DE3336842A1 - Regelverfahren fuer eine fluessigkeitsgekuehlte kabelanlage - Google Patents
Regelverfahren fuer eine fluessigkeitsgekuehlte kabelanlageInfo
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Description
BBC Aktiengesellschaft
BROWN,BOVERI & CIE
BROWN,BOVERI & CIE
Baden/Schweiz 6. Okt. I983
Mp.-Nr. 631/83 ZPT/P3-Pn/Bt
Die Erfindung bezieht sich auf ein Regelverfahren für eine flüssigkeitsgekühlte Kabelanlage gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Eine solche flüssigkeitsgekühlte Kabelanlage ist aus der DE-PS 22 52 925 bekannt. Als
Kühlmittel dient dabei Wasser.
Die Anwendung hochgespannten Gleichstromes zur Energie-Übertragung
über Kabel hat den wesentlichen Vorteil, daß keine Ladeleistung vom Kabel benötigt wird. Der Kupferquerschnitt
des Kabels kann daher voll zur Übertragung des Wirkstromes verwendet werden, insbesondere, da auch
kein "Skineffekt" auftritt. Ein weiterer, sehr wesentlicher Vorteil gegebenüber der Anwendung von Drehstrom
ist, daß man im Kabeldielektrikum eine wesentlich höhere Feldstärke anwenden kann, d.h. bei gleicher Spannung mit
wesentlich geringerer Isolationsdicke auskommt. Bei gleichen Abmessungen eines Kabels kann man daher bei
Anwendung von Gleichstrom einen wesentlich größeren Strom übertragen und außerdem eine erheblich höhere
Spannung verwenden. Man kann also im Vergleich zur Drehstromtechnik
je Kabel ein Mehrfaches an Leistung übertragen.
ß -fEs wird versucht, bei der Drehstromübertragung diesen
Nachteil durch die Anwendung künstlich gekühlter Kabel auszugleichen oder zumindest zu verringern. Hierzu wird
sowohl die äußere Kühlung des Kables als auch die innere Kühlung angewandt, bei der die Kabelader als Hohlleiter
ausgeführt wird. Die äußere Kühlung wirft weniger Probleme auf, da das Kühlmedium - meist wird wegen der wärmetechnischen
Eigenschaften Wasser angewandt - nicht mit spannungsführenden Teilen in Berührung kommt.
Es liegt nahe, die Vorteile zwangsgekühlter Kabel auch bei der Gleichstromübertragung anzuwenden. Hier stößt
man bei der äußeren Kabelkühlung jedoch auf ein spezifisches Gleichstromproblem. Der Abbau der Spannung in der
Isolation eines Gleichstromkabels wird nämlich im Gegensatz zur Wechselspannung bei der Gleichspannung vom
ohm1sehen Widerstand des Isolationsmaterials (im allgemeinen
ölgetränktes Papier) bestimmt. Erwartungsgemäß stellt sich die höchste Feldstärke am inneren Rand der
Isolation, d.h. an der Oberfläche des Kabelleiters ein, da hier, durch die Geometrie bedingt, der ohm'sche
Widerstand pro mm Isolationsdicke am höchsten ist. Nun ist aber der ohm'sche Widerstand des Kabelpapieres stark
von der Temperatur abhängig; gegenüber der Raumtemperatur kann das auf übliche Betriebstemperatur eines Kabels
aufgeheizte Papier einen um Größenordnungen niedrigeren spezifischen Widerstand aufweisen. Dies führt dazu, daß
bei voll belastetem Gleichstromkabel die Feldstärkeverhältnisse sich geradezu umkehren, d.h. die größte Feldstärke
tritt nun am äußeren Umfang der Isolation, also
35 am kalten Ende auf.
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Deshalb vergrößert eine äußere Kabelkühlung den Temperaturgradienten
über die Kabelisolation und führt damit zu einer noch weiteren relativen Erhöhung der Feldstärke am
äußeren Rand der Isolation im Vergleich zum inneren Rand. Dieser Technik sind daher enge Grenzen gesetzt,
d.h. man kann mit äußerer Kühlung die Übertragungsfähigkeit eines Gleichstromkabels nicht wesentlich erhöhen.
Ganz im Gegensatz hierzu läßt sich mit einem innen gekühlten Gleichstromkabel die Strombelastung wesentlich
erhöhen, weil hier der Wärmefluß vorwiegend nach innen, nämlich zum Kühlmedium, gelenkt wird, nicht hingegen
nach außen durch die Kabelisolation. Der oben geschilderte unerwünschte Effekt der lastabhängigen Erhöhung
der Feldstärke am äußeren Rand der Kabelisolation wird hiermit weitgehend vermieden.
Bei der inneren Kühlung ergibt sich natürlich das Problem, daß das Kühlmedium -z.B. Wasser - auf das Potential
des Kabelleiters angehoben wird.
Im bekannten Fall wird dieses Problem umgangen, indem alle für den Umlauf und die Kühlung des Wassers erforderlichen
Einrichtungen ebenfalls auf Hochspannungspotential liegen, z.B. sollen die Wärmetauscher isoliert
montiert werden und Belüftungsaggregate über isolierte Wellen angetrieben werden. Ebenso müssen die Pumpen über
Isolierwellen angetrieben oder von einem Transformator mit gegeneinander isolierten Wicklungen gespeist werden.
Eine solche Anordnung hat dann natürlich zur Folge, daß Einrichtungen zur berührungslosen Übertragung von Daten
und Regelgrößen zwischen Hochspannungs- und Erdpotential vorgesehen werden müssen.
Dies ist von Nachteil, da die Wartung der Kühleinrichtungen nur im abgeschalteten Zustand des Kabels möglich
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ist und die Regelung durch forcierte Luftkühlung nur sehr grob den Temperaturverhältnissen angepaßt werden
kann.
Zwischenzeitlich hat die Technik der Energieübertragung mit hochgespannten Gleichstrom (HGÜ) wassergekühlte
Thyristorventile entwickelt und zum Einsatz gebracht, die die Überbrückung einer Potentialdifferenz bis zu
500 kV Gleichspannung mit entionisiertem Wasser bei einer abzuführenden Verlustwärme, die durchaus einer
Kabelstrecke von 30 bis 50 km Länge entspricht, technisch zuverlässig und mit wirtschaftlich vertretbarem
Aufwand verwirklicht.
Durch Anwendung der aus der HGU bekannten Technik ist es also möglich, mit wartungsfreundlichen Kühlanlagen und
Regelungseinrichtungen auf Erdpotential eine hinreichend lange Kabelstreoke zu überbrücken.
Bei der naheliegenden Ausführung des Kabels mit einem Hohlleiter, der von dem Kühlmedium in einer Richtung
durchflossen wird, findet eine Erwärmung des Kühlwassers um näherungsweise einen konstanten Temperaturgradienten
pro Längeneinheit statt. Damit ist zwangsläufig eine Differenz in der absoluten Temperatur des Kühlmediums
und damit auch des Kabels zwischen dem Eintritts- und dem Austrittsort des Kühlwassers bedingt. Dieser Effekt
führt nun, wenn auch abgeschwächt, zu dem oben geschilderten negativen Einfluß auf die Feldstärkeverteilung im
Kabeldielektrikum in Abhängigkeit von der Kabelbelastung .
Diesen negativen Effekt kann man vermeiden, wenn der innere Hohlleiter für das Kühlmedium wie im bekannten
35- Fall durch Zwischenwände so geteilt wird, daß getrennte Kanäle für den Hin- und Rücklauf des Kühlmediums entste-
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hen, wobei Hin- und Rücklaufkanäle die gleiche Berührungsfläche
zu dem Kabelleiter aufweisen und hierdurch näherungsweise über die gesamte Kabellänge bei gleicher
Wärmezufuhr pro Längeneinheit der jeweilige Mittelwert (λ m) der Temperatur des hinlaufenden (// z) und des
rücklaufenden (,V r) Mediums konstant bleibt und damit
auch die Temperatur am äußeren Rand des Kabelleiters praktisch über die ganze Länge des Kabelabschnittes
konstant bleibt.
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Die so beschriebene Kabelausführung gewährleistet zwar gleiche Temperatur über die gesamte Kabellänge, trotzdem
bleibt eine Abhängigkeit der Oberflächentemperatur des Kabelleiters von der Belastung wegen des von der zugeführten
Wärme abhängigen Temperaturanstieges im Kühl-' medium.
Der Erfindung liegt davon ausgehend die Aufgabe zugrunde, ein Regelverfahren für eine flüssigkeitsgekühlte
Kabelanlage der eingangs genannten Art anzugeben, mit dessen Hilfe die Temperatur an der metallischen Hohlleiteroberfläche
und damit die Feldstärke im Kabeldielektrikum unabhängig vom Laststrom bzw. der Belastung des
Kabels konstant gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine sehr gleichmäßige Temperatur
über die gesamte Kabellänge erzielt wird. Durch die exakte Temperaturregelung bleibt auch die Feldstärke
entlang der Kabelstrecke konstant, was eine eng tolerierte und damit wirtschaftliche Auslegung der Kabelanlage
ermöglicht, ohne daß Spannungsdurchschläge infolge Feldstärkeerhöhung zu befürchten sind.
631/83 ß
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau einer flüssigkeitsgekühlten Kabelanlage
im Längsschnitt,
Fig. 2 den Temperaturverlauf längs einzelner Kabelabschnitte,
Fig. 3 das flüssigkeitsgekühlte Kabel im Querschnitt,
Fig. 4 die lastabhängige Steuerung der Kabel-Zulauf-'
temperatur,
Fig. 5 die lastabhängige Steuerung des Temperaturmittelwertes von Zu- und Rücklauf.
In Fig. 1 ist der Aufbau einer flüssigkeitsgekühlten Kabelanlage im Längsschnitt dargestellt. Es handelt sich
dabei um das Kabel einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsanlage (HGÜ), bei dem das Kühlmedium, vorzugsweise
entionisiertes Wasser, im inneren Hohlleites des Kabels hin- und zurückgeführt wird. Das HGÜ-Kabel
(Gleichstromkabel) ist dabei zur verbesserten Regelmöglichkeit in mehrere elektrisch ' direkt verbundene, jedoch
hydraulisch getrennte Kabelabschnitte aufgeteilt, wobei in Fig. 1 beispielsweise vier solcher Kabelabschnitte
gezeigt sind.
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Für kürzere Kabelstrecken kann eine Unterteilung in hydraulisch getrennte Abschnitte ganz entfallen, so daß
die Kabelanlage dann nur eine Rückkühleinrichtung enthält.
Ein erster HGÜ-Kabelabschnitt 1 weist eine äußere Isola-
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tionsschicht 2 (Kabeldielektrikum, z.B. ölgetränktes Papier) sowie einen inneren metallischen Hohlleiter 3
auf. Der Aufbau der weiteren nachfolgend erwähnten Kabelabschnitte ist gleichartig. Die äußere Isolationsschicht
2 kann zur Verbesserung der mechanischen Festigkeit mit einer (nicht dargestellten) Schutzhülle versehen
sein. Der innere metallische Hohlleiter 3 ist zur Schaffung zweier hydraulisch getrennter Kühlkanäle durch
eine Zwischenwand in Längsrichtung hälftig geteilt. Auf diese Weise werden ein erster Rücklaufkanal 4 und ein
erster Zulaufkanal 5 gebildet. Diese beiden ersten Kanäle sind über einen ersten Anschlußstutzen 6 mit
einem ersten Rückkühler 7 verbunden. Die Pfeile in den Kanälen kennzeichen jeweils die Strömungsrichtung des
Kühlmediums.
Der Anschlußstutzen 6 dient weiterhin zum hydraulischen Anschluß eines zweiten Rücklaufkanals 8 und eines zweiten
Zulaufkanals 9 eines zweiten HGÜ-Kabelabschnittes 10
an den Rückkühler 7. Die beiden Kabelabschnitte 1 und 10 liegen auf gleichem Gleichspannungspotential, sind jedoch
hydraulisch voneinander getrennt und weisen jeweils getrennte Kühlkreisläufe auf.
Ein dritter HGÜ-Kabelabschnitt 11 mit drittem Rücklaufkanal
12 und drittem Zulaufkanal 13 ist über einen zweiten Anschlußstutzen 14 an einen zweiten Rückkühler 15
angeschlossen. Dieser dritte Kabelabschnitt 11 weist ungefähr die gleiche Länge wie der erste Kabelabschnitt
1 auf und ist mit diesem elektrisch direkt verbunden. Zur hydraulischen Trennung beider Kabelabschnitte 1, 11
ist eine Trennwand 16 im Hohlraum des metallischen Hohlleiters 3 vorgesehen, die sowohl die beiden Rücklaufkanäle
4,12 als auch die beiden Vorlaufkanäle 5,13 voneinander separiert. Mittels einer Durchflußöffnung 17 nahe
der Trennwand 16 wird eine hydraulische Verbindung zwi-
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sehen Rücklaufkanal 4 und Zulaufkanal 5 des ersten
Kabelabschnittes 1 geschaffen. Desgleichen dient eine Durchflußöffnung 18 nahe der Trennwand 16 zum direkten
Anschluß des Zulaufkanals 13 an den Rücklaufkanal 12 des
dritten Kabelabschnittes 11.
Der Rückkühler 15 ist über den Anschlußstutzen 14 weiterhin mit einem vierten Rücklaufkanal 19 und einem
vierten Zulaufkanal 20 eines vierten HGÜ-Kabelabschnitts 21 verbunden.
Das Kabel der HGÜ-Anlage kann neben den vier dargestellten
und beschriebenen Kabelabschnitten 1, 10, 11 und 21 weitere, jeweils einen eigenen Kühlkreislauf mit Rückkühler
besitzende Kabelabschnitte aufweisen. So ist es beispielsweise möglich, daß die beiden Kabelabschnitte
10 und 21 jeweils mit weiteren (nicht dargestellten) Kabelabschnitten verbunden sind, die wiederum von
eigenen Rückkühlern gekühlt werden. Zur hydraulischen Trennung sind dann weitere Trennwände im metallischen
Hohlleiter 3 jeweils am Ort der Kabelmitte zwischen zwei Rückkühlern vorgesehen.
Es können auch jeweils zwei Abschnitte hydraulisch in Serie geschaltet werden, wobei dann die Trennwand 16
sowie die Öffnungen 17 und 18 der Fig. 1 in Wegfall kommen. Die beiden zugehörigen Rückkühleinrichtungen 7
und 15 sind dann ebenfalls hydraulisch in Serie geschaltet.
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Die Überbrückung der die Kühlflüssigkeit beaufschlagenden Potentialdifferenz zwischen dem spannungsführenden
Hohlleiter 3 des HGÜ-Kabels und Erde erfolgt in den Rückkühlern 7 und 15. Die dabei angewandte Technik ist
analog der allgemein bekannten HGÜ-Technik für Flüssigkeitskühlung von Stromrichterventilen. Bei Einsatz von
Wasser als Kühlmedium werden durch eine geeignete, gegebenenfalls gewundene Kanalführung so langgestreckte hydraulische
Strecken gebildet, daß das hohe Gleichspannungspotential zuverlässig abgebaut wird.
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Nach dem Abbau der Potentialdifferenz erfolgt die Kühlung der Kühlflüssigkeit mit Hilfe von Wasser-Wasserbzw.
Wasser-Luft-Wärmetauschern (äußere Rückkühlkreise). Hierdurch liegen vorteilhaft sämtliche Hilfs- und Meßeinrichtungen
des Kühlkreislaufes auf Erdpotential. Als Hilfseinrichtungen sind insbesondere das zur Rückkühlung
der Kühlflüssigkeit gegebenenfalls erforderliche Gebläse (bei Wasser-Luft-Wärmetauschern) und die zur Umwälzung
der primären und sekundären (bei Wasser-Wasser-Wärmetauschern) Kühlflüssigkeit notwendigen Umwälzpumpen zu nennen.
Als Meßeinrichtungen sind Durchflußmeßgeräte und Temperaturmeßgeräte an den Zulauf- und Rücklaufkanälen
vorzusehen.
In Fig. 2 ist der Temperaturverlauf längs einzelner Kabelabschnitte der HGÜ-Kabelanlage dargestellt. Dem
Zulaufkanal 5 des ersten Kabelabschnittes 1 wird die Kühlflüssigkeit vom Rückkühler 7 über den Anschlußstutzen
6 mit einer Kabel-Zulauftemperatur /Vz* zugeführt.
Die Kühlflüssigkeit wird infolge der beim Betrieb des Gleichstromkabels auftretenden Verlustleistungswärme
längs der Kabelstrecke 1 kontinuierlich erwärmt und erreicht an der Trennwand 16 bzw. der Durchflußöffnung 17
einen Temperaturmittelwert N m· Der Verlauf der Kabelzulauftemperatur
ist dabei mit >v ζ bezeichnet, wobei der lineare Temperaturverlauf // Z1 bei der unrealistischen
Annahme einer thermischen Isolation zwischen Zulaufkanal und Rücklaufkanal gilt, während der gekrümmte
Temperaturverlauf // Z2 die unvollkommene thermische
Isolation zwischen den Kanälen berücksichtigt.
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Die Kühlflüssigkeit gelangt nach Durchströmen der Durchflußöffnung
17 in den Rücklaufkanal 4 und wird dort weiter aufgeheizt. Der Verlauf der Kabel-Rücklauftemperatur
ist dabei mit λ/r bezeichnet. Bei Austritt aus
dem Kanal 4 und Übertritt in den Rückkühler 7 durch den Stutzen 6 weist die Kühlflüssigkeit die Kabel-Rücklauftemperatur
/VR* auf. Der Temperatürverlauf /ri gilt
dabei wiederum bei idealer thermischen Isolation zwischen den beiden Längskanälen und der Temperaturverlauf
/VR2 für die realistische unvollkommene thermische Isolation.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß diese unvollkommene thermische Isolation keinerlei Auswirkungen auf die Wirkungsweise
des Kühlschemas hat, denn der Verlauf <*/ m des
Temperaturmittelswertes von Zu- und Rücklauf /Vm= (/^R + $ z)/2 ist längs des Kabelabschnittes 1
konstant.
Dieser Temperaturmittelwert M m bleibt auch längs des
sich anschließenden Kabelabschnittes 11 konstant und von gleicher Höhe wie beim Kabelabschnitt 1. Die Kühlflüssigkeit
wird dem Zulaufkanal 13 dabei über den Anschlußstutzen
14 vom Rückkühler 15 mit einer Temperatur /v z*
zugeleitet, durchströmt die Durchflußöffnung 18 mit einer Temperatur /J m und gelangt durch den Rücklaufkanal
12 und den Anschlußstutzen 14 wiederum in den Rückkühler 15 mit einer Temperatur Vr*. Die Temperaturverläufe
längs des Kabelabschnitts 11 sind wiederum mit //Rl, >v R2>
/v"zi» A^ Z2 bezeichnet.
In Fig. 3 ist das flüssigkeitsgekühlte Kabel im Querschnitt dargestellt. Es sind die äußere Isolationsschicht
2 sowie der innere hohlzylinderförmige metallisehe Leiter 3 ersichtlich. Zur Bildung von Zulaufkanälen
4, 8, 12, 19 einerseits sowie Rücklaufkanälen 5, 9, 13,
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20 andererseits ist der Hohlleiter 3 in seinem Hohlraum halbkreisförmig geteilt.
Der Hohlraum des Hohlleiters 3 kann daneben auch durch
näherungsweise kreuzförmige Trennkörper geteilt sein, so daß zwei Zulaufkanäle und zwei Rücklaufkanäle gebildet
werden und je zwei diagonal gegenüberliegende*Kanäle
kühltechnisch parallelgeschaltet sind.
Wegen der verteilten Wärmeentwicklung des Kabels findet eine Erwärmung der Kühlflüssigkeit um näherungsweise
einen konstanten Temperaturgradienten pro Längeneinheit statt. Da die Zu- und Rücklaufkanäle die gleiche Berührungsfläche
zu dem wärmeerzeugenden Kabelleiter aufweisen, ist die Wärmezufuhr pro Längeneinheit über die
gesamte Kabellänge näherungsweise konstant. Infolge des konstanten Temperaturmittelwertes // ■& über die ganze
Länge des Kabels bleibt auch die Temperatur des Kabelleiters konstant, was vorteilhaft eine konstante FeIdstärke
im Dielektrikum über die ganze Länge des Kabels zur Folge hat.
Der vorstehend beschriebene Kabelaufbau gewährleistet durch Anwendung des Gegenstromprinzips einen konstanten
Temperaturmittelwert über die gesamte Kabellänge. Trotzdem bleibt eine Abhängigkeit der Temperatur des Hohlleiters
3 von der Belastung wegen des von der zugeführten Wärme abhängigen Temperaturanstieges des Kühlmediums.
Deshalb wird die Kabel-Zulauftemperatur /J ζ* des Kühlmediums
durch Beeinflussung des sekundären Kühlkreislaufes (z.B. Gebläse) in den Rückkühlern so gesteuert, daß
der Temperaturmittelwert // m von Zu- und Rücklauf unabhängig
von der Belastung konstant gehalten wird.
In Fig. 4 ist hierzu die lastabhängige Steuerung der
Kabel-Zulauftemperatur dargestellt. Als Maß für die
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Kabelbelastung wird die Differenz Vr* - λ/ z* von
Rücklauf- und Zulauftemperaturen herangezogen. Diese
Temperaturdifferenz ist bei konstanter Kühlflüssigkeitsströmung der Last proportional. Mit steigender Belastung
wird die Kabelzulauftemperatur M Z* gesenkt, so daß
Temperaturmittelwert /^ m konstant bleibt.
Hierbei ist jedoch der lastabhängie Temperaturgradient zwischen äußerer und innerer Oberfläche des Hohlleiters
3 unberücksichtigt. Soll die Oberflächentemperatur des Hohlleiters 3 und damit die Feldstärke in der Isolationsschicht
2 (Kabeldielektrikum) lastunabhängig festgelegt werden, so muß der Temperaturmittelwert M m von
Zu- und Rücklauf lastabhängig gesteuert werden.
In Fig. 5 ist hierzu die lastabhängige Steuerung des Temperaturmittelwertes // m dargestellt. Als Maß für
die Last dient wiederum die Temperaturdifferenz /^ R* - /t Z*, wobei gleichzeitig die thermische Zeitkonstante
des Kabels berücksichtigt wird. Mit steigender Belastung wird der Temperaturmittelwert /?~ m von Zu- und
Rücklauf gesenkt, so daß die Oberflächentemperatur des Kabelleiters 3 und damit die Feldstärke in der Isolierschicht
2 konstant bleiben. Zur lastabhängigen
2S Senkung des Temperaturmittelwertes ist die Kabel-Zulauftemperatur
/^ Z* mit zunehmender Belastung stärker zu
senken als bei der in Fig. 4 dargestellten Konstantregelung von /3* m.
Claims (3)
- 631/83Ansprücherk)Regelverfahren für eine flüssigkeitsgekühlte Kabelanlage mit einem von einem Kühlmittel durchströmten Hohlleiter als Kabelleiter, dessen Hohlraum durch Zwischenwände in Längsrichtung so geteilt ist, daß getrennte Kanäle für den Zulauf und Rücklauf des Kühlmittels entstehen, wobei das Kühlmittel in Berührung mit dem Leiter auf Hochspannungspotential liegt, und am Anfang und Ende der Kabelanlage bzw. an Zwischenstationen jeweils Rückkühler vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelzulauftemperatur (/^z*) des Kühlmittels durch Beeinflussung der Rückkühler (7,15) bei steigender Belastung des Kabels so gesenkt und umgekehrt bei fallender Belastung so angehoben wird, daß der Mittelwert des Kühlmittels (y^m) konstant bleibt.
- 2. Regelverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Maß für die Belastung des Kabels die Differenz von Kabelrücklauftemperatur C/</r*) und Kabelzulauf temperatur (/ί^"ζ*) des Kühlmittels herangezogen wird.
- 3. Regelverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturmittelwert C^"m) von Kabelrücklauf temperatur (/^r*) und Kabelzulauftemperatur (λ^ζ*) des Kühlmittels .bei steigender Belastung des Kabels so gesenkt und umgekehrt bei fallender Belastung so angehoben wird, daß die Oberflächentemperatur des Kablleiters lastuanbhängig konstant gehalten wird.
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