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Vorrichtung zum Regeln der Schutzgaszufuhr in den Lagerbehälter für
feuergefährliche Flüssigkeiten. Man war bisher bestrebt, bei Lagerbehältern für
feuergefährliche Flüssigkeiten, die unter einem Druckschutzgas lagern oder abgezapft
werden, die Förder- und Einlaßrohre zum Schutz gegen das Austreten von Flüssigkeit
bei auftretenden Undichtigkeiten aus konzentrischen Leitungen mit -einem Gasmantel
um das Flüssigkeitsrohr herzustellen. Den Lagerbehälter, der doch eigentlich ständig
von Flüssigkeit erfüllt ist, versah man nicht mit solchen Sicherheitsmaßnahmen.
Man nahm an, daß, wenn man ihn sachgemäß herstellte, er widerstandsfähig und dicht
genug sei. Das Gleiche gilt offenbar auch für die Rohrleitungen, wenn man sie z.
B. aus nahtlosem Siemens-Martin-Stahl o. dgl. herstellt, da dieser Stoff hohen Zug-,
Druck- und Biegungsmomenten standhält. Sieht man also von diesen Doppelmantelrohren
gänzlich ab, so bleibt nur noch übrig, an den einfachen Rohrsträngen, die man auch
gegenüber Bleirohren von weiteren Abmessungen in ansehnlicheren Teillängen verlegen
kann, die Rohrverbindungen so herzustellen, daß sie jederzeit leicht in ihren Dichtungen
überwacht werden können, und daß schon die geringste Urdichtigkeit an diesen Verbindungsstellen
die Anlage so außer Betrieb setzt, daß nicht mehr gefördert werden kann.
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Nachdem es gelungen ist, durch das Hauptpatent 332756 eine Vorrichtung
zum Regeln der Schutzgaszufuhr in den Lagerbehälter so auszubilden, daß das in einer
Reglerkammer eingeschlossene Schutzgaskissen die Aufrechterhaltung der Schutzgaszufuhr
in den Lagerbehälter ermöglicht, solange die Dichtigkeit der Reglerkammer vorhanden
ist, daß aber, wenn durch eine geringste Urdichtigkeit an dieser Stelle der Reglerdruck
entweicht, die Anlage außer Betrieb gesetzt wird, hat man weiterhin nur nötig, die
Reglerkammer mit Erweiterungskammern an den Rohrverbindungen und etwaigen Kesselabfianschungen
in zwangläufige Verbindung zu bringen, um die gleiche Wirkung bei Undichtigkeiten
der Rohrverbindungen zu erzielen.
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Um dies zu erreichen, wird gemäß der vorliegenden Erfindung die im
Hauptpatent geschützte Reglerkammer mit einzelnen Kammern verbunden, die sich innerhalb
der Rohrverbindungen, z. B. der Flansche oder Muffen oder des Mannlochdeckels am
Lagerkessel befinden.
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Auf der Zeichnung stellen die Fig. i bis q. drei Ausführungen von
derart ausgebildeten Rohrverbindungen dar, während die Fig. 5 eine Anlage zum Lagern
und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten wiedergibt, bei der alle Rohrverbindungen
und der Mannlochdeckel mit der Reglerkammer nach dem Hauptpatent verbunden sind.
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Die Fig. i und 2 stellen eine Rohrverbindung dar, bei der die beiden
Enden der Rohre i und 2 mittels Flansche 3 miteinander verbunden sind. Die beiden
Flansche besitzen eine Ringkammer
4, die zwei verschließbare Auslässe
5, 6 hat. An einem der Auslässe 5, 6 ist ein dünnes Rohr angeschlossen, das zu der
Reglerkammer führt. Der zwischen den Flanschen liegende Dichtungsring 7 hat ein
oder mehrere Löcher 9, um die Ringkammerhälften 4. miteinander in Verbindung zu
bringen. Außerdem sind in den Gewindeteilen der Flansche Ringkammern 4a angebracht,
die mit den Auslässen 5 verbunden sind. Zusammengepreßt wird das Flanschenpaar durch
eine entsprechende Anzahl Schrauben B. -Die . Fig. 3 stellt ein Doppelmantelrohr
dar, dessen Förderrohre 1 und 2 mittels einer Bleipackung io in die Flansche 3 eingedichtet
und dessen Mantelrohre I und II in die Flansche 3 eingeschraubt sind. Im übrigen
ist diese Rohrverbindung ebenso ausgebildet wie die der Fig. 1 und z. Bei dieser
Anordnung werden die Kammern 4a der Mantelrohre I und Il mit den Auslässen 5 der
Flansche 3 verbunden.
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Die Fig. 4 gibt eine einfache Vermuffung von Rohrenden wieder. Die
beiden Rohre 1 und 2 werden mit Rechts- und Linksgewinden versehen und durch eine
gemeinsame Muffe 3a gegen die Dichtung 7 zusammengepreßt und dadurch gedichtet.
Die Muffe 3a besitzt nahe ihren beiden Enden die Ringkammern 4a, die durch eine
Bohrung 5a miteinander verbunden sind und verschließbare Auslässe 611 besitzen,
an welche die zur Reglerkammer führenden dünnen Rohre angeschlossen werden.
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Bei den Rohrverbindungen nach den Fig. 1 und 4 wird der eine Auslaß
6 bzw. 6a blind verschraubt, wenn eine Fortführung zur Nachbarkammer durch ein Verbindungsrohr
nicht erwünscht ist. Um das Gleiche auch in der Anordnung nach Fig. 3 zu erreichen,
läßt man einen der Kanäle 5 wegfallen.
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In der Fig. 5 ist eine mit Druckschutzgas arbeitende Anlage schematisch
dargestellt, bei der alle Rohrverbindungen und der Mannlochdeckel mit der Reglerkammer
verbunden sind. Die Schutzgasflasche 11 steht mit dem Dreikammerregler I2 in Verbindung,
der den hohen Druck des Schutzgases auf die Gebrauchsspannung vermindert und diese
Spannung durch das Ventil 13 und die Rohrleitung ig dem Lagerbehälter 21 zuführt.
Mit diesem sind zwei Zapfventile 14, 15 verbunden. Vom Zapfventil 14 führt eine
nicht gemantelte einfache Förderleitung 18 nebst der Schutzgasleitung 19 zum Lagerbehälter
21. Die Rohrstücke sind hier durch Flansche nach Fig. 1. und 2 oder durch Muffen
nach Fig. 4 verbunden. Die Leitung selbst soll eine längere Förderleitung nach einer
entfernten Zapfstelle sein. Durch die dünnen Prüfrohre 22, 23 sind die Flansch-
oder Muffenkammern »mit der Reglerkammer des Dreikammerreglers 12 verbunden, während
das Prüfrohr 24 die Mannlochkammerdichtung mit der Reglerkammer verbindet, um auch
die Verschraubung des Mannloches zu überwachen.
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Das Zapfventil 15 ist durch die Gasleitung 2o und durch das Förder-
und Einfüllrohr 16 mit dem Lagerbehälter a1 verbunden. Das Förderrohr 16 ist von
einem Mantelkammerrohr 17 umgeben. Die Verbindung der einzelnen Rohrkammerstücke
erfolgt hier nach Fig.3. Die Prüfrohre 25, 26 führen zu den Flanschkammern. Die
Verbindung von einem zum benachbarten Flanuchenpaar übernimmt bei der gemantelten
Leitung 16, 17 die Mantelkammer selbst, wie in Fig. 3 dargestellt ist, so daß eine
Anzahl Mantelstücke und Flanschkammern zusammengefaßt werden können, um an Prüfrohren
zu sparen. Bei der Förderleitung 18 wird von Flanschen- zu Flanschenpaar oder von
Muffe zu Muffe die Verbindung durch dünne Rohre besonders bewirkt.
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Durch die Bauart des Zapfventils 14 bzw. 15 kann nach jedesmaligem
Zapfen die feuergefährliche Flüssigkeit aus dem Förder- oder Einfüllrohr in den
Lagerkessel zurückfließen. Mithin wird in der Ruhestellung der Anlage auch im Innern
dieser Rohre 16, 18 der gleiche Gasdruck herrschen, wie im Lagerbehälter 21, während
in der Reglerkammer des Dreikammerreglers ein etwas höheier Gasdruck herrscht. Tritt
nun der Fall ein, daß die Dichtung 7 (Fig. 1) zwischen Rohrinnerem und Ringkammer
4. oder die Gewinde zwischen Rohrinnerem (Fig. 4) und den Kammern 4a undicht werden,
so bläst durch diese Undichtigkeit der Druck in der Reglerkammer des Dreikammerreglers
12 in das Förderrohr ab. Die Folge davon ist, daß die Anlage außer Betrieb gesetzt
wird, wie dies im Hauptpatent näher erläutert ist. Das Gleiche tritt auch ein, wenn
eine der Kammern 4 oder 4a nach außen hin undicht wird. Dann entweicht der Druck
aus diesen Kammern, mithin auch aus der Reglerkammer des Dreikammerreglers 12 ins
Freie. Dieser sperrt auch hier wieder die Schutzgaszufuhr ab und gibt außerdem die
Möglichkeit, sofort die schadhafte Stelle aufzufinden. Tritt eine Undichtigkeit
nach außen und nach innen zu gleicher Zeit ein, so wird auch hierbei sinngemäß die
Anlage außer Betrieb gesetzt und das Gas des Lagerkessels entweicht durch die Undichtigkeit
ins Freie, ohne daß feuergefährliche Flüssigkeit austreten kann. Hierdurch wird
die gesamte Anlage drucklos.