DE3337955A1

DE3337955A1 - Verfahren zur herstellung von formteilen

Info

Publication number: DE3337955A1
Application number: DE19833337955
Authority: DE
Inventors: Walter 8903 Bobingen Vöst
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-10-19
Filing date: 1983-10-19
Publication date: 1985-05-02
Also published as: DE3337955C2

Description

Verfahren zur Herstellung von Formteilen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus klebergebundenem textilen Material, bei welchem zerkleinertes textiles Material , das mit einem Kleber vermischt wird, bis zum Abbinden des Klebers in einer Form gehalten wird.
Es ist bekannt, zur Herstellung von Wärme- und Schalldämmplatten textiles Material zu verwenden, welches mit einem flüssigen Kleber benetzt wird. Das textile Material wird zwischen zwei Formflächen gehalten, so lange, bis der Kleber abgebunden hat. Je nach Art des verwendeten Klebers entstehen Platten oder Matten, welche relativ elastisch sind. Besteht das textile Material aus thermoplastischen Kunststofffasern, dann ist es auch bekannt, durch Einwirken von Hitze diese Fasern teilweise zum Schmelzen zu bringen, so daß sich Fasern an ihren Berührungsstellen miteinander verbinden.
Auch hier ergeben sich platten oder Matten mit den vorgenannten elastischen Eigenschaften.
Sollen die Wärme- und Schalldämmplatten relativ steif sein, dann ist es bekannt, zu ihrer Herstellung mehr oder weniger stark geschäumtes Polyurethan zu verwenden. Diese weisen jedoch den Nachteil einer leichten Brennbarkeit auf. Es sind auch Dämmplatten aus anderen Kunststoffen bekannt, die eine verschlechterte Brennbarkeit aufweisen, jedoch sind hier die Herstellkosten größer als bei der Verwendung von Polyurethan. Als Wärme- und Schalldämmplatten dienen auch Holzspanplatten, die mehr oder weniger stark verpresst sind.
Letztlich ist bekannt, für derartige Dämmplatten stark geschäumten Beton zu verwenden.
Bei der Verarbeitung von Fasern zu Fäden, Vliesen, Gespinsten, Gewirken und Geweben entstehen erhebliche Mengen an Abfällen. Soweit diese aus natürlichen Fasern bestehen, ist deren Wiederverwendung möglich, bestehen die Abfälle jedoch aus Kunststofffasern, wie beispielsweise aus Polyesterfasern, dann ist deren Wiederverwendung als Ausgangsmaterial für die Faserherstellung durch Einschmeizen im Regelfall wegen der vorhandenen Verunreinigungen ausgeschlossen. Solche Abfälle werden deshalb auf Halde geschüttet. Im Regelfall verrotten derartige Abfälle nicht. Es besteht die Aufgabe, textiles Abfallmaterial , welches insbesondere aus Kunststofffasern besteht, zu Wärme- und Schalldämmplatten zu verarbeiten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend erläutert.
Abfälle aus Polyestervlies, bekannt unter dem Handelsnamen Trevira-spunbond, wurden in einem Reißwolf zu Reißwolle gleichmäßig zerkleinert. 90 Ges.% dieser Reißwolle wurden 10 0 pulverförmiger Kleber beigegeben.
Der Kleber bestand aus 85 Gew.% nicht ausgehärtetem Epoxidharz unter der Handelsbezeichnung Movilith LOM 1160 und 15 Gew.% pulverförmigen Katalysator unter der Bezeichnung Additol VXT 1083. Die Reißwolle und der pulverförmige Kleber wurden innig vermischt. Die so erhaltene Mischung wurde fünf Minuten lang zwischen zwei beheizten Press-stempeln verpresst. Die Temperatur der beheizten Press-stempel betrug hierbei 2000C. Der Pressdruck betrug 370 bar. Auf diese Weise wurde eine Wärme- und Schalldämmplatte von 2m2 mit einer Dicke von lOmm erhalten.
Die so erhaltene Dämmplatte wieß eine Wärmeleitfähigkeit von 0,057 W/mK und einen Wärmedurchlaßwiderstand von 0,44 m2K/W auf. Die Trittschalldämmung wurde nach DIN 52210 gemessen, wobei sich ein Trittschallverbesserungsmaß von 32dB ergab. Das Flächengewicht der Platte 2 betrug 8,2 kg/m Weiterhin wurde die Platte auf ihren thermischen und auf ihren Feuchte Ausdehnungskoeffizienten sowie auf ihre Wasseraufnahme untersucht. Der thermische Ausdehnungskoeffizient wurde ermittelt bei 50 ,°Ó relativer Feuchte im Temperaturbereich zwischen OOC und 50°C.
Er betrug 1,53 . 10 5 -1 . Dies bedeutet, daß sich eine Im lange Probe bei einer Temperaturerhöhung um 100C um 0,153mm lenkt.
Der feuchte Ausdehnungskoeffizient wurde ermittelt bei einer Temperatur von 200C und sich verändernder Luftfeuchtigkeit. Der ermittelte Wert betrug 8,63 . 10-6 % r.F.-1 Danach lenkt sich eine Im lange Probe bei einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit um 10°ó r.F um 0,086mm, konstante Temperatur vorausgesetzt.
Zur Ermittlung der Wasseraufnahme aus feuchter Luft wurden Proben bei 200C in einer Klimakammer gelagert und dabei die Luftfeuchtigkeit variiert. Es ergab sich eine Wasseraufnahme von 1,73 . 10-2 Gew.%/%r.F., was bedeutet, daß bei einer Änderung der relativen Luftfeuchte um 10 das Gewicht der Platte sich um ca. 0,17°ó ändert.
Die vorgenannten Werte zeigen, daß die Platte sehr gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften aufweist und gegenüber Temperatur und Feuchte sehr formstabil ist.

Claims

Ansprüche Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus klebegebundenem textilen Material , bei welchem zerkleinertes textiles Material , das mit einem Kleber vermischt wird, bis zum Abbinden des Klebers in einer Form gehalten wird, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß als Ausgangsmaterial Abfälle aus Kunststofffasern verwendet und einem Reißwolf zugeführt werden, die dabei entstehende Reißwolle in einem Mischer mit pulverförmigem nicht ausgehärtetem Epoxidharz unter Zugabe von pulverförmigen Katalysator vermischt und sodann in einer Presse bei einer Temperatur von etwa 2000C und einem Druck von etwa 350 bar verpresst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t ,daß Temperatur und Druck etwa 5 Minuten auf die Mischung wirken.
3. Verfahren nach Anspruch l oder 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß etwa 90 Gew.S Reißwolle etwa 10 Gew.,°Ó Pulver beigemischt wird das zu etwa 65 Gew.,°Ó aus Epoxidharz und zu etwa 15 Gew.°Ó aus Katalysator besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß als Abfälle Fasern, Fäden, Vliese, Gespinste, Gewirke und Gewebe aus Polyester verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Mischung zwischen zwei beheizten Press-stempeln zu einer Platte verpresst wird.
6. Verwendung einer nach einem der Ansprüche 1 bis 5 hergestellten Platte als Wärme- und Schalldämmplatte.