DE3328636A1 - Xanthinderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Xanthinderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
1 MALESCI S.P.A.
INSTITUTO FARMACOBIOLOGICO Florenz (Italien)
Xanthinderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung
und ihre Verwendung
Die Erfindung betrifft alkylsubstituierte Xanthine mit vorherrschend
peripherer theophyllinähnlicher Wirkung, ein Verfahren für ihre Herstellung sowie ihre Verwendung zu therapeutischen Zwecken.
Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der allgemeinen
Formel (I)
CH.
(D
in der R1 H oder CH3, R3 c n H 2n + -|
30 oder CH3 bedeuten.
= 1 bis 5) und Re H
Die Alkylgruppe R3 ist vorzugsweise eine Methyl-, n-Propyl-,
Isobutyl- oder 2-Methylbutyl-Gruppe.
-A-
Die Verbindungen gemäß der Erfindung zeichnen sich durch eine theophyllinähnliche Wirkung aus, die wegen der Isobutylkette
in 7-Stellung überwiegend peripher ist. Die Verbindungen können daher zur Therapie bronchospastischer Affektionen
verschiedener Ätiopathogenese verwendet werden und haben im Vergleich zu Theophyllin geringere zentrale Nebenwirkungen.
Die Verbindungen können zu pharmazeutischen Präparaten, wie Tabletten, Kapseln, Retard-Tabletten, Suppositorien, Injektionslösungen
in Ampullen, Säften, Drops, Aerosol-Zerstäubungsflüssigkeiten
und Salben, verarbeitet werden.
Präparate zur oralen Anwendung können Verdünnungsmittel,
Schmiermittel, Bindemittel, Zerfallbeschleuniger, Farbstoffe, Aromastoffe, Korrigentien, Tenside, Konservierungsstoffe, Puffer und dergleichen enthalten.
Insbesondere können die Excipientien Cellulose, Mannit,
Lactose und dergleichen, die Zerfallbeschleuniger Stärke und ihre Derivate, Polyvinylpyrrolidon und dergleichen sowie die
Schmiermittel Stearinsäure, Mangesiumlaurylsulfonat und dergleichen
umfassen.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) durch Umsetzen eines Salzes
einer Verbindung der Formel (II)
-NH
^k A. J^^B (ID
in der Ri , R3 und R8 die gleiche Bedeutung wie iri Formel (I)
haben, mit einem Isobutylhalogenid in einem geeigneten Lösungsmittel.
Die Salze der Verbindungen mit der Formel (II) können Natrium- oder Kaliumsalze sein und getrennt oder im Laufe des
Gesamtverfahrens durch Reaktion der Ausgangsverbindung mit einem Alkalimetallhydrid, Alkalimetallalkoholat oder Alkalimetallhydroxid
hergestellt werden.
An Hand des nachstehenden Beispiels wird das Verfahren gemäß
der Erfindung veranschaulicht.
Herstellung von 1,3-Dimethyl-7-Isobutyl-xanthin (7-Isobutyl-theophyllin)
18 g (0,1 mol) Theophyllin wurde in 200 ml N,N-Dimethylformamid
gelöst und unter ständigem Rühren und Kühlen mit 2,4 g
F0 (OfI mol) Natriumhydrid versetzt. Nach beendeter Salzbil-
•Ä "3 ■" -,
■v " dung wurden langsam 13.fg Isobutylbromid zugegeben; dann
die Mischung 3 Stunden auf 80 0C erwärmt. Das Lösungsnittel
wurde unter vermindertem Druck abdestilliert und der Rückstand mit Wasser und Äther behandelt. Aus dem ätherischen
Extrakt wurde der Äther verjagt, und der Rückstand wurde aus Hexan umkristallisiert. Ausbeute 75% d. Th..
Schmelzpunkt des Produktes: 88—90 0C. Die chemische Struktur
der Verbindung wurde durch Elementaranalyse und Kernresonanzspektroskopie gesichert.
Nach analogen Verfahren wurden folgende Verbindungen erhalten :
30
30
1-Methyl-3-isobutyl-7-isobutyl-xanthin
Ausbeute 60% d. Th. Schmelzpunkt 66-68 0C.
i-Methyl-3-(2-methyl-butyl)-7-isobutyl-8-methyl-xanthin
Ausbeute 60% d. Th. Schmelzpunkt 190 0C bei 0,13 mbar.
1-Methyl-3-(2-methyl-butyl)-V-isobutyl-S-methyl-xanthin
Ausbeute 55% d. Th. Schmelzpunkt 69-71 0C.
3-(n-Propyl)-7-isobutyl-xanthin
Ausbeute 40% d. Th. Schmelzpunkt 158-160 0C.
Ausbeute 40% d. Th. Schmelzpunkt 158-160 0C.
Nachstehend werden einige pharmakologisch-toxikologische Eigenschaften des 7-Isobutyl-theophyllins beschrieben.
Akute Toxizität
Die Verbindung wurde oral oder durch intravenöse Injektion
an männliche schweizer Mäuse mit einem Körpergewicht von etwa 20 g verabfolgt, die seit 16 Stunden nüchtern waren.
Die DL50 betrug 199 bzw. 129' mg/kg Körpergewicht.
Der Test wurde an narkotisierten ausgewachsenen Meerschweinchen bei künstlicher Beatmung ausgeführt. Der durch die intravenöse
Injektion von Acetylcholin ausgelöste Bronchospasmus wurde nach der Methode von H. Konzett und R.
Ross ler (Arch. Exp. Pharmakol. 195 (1940) 71) mit Hilfe
eines seitlich am Inhalationstubus angeschlossenen Meßwertgebers gemessen. Die ED5O (Dosis, bei der eine 50%ige Verminderung
des durch das Acetylcholin ausgelösten Bronchospasmus eintritt) wurde in verschiedenen Intervallen nach intramuskulärer
Injektion des Produktes und von Theophyllin bestimmt.
LD50 mmol/kg
7-Isobutyl-theophyllin Theophyllin
30 min 0,12 0,27
60 min 0,14 0,23
90 min 0,16 0,20
Antiphosphodiesterase-Wirkung
Die Herstellung des Enzyms aus Herz, Lungen und Gehirn von
Wistar-Ratten sowie die Aktivitätsprüfung der Phosphodiesterase
wurden nach R. W. Butcher und E. W. Sutherland
(J. Biol. Chem. 237 (1962) 1244) ausgeführt. Im Vergleich zum Theophyllin hatte das Xanthinderivat gemäß der Erfindung
eine doppelt so hohe Wirkung gegenüber Gehirn-PDE und eine vierfach höhere Wirkung gegenüber Herz- und Lungen-PDE.
An verschiedenen Tierarten wurde der Einfluß einer subcutanen Verabreichung von 60—70 mg/kg Theophyllin und 7-Isobutyl-theophyllin
auf die Reaktion nach intraperitonealer Verabreichung subtoxischer Dosen von Pentetrazol (Cardia-
® zol ) untersucht.
Dosis mg |
Mäuse | % Todesfälle | Meer schweinchen |
|
Verbindung | 0 | Ratten | 0 | |
Kontrollen | 12,5 | 10 | 0 | |
Theophyllin | 25 | 20 | ||
- ■· | 50 | 60 | 100 | |
100 | 100 | 100 | ||
25 | 0 | |||
7-Isobutyl- theophy11in |
50 | 0 | 0 | |
100 | 0 | 0 | 0 | |
0 | ||||
Claims (9)
- COHAUSZ & FLORACKPAT E NTAN WALTS BU ROSCHUMANNSTR. 07 D-4000 DOSSBLDOHP I Telefon (0211)683346 TeIi-. OhSiH6513 copdPATENTANWÄLTE:
Dipl.-lng. W COHAUS? ■ Oipl -Ing R KNAUF · Dipl Int) H. B. COHAUS/ ■ Dipl-Ing. D H WERNER08.08.1983PatentansprücheM ΛXanthinderivate der allgemeinen Formel (I)worin R1 H oder CH3, R3 C L 1 (n = 1 bis 5) und Re H oder CH3 bedeuten.
15 - 2. Xanthinderivat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß R1 = R3 = CH3 und Re = H ist.
- 3» Xanthinderivat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß R1 = CH3, R3 = Isobutyl und R8 = H ist.
- 4. Xanthinderivat nach Anspruch 1, dadurch g e kennzeichnet, daß R-i = CH3, R3 = 2-Methylbutyl und R8 = H ist.
- 5. Xanthinderivat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß Ri = CH3, R3 = 2-Methylbutyl und R8 = CH3 ist.
- 6. Xanthinderivat nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß R1 = R8 = H und R3 = n-Propyl ist.
- 7. Verfahren zur Herstellung der Xanthinderivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Xanthine der allgemeinen Formel (II)I Il \ _(II)in der Ri, R3 und Re die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, in einem Lösungsmittel mit der äquivalenten Menge eines Alkalimetallhydrids, Alkalimetallalkoholats oder Alkalimetallhydroxids umgesetzt werden und das Reaktionsprodukt danach mit einer äquivalenten Menge eines Isobutylhalogenids zur Reaktion gebracht wird.
- 8. Verwendung der Xanthinderivate nach Anspruch 1 zu therapeutischen Zwecken.
- 9. Mittel mit vorherrschend peripherer theophyllinähnlicher Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß es als wirksamen Bestandteil ein Xanthinderivat nach Anspruch 1, gegebenenfalls neben Excipientien, Lösungsmitteln ; Verdünnungsmitteln, Schmiermitteln, Konservierungsstoffen, Farbstoffen, Aromastoffen, Stabilisierungsmitteln und anderen pharmazeutischen Zubereitungsmitteln, enthält.
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