DE3333027A1

DE3333027A1 - Verfahren und vorrichtung zur reinigungsbehandlung von abwaessern und zur rueckgewinnung von wertvollen materialien

Info

Publication number: DE3333027A1
Application number: DE19833333027
Authority: DE
Inventors: Bruno Trissino Vicenza Marchesini
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-09-13
Filing date: 1983-09-13
Publication date: 1985-03-28
Also published as: GB8325321D0; GB2146913A

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Reinigungs-
behandlung von Abwässern und zur Rückgewinnung von wertvollen Materialien von wertvollen Materialien Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Reinigungsbehandlung von Industrieabwässern sowie für die allfällige Rückgewinnung von wertvollen Materialien, wobei die Schlämme bis zu dem Zustand, in welchem sie zur Verbrennung geeignet sind, entwässert und getrocknet werden.
Bekanntlich fließt das Wasser aus den verschiedensten industriellen Verarbeitungen, wie z.B. aus Goldschmiedebetrieben, Autowaschstellen, Haushaltsabflüssen, Stofffärbereien, Stoffwäschereien, Ledergerbereien, galvanischen Bädern und dgl., mit organischen und anorganischen Substanzen aus verschiedenen bekannten Gründen verunreinigt in den Kanal.
Es stellt sich folglich das Problem, diese Abwässer zu reinigen, um ihnen ihre Giftigkeit und verschmutzende Wirkung zu nehmen, wobei die verschiedenen verunreinigenden Faktoren abzutrennen sind, welche sodann in entsprechenden Anlagen in Form eines getrockneten Schlammes verbrannt und eliminiert werden können. Solche Anlagen bilden keinen Teil der vorliegenden Erfindung und sind dem Fachmann allgemein bekannt.
Ein weiteres ebenfalls auftretendes Problem ist darin zu erblicken, daß gewisse Abwässer aus industriellen Verarbeitungen einen Gehalt an wertvollen und jedenfalls wiederverwertbaren Materialien aufweisen, so daß es von großem Vorteil wäre, diese Materialien aus dem Abwasser bzw. aus den zu vernichtenden Schlämmen abzutrennen und rückzugewinnen.
Insbesondere tritt dieses Problem auf dem Gebiet der Goldverarbeitungsindustrie auf, wo gerade in den Abwässern wertvolle Stoffe oder Edelmetalle in nicht unbeträchtlichen Anteilen vorhanden sein können, so daß sich deren Rückgewinnung lohnen würde.
Es sind derzeit Anlagen für die Wasserreinigung unter Entwässerung des Schlammes bekannt, bei denen lange Behandlungszeiten und vielfache und komplizierte Arbeitsgänge erforderlich sind und welche einen erheblichen Platz beanspruchen, so daß umfangreiche Installationen vorgenommen werden müssen.
Diese Anlagen sind aufgrund ihrer Kompliziertheit sehr anfällig gegen Störungen und Verstopfungen, ganz abgesehen davon, daß sie aufgrund ihres Platzbedarfes und ihrer hohen Kosten nur schwerlich in kleinen gewerblichen Betrieben installiert werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung oder Anlage, welche auf kleinem Platz installierbar ist, die Erzielung optimaler Ergebnisse in kurzen Zeiten ermöglicht und vor allem ohne Mitwirkung von spezialisierten Arbeitskräften einfach und automatisch arbeitet.
Das vorgenannte Verfahren und die Anlage haben den Zweck, vom verunreinigten Wasser automatisch die organischen und anorganischen Stoffe abzutrennen und, vorzugsweise, die Reinigung des Wassers kontinuierlich durchzuführen, welches dauernd in Bewegung ohne Unterbrechung der Reinigungsarbeit (beispielsweise Schlammausfall) bleibt.
Ein weiteres Merkmal der Anlage besteht darin , daß sie mit Zeitgebern und automatischen Vorrichtungen ausgestattet ist, welche die Behandlung von verschmutzten Wässern beliebiger Herkunft und beliebigem Toxizitätsgrad gestatten.
Demnach betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren und eine Anlage zur Reinigungsbehandlung von Abwasser und zur Rückgewinnung von wertvollen Materialien, wobei das verschmutzte Wasser über eine Rohrleitung in ein mit Rührer versehenes Behandlungsbecken eintritt, in welches durch eine Dosiervorrichtung ein chemisches Reaktionsmittel eingebracht wird, wobei man die so behandelte Flüssigkeit einer Schlammentwässerungsanlage zuführt, die eine Filterplatte, ein Förderband eine Rolle aus Filterpapier,das unter wenigstens einer vertikal mittels entsprechender Betätigungs-, Steuerung-und Kontrolleinrichtungen beweglichen Glocke läuft, aufweist, wobei das durch das alle Feststoffteilchen zurückhaltende Filterpapier filtrierte Wasser aus der Filterplatte gereinigt austritt, wogegen der mittels Zufuhr von Heißluft getrocknete Schlamm nach Anheben der Glocken einer Verbrennung unterworfen wird, um die verunreinigenden Materialien zu eliminieren und allfällige wertvolle Materialien zu gewinnen.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte, räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentliche beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnung näher erläutert. Hierbei gehen aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Die Erfindung wird in der Folge anhand eines Ausführungsbeispiels, ohne auf dieses beschränkt zu sein, unter Hinweis auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert, welche in schematischer Darstellung den Gesamtaufbau der Vorrichtung oder Anlage gemäss der Erfindung veranschaulicht.
In der Zeichnung ist mit 1 die Zulaufleitung für das Abwasser bezeichnet, welches über ein Ventil in ein Behandlungsbecken 2 bis zu dessen Füllung geleitet wird. Sobald das Becken 2 gefüllt ist, wird durch die Anlage automatisch das chemische Reaktionsmittel beliebiger und im Handel verfügbarer Art dosiert in das Becken 2 eingeleitet. Die mit 2,3 und 4 bezeichneten Becken bzw. Behälter sind mit einem Rührer versehen. Sobald das chemische Reaktionsmittel aus dem Behälter 3 in das Becken 2 eingebracht wurde, wird das aus der Zulaufleitung 1 kommende verschmutzte Wasser in das weitere mit 4 bezeichnete und ähnlich wie das Becken 2 beschaffene Behandlungsbecken strömen gelassen. Nachdem die Behandlungsreaktion im Becken 2 stattgefunden hat, tritt automatisch die Pump#e 5 in Funktion, welche das behandelte Wasser zu der in der Figur rechts gezeigten Entwässerungseinheit befördert.
Sobald das Wasser im Becken 2 verbraucht ist, entnimmt die Pumpe 5 automatisch das Wasser aus dem Becken 4, welches Wasser ebenfalls bereits mit chemischem Reaktionsmittel behandelt wurde, und befördert es zur Entwässerungseinheit. Der gesamte Zyklus kann auf diese Weise kontinuierlich oder jedenfalls ohne wesentliche Standzeiten ablaufen.
Es ist zu beachten, daß, obgleich nicht ausdrücklich gezeigt, in den Behälter 3 eine Druckluftleitung münden kann, um den Austritt des Reaktionsmittels zum Becken 2 und 4 zu erleichtern.
Es wird nun der in der Zeichnung rechts gezeigte Teil erläutert, der schematisch die automatische Schlammentwässerungsgruppe für die aus der vorstehend beschriebenen zyklischen Behandlung des verschmutzten Wassers erhaltenen Schlämme veranschaulicht.
Diese Gruppe weist einen zweiseitigen Stützrahmen 6 auf, in dem eine Filterplatte 7, ein Förderband 8, eine Rolle Filterpapier 9 und wenigstens eine mit 10 bezeichnete, vertikal bewegliche Filterglocke gehaltert, wobei vorzugsweise drei Glocken 10 vorgesehen und auf Hydraulikzylindern 11 montiert sind, die von einer Hydraulikzentrale 12 mit elektrischer Schalttafel und Druckregler 13 gesteuert werden, wobei der gesamte Mechanismus überdies durch die elektrische Schalttafel 14 gesteuert wird.
Die Funktionsweise der Vorrichtung ist folgende: Wie bereits erwähnt wurde, wird das bereits behandelte Wasser mittels der Pumpe 5, je nach der Position des Zyklus, aus dem Behandlungsbecken 2 oder 4 entnommen.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Filterpapier 9 bereits unter den Filterglocken 10, die sich in der mit 101 bezeichneten , druckdichten Stellung befinden, angeordnet.
Das Wasser wird somit durch das Filterpapier 9 filtriert, welches alle Feststoffteilchen, die sich als Folge der Wirkung der Reaktionsmittel in den Becken 2 oder 4 gebildet haben, zurückhält, und tritt gereinigt aus der darunter befindlichen Filterplatte 7 aus. Je nach der Qualität des sich im Inneren der Filterglocken 10 bildenden Schlammes ermittelt der Druckregler 18 einen ansteigenden Druck; nach Erreichen des Schaltdruckes, auf den der Druckregler 18 vortariert wurde, erfolgt die Entwässerung mittels Druckluft, die durch die Rohrleitung 15 eintritt und das verbleibende, gereinigte Wasser ausdrückt.
Nach beendigter Entwässerung wird durch die Heizzentrale 17, die mit jeder beliebigen Energiequelle betrieben werden kann, Heißluft zugeführt, um die Schlämme zu trocknen.
Nach Beendigung dieses Vorganges werden die Filterglocken 10 automatisch in die mit 102 bezeichnete Stellung angehoben und der filtrierte Schlamm verbleibt, zur Verbrennung bereit, als trockener Feststoff auf dem Transportband.
Nach wie vor automatisch wird der gepreßte Schlamm vom Förderband 8 in das Sammelbecken 16 befördert und neues Filterpapier 9 unter den Glocken 10 angeordnet. Zu diesem Zeitpunkt bewegen sich die entsprechend gesteuerten Glocken 10 neuerlich in die untere Stellung aufgrund des von der elektrischen Schalttafel 14 gegebenen Befehles, wonach der ganze beschriebene Vorgang von vorne beginnt.
Es ist offensichtlich, daß die Erfindung nicht auf die gezeigten und/oder beschriebenen Einzelheiten beschränkt ist. Beispielsweise können im Behälter 3, wie erwähnt, verschiedene Reaktionsmittel verwendet werden, wie pulverförmige Aktivkohle, Kieselgur, Harze sowie Flockungsmittel verschiedener Herkunft. Die Anlage kann auch, je nach der jeweils gewünschten Leistung, eines oder mehrere Behandlungsbecken oder eine oder mehrere Glocken aufweisen, wobei die Glocken 10 weiters parallel oder in Serie geschaltet sein können. Desgleichen können die Hebeeinrichtungen für die Glocken 10 hydraulische, mechanische, pneumatische oder irqendwelche andere für diese Zwecke geeignete Einrichtungen sein. Anstelle des Filterpapiers 9 können Filtertücher oder -filze oder ein Bett aus Filtermittel, wie Kieselgur u. dgl. verwendet werden.
Weiters ist offensichtlich, daß eine Anlage der beschriebenen Art auch für die Filtration von Lebensmittelprodukten, wie öl, Getränke, alkoholische Getränke, nichtalkoholische Getränke u.dgl., verwendet werden kann Die Erfindung ist daher nicht auf die dargestellten und/oder beschriebenen Ausführungsdetails beschränkt, sondern umfasst auch alle äquivalenten Ausführungsvarianten und - formen, welche auf dem Grundgedanken der Erfindung basieren.
ZEICHNUNGS-LEGENDE 1 Zulaufleitung 2 Becken 3 Behälter 4 Becken 5 Pumpe 6 Stützrahmen 7 Filterplatte 8 Förderband 9 Filterpapier 10 Filterglocke 101 Stellung 102 Stellung 1-1 Hydraulikzylinder 12 Hydraulikzylinder 13 Druckregler 14 Schalttafel 15 Rohrleitung 16 Sammelbecken 17 Heizzentrale 18 Druckregler - Leerseite -

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zur Reinigungsbehandlung von Abwässern und zur Rückgewinnung von wertvollen Materialien, d a d ur c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man das verunreinigte Wasser über eine Rohrleitung (1) in wenigstens ein mit einem Rührer versehenes Behandlungsbecken (2,4) einbringt, in welches durch eine Dosiervorrichtung (3) ein chemisches Reaktionsmittel eingebracht wird, und die so behandelte Flüssigkeit einer Schlammentwässerungsanlage zuführt, die aus einer Filterplatte (7), einem Förderband (8) und einem auf dem Förderband (8) beweglichen Filterelement (9), das unter wenigstens einer vertikal, mittels entsprechender Betätigungs-, Steuerungs- und Kontrolleinrichtungen (11,12,13,14), beweglichen Glocke (10) läuft, besteht, wobei das durch das bewegliche, alle Feststoffteilchen zurückhaltende Filterelement (9) filtrierte Wasser aus der darunter liegenden Filterplatte (7) gereinigt austritt, wogegen der mittels Zufuhr von Heißluft getrocknete Schlamm nach Anheben der Glocken (10) einer Sammelstation zugeführt und dort einer Verbrennung unterworfen wird, um die verunreinigten Materialien zu eliminieren und allfällige wertvolle Materialien zu gewinnen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß in die Dosiervorrichtung für das chemische Reaktionsmittel Druckluft eingeführt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, g e k e n n ze i c h n e t d u r c h eine Zulaufrohrleitung (1) für das verschmutzte Wasser mit einer Abzweigung zu wenigstens einem mit einem Rührer versehenen Behandlungsbecken (2,4) ; eine Dosiervorrichtung für ein chemisches Reaktionsmittel, welche in das Behandlungsbecken (2,4) mündet; eine mit Ventil-und Druckanzeigeeinrichtungen versehene Pumpe (5), welche das aus wenigstens einem Behandlungsbecken (2,4) kommende Wasser zu einer Schlammentwässerungsanlage fördert, die eine Filterplatte (7),ein Förderband (8) und ein mit dem Band bewegliches Filterelement (9) aufweist, das unter wenigstens einer vertikal unter der Wirkung von Betätigungs-, Steuerungs- und Kontrolleinrichtungen (11,12,13,14) beweglichen Glocke (10) in Gegenwart von Heißluftzuführungseinrichtungen zum Trocknen, nach dem Abtropfen des gereinigten Wassers, des unter den Glocken (10) angesammelten Schlammes läuft; Einrichtungen (11,12) zum Anheben und Ab senken der Glocken und einen Sammler am Ende der Anlage zur Aufnahme der zur Verbrennung bestimmten Schlammkuchen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c hn e t , daß das bewegliche Filterelement aus einem von der Rolle ablaufenden Filterpapier (9) besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Filterelement aus einem Bett aus Filtermaterial besteht.