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Bezeichnung : Jaucherührgerät
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Die Erfindung betrifft ein Jaucherührgerät bestehend aus einem, an
einer Halterung befestigtem Lagerrohr und einer in diesem drehbar gelagerten Hohlwelle,
deren hinteres, aus dem Lagerrohr herausragendes Ende ein Antriebsrad oder einen
Kupplungsabschnitt aufweist und an dessen vorderem Ende ein Rührflügel befestigt
ist.
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Solche Jaucherührgeräte sind seit vielen Jahren im Einsatz. Die Hohlwelle
ist vergleichsweise lang, um in allen Bereichen auch großer Jauchegruben rühren
zu können. Die Hohlwellen haben eine Länge von 6m oder sogar mehr. Bei geringen
Antriebsleistungen haben sich diese Jaucherührgeräte im großen und ganzen bewährt.
Neuerdings wird zunehmend eine größere Antriebsleistung verlangt, um die Rührwirkung
in der Jauche zu verbessern. Dabei treten jedoch gewisse Probleme auf. Die Hohlwelle
wird im Bereich des Lagerrohres so stark beansprucht, daß sie sich durchbiegt. Das
wiederum führt zu Schwingungen der Welle im Betrieb, wodurch die Drehzahl begrenzt
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Jaucherührgerät dahingehend
zu verbessern, daß unter
Beibehaltung einer großen Wellenlänge Schwingungen
während des Betriebes mindestens weitestgehend herabgesetzt wären, ohne daß die
Masse der Hohlwelle zu stark vergrößert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hohlwelle
mehrteilig ausgebildet ist und aus einem biegesteifen, im Lagerrohr angeordneten
und sich etwa über dessen Länge erstreckenden Innenwellenteil sowie mindestens einem
längeren aber dünneren und/oder dünnwandigeren Außenwellenteil besteht, und daß
beide Wellenteile koaxial miteinander drehfest verbunden sind.
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Mit der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß dank des biegesteifen
Innenwellenteils Schwingungen im Bereich des Lagerrohres wesentlich herabgesetzt
werden, jedenfalls soweit, daß sie nicht mehr störend sind, daß aber gleichwohl
die Hohlwelle insgesamt kaum schwerer wird als die bisherigen Wellen, da der Außenwellenteil
dünnwandiger ausgebildet ist.
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Das neue Jaucherührgerät kann somit einen stärkeren Antriebsmotor
erhalten, um die Rührwirkung zu verbessern und es kann auch die Drehzahl auf einen
optimalen Wert erhöht werden, ohne daß es zu Vibrationen kommt, die die Lebensdauer
verringern würden.
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Die Erfindung bringt weitere Vorteile. Dank der Trennung der Hohlwelle
in mindestens zwei Teile kann das Lagerrohr mit dem Innenwellenteil für alle Rührgerätegrößen
gleich ausgebildet werden, sodaß eine Anpassung an die jeweilige Grubengröße durch
Verwendung des Außenwellenteils mit entsprechender Länge erreicht wird. Dadurch
ergibt sich eine rationelle Fertigung. Der Benutzer kann das Außenwellenteil vor
Ort auf die ihm passende Länge zuschneiden und dank einfacher Kupplungen zwischen
beiden Wellenteilen mit dem Innenwellenteil verbinden.
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Weiterhin ist dank der mehrteiligen Ausbildung der Hohlwelle der Transport
des Gerätes wesentlich einfacher, da die beiden Wellenteile demontiert transportiert
werden können.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Verbindungsstelle
zwischen beiden Wellenteilen außerhalb des Lagerrohres liegt. Vorzugsweise wird
die Verbindungsstelle in geringem Abstand vom Ende des Lagerrohres angeordnet.
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Eine Weiterbildung besteht noch darin, daß die beiden Wellenteile
durch Ringflansche miteinander verbunden
sind. Die Ringflansche
sind jeweils einstückig an Muffen vorgesehen, welche auf die beiden benachbarten
Enden der Wellenteile aufgesetzt und angeschweißt und/oder angeklebt sind. Mittels
weniger Schrauben lassen sich die beiden Wellenteile unter gegenseitiger Zentrierung
miteinander fest verbinden, wobei jedoch jederzeit die Lösbarkeit gegeben ist.
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Der Gedanke der Längenanpaßbarkeit vor Ort wird noch dadurch weiter
ausgebildet, daß die Muffe und der Ringflansch des auf den Außenwellenteil aufgesetzten
Kupplungsstückes längsgeschlitzt ist, insbesondere aus zwei Hälften besteht und
separat vom Außenwellenteil ist, sodaß der Benutzer das Außenwellenteil auf die
gewünschte Länge abschneiden kann und an dem Ende des gekürzten Außenwellenteils
die Flanschhälften durch Klemmverbindungen befestigen kann, wonach die Verbindung
mit dem Innenwellenteil in der beschriebenen Weise möglich ist.
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Eine alternative Lösung im Rahmen der Erfindung besteht darin, daß
statt der Ringflansche die Wellenteile in ihren Durchmessern so gewählt werden,
daß sie ineinander schiebbar sind und im Überlappungsbereich
mittels
radialer Schrauben miteinander drehfest verbunden werden.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel zeigt, sei die Erfindung
näher erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des neuen Jaucherührgerätes
und Fig. 2 eine Längsschnittansicht durch das Jaucherührgerät im Bereich des Lagerrohres
in größerem Maßstab.
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Fig. 1 zeigt ein Jaucherührgerät 10 mit einem Lagerrohr 12 von etwa
1,BOm Länge an dem ein Stützbock 14 befestigt ist, welcher in einem U-förmigen Halter
16 schwenkbar gelagert ist, der seinerseits um eine lotrechte Achse drehbar an einem
Fuß 18 befestigt ist, der z.B. an einem Rand einer Jauchegrube befestigt werden
kann.
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Im Lagerrohr 12 ist eine Hohlwelle 20 drehbar gelagert, die aus einem
Innenwellenteil 22 und einem Außenwellenteil 24 besteht, die beide durch eine Kupplung
26 miteinander koaxial und drehfest verbunden sind. Die Kupplung
ist
hier beispielsweise als Flanschringupplung dargestellt.
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Am unteren Ende des Außenwellenteils 24 befindet sich der Rührflügel
28.
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Einzelheiten gehen aus Fig. 2 hervor. Die Hohlwelle 12 hat an ihren
beiden Enden angeschweißte Muffen 30, 32 größeren Durchmessers, in denen Kugellager
34, 36 befestigt sind, deren Innenringe auf Rohrstücken oder Muffen 38, 40 befestigt
sind, welche über die Enden des Innenwellenteils 22 geschoben und an diesem angeschweißt
sind. Das Innenwellenteil 12 steht über die Lagermuffe 40 vor. Das überstehende
Ende dient zur Aufnahme einer Befestigungshülse 42, mit deren Flansch eine Riemenscheibe
44 verschraubt ist, die von einem Antriebsmotor 46 über dessen Riemenscheibe und
einen nicht dargestellten Antriebsriemen angetrieben wird. Die Hülse 42 ist mittels
eines Keils 48 mit dem Innenwellenteil 22 drehfest verbunden. Die Axialsicherung
erfolgt mittels einer radialen Schraube. Dank dieser Gestaltung kann die Büchse
42 mit der Riemenscheibe 44 leicht abgenommen und durch eine Büchse 50 ersetzt werden,
welche einen Steckzapfen zur Kupplung mit der Zapfwelle eines Traktors aufweist.
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Wie in Fig. 2 deutlich gezeigt ist, besteht das Innenwellenteil 22
aus einem starkwandigen Rohr, das in der Praxis eine Wandstärke von 8 mm hat. Der
Außendurchmesser beträgt 80 mm und die Länge etwa 1,80 m.
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Das Außenwellenteil 24 ist wesentlich länger. Die Länge beträgt etwa
6m. Der Durchmesser ist im Ausführungsbeispiel geringfügig größer als derjenige
des Innenwellenteils, um zu einer geringen Wandstärke von 2 mm oder allenfalls 3
mm zu kommen.
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Eine einfache Verbindungsmöglichkeit der beiden Wellenteile 22, 24
ist in der Zeichnung nicht dargestellt, weil sie auch ohne Zeichnung verstanden
werden kann.
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Der Innendurchmesser des Außenwellenteils entspricht mindestens an
den gegenüberliegenden Enden dem Außendurchmesser des Innenwellenteils, sodaß das
Außenwellenteil auf das Innenwellenteil geschoben werden kann, womit die Zentrierung
gewährleistet ist. Mittels radialer am Umfang versetzter Schrauben können die beiden
Wellenteile in einfacher Weise miteinander sicher verbunden werden.
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Die Verbindung der beiden Wellenteile 22, 24 kann auch schraubenlos
erfolgen, denn im Uberlappungsbereich lassen sich die beiden Wellenteile miteinander
verkleben.
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Auch ist ein Verschweißen längs des Umfangsrandes des
im
Durchmesser größeren Wellenteils möglich.
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Im Ausführungsbeispiel wird eine Flanschverbindung der beiden Wellenteile
22, 24 gezeigt. Die Muffe 38, die vom Kugellager 34 abgestützt wird hat im geringen
Abstand vom Ende des Lagerrohres 12 einen Ringflansch 52, der mit einem entsprechenden
Ringflansch 54 über miteinander fluchtende Axialbohrungen 56 und durch diese hindurchgreifender
Schrauben miteinander fest verbunden werden kann. Dabei weist der Ringflansch 52
einen ringförmigen Absatz auf, der zur Zentrierung in eine entsprechende ringförmige
stirnseitige Ausnehmung des Flansches 54 eingreift. Der Ringflansch 54 ist einstückig
mit einer Muffe 58 ausgebildet, in die das obere Ende des Außenwellenteils 24 eingeschoben
und durch Kleben, Schweißen drehfest verbunden ist.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Muffe 58 mit dem Ringflansch 54 zweiteilig
ausgebildet, d.h. es sind zwei Hälften vorgesehen, die mittels radial vorstehender
Lappen miteinander rohrschellenartig verklemmt werden können. Diese Ausbildung erleichtert
die Montage am Benutzungsort, denn der Benutzer kann das mit einer Länge von etwa
6 m gelieferte Außenwellenteil 24 auf die ihm passende Länge abschneiden, wonach
er ja dann nur die zweiteilige Flanschmuffe 54, 58 am Ende
des
Wellenteils 24 festklemmen muß, um das Wellenteil 24 mit dem Wellenteil 22 in der
schon beschriebenen Weise verbinden zu können.
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Wie in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt ist, kann sich vom Stirnende
des Außenwellenteils 24 ein rohrförmiger Zapfen in das Innenwellenteil 22 hineinerstrecken,
womit eine exakte Zentrierung erreicht wird.
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