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ELEKTRONISCHES ODER ELEKTRISCHES BAUELEMENT
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauelement nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige Bauelemente, insbesondere Kleinkondensatoren, sind an sich
bekannt (DE-GM 7839001). hierbei ist es auch bekannt (DE-GM 8122900), daß der zumeist
quaderförmige Becher an seiner Innenseite Führungen aufweist, um das elektrische
Funktionselement, beispielsweise den eigentlichen Kondensator, in eine genaue Lage
innerhalb des Bechers zu bringen. Zur Herstellung derartiger Bauelemente ist es
bekannt (DE-GM 7817997), eine Becherkette von über Verbindungsstege zusammenhängenden
Bechern zu schaffen, die dann in stetigem Arbeitsgang mit dem Funktionselement gefüllt
und mit dem Gießharz vergossen werden.
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Im Gegensatz zu nur in Gießharz eingebetteten Elementen bietet die
Becherung der Elemente den Vorteil des noch weiter verbesserten Schutzes, einer
präziseren Anordnung des Funktionselements mit vorbestimmten Abständen zu den Außenwänden
und definierter Außenmaße, die beim automatischen Anschließen der Bauelemente, insbesondere
solcher in Chip-Bauweise, von Bedeutung sind, da hierbei die Außendimensionen für
einen Greifer und die Anordnung der Anschlüsse genau aufeinander abgestimmt sein
müssen. Bei der automatischen Anbringung auf Platten mit gedruckten Schaltungen
sind die Abstände der Bauelemente, die selbst nur Kantenlängen in der Größenordnung
weniger Millimeter haben, zu anderen Bauelementen oder Leiterflächen oft nur Bruchteile
von Millimetern, so daß die Abmessungen genau stimmen müssen. Darüber hinaus ergeben
ebene Seitenflächen eine verbesserte Atöglichkeit der vorübergehenden oder bleibenden
Klebebefestigung insbesondere zwischen mit bandförmigen Anschlul3elektroden
belegten
Außenflächen, um eine Lagefixierung des Bauelements bis zur Verlötung zu erzielen.
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Der quaderförmige Becher, der die äußere Schutzumhüllung des Bauelements
darstellt, erbringt diese Funktion für fünf der sechs Quaderseiten. Die sechste
Quaderseite, durch die das Funktionselement eingesetzt und das Gießharz eingegossen
wird, hat nach dem Erstarren des Gießharzes eine undefinierte Fläche, die insbesondere
entsprechend dem Eingießpegel des Gießharzes hinter dem Becherrand zurückversetzt
ist, darüberhinaus jedoch einen durch die Oberflächenspannung des Gießharzes und
durch dessen Schrumpfung beim Aushärten gebildeten Meniskus, also eine sich gegen
die Bechermitte zu vertiefende Mulde, aufweist. Aus diesem Grund eignet sich diese
Seite nur wenig zum Aufsetzen auf die Platte der gedruckten Schaltung, obwohl das
Herausführen der Anschlüsse bevorzugt an dieser offenen Seite erfolgt und zu verlötende
Flächenanschlüsse am zweckmäßigsten auf dieser Seite angebracht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement der eingangs
genannten Art zu schaffen, das unter möglichster Raumersparnis ein Höchstmaß an
definierten Außenflächen bietet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die offene
Becherseite durch einen Deckel aus Kunststoff geschlossen ist.
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Ein solcher Deckel ergibt auch auf dieser Seite eine definierte Außenfläche,
die sich zum Ergreifen durch einen Greifer, zur Lagedefinition des Bauelements,
zur vorübergehenden oder dauerhaften Verklebung und auch zur Auflage von Metallflächen
zur Verlötung eignet.
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Das dimensionsmäßig präzis definierte Bauelement kann unter Beachtung
minimalster Sicherheitsabstände automatisch verbaut werden und kann aufgrund seiner
definierbaren Innenmaße selbst sehr klein gehalten werden1 nur um eine minimale
Dicke größer als das eigentliche Funktionselement, also der Kondensator, Widerstand,
Gleichrichter, usw. Die durchgeführte Umhüllung kann als "Vollbecherung" bezeichnet
werden.
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Für die definierten Außenmaße des Bauelements wird eine Lagefixierung
des Deckels am Becher in Richtung sämtlicher möglicher Freiheiten bevorzugt, so
daß ein völlig starres Gebilde vorliegt. Vorzugsweise weist der Deckel eine lagemäßige
Vorfixierung auf, die ihn im Lauf des Herstellungsverfahrens vorläufig festhält,
und eine bleibende Fixierung, die den Deckel nach erfolgter Fertigstellung festhält.
Für spezielle Fälle könnte auch für die Zeit nach der Herstellung eine reversible
Fixierung etwa mit einem Druckknopf- oder sonstigen Schnappmechanismus zweckmäßig
sein. Vorzugsweise besteht ein Teil der Fixierung, und zwar sowohl der vorläufigen
als auch der endgültigen, also auch der reversiblen, aus einem Scharniersteg nach
Anspruch 3, mit dem also der Deckel bereits am Becher angespritzt ist. Zur Lagefixierung
beim Schließen können dann nach Anspruch 4 vorspringende Teile an den Becherwänden
angreifen, beispielsweise Zapfen am Deckel, die in Löcher der Becherwände eingreifen,
überhänwende Ränder oder Einsteckteile des Deckels, die ein Stück weit in das Becherinnere
eingesenkt werden.
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Zweckmäßigerweise weist der Deckel nach Anspruch 7 Vorsprünge auf,
die als Verankerungsteile dienen, indem sie bis in das Gießharz tauchen und so nach
dessen Aushärten eine dauerhafte Verkrallung zwischen dem Deckel und dem Gießharz
bewirken. Die Vorsprünge können zu diesem Zweck an ihren vorstehenden Enden Verbreiterungen
oder Hinterschneidungen aufweisen, um einen formschlüssigen Halt im Gießharz zu
gewährleisten, falls die Flächenhaftung als nicht ausreichend sicher erscheint.
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Die Vorsprünge nach Anspruch 7, insbesondere wenn sie nach Anspruch
8 unter relativ kleinen gegenseitigen Abständen angeordet sind, vermindern außerdem
den Effekt des Meniskus und führen so zu einer besseren Raumausnützung innerhalb
des Bechers. Nach Anspruch 8 wird wenigstens eine Halbierung der Meniskus-Bogenlänge
bewirkt.
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Der Becher wird zunächst ziemlich hoch mit dem Gießharz gefüllt.
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Beim Schließen des Deckels zieht sich das Gießharz an den Vorsprüngen
nach oben und bildet nur kleine Menisken zwischen den insbesondere rippenförmigen
Vorsprüngen, wodurch insgesamt ein nahezu gleichmäßiger
Gießharzpegel
erreicht wird. Zwischen der Oberfläche des Gießharzes und dem Deckel verbleibt nur
eine sehr dünne Luftschicht.
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Insbesondere wenn bei der Herstellung ein Steigtrichter vorhanden
ist und ein Nachfüllen des Bechers mit Gießharz möglich ist, kann -andernfalls durch
den Miniskus in Anspruch genommene - Becherhöhe eingespart werden.
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Durch zweckmäßige Wahl der Anordnung der Vorsprünge, insbesondere
Rippen, kann durch die entsprechende Beherrschung des Meniskus die örtliche Gießharzhöhe
auch an die spezielle Form des Funktionselements oder an sonstige Erfordernisse
angepaßt werden, beispielsweise indem die Rippen in ungleichen Abständen angeordnet
sind, strahlenförmig angeordnet sind, ein Gitter bilden usw. Bei der Anordnung der
Rippen ist auch der Ort der Herausführung der elektrischen Anschlüsse zu beachten,
wobei dieser Ort vorzugsweise am Rand des Bechers bzw. des Deckels liegt. Nach Anspruch
10 können die Vorsprünge zugleich zur Fixierung des Deckels am Becher diene,.
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Im Besonderen handelt es sich beim erfindungsgemäßen Bauelement mit
Vollbecherung um eines in Chip-Bauweise, also nicht mit Drahtelektroden, sondern
mit bandförmigen, aus Blechstreifen bestehenden Elektroden, die aus dem Becher herausgeführt
sind. Vorzugsweise sind hierbei nicht, wie bei den bekannten Bauelementen in Chip-Bauweise
(DE-GM 7712416, DE-OS 2225825, DE-As 2232794), die Elektroden an gegenüberliegenden
Seiten aus einem Vergußblock herausgeführt oder in einer gemeinsamen Ebene unter
gegenseitigem Abstand aus einer Seitenfläche des Bauelements herausgeführt, sondern
sind jeweils benachbart und parallel zu einer Kante der offenen Seite und außerdem
parallel zueinander, also etwa im Bereich der Grenzlinie zwischen Becher und Deckel,
auf gegenüberliegenden Seiten des Deckels herausgeführt, so daß durch die Anschlüsse
das Aufsetzen des Deckels nicht behindert ist. - Bei der Herstellung der Elektrodenanschlüsse,
die aus einem Stanzstreifen stetig gebildet werden, müssen hierbei die ausgestanzten
Streifen verschränkt werden, um quer zur Längsrichtung der Becherkette zu stehen.
Die herausgeführten bandförmigen Elektroden können dann auf den Deckel oder auf
Seitenwände zurückgebogen sein oder auch seitlich als Anschlußlaschen abstehen.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Bauelemente erfolgt nach Anspruch
12 vorzugsweise unter Anwendung der an sich bekannten Herstellungsweise mit Becherkette,
wobei die Deckel entweder bereits an der Becherkette angespritzt sind oder separat
zugeführt werden.
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Das erstere Verfahren bietet den Vorteil, daß nicht miteinander zu
verbindene Ketten in ihrem örtlichen Vorlauf synchronisiert werden müssen. Nach
dem Schließen der Deckel werden diese bis zum Erreichen eines gewissen Festigkeitsgrads
des Gießharzes geschlossen gehalten, und zwar entweder durch eine äußere Haltevorrichtung
oder durch die Struktur des Deckels und der Becher, beispielsweise durch eine Schnappkonstruktion
oder durch Reibschluß. Anspruch 15 beschreibt die Herstellung der Bauelemente nach
einem speziellen Verfahren, bei dem das Zuhalten der Deckel durch eine beispielsweise
druckknopfartige Konstuktion im Bereich der Stege zwischen benachbarten Bechern
erzielt wird. Diese Stege können dann nach ausreichendem Festhalten der Deckel durch
das Gießharz bei der Vereinzelung der Becher weggebrochen werden.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen: Figuren 1 und 2 jeweils in perspektivischer Ansicht
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bauelements in Chip-Bauweise; Figur 3 eine
im Verlauf der Herstellung von Bauelementen etwa nach Figur 1 und 2 auftretende
Becherkette; Figur 4 eine Seitenansicht eines Ausschnitts aus der Becherkette während
eines bestimmten Herstellungsschritts; Figur 5 eine perspektivische Ansicht eines
einzelnen Bechers mit angegossenem Deckel vor dem Füllen; Figur 6 einen Schnitt
durch einen Becher nach dem Füllen vor dem Aufsetzen des Deckels;
Figur
7 einen Schnitt durch den Becher nach Figur 6 mit daran ansetzendem, perspektivisch
dargeselltem Deckel; Figur 8 einen Schnitt durch den Becher nach Figur 7 nach dem
Aufsetzen des Deckels; Figur 9 eine perspektivische Ansicht entsprechend Figur 5
einer abgewandelten Ausführungsform des Bauelements; Figur 10 in der Darstellung
des Deckels in Figur 9 entsprechender perspektivischer Darstellung verschiedene
Abwandlungen von Deckeln hinsichtlich in den Becher ragender Vorsprünge; Figur 11
eine Unteransicht eines weiterhin abgewandelten Deckels; Figur 12 eine teilweise
geschnittene Seitenansicht eines Bechers, der mit einem Deckel nach Figur 11 versehen
it; Figur 13 einen Schnitt durch einen Bechers mit aufgesetztem Deckel; Figuren
14 und 15 eine Seiten- bzw. Schnittansicht von gefüllten Bechern rnit noch offene
bzw. schon geschlossenen Deckeln mit Steigtrichter; Figur lo eine Draufsicht auf
den Becher mit Steigtrichter gemäß Figur 15.
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Figur 1 zeigt ein elektrisches Bauelement in Vollbecherung, nämlich
einen Kleinkondensator mit einem Gesamtvolumen von 50 ... 100 mm3, bestehend aus
einem quaderförmigen Becher 1, in dem das eigentliche Kondensatorelement angeordnet
und in Gießharz eingebettet ist, einem den Becher oben verschließenden Deckel 2
und zwei elektrischen Anschlüssen in Form von Anschlußlaschen 3. Die Anschlußlaschen
3 sind aus Schlitzen 4 herausgeführt, die an zwei gegenüberliegenden Seiten der
Wand des quaderförmigen Bechers entlang der Kante der offenen Becherseite gebildet
sind. Beim Aufsetzen des Deckels 2 auf den Becher 1 müssen die Anschlußlaschen 3
also nicht gesondert beachtet werden.
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Das Bauelement nach Figur 2 besteht ebenfalls aus dem quaderförmigen
Becher 1 mit dem Deckel 2. die Anschlußlaschen 3 sind hierbei durch Schlitze 5 herausgeführt,
die an gegenüberliegenden Rändern des Deckels 2 eingeschnitten sind.
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Die Bauelemente nach den Figuren 1 und 2 eignen sich aufgrund ihrer
Chip-Bauweise zur automatischen Anbringung auf Leiterplatten. Die durch den Deckel
2 gebildete Quaderfläche ist genau bestimmt und kann ebenso wie die anderen Flächen
zur Lagedefinition des Bauelements auf der Leiterplatte, zum Ergreifen mit Hilfe
eines Greifers oder zum Anbringen eines Klebemittels, das das Bauelement somindest
solange festhält, bis es angelötet ist, dienen.
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Die Quaderform des Bechers 1 ist üblich und zweckmäßig, sie ist jedoch
für das Aufsetzen des Deckels nicht Voraussetzung. Beispielsweise können auch zylindrische
Becher mit herausgeführten Anschlüssen mit einem Deckel versehen sein, der Becher
1 kann ein gerades Prisma mit polygoner Grundfläche sein oder es können auch einzelne
Kanten und/oder Flächen des Bechers mehr oder weniger abgerundet gestaltet sein.
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Figur 3 zeigt einen Ausschnitt aus einer Becherkette, die bei der
Herstellung von Bauelementen nach den figuren 1 und 2 verwendet wird, wobei im vorderen
Teil der Figur die Becher zur klareren Darstellung vereinzelt dargestellt sind;
tatsächlich sind sie wie im hinteren Teil durch Stege miteinander verbunden. Im
einzelnen besteht die dargestellte Becherkette aus einer Kette der Becher 1, die
über Kunststoffstege 8 zusammenhängen. Die Kunststoffstege 8 werden entweder sogleich
nach der Fertigstellung der Bauelemente oder erst vor der Verwendung der Bauelemente
zu deren Vereinzelung abgetrennt. An jedern Becher 1 ist einer der Deckel 2 angespritzt,
und zwar über einen flexiblen- Steg anscharniert. Die Deckel 2 sind über ebenfalls
später herausbrechende Stege 9 miteinander verbunden. Zwischen den Deckeln 2 und
den Stegen 9 befinden sich ebensowie zwischen den Bechern 1 und den Stegen 8 Sollbruchlinien.
In der in Figur 3 veranschaulichten Forrn kann die Becherkette in stetigem Verfahren
gespritzt werden.
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In an sich bekannter Weise werden in die Becher 1 die Funktionselemente,
insbesondere nicht integrierbare Kondensatorelemente, eingesetzt und wird dann Gießharz,
das zur Verminderung des Schrumpfens beim Härten mit Füllstoffen wie Quarzmehl und
Glimmer angereichert ist, eingefüllt. Hierauf werden die Deckel 2 auf die Becher
1 aufgesetzt, wobei die Stege 9 auf die Stege 8 zu liegen kommen. Um die Deckel
2 mindestens bis zu einem gewissen Aushärten des Gießharzes in den Bechern 1 geschlossen
zu halten, befindet sich an den aneinander zur Anlage kommenden Teilen der Stege
8 und 9 eine Druckknopfverbindung 10 (Fig. 4), die ein unerwünschtes Wiederöffnen
der Deckel 2 verhindert. Bei der späteren Vereinzelung der Bauelemente verschwinden
die Druckknopfverbindungen 10 zusammen mit den Stegen 8 und 9.
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Figur 5 zeigt ergänzende Maßnahmen zur Lagefixierung. Der dort dargestellte
Becher 1 hat an seinen kurzen Enden etwas verdickte Becherwände, in denen jeweils
eine Nut 11 verläuft, in die beim Einsetzen des Funktionselements Vorsprünge dieses
Funktionselements eingeschoben werden. Beispielsweise können die Vorsprünge Kröpfungen
von Anschlußleitern sein. Die Nuten 11, die zweckmäßigerweise nicht die gesamte
Höhe der Becher-Innenwand einnehmen ergeben so eine zwangsläufig bei allen Bauelementen
gleiche relative Lage des Funktionselements zum Becher 1.
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Figur 5 zeigt weiterhin an den Deckelecken Zapfen 12, die in Löcher
an der offenen Oberseite der Becherwand im Bereich der Becherecken eingreifen, wenn
der Deckel 2 geschlossen wird. Hierdurch wird zunächst die Lage des Deckels 2 relativ
zum Becher 1 genau festgelegt, da es selbst im Fall der Konstruktion, bei der der
Deckel an einer Becherkante angespritzt ist, nicht ganz ausgeschlossen werden kann,
daß er sich mit einem kleinen Winkelversatz auf den Becher auflegt. Durch die aus
Fig. 5 ersichtliche konische Gestaltung der Zapfen wird die Deckellage beim Aufsetzen
automatisch justiert.
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In weiterer Ausgestaltung können die Zapfen 12 und Löcher 13 auch
einen Einrastmechanismus aufweisen, beispielsweise in Druckknopfart,
so
daß der Deckel nach dem Schließvorgang durch diese Zapfen und Löcher so lange plan
gehalten wird, bis das Gießharz ausgehärtet ist.
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Figur 6 veranschaulicht das Füllen des Bechers 1 mit einem Funktionselement
16 und das anschließende Vergießen mit Gießharz 17. Das Gießharz bildet hierbei
einem Meniskus 18 in Form einer Mulde. Wenn das Gießharz an den Becherwänden den
oberen Rand erreicht, liegt die Meniskussohle und damit der Bedeckungsspiegel noch
ein Stück weiter darunter. Bei Belassung dieses Meniskus ergibt sich somit eine
mangelhafte Ausnützung der Höhe, da zur vollständigen Bedeckung des Funktionselements
16 die Becherwände relativ hoch hinaufgeführt sein müssen.
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Gemäß Fig. 7 wird nun ein Deckel aufgesetzt, der an seiner Unterseite
Vorsprünge 19, beim dargestellten Beispiel in Form von parallelen Rippen, aufweist.
In Fig. 7 ist nur eine dieser Rippen eingezeichnet, von den anderen ist nur die
Lage angegeben. Die rippenförmigen Vorsprünge 19 sind in im Vergleich zur Becherausdehnung
kleinen Abständen zueinander angeordnet und weisen eine Höhe auf, die erlaubt, daß
sie in das Gießharz eintauchen, jedoch noch einen Abstand von Funktionselementen
mit Untermaß (ríinimumtoleranz) halten. Funktionselemente größerer Abmessung könnten
von den Rippen auch berührt oder in den Becher gedrückt werden.
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Wie Fig. 8 zeigt, bewirkt der Deckel beim Schlieffen mit Hilfe seiner
Vorsprünge 19, daß der Meniskus 18 auf viele kleine blenisken 20 verteilt wird,
die aufgrund ihrer kleineren Bögen weniger durchhängen, so daß der Unterschied zwischen
der minimalen Vergußhöhe in der Bechermitte und der maximalen Vergußhöhe am Rand
im wesentlichen entfällt. Dic diesbezüglichen Toleranzen Icönnen also sehr gering
angesetzt werden und die Becherhöhe kann bei höherem Gießharzpegel erniedrigt werden.
Die Figuren 6 bis 8 gehen bereits von einer derartig erniedrigten Becherhöhe aus.
Zugleich ergibt sich eine feste Verkrallung des Deckels im Gießharz, der also nach
der Aushärtung des Gießharzes nicht mehr abheben kann, so daß das vollgebecherte
Bauelement als monolithischer Block erscheint.
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Die Erhöhung des Gief3harzpegels durch die Vorspringe 19 bedingt
allerdings
ein vorsichtigeres Einfüllen des Gießharzes 17. Einerseits kann vor dem Aufsetzen
des Deckels 2 nicht mehr Gießharz als in Fig. 6 angedeutet eingegossen werden, andererseits
bedingt die Gießharzverdrängung durch die Vorsprünge 19 wieder ein inneres Ansteigen
des Gießharzniveaus. Je nach Dimensionierungsgegebenheiten, insbesondere je nach
verfügbarer höhe über dem Funktionselement 16 und nach der Dimensionierung der Vorsprünge
19, kann das nach Fig. 6 eingegossene Gießharz also zu wenig sein, die richtige
Menge sein oder zu viel sein. Gegebenenfalls ist bei möglichst langsamem Schließen
der Deckel ein Nachfüllen oder ein Absaugen von Gießharz zweckmäßig. Diesbezügliche
Techniken sind an sich bekannt.
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Figur 9 zeigt eine abgewandelte Anordnung der rippenförmigen Vorsprünge
19. Der in Fig. 7 angedeutete Vorsprung hat schräge Randflächen, um so zugleich
eine Justierung der Lage des Deckels 2 am Becher 1 zu erzielen, während nach Fig.
9 die rippenförmigen Vorsprünge 19 in versenkbare Randstege 21 übergehen, die in
bei Behältern übliche Weise die Lage des Deckels 2 am Becher 1 fixieren und die
zugleich den Deckel 2 aufgrund der Haftreibung an den Becherwänden bis zum Aushärten
des Gießharzes geschlossen halten.
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Sofern, wie bei der dargestellten Ausführung, die Rippen und Randstege
jeweilige Deckelbereich vollständig umschließen, müssen Lüftungslöcher 23 das Entweichen
der Luft beim Aufsteigen des Gießharzes ermöglichen.
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Figur 10 zeigt einige Varianten der Anordnung der Vorsprünge 19.
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Diese Vorsprünge können z.B. ein einzelner Zapfen, eine abgerundete
Rippe, eine abgeschrägte Rippe, parallele Rippen, eine diagonale Rippe oder auch
eine großflächige Anspritzung zur Verdrängung von Gießharz sein. Allgemein werden
offene Vorsprungformen bevorzugt, im Gegensatz zu z.B. einer geschlossenen ringförmigen
Rippe, in der ein Luftkissen stehenbleiben würde. Zwischen den offenen Vorsprüngen
kann das Gießharz ungehindert aufsteigen. Die Wahl der Form und Anordnung der Vorsprünge
richtet sich nach den Bedingungen und Anforderungen für die Vergleichmäßigung des
Gießharzpegels und nach sonstigen Möglichkeiten zur Lagefixierung des Deckels.
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Eine weitere Variante ist in Fig. 11 dargestellt, gemäß der der Deckel
einerseits die umlaufenden Randstege 21 wie gemäß Fig. 9 und andererseits strahlenförmig
verlaufende rippenförmige Vorsprünge aufweist. Solche strahlenförmigen Vorsprünge,
bei denen also örtlich ein unterschiedliches Maß des Durchhängens der kleinen Menisken
20 zugelassen wird, können abhängig von der Struktur des Funktionselements 16 oder
von einem Eingieß- oder Absaugort des Gießharzes gewählt werden.
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Die Fig. 12 und 13 veranschaulichen weitere Möglichkeiten zur Lagefixierung
des Deckels 2 am Becher 1, nämlich gemäß Fig. 12 mit Hilfe solcher innerer Rand
stege 21, die zumindest an ihrer Außenfläche konisch oder pyramidenförmig ausgebildet
sind und dadurch den Deckel 2 im Becher 1 zentrieren; oder gemäß Fig. 13 mit Hilfe
äußerer Randstege 23, die die gleiche Funktion durch Umgreifen des oberen Rands
des Bechers 1 erfüllen.
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Die Figuren 14 bis 16 zeigen eine Konstruktion mit einem am Deckel
angebrachten Steigtrichter 25 in Verbindung mit einer Anordnung der rippenförmigen
Vorsprünge nach Fig. 11, also strahlenförmig. Der Steigtrichter 25 sitzt in der
Deckelecke mit dem geringsten Rippenabstand und somit dem höchsten Gießharzpegel.
Soweit gemäß einer abgewandelten (nicht dargestellten) Ausführungsform der mit dem
Steigtrichter 25 versehene Deckel 2 die Randstege 21 gemäß Fig. 9 und 11 aufweist,
entweicht beirn Eindrücken des Deckels zunächst durch den Trichter 25 die im Deckel
noch vorhandene Luft und dann kann überschüssiges Gießharz aufsteigen. Der Steigtrichter
25 kann auch zum Nachgießen von Gießharz verwendet werden. Er ist arn Deckel 2 sehr
schmal angespritzt, so daß er nach dem Aushärten ohne Schwierigkeiten abgebrochen
und entfernt werden kann.