DE3328863A1 - Lockstoffpraeparat zum selektiven anlocken von maennlichen gammaeulen (autographa gamma beziehungsweise plusia gamma) und verhindern der paarung dieser insekten - Google Patents
Lockstoffpraeparat zum selektiven anlocken von maennlichen gammaeulen (autographa gamma beziehungsweise plusia gamma) und verhindern der paarung dieser insektenInfo
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Description
DR. STEPHAN G. BESZEDES PATENTANWALT
VKR: 101265
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(BLZ 700 515 40)
(VIA Bayerische Landesbank
P 1 791
zur Patentanmeldung
EGIT GYOGISZERVEGIESZETI
Budapest, Ungarn betreffend
Lockstoffpräparat zum selektiven Anlocken von männlichen Gammaeulen (Autographa gamma
beziehungsweise Plusia gamma) und Verhindern der Paarung dieser Insekten
— 2 —
Die Erfindung betrifft ein Lockstoffpräparat zum selek
tiven Anlocken von männlichen Gammaeulen (Autographa gamma besieiirn^s'./eise Plusia gamma) und Verhindern "der Paarung
dieser Insekten.
Bekanntlich ist die Gonmaeu Ie G^tcßrapha gamma beziehungsweise
Pluski g£ ma) einer der wkhtdgsten ve··: am -weitesten verbreiteten Schädlinge,
welche mehxere Pilansenartp.n versehrt und jährlich wiederkehrende
Schäden in der Erzeugung von mehreren Kulturpflanzen, insbesondere Gemüsearten, Tabak, Zuckerrüben und anderen
Nutzpflanzen^ verursacht. Zur Bekämpfung dieses Schädlings
wurden bisher hauptsächlich Phosphorsäureesterderivate verwendet. Sie haben jedoch den Nachteil,- daß sie auch auf
andere Lebewesen und auch auf Menschen ausgesprochen toxisch wirken. Die Anwendung der Phosphorsäureester ist auch dadurch
erschwert, daß die Gammaeule in mehreren Ländern, wie in Ungarn, nicht überwintern kann, weshalb die ersten Schaden
durch die aus den Eiern der von Mittelmeerländern einwandernden Palter herauskriechenden Raupen verursacht werden.
Der Zeitpunkt des wirksamen Insektenschutzes hängt jährlich von den Witterungsbedingungen ab.
Bei Anwendung von sexuallockstoff- beziehungsweise phercmonhaltigen Mitteln in Fallen kann der Zeitpunkt des
Erscheinens des Schädlings vorausgesagt werden. Die Anwendung von Sexuallockstoffen beziehungsweise Pheromonen mit
Hilfe der Luftraumsättigungsverfahrensweise ermöglicht die
Beseitigung eines großen Teiles der bei der "Verwendung der
herkömmlichen chemischen Insekticide auftretenden ümweltschutzprobleme.
Der große Vorteil der sexuallockstoff- beziehungsweise
pheromonhaltigen Fallen.gegenüber den bekannten Verfahren
- 5 -ORIGfNAL INSPECTED
bestellt in der sehr hohen Selektivität. In den meisten Fällen
wird ausschließlich der zu bekämpfende Schädling, manchmal zusammen mit einigen Individuen der ganz nahe verwandten
Arten, eingegangen. Es sind keine Fachleute mit speziellen
Kenntnissen der Insektensystematik zum Auswerten der gefangenen Insekten erforderlich. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil der Sexuallockstoff- beziehungsweise Pheromonfallen gegenüber den bekannten Licht- und UV-Fallen
besteht darin, daß keine Energiequelle notwendig ist, so daß die sexuallockstoffe beziehungsweise pheromonhaltigen
Fallen an beliebigen Stellen der zu schützenden Pflanzenkulturen in Betrieb gehalten werden können und das Erscheinen
der Schädlinge genau örtlich bestimmt beziehungsweise lokalisiert werden kann.
Durch Bestimmung des Erscheinens der Gammaeule mit Hilfe der Sexuallockstoff- beziehungsweise Pheromonfallen
kann der Zeitpunkt der mit herkömmlichen Incekticiden durchzuführenden
Schädlingsbekämpfung so gewählt werden, daß die wirksame Bekämpfung in der Periode des Auftretens der Rr.upen
verwirklicht verd .·;. kann.
Durch Anwendung der Sexuallockstoffe beziehungsweise
Pheromone mit der Verfahrensweise der sogenannten "Luftraums ätt igung" können die männlichen Eulen am Auffinden der
Weibchen gestört und so die Paarung der Tiere verhindert werden. In diesem Falle wird im gesamten Bereich der zu
schützenden Pflanzenkultur eine größere Menge des Sexuallockstoffes beziehungsweise Pheromones gleichmäßig im Luftraum
verteilt, so daß die männlichen Tiere überall die Gegenwart des Sexuallockstoffes beziehungsweise Pheromones
empfinden können, sie werden sozusagen verwirrt und können die gesuchten Weibchen nicht finden.
Zusammenfassend hat die Anwendung der Sexuallockstoffe
beziehungsweise Pheromone die folgenden Vorteile:
A) Große Selektivität (der Wirkstoff verhindert die
Paarung nur des gewählten Schädlings und beeinflußt die Lebenstätigkeit anderer Lebewesen nicht).
Paarung nur des gewählten Schädlings und beeinflußt die Lebenstätigkeit anderer Lebewesen nicht).
B) Geringe Toxizität.
C) Keine Umv/eltschutzprobleme [die angewandte Dosis
ist um 1 oder 2 Größenordnung(en) geringer als die der herkömmlichen Insekticide) [Birch M. C. (ed.),
ist um 1 oder 2 Größenordnung(en) geringer als die der herkömmlichen Insekticide) [Birch M. C. (ed.),
■ Pheromones, Forth Holland Publ. Co. Loädoa—ITew York,
1974·, Seiten 495 ff-3.
Der Sexuallocks'.off beziehungsweise dr.s Sexualpherorlon
der Gammaeule wurde aus den weiblichen Gammaeulen isoliert (Szocs und Tofch: Acta Phytopath., 14, [19791, 453). Von
diesen Verfassern wurde die Struktur des Sexuallockstoffes beziehungsweise Pheromones nicht bestimmt. ITach Ghizdävu
und Hitarbeitern (Eeν. Eoum. Biol. Anim. 24 [19791, 87)
lockt das (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat die männlihen Gammaeulen im Freiland in die Falle.
diesen Verfassern wurde die Struktur des Sexuallockstoffes beziehungsweise Pheromones nicht bestimmt. ITach Ghizdävu
und Hitarbeitern (Eeν. Eoum. Biol. Anim. 24 [19791, 87)
lockt das (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat die männlihen Gammaeulen im Freiland in die Falle.
Ferner sind aus 2 Bestandteilen bestehende Sexuallockstoff- beziehungsweise Pheromonpräparate in Bezugs.auf
2 verwandte Falterarten, nämlich Trichopusiani und Autographa californica, bekannt, Lei dem erstgenannten Falter
wird aber neben dem (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat das n-Dodecylacet.-it und bei der zweitgenannten Eule neben dem (Z)- -n-Dodec-7-en-i-ylacetat das (Z)-n-Tetradec-7-en-1-ylacetat verwendet.
2 verwandte Falterarten, nämlich Trichopusiani und Autographa californica, bekannt, Lei dem erstgenannten Falter
wird aber neben dem (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat das n-Dodecylacet.-it und bei der zweitgenannten Eule neben dem (Z)- -n-Dodec-7-en-i-ylacetat das (Z)-n-Tetradec-7-en-1-ylacetat verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein überlegenes
Lockstoffpräparat zum selektiven Anlocken von männlichen
Gammaeulen (Autographa gamma beziehungsweise Plusia.gamma)
und Verhindern der Paarung dieser Insekten zu schaffen.
Diese Aufgabe wurde überraschenderweise durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung,
daß (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat und (Z)-n-Dodec-7-en- -1-ol zusammen eine synergetische Kombination, welche auf
die männlichen Gammaeulen (Autographa gamma beziehungsweise
Plusia gamma) eine unerwarteterweise stärkere anlockende Wirkung als das (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat allein ausübt,
darstellen. · λ
Diese Feststellung ist gegenüber dem Stand der Technik überraschend. Soweit nämlich aus 2 Bestandteilen bestehende
Sexuallockstoff- beziehungsweise Pheromonpräparate in Bezug auf 2 verwandte Falterarten verwendet werden, .ist der
zweite Bestandteil ein Ester und nicht ein Alkohol wie erfindungsgemäß
.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Lockstoffpräparat zum selektiven Anlocken von männlichen Gammaeulen (Autographa
gamma beziehungsweise Plusia gamma) und Verhindern der Paarung dieser Insekten mit einem Gehalt an
a) (Z)-n-Dodec-7-en-1~ylacetat der Formel
H H
C-O-C-CH I,
gegebenenfalls zusrmmen mit flüssigen und/oder festen Ver-
dünnungsmitteln und/oder anderen Hilfsstoffen, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß es den weiteren Wirkstoff
b) (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel
H H
C = C —/ C \
C-OH II
in Mischung mit dem (Z)-n-Dodec-=7-en-1-ylacetat [Bestandteil
a)] enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von a) zu b) 90 : 10 bis 99,8 : 0,2 beträgt.
Vorzugsweise beträgt im. erfindungsgemäßen Lockstoffpräparat
das Gewichtsverhältnis des (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetates
der Formel I [Bestandteil a)] zum (Z)-n-Dodec-7- -en-1-ol der Formel II [Bestandteil b)] 98 : 2 bis 94 : 6,
insbesondere 95-5-
Zweckmäßig enthält das erfindungsgemäße Lockstoffpräparat
als Verdünnungsmittel inerte Lösungsmittel, vor
allem Kohlenwasserstoffe, insbesondere η-Hexan, und/oder Halogenkohlenwasserstoffe, insbesondere Dichlormethan,
und/oder viskose Flüssigkeiten, insbesondere Sonnenblumenöl
und/oder Paraffinöl. Weitere Beispiele für inerte Lösungsmittel sind Alkohole, wie Methanol, und Ketone, wie
Aceton. Für die Lösungen ist aber Jedes organische Lösungsmittel, welches gegenüber den beiden Wirkstoffen inert
ist und in welchem diese ausreichend löslich sind, geeignet.
So kann dos erfindungsgemäße Lockstoffpräparat als Lösung
der beiden Wirkstoffe in einem inerten Lösungsmittel, welche vorteilhaft in Form von Kapseln oder Mikrokapseln
zubereitet ist, vk>x!Üegen. >-
Besonders vorteilhaft können solche erfindungsgemäße
Lockstoffpräparate in Gammaeulenfallen eingesetzt werden.
Aus der Falle vernampft d-is Lösungsmittel schnell und die
zurückgebliebene Wirkstoffkombination übt ihre anlockende Wirkung durch langsame Verdampfung allmählich aus.
Um die Verdampfung der Wirkstoffe gleichmäßig langsam
zu machen, kann das erfindungsgemäße Lockstoffpräparat vorteilhaft
verschiedene gegenüber den Wirkstoffen inerte viskose fTchwerflüchtige Flüssigkeiten, wie Sonnenblumenöl,
Olivenöl, Paraffinöl und/oder' Mineralöle, enthalten. Diese Flüssigkeiten beeinflussen die anlockende Wirkung überhaupt
nicht, halten jedoch die Verdampfungsgeschwindigkeit der Wirkstoffe auf gleichmäßigem Niveau, so daß die bei Verwendung
von hohen Wirkstoffkonzentrationen sonst eventuell auftretenden Aktivitätsverminderungen vermieden werden
können. Zur Erreichung der gewünschten Wirkung ist aber die Gegenwart der viskosen Flüssigkeit nicht unbedingt erforderlich.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lockstoffpräparates, insbesondere für Gammaeulenfallen,
enthält dieses das Wirkstoffgemisch aus dem (Z)-n- -Dodec-7-en-i-ylacetat der Formel I [Bestandteil a)] und
dem (Z)-n-Dodec-7-en-i-ol der Formel II [Bestandteil b)3 in einer Menge von 0,001 bis 10,0 mg, insbesondere 0,05 "bis
3,0 mg, gegebenenfalls in Form einer Lösung in inerten Lösungsmitteln
und/oder viskosen Flüssigkeiten und/oder in Kapseln abgefüllt.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein erfindungsgemäßes
Lockstoffpräparat, welches 12 bis 67 Gew.-% Sonnenblumenöl,
80 bis 30 Gew.-% η-Hexan und 8 bis 3 Gew.-% der erfindungsgemäßen
Wirkstoffkombination aus dem (Z)-n-Dodec-7-en-1- -ylacetat der Formel I [Bestandteil a)] und dem
- 10 -
- ίο -
(Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel II [Bestandteil b)] enthält,
erwiesen. Ton dieser Lösung wird vorzugsweise eine solche Menge, welche einer Wirkstoff dosis von 0,001 "bis
!•0 mg, insbesondere 0,05 his 3,0 mg, entspricht, eingesetzt.
Besonders vorteilhaft ist auch ein erfindungsgemäßes Lockstoff präparat, welches eine Lösung, die 50 "bis 90 Gew.-%
eines inerten Lösungsmittels, insbesondere η-Hexan oder Dichlormethan, und 50 bis 10 Gew.-% der Wirkstoffkombination
aus dem (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat der Fomol I [Bestandteil
a)] und dem (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel II [Bestandteil b)] enthält, die in einer geeigneten Form, zum
Beispiel in Gummi-, Kautschuck- oder Polyäthylenkapseln aufgesaugt, zubereitet ist. Auch davon wird vorzugsweise
eine einer Wirkstoff dosis von 0,001 bis 10 mg, insbesondere 0,05 bis 3,0 mg, entsprechende Menge eingesetzt.
Als eine vorteilhafte Möglichkeit kann das erfindungsgemäße Lockstoffpräparat in Gammaeulenfallen zum Anlocken
und Einfangen von männlichen Gammaeulen eingesetzt werden.
AIn andere vorteilhafte Möglichkeit kann das erfindungsgemäße
Lockstoffpräparat nach der an sich bekannten Verfahrensweise
der Luftraumsättigung zum Verhindern der Paarung von Gammaeulen verwendet werden. Dabei kann das Wirkstoffgemisch
des erfindungsgemäßen Lockstoffpräparates vorteilhaft
mit Geschwindigkeiten von 1,0 bis 50,0 mg/iia/Stunde,
vorzugsweise 5*0 "bis 20,0 mg/ha/Stunde, in.den Luftraum
ausgesandt werden.
Die überlegene synergetische Wirkung des erfindungsgemäßen Lockstoffpräparates wird durch die folgenden Vergleichsversuchsergebnisse
veranschaulicht;
- 11 -
Es wurde die anlockende Wirkung von Wirkstoffmischungen
aus (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat der Formel I und (Z)-n-Dodec-
-7-en-1-ol der Formel II sowie von (Z)-n-Dodec-7-6n-1-ylacetat
der Formel I allein auf Gammaeulen untersucht.
Der erste Versuch wurde in der Gemeinde Pestimre zwischen
dem 1. und 30. Juli 1979 auf einem Kohlfeld von etwa 35 ha,
der zweite Versuch ebenfalls in der Gemeinde Pestimre zwischen dem 26. August und 27. Oktober 1981 auf einem Kohlfeld
von etwa 180 ha und der dritte Versuch in der Gemeinde Vecses zwischen dem 26. August und 27. Oktober 19^1 auf
einem Kohlfeld von etwa 300 ha durchgeführt.
Die verwendeten. Fallen bestanden aus 2 in der Mitte
zeltdachartig gebogenen Kunststoffplatten mit Abmessungen , von je etwa 20 cm χ 30 cm. Die Platten wurden an ihren
Ecken miteinander so verknüpft, daß die zeltdachartig gebogenen Firste aufeinander senkrecht waren. Der innere Teil
der unteren Platte wurde mit einem Klebstoff eingeschmiert, um die einfliegenden Insekten einzufangen. Der Köder wurde
in der Mitte der oberen Platte von innen aufgehängt. Die Fallen wurden in Entfernungen von 25 bis 30 mm voneinander
in einer Höhe von 0,5 ι aufgestellt.
Im ersten Versuch betrug die Wirkstoffdosis 1 mg und
der Köder wurde wöchentlich gewechselt. Im zweiten und "dritten Versuch war die Wirkstoffdosis 0,5 mg und der
Köder wurde während des Versuches nicht gewechselt. Im ersten Versuch wurde . Falle je Behandlung und im zweiten
und dritten Versuch wurden ,je 3 Fallen je Behandlung eingesetzt..
Die eingefangenen Tiere wurden wöchentlich gesammelt
und nach ihrer Art und Gattung bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse wurden nach dem "Duncan New Multiple Runge Test"
statistisch bewertet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen
I bis III zusammengestellt.
-13 -
- 13 Erster Versuch
Wirkstoff "beziehungsweise WirkstoffkomlDination | Ikrchschnittlich e Zahl der einge fangenen männlichen Gaiaiiaeulaa |
(Z)-n-Dodec-7-en- (Z)-n--Dodec-7-en- -1-ylacetat + -1-ol Gewichtsverhältnis 95 : 5 [erfindungsgemäß] |
'. 16 |
(Z)-n-Dodec-7-en- (Z)-n-Dodec-7-en-, -1-ylacetat + -I-0I Gewichtsverhältnis . · 4:1 [Vergleichsmaterial A] /nicht nach 'dem Stand der Techniki |
0 |
(Z)-n-Dodec-7-en-^ (Z)-n-Dodec-7-en- -1-ylacetat + -I-0I Gewichtsverhält^is 1 : 1 [Vergleichsmaterial B] [nicht nach dem Stand der TechnikJ |
O |
(Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat [Vergleichsmaterial C] .'noch dem Stand der Techr.ii:J |
0 |
- -14 -
GO CO N) CXD CXD CJ)
- 14 Zweiter Versuch
Wirkstoff beziehungsweise Wirkstoffkombination | Harchschnittliche Zahl der einge- fang;£nen näinlbhen Gami'.aeulsQ |
(Z)-n-Dodec-7-en- (Z)-n-I)odec-7-en- -1-ylacetat + -I-0I { Gewicht s verhältnis 95 : 5 [erfindungsgemäß] |
|
(Z)-n-Dodec-7-en- (Z)-n-Dodec-7-en- -1-ylacetat + -I-0I Gewichtsverhältnis 7 : 3 [Vergleichsmaterial D] fnicht nach dem Stand der Technik^ |
6a |
(Z)-n-Dodec-7-en- (Z)-n-Dodec-7-en- -1-ylacetat + -I-0I GewichtsVerhältnis 1 : 1 [Vergleichsmaterial B] fnicht nach dem. Stand der Technik} |
5a |
(Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat [Vergleichsmaterial C] jnach dem Stand der Technik^ |
8a |
Die mit dem identischen Buchstaben a bezeichneten Durchschnittswerte unterscheiden sich voneinander
nicht signifikant bei P = 5'^» während der mit b bezeichnete
Durchschnittswert sich von diesen signifikant bei P = 5% unterscheidet.
- 16 -
- 16 Drittor Versuch
Wirkstoff beziehungsweise Wirkstoffkombination | Iurchschnittliche Zahl der einge- fangsnen märjnlbhen GamrjSfcuHaa. |
(Z)-n-Dodec-7-en- (Z)-n-Dodec-7-en- -1-ylacetat + . -1-ol GewichtsVerhältnis 95 : 5 [erfindunpsgemäß] |
44b |
(Z)-n-Dodec-7-en- (Z)-n-Dodec-7-en- -1-ylacetat + -I-0I Gewichtsverhältnis 7 : 3 [Vergleichsmaterial.D] !nicht nach dem Stand der Technik^ |
isa |
(Z)-n-Dodec-7-en- (Z)-n-Dodec-7-en- -1-ylacetat + -I-0I Gewichtsverhältnis 1 : 1 [Vergleichsmaterial B] fnicht nach dem Stand der Technikv- |
8a |
(Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat [Vergleichsmaterial C] -.nach den Stand der Technik]· |
■ 6a |
- 17,-
CjO CO NJ OO OO CJ) OO
Die mit dem identischen Buchstaben a bezeichneten
Durchschnittswerte unterscheiden sich voneinander nicht signifikant bei P = 5%>
während der mit b bezeichnete Durchschnittswert sich von diesen signifikant bei P = 5% unterscheidet.
Aus den Versuchsergebnissen der obigen Tabellen I bis III geht folgendes hervor.
In den Fallen, welche als Köder eine Mischung von (Z)- -n-Dodec-7-en-i-ylacetat der Formel I und (Z)-n-Dodec-7-en-
-Ί-ol der Formel II im Gewichtsverhältnis von 95 : 5 enthielten
(erfindungsgemäßes Lockstoffpräparat), wurden nach
dem ersten Versuch (Tabelle I) 16 männliche Gammaeulen eingefangen, während das (Z)~n-Dodec-7-en-1-ylacetat allein
[Vergleichsmaterial C] und Kombinationen derselben mit (Z)- -n-Dodec-7-en-1-ol in außerhalb der erfindungsgemäßen Festlegungen
liegenden Gewichtsverhältnissen (4 : 1 und 1:1)
[Vergleichsmaterialien A und B] auf diese Insekten keine anlockende Wirkung zeigten.
Im zweiten Versuch (Tabelle" II) wurde wieder mit einer Mischung von (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat der Formel I und
(Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel II im Gewichtsverhältnis
von 95 ' 5 (erfindungsgemäßes Lockstoffpräparat) als Köder
die größte Zahl (25) von Gammaeulen eingefangen, während das ■(Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat allein [Vergleichsmaterial C]
und Kombinationen derselben mit (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol in außerhalb der erfindungsgemäßen Festlegungen liegenden anderen
Gewichtsverhältnissen (7 : 5 und. 1 : 1) [Vergloichsmaterialien
D und B] nur eine geringe anlockende Wirkung zeigten. Der erstgenannte Wert (25) ist dabei signifikant
höher als die anderen Werte (P = 5$).
- 18 -
Im dritten Versuch (Tabelle III) wurden ähnliche Ergebnisse erhalten. Die Zahl der eingegangenen Gammaeulen war
wieder "bei Verwendung einer Mischung von (Z)-n-Dodec-7-en-
-1-ylacetat der Formel I und (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel
II im Gewichtsverhältnis von 95 : 5 (erfindungsgemäßes
Lockstoff präparat) als Köder am größten (44) , während das (Z)-
-n-Dodec-7-en-i-ylacetat allein [Vergleichsmaterial C] und
Kombinationen derselben mit (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol in außerhalb der erfindungsgemäßen Festlegungen liegenden anderen
GewichtsVerhältnissen (7 : 3 und 1 : 1) [Vergleichsmaterialien
D und B] nur eine geringe anlockende Wirkung zeigten. Der erstgenannte Wert (44) ist dabei signifikant höher als
die anderen Werte (P = 5%).
Es ist also zusammenfassend festzustellen, daß in allen
Versuchen d-is erfindungsgemäße Lockstoffpräparat am wirksamsten
war, und zwar signifikant viel stärker wirksam als Mischungen von (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat und (Z)-n-Dodec-
-7-en-1-ol in außerhalb der erfindungsgemäßen Festlegungen liegenden anderen Gewichtsverhältnissen und (Z)-n-Dodec-7~
-en-1-ol allein, welches nur eine sehr geringe Wirksamkeit
hatte.
Die im erfindungsgemäßen Lockstoffpräparat als Wirkstoff
enthaltenen (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat der Formel I und (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel II können in an sich
bekannter Weise hergestellt werden.
Als Ausgangsstoff wird Propargylalkohol eingesetzt. Zunächst wird die Hydroxygruppe dieser Verbindung in Form
eines Tropargyläthers der allgemeinen Formel
E-O-C- C=CH III ,
worin E für einen Ietrahydropyran-2--yl·-, 1-(Äthoxy)-äthyl-
oder Benzylrest steht, maskiert. Aus diesem letzteren wird
in einem aprotischen Lösungsmittel mit einer starken Base,
vorteilhaft einem Alkyllithium, zum Beispiel Butyllithium,
ein Anion gebildet, welches ohne Isolierung mit einem n-Pentylhalogenid oder n-Pentyloxysulfonylkohlenwasserstoff
der allgemeinen Formel
χ _ c —/ G \
CH7, IV
worin X Chlor, Brom, Jod, einen Toluolsulfonyloxyrest
(Tosylrest) oder Methylsulfonyloxyrest (Mesyloxyrest) bedeutet,
umgesetzt wird. Der aus dem Reaktionsgemisch isolierte
n-Oct-2-in-i-yläther der allgemeinen Formel
R-O-G-C = C-ZC \
OH, V
Λ 3
worin R wie oben festgelegt ist, wird in einer wäßrig-
-alkoholischen Lösung durch Säurekatalyse, vorteilhaft mit Salzsäure in Methanol, in das n~0ct-2-in-1-ol der Formel
HO-C- C = C —f C \
CH-, Ya
—f C \
IX
überführt, welches mit dem Kaliumsalz von 1,3-Diaminopropan
zu n-Oct-7-in-i-ol der Formel
C^C-H VIa
umgesetzt wird. Die Hydroxygruppe dieser Verbindung wird
in Form eines n-Oct-7-in-i-yläthers der Formel
- 20 R - 0 - 0 —/ C \
C =C - H VI
worin R wie oben festgelegt ist, maskiert. Aus dem letzteren wird mit einer starken Base, vorteilhaft mit einem
Alkyllithium, in einem aprotischen Lösungsmittel ein Anion gebildet, welches ohne Isolierung mit einem n-Butylhalogenid
oder n-Butyloxysulfony!kohlenwasserstoff der allgemeinen
Formel
X-O-(G \
CH, YII
j 5
v/orin X wie oben festgelegt ist, umgesetzt -wird. Aus dem
Reaktionsgemisch wird ein n-Dodec-7-in-i-yläther der allgemeinen
Formel
R-O-C-(C \
C=C —/ C \
CHx VIII ,
worin R wie oben festgelegt ist, isoliert. Von diesem wird durch saure Hydrolyse in einer alkoholisch-wäßrigen Lösung,
vorteilhaft mit Salzsäure in Methanol, die Schutzgruppe entfernt. Das so erhaltene n-Dodec-7-in-1'-ol der Formel
Villa
wird in Gegenwart eines auf einen Träger aufgebrachten
Katalysators von mäßiger Aktivität, vorteilhaft Palladium auf Bariumsulfat, zum (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel II
hydriert.
Zur Herstellung des (Z)-n-Dodec-7-en-]-ylacetates der
- 21 -
Formel I wird das n-Dodec-7-in-i-ol der Formel Villa in Gegenwart
einer Base mit einem Acetylierungsmittel, -/orteilhaft
mit Essigsäureanhydrid in Pyridin, zum n-Dodec-7-in-i-ylacetat
der Formel
5 H H 2AH-r ~"-~ 5
umgesetzt und dieses mit einem auf einen Träger aufgebrachten
Katalysator von mäßiger Aktivität, vorteilhaft Palladium auf Bariumsulfat, hydriert.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher
erläutert.
Es wurden L2 Gew.-Teile Sonnenblumenöl oder
Paraffinöl mit 80 Gew.-Teilen η-Hexan und 8 Gew.-Teilen eines
WiikstafTreimsahes gas 95 Gew.-% (Z)-n— "üodec-7->n-1-ylncet-.t der ibrmell
und 5 Ge-;.-% (Z)-n—Dodoc-7-en-1-ol der Formel H (also Gevachtcverhältins
der beiden Wirkstoffe = 95 · 5) vermischt. Au rs der
erhaltenen Lösung wurde eine solche Menge, welche einer Wirkstoffkombination von 1 bis 3 mg entsprach, in den
entsprechend ausgebildeten Teil einer Falle, zum Beispiel eine Gummikapsel oder eine Polyäthylenkapillare, eingewogen.
Die Lösung der Virkstoffkombination konnte entweder dem zum Einfangen, der Insekten gebrauchten Klebstoff
zugesetzt oder von Textilien oder natürlichen oder künstlichen porösen Materialien aufsaugen gelassen worden.
Es wurde wie im Beispiel l· beschrieben vorgegangen, jedoch, mit dem Unterschied, daß 10 Gew.-Teile
Paraffinöl, 1 Gew.-Teil Butylhydroxytoluol [2,6-ditert.-
-Butyl-^-methy!phenol], 1 Gew.-Teil eines LichtSchutzmittels,
zum Beispiel Uvizon , 80 Gew.-Teile η-Hexan und 8 Gew.-Teile des Wirkstoffgemisches verwendet wurden.
Es wurden 10 Gew.-Teile einer wlrketoffkomtaination aus
98 Gev.'.-% (Z)-n-Ibdec-7-en-1-ylscetat der Ibrmcl I und 2 Gew.-% (Z)-Tt-
-Dodec-7-en-1-QL der Formel H (also Getvichtsverhältnis der beidm
[Wirkstoffe = J8 : 2) mit 90 Gew.-Teilen η-Hexan vermischt
und je 1 bis 2 mg der Wirkstof^kombination enthaltende
Mengen dieser Lösung in Fallen eingewogen. Die Wirkstofflösung wurde in Polyäthylen- oder iblypropylenkapillaren
mit einem Innendurchmesser von 0,3 nun aufsaugen gelassen.
Es wurden 10 Gew.-Teile einer Wirkstof fkomhüntion
aus 99,8 Gew.-% (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat der Formel I und
0,2 Gew.-% (Z)-n-Dodec-7-en-yl-ol der Formel II mit 90 Gev;.-
-Teilen Siliconöl homogenisiert und dem in Fallen verwendeten Klebstoff in einer solchen Menge, daß in die Fallen je
Λ "bis 5 mg Wirkstoffgemisch gelangten, zugesetzt.
Es wurde ein Flanellstroifen mit einer Breite
von 2 cm mit der nach dem Beispiel 3 hergestellten Wirkstof fkombinations lösung in η-Hexan imprägniert. Nach dem
Verdampfen des n-Hexanes wurde der Streifen zwischen Polyäthylenfolien mit einer Starice von 0,1 bis 0,5
mm
geschweißt. Die so hergestellte Form wurde in gleichmäßiger
Verteilung auf das gegen die Insekten zu schützende Gebiet in der Weise aufgebracht, daß A. 0 bis 30
mg/ha/Stunde Wirkstoffgemisch in den Luftraum gelangten.
Es wurde wie im Beispiel 5 beschrieben vorgegangen, jedoch mit dem Unterschied, daß der Wirkstoffkombinationslösung
in η-Hexan Paraffinöl oder geruchloses Kerosin in einer solchen Menge zugesetzt wurde, daß
die erhaltene Lösung 30 bis 50 Gew.-Teile η-Hexan und
hO bis 60 Gew: -Teile Paraffinöl oder Kerosin enthielt.
Es wurde wie im Beispiel 1 "beschrieben vorgegangen,
jedoch mit den Unterschied, daß ein Wirkstoffgemisch von 9,7 Gew»-Teilen (r;)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat der Formell
und 0,3 Gew.-Teil (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel II (.-aso
Gev/ichtsverhältnis der beiden Wirkstoffe = 97 : 3) verwendet
wurde.
Es wurde wie im Beispiel 1 "beschrieben vorgegangen, jedoch mit dem Unterschied, daß ein Wirkst off gemisch
von 7»92 Gew.-Teilen (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat der Formel I
und 0,08 Gew.-Teil <Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel II (also
Gewichtsverhältnis der "beiden Wirkstoffe =99 ' Ό verwendet
wurde.
Zusammenfassung
Claims (4)
1.) Lockstoffpräparat zum selektiven Anlocken von männüichcn
Garrmaeulen. (Au!.ogra;iia com;:; η besLehuii^a.'"-!?^ Pliisii gamma)
und Verhindern der Pjarung dies r übsekton mit einem Gehalt an
a) (2)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat der Formel
H H
HC —/ C V-C = C-ZC V-C - ο - C - CIIx I ,
\H2/ VH2/5 H2
gegebenenfalls zusammen mit flüssigen und/oder festen
Verdünnungsmitteln und/oder anderen Hilfgstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß es den weiteren Wirkstoff
b) (Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel
H H
HC —/C V- C = C-ZC \— C-OH II
3
Λαζ
J
1UT
in Mischung mit dem (Z)-n-Dodec-7-en~1-ylacetat
[Bestandteil a)3 enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von a) zu b) 90 : 10 bis 99,8 : 0,2 beträgt.
2.) Lockstoffpräparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis des (Z)-n-Bodec-
-7-en-1-ylacetates der Formel I [Bestandteil a)] zum
(Z)-n-Dodec-7-en-1-ol der Formel II [Bestandteil b)]
98 : 2 bis ψί : 6 beträgt.
■ι-
3·) Lockstoff präparat nach Anspruch. 1 oder 2, dadurch, gekennzeichnet,
daß es als Verdünnungsmittel inerte Lösungsmittel, vor allem Kohlenwasserstoffe, insbesondere
η-Hexan, und/oder Halogenkohlenwasserstoffe, insbesondere
Dichlormethan, und/oder viskose Flüssigkeiten, insbesondere Sonnenblumenöl und/oder Paraffinöl,
enthält.
4.) Lockstoff präparat nach Anspruch. 1 bis 3» insbesondere
für Gammaeulenfallen, dadurch gekennzeichnet, daß es das Wirkstoffgemisch aus dem (Z)-n-Dodec-7-en-1-ylacetat
der Formel I [Bestandteil a)] und dem (Z)-n-
-£odec-7-en-1-ol der Formel II [Bestandteil b)] in einer Menge von 0,001 bis 10,0 mg, insbesondere 0,05
bis 3,0 mg, gegebenenfalls in Form einer Lösung in
inerten Lösungsmitteln und/oder viskosen Flüssigkeiten und/oder in Kapseln abgefüllt, enthält.
Beschreibung
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