DE3333553A1 - Neues antibiotikum und dieses enthaltende pharmazeutische zusammensetzungen, sowie verfahren zur herstellung desselben - Google Patents

Neues antibiotikum und dieses enthaltende pharmazeutische zusammensetzungen, sowie verfahren zur herstellung desselben

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DE3333553A1
DE3333553A1 DE19833333553 DE3333553A DE3333553A1 DE 3333553 A1 DE3333553 A1 DE 3333553A1 DE 19833333553 DE19833333553 DE 19833333553 DE 3333553 A DE3333553 A DE 3333553A DE 3333553 A1 DE3333553 A1 DE 3333553A1
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Vincenzo Dr. Vico Equensi Cuomo
Johannes Dr. Flüh Gruner
Johannes Dr. Arlesheim Müller
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Ciba Geigy AG
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    • C12P13/001Amines; Imines
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    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
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    • C12RINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES C12C - C12Q, RELATING TO MICROORGANISMS
    • C12R2001/00Microorganisms ; Processes using microorganisms

Description

  • Neues Antibiotikum und dieses enthaltende pharmazeutische Zusammen-
  • setzungen, sowie Verfahren zur Herstellung desselben Gegenstand der Erfindung ist ein neues, auf fermentativem Wege gebildetes Antibiotikum JM 971 und seine individuellen Komponenten JM 971-A, jM 971-B, JM 971-C (weiterhin als Substanz A, Substanz B und Substanz C genannt) sowie dessen fermentative Herstellung, Isolierung und Trennung in individuelle Komponenten durch physikalische und/oder chemische Methoden. Gegenstand der Erfindung sind ferner 0- und/oder N-Acylate der Substanzen A, B und C, welche der Isolierung und/oder Charakterisierung der Substanzen A, B und C dienen, und Säureadditionssalze von allen Verbindungen mit nicht-acylierter Aminogruppe, sowie Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen. Gegenstand der Erfindung sind auch pharmazeutische Zusammensetzungen enthaltend das neue Antibiotikum oder dessen individuelle Komponenten als Wirkstoff, und die Herstellung dieser Zusammensetzungen auf nicht-chemischem Wege, sowie die Anwendung dieser Wirkstoffe, auch in Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen, zur Tötung oder Wachstumsbehinderung (d.h. Inhibition) von Mikroorganismen, insbesondere Pilzen, in freier Kultur oder im Organismus eines durch den Mikroorganismus infizierten Warmblüters. Zum Gegenstand der Erfindung gehören auch medizinische Methoden ;:ur Behandlung von mikrobiellen, insbesondere fungischen Infektionen in Warmblütern, insbesondere im Menschen und Nutztieren, durch die Verabreichung einer antimikrobiell aktiven Menge eines der erfindung;gemäasen Wirkstoffe als solchen oder insbesßndere in Form einer phannazeutischen Zusammensetzung an einen Patienten, bei welchem eine solche Behandlung angezeigt ist.
  • Das Antlbiotikom JM 971 entsteht als Metabolit durch die biologische Tätigkeit von verschiedenen Mikroorganismen, insbesondere der Art Leptographium, z.B. durch Züchtung eines neuen Mikroorganismus, der in unseren Laboratorien unter der Bezeichnung F 8913 aufbewahrt wird.
  • Der Stamm F 8913 ist der Art Leptographium lundbergii Lagerb., Melin, zuzuordnen, welche von Lagerberg und Melin in Svensk Skogsvardstör Tidskr. 25, 248 (1927) eingehend beschrieben ist. Der neue Stamm F 8913 wurde, insbesondere unter Berücksichtigung der entsprechenden Forderungen gemäss dem "Budapester Vertrag über die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren" (weiterhin Budapester Vertrag) und der Regel 28 EPUe, bei Agricultural Research Culture Collection, 1815 North University Street, Peoria, Illinois, 61604, U.S.A., unter der Bezeichnung NRRL 12 527 am 16. Juli 1981 deponiert. Eine entsprechende Kultur dieses Mikroorganismus mit den Charakteristiken des deponierten Stammes gehört ebenfalls zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Zur Herstellung des Antibiotikums JM 971 wird der Stamm NRRL 12 527 oder eine Mutante davon, oder ein anderer dieses Antibiotikums produzierender Mikroorganismus, insbesondere einer der Art Leptographium lundbergiiS in einer wässerigen, eine Kohlenstoff- und Stickstoffquelle sowie anorganische Salze enthaltenden Nährlösung aerob gezüchtet, bis das Fermentationsgut eine nachweisbare antibiotische Wirkung zeigt, und hierauf das Antibiotikum isoliert. Das Antibiotikum JM 971 bildende Mutanten können z.B. unter der Einwirkung von Ultraviolett- oder Röntgenstrahlen oder von Stickstoff-Senfölen gewonnen werden. Vorzugsweise verwendet man den erfindungsgemässen Stamm NRRL 12 527.
  • Als Kohlenstoffquelle sind beispielsweise zu nennen: assimilierbare Kohlenhydrate, z.B. Glucose, Saccharose, Lactose, Mannit, Stärke, Glycerin, ferner Inosit. Als stickstoffhaltige Nährstoffe seien genannt: Aminosäuren, Peptide und Proteine, sowie deren Abbauprodukte, wie Pepton oder Trypton, ferner Fleischextrakte, wasserlösliche Anteile von Getreidekörnern, wie Mais und Weizen, von Destillationsrückständen der Alkoholherstellung, von Hefe, Bohnen, insbesondere der Sojapflanze, von Samen, beispielsweise der Baumwollpflanze usw., aber auch Ammoniumsalze und Nitrate. Von anderen anorganischen Salzen kann die Nährlösung beispielsweise Chloride, Carbonate, Sulfate und/ oder Phosphate von Alkali- oder Erdalkalimetallen, von Magnesium, Eisen, Zink und Mangan enthalten.
  • Die Züchtung erfolgt aerob, also beispielsweise in ruhender Oberflächenkultur oder vorzugsweise submers unter Schütteln oder Rühren mit Luft oder Sauerstoff in Schüttelkolben oder Fermentern bekannter Konstruktion. Als Temperatur eignet sich eine solche zwischen 18 und 400C, vorzugsweise ca. 250C. Eine wesentliche antimikrobielle Wirkung zeigt die Nährlösung dabei im allgemeinen nach 4 bis 8 Tagen. Vorzugsweise kultiviert man in mehreren Stufen, d.h. man stellt zunächst eine oder mehrere Vorkulturen in flüssigem Nährmedium her, die dann in das eigentliche Produktionsmedium, z.B. im Verhältnis von etwa 1:20, überimpft werden. Die Vorkultur erhält man beispielsweise, indem man ein durch ca. 14-tägiges Wachstum auf einem festen Nährboden erhaltenes versportes Mycel in ein flüssiges Medium überimpft und 48 Stunden wachsen lässt.
  • Zum Testieren der antibiotischen Wirkung im Kulturmedium, sowie auch in den einzelnen Isolierungs-, Reinigungs- und Trennungsstufen, eignen sich als Testmikroorganismen besonders gut Candida albicans und Xanthomonas oryzae.
  • Erfindungsgemäss wird Antibiotikum JM 971 durch Isolierung aus einem Fermentationsgut erhalten, worin es durch die Züchtung von den oben erwähnten Mikroorganismen, vor allem vom näher charakterisierten Stamm NRRL 12 527 entsteht Die Iolierung erfolgt auf physiko-chemischem Wege mittels an sich bekannter Trennungsmethoden, insbesondere durch Zentrifugieren, Filtrieren, Lösungsmittel-Extraktion, Fällung, Kristallisieren und Chromatographie, vor allem Adsorptions- und Verteilungschromatographie, z.B. unter Anwendung von Kieselgel, hydrophoben Molekularsieben, wie Sephadex Zu ph 20, oder Ionenaustauscher. Bei einem typischen Isolierungsverfahren wird das Mycel vom übrigen Fermentationsgut (Kulturbrühe) bei pH 7,7 durch Filtrieren, gegebenenfalls unter Anwendung von Filterhilfsmitteln, wie Kieselgur, abgetrennt. Aus dem abgetrennten Mycel wird der Wirkstoff (Antibiotikum JM 971) in Methanol oder ein ähnliches, mit Wasser mischbares Lösungsmittel aufgenommen, der wasserhaltige Extrakt wird im Vakuum vom organischen Lösungsmittel befreit und die wässrige Lösung der Extraktion mit einem organischen, mit Wasser begrenzt mischbaren Lösungsmittel, insbesondere mit Ethylacetat oder einem halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Methylenchlorid, Chloroform oder Trichlorethylen, in einem diskontinuierlichen oder kontinuierlichen Verfahren, wie Gegenstromverfahren, unterworfen. Aus der organischen Lösung werden flüchtige Anteile, vor allem Lösungsmittel, durch Abdampfen entfernt, und der verbleibende Rückstand (roher Extrakt) weiterverarbeitet.
  • Zur Entfernung der Begleitstoffe, z.B. anderer Metaboliten, vom erfindungsgemässen Antibiotikum JM 971, zu dessen Reinigung und gegebenenfalls auch zur Trennung individueller Bestandteile, d.h. Substanzen A, B und C, voneinander wird der rohe Extrakt vornehmlich durch Chromatographie, z.B. Säulenchromatographie, weiter gereinigt.
  • Als Adsorbens ist z.B. Kieselgel oder ein Molekularsieb, wie Sephadex zu ph 20, besonders geeignet, als Lösungsmittel eignet sich dabei z.B. Chloroform oder Methylenchlorid, dem Aceton oder Methanol in allmählich ansteigenden Mengen beigemischt wird, wobei die Wirkstoffe üblicherweise aus Kieselgel durch Gemische von Chloroform (oder Methylenchlorid) mit Aceton in Volumenverhältnissen von 95:5 bis 50:50 (und unter Umständen mit Aceton allein), aus Sephadex LH 20 durch Gemische von Methylenchlorid (oder Chloroform) mit Methanol, insbesondere im Volumverhältnis von etwa 4:1, in angereicherter Form eluiert werden.
  • Das Reinigungsverfahren kann, wenn notwendig, wiederholt werden, gegebenenfalls unter Anwendung von anderen Adsorbentien und/oder Lösungsmittelsystemen. - Die Wirksamkeit der Reinigung kann in der üblichen Weise durch Dünnschichtchromatographie kontrolliert werden, wozu die weiter unten angegebenen Systeme besonders vorteilhaft sind. Man kann auch biologische Testmethoden anwenden oder mit der Dünnschichtchromatographie kombinieren, z.B. die antibiotische Wirkung der einzelnen Fraktionen gegen einen geeigneten, vorzugsweise spezifisch empfindlichen, Mikroorganismus testieren. Als Testorganismus eignet sich Candida albicans oder Xanthomonas oryzae besonders gut, als Testmethode bewährt sich besonders die Kombination der dünnschichtchromatographischen Trennung und der bioautographischen Detektion. Dabei wird die entwickelte chromatographische Platte auf eine mit einem Testorganismus, z.B. einem oben erwähnten, beimpfte Keimplatte abgedrückt, und der Wirkstoff durch die Bildung einer entsprechenden Hemmzone lokalisiert.
  • Zur Reindarstellung kleiner Mengen des Antibiotikums JM 971 kann man präparative Dünnschichtchromatographie mit Vorteil anwenden; geeignet sind dazu z.B. Kieselgel-Dünnschichtplatten (wie die Platten 60 F 254 der Fa. Merck) und Gemische von Chloroform und Methanol mit Zusatz von wässerigem Ammoniak als Elutionsmittel. In analoger Weise werden auch die individuellen Komponenten (Substanzen A, B und C) rein erhalten, indem man dieselben Platten und geeignete Elutionssysteme verwendet. Zusammenfassend sind die besonders geeigneten Bedingungen zur Trennung der Substanzen A, B und C in der nachstehenden Tabelle A angegeben, die auch über die Richtwerte einer alternativen Trennmethode - der Hochdruck-Flüssigchromatographie (HPLC) orientiert. Die gewünschte Zone wird jeweils mechanisch abgetrennt, gesammelt und mit einem geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise einem Chloroform-Methanol Tabelle A Chromatographische Unterscheidung der Wirkstoffe
    *
    DC am Kieselgel : Rf-Werte HPLC (RP)
    Wirkstoff System 1 System 2 | System 3 Retentionszeiten
    Substanz C
    (1; R1 = R2 = H) 0,41 0,40 0,19 8,2 min.
    Substanz B
    (I; R1 = CH3, | 0,40 | 0,50 | 0,22 | 9,8 min.
    R2 = H) 3' 0,40 0,50 0,22
    Substanz A
    (1; R1 = R2 = 0,50 0,56 0,25 11,1 min.
    CH3)
    Gliotoxin als
    Referenz 0,74 0,71 0,73 -
    * Dünnschichtromatographie: Kieselgelplatten: Merck 60 F 254 (20 x 20 cm; 0,25 mm dick), Laufdistanz 10 cm.
  • Substanzmengen: 10 pg (Gliotoxin 5 pg) Indikator: Jod-Spray oder -Kammer (ev. Bioautographie mit Cand.
  • albic.) Lösungsmittelsysteme (Vol. %): System 1: CHCl3-MeOH-NH4OH (25 Gew.-% wässrig) 80:19:1 System 2: Untere Phase eines Gemisches von CHC13-MeOH-NH40H (17 Gew.-% wässrig) 2:1:1 System 3: CHC13-MeOH-Eisessig 80:19:1 ** High Pressure Liquid Chromatography: (Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie) Säule: RP C-l8 (analytisch) 4,6 x 250 mm Lichrosorb (Merck) 5 >1m.
  • Substanzmengen: 10 ;ug Aufnahme bei 282 nm, Fliessgeschwindigkeit 1,5 ml/min.
  • Lösungsmittelsystem isokratisch (Vol.%): 47% Acetonitril und 53% 0,25N Triethylammoniumphosphat-Puffer, pH 2,25, filtriert durch LC-500 cartridge 40 µm (Waters).
  • (7:3) Gemisch, welches 1-5% konzentrierter wässriger Ammoniaklösung enthält, zur Isolierung des reinen Produktes extrahiert. Dieses Reinigungsverfahren kann auch nach Bedarf unter Anwendung von verschiedenen Adsorbentien und/oder Lösungsmittelkombinationen wiederholt werden.
  • Eine besonders vorteilhafte spezielle Methode zur Reindarstellung von Substanz A (Formel I; R1 = R2 = CH3) aus Antibiotikum JM 971 oder analogen Konzentraten besteht darin, dass man ein solches Konzentrat, welches Substanz B und/oder C enthält, in an sich bekannter Weise mit einem N-Methylierungsmittel behandelt, z.B. mit einem Methylester einer starken anorganischen Säure (wie eines Halogenwasserstoffs, insbesondere Bromwasserstoffs oder Jodwasserstoffs, d.h. mit Methylbromid oder Methyljodid, oder der Schwefelsäure, d.h. mit Dimethylsulfat) oder mit einem analogen Methylester einer organischen Sulphonsäure (wie der Benzol-, p-Toluol-, p-Brombenzol- oder p-Chlorbenzolsulphonsäure oder der Methan- oder Ethansulphonsäure), oder aber mit Formaldehyd zusammen mit einem Reduktionsmittel (wie insbesondere Ameisensäure oder einem komplexen Metallhydrid, z.B. Natriumborhydrid) unter den allgemeinen Bedingungen der Reaktion nach Eschweiler-Clarke (vgl. z.B. Merck Index, 9. Edition; Merck & Co. Inc., Rahway, N.J., U.S.A., 1976, Seite ONR-28 und die dort zitierten Publikationen).
  • Durch diese N-Methylierung werden die gegebenenfalls im Gemisch anwesenden Substanzen B und C in die Substanz A umgewandelt und somit ihre Isolierung, Reinigung und Ausbeute wesentlich verbessert. Eine solche N-Methylierung kann erfindungsgemäss auch mit reinen Substanzen B und C durchgeführt werden.
  • Eine andere spezielle Methode, die zur Isolierung und Reindarstellung von Substanz B oder C führt, besteht darin, dass man ein Gemisch von einer dieser Substanzen mit Substanz A, z.B. das Antibiotikum JM 971, oder ein ähnliches Konzentrat, mit einem N-Acylierungsmittel, z.B. in der unten beschriebenen Weise, behandelt und somit die primäre Aminogruppe der Substanz C, oder die Methylaminogruppe der Substanz B, zu einer acylierten Aminogruppe umwandelt, wobei als die N-Acylgruppe eine der weiter unten beschriebenen abspaltbaren Amino-Schutzgruppen verwendet wird. Die N-Acylderivate sind dann infolge ihrer abweichen-.
  • den Eigenschaften (z.B. der vermindertem Basizität) von einem Amin, wie der Substanz A, leichter trennbar.
  • Das erfindungsgemässe Antibiotikum JM 971 ist charakterisiert als ein aus einem entsprechenden Fermentationsgut isoliertes Konzentrat enthaltend als Wirkstoff eine der weiter unten charakterisierten Substanzen A, B und C, oder ein Gemisch mehrerer dieser Substanzen in beliebiger Kombination und Mengenverhältnis, wobei der Mindestgehalt an gesamten Wirkstoffen mindestens 50 Gewichts-%, vorzugsweise mindestens 90 Gewichts-% beträgt.
  • Die einzelnen wirksamen Komponenten des Antibiotikums JM 971, d.h.
  • die Substanzen A, B und C, zeichnen sich alle durch die Grundstruktur eines gegebenenfalls N-substituierten 2-Amino-l- (4-hydroxyphenyl)-8, 10-dimethyl-6-trans-dodecen-3-als aus, und entsprechen der allgemeinen Formel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 worin R¹ und R² unabhängig voneinander je ein Wasserstoffatomen oder Methyl bedeuten. Substanz A ist dabei ein Dimethylamino-Derivat, Substanz B ein Monoethylamino-Derivat, und Substanz C ein primäres Amin. Die chemische Struktur g2mäss Formel I wurde durch Analyse von physikalischen, insbesondere spektralen Daten z.B. Massenspektrum, Lichtabsorption in ultraviolettem und infrarotem Bereich, Nuklearmagnetische-Resonanz-Spektrum (CH-NMR), sowie durch chemische Reaktionen, insbesondere Ozonolyse, ermittelt.
  • Die einzelnen Wirkungskomponenten von Antibiotikum JM 971 sind folgendermassen näher charakterisiert: Substanz A ist ekne chemisch einheitliche Verbindung entsprechend der Formel I, worin R1 und R2 je ein Methyl bedeutet. Die Summenformel ist C22H37N02 [MG = 347,54]; das ermittelte Elektronenstoss-Massenspektrum des Di-trimethylsilylderivates mit dem Wert von MH+ = 492 entspricht MH+ = 348 für das unsubstituiertem Molekül.
  • Die Verbindung ist farblos und besitzt die gleichen Löslichkeitseigenschaften wi die nachstehend beschriebenc Substanz B.
  • Die optische Drehnung (c = 0,353 im Aethanol) [α]D20 = -15 # 1° und [α]365 nm20 = -53° IR-Spektrum (in Methylenchloridlösung): 3580, 3250, 2960, 2920, 2870, 2850, 2790, 1642, 1615, 1595, 15@5, 1460, 1378, 1330, 1172, 1200, 1052, 1035, 972 und 830 cm-1.
  • UV-Spektrum (in Methylenchloridlösung) #max (#): 278 nm (1'400) und 284 nm (1'200).
  • Substanz B ist eine chemisch einheitliche Verbindung entsprechend der Formel I, worin R1 Methyl und R² Wasserstoff bedeutet, das Summenformel C21H35N02 [MG = 333,52]; die dem durch Elektronenstoss-Massenspektrum ermittelten Wert von MH = 334 entspricht.
  • Die Vetbindung ist farblos und relativ gut löslich in (leicht) polaren Lipoidlösungsmitteln, wie Chloroform, Dichlormethan, Aceton, Ethylacetat, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, und in Alkoholen wie Methanol, Ethanol und Propylenglykol. Sie ist relativ schwerlöslich in Ether und praktisch unlöslich in aliphatischen Kohlenwasserstoffen (Hexan, Pentan) und Wasser.
  • Die optische Drehung (c = 0,363 in Methylenchlorid): [α]D20 20 = -13 + 1° und [α]365 nm 20 = -46°.
  • Die schenbare Diisoziationskonstante in 80% wässrigem MethylcellosolveR: pKMCS* = 8,3 [vergleiche W. Simon, Helv. 41, 1835 (1958)].
  • IR-Spektrum (in Methylenchloridlösung): 3580, 3345, 2960, 2920, 2870, 2850, 2800, 1612, 1595, 1515, 1456, 1446, 1376, 1330, 1171, 1090, -l 1070, 971, 855, 840 cm UV-Spektrum (in Methylenchloridlösung) X (g ): 277 nm (1700) und max 283 nm (1450).
  • Substanz C ist eine chemisch einheitliche Verbindung entprechend der Formel I, worin R¹ und R² je ein Wasserstoffatom bedeuten. Die Summenformel ist C20H33N02 [MG = 319,49]; die durch das Elektronenstoss-Massenspektrum der freien Base, MH+ = 320 und des Ditrimethylsilylderivates, M = 463, ermittelten Werte stimmen mit den berechneten überein.
  • Die Verbindung ist farblos und besitzt mit den Substanzen A und B vergleichbare Löslichtkeitseigenschaften.
  • Die optische Drehnung (c = 0,153 in Methylenchlorid): [α]D20 - 24 # 1° und [α]365 nm 20 = -90°.
  • IR-Spektrum (in Methylenchloridlösung): 3580, 2960, 2925, 2875, 2855, 1612, 1595, 1515, 1460, 1378, 1330, 1172, 1100, 1072, 1055, 972 und -l 825 cm UV-Spektrum (in Methylenchloridlösung) A (g ): 277 nm (1450) und max 283 nm (1230).
  • Zum Erfindungsgegenstand gehören auch diejenigen 0- und/oder N-Acylderivate der Substanzen A, B und C, die ihrer Trennung, Reindarstellung, Identifikation und/oder Charakterisierung dienen. Der Acylrest ist dabei der Rest einer Carbonsäure mit höchstens 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise einer Monocarbonsäure.
  • Zur Trennung und Reindarstellung sind besonders N-Acyl-Derivate der Substanzen B und C geeignet, in welchen der Acylrest eine leicht abspaltbare Amino-Schutzgruppe ist, wie sie z.B. in der Chemie der Aminosäuren und Peptide allgemein gebräuchlich sind und in den entsprechenden Wachschlagewerken. z.B. in Houben-Weyl: Methoden der organischen Chemie: 4. Auflage, Band 15/I, E. Wünsch (Herausgeber): Synthese von Peptiden. (Georg Thieme Verlag, Stuttgart; 1974) zusammenfassend beschrieben werden.
  • Unter diesen, dem vorübergehenden Schutz dienenden Resten sind insbesondere diejenigen bevorzugt, die sich von der Kohlensäure, und speziell von ihren Monoestern, ableiten. Unter diesen sind besonders bevorzugt acidolytisch abspaltbare Acylreste, wie in erster Linie das tert.-Butoxycarbonyl (BOC) und analoge Reste, wie tert.-Amyloxycarbonyl, Isopropyloxycarbonyl, Diisopropylmethoxycarbonyl, Allyloxycarbonyl, Cyclopentyloxycarbonyl, Cyclohexyloxycarbonyl, d-Isobornyloxycarbonyl und Adamantyloxycarbonyl, sowie auch bestimmte Aralkoxycarbonyl-Reste des 2- (p-Biphenylyl)-2-propyloxycarbonyl-Typs. Fcrner gehören unter diese Acylreste auch Amino-Schutzgruppen vom BenzyloxScar bonySTyS wie Benzyloxycarboryl selber und seine Derivate, die im aromatischen Teil durch Halogenatome, Nitrogruppen, Niederalkoxygruppen und/oder Niederalkylreste substituiert sind, wie p-Chlor- und p-Brombenzyloxycarbonyl, p-Nitrobenzyloxycarbonyl, p-Methoxybenzyloxycarbonyl, p-Tolyloxycarbonyl, welche im vorliegenden Fall basisch abspaltbar sind, sowie auch Isonicotinyloxycarbonyl, welches durch Zink-Reduktion abspaltbar ist. Ein besonders vorteilhafter Acylrest ist ein Ethoxycarbonylrest, der in p-Stellung eine mit drei Kohlenwasserstoffresten substituierte Silylgruppe, wie Triphenylsilyl-, Dimethylbutyl-silyl- oder vor allem Trimethylsilylgruppe, trägt. Ein solcher ß Trihydrocarbylsilyl)-ethoxycarbonylrest, wie ein ß-(Triniederalkylsilyl)-ethoxycarbonyl, z.B. insbesondere das ß-(Trimethylsilyl)-ethoxycarbonyl, bildet mit der zu schützenden 2-Aminogruppe eine entsprechende ß-Trihydrocarbylsilyl-ethoxyearbonylaminogruppe (z.B. die I3-Trimethylsilylethoxycarbonylaminogruppe). Diese Gruppe lässt sich unter ganz spezifischen, sehr milden Bedingungen durch Einwirkung von Fluoridionen abspalten. Alle diese Acylreste können auch zur Veresterung der Hydroxylgruppen dienen.
  • Zum Zweck der Charakterisierung eignen sich insbesondere Acylreste, abgeleitet von einfach verzweigten oder insbesondere geradkettigen unsubstituierten Alkansäuren, die höchstens 8 Kohlenstoffatome besitzen, wie von der Ameisen-, Essig-, Propion-, Butter-, Isobutter-, Valerian-, Isovalerian-, Capron- oder Oenanthsäure einerseits, oder von einer gegebenenfalls durch Halogene (wie Chlor, Brom und Fluor), Nitro, Niederalkoxy (wie Methoxy) und/oder Niederalkyl (wie Methyl) einfach oder mehrfach substituierten Benzoesäure, wie der Benzoesäure selber, der p-Chlor-, p-Brom-, p-Nitro-, 2,4-Dinitro-, oder 3,5-Dimethoxy-benzoesäure oder p-Toluylsäure andererseits. Acylgruppen dieser Art, vor allem das Acetyl und Benzoyl, bilden sowohl 0-wie auch N-Acylderivate.
  • Alle diese Reste werden durch die Behandlung von Substanzen A, B und C, oder eines Gemisches davon, mit den entsprechenden Säuren, wie der Ameisensäure, oder mit einem geeigneten reaktionsfähigen Säurcderivat, insbesondere einem Halogenid (vorzugsweise Chlorid), symmetrischem Anhydrid, gemischtem Anhydrid (insbesondere einem solchen mit Trifluoressigsäure) oder Keten, eingeführt. Als Reaktionsmedium kann man z.B. überschüssiges Acylierungsmittel verwenden, sowie auch neutrale, nicht acylierbare organische Lösungsmittel, wie Kohlenwasserstoffe (z.B. Pentan, Hexan, Cyclohexan), halogenierte Kohlenwasserstoffe (z.B. Methylenchlorid, Chloroform), Ether (z.B. Diethylether, Ethylenglykoldimethylether, Tetrahydrofuran, Dioxan), Säureester (z.B. Ethylacetat) und Säureamide (z.B. Acetamid, Dimethylformamid); und gegebenenfalls auch nicht acylierbare organische Basen verschiedener Basizität, wie heteroaromatische Basen (z.B. Pyridin, Collidin, Chinolin), tertiäre Amine (z.B. Triethylamin, N-Ethylpiperidin, N-Methylmorpholin, N,N'-Dimethylpiperazin) oder 1,5- Diazabicyclo[5,4,0]undec-5-en; oder aber man arbeitet mit zweckmässigen Kombinationen aller dieser Lösungsmittel. Die Reaktionstemperatur kann sich im Bereich von etwa -70" bis zur Siedetemperatur des Gemisches, vorzugsweise zwischen etwa -200 bis etwa +300C, bewegen.
  • Je nach den jeweiligen Acylierungsbedingungen, insbesondere mit Hilfe vom angewendeten Reagens, Reaktionsmedium, Base, Temperatur und Reaktionszeit, kann man die Acylierung so lenken, dass eine oder beide Hydroxylgruppen und/oder die Aminogruppe bevorzugt acyliert wird, wobei man gemäss allgemein bekannten Methoden, die auch in den nachstehenden Beispielen näher illustriert werden, vorgeht. - Die Abspaltung der zum vorübergehenden Schutz verwendeten Acylgruppen erfolgt nach an sich bekannten allgemeinen Methoden, vgl. das oben zitierte Nachschlagewerk (Houben-Weyl).
  • Substanzen A, B und C, sowie ihre O-Acylderivate, können auch in Form ihrer Säureadditionssalze, insbesondere physiologisch verträglicher SEureadditionssalze , vorliegen. Zur Salzbildung werden vorzugsweise übliche pharmazeutisch anwendbare Säuren eingesetzt; von den anorganischen Säuren sind die Halogenwasserstoffsäuren, wie die Chlorwasserstoffsäure, aber auch Schwefelsäure und Phosphor- bzw. Pyrophosphorsäure zu nennen, von den organischen Säuren sind es in erster Linie die Sulfonsäuren, wie die Benzol- oder p-Toluol-sulfonsäure, oder Niederalkansulfonsäuren, wie Methansulfonsäure, ferner auch Carbonsäuren, wie Essigsäure, Milchsäure, Palmitin- und Stearinsäure, Aepfelsäure, Weinsäure, Ascorbinsäure und Zitronensäure.
  • Säureadditionssalze werden aus entsprechenden basischen Verbindungen in konventioneller Weise erhalten, z.B. durch eine vorsichtige Behandlung dieser mit einer äquivalenten oder überschüssigen Menge der gewünschten Säure, vorzugsweise in einem inerten Lösungsmittel. Aus diesen Salzen können mit Basen in konventioneller Weise, z.B. durch die Behandlung mit organischen Basen oder Alkalimetallhydroxiden oder vorzugsweise -carbonaten oder -hydrocarbonaten, die entsprechenden Basen zurück erhalten werden.
  • Das erfindungsgemässe Antibiotikum JM 971, sowie seine Komponenten (Substanzen A, B und C) weisen neben einer schwächeren Wirkung gegenüber grampositiven Bakterien eine gute antifungische Wirkung auf Fadenpilze (Hyphomyceten), wie Trichoderma mentagrophytis, Pythium debaryanum und Botrytis cinerea, und vor allem eine sehr gute Wirkung gegenüber hefeartigen Pilzen, wie Candida albicans, auf (vgl. Tabelle B).
  • Die antibiotische Aktivität des Antibiotikums JM 971 und dessen Komponenten in vitro wurde durch die konventionelle Agarverdünnungsmethode ermittelt. Die gefundenen, das Wachstum der Testorganismen noch hemmenden Minimalkonzentrat ionen (MIC = minimum inhibiting concentrations) werden in Mikrogramm pro Milliliter (g/ml) angegeben.
  • Tabelle B Antibiotische Wirksamkeit von Antibiotikum JM 971.
    Mikroorganismus | K Nr. | MIC µg/ml |
    Candida albicans ATCC 11651 1082 0.1
    Candida albicans 1133 0.1
    Candida albicans 1133/A 0.2
    Candida albicans 1114 0.2
    Candida albicans 355 0.1
    Candida albicans 75 0.2
    Candida tropicalis ATCC 13803 1102 0.2
    Aspergillus fumigatus ATCC 9197 76 32
    Sporotrichum schenkii ATCC 10212 83 0.05
    Trichophyton mentagrophytes AT- 9533 84 2
    Microsporum canis ATCC 10214 240 2
    Das neue Antibiotikum JM 971 und seine individuellen Komponenten (Substanzen A, B und C in beliebgem Verhältnis) können daher erfindungsgemäss zu Bekämpfung vc. Infektionen, die durch Pilze oder grampositive Bakterien hervorgerufen werden ferner als Futtermittelzusatz, zur Konservierung von Nahrungsmitteln, als Pflanzenschutzmittel (insbesondere für S?tn.lingskulturen, Tomatenkulturen und Reiskulturen) oder als Desinfektsmittel verwendet werden.
  • Die erfindung umfaßt ebenfalls pharmazeutische präparate enthaltend Antibiotikum JM 97 oder mindestens eine seiner Komponenten (d.h.
  • Substanz A, B oder @) als Wirkstc-- , gegebenenfalls zusammen mit mindestens einem konventionellen pharmazeutischen Träger oder Hilfsstoff.
  • Diese erfindungsgemässen pharmazeutischen Präparate können auch noch andere therapeutisch wertvolle Stoffe enthalten. Auch die Futtermittetzusätze 9 Konservierungs-, Pflanzenschutz- und I)esinfektionsmittel können geeignete Trägerstoffe, wie bekannt, enthalten.
  • Zwecks Herstellung pharmazeutischer, sowie übriger, Präparate kann jeder einzelne der genannten erfindungsgemässen Wirkstoffe mit einem für die topische, enterale oder parenterale Applikation geeigneten anorganischen oder organischen Trägermaterial vermischt werden. Für dasselbe kommen solche Stoffe in Betracht, die mit den neuen Verbindungen nicht reagieren, z.B. Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, pflanzliche Oele, Benzylalkohol, oder andere Arzneimittelträger. Die pharmazeutischen Präparate können z.B. als Tabletten, Dragees, Pulver, Suppositorien, oder in flüssiger Form als Lösungen, Suspensionen, Emulsionen, Cremen oder Salben vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und/oder enthalten Hilfsstoffe wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netz- oder Emulgiermittel. Auch die Desinfektionsmittel können mit geeigneten Trägerstoffen, wie bekannt, vermischt werden.
  • Die Dosierung der Wirkstoffe (Substanzen A, B und C in beliebigem Verhältnis oder aber des Antibiotikums JM 971) erfolgt analog derjenigen von anerkannten Antibiotika und hängt vorwiegend einerseits von Spezies, Körpergewicht, Alter und individuellem Zustand des behandelten Warmblüters, andererseits von der Applikationsweise und insbesondere von der jeweiligen Empfindlichkeit des Krankheitserregers ab.
  • Die Erfindung betrifft auch eine Methode zur Tötung oder Wachstumsbehinderung eines gegen mindestens eine der erfindungsgemässen Substanzen A, B und Cg der oben definierten Formel I, empfindlichen Mikroorganismus, welche durch die Behandlung dieses Mikroorganismus oder eines durch diesen Mikroorganismus infizierten Medium mit einer antimikrobiell wirksamen Dosis einer der genannten erfindungsgemässen Verbindungen, oder einem Gemisch davon, wie mit Antibiotikum JM 971, charakterisiert ist. - (Unter der Bezeichnung "eine antimikrobiell wirksame Dosis" ist eine solche Menge des Wirkstoffes zu verstehen, die zu einer wirkungsvollen Inhibition des betreffenden zu behandelnden Mikroorganismus ausreicht.) - Insbesondere, nicht aber ausschliesslich, dient eine solche Methode ' der Heilung eines tierischen oder insbesondere menschlichen Körpers, welcher durch einen solchen Mikroorganismus infiziert ist.
  • Die nachfolgenden Beispiele illustrieren die obenbeschriebene Erfindung; sie sollen jedoch diese in ihrem Umfang in keiner Weise einschränken. Temperaturen werden in Celsiusgraden angegeben. Die Zusammensetzung von Lösungsmittelgemischen ist im Volumenverhältnis angegeben. Wenn nicht anders angegeben, ist das als Adsorbens verwendete Kieselgel ein Produkt der Fa. Merck, Darmstadt, BRD, welches unter der Bezeichnung Kieselgel 60 im Handel ist, die verwendeten präparativen Dünnschicht-Platten sind Produkte derselben Firma und tragen die Bezeichnung Kieselgel 60 F 254.
  • Beispiel 1: Für die Fermentation werden die folgenden Kulturmedien vorrätig zubereitet: Kulturmedium Nr. 1 Hefecxtraktpulver 10 g Pepton 20 g Glucose 20 g Aqua destillata ad 1000 ml pH: 6,0 Sterilisation: 20 Minuten bei 1200 C Kulturmedium Nr. 2 Protanimal 20 g Sojamehl 5 g Pharmamedia 3 g Hefeextrapulver 3 g Proteosepepton 3 g Ammoniumnitrat lg Glucose 40 g Dextrin 20 g Glycerin 20 g Malzextraktpulver 10 g KH2PO4 0,6g CaC03 10 g Aqua destillata ad 1000 ml pH: 7,0 Sterilisation: 20 Minuten bei 1200 C Ein gut bewachsenes Schrägagarröhrchen des Leptographium lundbergii F 8913 (NRRL 12 527) wird mit 5 ml 0,2-m Phosphatpuffer vom pH 7 aufgeschwemmt. 3 Erlenmeyerkolben mit 1 Schikane (Einbuchtung, "baffle") mit je 100 ml Kulturmediums Nr. 1 werden mit je 5 ml der Leptograplijum-Suspension beimpft und 48 Stunden auf einer rotierender Schüttelmaschine mit 250 upm bei 25° inkubiert. Durch je 25 ml der so gewonnenen Kultur werden in sechs 2-Liter Erlenmeyerkolben mit 4 Schikanen jeweils 500 ml der obigen Nährlösung geimpft. Die Kolben werden anschliessend bei 25C auf einer rotierenden Schüttelmaschine mit 120 upm 48 Stunden inkubiert.
  • 1,5 Liter der Kultur aus den 2-Liter-Kolben werden in einen 50-Liter Fermenter der 30 Liter der obigen Nährlösung enthält, übertragen und 48 Stunden bei 250 inkubiert. Dann werden 15 Liter der Kultur in einen Fermenter mit 300 Liter des Kulturmediums Nr. 2 übertragen. [Der Fermenter weist ein Totalvolumen von 500 Liter auf und besitzt einen 6-blättrigen Turbinenrührer und 4 Schikanen (Prallbleche, "baffles")].
  • Die Züchtungsbedingungen im Fermenter sind: Druck 1 atü, Rührgeschwindigkeit 450 upm, Temperatur 250, Luftdurchsatz 1 Liter ViV/Min. Die Bedingungen entsprechen einer in Sulfitlösung gemessenen Sauerstoffabsorptionsrate von 200 mM 02/1/Et. Die optimale Bildung des Antibiotikums JM 971 erfolgt nach ca. 160 Stunden Inkubation. Die Kulturlösung weist dann ein pH von 7,7 auf. Sie hat eine Aktivität von 10 bis 14 mm Hemmhof im Agardiffusionstest mit Candida albicans und Xanthomonas oryzae unter Verwendung von Whatmann A discs 0 6 mm.
  • Beispiel 2: 300 Liter der nach Beispiel 1 aus 168-stündiger Fermentation erhaltenen Kulturlösung von pH ~7,7 werden unter Zugabe von 2 % Dicalit (Diatomeenerde) als Filterhilfsmittel filtriert.
  • (Das Kulturfiltrat, welches nur wenig des erfindungsgemässen Antibiotikums enthält, wird verworfen.) 70 kg Rückstand (Mycel + Dicalite) aus obiger Filtration werden einmal mit 300 Litern Methanol verrührt und unter Druck abgenutscht. Das inaktive Mycel wird verworfen und 297 Liter des wässrig-methanolischen Extraktes im Vakuum konzentriert. Es resultiert ein wässriger Mycel-Extrakt; von 44 Litern mit pH 8,8. Dieser wird dreimal mit je 80 Litern Ethylacetat extrahiert, die inaktive wässrige Schicht verworfen und 240 Liter Mycel-Ethylacetatextrakt werden im Vakuum eingedampft. Der zähflüssige Rückstand wird zwischen Heptan und 80-% wässriges iekhiiol verteilt und die untere Phase im Hochvakuum bei Raumtemperatur zur Trockne eingedampft. Man erhält 192 g braunes Harz. Dieses wird mit einem Hochleistungsmischer viermal mit je 1 Liter Heptan digeriert, und der unlösliche Rückstand im Hochvakuum nachgetrocknet: 118,8 g gelbbraunes Pulver, welches den grössten Teil des Antibiotikums JM 971 enthält.
  • Das erhaltene rohe Antibiotikum wird in 0,5 1 Chloroform gelöst und an einer Säule von 8 kg Kieselgel 60 (Korngrösse 0,063 - 0,2 mm) chromatographiert. Man eluiert zuerst mit Chloroform, dann mit Chloroform-Aceton-Gemischen unter stufenweiser Erhöhung des Acetongehalts von 3 % bis 50 % (v/v). Die Chloroformeluate, die (Chloroform + 3 % Aceton)-Eluate und die ersten (Chloroform + 5 % Aceton)-Eluate enthalten lipophilere Nebenprodukte (ca. 53,5 g). Dann wird mit einer weiteren Menge Chloroform + 5 % Aceton eluiert und der Acetdngehalt über 10 % auf 50 % gesteigert, wobei man das Antibiotikum JM 971 grösstenteils in angereicherter Form erhält (30 g Trockenrückstand).
  • Aus Resteluaten mit reinem Aceton und mit Methanol kann nur noch eine kleine Menge des Antibiotikums gewonnen werden.
  • 16,5 g des erhaltenen angereicherten Antibiotikums JM 971 werden an einer Säule von 1,5 kg Molekularsieb, wie Sephadex0RLH 20 (Korngrösse 25 bis 100»), mit einem Gemisch aus 4 Vol.-Teilen Methylenchlorid und 1 Vol.-Teil Methanol chromatographiert. In den ersten Fraktionen werden 10,5 g eines braunen, harzigen und inaktiven Materials eluiert. Mit weiteren Mengen des gleichen Elutionsgemisches folgen Fraktionen des gereinigten Antibiotikums JM 971 von 3,5 g Trockengewicht.
  • 3,4 g dieses gereinigten Antiobiotikums JM 971 werden in 20 ml Chloroform an eine Säule von 600 g Kieselgel (Korngrösse 0,05-0,2 mm) adsorbiert. Man eluiert nacheinander mit Chloroform,einem Gemisch von Chloroform-Aceton im Volumenverhältnis von 95:5 und mit einem Gemisch von Chloroform-Methanol-25-% wässriges Ammoniak im Volumenverhältnis von 35:5:0,5, wodurch insgesamt 0,4 g eines lipophilen Begleitstoffs abgetrennt wird, Mit dem nachfolgenden Gemisch von Chloroform-Methanol-25-% wässriges Ammoniak im Volumenverhältnis von 90:10:1 wird das von Verunreinigungen praktisch freies Antibiotikum JM 971 (ein Gemisch von drei Komponenten: Substanz A, B und C) in nahezu reiner Form eluiert (ca. 0,6 g).
  • Beispiel 3: 140 mg des gemäss Beispiel 2 erhaltenen reinen Antibiotikums JM 971 werden durch präparative Schichtchromatograpllie auf Kieselgel in seine Komponenten A, B und C aufgetrennt. Die Substanz wird auf 10 Kieselgelplatten (Merek;60 F 254; 20x20 cm; 2 mm dick), strichförmig aufgetragen, und die Platten werden während 10 Minuten in der Gasphase eines Gemisches von Chloroform-Methanol 8:2 enthaltend 3 Vol.-% wässriges Ammoniak (25-%) vorkonditioniert. Dann entwickelt man mit der abgetrennten unteren Phase eines Läsungsmittelsystems bestehend aus 2 Vol. Chloroform, 1 Vol. Methanol und 1 Vol.
  • 17-%igem wässrigem Ammoniak, bis die Laufstrecke 15 cm beträgt (2 1/2-3 Stunden). Es bilden sich im Uv254-Licht schwach sichtbare Zonen, welche den Rf-Werten in Tab. A entsprechen und durch Besprühen eines schmalen Streifens (Rest der Platte abgedeckt) mit Jod stärker hervortreten und markiert werden können. Man schneidet diese Zonen einzeln heraus und eluiert mit einem Gemisch aus Chloroform-Methanol 7:3, welchem 1 Vol.-% NH4OH (25-%, wässrig) zugesetzt worden ist Dabei lassen sich die stark angereicherten Wirkstoffe gewinnen, wobei je nach Fraktion, 50 bis 90 % Substanz B, 5 bis 50 % Substanz A und 0,1 bis 5 % Substanz C im wirksamen Anteil auftreten.
  • Unter Umständen kann eine zweite Dünnschichtplattenchromatographie als zusätzliche Reinigungsstufe notwendig sein.
  • Beispiel 4: Die Abtrennung von Substanz C von Substanz B kann auch mit Vorteil folgendermassen vorgenommen werden: 105 me einer durch wiederholte Säulenchromatographie hoch angereicherten Wirkstoff fraktion werden in 1 ml Dimethylformamid gelöst, mit einer Lösung von 150 mg tert.-Butyloxykohlensäureanhydrid (tert.-Bu.O.CO.O.CO.0.-tert. -BJ) in 3 ml Ethylacetat und lässt während 75 MinUten bei Raumtemperatur reagieren. Nach Zugabe von 0,2 ml wässriger 4N-Ammoniaklösung werden die Lösungsmittel im Hochvakuum abgedampft. Der trokkene Rückstand wird in 2 ml Chloroform-Methanol (9:1) gelöst und, wie oben beschrieben, an Kieselgelplatten (Merck 60 F 254, 2 mm dick) im System Chloroform-Aceton oder Chloroform-Methylethylketon (75:25) oder Chloroform-Methylisobutylketon (75:25) über eine Distanz von 15 cm chromatographiert. Dabei geben die BOC-Derivate im W-Licht (254 nm) gut sichtbare und kompakte Zonen, die sich leicht herausschneiden und einzeln mit Chloroform-Methanol (9:1) eluieren und rein gewinnen lassen. Dabei ist das eingesetzte primäre Amin vollständig-und das Monomethylamin ungefähr zur Hälfte in das entsprechende N-Tertiärbutyloxycarbonyl-Derivat (BOC-Derivat) übergeführt worden. Der nicht umgesetzte Anteil an Monomethylamin bleibt in der Startzone und kann durch Elution des Rf 0,0 - O,1-Bereiches in der im Beispiel 3 beschriebenen Weise zurückgewonnen werden.Einige Rf-Werte der BOC-Derivate sind in der Tabelle C zusammengefasst.
  • Tabelle C Rf-Werte der BOC-Derivate
    BOC-Derivat CHCl3-An CHCl3-MeEtK CHCl3-MIBK Cy-MIBK Tol-MeEtK Tol-MIBK
    von. 7:3 75:25 75:25 6:4 7:3 75:25
    Substanz C 0,47 0,31 0,22 0,25 0,37 0,16
    Substanz B 0,51 0,37 0,28 0,29 0,40 0,20
    Gl iotoxin
    (Referenz) 0,41 0,26 0,18 0,09 0,28 0,10
    DC: Kieselgelplatten (Merck 60 F 254; 0,25 mm dick) Laufdistanz: 10 cm (An = Aceton; MeEtK = 2-Butanon; MIBK = 2-Methyl-4-pentanon; Cy = Cyclohexan, Tol = Toluol) Eigenschaften der BOC-Derivate a) N-t-Butoxycarbonyl (BOC)-Derivat der Substanz C (Formel I; R1 = R = BOC-, d.h. t-BuO.CO-) der Summenformel C25H4lNO4 (MG=419) kristallisiert in farblosen, rosettenförmig angeordneten Nädelchen vom Schmelzpunkt 117-122° (Kofler-Block), und ist gut löslich in geläufigen organischen Lösungsmitteln.
  • IR-Spektrum (in Methylenchlorid): 3580, 3435, 2960, 2925, 2870, 1708, 1613, 1597, 1515, 1504, 1456, 1396, 1384, 1185, 987 und 822 cm-1 Elektronenstoss-Massenspektrum (höchste Signale): 419 [M+]. 346 [M - 0-C(CH3)3].
  • b) N-t-Butoxycarbonyl (BOC)-Derivat der Substanz B (Formel I; R = -CH3, R2 = BOC-) der Summenformel C26H43N04 (MG = 433) ist ein farbloses Harz, das in den meisten organischen Lösungsmitteln gut löslich ist.
  • IR-Spektrum (in Methylenchlorid): 3580, 3340 (breit), 2960, 2925, 2875, 1682, 1607, 1598, 1515, 1490, 1455, 1397, 1384, 1186 und 987 cm-1 Beispiel 5: Die Freisetzung der Amine aus den BOC-Derivaten kann folgendermassen vorgenommen werden: 6 mg des N-BOC-Derivates der Substanz C (Formel I; R¹ = H, R² = BOC-) werden mit 0,2 ml 90-% wässriger Trifluoressigsäure während 10 Minuten bei Raumtemperatur unter Stickstoff behandelt. Dem Gemisch wird unter gutem Kühlen 1 ml 4N wässriger Ammoniaklösung zugegeben, nach ca. 5 Minuten mit Ethanol verdünnt und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der rohe Rückstand wird, wie unter Beispiel 3 beschrieben, einer Vorreinigung an 2 Kieselgelplatten von 2 mm Dicke unterwotfen, und die dem Rf-Wert des freien Amins einspPechende Zone herausgeschnitten und extrahiert. Die weitere Reinigung kann entweder, wie oben beschrieben, an 0,25 mm dicken Kieselgelplatten, oder aber durch HPLC unter den bei Tabelle A beschriebenen Bedingungen durchgeführt werden. Man erhält 3,6 mg Substanz C.
  • In analoger Weise kann man auch das entsprechende N-BOC-Derivat der Substanz B zum freien Amin umwandeln.
  • Beispiel 6: Gehaltsbestimmung von Substanzen A, B und C in Kultur lösungen bzw. Mycelrückständen von getesteten Mikroorganismen (mengenmässige Angaben haben nur orientativen Charakter und können je nach Mikroorganismus in breiten Grenzen variieren).
  • Analog Beispiel 1 wird aus insgesamt 4 Liter Kulturlösung 1,9 kg eines Gemisches von Mycel und Filterhilfsmittel erhalten, welches nach der gemäss Beispiel 2 durchgeführten Extraktion 236 mg eines durch Digerieren mit Heptan entfetteten Ethylacetat-Extraktes ergibt. Davon werden 220 mg strichförmig auf 2 Kieselgelplatten Merck 60 F 254 (20x20 cm, 2 mm dick) aufgetragen und im System CHC13-MeOH-wässr.
  • NH40H (25 % ) (80:19:3) entwickelt. Gleichzeitig lässt man am Rande als Standard 10 ug der Substanz B mitlaufen. Dann wird ein ca. 2 cm breiter Bereich, der die Wirkstoffe enthält, herausgekratzt und gemäss Beispiel 3 extrahiert,wobei man 5,8 mg eines angereicherten Präparates erhält. Davon werden 40 >ig auf einer HPLC-Säule unter den bei Tabelle A angegebenen Bedingungen (280 mm) aufgetrennt und dabei z.B. 7,5 pg Substanz B, 0,7 »g Substanz A und 0,35 »g Substanz C aufgefunden. Pro 4 Liter Kulturlösung bedeutet dies in typischen Versuchen folgende Gehalte: Fermentationsversuch Substanz P Substanz B Substanz C I ~0,1 mg ~1,1 mg ~0,05 mg II ~0,04 mg ~0,75 mg ~0,05 mg III ~0,4 mg ~1,6 mg ~0,4 mg Beispiel 7: Acylderivate der Substanz B der allgemeinen Formel Die Acylierung kann mit oder ohne Pyridin durchgeführt werden. Dabei werden die in der Tabelle D aufgeführten Derivate als Hauptprodukt gebildet.
  • Methode A (Acetylierung mit Pyridin): 20 mg Substanz B (80-90 7 rein) werden in 0,2 ml Pyridin gelöst, mit 0,4 ml Benzol verdünnt und mit 0,1 ml Essigsäureanhydrid versetzt. Nach 15 Stunden bei Zimmertemperatur werden die Lösungsmittel im Hochvakuum vollständi entfernt und der Rückstand an 4 Kieselgel-latten durch Entwickeln mit Chloroform-Aceton 70:30 in seine Komponenten aufgetrennt. Die Zonen von verschiedenen Acetylderivaten (Rf-Werte siehe Tabelle D) sind im UV-Licht bei 254 nm sichtbar und werden einzeln mechanisch abgetrennt und durch Extraktion mio Aceton-Methanol 80:20 aus Trägermaterial extrahiert. Man erhält 2,5 mg 4'-O-Monoacetat B1 14 mg N-,3',4'-0-Triacetat B6 und 1,8 mg N-,4'-0-Diacetat B4.
  • Tabelle D Dünnschichtchromatographische Trennung von Acylderivaten (Kieselgelplatten 20x20 cm, 0,25 mm dick, Laufstrecke 10 cm Fliessmittel: E: Chloroform-Aceton 70:30 X: Chloroform-Methanol-wässeriges Ammoniak (25 %) 80:19:1
    Acylierungs- Verbindung Formel II Rf-Wert
    methode II
    R¹ R² R³ R4 System E System X
    *Ac2O/Pyridin B1 CH3 H H Ac 0,028 0,62
    (Methode A) B4 CH3 Ac H Ac 0,53 0,77
    136 CH3 Ac Ac Ac 0,66 0,81
    *
    Ac20 B2 CH3 H Ac H 0,53 0,66
    (Methode B) B3 CH3 Ac H H 0,34 0,65
    134 CH3 Ac H | Ac 0,53 0,77
    B5 CH3 Ac Ac H 0,49 0,72
    C1** H Ac H H 0,20 0,36
    Substanz CH3 H H H 0 0,36
    Gliotoxin 0,47 | 0,74
    (Standard)
    * Ac = Acetyl Aus unreiner Substanz B isoliert.
  • Methode B (Acetylierung ohne Pyridin): 30 mg Substanz B (80-90% rein) werden in einer Mischung von 0,3 ml Acetanhydrid und 0,6 ml Benzol gelöst und 2 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen. Dann werden die Lösungsmittel im Hochvakuum vollständig entfernt und der Rückstand, wie oben beschrieben, an Kieselgel-Platten aufgetrennt. Man erhält 19,5 mg N-Monoacetat B3, 2,5 mg N-,4'-0-Diacetat B4, 1,5 mg N-,3-0-Diacetat 13 und 1,5 mg 3-0-Monoacetat B2. Daneben kann noch 1 mg Mono-5 acetat C1, abgeleitet vom primären Amin (Substanz C) und 5 mg unverändertes Ausgangsmaterial (Substanz B) isoliert werden.
  • Eigenschaften der Acetylderivate der Formel II (vgl. Tabelle D) 4'-O-Monoactat B1. C23H37N03 (MG = 375), Elektronenstoss-Massenspektrum (EI-Massenspektrum): MH+ = 376; IR-Spektrum (CH2C12): 3460, 3355, 2960, 2925, 2872, 2850, 2800, 1760, 1608, 1510, 1460, 1450, 1372, 1218, 1198, 1168, 1018, 1012, 972, 912, -1 853 cm 3-0-Monoacetat 2 : C23H37N03 (MG = 375) IR-Spektrum (CH2C12): 3600, 2960, 2928, 2875, 1737, 1611, 1517, 1405, -1 1375, 1174, 1035, 972, 830 cm N-Monoacetat B3: C23H37NO3 (MG = 375); EI-Massenspektrum: MH+ = 376 IR-Spektrum (CH2C12): 3620, 3580, 3300, 2960, 2925, 2875, 2855, 1622, 22 1612, 1594, 1518, 1456, 1408, 1377, 1172, 1036, 1019, 971, 828 cm N-,4'-O-Diacetat B4-. C25H39NO4 (MG = 417): EI-Massenspektrum: MH+ = 418, M+ = 417.
  • IR-Spektrum (CH2Cl2): 3620, 3420, 2960, 2925, 2873, 2850, 1760, 1630, -1 1510, 1403, 1371; 1220, 1199, 1102, 1018, 971, 907, 846 cm N-,3-0-Diacetat B C25H39N04 (MG = 417): EI-Massenspektrum: MH+ = 418; IR-Spektrum (CH2C12): 3580, 3300, 2960, 2925, 2870, 2857, 1738, 1626, 1613, 1595, 1519, 1457, 1408, 1375, 1240, 1174, 1035, 972, 828 cm 1.
  • N-,3,4'-O-Triacetat B6: C27H41NO5 (MG = 459: EI-Massenspektrum: MH+ = 460.
  • IR-Spektrum (CH2C12): 2960, 2925, 2873, 2855, 1760, 1738, 1645, 1603, 1510, 1460, 1401, 1370, 1313, 1240, 1220, 1198, 1168, 1032, 1019, 971, 945, 913, 846 cm 1.
  • Monoacetat C1 von Substanz C wird bei der Acetylierung einer Substanz C-haltigen Probe von Substanz B mit Acetanhydrid gebildet utd kann aufgrund der unterschiedlichen Rf-Werte (vgl. Tabelle D, System E = 0,20 und System X = 0,36) durch präparative Schichtchromatographie abgetrennt und rein isoliert werden.
  • Eigenschaften: C22H35NO3 (MG = 361); EI-Massenspektrum: MH+ = 362 IR-Spektrum (CH2C12): 3580, 3435, 3250, 2960, 2925, 2870, 1660, 1615, 1598, 1518, 1448, 1375, 1330, 1172, 1106, 1073, 1039, 972, 825 cm-1 Beispiel 8: N-Methylierung von Substanz B zu Substanz A In Anlehnung an Borch. J. Org. Chem. 37, 1673 (1972) wird eine Lösung von 6 mg Substanz B (80-90% rein) in 0,1 ml Acetonitril unter Rühren mit 0,01 ml 37%-iger wässriger Formaldehydlösung und nachher, unter Rühren und Kühlen mit Eiswasser, mit einer Lösung von 2,5 mg Natriumcyanoborhydrid (NaBH3CN) in 0,05 ml Acetonitril versetzt.
  • Nach 15 Minuten wird die leicht alkalische Lösung durch tropfenweise Zugabe von 0,04 ml einer 10obigen (Volumen)Lösung von Eisessig in Acetonitril auf ein pH von ca 7 (Indikatorpapier) eingestellt. Später wird nochmals 0,005 ml Eisessiglösung zugegeben und total 1 L/2 Stunden gerührt, wobei die Zemperatur auf ca. 350C gehoben wird. Dann wird 0,1 ml 25-%iges wässriges Ammoniak zugegeben und noch 5 Minuten gerührt. Nach Zugabe von ca. 1 ml Ethanol wird das Reaktionsgemisch im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der schmierige Rückstand wird in 0,2 ml Methanol gelöst, auf 2 Kieselgelplatten (20 x 20 cm) 0,5 mm dick) aufgetragen, und mit Chloroform-Methanol-Ammoniak (25%) 80:19:1 entwickelt (16 cm Laufdistanz). Durch Isolieren gemäss Beispiel 3 erhält man 3,7 mg reines Dimethylderivat, welches hinsichtlich seiner Hemmwirkung auf Candida albicans, Rf-Werte im DC und IR-Spektrums mit der Substanz A identisch ist.
  • Beispiel 9 Methylierung der Substanzen B und C in rohen, bzw. angereicherten Extrakten zur Ueberführung der verschiedenen Wirkstoffe in die einheitliche Substanz A, sowie deren Isolierung und Reindarstellung.
  • 100 mg eines gemäss Beispiel 2 gewonnenen entfetteten Ethylacetat-Extraktes des Mycels werden in 0,4 ml Acetonitril soweit wie möglich gelöst und nach Zugabe von 0,04 ml 37%iger wässriger Formaldehydlösung unter Kühlen (Eiswasser) und Rühren langsam mit einer Lösung von 1Q mg Nat:riumcyanoborhydrid (NaBH3CN) in 0,2 ml Acetonitril versetzt. Nach 15 Minuten wird die leicht alkalische Lösung durch tropfenweise Zugabe von 0,16 ml einer 10%gen Lösung von Eisessig in Acetonitril auf pH ca. 7 eingestellt und noch 2 Stunden weitergerührt, wobei die Temperatur von 250 auf 350 angehoben wird. Dann wird 0,4 ml 25%iges wässriges Ammoniak zugegeben, 5 Minuten gerührt, mit ca. 5 ml Ethanol versetzt und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird in 1,2 ml Methanol gelöst, auf 3 Kieselgel-Platten (20 x 20 cm , 2 mm dick) aufgetragen, und mit Chloroform-Methanol-Ammoniak (25%) 80:19:3 entwickelt. Durch mechanische Abtrennung der entsprechenden Zone und Extraktion wird angereicherte Substanz A gewonnen, die durch Wiederholung der Chromatographie auf zwei 0,25 mm dicken Platten reindargestellt wird.

Claims (23)

  1. Patentansprüche Verfahren zur Herstellung von Antibiotikum JM 971 oder einer n n seinen individuellen Wirkungskomponenten (Substanz A, B und C), gekennzeichnet durch die Züchtung eines dieses Antibiotikum produzierenden Mikroorganismus unter aeroben Bedingungen in einem wässrigen, eine Kohlenstoff- und Stickstoffquelle und anorganische Salze enthaltenden Nährmedium und durch die Isolierung des obgenannten Antibiotikums oder mindestens einer der genannten Wirkungskomponenten auf physikalischem und/oder chemischem Wege aus dem Fermentationsgut.
  2. 2.. Verfahren zur Herstellung eines Fermentationsgutes enthaltend das Antibiotikum JM 971 oder mindestens eine seiner Wirkungskomponenten (Substanz A, B und C), gekennzeichnet durch die Züchtung eines dieses Antibiotikum produzierenden Mikroorganismus unter aeroben Bedingungen in einem wässrigen, eine Kohlenstoff- und Stickstoffquelle und anorganische Salze enthaltenden Nährmedium.
  3. 3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Züchtung eines Stammes der Art Leptographium lundbergii.
  4. 4. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Züchtung des Stammes Leptographium lundbergii NRRL 12 527 oder einer Kultur eines Mikroorganismus mit den Charakteristiken des genannten Stammes.
  5. 5. Leptographium lundbergii NRRL 12 527 oder eine Kultur eines Mikroorganismus mit den Charakteristiken dieses Stammes.
  6. 6. Antibiotikum JM 971 in Form von freier Base oder eines Säureadditionssalzes.
  7. 7. E int Wirkungskomponente des Antibiotikums JM 971 gemäss Anspruch 6, bezeichnet als Substanz A, is oder C und charakterisiert durch die allgemeine Formel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 worin R1 und R2 unabhängig voneinander je ein Wasserstoffatom oder Methyl bedeuten, ein 0- und/oder N-Acylderivat davon abgeleitet von einer höchstens 20 C-Atome aufweisenden Carbonsäure, sowie ein Säureadditionssalz einer solchen Verbindung mit nicht-acylierter Aminogruppe.
  8. 8. Ein Acylderivat gemäss Anspruch 7, abgeleitet von der Essigsäure.
  9. 9. Ein Acylderivat gemäss Anspruch 7, gekennzeichnet als das N-tert.-Butoxycarbonyl-Derivat von Substanz B oder C.
  10. 10. Substanz A gemäss Anspruch - gekennzeichnet durch die Formel I, worin R1 und R je ein Methyl bedeuten, in For von freier Base oder eines Säureadditionssalzes davon,
  11. 11. Substanz B gemäss Anspruch 7, gekennzeichnet durch Formel I, worin R1 Methyl und R² Wasserstoff bedeutet, in Form von freier Base oder eines Säureadditionssalzes davon.
  12. 12. Substanz C gemäss Anspruch 7 gekennzeichnet durch die Formel I, worin R¹ und R² je ein Wasserstoffatom bedueten, in form von freier Base oder eines Säureadditionssalzes davon.
  13. 13. Eine in den Ansprüchen 10-12 genannte Verbindung zur Verwendung als Antibiotikum.
  14. 14. Ein in den Ansprüchen 6 und 10-12 genannter Hilfsstoff zur Verwendung als Fungistatikum.
  15. 15. Ein in den Ansprüchen 6 und 10-12 genannter Wirkstoff zur Verwendung in Bekämpfung von Infektionen durch Hefepilze des Typs Candida albicans.
  16. 16. Eine pharmazeutische Zusammensetzung enthaltend Antibiotikum JM 971 oder mindestens eine der, in den Ansprüchen 10 bis 12 angegebenen Verbindungen als Wirkstoff.
  17. 17. Verfahren zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen enthaltend Antibiotikum JM 971 oder mindestens eine der in den Ansprüchen 10 bis 12 angegebenen Verbindungen als Wirkstoff.
  18. 18. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Auftrennung von Substanzen B und C voneinander, und gegebenenfalls von Substanz A, beide Verbindungen am Aminostickstoff durch eine abspaltbare Acylgruppe acyliert und nach erfolgter Trennung diese wieder abspaltet.
  19. 19. VcPfahrcn gemäss Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass man die BOC-(tert.-Butoxycarbonyl)-Gruppe als die abspaltbare Acylgruppe veiwendet.
  20. 20, Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Gewinnung von Substanz A ein rohes Gemisch der Wirkstoffe, oder Substanz B oder C in individueller Form, mit einem N-Methylierungsmittel behandelt und Substanz A durch physikalische Trennungsmethoden isoliert.
  21. 21. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Antibiotikum JM 971 oder eine seiner Wirkungskomponenten in Form eines Säureadditionssalzes isoliert.
  22. 22, Ein 0- und/oder N-Acylderivat gemäss Ansprüche 7 oder 8 zur Verwendung für die Zwecke der Charakterisierung von Substanzen A, B und C.
  23. 23. Ein N-Acylderivat gemäss Anspruch 7 oder 9 acyliert durch eine abspaltbare Acylgruppe zur Verwendung bei der Trennung von Substanzen A, B und C voneinander.
DE19833333553 1982-09-20 1983-09-16 Neues antibiotikum und dieses enthaltende pharmazeutische zusammensetzungen, sowie verfahren zur herstellung desselben Withdrawn DE3333553A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1993024445A1 (de) * 1992-05-22 1993-12-09 Basf Aktiengesellschaft Para-substituierte benzylamine und ihre verwendung als antimycotika sowie zur behandlung von herz- und kreislauferkrankungen

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WO1993024445A1 (de) * 1992-05-22 1993-12-09 Basf Aktiengesellschaft Para-substituierte benzylamine und ihre verwendung als antimycotika sowie zur behandlung von herz- und kreislauferkrankungen

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