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DesinfeRvionsgerät
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Beschreibung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Desinfektionsgerät,
insbesondere zum thermischen Desinfizieren von Milchflaschen für Säuglinge.
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Milchflaschen für Säuglinge, Verschlußringe für diese Milchflaschen
sowie die zugehörigen Gummisauger müssen nach jeder Säuglingsmahlzeit desinfiziert
werden, um für den Säugling schädliche Keime abzutöten. Ein derartiger Keim ist
beispielsweise der "Staphylokkokus aureus.
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Bis vor einiger Zeit war es üblich, die Milchflaschen, die Verschlußringe
sowie die Gummisauger nach jeder Mahlzeit in einem Kochtopf mit Wasser auf einer
Herdplatte auszukochen. Naoh einer Kochdauer von einigen Minuten werden die Milchflaschen,
die Verschlußringe sowie die Gummisauger üblicherweise aus dem Wasser herausgenommen
und mit einem normalen Küchentrockentuch abgetrocknet. Da derartige Trockentücher
hygienisch nicht einwandfrei sind, führt ein derartiges Vorgehen zu einem erneuten
Infizieren der soeben erst desinfizierten Gegenstände. Durch das wiederholte Auskochen
werden Gummi- und Kunststoffteile, wie Sauger und Verschlußringe, schnell hart und
unansehnlich. Desweiteren erscheint vielen Müttern diese althergebrachte Art der
Desinfektion als zu umständlich, so daß ein großer Bedarf an Geräten entstanden
ist, mit denen die Desinfektion einfacher vorgenommen werden kann.
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Dieser Bedarf führte zur Markt einführung von sogenannten Kaltsterilisierungsbädern
für die Flaschen, Verschlußringe und Gummisauger für Säuglinge. Bei dieser Kaltdesinfektionsmethode
werden zunächst die Flaschen, Gummisauger etc. chemisch mit Kochsalz gereinigt und
anschließend in ein mit NaCl stabilisiertes Bad mit einem Hypochloridgehalt von
125 mgl gebracht. Diese Art der Desinfektion
verhindert lediglich
dann ein Nachkeimen der Keime auf der Flasche, dem Gummisauger und dem Verschlußring,
wenn die desinfizierten Gegenstände vor der nächsten Mahlzeit nicht mit Wasser nachgespült
werden. Wissenschaftliche Unterbuchungen, wie beispielsweise die in der Zeitschrift
"Hygiene + ìTedizin't,Heft 5, 1980, Seite 619 ff, abgedruckte Untersuchung haben
gezeigt, daß diese chemische Desinfektionsmethode zur Bildung von Trihalomethanen
führt, die mit der Säuglingsnahrung vom Säugling aufgenommen werden. Diese Stoffe
stehen in dem Verdacht, Krebs zu erzeugen.
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Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Desinfektionsgerät, insbesondere zum Desinfizieren von
Milchflaschen für Säuglinge,zu schaffen, mit dem eine zuverlässige Desinfizierung
der zu desinfizierenden Gegenstände ohne schädliche Rückstände erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Desinfektionsgerät mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
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Nach Einschalten des Desinfektionsgerätes heizt ein Heizelement einen
Heizstab auf, der sich im wesentlichen senkrecht von dem tiefsten Punkt einer Grundplatte
erstreckt, die eine zum Mittelpunkt abfallende Oberfläche hat. In dem durch diese
beispielsweise hohlkegelförmig ausgebildete Oberfläche festgelegten Raum befindet
sich Wasser, das bereits kurz nach dem Einschalten des Desinfektionsgerätes im Bereich
des Heizstabes zu Kochen beginnt. Daraufhin steigt im Bereich des Heizstabes eine
Dampfströmung auf, die in einem oberen Bereich des Gehäuses umgelenkt wird und sodann
an den Außenwänden des Gehäuse herabströmt, an der sie sich geringfügig abkühlt.
Der an den Außenwänden angekühlte Dampf hat ein etwas höheres spezifisches Gewicht
als der Dampf, der direkt am Heizstab erzeugt wird, so daß eine festgelegte Dampfströmung
in
dem Gehäuse entsteht. Durch die zum Mittelpunkt hin abfallende Oberfläche der Grundplatte
wird erreicht, daß das zu verdampfende Wasser zum Heizstab hin fließt und an diesem
anliegt. Darüber hinaus wird ebenfalls ein sich beim anfänglichen Aufheizen an der
Gehäuseaußenwand niederschlagendes Kondensat zum Heizstab zurückgeführt. Bereits
kurz nach dem Einschalten des in dem Heizstab vorgesehenen Heizelementes beginnt
der eigentliche Desinfektionsvorgang, da bereits zu diesem Zeitpunkt durch das direkt
am Heizstab befindliche, n n diesem Bereich kochende Wasser Dampf erzeugt wird.
Durch die durch den Heizstab und die Grundplatte festgelegte Form wird eine definierte
Dampfströmung in dem Gehäuse erreicht. Damit ist sichergestellt, daß die in dem
Gehäuse eingebrachten Gegenstände zuverlässig von allen Seiten mit Dampf umströmt
werden. Wenn das in den durch die Grundplatte gebildeten Hohlraum eingefüllte Wasser
vollständig verdampft ist, führt eine weitere Beheizung des elektrischen Heizelementes
zu einer Steigerung der Dampftemperatur nn dem Gehäuse ausgehend von einer Dampftemperatur
von ungefähr 950C zu einer Endtemperatur des Dampfes, die über 100°C liegt. Dies
führt zu einer zuverlässigen Vernichtung von Restkeimen und zu einer automatischen
Trocknung der zu desinfezierenden Gegenstände.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Desinfektionsgerätes
wird darin gesehen, daß die Beheizung des Desinfektionsgerätes mit einem handelsüblichen
Heizelement, das als Heizpatrone ausgeführt sein kann, vorgenommen werden kann.
Die Kombination eines handelsüblichen Heizelementes mit einem aus der Grundplatte
und dem Heizstab bestehenden Heizkörper ermöglicht eine optimal dem Desinfektionszweck
angepaßte Gerätebeheizung bei niedrigen Herstellungskosten. Die mit dem vorgestellten
Gerät vorgenommene Desinfektion ist in ihrer Leistung dem Desinfizieren durch Auskochen
gleichzustellen und hat den Vorteil der
einflcheren Handhabung.
gummi- und Kunststof'fteile werden dabei nicht angegriffen.
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Durch die bevorzugte Weiterbildung nach Anspruch 2 wird erreicht,
daß auch die Grundplatte zur Übertragung der durch das Heizelement erzeugten Wärme
auf das oberhalb der Grundplatte liegende Wasser beiträgt. Dies führt zu einer erhöhten
Dampfbildung bei vorgegebener Heizleistung gegenüber der Dampfbildung, die erreicht
wird, wenn lediglich der Heizstab die Wärme an das Wasser abgibt.
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Durch die bevorzugte Weiterbildung nach Anspruch 3, wird ein besonders
vorteilhafter Temperaturverlauf des Dampfes bei der Desinfektion gewährleistet.
Nach dem vollständigen Verdampfen des Wassers von der Grundplatte steigt aufgrund
der fehlenden Kühlwirkung eines verdampfenden Wassers die Temperatur des Heizstabes
an. Dadurch, daß der Temperaturfühler nicht mit dem Heizstab, sondern mit der Grundplatte
verbunden ist, wird der Temperaturanstieg des Heizstabes erst nach einer vorbestimmten
Zeitverzögerung vom Temperaturfühler ermittelt. Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der
Temperaturfühler bei einer vorgegebenen Grenz-oder Schalt-Temperatur das Heizelement
von der Leistungsversorgung trennt, findet eine stetig ansteigende Temperaturerhöhung
des Heizstabes statt. Die hohe Endtemperatur des Heizstabes und der damit erreichte
Temperaturanstieg im Gehäuse führt zu einem zuverlässigen Abtöten von Restkeimen
auf den zu desinfizierenden Gegenständen, und zu einer vollständigen Trocknung der
Gegenstände.
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Die in Anspruch lt beschriebene Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
gewährleistet eine zuverlässige Trocknung der zu desinfizierenden Gegenstände und
senkt die Austrittstemperatur des durch die labyrinthförmige Öffnung austretenden
Dampfes soweit ab, daß eine Verbrühungsgefahr ausgeschlossen ist.
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Die in Anspruch 5 beschriebene, vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung gewährleistet eine allseitige Umströmung der zu desinfizierenden Gegenstände
mit Dampf, und stellt durch einen vorgegebenen Abstand der zu desinfizierenden Gegenstände
von der Außenwand des Gehäuses sicher, dd smtliche Bereiche der zu desinfizierenden
Gegegenstande die für die Desinfektion nötige Temperatur erreichen und daß eine
Rückströmung des Dampfes an der GehäuseauiZenand nicht durch zu desinfizierende
Gegenstände gestcrt werder kann.
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Durch die in Anspruch 6 angegebene Dimensionierung des Heizstabes
wird erreicht, daß der Heizstab eine derartige Wärmespeicherfähigkeit hat, daß nach
Abschalten des Heizelementes der gesamte Innenraum des Gehäuses des Desinfektionsgerätes
auf eine für eine sichere Desinfektion ausreichend hohe Endtemperatur gebracht wird.
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Versieht sn den Heizstab gemäß der vorteilhaften Weiterbildung nach
Anspruch 7 mit vertikalen Rippen, so verbessert sich der Wärmeübergang vom Heizstab
auf den ihn umgebenden Dampf, wobei gleichzeitig die gewünschte Strömungsrichtung
des Dampfes stabilisiert wird.
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Die Weiterbildung nach Anspruch 8 hat den Vorteil, daß ein separater
Halteeinsatz für die zu desinfizierenden Gegenstände entfallen kann und die Flaschen
zusätzlich von innen aufgeheizt werden, wodurch sie auch schneller abtrocknen. Die
Halteelemente werden vorzugsweise mit den Rippen nach Anspruch 7 integriert.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird
nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch ein Desinfektionsgerät;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des in Fig. 1 gezeigten Desinfektionsgerätes längs
der Linie II-II; Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch das Desinfektionsgerät gemäß
Fig. 1, bei dem dieses mit den zu desinfizierenden Gegenständen beladen ist; und
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV durch das in Fig. 3 dargestellte Desinfektionsgerät.
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Das in Fig. 1 dargestellte Desinfektionsgerät 1 hat ein Kunststoffgehäuse
2 mit einem im wesentlichen dreieckigen Querschnitt, wie in Fig. 2 dargestellt ist.
Das Gehäuse 2 weist eine Außenwand 3, einen Boden 4 sowie einen abnehmbaren Deckel
5 auf. In dem Deckl 5 ist eine Öffnung 6 vorgesehen, die den Innenraum des Gehäuses
über labyrinthförmige Gänge mit der Umgebung verbindet. Durch die labyrinthförmigen
Gänge wird der durch die Öffnung 6 tretende Wasserdampf soweit abgekühlt, daß eine
Verbrühungsgefahr an dem austretenden Wasserdampf ausgeschlossen ist. über trichterförmlge
Wasserleitflächen 17, die mit der Außenwand 3 fest verbunden sind, ist eine vorzugsweise
aus Aluminium oder Edelstahl bestehende Grundplatte 10 an dem Gehäuse 2 befestigt.
Die Grundplatte 10 hat eine zum Mittelpunkt hin abfallende Oberfläche 11. Die Oberfläche
11 der Grundplatte 10 schließt derart an die trichterförmigen Wasserleitflächen
17 an, daß ein an der Außenwand 3 herunterlaufender Tropfen über die Wasserleitflächen
17 auf die Oberfläche 11 der Grundplatte 10 gelangt. Vom tiefsten Punkt der Oberfläche
11 der Grundplatte 10 ausgehend erstreckt sich ein im wesentlichen senkrecht auf
der Grundplatte 10 stehender Heizstab 12 aus wärmeleitendem Material.
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Der Heizstab 12 ist einstückig mit der Grundplatte 10 ausgebildet.
Der Heizstab 12 hat eine Innenbohrung zur Aufnahme
eines elektrischen
Heizelementes 13, das eine handelsübliche Heizpatrone ist. Über eine auf der Unterseite
der Grundplatte 10 an der Grundplatte ausgebildete, wärmeleitende Nase steht ein
Temperaturfühler 14 mit der Grundplatte 10 in wärmeleitender Verbindung. Der Temperaturfühler
1 Lann als Bimetallschalter ausgebildet sein. Über diesen TemDeraturfühler 14 steht
das Heizelement 13 mit einer ~e-stung3lrersorgung in Verbindung Wenn die Grundplatte
10 eine vorgegebene Temperatur von beispielsweise 120°C erreicht, so öffnet der
Temperaturfühler die elektrische Verbindung zwischen dem Heizelement 13 und der
Leistungsversorgung. Der Bimetallschalter 14 kann durch Betätigung eines Schalters
16 geschlossen werden. Der zwischen der geneigten Oberfläche 11 der Grundplatte
10 und der Horizontalen eingeschlossene Winkel beträgt vorzugsweise eta 10 - 300C.
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Fig. 2 zeigt eine Unteransicht des in Fig. 1 gezeigten Desinfektlcnsgerätes
längs der Schnittlinie II-II. In dieser Figur ist die im wesentlichen dreieckige
Querschnittsform des Gehäuses 2 zu sehen. Mit drei strichpunktierten Kreisen, die
gegeneinander um 1200 versetzt sind, ist die Lage von in das Gerät eingesetzten,
zu desinfizierenden Gegenständen angedeutet. Die Gehäuseaußenwand hat gegenüber
diesen zu desinfizierenden Gegenständen einen Abstand von wenigstens 2 cm, damit
eine allseitige Dampfumströmung der zu desinfizierenden Gegenstände sichergestellt
ist.
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Figur 3 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Desinfektionsgerät, in das
eine Haltevorrichtung 15 zum Halten der zu desinfizierenden Gegenstände 7,8,9 eingesetzt
ist. Die zu desinfizierenden Gegenstände sind beispielsweise eine Milchflasche 7,
ein Verschlußring 8 sowie ein Gummisauger 9. Die Haltevorrichtung besteht aus zwei
gegeneinander um ca. 1200 versetzten, kreuzförmigen Haltern zur Aufnahme der Flaschen
7 sowie aus einem weiteren, gegenüber den Flaschenhaltern um 120 0C versetzten Halter
für Verschluß-
ringe 8 und Gimnisauger 9. Die stevorrichtung 15
gewährleistet einen vorbestimmten Minimalabstand zwischen der Außenwand 3 des Gehäuses
2 und den zu desinfizierenden Gegenständen 7,8,9. Selbstverständlich kann die Haltevorrichtung
auch jegliche andere Form haben, die eine vollständige, allseitige Umströmung der
zu desinfizierenden Gegenstände sicherstellt. Beispielsweise kann die Haltevorrichtung
15 auch durch Drahtbügel gebildet sein. In den durch die zum Mittelpunkt hin abfallende
Oberfläche 11 der Grundplatte 10 gebildeten Raum ist Wasser 18 einige füllt Eine
besonders fehlersichere Bedienung des Desinfektionsgerätes wird dadurch sichergestellt,
daß dieser durch die im wesentlichen trichterförmige Grundplatte gebildete Hohlraum
demjenigen Wasservolumen entspricht, das für eine gute Desinfektion benötigt wird.Das
Volumen des Hohlraumes liegt zwischen 10 cm3 und 30 cm3 Fig. 4 zeigt eine Draufsicht
auf das in Fig. 3 gezeigte Desinfektionsgerät längs der Schnittlinie IV-IV Wie in
dieser Figur zu sehen ist, sind die einzelnen Halter der Haltevorrichtung 15 über
einen ringförmigen Körper miteinander verbunden, der vom Heizstab 12 radial beabstandet
ist. Somit liegt die Haltevorrichtung 15 lediglich an der Außenwand 3 des Gehäuses
2 sowie an den Wasserleitflächen 17 an und kann daher aus einem Kunststoff gefertigt
sein, da jeglicher Kontakt mit dem Heizstab 12, der eine hohe Temperatur erreichen
kann, vermieden wird.
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Anstelle der in Fig. 3 gezeigten, im wesentlichen V-förmigen Querschnittsform
der Grundplatte 10 kann ebenfalls eine U-förmige oder napfförmige Querschnittsform
für diese Grundplatte gewählt werden.
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Ebenfalls ist es möglich, die Grundplatte 10 durch aus Kunststoff
bestehende Wasserleitflächen zu ersetzen, die bis an den Heizstab 12 herangezogen
sind. Jedoch wird
hierdurch recht der vorteilhafte Verdampfungsverlauf
erreicht, der mit einer einstückig mit dem Heizstab 12 ausgebildeten Grundplatte
10 erzielbar ist.
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Anstelle des Temperaturfühlers 14 kann ein Zeitschaltelement verwendet
werden, wobei jedoch die Betriebssicherheit des Gerätes gegenüber Fehlbedienungen,
wie z.B. einer zu geringen eingefüllten Wassermenge, vermindert wird.
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Ebenfalls ist es denkbar, das Gehäuse im Querschnitt kreisförmig oder
quadratisch auszubilden