DE3333666A1 - Verfahren und vorrichtung zum zusammenbau von kreuzgelenken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum zusammenbau von kreuzgelenkenInfo
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Description
SKF KUGELLAGERFABRIKEN GMBH Schweinfurt, 01.09.1983
DE 8 3 028 DE TPA.ko.tr
-V-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zusammenbau von Kreuzgelenken nach dem Oberbegriffs
des Hauptanspruches.
Durch die DE-OS 1 527 557 ist es bereits bekannt, die
Lager mittels schwimmend angeordneter Druckaggregate reaktionsfrei in die Lagerbohrungen der Gabelarme einer
Gelenkgabel einzupressen und beispielsweise durch Verstemmen
axial festzulegen. Das Gelenkkreuz ist dabei positioniert, so daß nach dem Einpressen und Verstemmen
eine fertige Lagerung entsteht. Das Gelenkkreuz soll axial spielfrei angeordnet sein und in Schwenkrichtung
ein Bremsmoment aufweisen, das oftmals als Beugemoment
bezeichnet wird. Das Beugemoment wird dadurch erzielt, daß die Lager bei nach außen gespreizten, vorgespannten
Gabelarmen festgelegt werden, wobei diese mit ihren Büchsenböden an der Stirnseite der Kreuzgelenkzapfen
anliegen. Bei der bekannten Vorrichtung werden die Lager zunächst gleichzeitig in die Lagerbohrungen eingepreßt,
wobei die Gabelarme jeweils durch hakenförmige, am Druckaggregat befestigte Abstützelemente hintergriffen
werden und der Druck dadurch reaktions frei
über Einpreßstempel auf die Lager einwirken kann. Wenn die Lager bei der bekannten Vorrichtung an den Zapfen
des Gelenkkreuzes anliegen, bewirkt ein weiteres Einpressen der Lager ein Spreizen der Gabelarme nach
außen, wodurch die schwimmend angeordneten Druckaggregate nach außen geschoben werden. Dieser Verschiebeweg
wird durch einstellbare Anschläge begrenzt, wobei die Vorspannung über den vorher bestimmbaren
Spreizweg der Gabe lärme erzielt wird.
Ein besonderer Nachteil des bekannten Verfahrens und der Vorrichtung besteht darin, daß toleranzbedingte
unterschiedliche Querschnitte und/oder Gefügeunterschiede
der beiden Gabe lärme - die Gelenkgabel ist ein im Querschnitt unbearbeitetes Gußteil - bei gleichem
Spreizweg der Gabelarme unterschiedliche Rückstell-5 kräfte bzw. Vorspannungen der Gabelärme bewirken. Die
Differenz der Rückstellkräfte wirkt über die Lager direkt
auf das Gelenkkreuz und verschiebt dieses aus der vorzentrierten Position. Die Folge davon ist ein unzulässiger
Mittenversatz beider Gelenkteile zueinander,
der infolge der funktionsbedingten Beugung der Gelenkteile zueinander auch durch individuelles Auswuchten
nicht mehr optimal kompensiert werden kann. Die unterschiedlichen Rückstellkräfte der beiden Gabelarme bewirken
weiterhin ein von Gelenk zu Gelenk stark schwankendes Beugemoment. Dieser Fehler wird durch die nicht
zu vermeidenden Toleranzen der Gelenkgabeln untereinander - nicht nur zwischen den Gabe lärmen einer Gelenkgabel
- noch verschlechtert.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Ausführung wird dann wirksam, wenn unterschiedliche Passungstoleranzen
zwischen Lager und Lagerbohrung bei beiden Gabelarmen auftreten. In diesen Fällen ergeben sich unterschiedliche
Einpreßdrücke, die insbesondere in der Spreizphase durch innere Verspannung der Gabelärme eine vom
eingestellten Spreizweg stark abweichende Vorspannung ergeben, so daß hierdurch der Mittenversatz der Gelenkteile
noch weiterhin vergrößert werden kann.
Mit einem darüber hinaus zusätzlich auftretenden Mittenversatz
muß bei der bekannten Ausführung gerechnet werden, weil selbst bei extrem stabiler Ausführung des Maschinengestel1s
die unterschiedlichen Einpreßkräfte eine einseitige, elastische Nachgiebigkeit zur Folge haben. Den
größeren Anteil hierbei liefern die Gelenkteile selbst durch mangelnde innere Steifigkeit und die Notwendigkeit,
die Einrichtungen zum Einspannen der Gelenkteile zum Teil 5 aus räumlichen Gründen mit Abstand zur eigentlichen Krafteinwirkung
beim Zusammenbau anordnen zu müssen. Beim Einpressen der Lager ist es deshalb dabei nicht zu vermeiden,
daß das leichter einpreßbare zuerst am Zapfen des Gelenkkreuzes anliegt und dieses durch die Einpreßkraft zunächst
einseitig gegenüber der Gelenkgabel unter Druck steht. Je
nach Steifigkeit resultiert daraus ein Mittenversatz, der
auch nach dem Anliegen des anderen Lagers am Gelenkkreuz nicht mehr kompensiert werden kann, weil üblicherweise,
um andere Fehler zu vermeiden, beide Druckaggregate gleiehe
Kräfte nach dem Anliegen der Lager am Gelenkkreuz bewirken. Das Gelenkkreuz kann deshalb die eingenommene,
mittenversetzte Lage gegenüber der Gelenkgabel nicht mehr verlassen. Der gleiche Fehler tritt bei unterschiedlichen
Verstemmkräften auf.
Ohne präzise Paarungsarbeit individuell für jeden Gabelarm vor jedem Zusammenbau sind diese Fehler nicht zu vermeiden.
Gute Ergebnisse können demnach mit dem bekannten Verfahren und der Vorrichtung nur unter idealen Bedingungen
erzielt werden, wenn die Gabel arme unter sich und von Gelenkgabel zu Gelenkgabel völlig toi eranzfrei sind und entsprechend
toleranzfreie Lager zur Verfügung stehen. Das ist, wie der Fachmann weiß, in der praktischen Serienfertigung
nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zusammenbau von Kreuzgelenken zu schaffen,
mit denen bessere Ergebnisse, den Mittenversatz der Gelenkteile
betreffend, erzielt werden, auch wenn Gelenkgabeln, Lager und Lagerbohrungen mit den üblichen Fer-5
tigungstoleranzen vorliegen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches und durch eine Vorrichtung
nach Anspruch 6 gelöst.
Ausgehend von unterschiedlichen Preßpassungen infolge
Fertigungstoleranzen und damit unterschiedlichen Einpreßkräften
für beide Lager wirkt einseitig auf die Gelenkgabel bzw. deren Schaft oder Welle die Differenz
dieser Kräfte. Obwohl Einrichtungen zum Einspannen eine Befestigung bewirken, wird die Mitte der Gelenkgabel durch
mangelnde eigene Steifigkeit und der des Maschinengestells
gegenüber ihrer Ruheposition versetzt. Dieser Mittenversatz wird schon im Anfangsbereich vorteilhafterweise nach den
Merkmalen von Anspruch 2 durch einen Meßwertaufnehmer ermittelt. Über eine elektronische Schaltung wird beispielsweise
eine Korrekturkraft in dem Druckaggregat bewirkt, durch das der Mittenversatz sekundär verursacht wird. Dabei
wirkt die Korrekturkraft als Zugkraft zwischen Maschinengestell und Druckaggregat und als solche über dessen
Abstützung auf den betreffenden Gabelärm. Dadurch kehrt
die Welle wieder in ihre Ruheposition zurück. Der beschriebene Funkt ionsablauf ist analog gesteuert und spielt
sich in Wirklichkeit in einem verschwindend kleinen Teilbereich
des möglichen Mittenversatzes ab, so daß ein störender Mittenversatz nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
praktisch nicht auftritt.
Wenn eines der beiden Lager zuerst am entsprechenden Zapfen des Gelenkkreuzes anliegt, wirkt die Einspannung des Gelenkkreuzes
zusätzlich der Einpreßkraft entgegen, so daß die vorher durch den Meßwertaufnehmer ermittelte Ruheposition
der Gelenkgabel gestört ist. Ein am Gelenkkreuz angeordneter weiterer Meßwertaufnehmer gibt dessen Mittenversatz
an die elektronische Schaltung weiter, die eine erneute Korrektur der Druckverhältnisse beider Druckaggregate
veranlaßt und in dieser Phase nach den Merkmalen
von Anspruch 4 auch auf die Hauptdrucksysterne einwirkt,
indem deren Druckverhältnis zueinander korrigiert wird,
bis auch das Gelenkkreuz keinen Mittenversatz aufweist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist während des gesamten
Zusammenbaues des Kreuzgelenkes aktiv, wodurch ein Mittenversatz der Gelenkteile unterbleibt, wenn unterschiedliche
Einpreßkräfte erforderlich sind oder wenn durch Fertigungstoleranzen bedingte Fehler der Gelenkgabel
Ursache sind für unterschiedliche Vorspannungen beider Gabe lärme.
Wenn in einem zweiten Schritt des Zusammenbaus eine zweite Gelenkgabel mit dem Gelenkkreuz zusammengebaut wird
oder der gesamte Zusammenbau in einer Einspannung erfolgt, kann der Meßwertaufnehmer auch an der zweiten
Gelenkgabel angeordnet sein.
Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird
in jedem Druckaggregat für sich durch dessen Nebendrucksystem
eine die Vorspannung der Gabelarme konstant haltende, zum jeweiligen Druck des Hauptdrucksystems proportionale
Teilkraft erzeugt. Die Teilkraft wirkt zwisehen Maschinengestell und Gabelarm und reduziert dessen
sich durch das Hauptdrucksystem ergebende Vorspannung
auf das erforderliche Maß. Dadurch ist die Vorspannung
unabhängig von der stark unterschiedlichen Einpreßkraft,
wodurch eng tolerierte Beugemomente der Gelenkteile untereinander erzielt werden.
- 10 -
Bei anderen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind die Meßwertaufnehmer Wegaufnehmer oder
Kraftaufnehmer, die in den Einrichtungen zum Einspannen
der Gelenkteile angeordnet sind. Insbesondere die Kraftaufnehmer bieten eine vorteilhafte robuste und unempfindliche
Ausführung, die zudem die Handhabung der Gelenkteile nicht stört.
Die Erfindung wird im folgenden an einem in der Zeichnung dargestellten Beispiel beschrieben. Die einzige Fig.
zeigt eine Vorrichtung zum Zusammenbau einer mit einer Welle 1 verbundenen Gelenkgabel 2 mit einem Gelenkkreuz
3, das bereits mit einer weiteren Gelenkgabel 4 mit Schaft 5 zusammengebaut ist. Die dargestellte Anordnung
dient neben der Aufgabe des Einpressens und Verstemmens von Lagern 6 erfindungsgemäß der Korrektur
der Preßkräfte, um den Mittenversatz der Gelenkteile 2,3,4 zu vermeiden. Vorrichtung und Gelenkteile sind
schematisch dargestellt, wobei unwichtige Details weggelassen sind.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei gegen über1legenden, je einem Gabelärm 7 zugeordneten Druckaggregaten
8, deren Gehäuse 9 an einem Maschinengestell 10 in Preßrichtung frei beweglich geführt und mit hakenförmigen
Abstützelementen 11 versehen sind, die hinter die freien Enden der Gabel arme 7 greifen. Dadurch wirkt die
durch das Hauptdrucksystem 12 erzeugte Einpreß- bzw. Verstemmkraft
zum Festlegen der Lager 6 in den Lagerbohrungen 13 reaktionsfrei auf die Gabelarme 7. Lager 6 und Lagerbohrungen
13 weisen an beiden Gabelarmen 7 durch Fertigungstoleranzen bedingte, unterschiedliche Preßpassungen
auf, wodurch die Gabelarme 7 unterschiedlich ge-
- 11 -
spreizt werden. Dadurch wirkt eine aus den Einpreß- bzw. Verstemmkräften resultierende Kraft einseitig
auf die gesamte Gelenkgabel 2, wobei durch mangelnde Steifigkeit der Einrichtungen 14 zum Einspannen
der Viel Ie 1 und der Welle 1 selbst diese sich durchbiegt bzw. die Gelenkgabel 2 gegenüber
ihrer Ruheposition und gegenüber dem Gelenkkreuz 3 einen Mittenversatz aufweist. Dieser Mittenversatz
wird über die Verbiegung der Welle 1 von einem Meßwertaufnehmer 15 in eine elektrische Spannung umgesetzt
und einer elektronischen Schaltung 16 zugeführt. Diese bildet daraus eine Steuerspannung für
je eine Servoeinheit 17, die ihrerseits über ein Nebendrucksystem 18 eine Korrekturkraft zwischen dem Maschinengestel1
10 und dem Hauptdrucksystem 12 bzw. dem Gehäuse 9 des Druckaggregats 8 bewirkt. Diese
Korrekturkraft wirkt auf die Gelenkgabel 2 und führt diese in ihre Ruheposition zurück, wodurch der Mittenversatz
kompensiert ist. Damit die gegenseitige Position der Gabelarme nicht verändert wird, und eine einfache
Korrektur in beide Richtungen möglich ist, weisen beide Druckaggregate 8 Nebendrucksysteme 18 auf.
Wenn eines der beiden Lager 6 vorzeitig am Gelenkkreuz 3 anliegt, wird darauf eine einseitige Kraft
ausgeübt, die ebenfalls einen Mittenversatz und eine Verbiegung der anderen Gelenkgabel 4 einschließlich
Schaft 5 bewirkt. Dieser Mittenverstz wird durch einen weiteren Meßwertaufnehmer 19 ebenfalls der
elektronischen Schaltung 16 zugeführt, die über weitere Servoeinrichtungen 20 eine Druckkorrektur
der beiden Hauptdrucksysterne 12 bewirkt. Da dies jedoch
Rückwirkungen auf die zusammenzubauende Gelenk-
- 12 -
gabel 2 mit Welle 1 hat, wird durch die elektronische
Schaltung 16 eine Nachkorrektur auch über die Nebendrucksysteme 18 vorgenommen. Auf diese Weise bleiben
die Gelenkteile 2, 3, 4 während des gesamten Einpressens und Verstemmens ohne Mittenversatz in ihrer
Ruhelage. Die Drucksysteme 8 werden von einer zentralen Druckversorgung 21 gespeist.
- i:
Claims (8)
1. Verfahren zum Zusammenbau von Kreuzgelenken, wobei
nach dem Einlegen und Positionieren des Gelenkkreuzes
in der Gelenkgabel die Lager mit je einem sich an jedem Gabelarm abstützenden, ein Hauptdrucksystem
enthaltenden Druckaggregat in Lagerbohrungen beider Gabelarme eingepreßt und festgelegt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß auf beide Gabelarme während des gesamten Zusammenbaus in Abhängigkeit
vom jeweiligen Mittenversatz der Gelenkteile zueinander gebildete Korrekturkräfte einwirken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturkraft jeweils durch ein zwischen
dem Hauptdrucksystem und dem Maschinengestell wirksames
Nebendrucksystem erzeugt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenversatz durch an
den Gelenkteilen angeordnete Meßwertaufnehmer er-
ermittelt wird, alle Meßwerte in einer elektronischen Schaltung verrechnet werden und deren Ausgangssignale
die beiden Druckaggregate steuern.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturkräfte zusätzlich
durch Verändern des Druckes in dessen Hauptdrucksystem erzeugt werden.
5. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Druckaggregat für
sich durch dessen Nebendrucksystem eine die Vorspannung der Gabelarme konstant haltende, zum
jeweiligen Druck des Hauptdrucksystems proportionale
Teilkraft erzeugt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, bestehend aus einem Maschinengestell
(10) mit Einrichtungen (14) zum Einspannen mindestens einer Gelenkgabel (2,4) und
eines Gelenkkreuzes (3), aus zwei jeweils den Gabeiarmen (7) zugeordneten, sich daran abstützenden
und in Druckrichtung beweglichen, mit Hauptdrucksystemen (12) versehenen Druckaggregaten (8), gekennzeichnet
durch zwischen deren Gehäuse (9) und dem Maschinengestell (10) angeordnete Nebendruck-5
systeme (18), durch an den Gelenkteilen (2,3,4) in der Bewegungsrichtung der Druckaggregate (8)
angeordnete Meßwertaufnehmer (15,19), eine mit
diesen verbundene, elektronische Schaltung (16)
mit die Haupt- (12) und Nebendrucksysteme (18) der
beiden Druckaggregate (8) über Servoeinheiten (17, 20) steuernden Ausgängen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnt,
daß die Meßwertaufnehmer (15,19) Wegaufnehmer sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwertaufnehmer (15,19) Kraftaufnehmer
sind und in den Einrichtungen (14) zum Einspannen der Gelenkteile (2,3,4) angeordnet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SKF GMBH, 8720 SCHWEINFURT, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |