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Photographische Klappkamera
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Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Klappkamera mit
einem am Kamerakörper schwenkbar gelagerten Objektivträger, der von einer am Kamerakörper
anliegenden Nichtgebrauchsstellung in eine aufgerichtete Gebrauchsstellung überführbar
ist und an seinem freien Ende ein Objektiv trägt, das in der Nichtgebrauchsstellung
an einer Schmalseite des Kamerakörpers angeordnet ist.
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Bei derartigen Kameras (DE-OS 17 97 566; US-PS 785,239) ist es bekannt,
den Objektivträger an einer Schmalseite des Kamerakörpers zu lagern und dessen das
Objektiv tragende freies Ende um den Aufnahmeraum für das Aufnahmematerial herum
an die gegenüberliegende Schmalseite des Kamerakörpers anzuschwenken. Da die Objektive
dieser bekannten Kameras eine verhältnismäßig lange Brennweite aufweisen, kann der
Objektivträger auch entsprechend lang ausgebildet werden, so daß diese Art der Anlenkung
des Objektivträgers keine Probleme baulicher Art mit sich bringt.
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Wenn das Objektiv jedoch eine verhältnismäßig kurze Brennweite haben
soll, dann wird auch der Objektivträger entsprechend kürzer und kann nicht mehr
nach der bekannten Art-angelenkt werden, da er nicht um den erforderlichen großen
Radius an die gegenüberliegende Schmalseite anschwenken kann.
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Für eine Klappkamera mit einer verhältnismäßig kurzen Brennweite muß
somit das Schwenklager des Objektivträgers von der Schmalseite des Kamerakörpers
weg und weiter nach innen verlegt werden, was nicht ohne weiteres möglich ist, da
die Schwenkachse dann in den für die Bildaufzeichnung benötigten Bereich gelangt.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Kamera der gattungsgemäßen
Art dahingehend auszugestalten, daß unter Beibehaltung einer einfach ausgebildeten
und leicht zu handhabenden Schwenklagerung die Lagermittel des Objektivträgers außerhalb
der Schwenkachse des Objektivträgers liegen.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Lagermittel am
Objektivträger und am Kamerakörper als konzentrisch zur Schwenkachse des Objektivträgers
angeordnete, kreisringsegmentförmige, ineinander greifende Vorsprünge und/oder Vertiefungen
ausgebildet sind.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Kamerakörper
ein Balgenträger quer zur optischen Achse beweglich gelagert und greift formschlüssig
an dem Objektivträger an, so daß der am Balgenträger befestigte Balgen störungsfrei
gefaltet werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an
dem Balgenträger eine den Bereich zwischen dem Schwenklagerbereich des Objektivträgers
und dem Kamerakörper lichtdicht abdeckende Wandung angeordnet.
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Mit der erfindungsgemäßen Anordnung und Ausbildung wird in vorteilhafter
Weise erreicht, daß die Lagermittel des Objektivträgers, obwohl die Schwenkachse
des Objektivträgers in dem für die Bildaufzeichnung benötigten Bereich der Kamera
verläuft, in einem die Bildaufzeichnung nicht störenden Bereich angeordnet werden
können.
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Weitere Merkmale und Vorteile sind der Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die Zeichnung zeigt jeweils in schematischer Darstellung in der Fig.
1 die Kamera in der Gebrauchsstellung im Schnitt, Fig. 2 eine Teilansicht des Lagerbereichs
des Objektivträgers der Kamera gemäß Fig. 1; Fig. 3 den Balgenträger der Kamera
nach Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung und Fig. 4 die Kamera gemäß Fig. 1 in
der Nichtgebrauchsstellung im Schnitt.
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An einem Kamerakörper 1 sind an gegenüberliegenden Wandabschnitten
kreisringsegmentförmige Vertiefungen 1a angeordnet, in die entsprechend ausgebildete
Vorsprünge 2a, 2b eines Objektivträgers 2 eingreifen. Die sich zu denkende Schwenkachse
"A" des Objektivträgers 2 verläuft im Bereich des in einer Kassette 9 angeordneten
Aufnahmematerials und ragt außerdem in den Aufnahmestrahlengang hinein.
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Die Lagermittel 1a, 2a, 2b des Objektivträgers 2 sind unter Beibehaltung
der eigentlichen Schwenkachse "A" jedoch soweit zur Vorderseite des Kamerakörpers
1 verlegt, daß sie außerhalb des für die Bildaufzeichnung dienenden Bereichs angeordnet
sind.
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Durch die Beibehaltung der Schwenkachse "A" kann das freie Ende des
Objektivträgers 2 um einen ausreichend großen Radius schwenken, um an die untere
Schmalseite 1b des Kamerakörpers 1 anschwenken zu können. Dabei weist der Objektivträger
2 trotzdem nur die für die funktionsgerechte Anordnung des Objektivs 10 (verhältnismäßig
kurze Brennweite) erforderliche Länge auf, wodurch erreicht wird, daß die Kamera
sowohl in der aufgerichteten Gebrauchs stellung als auch in der Nichtgebrauchsstellung
eine kompakte Gestalt aufweist.
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Mit dem Objektivträger 2 ist ein aus der Fig. 3 ersichtlicher Balgenträger
8 formschlüssig verbunden. Der Balgenträger 8 ist mittels beidseitig angeordneten
Führungsrippen 8a an nicht dargestellten Führungen des Kamerakörpers 1 in Pfeilrichtung
"C" verschiebbar gelagert. An dem Balgenträger 8 ist ein dem Kamerakörper 1 zugewandter
Teil eines Balgens 3 in einer umlaufenden Haltenut 8b befestigt.
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Der rahmenförmig ausgebildete Balgenträger 8 weist zwei gabelförmige
Vorsprünge 8c auf, die formschlüssig in benachbart zu den kreisringsegmentförmigen
Vorsprüngen 2a, 2b angeordnete Zapfen 2c, 2d des Objektivträgers 2 eingreifen. Eine
Wandung 8d des Balgenträgers 8 ist dem Schwenklagerbereich des Objektivträgers 2
zugeordnet und dient zur Lichtsicherung an einem beim Verschwenken des Objektivträgers
2 zwischen dem Schwenklager 1a, 2a, 2b und dem Kamerakörper 1 entstehenden Spalt.
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Der Objektivträger 2 weist in seinem Schwenklagerbereich und an seinem
freien Ende Permanentmagnete 6 und 7 auf, die entsprechend angeordneten Permanentmagneten
4 und 5 des Kamerakörpers 1 zugeordnet sind und zur Lagefixierung des Objektivträgers
2 in dessen Endstellungen dienen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: In der Fig. 1 ist
die Kamera in ihrer aufgerichteten Gebrauchsstellung dargestellt, in der der Objektivträger
2 durch die Permanentmagnete 4 und 6 lagefixiert ist.
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Zum Überführen der Kamera in die zusammengeklappte Nichtgebrauchsstellung
wird der Obje]tivträger 2 in Pfeilrichtung "B" an den Kamerakörper 1 angeschwenkt,
bis dessen freies Ende mit dem Objektiv 10 an der unteren Schmalseite 1b des Kamerakörpers
1 angeschwenkt ist.
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In dieser in der Fig. 4 dargestellten Nichtgebrauchsstellung der Kamera
wird der Objektivträger 2 durch die Permanentmagnete 5 und 7 gehalten.
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Mit dem Verschwenken des Objektivträgers 2 wird formschlüssig der
Balgenträger 8 mitgenommen und in die Pfeilrichtung "C" verschoben.
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Diese Verschiebung des Balgenträgers 8 gewährleistet, daß der Balgen
3, hervorgerufen durch die im Schwenklagerbereich des Objektivträgers 2 erfolgende
Bewegung des Objektivträgers 2 in Pfeilrichtung "B", nicht gestreckt oder gestaucht
wird, sondern eine gleichbleibende Lage beibehält. Dadurch ist eine störungsfreie
Faltbewegung des Balgens 3 sowohl beim Auf- als auch beim Anschwenken des Objektivträgers
2 gewährleistet.
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Abweichend von der beschriebenen formschlüssigen Verbindung zwischen
dem Balgenträger 8 und dem Objektivträger 2 können die als separat angeordnete Zapfen
2c ausgebildeten Mitnehmer für den Balgenträger 8 auch unmittelbar an den kreisringförmigen
Vorsprüngen 2a, 2b und damit auf demselben Radius wie diese angeordnet sein (nicht
dargestellt).
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Durch die von der eigentlichen Schwenkachse "A" weggerückte Anordnung
der Lagermittel 1a, 2a, 2b wird mit einfachen Mitteln eine Anpassung an schwierige
Platzverhältnisse ermöglicht, wie sie beispielsweise bei einer Sofortbildkamera
durch die dort erforderliche Größe und Lage des Kassettenaufnahmeraumes und die
für die Bildausförderung benötigten Mittel gegeben sind.