur weiteren Erhöhung der Selektivität der Carbonylierungsreaktion sollen gemäß der US-Patentschrift 4 080 365 dem Reaktionsgemisch die als Nebenprodukte zu erwartenden Amino- und/oder Harnstoffverbindungen zugesetzt werden. Als Auswirkung dieser Maßnahme konnte, obgleich die Carbonylierung der Nitroverbindungen kein zu einem Gleichgewicht führender Vorgang ist, ein wesentlicher Anstieg der Selektivität beobachtet werden. Nachteilig an dem Verfahren ist-jedoch, daß zur Erzielung guter Ausbeuten wasserfreie Reaktionsteilnehmer zu verwenden sind.
  • Von den Verfassern der US-Patentschrift 4 236 016 wurde das Re akt ionsgemisch zur Verminderung der Menge des zur katalytischen Carbonylierung der Nitroverbindungen verwendeten Selenes mit Sauerstoff oder mit als Oxydationsmittel wirksamen anorganischen beziehungsweise organischen Verbindungen versetzt. Das zur Erhöhung der Selektivität vorgeschlagene Katalysatorsystem enthält auch aromatische Amino- und/oder Harnstoffverbindungen. Diese Maßnahmen führen tatsächlich zu einer Verminderung der erforderlichen Selenmenge. Das Verfahren erfordert jedoch den völligen Ausschluß von Wasser, was bei der praktischen Durchführung des Verfahrens offensichtlich Schwierigkeiten bereitet.
  • Das Verfahren gemäß der US-Patentschrift 4 267 353 kann als eine Variante des zuletzt erörterten Verfahrens angesehen werden. Gemäß dem Verfahren der US-Patentschrift 4 267 353 kann die Menge des als Katalysator verwendeten Schwefels und Selenes bedeutend vermindert werden, wenn dem Reaktionsgemisch Sauerstoff oder anorganische und/oder organische Oxydationsmittel sowie Ammoniak und/oder am Stickstoffatom Wasserstoff aufweisende aliphatische, cycloaliphatische oder heterocyclische Amine zugesetzt werden. Die in dieser Patentschrift angegebenen Beispiele zeigen jedoch, daß mit der Verminderung der Eatalysatormenge die Selektivität der Reaktion schlechter wird, was wirtschaftlich offensichtlich nachteilig ist.
  • Als weiterer Nachteil ist zu erwähnen, daß die Umsetzungen unter wasserfreien Bedingungen vorgenommen werden, wodurch zur Vorbereitung der Reaktionsteilnehmer ein zusätzlicher Aufwand anfällt.
  • Gemäß der US-Patentschrift 4 230 876 können Carbaminsäureester aus aromatischen Nitroverbindungen, Kohlenoxyd und Alkoholen bei Verwendung eines Katalysatorsystemes, das außer Selen noch aromatische Aminoverbindungen und/oder aromatische Harnstoffverbindungen und freie bicyclische Amidine enthält, ia guten Ausbeuten hergestellt werden. Nachteilig an diesem Verfahren ist es, daß in Gegenwart von Wasserspuren Nebenreaktionen, welche die Selektivität der Garbonylierungsreaktion verschlechtern, ablaufen. Daher muß auch bei diesem Verfahren das Reaktionsgemisch völlig wasserfrei sein.
  • In jeder der oben erörterten Patentschriften werden als Katalysator der Reaktion außer dem elementaren Selen noch zahlreiche anorganische und organische Selenverbinvorgeschlagen. Unter den vorgeschlagenen Verbindungen sind viele, die wegen starker Flüchtigkeit, Giftigkeit oder Zersetzlichkeit nur sehr schwer gelagert und dosiert werden können, wie Selenwasserstoff, Selencarbonyl, Alkaliselenide und -polyselenide, Selenoxychlorid und Dialkylselenide. In mehreren Patentschriften ist erwähnt, daß in.
  • der katalytischen Wirksamkeit der einzelnen Selenverbindungen bedeutende Unterschiede bestehen. Ein Teil der bekannten Verfahren läßt sich schwer durchführen, weil unter wasserfreien Bedingungen gearbeitet werden muß. Zur Behebung der genannten Nachteile bestand deshalb ein Bedürfnis nach neuen Katalysatoren auf Selenbasis.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Carbaminsäureestern aus Nitroverbindungen und Alkoholen sowie Kohlenoxyd in Gegenwart von Wasser, Basen sowie anorganischen und/oder organischen Selenverbindungen mit katalytisch aktivem Selen, bei welchem gut zu lagernde und zu dosierende Selenverbindungen verwendet werden können und welches unter einfachen Bedingungen leicht durchgeführt werden kann, zu schaffen.
  • Das Obige wurde überraschenderweise durch die Erfindung erreicht.
  • In Übereinstimmung mit den Daten des Schrifttumes wurde auch bei eigenen Versuchen festgestellt, daß die katalytische Wirksamkeit der einzelnen Selenverbindungen außerordentlich verschieden ist.
  • Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß organische und anorganische Selenverbindungen, welche für die jeweilige Umsetzung keine oder nur eine sehr geringe katalytische Wirksamkeit zeigen, vorzugsweise durch eine physikalische, chemische oder photochemische Behandlung, vor oder während der Carbonylierungsreaktion in einen katalytisch aktiven Zustand versetzt werden können.
  • Anders ausgedrücktwird die katalytisch aktive Form des Selenes vor oder wahrend der Carbonylierungsreaktion "in situ" erzeugt.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Carbaminsäureestern durch Umsetzen von Nitroverbindungen der allgemeinen Formel R1(N°2)n I worin R1 für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 12 KohlenstoffatomCen) oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder durch 1 oder mehr Sauerstoff und/oder Schwefel und/oder Stickstoff und/oder Halogen aufweisende[n] Rest(e) 1-fach oder mehrfach substituierten Alkylrest, vorzugsweise mit 1 bis 12 Kohlenstoffatom(en), oder einen durch 1 oder mehr, gegebenenfalls substituierte[n], Arylrest(e) substituierten A1-kylrest, vorzugsweise mit 1 bis 12 Kohlenstoffatom(en), oder einen nicht substituierten aromatischen Rest mit 1 bis 3 Ringen (beziehungsweise Gliedern) oder einen-durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder durch 1 oder mehr Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff und/oder Halogen aufweisende[n] Rest(e) substituierten aromatischen Rest oder einen durch 1 oder mehr Alkylrest(e), vorzugsweise mit 1 bis 12 Kohlenstoffatom(en), und/oder Arylrest(e) substituierten aromatischen Rest, vorzugsweise mit 1 bis 3 Ringen, beziehungsweise ein am -Kern und/oder in der Seitenkette substituiertes Derivat der aufgeführten Reste steht, und n 1, 2 oder 3 ist, mit Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel R2(OH)m II worin R2 einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder durch 1 oder mehr Sauerstoff und/oder Schwefel und/oder Stickstoff und/oder Halogen aufweisende[n] Rest(e) 1-fach oder mehrfach substituierten Alkylrest, vorzugsweise mit 1 bis 12 Kohlenstoffatom(en), oder einen durch 1 oder mehr, gegebenenfalls substituierte[n], aromatische[n] Rest(e) substituierten Alkylrest, vorzugsweise mit 1 bis 12 Kohlenstoffatom(en), oder einen nicht substituierten aromatischen Rest mit 1 bis 3 Ringen (beziehungsweise Gliedern) oder einen durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder durch 1 oder mehr Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff und/oder Halogen aufweisende[n] Rest(e) substituierten Arylrest oder einen durch 1 oder mehr Alkylrest(e), vorzugsweise mit 1 bis 12 Kohlenstoffatom(en), und/oder 4rylrest(e) substituierten aromatischen Rest, vorzugsweise.
  • mit 1 bis 3 Ringen, beziehungsweise ein am Kern und/oder in der Seitenkette substituiertes Derivat der aufgeführten Reste bedeutet und m 1, 2 oder 3 ist, sowie Kohlenoxyd in Gegenwart von Wasser, Basen sowie anorganischen und/oaer organischen Selenverbindungen mit katalytisch aktivem Selen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die katalytisch aktive Form des Selens aus Selen (gebunden) enthaltenden Verbindungen vor oder wahrend der Carbonylierungsreaktion hergestellt wird.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Polynitroverbindungen mit 1-wertigen Hydroxyverbindungen oder Po lyhydroxyverbindung en mit Mononitroverbindung en umgesetzt.
  • Dementsprechend können die als Produkte erhaltenen N-substituierten Carbaminsäureester durch die allgemeinen Formeln beziehungsweise in welchen R1 , R2 , n und m wie oben festgelegt sind, p 1, 2 oder 3 ist und r 1, 2 oder 3 ist, mit den weiteren Maßgaben, daß a) n#p und b) m#r ist.
  • Im folgenden werden als Beispiele einige Verbindungsgruppen, deren Glieder durch die erwähnte Behandlung in eine katalytisch aktive Form versetzt werden können, aufgezählt.
  • 1.) Die Salze von Schwefel und Selen in einem gemeinsamen Anion enthaltenden Säuren mit Alkalimetallen, Erdalkalimetallen, Übergangselementen, Ammoniak und Aminen, wie Natriumselenosulfat [Na2SeS03], Kaliumselenosulfat [K2SeSO3], Kaliumselenodithionat [K2SeS206], Natriumselenopentathionattrihydrat [Na2SeS406 E 3 H20] und Natriumthioselenat [Na2SSeO3].
  • 2.) Die Salze der Selenocyansäure mit Alkalimetallen, Erdalkalimetallen, Übergangselementen, Ammoniak und Aminen, wie Kaliumselenocyanat [hrSeCN] und Calciumselenocyanat [Ca(SeCN)2].
  • 3.) Alkyl-, cycloalkyl-, aralkyl- und arylsubstituierte Phosphinselenide, wie Triphenylphosphinselenid [(C6H5)3PSe] und Triäthylphosphinselenid [(C2H5)3PSe].
  • 4.) Die ein Selenatom aufweisenden von der Umsetzung von seleniger Säure mit aliphatischen oder aromatischen vicinalen Diaminen herstammenden Ringverbindungen und deren Oxyde, wie 1,2,5-Selenadiazot, 1,2,5-Benzoselenadiazol und 1,2,5-Selenadiazol-t'1-oxyde.
  • 5.) Die Selenide von Metallcarbonylen, wie Kobaltnonacarbonylselenid [Co(C0)9Se], Eisendikobaltnonacarbonylselenid [FeCo2(CO)gSe] und Trieisennonacarbonyldiselenid Fe(CO)9Se2].
  • 6.) Substituierte Selenoharnstoffe, wie 1,1,3,3-Tetramethylselenoharnstoff und 1,1 ,3,3-Tetraäthylselenoharnstoff.
  • 7.) Phosphorpentaselenid.
  • Vorzugsweise kann beziehungsweise können als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) [ein] Salz(e) von [einer] Schwefel und Selen in einem gemeinsamen Anion enthaltenden Säure(n) verwendet werden.
  • Es ist auch bevorzugt, als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) [ein] alkyl- und/oder arylsubstituierte[s] Phosphinselenid(e) zu verwenden. Dabei ist es besonders bevorzugt, daß in diesen der beziehungsweise die Alkylsubstituent(en) ein solcher beziehungsweise solche mit 1 bis 4, ganz besonders 1 und/oder 2, vor allem 2r Kohlenstoffatom(en) und der beziehungsweise die Arylsubstituent(en) [ein] Phenyl- und/oder Naphthylsubstituent(en), insbesondere der beziehungsweise die erstere[n], ist beziehungsweise sind.
  • Sofern cycloalkylsubstituierte Phosphorselenide verwendet werden, sind deren Cycloalkylsubstituent(en) vorzugsweise [ein] solche[r] mit 5 bis 7, insbesondere 5 oder 6, ganz besonders 6, Kohlenstoffatomen Sofern aralkylsubstituierte Phosphorselenide verwendet werden, sind deren Aralkylsubstituent(en) vorzugsweise [ein] solche[r] mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, ganz besonders 1, Kohlenstoffatom(en) im Alkylteil.
  • Auch ist beziehungsweise sind als Aralkylsubstituent(en) [ein] Phenylalkylsubstituent(en) bevorzugt.
  • Ferner ist es bevorzugt, als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) ein, gegebenenfalls substituiertes, Selenadiazol und/oder Selenadiazol-N-oxyd zu verwenden. Dabei ist beziehungsweise sind als Substituent(en) [ein], gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Chlor- und/oder Bromatom(e), und/oder, 1 oder mehr, gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e)l insbesondere Chlor-, Fluor- und/oder Bromatom(e), substituierte[n], Arylrest(e), insbesondere Phenyl- und/oder Naphthylrest(e), substituierte[r], Alkylrest(e) mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, ganz besonders 1, Eohlenstoffatom(en) und/oder [ein] gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Fluor-, Chlor- und/oder Bromatom(e), und/oder 1 oder mehr, gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Fluor-, Chlor- und/oder Bromatom(e), substituierte[n], Alkylrest(e), insbesondere mit 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Eohlenstoffatom(en), substituierte[r], Arylrest(e), insbesondere Phenyl-und/oder Naphthylrest(e) und/oder ferner auch [ein] Cyclo alkylrest(e), insbesondere mit 5 bis 7, ganz besonders 5 oder 6, vor allem 6, Kohlenstoffatomen und/oder Aralkylrest(e), insbesondere mit 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Kohlenstoffatom(en) im Alkylteil und/oder einer Phenyl- oder Naphthylgruppe als Arylteil bevorzugt.
  • Weiterhin ist es bevorzugt, als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) [ein] Salz(e) der Selenocyansäure zu verwenden.
  • Außerdem ist es bevorzugt, als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) [ein] Metallcarbonylselenid(e) zu verwenden.
  • Ferner ist es bevorzugt, als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) [einen] substituierte(n) Selenoharnstoff(e) zu verwenden. Dabei ist es besonders bevorzugt, als Substituent(en) [einen] gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Chlor- und/oder Bromatom(e), und/oder, 1 oder mehr, gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Chlor-, Fluor-und/oder Bromatom(e), substituierte[n], Arylrest(e), insbesondere Phenyl- und/oder Naphthylrest(e), substituo ierte[n], Alkylrest(e) mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, ganz besonders 1, Kohlenstoffatom(en) und/oder [einen]; gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Fluor-, Chlor- und/oder Bromatom(e), und/oder 1 oder mehr, gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Fluor-, Chlor- und/oder Bromatom(e), substituierte[n], Alkylrest(e), insbesondere mit 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Kohlenstoffatom(en), substituierte[n], Arylrest(e), insbesondere Phenyl- und/oder Naphthylrest(e) und/oder ferner auch [einen] Cycloalkylrest(e), insbesondere mit 5 bis 7, ganz besonders 5 oder 6, vor allem 6, Kohlenstoffatomen und/oder Aralkylrest(e), insbesondere mit 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Eohlenstoffatom(en) im Alkylteil und/oder einer Phenyl- oder Naphthylgruppe als Arylteil zu verwenden.
  • Es ist auch bevorzugt, als [eine] Selen enthaltende Verbindung Phosphorpentaselenid zu verwenden.
  • Beim Behandeln der erfindungsgemäß eingesetzten Selen enthaltenden Verbindungen in geeigneter Weise ergeben sie aktive Katalysatoren für die Herstellung von N-substituierten Carbaminsäureestern aus Nitroverbindungen. Insbesondere folgende Aktivierungsverfahren erwiesen sich als geeignet: A) Thermische Aktivierung.
  • B) Behandlung mit Säuren oder Laugen.
  • C) Aktivierung mit Oxydationsmitteln, vorteilhaft Peroxyden, insbesondere Wasserstoffperoxyd, und Persäuren, insbesondere, gegebenenfalls substituierter, vorzugsweise halogensubstituierter, insbesondere chlorsubstituierter, Perbenzoesäure, vor allem m-Chlorperbenzoesäure, oder Peressigsäure.
  • D) Aktivierung mit Reduktionsmitteln.
  • E) Aktivierung durch einen Radikalbildner.
  • F) Behandlung mit elektromagnetischer Bestrahlung entsprechender Frequenz.
  • G) Durch sonstige Reaktionsmittel ausgelöste Aktivierungsvorgänge.
  • Die durch die verschiedenen Aktivierungsvorgänge in den Selenverbindungen eintretenden Veränderungen sind in ihren Einzelheiten nicht bekannt. Dennoch können die genannten Behandlungsverfahren mit gutem Erfolg zur Aktivierung inaktiver Selenverbindungen verwendet werden, Das erfindungsgemäße Verfahren ist'mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Durch Wahl des entsprechenden Aktivierungsverfahrens können die verschiedensten Selenverbindungen katalytisch aktiv gemacht werden. Dieser Umstand ist deshalb bedeutungsvoll, weil dadurch die Möglichkeit gegeben ist, inaktive, aber unter den üblichen Bedingungen stabile, leicht zu handhabende Selenverbindungen zu aktivieren und als Katalysator zu verwenden.
  • Die weiter oben bei der Erörterung des Standes der Technik genannten eine günstige katalytische iirksamkeit zeigenden, ansonsten jedoch unter praktischen Gesichtspunkten nicht geeigneten Verbindungen können demnach durch geeignetere ersetzt werden. Auch auf den Einsatz von elementarem Selen bezogen ist die im erfindungsgemäßen Verfahren angewandte Aktivierung vorteilhafter. Es ist bekannt, daß das elementare Selen (ohne Vorbehandlung) im allgemeinen in der metallischen Modifikation vorliegt, die infolge ihrer Struktur und ihrer geringen spezifischen Oberfläche nur eine geringe Reaktionsbereitschaft zeigt.
  • Demgegenüber sind die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen im allgemeinen im Reaktionsgemisch löslich, das heißt sie liegen in molekular dispergierter Form vor. Im Zuge des Aktivierungsvorganges entsteht dann auch die katalytisch aktive Form in feiner Verteilung, was zu der gewünschten hohen Reaktionsgeschwindigkeit führt.
  • Aus dem pbigen geht auch hervor, daß der eingesetzte Selenkatalysator nicht unbedingt eine homogene Substanz zu sein braucht. Wenn das Aktivierungsverfahren zur Aktivierung aller Bestandteile geeignet ist, können sich auch Gemische unterschiedlicher Selenverbindungen als Katalysator eignen. Dies eröffnet die Möglichkeit, auch selenhaltige Abfälle, zum Beispiel die bei der Rückgewinnung von als Katalysator verwendetem Selen anfallenden Stoffgemische, als Katalysator zu verwenden.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren können als solche eingesetzt werden, jedoch zum Zwecke der Erzielung einer großen spezifischen Oberfläche auch auf einen Träger aufgebracht eingesetzt werden. Als Träger kommen vor allem die aus der Praxis der heterogenen Katalyse bekannten Adsorbentien, zum Beispiel Aktivkohle, Kieselgur beziehungsweise Diatomeenerde, Bleich- beziehungsweise Fullererden, Asbest, Bentonite, natürliche und künstliche Zeolithe, Aluminiumoxyd, Siliciumdioxyd und Ionenaustauscherharze in Frage.
  • Außer den als Katalysator eingesetzten Selenverbindungen sind die oben festgelegten Hilfsstoffe Wasser und Basen unbedingt erforderlich, weil ohne deren Gegenwart der katalytische Zyklus nicht abläuft. Gemäß eigenen Versuchserfahrungen ist nämlich zur Erreichung der entsprechenden Reaktionsgeschwindigkeit und Selektivität die gleichzeitige Gegenwart von Wasser und einer Base erforderlich.
  • Als Basen können die folgenden verwendet werden: Alle primären, sekundären und tertiären, 1 und mehrwertigen, 1 oder mehr, gegebenenfalls substituierte, Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- und/oder Alkylarylgruppe(n) aufweisenden Amine sowie ferner alle im Ring ein Stickstoffatom aufweisenden, gegebenenfalls an ihrem Ring substituierten, heterocyclischen Verbindungen mit basischen Eigenschaften. Dabei ist beziehungsweise sind als Alkylgruppe(n) [eine] solche mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, ganz besonders 2, Kohlenstoffatom(en), als Arylgruppe(n) [eine] Phenyl- und/oder Naphthylgruppe(?1) und als Aralkylgruppe(n-) und Alkylarylgruppe (n) [eine] solche mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, Eohlenstoffatom(en) im Alkylteil und/oder einer Phenyl- oir Naphthylgruppe als Arylteil bevorzugt. Als Ringe der heterocyclischen Verbindungen sind solche mit 5 bis 7 Ringglied dern und dabei 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und 1 bis 3 Stickstoffatom(en), wobei an diese Ringe 1 Benzolring ankondensiert oder in sie eine Brücke mit 1 bis 4 Ringglied(ern) und davon insbesondere 1 bis 4 Eohlenstoffatom(en) und gegebenenfalls 1 oder 2 Stickstoffatom(en) unter Bildung eines bicyclischen Ringes eingebaut sein kann, bevorzugt.
  • Als Substituent(en) der Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- und/oder Alkylarylgruppe(n) beziehungsweise des beziehungsweise der Ringe[s] ist beziehungsweise sind [ein], gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Chlor- und/oder Bromatom(e), und/oder, 1 oder mehr, gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Chlor-, Fluor-und/oder Bromatom(e), substituierte[n] Arylrest(e), insbesondere Phenyl- und/oder Naphthylrest(e), substituierte[r]j Alkylrest(e) mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, ganz besonders 1, Kohlenstoffatom(en) und/oder [ein], gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Fluor-, Chlor- und/oder Bromatom(e), und/oder 1 oder mehr, gegebenenfalls durch 1 oder mehr Halogenatom(e), insbesondere Fluor-, Chlor- und/oder Bromatom(e), substituierte[n]3 Alkylrest(e), insbesondere mit 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Kohlenstoffatom(en), substituierte[r], Arylrest(e), insbesondere Phenyl- und/oder Naphthylrest(e), und/oder ferner auch [ein] Cycloalkylrest(e), insbesondere mit 5 bis 7, ganz besonders 5 oder 6, vor allem 6, Kohlenstoffatomen, und/oder Alkylaryl-und/oder Aralkylrest(e), insbesondere mit 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Kohlenstoffatom(en),im Alkylteil und/oder einer Phenyl- oder Naphthylgruppe als Arylteil bevorzugt. Beispiele für Basen sind die folgenden: Trimethylamin, Triäthylamin, Tri-(tert.-butyl)-amin, Pyridin, Kollidine, Chinolin, Isochinolin, N,N-Dimethylanilin, N,N,N',N'-Tetramethyläthylendiamin sowie ferner bicyclische Amidine, wie 1 ,8-Diaza-bicyclo[5,4,O]-undecen-7 und 1 ,5-Diazabicyclo[4,3,0]-nonen-5. Besonders bevorzugt sind tertiäre Amine mit einem pKa-Wert von gleich oder größer 10. Außer Aminen können auch noch andere Verbindungen als basische Cokatalysatoren eingesetzt werden, zum Beispiel Salze von Carbonsäuren, Sulfonsäuren, Phosphorsäure und Borsäure mit Alkalimetallen, Erdalkalimetallen und Ubergangselementen, wie Natriumacetat, Kaliumacetat, Lithiumphosphat, Natriumtetraborat und Palladiumacetat. Gemische von Aminen, Gemische von Aminen und Salzen sowie Gemische von Salzen können ebenfalls mit Erfolg verwendet werden.
  • Der dritte Bestandteil des Katalysatorsystemes ist Wasser. Die Gegenwart von Wasser ist zur Erreichung einer entsprechenden Reaktionsgeschwindigkeit und Selektivität unbedingt erforderlich. Es sei jedoch hervorgehoben, daß die Konzentration des Wassers im Reaktionsgemisch ein Optimum aufweist, das von der verwendeten Selenverbindung und den übrigen Parametern der Reaktion abhängt. Daher ist für das erfindungsgemäße Verfahren die absolute Wasserfreiheit des Reaktionsgemisches nicht erforderlich, sondern die Wasserkonzentration muß lediglich innerhalb bestimmter Grenzen von im allgemeinen 2 . 10-4 bis 1 . 10 2 mg/l geregelt werden. Das Wasser kann dem Reaktionsgemisch auf verschiedenem Wege zugeführt werden, wie mit dem gesteuerten Wassergehalt der Reaktionsteilnehmer, durch Zugabe von Wasser zum Gemisch, durch in situ erfolgende Herstellung aus einem Metallhydroxyd und einer Säure oder durch Bildung bei der zur Aktivierung der Selenverbindung führenden Reaktion. Die notwendige Wasser konzentration kann am bequemsten durch Trocknen der Ausgangsstoffe und nachträglichen Wasserzusatz eingestellt werden.
  • Als zu carbonylierende Nitroverbindung(en) der allgemeinen Formel I wird beziehungsweise werden [eine] passende aliphatische, cycloaliphatische und/oder aromatische Nitroverbindung(en) verwendet.
  • Vorteilhaft können als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I, bei welchen der Alkylrest, für den R1 stehen kann, auch im Falle, daß er substituiert ist, ein solcher mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, ganz besonders 1, Kohlenstoffatom(en) ist, verwendet werden.
  • Ferner können vorteilhaft als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I, bei welchen der Cycloalkylrest, für den R1 stehen kann, ein solcher mit 5 bis 7, vorzugsweise 6, Kohlenstoffatomen ist, verwendet werden.
  • Weiterhin können vorteilhaft als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I, bei welchen das beziehungsweise die Halogenatom(e), durch welche[s] der Alkylrest oder aromatische Rest, für den R1 stehen kann, substituiert sein kann, Chlor und/oder Brom ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Außerdem können vorteilhaft als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I bei welchen das beziehungsweise die Halogenatom(e) des beziehungsweise der diese[s] aufweisenden Reste[.s], durch welche[n] der Alkylrest oder aromatische Rest, für den R1 stehen kann, substituiert sein kann, Fluor und/oder Chlor ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Vorteilhaft können als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I, bei welchen der beziehungsweise die Halogen und/oder Sauerstoff und/oder Schwefel und/oder Stickstoff aufweisende[n] Rest(e), durch'welche[n] der Alkylrest beziehungsweise aromatische Rest, für den R1 stehen kann, substituiert sein kann, [ein] dieses, diese beziehungsweise diesen aufweisende[r] Alkylrest(e), vorzugsweise mit 1 bis 12, insbesondere 1 bis 6, ganz besonders 1 bis 4, vor allem 1 oder 2, Kohlenstoffatom(en), vor allem [ein] Trifluormethylrest(e) und/oder Chlormethylrest(e) und/oder Brommethylrest(e) und/oder Zethoxyrest(e) und/oder Methrlthiorest(e) und/oder Hydroxyalkylrest(e) und/oder Thioalkylrest(e) und/oder Methylaminorest (e) und/oder Dimethylaminorest(e), ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Ferner können vorteilhaft als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I, bei welchen der beziehungsweise die Arylrest(e), durch welche[n] der Alkylrest beziehungsweise aromatische Rest, für den R1 stehen kann, substituiert sein kann, beziehungsweise der aromatische Rest, für den R1 stehen kann, auch im Falle, daß er substituiert ist, [ein] solche[r] mit 1 oder 2, vorzugsweise 1, Ring(en), insbesondere [ein] Phenyl- und/oder Naphthylrest(e), ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • weiterhin können vorteilhaft als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel 1, bei welchen der beziehungsweise die Alkylrest(e), durch welche[n] der aromatische Rest, für den R1 stehen kann, substituiert sein kann, [ein] solche[r] mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allen 1, Kohlenstoffatom(en) ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Außerdem können vorteilhaft als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I, bei welchen der beziehungsweise die Arylrest(e), durch welche[n] der Alkylrest, für den R1 stehen kann, substituiert sein kann, durch [einen] Alkoxyrest(e) und/oder Hydroxyalkylrest(e) und/oder Thioalkylrest(e) und/oder Alkylthiorest(e) und/oder Halogenalkylrest(e), vorzugsweise Chlor- und/oder Fluoralkylrest(e), und/oder Alkylaminorest(e) und/oder Dialkylaminorest(e), jeweils mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Kohlenstoffatom(en) im Alkylteil beziehungsBeise in edem hlkylteil, und/oder [ein] Halogenatom(e), insbesondere Chlor und/oder Fluor, substituiert ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Ferner können vorteilhaft als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I, bei welchen das am Kern und/oder in der Seitenkette substituierte Derivat der aufgeführten Reste, für das R1 stehen kann, ein solches, welches als Substituenten beziehungsweise weitere[n] Substituenten 1 oder mehr der oben als vorteilhaft beziehungsweise bevorzugt angegebenen aufweist, verwendet werden.
  • In allen Fällen ist die Zahl der etwaigen Substituenten vorzugsweise 1 oder 2.
  • Vorteilhaft können als Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I solche, bei welchen n 1 oder 2, insbesondere 1, ist, verwendet werden.
  • Als Beispiele für zu carbonylierende Nitroverbindungen der allgemeinen Formel 1, welche im erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft eingesetzt werden können, seien die folgenden genannt: Nitrobenzol, o- m- und p-Nitrotoluol, Nitroxylole, 2-Methyl-1-nitronaphthalin, 1-Nitronaphthalin, o-, m- und p--Dinitrobenzol, 2,4- und 2,6-Dinitrotoluol, 3-Trifluormethylnitrobenzol und ihre am Kern halogenierten Derivate, 4,4'-Dinitrobiphenyl, 2,4-Dinitrobiphenyl, bis-(4-Nitrophenyl)-methan [4,4'-Dinitrodiphenylmethan], o-, m- und p-Nitroanisol, Nitromethan, Nitroäthan, 1-Nitropropan, 2-Nitropropan, Nitrobutane, Nitrocyclohexan, [p-(Methoxy)-phenyl] -nitromethan, Dinitrobutane und 1,6-Dinitrohexan. Selbstverständlich können auch Gemische von Nitroverbindungen eingesetzt werden. Von diesen Nitroverbindungen sind Nitrobenzol, 2,4- und 2,6-Dinitrotoluol, bis-(4-Nitrophenyl)-methan [4,4' -Dinitrodiphenylmethan], durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder Halogenalkylrest(e) substituierte Nitrobenzol- und/oder Nitrotoluolderivate und aliphatische Mono- und/oder Dinitroverbindungen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en), insbesondere Nitromethan und Nitrobutane,bevorzugt.
  • Vorteilhaft können als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II, bei welchen der Alkylrest, für den R2 stehen kann, auch im Falle, daß er substituiert ist, ein solcher mit 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 6, ins besondere 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 2, Kohlenstoffatom(en) ist, verwendet werden.
  • Ferner können vorteilhaft als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel .II, bei welchen der Cycloalkylrest, für den R2 stehen kann, ein solcher mit 5 bis 7, vorzugsweise 6, Kohlenstoffatomen ist, verwendet werden.
  • Weiterhin können vorteilhaft als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II. bei welchen das beziehungsweise die Halogenatom(e) durch welche[s] der Alkylrest beziehungsweise Arylrest, für den R2 stehen kann, substituiert sein kann, Chlor und/oder Brom ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Außerdem können vorteilhaft als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel III, bei welchen das beziehungswei se die Halogenatom(e) des beziehungsweise der diese[s] aufweisenden Reste[s], durch welche[n] der Alkylrest beziehungsweise Arylrest, für den Rp stehen kann, substituiert sein kann, Fluor und/oder Chlor ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Vorteilhaft können als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II, bei welchen der beziehungsweise die Halogen und/oder Sauerstoff und/oder Schwefel und/oder Stickstoff aufweisende[n] Rest(e), durch welche[n] der Alkylrest beziehungsweise Arylrest, für den R2 stehen kann, substituiert sein kann, [ein] dieses, diese beziehungsweise diesen aufweisende[r] Alkylrest(e), vorzugsweise mit 1 bis 12, insbesondere 1 bis 6, ganz besonders 1 bis 4, vor allem 1 oder 2, Eohlenstoffatom(en), vor allem [ein] Trifluormethylrest( e) und/oder Chlormethylrest(e) und/oder Brommethylrest(e) und/oder Methoxyrest(e) und/oder Methylthiorest(e) und/oder Hydroxyalkylrest(e) und/oder Thioalkylrest(e) und/oder Methylaminorest(e) und/oder Dimethylaminorest(e), ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Ferner können vorteilhaft als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II, bei welchen der beziehungsweise die aromatische[n3 Rest(e) beziehungsweise Arylrest(e), durch welche[n] der Alkylrest beziehungsweise aromatische Rest, für den R2 stehen kann, substituiert sein kannJbeziehungsweise der Arylrest, für den R2 stehen kann, auch im Falle, daß er substituiert ist, [ein] solche[r] mit 1 oder 2, vorzugsweise 1, Ring(en), insbesondere [ein] Phenyl- und/oder Naphthylrest(e), ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Weiterhin können vorteilhaft als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II, bei welchen der beziehungsweise die Alkylrest(e), durch welche[n] der aromatische Rest, für den R2 stehen kann, substituiert sein kann, [ein] solche[r] mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Kohlenstoffatom(en) ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Außerdem können vorteilhaft als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II, bei welchen der beziehungsweise die aromatische(n) Rest(e), durch welche[n] der Alkylrest, für den R2 stehen kann, substituiert sein kann, durch [einen] Alkoxyrest(e) und/oder Hydroxyalkylrest(e) und/oder Thioalkylrest(e) und/oder Alkflthiorest(e) und/oder Halogenalkylrest(e), vorzugsweise Chlor- und/oder Fluoralkylrest(e), und/oder Alkylaminorest(e) und/oder Dialkylaminorest(e), jeweils mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Eohlenstoffatom(en) im Alkylteil beziehungsweise in jedem Alkylteil, und/oder [ein] Halogenatom(e), insbesondere Chlor und/oder Fluor, substituiert ist beziehungsweise sind, verwendet werden.
  • Ferner -können vorteilhaft als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II, bei welchen das am Kern und/oder in der Seitenkette substituierte Derivat der aufgeführten Reste, für das R2 stehen kann, ein solches, welches als Substituenten beziehungsweise weitere[n] Substituenten 1 oder mehr der oben als vorteilhaft beziehungsweise bevorzugt angegebenen aufweist, verwendet werden.
  • In allen Fällen ist die Zahl der etwaigen Substituenten vorzugsweise 1 oder 2.
  • Vorteilhaft können als Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II solche, bei welchen m 1 oder 2, insbesondere 1 , ist, verwendet werden.
  • Als Beispiele für Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II, welche im erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft eingesetzt werden können, seien die folgenden genannt: Methanol, Äthanol, n-Propanol, Isopropanol, Butanole, geradkettige und verzweigte Pentylalkohole, Cyclohexanol, Äthylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Phenol, o-, m- und p-Eresol und 1-Naphthol. Von diesen Hydroxyverbindungen sind, vor allem aliphatische, Alkohole mit 1 bis 3 Sohlenstoffatom(en), Phenol, Naphthole und Derivate derselben, insbesondere Kresole, ffalogenphenole, Kalogenalkylphenole, Alkoxyphenole, Hydroxyalkylphenole, Alkylthiophenole, Thioalkylphenole, Alkylaminophenole und Dialkylaminophenole, vorzugsweise mit 1 bis 12, insbesondere 1 bis 6, ganz besonders 1 bis 4, vor allem 1 oder 2, Kohlenstoffatom(en) im Alkylteil beziehungsweise in den Alkylteilen, und/oder Chlor, Brom und/oder Fluor als Halogen(en), bevorzugt. Zum Carbonylieren von aromatischen Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I sind Alkohole mit 1 bis 3 Kohlenstoffatom(en) am geeignetsten.
  • Besonders vorteilhaft können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren N-substituierte Carbaminsäureester der allgemeinen Formel III, bei welchen p = n, also n - p = 0 und dabei p = 1 ist, wie N-(Phenyl)-carbaminsäurealkylester, zum Beispiel N-(Phenyl)-carbaminsäureäthylester, sowie ferner N-substituierte Carbaminsaureester der allgemeinen rormei IV, bei welchen r = m, also m - r = O und dabei r = 1 ist, hergestellt werden.
  • Die Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II werden zweckmäßig in äquivalenter Menge oder im ueberschuß, bezogen auf die Witroverbindungen der allgemeinen Formel I, eingesetzt. Meist wird die letztere Möglichkeit gewählt, weil die Hydroxyverbindung dann gleichzeitig als Lösungsmittel wirkt.
  • Für die Umsetzung können auch andere passend gewählte Lösungsmittel verwendet werden. Als solche kommen vor allem aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und/oder Xylole, deren Halogenderivate, wie Chlorbenzol und/oder 1,2-Dichlorbenzol, Nitrile, wie Acetonitril und/oder Benzonitril, Sulfone, aliphatische Halogenkohlenwasserstoffe, Retone, Ester und/oder Äther in Frage.
  • Im allgemeinen werden Molverhältnisse von Selenverbindung zu Nitroverbindung von 1 : 1 000 bis 1 : 5 verwendet.
  • Es sei bemerkt, daß bei Annäherung an die untere Grenze (1 : 1 000) die Selektivität der Carbonylierungsreaktion geringer ist.
  • Im allgemeinen ist es zweckmäßig, das Molverhältnis des Katalysatorsystemes oder der Selenverbindung zum Substrat auf 1 : 100 bis 1 : 10 einzustellen.
  • Die Molverhältnisse von Base zu Nitroverbindung sind nicht kritisch. Zweckmäßig werden sie auf 1 : 25 bis 50 : 1 eingessellt. Dieses l.lolverhältnis kann im Falle der Verwendung von stärker basischen Katalysatoren auch unterschritten werden.
  • Das Einstellen der Wasserkonzentration des Reaktionsgemisches ist sehr wichtig, weshalb sehr umsichtig vorgegangen werden muß. Zwar kann die Umsetzung auch bei extremen Wasserkonzentrationen, wie 2 . 1011. g/l oder 1 . 10-2 g/ml, durchgeführt werden, es ist jedoch bevorzugt, die Wasserkonzentration im Reaktionsgemisch auf 5 . 10-4 bis 5 . 10-3 g/l einzustellen.
  • Die Zusätze, mit deren Hilfe die Selenverbindung in den katalytisch aktiven Zustand versetzt werden kann, werden im allgemeinen im Überschuß eingesetzt. Zweckmäßig wird die 1- bis 100-fache Menge Aktivator, bezogen auf das Gewicnt der Selenverbindung, zugesetzt.
  • Die Umsetzung der Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I zu den Carbaminsäureestern der allgemeinen Formeln III beziehungsweise IV wird zweckmäßig bei Temperaturen von 90 bis 2500C vorgenommen, jedoch ist es zum Zurückdrängen der eintretenden Nebenreaktionen bevorzugt, die Temperaturen nicht über 2000C zu erhöhen. Zur Erzielung der besten Ausbeuten werden besonders bevorzugt Temperaturen von 120 bis 2000C angewandt.
  • Als bei Raumtemperatur gemessene Anfangsdrücke des Kohlenoxydes werden zweckmäßig 10 bis 300 bar angewandt, jedoch sind schon bei verhältnismäßig mäßigen Drücken eine günstige Reaktionsgeschwindigkeit und Selektivität zu erreichen. Zum Beispiel können die Nitroverbindungen der allgemeinen Formel IZ bei Temperaturen von 120 bis 20000 und Kohlenoxyddrücken von 10 bis 100 bar mit guter Ausbeute zu den entsprechenden Carbaminsäureestern der allgemeinen Formeln III beziehungsweise IV umgesetzt werden. Der angewandte Druck und das freie Gasvolumen werden zweckmäßig so gewählt, daß das Kohlenoxyd im überschub, bezogen auf die Nitroverbindung der allgemeinen Formel I, vorliegt. Vorzugsweise werden Molverhältnisse von Kohlenoxid zu Nitroverbindung der allgemeinen Formel I von 3 bis 50 verwendet. Beim Carbonylieren von Dinitroverbindungen muß zur Bestimmung der notwendigen Kohlenoxydmenge natürlich die Anzahl der Nitrogruppen berücksichtigt werden.
  • Die zur vollständigen Umsetzung der Nitroverbindungen der allgemeinen Formel I erforderliche Reaktionszeit hängt von den verwendeten Parametern ab und beträgt 10 Minuten bis 5 Stunden. Nach dem Eintreten der vollständigen Umsetzung ist es zweckmäßig, die Reaktionsvorrichtung sofort abzukühlen und damit eine etwaige thermische Zersetzung des Reaktionsproduktes sowie das Ablaufen von Nebenraktionen zu vermeiden.
  • Die Reihenfolge, in welcher die Reaktionsteilnehmer der Reaktionsvorrichtung zugeführt werden, ist im allgemeinen nicht wichtig. In manchen Fällen muß jedoch dafür gesorgt werden, daß die Aktivierung der Selenverbindung durch die übrigen Bestandteile des Reaktionsgemisches nicht gehindert wird.
  • Zur Durchführung des Verfahrens ist jeder beliebige heizbare, mit einem Thermometer und einem Manometer ausgerüstete Autoklav, in welchem ein intensives Mischen gewährleistet ist, geeignet. Gegebenenfalls kann das Mischen auch durch intensives Schütteln der Reaktionsvorrichtung bewerkstelligt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Herstellung von zahlreichen in der Pflanzenschutzmittel-, Arzneimittel-und Kunststoffindustrie benötigten Carbaminsäureestern geeignet.
  • Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert. In diesen wurden die Umsetzungen in einem aus T316SS gefertigten Autoklaven vorgenommen. Die Analyse der Reaktionsgemische erfolgte in erster Linie gaschromatographisch, erforderlichenfalls-ergänzend auch durch Dünnschichtchromatographie sowie Aufnahme der Ultrarot- und Massenspektren (iE-Spektren).
  • Beispiel 1 Es wurden in einem 300 ml Autoklaven 3,6 g Nitrobenzol, 60 ml absolutes Äthanol (Wasserkonzentration = = 2,5 . 10 g/ml), 10 ml Triäthylamin und 0,71 g Kaliumselenosulfat eingebracht. (Das Kaliumselensulfat ist gen .. Erster und Mitarbetitern: Z. i;norg. Ghem.
  • 128 [1923], 312 hergestellt worden und enthielt etwa 9 Gew.-% Wasser). Die Reaktionsvorrichtung wurde verschlossen und mit Kohlenoxyd durchgespült und dann wurde der Kohlenoxyddruck auf 25 bar eingestellt. Nach dem Einschalten des Rührwerkes wurde die Reaktionsvorrichtung auf 160 0C aufgeheizt und 1 Stunde lang auf dieser Temperatur gehalten. Dann wurde die Reaktionsvorrichtung abgekühlt, die Gasphase abgeblasen und das Reaktionsgemisch gaschromatographisch analysiert. Das ganze Nitrobenzol wurde umgesetzt und die Ausbeute an N-(Phenyl)-carbaminsäureäthylester betrug 93% der Theorie.
  • Beispiel 2 Es wurden in einen 300 ml Autoklaven 10 ml absolutes Äthanol, 0,44 g Kaliumselenocyanat, 0,25 ml Eisessig und 0,10 nl nasser eingebracht. (Das Kaliumselenocyanat ist gemäß G. R. Waitkins und R. Shutt: Inorg. Synth. 2 [1946], 186 hergestellt worden). Nach 5 Minuten wurden 50 ml absolutes Äthanol, 10 ml Triäthylamin und 3,6 g Nitrobenzol in die Reaktionsvorrichtung eingebracht. Nach dem Verschließen der Reaktionsvorrichtung wurde die Luft mittels Kohlenoxyd aus der Reaktionsvorrichtung geblasen und der Anfangsdruck des Kohlenoxydes wurde auf 25 bar eingestellt. Unter kräftigem Rühren wurde das-Gemisch auf 160 0C aufgeheizt und diese Temperatur wurde 100 Minuten lang gehalten. Nach der gaschromatographischen Analyse wurden 97% des Nitrobenzoles umgesetzt und die ausbeute an N-(Phenyl)-carbaminsäureäthylester betrug 95% der Theorie.
  • Beispiel 3 Es wurden in einen 300 ml Autoklaven 60 ml absolutes Äthanol und 1,02 g Triphenylphosphinselenid (P. NicDon und D. V. Meek: Inorg. Chem. 5(7) [1966], 1 297) eingebracht. Nachdem sich die Selenverbindung gelöst hatte, wurde sie durch Zugabe von 0,15 ml 70 gew.-%-igem Wasserstoffperoxyd aktiviert. Anschließend wurden 10 ml Triäthylamin und 3,6 g Nitrobenzol in die Reaktionsvorrichtung gefüllt. Nach dem Entfernen der Luft wurde der Kohlenoxyddruck auf 25 bar eingestellt. Das Reaktionsgemisch wurde unter Rühren auf 160 0C erwärmt und 70 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Nach dem völligen Umsetzen des Nitrobenzoles wurde der N-(Phenyl)-carbaminsäureathylester in einer Ausbeute von 99% der Theorie erhalten.
  • Wenn das Triphenylphosphinselenid mit 0,33 ml 30 gew.-%-igem Wasserstoffperoxyd aktiviert wurde, dann war bei sonst unveränderten Parametern die völlige Umsetzung des Nitrobenzoles bereits nach 30 Minuten beendet, die Ausbeute am N-(Phenyl)-carbaminsäureäthylester war jedoch geringer (etwa 76% der Theorie).
  • Beispiel 4 Es wurden in einen 300 ml Autoklaven 60 ml absolutes Äthanol gefüllt und in diesem unter schwachem Erwärmen 1,02 g Triphenylphosphinselenid gelöst. Die Lösung wurde in der Wärme mit 0,61 g einer 85 gew.-50-igen m-hlorperbenzoesäure versetzt und nach dem Abkühlen wurden 10 ml Triäthylamin, 3,6 g Nitrobenzol und 0,10 g Wasser zugegeben.
  • Die Reaktionsvorrichtung wurde verschlossen, die Luft wurde aus ihr entfernt und der Kohlenoxyddruck wurde auf 25 bar eingestellt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 1600 C erwärmt und diese Temperatur wurde 2 Stunden lang gehalten. Nach dem Abkühlen und Öffnen der Reaktionsvorrichtung wurde eine Probe entnommen, deren Analyse zeigte, daß das gesamte Nitrobenzol umgesetzt wurde und der N-(Phenyl)-carbaminsäureäthylester in einer Ausbeute von 92% der Theorie erhalten' wurde.
  • Beispiel 5 Es wurden in einen 300 ml Autoklaven 3,6 g Nitrobenzol, 60 ml absolutes Äthanol, 10 ml Triäthylamin, 0,15 g Wasser und 0,53 g 1,2,5-Benzoselenadiazol (L. J. Troop und Mitarbeiter: Anal.
  • Chem. 32 [1960], 1 807) eingebracht. Nach dem Verschließen wurde die Reaktionsvorrichtung mit Kohlenoxyd durchgespült und der Anfangsdruck des Kohlenoxydes auf 25 bar eingestellt. Nach dem Einschalten des Rührwerkes wurde das Reaktionsgemisch auf 160 0C erwärmt und diese Temperatur 100 Minuten lang gehalten. Wie die gaschromatrabscbe Analyse zeigte, wurde das Nitrobenzol völlig umgesetzt und die Ausbeute an N-(Phenyl)-carbaminsäureäthylester betrug 92% der Theorie.

Claims (17)

  1. Patentansprüche X ) Yerfahren zur Herstellung von N-substituierten Oarbaminsäureestern durch Umsetzen von Nitroverbindungen der allgemeinen Formel R1(NO2)n I worin R1 für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatom(en) oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen durch 1 oder mehr Ealogenatom(e) und/oder durch 1 oder mehr Sauerstoff und/oder Schwefel und/oder Stickstoff und/oder Halogen aufseisende[n] Rest(e) 1-fach oder mehrfach substituierten Alkylrest oder einen durch 1 oder mehr, gegebenenfalls substituierte[n], Arylrest(e) substituierten Alkylrest oder einen nicht substituierten aromatischen Rest mit 1 bis 3 Ringen oder einen durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder durch 1 oder mehr Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff und/oder Halogen aufweisende[n] Rest(e) substituierten aromatischen Rest oder einen durch 1 oder mehr Alkylrest(e) und/oder Arylrest(e) substituierten aromatischen Rest beziehungsweise ein am Kern und/oder in der Seitenkette substituiertes Derivat der aufgeführten Reste-steht und n 1, 2 oder 3 ist, mit Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel R2(Off)m II worin R2 einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis. 20 Eohlenstoffato n) oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoff atomen oder einen durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder durch 1 oder ! mehr Sauerstoff und/oder Schwefel und/oder Stickstoff und/oder Halogen aufweisende[n] Rest(e) 1-fach oder mehrfach substituierten Alkylrest oder einen durch 1 oder mehr, gegebenenfalls substituierte[n], aromatische[n] Rest(e) substituierten Alkylrest oder einen nicht substituierten aromatischen Rest mit 1 bis 3 Ringen oder einen durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder durch 1 oder mehr Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff und/oder Halogen aufweisende[n] Rest(e) substituierten Arylrest oder einen durch 1 oder mehr Alkylrest(e) und/oder Arylrest(e) substituierten aromatischen Rest beziehungsweise ein am Kern und/oder in der Seitenkette substituiertes Derivat der aufgeführten Reste bedeutet und m 1, 2 oder 3 ist, sowie Kohlenoxid in Gegenwart von Wasser, Basen sowie anorganischen und/oder organischen Selenverbipdungen mit katalytisch aktivem Seien, dadurch gekennzeichnet, daß man die katalytisch aktive Form des Selenes aus Selen enthaltenden Verbindungen vor oder während der Carbonylierungsreaktion herstellt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) [ein] Salz(e) von [einer] Schwefel und Selen in einem gemeinsamen Anion enthaltenden Säure(n) verwendet.
  3. 3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Selen enthaltende VerDindung(en) [ein] alkyl- und/oder arylsubstituierte[s] Phosphinselenid(e) verwendet.
  4. 4.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) ein, gegebenenfalls substituiertes, Selenadiazol und/oder Selenadiazol-N-oxyd verwendet.
  5. 5.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) [ein] Salz(e) der Selenocyansäure verwendet.
  6. 6.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en) [ein] Metallcarbonylselenid(e) verwendet.
  7. 7.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Selen enthaltende Verbindung(en-) [einen] substituierte(n) Selenoharnstoff(e) verwendet.
  8. 8.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Selen enthaltende Verbindung Phosphorpentaselenid verwendet.
  9. 9.) Verfahren nach anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wasserkonzentration im Reaktionsgemisch auf 5 . 10-4 bis 5 . 10 g/l einstellt.
  10. 10.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Carbonylierungsumsetzung bei 120 bis 200°C unter einem (bei Raumtemperatur gemessenen) Kohlenoxyddruck von 10 bis 300 bar durchführt.
  11. 11.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Nitroverbindung der allgemeinen Formel IZ Nitrobenzol verwendet.
  12. 12.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Nitroverbindung(en) der allgemeinen Formel ir 2,4- oder 2,6-Dinitroto luol oder ein Gemisch derselben verwendet.
  13. 13.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Nitroverbindung der allgemeinen Formel 11 bis-(4-Nitrophenyl)-methan verwendet.
  14. 14.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Nitroverbindung(en) der allgemeinen Formel If [ein] durch 1 oder mehr Halogenatom(e) und/oder Halogenalkylrest(e) substituierte[s] Nitrobenzol- und/oder Nitrotoluolderivat(e) verwendet.
  15. 15.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Nitroverbindung(en) / der allgemeinen Formel It 1 oder mehr aliphatische Mono- und/oder Dinitroverbindung(en) mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) verwendet.
  16. 16.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Hydroxyverbindung(en) der allgemeinen Formel III 1 oder mehr Alkohol(e) mit 1 bis 3 Kohlenstoffatom(en) verwendet.
  17. 17.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man als [eine] Hydroxyverbindung(en) der allgemeinen Formel III Phenol und/oder Naphthol(e) und/oder 1 oder mehr Derivat(e) derselben verwendet.
    Beschreibung
DE19833347460 1982-12-29 1983-12-29 Verfahren zur herstellung von n-substituierten carbaminsaeureestern Withdrawn DE3347460A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
HU421582A HU194814B (en) 1982-12-29 1982-12-29 Process for producing n-aril-carbamates

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3347460A1 true DE3347460A1 (de) 1984-07-19

Family

ID=10967355

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19833347460 Withdrawn DE3347460A1 (de) 1982-12-29 1983-12-29 Verfahren zur herstellung von n-substituierten carbaminsaeureestern

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE3347460A1 (de)
HU (1) HU194814B (de)

Also Published As

Publication number Publication date
HUT34437A (en) 1985-03-28
HU194814B (en) 1988-03-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0038984B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlensäureestern
EP0106055A2 (de) Verfahren zur Herstellung von Carbamaten
DE1294364B (de) Verfahren zur Herstellung von Urethanen
EP2243768A1 (de) Phenolisches Diazoniumsalz, Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung
EP1893563B1 (de) Herstellung von n-arylcarbamaten und n-arylisocyanaten
EP0003989B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Urethanen
DE2614101A1 (de) Verfahren zur herstellung aromatischer urethane
EP0014845B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Urethanen
DE112011103786T5 (de) Bis(Trifluormethansulfonyl)ethyl tragende Verbindung und Säurekatalysator und Verfahren zum Herstellen derselben
EP0005226B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Urethanen
DE60115403T2 (de) Kontinuierliches verfahren zur herstellung von aromatischen urethanen
DE2555557A1 (de) Verfahren zur herstellung eines aromatischen carbaminsaeurealkylesters
DE3347460A1 (de) Verfahren zur herstellung von n-substituierten carbaminsaeureestern
DE3009489A1 (de) Verfahren zur herstellung von urethanen
EP0135833A2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-alkylpyridinen
DE3405582A1 (de) Verfahren zur herstellung von n-substituierten harnstoffen
EP0016948B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Urethanen
DE1768182C3 (de) Verfahren zur Herstellung aroma tischer Isothiocyanate
DE2527157C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Formylchinoxalin-N↑1↑,N↑4↑-dioxyddimethylacetal
DE69208129T2 (de) Verfahren zur Darstellung von trisubstituierten Harnstoffen mittels reduktiver Carbonylierung
DE2453367C3 (de) Verfahren zur Herstellung von aromatischen oder aromatisch-aliphatisch substituierten Harnstoffen
DE1966434A1 (de) Verfahren zur herstellung von organischen isocyanaten
DE1907595C3 (de) Verfahren zur Herstellung von aromatischen Isocyanaten
EP1035917A1 (de) Verfahren zur herstellung eines katalysators und nach diesem verfahren erhältliche katalysatoren
EP0198370B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Carbamidsäurechloriden sekundärer Amine

Legal Events

Date Code Title Description
8130 Withdrawal