DE3330897C2 - Verfahren und Vorrichtung zur wasser- und schadstoffdichten Einschließung von auf dem Erdboden deponierten Altablagerungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur wasser- und schadstoffdichten Einschließung von auf dem Erdboden deponierten AltablagerungenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zur nachträglichen Behandlung von Deponien, Altablagerungen oder dergl. zum Schutz der Umgebung, vor allem des Grundwassers, vor abgelagerten Schad- und Giftstoffen wird die Grundfläche 2 der Deponie in unmittelbar nebeneinanderliegende Flächenabschnitte 3 aufgeteilt. An deren Nahtstellen 4 werden Pilotbohrungen 5 als gesteuerte Zielbohrung von den Startschächten 6a zu den jeweils gegenüberliegenden Zielschächten ausgeführt. In die Pilotbohrungen 5 werden Leitelemente 7 eingeführt, deren Anfang und Ende sich in den gegenüberliegenden Start- 6a bzw. Zielschächten befinden. Im Ringraum zwischen den Leitelementen 7 und den Wänden der Pilotbohrungen 5 ist eine Räum- und Injektionseinrichtung 8 eingebracht, die mit einem Räumelement 8c (Kette oder Seil) den Boden der Flächenabschnitte 3 auflockert und für die Behandlung mit dem Abdichtungsmittel 9 vorbereitet. Die Räum- und Injektionseinrichtung 8 wird beim Übergang vom Flächenabschnitt 3 in die Pilotbohrung 5 über das Umlenkelement 13 geführt, das in einem Umlenkgehäuse 14 untergebracht ist. Das Umlenkgehäuse 14 wird in einer Sperrflüssigkeit mittels der hydromechanischen Klemmschelle 15 an dem Leitelement 7 der Pilotbohrung 5 festgeklemmt oder auf eine vorgegebene Gleitgeschwindigkeit eingestellt. Der Vorschub sowie die Hin- und Herbewegung der Räum- und Injektionseinrichtung 8 erfolgen durch entsprechende Betätigung der beiden über den Zielschächten bzw. über ...
Description
der Schächte 6a, 6b vorgetrieben. Im Bohrloch 5 befindet sich ein Leitelement 7, auf dem ein Umlenkgehäuse
14 (F i g. 3) gleitend angeordnet ist. Im Umlenkgehäuse 14 ist ein Umlenkelement 13 untergebracht, um das sich
eine Räum- und Injektionseinrichtung 8 als Arbeitsgerät dreht. Dieses bereitet den Boden des Flächenabschnittes 3 mit Hilfe einer Räumkette 8c oder eines Räumseiles 8d\n solcher Weise auf, daß ein Abdichtungsmittel 9,
in der Regel eine Zementsuspension mit Härtebildnern, aui Injektionsdüsen 8/"eines Injektionselementes 8e auf
den Flächenabschnitt 3 aufgetragen wird und zu einer wasser- und schadstoffdichten Abdichtungsfläche 2a erhärtet.
Der Vorschub der Räum- und Injektionseinrichtung 8
erfolgt durch gleichzeitiges Anziehen zweier über den Zielschächten 6b angeordneter Windwerke 106 bei
gleichzeitigem Nachlassen zweier über den Startschächten 6a vorhandener Windwerke 10a (Fig.4).
Auch kann am Umlenkelement 13 jeweils eine zweite Räum- und Injektionseinrichtung 8 an den beiden Windwerken 10a (F i g. 4) befestigt sein. Damit ist es auch
möglich, die Abdichtung im anschließenden Flächenabschnitt 3 ohne Zeitverlust durchzuführen.
Die Hin- und Herbewegung der Räum- und Injektionseinrichtung 8 geschieht im Feldbereich des Flä-
chenabschnittes 3 zwischen den benachbarten Leitelementen 7 durch wechselweise erfolgendes Ablassen des
einen Windwerkes 1Oi über dem einen Zieischacht 6b
und Aufrollen des benachbarten Windwerkes lOb über
dem anderen Zielschacht 6b.
Der vertikale Abschluß der Abkapselung der Deponie 1 läßt sich mit dem beschriebenen Verfahren durch
Herstellung vertikaler Abdichtungsflächen 2b erreichen. Es ist jedoch auch möglich, diese als Schiitzwände
mit Anbindung an die horizontalen Flächenabschnitte 2a auszubilden.
F i g. 2 zeigt als Einzelheit das horizontale Bohrloch 5
in der Grundfläche 2 der Deponie 1. Dabei wird das Bohrloch 5 im allgemeinen unverrohrt mit einer Sperrflüssigkeit 5f, z. B. Betonit, abgestützt. In das Bohrloch 5
wird dann das Leitelement 7 eingeführt. Von dem auf dem Leitelement 7 gleitenden Umlenkgehäuse 14
(F i g. 3) und der darin gelagerten Räum- und Injektionseinrichtung 8 sind die Räumkette 8c und der Schlauch
des Injektionselementes 8e dargestellt.
Wie aus F i g. 3 ersichtlich, wird das im Bohrloch 5 enthaltene Umlenkgehäuse 14 der Räum- und Injektionseinrichtung 8 durch eine Klemmschelle 15 an jeder
beliebigen Stelle des Leitelements 7 festgeklemmt oder auf eine vorgegebene Gleitgeschwindigkeit eingestellt.
F i g. 3 zeigt als Einzelheit einen Teil des Bohrlochs 5,
nämlich die auf dem Leitelement 7 gleitende Räum- und Injektionseinrichtung 8 mit einem Raumelement 8a, einem Teilstück 8b, der Räumkette 8c bzw. dem Räumseil
8d, womit der Flächenabschnitt 3 aufbereitet wird, und außerdem das Injektionselement 8e mit den Injektionsdüsen Sf, aus denen das Abdichtungsmittel 9 auf den
Flächenabschnitt 3 der Grundfläche 2 aufgetragen und zu einer wasser- und schadstoffdichten Abdichtungsfläche 2a ausgebildet wird.
Das Räumelement 8a kann im Bereich des Teilstückes
8b oder auch über seine Gesamtlänge mit Messern oder Meißeln bestückt werden, um einen erhöhten Bodenwiderstand überwinden zu können. Dabei kann das Raumelement 8a aus der Räumkette 8c oder dem Räumseil 8d
bestehen.
Die Räum- und Injektionseinrichtung 8 wird beim Obergang vom Flächenabschnitt 3 in das Bohrloch 5
über das Urnlenkelement 13 geführt, das in einem frei
verfahrbaren, auf dem Leitelement 7 gleitenden und in der Form einer Gondel ausgebildeten Umlenkgehäuse
14 untergebracht ist. Die Form des Umlenkgehäuses 14 ist dem Bohrloch 5 so angepaßt, daß sie die Abdichtung
der Räum- und Injektionseinrichtung 8 gegen das Bohrloch 5 bewirkt. Das Umlenkgehäuse 14 wird in der
Sperrflüssigkeit 5/ mittels der hydromechanischen Klemmschelle 15 auf dem Leitelement 7 des Bohrloches
5 festgeklemmt oder auf eine vorgegebene Gleitgeschwindigkeit eingestellt.
Fig.4 stellt das Verfahren im Bauzustand bei der
Herstellung der horizontalen Abdichtungsfläche 2a und der vertikalen Abdichtungsfläche 2b dar. Die jeweiligen
Abdichtungsflächen 2a, 2b bilden eine wasser- und schadstoffdichte Einkapselung der Deponie 1, ohne deren Inhalt anzutasten. Zur Herstellung der Einkapselung
wird die Grundfläche 2 der Deponie 1 in unmittelbar nebeneinanderliegende Flächenabschnitte 3 aufgeteilt.
An den Nahtstellen 4 der Flächenabschnitte 3 werden horizontale Bohrlöcher 5 als gesteuerte Zielbohrung
von den jeweils gegenüberliegenden Startschächten 6a zu den entsprechenden Zielschächten 6b gebildet. In
diese werden die Leitelemente 7 eingeführt, deren Anfang und Ende sich in den gegenüberliegenden Startschächten, 6a bzw. Zielschächten 6b befinden. In den
Ringraum zwischen den Leitelementen 7 und den Wänden der Bohrlöcher 5 ist eine Räum- und Injektionseinrichtung 8 eingebracht, deren Funktion und Einzelteile
in Verbindung mit Fig.3 beschrieben wurden. Die
Räum- und Injektionseinrichtung 8 wird beim Übergang
vom Flächenabschnitt 3 in das Bohrloch 5 über das Umlenkelement 13 geführt, das in dem auf dem Leitelement
7 gleitenden Umlenkgehäuse 14 untergebracht ist. Die hydraulische Klemmvorrichtung 15 gestattet es, das
Umlenkgehäuse 14 festzuklemmen oder auf eine vorgegebene Gieitgeschwindigkeit einzustellen.
Es versteht sich von selbst daß das Injektionselement 8e auch zweistufig, beispielsweise übereinander, angeordnet werden kann, wobei die Injektionsdüsen 8/Ίη der
zusätzlichen Stufe ein andersgeartetes Abdichtungsmittel 9 auf die Abdichtungsfläche 2a auftragen können.
Damit ist es möglich, eine zusätzliche Abdichtung für die Fläche 2a zu schaffen.
Der Vorschub der Räum- und Injektionseinrichtung 8
und deren Hin- und Herbewegung wurden bereits in Verbindung mit F i g. 1 erläutert Diesen beiden Vorgängen dienen die Windwerke 10a, 10Z) sowie die Zugmittel
8c (Kette oder Seil) und die Schlauchleitung des Injektionselements 8e, die mit einer Abdichtungsmittel-A..!-
gabestelle 11 und Verpreßpumpen 12 verbunden ist.
Die Hin- und Herbewegung kann auch vom Vorschubvorgang dadurch getrennt werden, daß dafür ein
separater Hydraulikmotor eingesetzt wird, der im Umlenkgehäuse 14 untergebracht und von übertage mit der
Antriebsflüssigkeit versorgt wird.
Claims (16)
1. Verfahren zur wasser- und schadstoffdichten Einschließung von auf dem Erdboden deponierten
Altablagerungen, bei dem im Bereich der Grenzfläche Boden/Ablagerung abschnittsweise mit einer
Räum- und Injektionseinrichtung eine Bodenzone, ausgehend von Bohrlöchern, unter der Ablagerung
durch Auflockern, Verdrängen, Verwirbeln oder dgL zur Aufnahme eine Abdichtungsmittels vorbereitet
und danach dieses Abdichtungsmittel injiziert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (3) durch jeweils zwei parallele, sieb zwischen je einem Startschacht (6a) und einem
Zielschaft (6b) im Grenzflächenbereich unter der Ablagerung erstreckende, im wesentlichen horizontale Bohrlöcher (5) gebildet werden,
daß zwischen den zwei Startschächten (6a) eines Abschnitts (3) in J-föhe der horizontalen Bohrlöcher (5)
die Räum- und Injektionseinrichtung (S) eingebracht wird und
daß die Vorbereitung und Ausführung der Injektion im Bodenraum zwischen den horizontalen Bohrlöchern (5) von den Startschächten (6a) bis zu den
Zielschächten (6b) erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jedes horizontale Bohrloch (5) eines
Abschnittes (3) ein Leitelement (7) eingeführt wird, dessen beide Enden sich in den gegenüberliegenden,
gleichartigen SUui- und Zielschächten (6a bzw. 6b)
befinden, und daß die im Bereich eines Flächenabschnittes zwischen zwei parallel verlaufenden Leitelementen (7) als Arbeitsgerät eingesetzte Räum-
und Injektionseinrichtung (8) im Zuge des kontinuierlich ablaufenden Abdichtungsvorgangs von den
Startschächten (6a) zu den Zielschächten (6b) geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Räumvorgang bewirken-
de Teilstück (8b) der Räum- und Injektionseinrichtung (8) in dem zwischen zwei parallelen Leitelementen (7) liegenden Flächenabschnitt (3) hin- und
herbewegt wird, um diesen zur Vorbereitung für das nachfolgende Injizieren aufzulockern, zu verdrängen und zu verwirbeln.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Abdichiungsmittel
eine Zementsuspension mit Härtebildnern verwendet wird, die in die von der Räum- und Injektionsein-
richtung (8) gebildete Bodenwirbelzone eingepreßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hin- und Herbewegung der Räum-
und Injektionseinrichtung (8) im Bereich der Flächenabschnitte (3) zwischen den benachbartenLeitelementen (7) durch wechselweise erfolgendes Ablassen eines Windwerks (iOb) über dem einen Zielschacht (6b) und Aufrollen eines Windwerks (\0b)
über dem anderen Zielschacht (6b) durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub der
Räum- und Injektionseinrichtung durch Anziehen der Windwerke (iOb) in den Zielschächten (6b) bei
gleichzeitigem Ablassen der Windwerke (10a,)in den Startschächten (6a) bewirkt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß durch eine zweite Nachführung der Räum- und Injektionseinrichtung
(8) die Einkapselung eines Hindernisses und/oder die Herstellung einer zweiten Dichtungsebene, z.B.
durch die Rückwärtsbewegung dieser Einrichtung zu den beiden Startschächten (6a), ermöglicht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Räum- und Injektionseinrichtung (8) auch zur Herstellung von vertikalen Abdichtflächen (2Zj^ verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtstellen zwischen den horizontalen und den vertikalen Abdichtflächen (2a und Ib) dadurch wasser- und schadstoffdicht hergestellt werden, daß diese beim Herausziehen des Leitelementes (7) aus dem horizontalen
Bohrloch (5) gleichzeitig nachinjiziert und verpreßt werden, so daß eine durchgehende, die gesamte Ablagerung umfassende Abdichtfläche entsteht, die mit
verstärkten, parallelen Rippen durchzogen ist.
iö. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit einer Räum- und Injektionseinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Räum- und Injektionseinrichtung (8) mit einem Räumelement (Sa) versehen ist, das in dem zwischen zwei parallelen Leitelementen (?) liegenden
Flächenabschnitt (3) hin- und herbewegbar ist, daß die Räum- und Injektionseinrichtung (8) ein Injektionselement (Se) mit einer Injektionsleitung aufweist, die im Bereich des Räumelementes (Sa) mit
Injektionsdüsen (Sf) bestückt ist, aus denen das Abdichtungsmittel (9) in die vom Räumelement (Sa)
hergestellte Bodenwirbelzone einpreßbar ist, und daß die Räum- und Injektionseinrichtung (8) entlang
den Leitelementen (7) mit übertage angeordneten Windwerken (10a, iQb) verbunden und durch diese
von Startschächten (6a) zu Zielschächten (6b) führbar ist
11. Vorrichtung nach Anspruch 1C, dadurch gekennzeichnet, daß das Räumelement (Sa) ein mit
Messern oder Meißeln bestücktes Teilstück (Sb) mit einer Räumkette (Sc) oder einem Räumseil (Sd) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Injektionselement
(8e^als Injektionsschlauch an den beiden Zielschächten (6b) mit einer Abdichtungsmittel-Aufgabestelle
(11) und einer Verpreßpumpe (12) verbunden ist
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Räum- und Injekticnseinrichtung (8) an der Übergangsstelle zwischen dem Flächenabschnitt (3) und dem horizontalen Bohrloch (5) über ein Umlenkelement (13) geführt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkelement (13) in einem
frei verfahrbaren, auf dem Leitelement (7) gleitenden, nach Art einer Gondel ausgebildeten Umlenkgehäuse (14) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das in einer Sperrflüssigkeit (5f)
gleitende Umlenkgehäuse (14) durch eine hydraulische Klemmschelle (15) an einer beliebigen Stelle
des Leitelementes (7) an der Innenwand des horizontalen Bohrlochs (5) festklemmbar oder auf eine vorgegebene Gleitgeschwindigkeit einstellbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß am Umlenkelement
(13) eine zweite Räum- und Injektionseinrichtung (8)
mit an der Oberfläche angeordneten Windwerken (10a, IQbJ, einer Abdichtungsmittel-Aufgabestelle
(11) und einer Verpreßpumpe (12) vorgesehen ist
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur wasser- und schadstoffdichten Einschließung von auf dem Erdboden
deponierten Altablageningen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine
zur Durchführung dieses Verfahrens vorgesehene Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
Bei einem bekannten Verfahren der gattungsgemäßen
Art (Veröffentlichung von P. J. Huck, M. J. Waller und S. L· Shimondle der Earth Techn. Research Corporation
über »Innovative Geotechnical Approaches to the Remedial In-Situ Treatment of Hazardous Materials
Disposal Sites« in Proceedings 1980 National Conference on »Control of Hazardous Materials Spills«,
Mai 13—15, 1980, Louisville, Kentucky, Seiten 421 —426) wird im Bereich der Grenzfläche Boden/
Ablagerung abschnittsweise ein die Ablagerung unten und insbesondere auch seitlich umschließendes Abdichtungsniittel
injiziert. Hierbei wird zur Vorbereitung der Injektion die zu injizierende Bodenzone aufgelockert
und verdrängt.
Bei dem bekannten Verfahren wird der Deponiekörper rasterartig mit einer Vielzahl von Vertikalbohrungen
durchsetzt, und zwar in dem definierten Bereich der Deponie, innerhalb dem abgelagerte Giftstoffe vermutet
werden. Vom Grund dieser Bohrungen werden Dichtungsmassen unter dem Druck von 250 bis
2 000 bar in die Deponie eingepreßt Die Bohrungen müssen so eng gesetzt werden, daß eine volle Oberdekkung
des behandelten Bodens entsteht denn mit Hilfe dieser Methode soll eine geschlossene, dichte Bodenschicht
geschaffen werden, die den Schad- und Giftstoffen mit Sicherheit den Austritt aus der gefährdeten Zone
verwehrt (vgl. Seite 423, Fig. 2).
Das bekannte Verfahren ist nur in beschränktem Umfang mit Erfolg anwendbar, und zwar ausschließlich in
einem solchen Bereich der Deponie, in dem nachweisbar Schad- und Giftstoffe lagern und sich nicht im
Grundwasser befinden.
Das bekannte Verfahren greift in den Zustand der Deponie von der Oberfläche aus ein unter Zuhilfenahme
von InjektionsflüssigkiVten, die unter hohem Druck stehen. Es bietet keinen Schutz gegen das Atisweichen so
flüssiger Schadstoffe in Nachbarbereiche der Deponie und ist deshalb nicht in der Lage, das Austreten dieser
schädlichen oder giftigen Stoffe aus der Deponie in das angrenzende und ticierliegende Erdreich zu verhindern.
Klüfte und geologische Störungen in der Deponie erlauben bekanntlich häufig den Austritt von Schaft- und
Giftstoffen aus der Deponie.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil des bekannten Verfahrens besteht auch darin, daß die Bohrungen in
der Deponie durch schwer zu durchbohrende Materi- eo
alien bis hin zu Eisenteilen, z. B. Kraftfahrzeuge usw., nur mit hohem Aufwand möglich sind, wobei die Vermessur^
jeder Bohrung unerläßlich ist. Durch die Bohrungen können aber auch zusätzliche Gefahren, z. B.
durch das Zerstören von abgelagerten Giftfässern, geschaffen werden.
Die Verfasser der genannten Veröffentlichung vermerken, daß praktische Erfahrungen mit dem beschriebenen
Verfahren auf dem Gebiet der Behandlung von Deponien noch nicht vorliegen (vgl. Seite 424, rechte
Spalte, Zeilen 1 —4). Teilerfahrungen, die in der Erdölindustrie gemacht worden sind, können nicht unbedenklich
auf das Gebiet der Behandlung von Deponien übertragen werden.
Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren sowie eine Vorrichtung zu schaffen, mittels denen bei der injektion und deren Vorbereitung die
Oberfläche sowie das Innere der Deponie nicht angetastet werden.
Das erfindungsgemäß geschaffene Verfahren löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen hiervon sind in den Ansprüchen 2—9 angegeben.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geschaffene Vorrichtung ist durch die Merkmale
des Anspruchs 10 gekennzeichnet Zweckmäßige Ausgestaltungen hiervon sind «. den Ansprüchen
11—13 beschrieben.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß eine allseitige, wasser- und
schadstoffdichte Abkapselung der Deponie mit Hilfe bauüblicher Elemente durchführbar ist, ohne die Deponie
und deren Inhalt überhaupt anzutasten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann äußerst einfach den unterschiedlichen Eigenschaften des Bodens
durch entsprechende Ausgestaltung des Räumelements und der Zusammensetzung des Abdichtungsmittels angepaßt
werden. Die Aufbereitung der Deponiegrundfläche für den Abdichtungsvorgang erfolgt durch geeignete
Wahl des Räumelements. Dieses besteht in der Regel aus einer Räumkette, die bei erhöhtem Bodenwiderstand
mit Reißkeilen und Meißeln bestückt werden kann.
Das Verfahren hat den weiteren Vorteil, daß alle Betätigungen
von der Oberfläche aus bzw. aus den Schächten ausgeführt werden können und daß die Räum- und
Injektionseinrichtung als Arbeitsgerät mit Hilfe der Windwerke jederzeit aus der jeweiligen Arbeitsstellung
herausgezogen und erneut in Arbeitsposition zurückgeführt werden kann.
Ein weiterer entscheidender Vorteil dzs Verfahrens
besteht darin, daß es kontinuierlich arbeiten kann, wozu es nur des Umsetzens des horizontalen Bohrlochs und
der Räum- und Injektionseinrichtung bedarf.
Die Durchführung der Einkapselung der Deponie kann nach Herstellung der Start- und Zielschächte an
mehreren Stellen gleichzeitig begonnen werden, so daß ein größerer Baufortschriit erreicht werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 schematisch perspektivisch teilweise im Schnitt die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie die
Abwicklung des Verfahrens;
F i g. 2 ein horizontales Bohrloch als Einzelheit teilweise geschnitten;
F i g. 3 die Räum- und Injektionseinrichtung als weitere
Einzelheit und
F i g. 4 das Verfahren und die Vorrichtung in der Arbeitsstellung,
teilweise im Schnitt.
F i g. 1 stellt eine Deponie 1 im Schnitt dar, deren Grundfläche 2 in gleichmäßige Flächenabschnitte 3 unterteilt
ist. Die Deponie 1 ist von jeweils gegenüberliegenden Startschächten 6a (F i g. 4) und Zielschächten 6b
umgeben. An den Nahtstellen 4 der Flächenabschnitte 3 wird jeweils pin horizontales Bohrloch 5 vom Fußpunkt
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