DE334312C - Verfahren fuer das Anlassen von Verbrennungskraftmaschinen - Google Patents

Verfahren fuer das Anlassen von Verbrennungskraftmaschinen

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DE334312C
DE334312C DE1919334312D DE334312DD DE334312C DE 334312 C DE334312 C DE 334312C DE 1919334312 D DE1919334312 D DE 1919334312D DE 334312D D DE334312D D DE 334312DD DE 334312 C DE334312 C DE 334312C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02NSTARTING OF COMBUSTION ENGINES; STARTING AIDS FOR SUCH ENGINES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • F02N99/00Subject matter not provided for in the other groups of this subclass
    • F02N99/002Starting combustion engines by ignition means

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Output Control And Ontrol Of Special Type Engine (AREA)

Description

  • Verfahren für das Anlassen von Verbrennungskraftmaschinen. Einspritzmaschinen mit Selbstzündung, bei denen der fein verteilte flüssige Brennstoff direkt in den Verbrennungsraum eingeführt wird, besitzen nur dann sofortige Betriebsbereitschaft, wenn auch bei kalter Maschine die Vergasung und Zündung des Brennstoffes durch die Verdichtungswärme allein mit Sicherheit erreicht wird. Hierzu sind aber hohe Verdichtungsdrucke, erfahrungsgemäß über 3o Alm., erforderlich, was viele Nachteile hat.
  • Demgegenüber können Verbrennungskraft-Maschinen, bei denen die Selbstzündung des eingespritzten flüssigen Brennstoffes durch die Verdichtungswärme nicht allein bewirkt werden kann, sondern nur durch zusätzliche Wärme von Wandungsteilen des Verbrennungsraumes, die im normalen Betriebe durch die Verbrennungen selbst erhitzt bleiben, mit wesentlich geringeren Verdichtungsspannungen - meist zwischen io und 2o Atm. - betrieben werden. Trotzdem bei diesen Maschinen im Gegensatz zu den erstgenannten durch die Verbrennung meist eine beträchtliche Drucksteigerung eintritt, sind die bei ihnen auftretenden Höchstdrucke viel geringer als bei jenen. Dafür haben sie aber den Nachteil, daß das Anlassen nur nach vorherigem Erhitzen der im Betriebe warm bleibenden Wandungsteile möglich ist.
  • Um für dieses Anwärmen äußere Flammen und deren Feuersgefahr zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, diese Maschinen mit einem ohne Vorwärmung vergasbarem Hilfsbrennstoff anzulassen, der durch eine elektrische Hilfszündung entflammt wird, und sie mit diesem so lange zu betreiben, bis die Wandungen für den Betrieb mit dem normalen schwerer flüchtigen Brennstoff genügend warm geworden sind. Diese leicht flüchtigen Hilfsbrennstoffe vertragen aber, wenn Frühzündungen beim Anlaßbetriebe vermieden werden sollen, nur geringere Verdichtungsgrade als bei diesen Verbrennungsmaschinen meist angewandt werden. Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, den normalen Verdichtungsraum für den Anlaßbetrieb durch Hinzuschalten eines Hilfsraumes derart zu vergrößern, daß diese Anlaßbrennstoffe verwendbar sind.
  • Durch dieses Anlaßverfahren werden zwar äußere Flammen vermieden, der leicht vergasbare Hilfsbrennstoff bildet aber eine neue Feuersgefahr und macht besondere Vorrichtungen erforderlich. Nach der Erfindung soll zum Anlaufen von Maschinen der zweiten Art sowohl äußere Vorwärmung als auch der Hilfsbetrieb mit dem leicht vergasbaren Brennstoff vermieden werden, und das Anlassen soll bei verhältnismäßig niedrigen Drucken erfolgen.
  • Zu diesem Zwecke wird beim Anlassen der kalten Maschine der Verdichtungsraum im Gegensatz zu den bekannten Maschinen verkleinert, und zwar so stark, daß er nur etwa noch den fünfzehnten Teil des Volumens zu Beginn der Verdichtung beträgt. Die nunmehr am Ende der Verdichtung vorhandene Temperatur ist ausreichend, um den alsdann eingespritzten schwer vergasbaren Brennstoff auch bei kalter Maschine mit Sicherheit zu zünden. Hierdurch würde aber, allein schon infolge der Verdichtung, der Druck <<uf etwa 35 Atin. gesteigert und - ganz abgesehen von der durch die Verbrennung noch darüber hinaus erfolgenden Drucksteigerung - der Vorteil der verhältnismäßig niedrigen Drucke nicht vorhanden sein.
  • Dieses vermeidet die Erfindung dadurch, cfaß gleichzeitig mit der zum Anlassen erfolgenden Verkleinerung des Verdichtungsraumes zwangläufig ebenfalls der Druck der Ladung zu Beginnt der Verdichtung gegenüber dem im normalen Betriebe zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Drucke erheblich verringert wird. Es wird hierbei von der berannten Tatsache Gebrauch gemacht, daß die durch die Verdichtung erfolgende Temperatursteigerung bei gleicher Anfangstemperatur nicht von der Höhe des Druckes selbst, sondern vom Verhältnis der Drucksteigerung abhängt, oder was gleichbedeutend ist-von dein räumlichen Verdichtungsverhältnis. Die zum sicheren Zünden erforderliche Endtemperatur der Verdichtung wird also unbeschadet des niedrigen Enddruckes erreicht.
  • ;Fig. i bis 3 stellt die Erfindung in Anwendung auf eine Viertakteinspritzmaschine dar. Fig. i kennzeichnet den Zustand des normalen Betriebes. Fig. z denjenigen des Anlaßbetriebes, der so lange durchgeführt wird, bis die Wandungen für die Umschaltung auf normalen Betrieb genügend warm geworden sind. In Fig. 3 bedeutet g das Druckdiagramm im normalen Betriebe bei Normallast, 1L das Anlaßdiagramm im Anlaßbetriebe. Im Zustande des normalen Betriebes befindet sich der zum Verkleinern des Verdichtungsraumes dienende Kolben a in der äußeren Stellung (vgl. Fig. i). Hierbei ist die Größe des Verdichtungsraumes, z. B. % des gesamten Zylinderraumes V, zu Beginn der Verdichtung, dementsprechendbeträgtderVerdichtun@senddruck 13 Atm. (Fig. 3). Die Zündung des durch Düse b eingespritzten Brennstoffes findet durch die Verdichtungswärme zuzüglich der Wärme heißer Wandungen, insbesondere der ZVandung c, statt, wonach eine weitere Drucksteigerung auf etwa 26 Atm. eintritt. Die Regulierung erfolgt in bekannter Weise durch Veränderung der eingespritzten Brennstoffmenge.
  • Zum Anlassen der kalten Maschine wird durch Handhebel d der Kolben a in seine innere Stellung gebracht (vgl. Fig.2) und hierdurch der V erdichtungsraum auf etwa 115 des Volumens V, zu Beginn der Verdichtung verkleinert (Fig. 3). Gleichzeitig wird aber auch durch den Verschlußschieber e die Einlaß--iffnung geschlossen. Beim Saughube kann nunmehr Luft nur noch durch die vom Ventil f freigelegte kleine Üffnung eintreten, so daß . während des ganzen Saughubes eine starke Drosselung stattfindet, und der Druck der Luft am Ende desselben und zu Beginn des Verdichtungshubes nur noch z. B. o,5 Atm. abs. beträgt. Infolge der fünfzehnfachen räumlichen Verdichtung steigt der Druck am Ende der Verdichtung auf i9 Atm., und dementsprechend die Temperatur der Ladung auf einen solchen Betrag, daß der eingespritzte Brennstoff mit Sicherheit entzündet wird. Das erste Anwerfen der :Maschine kann dabei in bekannter Weise durch Druckluft erfolgen. Nach den ersten Umdrehungen wird die Druckluft abgesperrt und Luft unter starker Drosselung durch Ventil f angesaugt. Sind nach einigen Minuten des Anlaßbetriebes die Wandungen der iflaschine warm geworden, so wird auf die Stellung des normalen Betriebes (Fig. i) umgeschaltet.
  • Wesentlich ist, daß die zu diesem Anlaßverfahren erforderliche Herabsetzung des Druckes beim Ansaugen durch Drosselung während der ganzen Ladeperiode erfolgt. Denn nur so wird vermieden, daß die Druckverminderung auch eine gleichzeitige Verininderung der Ladungstemperatur zu Beginn der Verdichtung zur Folge hat, die wiederum eine wesentliche Verminderung der Temperatur zu Ende der Verdichtung verursacht und damit die Zündsicherheit aufhebt.
  • Daß bei Druckverminderung durch Drosseln keine oder nur ganz geringe Abkühlung eintritt, wird durch die Erfahrungen der Therniodynamik bestätigt (s. Schule »Technische Thermodynamik« Band I, 3. Aufl., S.236 u. f., Springer 1917). Diese schädliche Temperaturverminderung wird nicht vermieden, wenn die Druckverminderung statt durch Drosselung beispielsweise durch Schluß des Einlaßventiles vor beendigtem Hub erzielt wird, wobei für den ersten Teil des Ladehubes ungedrosseltes Einströmen stattfindet, alsdann nach plötzlichem Schluß des Einlaßventils die Ladung während des restlichen Saughubes@expandiert wird. Wenn auf diese Weise der- Druck, z. B. auf o,5 Atm., herabgesetzt wird (gegenüber o,9 Atm. im Diagramm des normalen Betriebes), so wird dabei die Ladung um 35° abgekühlt, und die Kompressionsendtemperatur wird um ein Vielfaches dieses Betrages erniedrigt. -Bei der Anwendung des die Erfindung bildenden Verfahrens auf Zweitaktmaschinen muß entsprechend verfahren werden, und auch bei diesen die Verminderung des Ladungsdruckes zu Beginn der Verdichtung durch Drosselung der eintretenden Luft herbeigeführt werden. ' Es sind nun bereits Verbrennungskraftmaschinen bekannt, bei denen Veränderung des Verdichtungsraumes und Drosselung der Ladung angewandt wurde. Hierbei handelt es sich aber um Verbrennungskraftmaschinen, die meist ein brennbares Gasluftgemisch verdichten, welches durch eine besondere Zündung entflammt wird. Bei diesen wurde Drosselung und Veränderung des Verdichtungsraumes im Zusammenhang mit der Leistungsregulierung benutzt, um den bei kleinen Lasten infolge starker Drosselung sehr niedrigen Verdichtungsdruck zu steigern. Diese Gründe kommen bei der Maschinengattung, auf die sich die Erfindung bezieht, nicht in Betracht. Die Erfindung besteht darin, für das Anlassen und Anwärmen von Verbrennungskraftmaschinen, bei denen im normalen Betriebe die Verdichtungswärme zur Selbstzündung des in den Verbrennungsraum .eingespritzten flüssigen Brennstoffes nicht genügt, sondern hierzu außerdem die Wärme von Wandungen des '\Terdichtungsraumes erforderlich ist, mit einer - so weit gehenden Verkleinerung des normalen Verdichtungsraumes, daß bei kalter Maschine Selbstzündung erreicht wird, gleichzeitig und zwangläufig eine - im wesentlichen durch Drosselung und daher ohne merklichen Temperaturabfall bewirkte - im Vergleich zum normalen derartige' Verminderung des Ladungsdruckes zu Beginn der Verdichtung zu verbinden, daß beim Anlassen trotz des erhöhten Verdichtungsverhältnisses die relativ niedrigen Höchstdrucke des Normalbetriebes nicht wesentlich überschritten werden und der Normalbetrieb ohne äußere Vorwärmung oder Anlaßbetrieb mit Hilfsbrennstoff erreicht werden kann.
  • Die Höchstdrucke beim Anlassen bleiben auch dann noch genügend niedrig, wenn der Verdichtungsenddruck beim Anlassen größer ist als der im Normalbetriebe (Fig. 3). Denn infolge der starken Herabsetzung des Ladungsdruckes zu Beginn der Verdichtung befindet sich beim Anlaßbetriebe im Zylinder eine viel geringere Luftmenge als im Normalbetriebe, es kann also nur eine kleinere Brennstoffmenge verbrennen und die Drucksteigerung durch die Verbrennung bleibt entsprechend gering. Der gleichzeitig hierdurch bedingte Nachteil, daß die Maschine beim Anlaßbetriebe nicht mit der vollen-Leistung belastet werden kann, wird dadurch verkleinert, daß die beim Anlassen zur Verbrennung gelangende kleinere Brennstoffmenge infolge .des größeren Verdichtungsverhältnisses besser ausgenutzt wird.
  • Zur vollständigen Sicherheit gegen unzulässige Höchstdrucke ist es erwünscht, daß die für das Anlassen notwendige Herabsetzung des Druckes der Ladung zu Beginn der Verdichtung unter allen Umständen erreicht wird. Sie muß also z. B. unabhängig sein von der in der ersten Anlaßperiode von Null bis auf den Normalwert ansteigenden Drehzahl. Dies ist z. B. bei einfachem Drosseln der Ansaugöffnung nicht der Fall. Gemäß der Erfindung soll daher die mit der Vergrößerung der Verdichtung zwangläufig herbeigeführte Druckverminderung derart bewirkt werden, daß der erforderliche Kleinstwert stets selbsttätig erreicht wird. Dies kann z. B,, wie in Fig. a, dadurch geschehen, daß beim Anlassen Luft nur durch das Ventil j einströmen kann, welches nur nach Erreichung eines bestimmten Unterdruckes im Zylinder sich öffnet.
  • Um auch während der kurzen Zeit der Umstellung vom Anlaßbetrieb auf Normall3etrieb ungewollte Höchstdrucke auszuschließen, soll gemäß der Erfindung die Druckverminderung erst dann aufgehoben werden, wenn die Verkleinerung des Verdichtungsraumes ganz oder nahezu ganz aufgehoben ist. Dies kann z. B. nach der in Fig. i und a angedeuteten Art dadurch geschehen, daß der Luftschieber e erst während des letzten Teiles der Auswärtsbewegung des Kolbens c geöffnet wird.

Claims (1)

  1. F'ATCN'r-A\SPRÜCiiR: i. Verfahren für das Anlassen von Verbrennungskraftmaschinen, bei denen im normalen Betriebe die Verdichtungswärme zur Selbstzündung des in den Verbrennungsraum eingespritzten flüssigen Brennstoffes allein nicht genügt, sondern hierzu außerdem die @V ärme von '\Ä'andungen des Verdichtungsraumes erforderlich ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Verkleinerung des normalen Verdichtungsraumes gleichzeitig und zwangläufig eine - hauptsächlich durch Drosselung ohne merklichen Temperaturabfall bewirkte - Herabsetzung des Ladedruckes erfolgt, so daß der Druck zu Beginn der Verdichtung geringer als im normalen Betriebe ist. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verminderung des Verdichtungsanfangsdruckes durch besondere Vorrichtungen, z. B. -durch ein -kleines; selbsttätig wirkendes Ventil, unabhängig von der Größe der Drehzahl erreicht wird. 3. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die während des Anläßbetriebes notwendige- Druckverminderung der Ladung erst dann aufgehoben wird, wenn der normale Verdichtungsraum ganz oder nahezu ganz hergestellt ist.
DE1919334312D 1919-02-05 1919-02-05 Verfahren fuer das Anlassen von Verbrennungskraftmaschinen Expired DE334312C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE953481C (de) * 1952-02-08 1956-11-29 Modag Motorenfabrik Darmstadt Zweitakt-Dieselmotor mit Einlassschlitzen und einem seitlich neben dem Zylinder angeordneten Brennraum
US2970581A (en) * 1957-11-15 1961-02-07 Georges Raymond Internal combustion engines the compression ratio of which is adjustable in operation
US4770136A (en) * 1987-09-14 1988-09-13 Brunswick Corporation Kerosene engine with kerosene start

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE953481C (de) * 1952-02-08 1956-11-29 Modag Motorenfabrik Darmstadt Zweitakt-Dieselmotor mit Einlassschlitzen und einem seitlich neben dem Zylinder angeordneten Brennraum
US2970581A (en) * 1957-11-15 1961-02-07 Georges Raymond Internal combustion engines the compression ratio of which is adjustable in operation
US4770136A (en) * 1987-09-14 1988-09-13 Brunswick Corporation Kerosene engine with kerosene start

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