DE3326326A1 - Anordnung zum biologischen reinigen von wasser - Google Patents

Anordnung zum biologischen reinigen von wasser

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Description

  • Anordnung zum biologischen Reinigen von Wasser
  • Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum biologischen Wasserreinigen mit einem Behälter, in dem ein Aktivationsraum und wenigstens ein Abscheideraum angeordnet sind, der vom Aktivationsraum durch wenigstens eine geneigte, z. B.
  • konische Wand getrennt ist, an deren unteren Teil ein Rückkehrkanal anschließt, der in Draufsicht durch einen Blasenfänger überdeckt wird und der den Abscheideraum mit dem Aktivationsraum verbindet.
  • Zum biologischen Wasserreinigen werden mehr und mehr kompakte Anordnungen angewendet, die den Aktivationsvorgang des biologischen Reinigens mit dem folgenden Abscheiden des entstandenen aktivierten Schlammes in einem gemeinsamen, jedoch im Inneren geteilten Behälter vereinigen, wobei für das Abscheiden das System des fluiden Filtrierens angewendet wird. Allgemein stellt das fluide Filtrieren in der Technologie des biologischen Wasserreinigens einen wesentlichen Fortschritt dar. An manchen Anordnungen dieser Art zeigen sich jedoch unter gewissen Bedingungen Nachteile, die die Ergebnisse des Wasserreinigens herabsetzen oder die Kapazität der Anordnung verringern bzw höhere Ansprüche an die Wartung aufweisen.
  • Diese Nachteile zeigen sich vor allem durch ein Erhöhen des Gehaltes unlösbarer Stoffe am Austritt der Anordnung und zwar insbesondere beim Reinigen konzentrierter Abwässer. Es hat sich gezeigt, daß diese Mängel in manchen Fällen durch eine ungenügende Wirkungsweise des Überführens der Aktivationsmischung aus dem Aktivationsraum in den Abscheideraum entstehen. An den erwähnten Anordnungen ist der Abscheideraum vom Aktivationsraum durch wenigstens eine geneigte Trennwand getrennt, unter deren Teil durch eine weitere eingeschaltete Wand ein Überströmkanal gebildet wird, der für ein Überströmen der Aktivationsmischung aus dem Aktivationsraum in den Abscheideraum derart dient, daß bei diesem Überströmen der Abscheideraum vom intensiven Strömen im Aktivationsraum genügend abgeschirmt ist und die abgeführte Mischung im Abscheideraum gleichförmig verteilt wird.
  • Eine weitere Funktion des Überströmkanals ist ein Entgasen der Aktivationsmischung, die in den Abscheideraum eintritt.
  • Bei aerobem biologischem Wasserreinigen wird die Aktivationsmischung durch Stickstoff übersättigt, da bei sehr intensiver Belüftung, die für eine genügende Zufuhr von Sauerstoff nötig ist, und bei größerer Tiefe des Belüftungssystems im Aktivationsraum praktisch eine Menge des gelösten Stickstoffes erreicht wird, die durch den Druck bestimmt ist, der der Höhe des Eintauchens des Belüftungssystems entspricht.
  • Deswegen ist dann bei der Anordnung des Abscheideraumes oberhalb des Aktivationsraumes die Aktivationsmischung im Abscheideraum übersättigt, so daß es zu einem Abscheiden von Stickstoff auch im Abscheideraum kommt, was unerwünscht ist.
  • Bei anaerobem biologischem Wasserreinigen mit Erzeugung von Biogas ist das Wasser ähnlich durch erzeugte Gase, z. B.
  • Methan und Kohlendioxid, übersättigt. Falls die mit Gas übersättigte Aktivationsmischung in den Abscheideraum kommt, scheidet sich an der Oberfläche abgeschiedener Schlammteilchen das übersättigte Gas ab, und deshalb flotiert ein Teil des aktivierten Schlamms im Abscheideraum. Die Flotation des Schlamms führt beim Abscheiden zu einem unerwünschten Mitnehmen des ausflotierten Schlamms in den Abzug des Reinwassers.
  • An bestehenden Anordnungen ist bei höherem Übersättigen durch Gase das Entgasen nicht genügend wirksam, was sich durch das erwähnte Erhöhen des Gehalts ungelöster Stoffe im Abzug des Reinwassers äußert, das dann natürlich auch sekundär die Parameter des gereinigten Wassers, in Einheiten BSK5 und CHSK ausgedrückt, verschlechtert. Diese Verschlechterung der Güte des Wassers kann sogar Werte mehr als dreifacher Größe erreichen, als ohne den störenden Einfluß der Flotation des Schlamms erzielbar ist.
  • Das erwähnte unerwünschte Mitnehmen von Schlamm verschlechtert nicht nur die Güte des gereinigten Wassers, sondern es setzt die Konzentration des aktivierten Schlammes in der Aktivation und so auch den eigenen Wirkungsgrad herab. Ein anderer Nachteil der erwähnten Anordnungen ist die schwere Zugänglichkeit des Überströmkanals, wo während des Betriebs der Anordnung dessen Reinigen oder Regeln nicht ermöglicht wird.
  • Deshalb entsteht bei zufälligem Verstopfen eines Teils des Überströmkanals eine Störung der Gleichförmigkeit des Verteilens der zugeführten Mischung in den Abscheideraum, wodurch eine Störung der gewünschten Strömung im Abscheideraum entsteht, die zu einem Austragen des Schlamms aus dem Abscheideraum in den Abzug und so gleichfalls zu einer Erhöhung der Menge unlösbarer Stoffe im gereinigten Wasser führt. Die Unmöglichkeit eines Regelns der Durchflußgröße durch den Überströmkanal während des Betriebs erschwert dann wesentlich eine Anwendung mancher Arten wirksamer Belüftungssysteme.
  • Ein weiterer Nachteil der beschriebenen Anordnungen ist ein Kreuzen des Stroms der Aktivationsmischung, die in den Abscheideraum eintritt, mit dem Strom des abgeschiedenen Schlamms, der aus dem Abscheideraum in den Aktivationsraum kommt, was wegen des Dämpfens der Rückkehr des abgeschiedenen Schlamms den maximalen Wert der Oberflächenbelastung durch Stoffe beim Abscheiden und so die Leistung der ganzen Anordnung beschränkt.
  • Ein weiterer Nachteil bestehender Anordnungen ist auch die Abhängigkeit des Strömens im Abscheideraum vom Strömen im Aktivationsraum, was gleichfalls die Möglichkeit der Anwendung verschiedener Arten von Belüftungssystemen in den Anordnungen beschränkt. In bestehenden bekannten Anordnungen ist das Strömen im Abscheideraum wesentlich durch ein vertikales Strömen im Aktivationsraum bedingt, das die Treibkraft für den Durchfluß der Aktivationsmischung und die Rückkehr des konzentrierten aktivierten Schlamms durch Druckunterschied am Eintritt und Austritt zum bzw vom Abscheideraum bildet. Das erschwert das Anwenden sehr wirksamer Belüftungssysteme, die ein wesentlich horizontales Strömen im Aktivationsraum erzeugen, insbesondere bei größeren Höhen der Anordnung.
  • Eine eingelegte Wand in bekannten Anordnungen, die mit einer geneigten Trennwand einen Überströmkanal bildet, ist wegen ihrer Abmessungen materialaufwendig, und deren Montage ist verhältnismäßig schwierig.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ine Anordnung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß sie einen höheren Wirkungsgrad hat und reineres Wasser liefert.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Abscheideraum oberhalb der geneigten Trennwand wenigstens ein Überströmkanal angeordnet ist, dessen oberer Teil mit dessen Eintritt an den oberen Teil des Aktivationsraums angeschlossen ist, in welchem ein Begasungs- und/oder Mischsystem angeordnet ist, wobei der untere Teil des Überströmkanals im unteren Teil des Abscheideraums mit seiner Mündung endet.
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Größe des Durchflußquerschnitts des Überströmkanals sich gegen dessen Mündung vergrößert.
  • Bei einer vereinfachten Konstruktion ist der Überströmkanal direkt an der geneigten Trennwand vorgesehen.
  • Vom Standpunkt einer guten Funktion und Wirkungsweise der Anordnung ist es vorteilhaft, die Überströmkanäle gegenüber der vertikalen Behälterachse symmetrisch und deren Zahl ungerade anzuordnen.
  • Ein leichtes Einstellen, ein leichter Zugang und eine leichte Montage werden dadurch erzielt, daß der Eintritt der Überströmkanäle in der Höhe des Niveaus im Aktivationsraum liegt und ein Regelelement enthält, das z.B. direkt am Eintritt als einstellbarer Überlauf ausgebildet ist, wobei der Überströmkanal ggf. bis oberhalb des Niveaus im Abscheideraum reicht, wo er mit einer Öffnung versehen ist.
  • Zur Verbesserung der Funktion trägt auch bei, falls die Ebene der Fläche, die durch die Mündung des Überströmkanals bestimmt ist, vertikal ist.
  • Zur besseren Entgasung und zum Verhüten des Entstehens der Flotation ist im oberen Teil des Aktivationsraums vor dem Eintritt in die Überströmkanäle eine Entgasungseinlage, z.B. ein Rost vorgeschaltet.
  • Gute Parameter der Anordnung werden dadurch erzielt, daß die Summe der Größen der Durchflußquerschnitte am Eintritt der Überströmkanäle 0,05 % bis 2 % der Größe der Fläche der Oberfläche im Abscheideraum und die Summe der Größen der Durchflußflächen der Mündungen dieser Kanäle 4 % bis 12 % der Oberfläche im Abscheideraum betragen.
  • Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Anordnung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt; darin zeigen: Fig. 1: einen vertikalen Axialschnitt einer Anordnung mit einem Abscheideraum und mehreren Überströmkanälen; Fig. 2: die Anordnung nach Fig. 1 in Draufsicht; Fig. 3: eine Anordnung in vertikalem Axialschnitt mit mehr Abscheideräumen, die mehrere Überströmkanäle enthalten; Fig. 4: eine Draufsicht der Anordnung nach Fig. 3 und Fig. 5: einen axialen Vertikalschnitt einer Anordnung, die zum anaeroben Reinigen stark verschmutzter Abwässer geeignet ist.
  • Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung ist zum aeroben Aktivationsreinigen von Wasser geeignet. Die Anordnung ist vom sogenannten Monoblocktyp, der einen bekannten Aktivationsraum 1 zum Aktivieren und einen gleichfalls bekannten Abscheideraum 2 zum fluiden Abscheiden in einem einzigen, im gegebenen Fall vertikalen zylindrischen Behälter enthält, der einen Mantel 3 und einen Boden 4 besitzt. Der Abscheideraum 2 ist vom Aktivationsraum 1 durch eine geneigte Trennwand 5 getrennt, die im gegebenen Fall trichterförmig ist und in ihrem unteren Teil in einen Rückkehrkanal 6 übergeht, der z. B. durch einen zylindrischen Mantel 7 gebildet wird, der an den unteren Rand der geneigten Wand 5 anschließt.
  • Der Rückkehrkanal 6 mündet in den Aktivationsraum 1 oberhalb des Bodens 4. Im Abscheideraum 2 sind an der Trennwand 5 Überströmkanäle 9 angeordnet. Diese Überströmkanäle 9 haben einen Durchflußquerschnitt, der z. B. kreisförmig ist, der sich nach unten vergrößert, haben an ihrem oberen Teil einen Eintritt 10, der an den Aktivationsraum 1 in dessen oberem Teil, und zwar vorteilhaft in der Höhe des Niveaus 11, angeschlossen ist, und enden mit einer Mündung 12, die im Abscheideraum 2 oberhalb der Höhe des unteren Endes 8 der geneigten Trennwand 5 endet, wobei die Ebene der Fläche der Mündung 12 des Überströmkanals 9 vorteilhaft vertikal ist.
  • Die Höhe des freien Niveaus 11 ist sowohl für die Flüssigkeit im Aktivationsraum 1 als auch im Abscheideraum 2 gemeinsam. Die Mündungen 12 der Überströmkanäle 9 und der Rückkehrkanal 6 sind in vertikaler Draufsicht durch einen Blasenfänger 13 überdeckt, der durch einen konischen Mantel 14 gebildet wird, der in seinem oberen Teil in einen zylindrischen Ansatz 15 übergeht, der bis oberhalb des Niveaus 11 reicht, unterhalb dessen ein Abzug 16 des ausflotierten Schlamms vorgesehen ist, der an eine mit einem Verschluß 18 versehene Schlammabfuhr 17 angeschlossen ist.
  • Die Eintritte 10 der Überströmkanäle 9 sind mit Regelelementen, z. B. in Form einstellbarer Überläufe 19, zum Regeln der Größe des Durchflußquerschnitts des Eintritts 10 versehen.
  • Die Überströmkanäle 9 reichen vorteilhaft bis oberhalb des Niveaus 11 im Aktivationsraum 1 und enden hier mit Öffnungen 20, die einen leichten Zugang der Bedienung zu den einstellbaren Überläufen 19 und in den ganzen Überströmkanal 9 ermöglichen.
  • Die Zahl der Überströmkanäle kann unterschiedlich sein.
  • Bei der gezeigten Anordnung sind sechs vorgesehen. Eine ungerade Zahl der Überströmkanäle 9 ist jedoch vorteilhafter, wo deren Mündungen 12 sich nicht direkt gegenüber gegenüberliegenden Mündungen 12 befinden.
  • Im oberen Teil des Abscheideraums 2 ist ein Sammelkranz 21 des gereinigten Wassers mit Sammelöffnungen 22 angeordnet, der dicht unterhalb des Niveaus 11 liegt, einen Abzug des gereinigten Wassers unterhalb des Niveaus bildet und über eine Abfuhr 23 an einen Regelüberlauf 24 mit einem Abzug 33 angeschlossen ist. Den Eintritten 10 der Überströmkanäle 9 sind vorteilhaft im oberen Teil des Aktivationsraums 1 Entgasungselemente 25, im gegebenen Fall in Form eines Rostes, vorgeschaltet.
  • Im oberen Teil des Aktivationsraums 1 mündet die Zufuhr 26 des Rohwassers. Im Boden 4 mündet eine Rohrleitung 27 der Entleerungsvorrichtung. Der Aktivationsraum 1 ist mit einem bekannten Begasungssystem, im gegebenen Fall einem Belüftungssystem, bestehend aus einem Luftverteiler 28 und Belüftungselementen 29, versehen.
  • Im oberen Teil des Aktivationsraums 1 oberhalb des Niveaus 11 steht der Aktivationsraum 1 mit der freien Atmosphäre durch Kamine 30 in Verbindung. Am Niveau 11 des Aktivationsraums 1 ist ein regelbarer Überlauf 31 mit einem einstellbaren Ring 34 zum Abzug des überschüssigen Schlamms angeordnet, der an eine Abfuhrleitung 32 angeschlossen ist.
  • Eine Anordnung zum anaeroben Reinigen konzentrierter Abwässer mit Erzeugung eines Biogases, die nicht dargestellt ist, ist gleich der eben beschriebenen Anordnung, die in Fig. 1 und 2 dargestellt ist, mit dem Unterschied, daß der Aktivationsraum 1 nicht durch Luft belüftet wird, sondern durch Biogas gemischt wird. Bei dieser Modifikation der Anordnung ist es möglich, zum Verteilen des Biogases in der Aktivationsmischung das oben erwähnte Begasgungssystem anzuwenden, das an einen nicht dargestellten Lüfter angeschlossen ist, dessen Saugseite an Kamine 30 angeschlossen ist. Das Mischen kann durch geeignete mechanische Mittel gesichert werden, und es ist die nötige Erwärmung vorzusehen.
  • Die beschriebene Anordnung arbeitet folgendermaßen: Das Rohwasser wird in einen Sammelbehälter 40 zugeführt, von wo es durch eine Pumpe 37 über die Druckleitung 26 in den Aktivationsraum 1 gepumpt wird.
  • Bei einer Ausführung zum Aktivationsreinigen von Abwasser wird die Aktivationsmischung im Aktivationsraum 1 intensiv durch das beschriebene Begasungssystem belüftet, das durch einen Verteiler 28 und Begasungselemente 29 gebildet wird, wodurch ein intensives Strömen der Aktivationsmischung in vertikaler Richtung erzeugt wird.
  • Beim Reinigen konzentrierter Abwasser, wo ein sehr großes Volumen des Aktivationsraums 1 erforderlich ist, erreicht die Höhe der Säule in diesem Raum auch mehr als 10 m. Bei intensivem Belüften der Aktivationsmischung, was für ein Erzielen der nötigen Menge von Sauerstoff benötigt wird, wird in der Aktivationsmischung ein Zustand der Sättigung durch Gase, vor allem durch Stickstoff, ggf. auch durch erzeugtes C02 erreicht, der dem Druck im unteren Teil des Aktivationsraums 1 entspricht.
  • Vor dem Eintritt in die Überströmkanäle 9 fließt die Aktivationsmischung über die Eintritte 10 und Entgasgungseinlagen 25, wo durch Druckänderungen, die durch Änderungen der Geschwindigkeit des Strömens verursacht werden, ein Abscheiden von überschüssigem gelösten Gas eintritt, wodurch die Übersättigung der Aktivationsmischung durch Gase herabgesetzt wird.
  • Die für das Belüften der Aktivationsmischung verwendete Luft wird aus dem geschlossenen Aktivationsraum 1 über die Kamine 30 abgeführt, die oberhalb des Niveaus 11 angeordnet sind. Die Eintritte 10 der Überströmkanäle 9 sind, wie schon erwähnt, in der Höhe des Niveaus 11 vorgesehen. Die Größe der Durchflußmenge der Aktivationsmischung durch die Überströmkanäle 9 wird durch Einstellen der Größe des Durchflußquerschnitts am Eintritt 10 einerseits mittels des einstellbaren Überlaufs 19, andererseits durch die Höhe des Niveaus 11 geregelt, was durch den einstellbaren Regelüberlauf 24 am Abzug 23 des gereinigten Wassers vom Sammelkranz 21 geschieht.
  • Das Regeln des Durchflusses über die Überströmkanäle 9 mittels Änderung der Höhe des Niveaus 11 im Aktivationsraum 1 durch den Regelüberlauf 24 kann bei einem in Fig. 1 dargestellten Belüftungssystem angewendet werden.
  • Einstellbare Überläufe 19 können zum Regeln des Durchflusses in einzelnen Überströmkanälen 9 im Fall eines sogenannten unsymmetrischen Belüftungssystems, wie z. B. mittels eines Injektors 35 angewendet werden, der an der Ausführung gemäß Fig. 3 und 4 vorgesehen ist und später beschrieben wird. Der optimale Durchfluß über die Überströmkanäle 9 beträgt die doppelte bis dreifache Menge des gereinigten Wassers. Ein Verringern oder Vergrößern dieses Durchflusses setzt den Wirkungsgrad des Abscheidens herab, und es ist deshalb ein richtiges Einstellen eines optimalen Durchflusses über die Überströmkanäle 9 für die Wirkungsweise der Anordnung wichtig.
  • Die beschriebene erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht einen leichten Zugang der Bedienung zu den Eintritten 10 der Überströmkanäle 9 und deren Regeln auch während des Betriebs, was ein Einstellen der optimalen Wirkungsweise während des Betriebs wesentlich erleichtert.
  • Das freie Niveau 11 der Aktivation und die einstellbaren Überläufe 19 an den Eintritten 10 der Überströmkanäle 9 tragen zum Abscheiden des Gasüberschusses mittels Durchflusses über die Überläufe 19 - und so zu einem Beseitigen der Übersättigung der Aktivationsmischung bei, die in den Abscheideraum 2 eintritt.
  • Durch intensive Turbulenz im Raum oberhalb der Entgasungselemente 25, die durch das Strömen der Luft zum Belüften der Aktivationsmischung entsteht, werden Gasteilchen, die während des Entgasungsvorgangs abgeschieden werden, von den Schlammteilchen abgetrennt, wodurch ein Haften von Gasblasen an der Oberfläche der Schlammteilehen verhütet wird und der Schlamm keine Tendenz zur Flotation hat.
  • Die Aktivationsmischung tritt über die Überströmkanäle 9 in den unteren Teil des Abscheideraums 2 ein, und bei der Änderung der Strömungsrichtung an den Mündungen 12 der Überströmkanäle 9 in Richtung nach oben kommt es nochmals zu einer örtlichen Beschleunigung des Strömens mit der Möglichkeit eines Abscheidens von Gasen, die in der Aktivationsmischung verblieben sind.
  • Beim Durchfluß der Aktivationsmischung durch den Abscheideraum 2 kommt es zu einem Abscheiden des aktivierten Schlamms vom gereinigten Wasser durch Filtrieren in der fluiden Filterschicht. Das gereinigte Wasser fließt über den Sammelkranz 21, über die Abfuhr 23 und den Regelüberlauf 24 ab.
  • Der im Abscheideraum 2 aufgehaltene aktivierte Schlamm bildet eine fluide Filterschicht, die durch Filtrieren den weiteren aktivierten Schlamm aufhält, der in den Abscheideraum 2 eintritt. Infolge des Erweiterns des Durchflußquerschnitts im Abscheideraum 2 in Richtung nach oben sind die Strömungslinien des Wassers im Aktivationsraum 2 von einer Vertikalen in Richtung gegen die Trennwand 5 geneigt, was -zusammen mit Wirkung der Schwerkräfte auf die fluide Schicht -zu einer fortlaufenden Bewegung der Teilchen der fluiden Schicht gegen die Trennwand 5 und zu einem Verdichten der fluiden Schicht an dieser geneigten Trennwand 5 führt.
  • Infolge dieses Verdichtens entstehen entlang der geneigten Trennwand 5 sinkende dickflüssige Ströme des konzentrierten aktivierten Schlamms. Diese dickflüssigen Ströme fließen entlang der geneigten Trennwand 5 neben den Überströmkanälen 9 bis in den Rückkehrkanal 6 herab, wobei sie während dieses Strömens noch weiter verdichtet werden.
  • Infolge des beschriebenen Herabfließens dieser dickflüssigen Ströme aus dem Abscheideraum 2 unter das Niveau der Mündungen 12 der Überströmkanäle 9 wird eber die Aktivationsmischung, die über die Überströmkanäle 9 zufließt, gemäß dem Gesetz der Kontinuität genötigt, nach oben in den Abscheideraum 2 zu fließen, wie oben erwähnt wurde.
  • Infolge der oben erwähnten Ausführung der Anordnung sind diese beiden Strömungsarten genügend ausgeprägt gesondert.
  • Über den Rückkehrkanal 6 fließen dann die erwähnten dickflüssigen Ströme des aktivierten Schlamms zurück in den Aktivationsraum 1. Durch den Unterschied der Dichte der zufließenden Aktivationsmischung und des abfließenden abgeschiedenen Schlamms entsteht durch Wirkung der Schwerkraft eine Kraft, die zusammen mit dem Durchfluß des gereinigten Wassers durch die ganze Anordnung das beschriebene Strömen verursacht. Die Geschwindigkeit des Strömens der Aktivationsmischung in den Überströmkanälen 9 wird dabei durch diese Kraft und durch die Größe des Durchflußquerschnitts der einzelnen Überläufe 19 bestimmt.
  • Für verschiedene Arten von Abwässern ist jeweils eine bestimmte Strömungsgeschwindigkeit der Aktivationsmischung in den Überströmkanälen 9 optimal. Bei einer niedrigeren als dieser optimalen Geschwindigkeit ist die erzielbare Grenze der Konzentration des aktivierten Schlamms im Aktivationsraum 1 niedriger als die optimale Konzentration.
  • Bei einer höheren als dieser Optimalgeschwindigkeit beginnen sich Störungen des Fluidisierens der Filterschicht zu zeigen, die durch induziertes Strömen verursacht werden, was ein unerwünschtes Entweichen der Suspension in den Abzug des Reinwassers verursacht. Deshalb ist die Möglichkeit eines leichten Einstellens des optimalen Strömens mittels des einstellbaren Überlaufs 19 für ein Erzielen einer maximalen Leistung der Anordnung bei gegebenen Bedingungen vorteilhaft. Da für ein Erzielen des benötigten Strömens in den Überströmkanälen 2, im Abscheideraum 2 und im Rückkehrkanal 6 gemäß dem oben beschriebenen Mechanismus nur der Durchfluß des gereinigten Wassers durch die Anordnung und die Wirkung der dickflüssigen Ströme aus dem Abscheideraum 2 genügen, ist keine Kraft nötig, die an den Eintritten 10 in die Überströmkanäle 9 und am Austritt aus dem Rückkehrkanal 6 wirken müßte. Die Abscheidefunktion ist somit nicht an das Strömen im Abscheideraum 2 gebunden, das nur durch die Bedingung beschränkt ist, keine Kraft zu bilden, die gegen die Strömungsrichtung in den und aus dem Abscheideraum 2 wirken würde. Infolgedessen ist es möglich, im Aktivationsraum 1 verschiedene Begasungsvorgänge mit verschiedener Strömungsart anzuwenden.
  • Für ein Erfassen all fällig ausflotierten Schlamms -der durch Abscheiden von Gasteilchen an der Oberfläche von Teilchen des aktivierten Schlamms beim Durchfluß der Aktivationsmischung über die Mündungen 12 der Überströmkanäle 9 entstehen könnte - dient ein Blasenfänger 13.
  • Der ausflotierte Schlamm wird im Blasenfänger 13 aus dessen oberem Teil durch den Abzug 16 des ausflotierten Schlamms abgeführt, dessen obere Kante sich unterhalb der Höhe des Niveaus 11 im Aktivationsraum 1 befindet, und beim Öffnen des Verschlusses 18 fließt der ausflotierte Schlamm unter Druck der Wassersäule oberhalb der Kante des Abzugs 16 nach außerhalb der Anordnung.
  • Durch das beschriebene Entgasen der Aktivationsmischung und Erfassen des ausflotierten Schlamms wird die Tendenz zur Flotation des Schlamms im Abscheideraum 2 auf das Niveau des gereinigten Wassers wesentlich begrenzt. Durch den Abzug des gereinigten Wassers unter der Oberfläche mittels eines getauchten Sammelkranzes 21 wird so fast ganz ein Entweichen des ausflotierten Schlamms in den Abzug des gereinigten Wassers verhütet. Der überschüssige aktivierte Schalmm wird über einen regelbaren Überlauf 31 entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich abgezogen.
  • Ein Ergebnis der beschriebenen Anordnung ist ein Herabsetzen des Entweichens der Suspension des aktivierten Schlamms in den Abzug des gereinigten Wassers auf ein Minimum, was sich ausdrücklich in der Güte des gereinigten Wassers äußert, insbesondere was ungelöste Stoffe in Werten BSK5 und CHSK betrifft. Da der Wirkungsgrad der fluiden Filtration, soweit es sich um ein Beseitigen ungelöster Stoffe handelt, falls die störenden Einflüsse der Flotation beseitigt sind, sehr hoch ist, kann durch die beschriebene Lösung ein hoher Wirkungsgrad erzielt werden.
  • Dieser Effekt zeigt sich vor allem beim Reinigen stark konzentrierter Abwässer in besonders hohen turmförmigen Apparaten mit großer Höhe des Aktivationsraums, wo ein Übersättigen der Aktivationsmischung am Niveau des Abscheideraums groß ist und wo die Flotation wegen Abscheidens der Gase derartige Werte erreichen würde, daß das Entweichen des aktivierten Schlamms dessen Konzentration im Aktivationsraum 1 herabsetzen und so den eigenen Reinigungsvorgang wesentlich beschränken würde. Die erfindungsgemäße Ausführung hat somit nicht nur eine Bedeutung für die Güte des gereinigten Wassers, sondern auch für die Möglichkeit einer Anwendung turmförmiger Anordnungen, die in vielen Fällen sehr vorteilhaft sind, da sie wenig bauplatzaufwendig sind und ihr Energiebedarf dank des erhöhten Wirkungsgrads des Sauerstoffeintragungsvermögens bei größeren Höhen des Aktivationsraums 1 herabgesetzt ist, wo der minimale Energiebedarf bei einer Höhe des Aktivationsraums 1 von etwa 15 m vorliegt.
  • Der Wirkungsgrad beim fluiden Filtrieren ist, wie schon erwähnt wurde, außer von der Unterdrückung des Flotationseffektes auch von der Gleichförmigkeit des Strömens im fluiden Filter und von der Intensität der Rückkehr des aufgegangenen aktivierten Schlamms aus dem Abscheideraum 2 zurück in den Aktivationsraum 1 abhängig. Die Überströmkanäle 9 sichern die Gleichförmigkeit der Zufuhr der Aktivationsmischung in den Abscheideraum 2 dadurch, daß sich ihr Durchflußquerschnitt in Richtung vom Eintritt 10 zur Mündung 12 erweitert, so daß sich die Strömungsgeschwindigkeit dieser Mischung fortlaufend verkleinert, und die genügende Größe des Durchflußquerschnitts der Mündungen 12 sichert ein Herabsetzen der Strömungsgeschwindigkeit der Mischung so weit, daß im fluiden Filter im Abscheideraum 2 aus dem Aktivationsraum 1 keine störenden Strömungen induziert werden, die das Niveau des fluiden Filters erreichen und dessen Wirkung beeinträchtigen würden, was sich durch ein Erhöhen des Entweichens der Suspension äußern würde. Zur Gleichförmigkeit des Strömens der Aktivationsmischung in den Abscheideraum 2 trägt auch die erwähnte ungerade Zahl der Überströmkanäle 9 dadurch bei, daß sie eine Stirnbegegnung zweier gegeneinander gerichteter Ströme aus zwei gegenüberliegenden Überströmkanälen 9 verhindert, was bei einer geraden Zahl der Fall wäre, wo bei einer Stirnbegegnung eine größere Neigung für ein Entstehen eines induzierten Strömens im Abscheideraum 2 vorliegt.
  • Als Beispiel einer Berechnung des Strömens und der Kräfte im Abscheideraum 2 wird die folgende konkrete Berechnung angeführt.
  • Es wird vorausgesetzt, daß sich im Aktivationsraum 1 der aktivierte Schlamm mit einem Schlamm index 50 mol 1 mit einer Konzentration von 10 kg Schlammtrockensubstanz je m3 befindet. Ferner wird ein Verdichten des über den Rückkehrkanal 6 in den Aktivationsraum 1 zurückgeführten Schlamms etif 15 kg Schlernmtrockensubstanz je m3 vorausgesetzt, was ein durch den Schlammindex bestimmtes Maximum darstellt. Der Druckunterschied zwischen dem Eintritt 10 in den Überströskanal 9 und dem Austritt aus dem Rückkehrkanal 6, den 1 m dieser Säule bildet, beträgt 49 Newton/m2.
  • Für eine Gesamthöhe dieser Säule von z. B. 2 m ist der Druckunterschied 98 Newton/m2. Dieser Druckunterschied erzeugt gemäß der Strömungsgleichung von Bernoulli ein Strömen mit einer Geschwindigkeit von 0,44 m/s. Für diese Geschwindigkeit müssen die Regelüberläufe, die einstellbaren Überläufe 19 eingestellt werden.
  • Falls die Wasserzufuhr Q m3/s beträgt, ist bei stabilisierten Bedingungen auch der Abzug des gereinigten Wassers aus dem Abscheideraum 2 gleich; unter der Voraussetzung, daß bei stabilisierten Bedingungen die gleiche Menge des Schlamms, die in den Abscheideraurn 2 zugeführt wird, in den Aktivationsraum 1 zurückgeführt wird, beträgt der Durchfluß über den Rückkehrkanal 6 bei gegebenen Werten 20, so daß der Gesamtzufluß über die Überströmkanäle 9 30 beträgt.
  • Unter der Voraussetzung, daß die Geschwindigkeit des Abzugs des Wassers am Niveau des Abscheideraums 0,2 mm/s beträgt, muß dann, um an den einstellbaren Überläufen 19 eine Geschwindigkeit von 0,44 m/s zu erzielen, der Gesamtdurchflußquerschnitt der einstellbaren Überläufe 19 0,136 % der Größe der Abscheidefläche gleich sein. Um eine Bildung induzierter Ströme im Abscheideraum 2 zu verhüten, muß die wirkliche Strömungsgeschwindigkeit an den Austritten 12 der Überströmkanäle 9 kleiner als 0,01 m/s sein. Dem entspricht ein Durchflußquerschnitt der Mündungen 12 von mehr als 6 % der Größe der Abscheidefläche des Niveaus im Abscheideraum 2.
  • Die erwähnte Rechnung ist lediglich ein Beispiel, das die Wirkungsweise der ganzen Anordnung konkret darlegen soll. Bei unterschiedlichen Bedingungen und für verschiedene Arten des Wassers werden die Eintrittwerte für die Berechnung begreiflicherweise unterschiedlich sein. Allgemein können jedoch Grenzen bestimmt werden, innerhalb welcher kritische Werte der Abmessungen sein werden, um eine richtige Wirkungsweise zu sichern. Diese Werte betragen für den Gesamtdurchflußquerschnitt des Regelelements 19 0,05 % bis 2 % der Größe der Fläche des Niveaus im Abscheideraum 2, und für den Durchflußquerschnitt der Mündungen 12 der Überströmkanäle 9 beträgt sie 4 % bis 12 % der Größe der Fläche des Niveaus im Abscheideraum 2.
  • Eine ähnliche Wirkungsweise besitzt auch die an Hand von Fig. 1 und 2 beschriebene Anordnung zum anaeroben Wasserreinigen mit Erzeugung von Biogas. Bei dieser Modifikation wird kein Belüften angewendet, sondern in den Aktivationsraum 1 wird ein beim anaeroben Reinigungsvorgang erzeugtes Biogas zugeführt. Die Zufuhr von Biogas hat die Aufgabe, den aktivierten Schlamm in einem Zustand der Suspension zu erhalten. Das erzeugte und eingetriebene Biogas wird dann über die Kamine 30 in einen nicht dargestellten Vorratsbehälter geleitet. Zum Einführen von Biogas kann dasselbe System der Verteilung wie für den aeroben Vorgang, d.h. der Verteiler 28 und die Begasungselemente 29, den nicht dargestellten Lüfter inbegriffen, der an den erwähnten Vorratsbehälter des Biogases angeschlossen ist, angewendet werden. In diesem Fall beseitigt die Entgasungseinlage 25 vor dem Eintritt 10 in den Überströmkanal 9 Methan und C02. Sonst ist die Wirkungsweise der Anordnung - bis auf den unterschiedlichen Vorgang - wesentlich gleich wie beim aeroben Vorgang.
  • Fig. 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung, die vor allem zum aeroben Reinigen von Abwässern bei größeren Kapazitäten geeignet ist. Zwei Unterschiede gegenüber der in Fig. 1 und 2 dargestellten Anordnung sind die Anwendung von mehr als einem Abscheideraum 2 mit einem gemeinsamen Aktivationsraum 1 in einer Anordnung und die Anwendung eines anderen Belüftungssystems.
  • Bei der dargestellten Anordnung sind sieben Abscheideräume 2 vorgesehen, die in einem Behälter mit einem Mantel 3 angeordnet sind. Die Gestaltung der Abscheideräume 2 ist gleich der Gestaltung des Abscheideraums 2 gemäß Fig. 1 und 2.
  • Im Unterschied zur Anordnung nach Fig. 1 und 2 ist jedoch das Niveau 11 zwischen den einzelnen Abscheideräumen 2 mit der freien Atmosphäre in Verbindung. Da deshalb die Fläche des Niveaus 11 im Aktivationsraum 1 hier sehr groß ist, ist das Entgasen der Aktivationsmischung an diesem Niveau genügend, und es ist nicht unbedingt notwendig, Entgasungseinlagen 25 vor den Eintritten 10 in die Überströmkanäle 9 anzuordnen. Da der Aktivationsraum 1 nicht geschlossen ist, sind keine Kamine 30 nötig. Sonst ist die Anordnung in nicht beschriebenen Teilen gleich wie die Anordnung im ersten Fall, d.h. gemäß Fig. 1 und 2.
  • Das Begasungssystem, das die Funktion einer hydraulischen Belüftung besitzt, wird durch Injektoren 35 gebildet, die einerseits an eine Druckleitung 36 des Rohwassers, andererseits an Luftzufuhren 38 angeschlossen sind, die oberhalb des Niveaus 11 enden.
  • Die Injektoren 35 sind im unteren Teil des Aktivationsraums 1 in bekannten Venturirohren 39 außerhalb der vertikalen Achse der Anordnung derart angeordnet, daß während des Betriebs ein intensives schraubenförmiges steigendes Strömen der belüfteten Aktivationsmischung mit lokalem Luftentweichen am Niveau der Aktivationsmischung zustandekommt.
  • Ein bekannter Schwimmeranzeiger 43 in einem Sammelbehälter 40 steuert ein Ventil 45 eines Überströmrohrs 46 zwecks Beibehaltens der Höhe des Niveaus 44 im Sammelbehärter 40.
  • DIe in Fig. 3 und 4 dargestellte Anordnung arbeitet folgendermaßen.
  • Das Rohwasser fließt nach Durchgang durch eine mechanische Vorreinigungsvorrichtung über die Zufuhr 26 in den Sammelbehälter 40. Eine Pumpe 37 pumpt das Abwasser über die Druckleitung 36 in den Injektor 35, wo das zugeführte Wasser mit Luft gemischt wird, die über die Zufuhr 38 angesaugt wird.
  • Das angewendete Belüftungssystem belüftet nicht nur die Aktivationsmischung im Aktivationsraum I, sondern bringt sie gleichzeitig in Bewegung, was zum Sichern des Suspendierens des aktivierten Schlamms und zur Homogenisierung des ganzen Inhalts des Aktivationsraums l ausgenützt wird. Am vorteilhaftesten ist es, dem hydraulischen Belüftungsaggregat eine Richtung einzustellen, wie in Fig. 3 und 4 angedeutet ist, wo eine kreisende Bewegung im Aktivationsraum 1 erzielt wird.
  • Zum Beheben des Einflusses eines lokalen Durchbruchs der belüfteten Aktivationsmischung am Niveau 11 auf das Strömen in den Überströmkanälen 9 ist es möglich, ein entsprechendes Einstellen der einstellbaren Überläufe 19 an den Eintritten 10 der Überströmkanäle 9 vorzunehmen.
  • Der Abzug des gereinigten Wassers aus den einzelnen Abscheideräumen 2 kann durch Regelüberläufe 24 für-jeden Abscheideraum 2 selbst eingestellt werden. Sonst ist die Wirkungsweise der in Fig. 3 und 4 dargestellten Anordnung gleich der Wirkungsweise der Anordnung nach Fig. 1 und 2.
  • Wenn auch die zylindrische Form des Mantels 3 des Behälters sowohl vom Standpunkt der Konstruktion als auch vom Standpunkt des Strömens im Aktivationsraum 1 vorteilhaft ist, ist die Anordnung nicht auf eine zylindrische Form des Behälters beschränkt. Bei Anwendung eines pneumatischen Belüftungssystems ist es insbesondere möglich, die Abscheideräume 2 in rechtwinkligen Behältern anzuordnen.
  • Die erfindungsgemäße Anordnung hat eine Reihe von Vorteilen. Die Eintritte 10 in die Überströmkanäle 9 in Form einstellbarer Überläufe 19 am Niveau und weiter ein allfälliges Anordnen von Entgasungselementen 25 vor diesen Eintritten 10 ermöglichen ein vollkommenes Beheben der Luftübersättigung der Aktivationsmischung, die in den Abscheideraum 2 strömt, und so die Flotation des aktivierten Schlamms im Abscheideraum auch im Fall einer hohen Intensität des Belüftens der Aktivationsmischung unter Anwendung eines tief eingetauchten Belüftungssystems.
  • Die leichte Zugänglichkeit der Eintritte 10 der Überströmkanäle 9 ermöglicht, falls dies nötig ist, deren Reinigen auch während des Betriebs, so daß allfällige Störungen verhütet werden können.
  • Ein Entstehen von Störungen, die durch Verstopfen des Überströmkanals entstehen können, ist ferner durch die erwähnte Form der Überströmkanäle 9 beschränkt. Die Zugänglichkeit des Eintritts 10 ermöglicht ferner ein leichtes Regeln des Durchflusses durch diese Kanäle während des Betriebs, was sowohl ein leichtes Einstellen der Arbeitsbedingungen nach Bedarf als auch einen Ausgleich einer allfälligen Asymmetrie des Strömens im Aktivationsraum 1 ermöglicht und eine Deformation des Niveaus durch einen lokalen Durchbruch der Aktivationsmischung verhütet. Dadurch wird ermöglicht, in der Anordnung verschiedene Belüftungssysteme anzuwenden, was nicht nur die Flexibilität der Anordnung erhöht, sondern auch bei Anwendung eines Injektors 35 ermöglicht, einen hohen energetischen Wirkungsgrad des Belüftens und eine vorteilhafte Anwendung insbesondere in Anordnungen turmförmiger Bauart mit einer Höhe der Säule im Aktivationsraum 1 über 5 m zu erreichen.
  • Das Abscheiden des Stromes der Aktivationsmischung, die in den Abscheideraum 2 eintritt, und des abgeschiedenen Schlamms, der aus diesem Raum zurückkehrt, erhöht den maximalen Wert der Oberflächenbelastung durch Material in der Separation und erhöht so die Kapazität der Anordnung je nach dem Reinigungsvorgang bis um 30 %.
  • Die Anordnung der Überströmkanäle 9 versetzt die Ausführung der Einbauten aus dem schwerer zugänglichen Aktivationsraum 1 in den besser zugänglichen Abscheideraum 2 und vereinfacht dadurch die Montage der Einbauten.
  • Eine weitere Erleichterung der Einbauten bringt die Möglichkeit einer Vorverfertigung ganzer Überströmkanäle 9, wo dann nur eine Dichte lediglich im Bereich des Eintritts 10 bei der Montage erforderlich ist. Die Konstruktion der Überströmkanäle 9 setzt ferner den Materialaufwand für deren Erzeugung herab. Dadurch, da es nicht nötig ist, an die geneigte Trennwand 5 eine weitere eingelegte Wand für das Bilden von Überströmkanälen einzuhängen, und die Trennwand 5 nur die Aufgabe hat, beide Arbeitsräume 1 und 2 zu trennen, kann sie unter Anwendung von dünnwandigem Material maximal entlastet werden, was zusammen mit dem Herabsetzen des Materialaufwands zum Bilden der Überströmkanäle 9 wesentlich das Gewicht der ganzen Einbauten des Apparates zum biologischen Wasserreinigen herabsetzt und zu wesentlichen Ersparnissen führen kann.
  • Die Anordnung gemäß Fig. 5 ist für ein anaerobes Ausfaulen organisch stark verunreinigter Abwässer unter Erzeugung von Biogas geeignet. Von der Anordnung nach Fig. 3 und 4 unterscheidet sie sich dadurch, daß sie durch einen Deckel 47 verschlossen ist. Für ein Mischen im Aktivationsraum 1 dienen Belüftungselemente 29, die über eine Verteilerrohrleitung 28 an einen nicht dargestellten Lüfter angeschlossen sind, der an einen nicht dargestellten Vorratsbehälter von Biogas angeschlossen ist, in welchen der Abzug 48 von Biogas führt.
  • Die Anordnung besitzt ferner eine Heißwasserheizung 49, die an eine nicht dargestellte Quelle von Heißwasser angeschlossen ist, die teilweise durch Biogas beheizt wird.
  • Die Anordnung arbeitet folgendermaßen: Über die Druckleitung 36 tritt das Rohwasser in den Aktivationsraum 1 ein, in dem es pneumatisch durch in die Aktivationsmischung über Begasungselemente 29 eingeblasenes Biogas gemischt wird. Die Aktivationsmischung wird mittels der Heißwasserheizung 49 angewärmt. Als Wärmequelle dient ein Teil des durch den eigenen anaeroben Vorgang der Methanogenesis erzeugten Biogases. Bei Abzug der Aktivationsmischung wird in den Abscheideräumen 2 der anaerobe aktivierte Schlamm ähnlich wie bei der aeroben Variante abgeschieden und selbsttätig in den Aktivationsraum 1 zurückgeführt.
  • Dadurch werden ein Erhöhen der Konzentration des aktivierten Schlamms im Aktivationsraum 1 und so auch ein Intensifizieren des Vorgangs der anaeroben Methanogenesis erzielt. Dieses Intensizifieren hat zweierlei Bedeutung.
  • Vor allem ermöglicht das Intensizifieren des Vorgangs durch Erhöhen der Konzentration des aktivierten Schlamms das Volumen des anaeroben Ausfaulens und so auch, die Zeit des Verweilens herabzusetzen, was außer Anschaffungserspanissen auch ein Herabsetzen der Wärmeverluste mit sich bringt. Ein weiterer Vorteil beruht darin, daß das Erhöhen der Konzentration ein Verarbeiten auch weniger konzentrierter Abwässer mit geringerem Gehalt der Trockensubstanz ermöglicht, was den Anwendungsbereich der Anordnung erweitert. Der Abzug des gereinigten Wassers, des Schlamms und des Gases muß mit nicht dargestellten Wasserverschlüssen versehen sein, um die Luftdichtheit der Anordnung zu sichern.

Claims (10)

  1. Ansprüche 1. Anordnung zum biologischen Wasserreinigen mit einem Behälter, in dem ein Aktivationsraum und wenigstens ein Abscheideraum angeordnet sind, der vom Aktivationsraum durch eine geneigte, z.B. konische Trennwand getrennt ist, an deren unterem Teil ein Rückkehrkanal anschließt, der den Abscheideraum mit dem Aktivationsraum verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß im Abscheideraum (2) oberhalb der geneigten Trennwand (5) wenigstens ein Überströmkanal (9) angeordnet ist, dessen oberer Teil mit dessen Eintritt (10) an den oberen Teil des Aktivationsraums (1) angeschlossen ist, in welchem ein Begasungs- und/oder Mischsystem angeordnet ist, wobei der untere Teil des Uberströmkanals (9) im unteren Teil des Abscheideraums (2) mit seiner Mündung (12) endet.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Durchflußquerschnitts des Überströmkanals (9) sich gegen dessen Mündung (12) vergrößert.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überströmkanal (9) direkt an der geneigten Trennwand (5) vorgesehen ist oder daß die geneigte Trennwand (5) dessen Teil bildet.
  4. 4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung (12) des Überströmkanals (9) im unteren Teil des Abscheideraums (2) sich unter der vertikalen Projektion eines im Abscheideraum (2) befindlichen Blasenfängers (13) befindet.
  5. 5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Uberströmkanäle (9) gegenüber der vertikalen Achse des Behälters der Anordnung symmetrisch angeordnet sind und ihre Zahl ungerade ist.
  6. 6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintritt (10) der Uberströmkanäle (9) in der Höhe des Niveaus (11) im Aktivationsraum (1) liegt und ein Regelelement besitzt, das z. B. direkt am Eintritt (10) als einstellbarer Überfall (19) ausgebildet ist, wobei der Uberströmkanal (9) ggf. über das Niveau (11) im Abscheideraum (2) reicht, wo er mit einer Öffnung (20) versehen ist.
  7. 7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebene der Fläche, die durch die Mündung (12) des Uberströmkanals (9) bestimmt ist, vertikal ist.
  8. 8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Größen der Durchflußquerschnitte der Regelelemente (19) am Eintritt (10) der Überströmkanäle (9) 0,05 bis 2 % der Größe der Fläche des Niveaus (11) im Abscheideraum (2) und die Summe der Größen der Durchflußquerschnitte der Flächen der Mündungen (12) 4 % bis 12 % der Größe der Fläche des Niveaus (11) im Abscheideraum (2) beträgt.
  9. 9. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil des Aktivationsraumes (1) dem Eintritt (10) des Uberströmkanals (9) eine Entgasungseinlage (25) oder ein Rost vorgeschaltet ist.
  10. 10. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Begasungssystem durch einen Injektor (35) gebildet wird, der einerseits an eine Druckrohrleitung (36) des Rohwassers, andererseits an eine Gaszufuhr (38) angeschlossen ist, wobei der Injektor (35) im unteren Teil des Aktivationsraumes (1) in einem Venturirohr (39) zum Erzeugen eines schraubenförmigen steigenden Strömens der begasten Aktivationsmischung mit lokalem Gasdurchbruch am Niveau der Aktivationsmischung angeordnet ist.
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