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Bewehrungshaltervorrichtung für Form-
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einrichtungen zum Herstellen von Betonformteilen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Bewehrungshaltervorrichtung für Formeinrichtungen zum Herstellen von
Betonformteilen, der ansonsten im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Formeinrichtungen für die Herstellung von Betonformteilen, die nach
dem sogenannten Rüttel-Preßverfahren arbeiten, sind bekannt.
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Sie ergeben sich z.B. aus DE-PS 31 10 185, DE-GM 81 07 640.
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Derartige Formeinrichtungen weisen in der Regel mehrere, in Umfangsrichtung
des Formraumes in Abständen voneinander angeordnete Bewehrungshaltervorrichtungen
mit einzelnen Schiebern gattungsgemäßer Art auf. Dabei sind die Schieber jeweils,
in Rückzugsrichtung von der Haltestellung in die Freigabestellung betrachtet, derart
abgestuft, daß der vordere Endteil eine deutlich kleinere Höhe, ausgehend von der
Schieberunterkante, aufweist, als der in Translationsrichtung in Abstand davon befindliche
hintere Teil des Schiebers, der das komplette Höhenmaß des Schiebers hat. Bei einem
Schieber bekannter Art weist der obere Rand zwischen beiden Teilen eine Auflagefläche
für die Bewehrungsteile, insbesondere Bewehrungsringe, auf. Diese Auflagefläche
ist bei einem bekannten Schieber als nach rechts hin etwa keilförmige Aussparung
gestaltet, in
die man die Bewehrungsringe von Hand einlegen muß.
Diese horizontale Keilform mit in Rückzugsrichtung gerichteter Keilspitze hat den
Vorteil, daß dann, wenn Beton ungleichmäßig auf den Bewehrungsrlngfällt, dieser
auf einer Seite nicht nach oben hochkippen kann. Bekannt ist ferner eine Gestaltung,
bei der zwischen dem niedrigeren vorderen Endteil des Schiebers und dessen rückwärtigem
Teil von rechts oben nach links unten eine beide Teile stufig verbindende Schrägfläche
verläuft. Bei dieser Gestaltung der Schieber kann man die Bewehrungsringe in den
Formraum von oben her einwerfen, wobei die Bewehrungsringe auf der Schrägfläche
nach unten in eine Position rutschen, in der sie dann auf der beträchtlich tiefer
liegenden horizontalen Oberkante des vorderen Endteiles ruhen.
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Derartige bekannte Bewehrungshaltervorrichtungen haben jedoch vielfältige
Nachteile. Zum einen sind diese bedingt durch die zuletzt beschriebene Auflagefläche
für die Bewehrungsringe. Im letztgenannten Fall ist nachteilig, daß sich die Bewehrungsringe
auf den waagerechten Abschnitten der Schieber frei bewegen können und somit zumindest
in Einschiebrichtung der Schieber nicht selbsttätig und vor allem nicht exakt zentriert
werden. Obwohl durch die Schrägfläche eine Zentrierung in der anderen Richtung geschieht
und bei sich diametral gegenüberliegenden Schieoberen auch insoweit ein Ausgleich
denkbar ist, kommt es doch immer wieder vor, daß die Bewehrungsringe aufgrund geringer
Stabilität und deswegen, weil sie oftmals nicht genau rund sind, nicht die nötige
Betonüberdeckung aufweisen und oft an der Innenseite oder Außenseite des hergestellten
Betonformteiles sichtbar sind.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil ergibt sich dadurch, daß der vordere
Endteil der Schieber eine deutlich kleinere Höhe als der dahinter folgende Schieberteil
aufweist.
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In der in den Formraum eingeschobenen Haltestellung be-
finclet
sich dLI hintern Schieberteil innerhalb des Spaltes in der Wandung, dor hinsichtlich
seiner Höhe auf dieses Höhenmaß dieses Schieberteils abgestimmt ist. Während sich
der Schieber im Formraum befindet, also in seiner Haltestellung, verschließt er
also hier den Spalt. Oftmals wird der Schieber jedoch nicht erst nach völlig beendetem
Formgebungsprozeß aus demFormraum heraus in seine Freigabestellung gezogen, sondern
schon während des Vorgangs des Einfüllens von Beton in den Formraum oder irgendwann
während des Verdichtungsvorganges. In dieser zurückgezogenen Freigabestellung befindet
sich dann der vordere Endteil des Schiebers im Spalt. Wegen der deutlich geringeren
Höhe dieses vorderen Endteiles als diejenige des Spaltes ist letzterer oberhalb
des vorderen Endteiles völlig offen und frei. Hier kann Beton aus dem Formraum austreten.
Vor allem fließt während des Verdichtungsvorganges, z.B. durch Rütteln, sehr schnell
Zementmilch aus. Dies zwingt dazu, Bewehrungshaltervorrichtungen dieser Art noch
mit zusätzlichen Dichtungsvorrichtungen zu versehen, die außerordentlich teuer sind
und ebenfalls Mängel haben. Berücksichtigt man z.B.1 daß nach deutscher Norm ein
Schachtring mit 1000 mm lichter Weite und 500 mm Bauhöhe bei der Herstellung zwei
Bewehrungsringe erfordert, oder der gleiche Betonformteil nach norwegischer Norm
bei doppelter Bauhöhe sogar fünf Bewehrungsringe erfordert, so bedeutet dies bei
je Bewehrungsring in der Regel vier angeordneten Bewehrungshaltervorrichtungen,
daß im erstgenannten Fall acht und im zweitgenannten Fall sogar zwanzig zusätzliche
Dichtungsvorrichtungen erforderlich sind. Die Kosten dafür sind enorm. Der Einbau
in die Formwand verursacht ebenfalls erhebliche Kosten. Diese Nachteile sind in
der speziellen Beschreibung noch eingehender herausgestellt. Zur Vermeidung von
Wiederholungen wird darauf verwiesen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bewehrungshaltervorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, die in beiden Stellungen
des
Schiebers einen zuverlässigen Abschluß des Spaltes gewährleistet,
ohne daß dazu noch zusätzliche Dichtungsvorrichtungen mit den diesen anhaftenden
Nachteilen erforderlich sind.
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Die Aufgabe ist bei. einer Bewehrungshaltervorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 definierten Art gemäß der Erfindung durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Ansprüchen
2 - 4.
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Durch diese Ausbildung ist der Spalt in der Wandung sowohl in der
Haltestellung des Schiebers als auch in dessen Freigabestellung zuverlässig und
vollkommen abgedichtet, ohne daß es dazu zusätzlicher Dichtungsvorrichtungen od.
dgl.
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bedarf. Mithin ist hier eine wesentliche Kostenersparnis erreicht.
In der eingefahrenen Haltestellung jedes Schiebers befindet sich dessen hinterer
Schieberabschnitt, der hinsichtlich Höheund Querschnittsdicke genau so wie der Spalt
bemessen ist, im Bereich des Spaltes und dichtet diesen, abgesehen vom nötigen Bewegungsspiel,völlig
ab.
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In der zurückgezogenen Freigabestellung des Schiebers befindet sich
dessen völlig gleich hohes und gleich dickes vorderes Endteil innerhalb des Spaltes,
der dabei in gleicher Weise auf ganzer Höhe und Breite, abgesehen vom Bewegungsspiel,
abgedichtet ist. Der Spalt in der Wandung läßt sich im übrigen mit der notwendigen
Genauigkeit schnell und billig z.B. dadurch herstellen, daß er mittels eines Kreissägeblattes
in die Wandung eingefräst wird.
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Durch diese Gestaltung bedarf es keiner zusätzlichen Dichtungsvorrichtungen,
so daß all die damit verbundenen Nachteile hier entfallen und als Vorteile der erfindungsgemäßen
Bewehrungshaltervorrichtung zu verzeichnen sind.
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Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Bewehrungshaltervorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruchs 5 genannten Art so auszubilden, daß es hinsichtlich
der Einbringung der Bewehrungsteile, z.B. Bewehrungsringe,
keiner
aufwendigen Handeinbringung bedarf, sondern diese in bekannter Weise von oben her
in den offenen Formraum eingeworfen werden können, daß jedoch dabei gleichermaßen
auch eine zuverlässige selbsttätige Zentrierung eingeworfener Bewehrungsteile in
beiden Richtungen und etwa auf Mitte des Formraumes geschieht.
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Die Aufgabe ist bei einer Formeinrrchtung der im Oberbegriff des Anspruchs
5 definierten Art gemäß der Erfindung durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des
Anspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen dazu ergeben sich aus den Ansprüchen
6 bis 10.
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Die vorzugsweise klappsymmetrische Zentriervertiefung am oberen Rand
des Schiebers führt zu einer selbsttätigen horizontalen Zentrierung von oben eingeworfener
Bewehrungsteile, insbesondere Bewehrungsringe, in horizontaler Richtung zu beiden
Seiten hin, d.h. in Einschiebrichtung und gegensinnig dazu. Dies wird allein durch
genannte Formgebung des oberen Randes erreicht, mithin mit denkbar einfachen und
billigen Mitteln. Im Vergleich zu bekannten Bewehrungshaltervorrichtungen wird damit
eine wesentliche Verbesserung der Zentrierwirkung erreicht.
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Weitere vorteilhafte Maßnahmen ergeben sich aus den Ansprüchen 11
bis 15. Die Bewehrungshaltervorrichtung ist außerordentlich einfach und kostengünstig.
Sie ermöglicht Kosteneinsparungen großen Ausmaßes.
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Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Bewehrungshaltervorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 16.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art besteht die Befestigungseinrichtung
aus formseitigen Gewindebolzen, auf die die Halterung mitsamt dem Arbeitszylinder
und, wenn er nicht demontiert wird, auch dem Schieber aufgesteckt werden kann1 und
ferner aus auf die Gewindebolzen aufzuschraubenden Muttern. Da man aus Ersparnisgründen
nicht
für jede Form auch diese Teile der Bewehrungshaltervorrichtung
in entpsrechender Anzahl vorsieht, sondern von der einen Form demontiert und beim
Formwechsel an die andere Form anbringt, ist dieser Wechsel bei dieser Gestaltung
der Befestigungsvorrichtung recht zeitaufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bewehrungshaltervorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruchs 16 definierten Art so zu verbessern, daß ein schneller
und einfacher Wechsel der Arbeitszylinder möglich ist. Dies ist erfindungsgemäß
durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 16 erreicht. Vorteilhaft
dazu ist die Ausbildung gemäß Anspruch 17. Dabei liegen im Rahmen der Erfindung
die verschiedensten Ausführungsformen derartiger Schnellspann-Exzenterverschlüsse,
wie sie für sich dem Stand der Technik entnehmbar sind. Diese Gestaltung hat den
Vorteil, daß durch einfaches Lösen des Spannknebels des Exzenterverschlusses und
Abziehen der Halterung von Zentrierbolzen der Arbeitszylinder, gegebenenfalls mit
daran sitzenden weiteren Teilen, gewechselt und beim Formenwechsel auf eine andere
Formnennweite wieder angebracht werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung.
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Der vollständige Wortlaut der Ansprüche ist vorstehend allein zur
Vermeidung unnötiger Wiederholungen nicht wiedergegeben, sondern statt dessen lediglich
durch Nennung der Anspruchsnummer darauf Bezug genommen, wodurch jedoch alle diese
Anspruchsmerkmale als an dieser Stelle ausdrücklich und erfindungswesentlich offenbart
zu gelten haben.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen gezeigten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsicht
mit teilweisem horizontalem Schnitt von Teilen einer Formeinrichtung zur Herstellung
von Betonformteilen sowie den Einzelteilen einer Bewehrungshaltervorrichtung, Fig.
2 eine Seitenansicht mit teilweisem vertikalen Schnitt eines Teils der Formeinrichtung
und der Bewehrungshaltervorrichtung in Fig. 1, Fig. 3a und 3b jeweils schematische
Seitenansichten eines Schiebers bekannter Bewehrungshaltervorrichtungen.
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Bevor anhand von Fig. 1 und 2 die Erfindung näher erläutert wird,
sind zunächst die bekannten Bewehrungshaltervorrichtungen gemäß 3a und 3b erläutert.
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In Fig. 3a ist in Seitenansicht allein der Schieber 10 einer Bewehrungshaltervorrichtung
dargestellt, der bei einer nicht weiter gezeigten Formeinrichtung entweder vom inneren
Formkern her oder vom äußeren Formmantel her durch einen darin enthaltenen Spalt
quer in den dazwischen geformten Formraum einschiebbar ist. Die Schiebebewegung
erfolgt horizontal in Pfeilrichtung 11. Im gezeigten eingeschobenen Zustand des
Schiebers 10 ergibt sich dessen Haltestellung. Der Spalt in der Wandung des Formkernes
oder des äußeren Formmantels der Formeinrichtung ist hinsichtlich seiner Dicke auf
die Materialdicke des Schiebers 10 in etwa abgestimmt. Die Höhe des Spaltes ist
so hoch, wie das höchste Maß a des Schiebers 10 ist. Ersichtlich ist
der
vordere Endteil 12 des Schiebers 10 hinsichtlich der Höhe wesentlich kleiner bemessen.
Dieses Höhenmaß b des vorderen Endteiles 12 beträgt etwa die Hälfte des Höchstmaßes
a. In seiner Haltestellung befindet sich der in Fig. 3a rechte Endteil des Schiebers
10, der das Höchstmaß a hat, innerhalb des Spaltes der Form. In der in Pfeilrichtung
11 nach rechts verschobenen anderen Stellung, der Freigabestellung, des Schiebers
10, befindet sich dieser außerhalb des Formraumes, wobei dann sein vorderer Endteil
12, allerdings nur mit dem kleineren Höhenmaß blinnerhalb des Spaltes in der Wandung
der Form lagert. Die allgemein mit 13 bezeichnete Oberseite des Schiebers 10 weist
eine zentrierende Auflagefläche 14 auf.
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Darauf ist ein Bewehrungsteil 15, der in der Regel aus einem Ring
besteht, auflegbar.
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Bei dieser Gestaltung des Schiebers 10 nach Fig. 3a muß in der dargestellten
Haltestellung der Bewehrungsteil 15 von Hand in die in Fig. 3a nach rechts hin etwa
keilförmig zulaufende Auflagefläche 14 eingelegt werden. In der Regel sind bei jeder
Formeinrichtung je Bewehrungsteil 15, insbesondere Bewehrungsring, drei bis vier
derartige Bewehrungshaltervorrichtungen erforderlich und angeordnet. Bei allen Bewehrungshaltervorrichtungen
werden vor dem Formgebungsprozeß die Schieber 10 jeweils in die Haltestellung verschoben.
Sodann werden die Bewehrungsteile 15 eingebracht. In Fig. 3 von Hand. Danach wird
der Formraum mit Beton gefüllt und der Verdichtungsvorgang eingeleitet.
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Nach Beendigung der Verdichtung, meist schon vorher, werden die Schieber
10 in Fig. 3a gemäß Pfeil 11 nach rechts aus dem Formraum heraus und in die Freigabestellung
bewegt. Bei der Gestaltung der Auflagefläche 14 in Fig. 3a ist das Einlegen der
einzelnen Bewehrungsteile 15 von Hand sehr aufwendig. Die nach rechts hin keilförmig
zulaufende Aussparung dieser Auflagefläche 14 ist insoweit aber günstig, daß dann,
wenn Beton ungleichmäßig auf den Bewehrungsteil 15 fallen sollte, der Bewehrungsteil
15 auf einer Seite nicht nach oben hochkippen kann.
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Der Schieber 110 in Fig. 3b unterscheidet sich vom Schieber 10 nach
Fig. 3a allein durch eine andere Ausbildung der Oberseite 113. Hier ist eine in
Fig. 3b von rechts oben nach links unten schräg abfallende Schrägfläche 117 vorgesehen,
die die Oberkante 116, welche auf dem Höchstmaß a verläuft, mit dem auf dem Höhenmaß
b verlaufenden vorderen Endteil 112 verbindet. Die Schrägfläche 117 hat den Vorteil,
daß sich die Bewehrungsteile 115, insbesondere Bewehrungsringe, durch bloßes Einwerfen
von oben her in den Formraum selbsttätig im wesentlichen in der Formmitte zentrieren.
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Beide Bewehrungshaltervorrichtungen, insbesondere Schieber 10, 110,haben
jedoch folgende Nachteile. Der Bewehrungsteil 15, 115, insbesondere Bewehrungsring,
kann sich auf dem horizontal verlaufenden Oberkantenteil rechts des vorderen Endteiles
12, 112 frei bewegen. Er wird somit nicht exakt zentriert. Obwohl der Bewehrungsteil
15, 115, insbesondere Bewehrungsring, durch die Schieber weiterer Bewehrungshaltervorrichtungen,
insbesondere gegenüberliegende, an der Formeinrichtung in der anderen Richtung zentriert
wird, kommt es immer wieder vor, daß der Bewehrungsteil 15, 115 infolge seiner geringen
Stabilität und deswegen, weil er als Ring häufig nicht genau rund ist, nicht die
nötige Betonüberdeckung aufweist und oftmals an der Innenseite oder Außenseite des
geformten Betonformteiles sichtbar wird.
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Weitere wesentliche Nachteile ergeben sich aus folgendem.
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Die Schieber 10, 110 werden durch einen dünnen Spalt in der Wandung
der Formeinrichtung in ihre gezeigte Haltestellung eingeschoben. Die Höhe des Spaltes
entspricht etwa dem Höchstmaß a. In der Haltestellung ist der Spalt dabei zumindest
im wesentlichen abgeschlossen. Wird jedoch der Schieber 10, 110 in Pfeilrichtung
11 nach rechts hin in seine Freigabestellung bewegt, z.B. je nach Formgebungsablauf
auch schon während des Verdichtungsvorgan-
ges oder sogar schon
während des Einfüllvorganges von Beton, so befindet sich der vordere Endteil 12
112 mit dem wesentlich kleineren Höhenmaß b innerhalb des Spaltes.
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Im Bereich oberhalb des vorderen Endteiles 12, 112, also auf der Höhe
a minus b, ist der Spalt in der Wandung der Form damit völlig offen. Hier kann Beton
aus dem Formraum austreten. Vor allem fließt während des Verdichtungsvorganges,
z.B. durch Rütteln, meist, und dies relativ schnell Zementmilch aus dem Formraum
aus. Um dem zu begegnen, müssen die bekannten Bewehrungshaltervorrichtungen, bei
denen die Schieber 10 oder 110 vorhanden sind, noch besondere Dichtungsvorrichtungen
aufweisen. Diese bestehen aus separaten Teilen, die im Bereich des Spaltes an der
Wandung der Formeinrichtung besonders angebracht werden müssen, z.B. durch Schrauben
oder insbesondere durch Schweißen.
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Die Dichtungsvorrichtungen enthalten in besonderen Halteelementen
eingesetzte elastische Dichtungen, die in der jeweiligen Stellung des Schiebers
10, 110 an dessen Breitflächen anliegen und den Spalt abdichten sollen.
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Diese Dichtvorrichtungen haben jedoch große Nachteile.
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Zum einen bedeutet die Herstellung der Dichtelemente erhebliche Zusatzkosten.
Dies wird deutlich, berücksichtigt man, daß z.B. schon nach deutscher Norm z.B.
bei der Herstellung eines Betonschachtringes mit 1000 mm lichte Weite und 500 mm
Bauhöhe zwei Bewehrungsringe erforderlich sind, bei norwegischen Standardvorgaben
bei gleichem Betonformteil mit Bauhöhe von 1000 mm sogar fünf Bewehrungsringe.
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Da je Formeinrichtung in der Regel vier Bewehrungshaltervorrichtungen
vorgesehen sind, bedeutet dies im erstgenannten Fall acht zusätzlich nötige Dichtungsvorrichtungen
und im zweiten Fall sogar zwanzig zusätzliche Dichtungsvorrichtungen. Der Einbau
dieser Dichtungsvorrichtungen verursacht ebenfalls erhebliche Kosten. Die Aussparung
in der Formwandung muß mit dem Schneidbrenner herausgeschnitten werden. Die Dichtungsvorrichtung
muß eingebaut werden, wobei sich die Form beim Befestigen der Dichtungsvorrichtung
durch Schweißen leicht verzieht, so daß hiernach
erhebliche Richtarbeiten
nötig sind. Außerdem müssen die Dichtungsvorrichtungen innen auf den entsprechenden
Formradius von Hand geschliffen werden. Da dennoch ein einwandfreies Richten auf
exakte Rundheit und Geradheit der in der Regel zylindrischen Wände des Formkernes
oder Formmantels nicht mehr möglich ist, bedeutet der Einbau der Dichtungsvorrichtungen
zwangsläufig eine Verschlechterung der Qualität. Auch hat sich in der Praxis gezeigt,
daß die Dichtungsstreifen infolge Abbinden der Betonmasse, die sich rings um die
Dichtungsvorrichtungen ansammelt, nicht mehr elastisch nachgeben können und somit
nach dem Zurückziehen der Schieber 10, 110 der Bewehrungshaltervorrichtungen der
Spalt in der Wandung der Form nicht mehr zuverlässig durch die Dichtvorrichtung,
insbesondere deren Dichtstreifen,verschlossen wird.
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Bei Fertigung des letzten Betonformteiles je Schicht befindet sich
dann Beton in diesem Spalt, der über Nacht abbindet, so daß bei Beginn der nächsten
Schicht die Schieber 10, 110 der einzelnen Bewehrungshaltervorrichtungen nicht mehr
in ihre Haltestellungen eingefahren werden können oder dabei durch Anstoßen an abgebundenem
Beton verbogen werden.
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Bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Bewehrungshaltervorrichtung gemäß
der Erfindung sind zur Vereinfachung für die Teile, die denjenigen in Fig. 3a und
3b entsprechen, um 200 größere Bezugszeichen verwendet, so daß dadurch auf die Beschreibung
der Ausführungsformen gemäß Fig. 3a und 3b zur Vermeidung von Wiederholungen Bezug
genommen ist.
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In Fig. 1 und 2 sind von der Formeinrichtung 220 der Formraum 221
schematisch angedeutet, welcher zwischen einer Wandung 222 des äußeren Formmantels
und 223 des inneren Formkernes gebildet ist, die z.B. zylindrisch und koaxial zueinander
verlaufen. In Fig. 2 befindet sich der Schieber 210 in seiner in den Formraum 221
eingeschobenen Halte-
stellung, während Fig. 1 den Schieber 210
in seiner zurückgezogenen Freigabestellung zeigt, die auch in Fig. 2 gestrichelt
angedeutet ist.
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Der Schieber 210 ist als etwa schwertartige, dünnwandige und hochkant
stehende Platte 234 ausgebildet, die aus einem rost- und säurebeständigen Material,
z.B. V2Algebildet ist und eine gleichförmige Ouerschnittsdicke z.B. von nur 2,5
mm aufweist. Die Platte 234 hat Rechteckform, wobei ihre Oberkante 216 geradlinig
durchläuft und parallel zur Unterkante 225 und rechtwinklig zu den beiden Seitenkanten
vorn und hinten verläuft. Die Platte 234 enthält am oberen Randbereich, von ihrer
Oberkante 216 ausgehend, eine nach unten reichende Zentriervertiefung 226.
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Wie man sieht, ist der vordere Endteil 212 des Schiebers 210, der
in der Freigabestellung (Fig. 1) im Spalt 227 der Wandung 222 lagert, und gleichermaßen
zumindest in Verschieberichtung (Pfeil 211) gesehen1 in Abstand davon befindlicher.Schieberteil
228, der sich in Fig. 2 rechts seitlich der Zentriervertiefung 226 befindet und
der sich in der eingeschobenen Haltestellung innerhalb des Spaltes 227 befindet,
gleich hoch ausgebildet. Dies bedeutet, daß sowohl der vordere Endteil 212 als auch
der Schieberteil 228 das gleiche Höchstmaß a aufweisen. Beide verlaufen an höchster
Stelle des Schiebers 210 und bestimmen damit zugleich die Höhe des Spaltes 227 in
der Wandung 222. Der vordere Endteil 212 sowie der gleich hoch ausgebildete Schieberteil
228 verlaufen mit ihren jeweiligen Oberkanten auf gleicher Höhe und in einer Flucht
zueinander und verlaufen dabei zumindest in etwa parallel zur Unterkante 225.
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Der Spalt 227 hat die gleiche Höhe a und ist hinsichtlich der Spaltbreite
auf die Materialdicke der Platte 234 so abgestimmt, daß die Platte 234 bei der Verschiebung
in die Haltestellung und zurück in die Freigabestellung gemäß Pfeil 211 gut im Spalt
227 geführt ist und diesen
in beiden genannten Stellungen paßgenau
und dicht sowohl in Höhenrichtung als auch in Querrichtung verschließt.
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Dies bedeutet, daß die bei bekannten Bewehrungshaltervorrichtungen
zwingend nötigen flichtungsvorrichtungen je Schieber hier entfallen, was zu einer
wesentlichen Kostenersparnis und zugleich Anhebung der Qualität mit Beseitigung
aller eingangs geschilderten Nachteile führt. Das geringe Spiel zwischen dem Spalt
227 und der Platte 234, das zur Bewegung nötig ist, beeinträchtigt die beschriebene
Abdichtwirkung nicht. Dadurch, daß die Platte 234 in jeder Stellung auf voller Höhe
innerhalb des Spaltes 227 verbleibt, kann sich dort keine evtl. eindringende Betonmasse
ansammeln und aushärten, die ein späteres Einfahren in den Spalt 227 blockieren
oder zu einer Beschädigung der Platte 234 führen würde. Vorteilhaft ist auch,daß
der Spalt 227.in der Wandung 222 sich mit hoher Genauigkeit schnell und problemlos
z.B. mittels eines Kreissägeblattes einfräsen läßt. Alle sonst mit der Notwendigkeit
einzubauender Dichtungsvorrichtungen verbundene Nachteile entfallen hier.
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Dies führt zu einer bedeutenden Kostenersparnis.
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Anhand von Fig. 1 und 2 ist ferner eine weitere, erfindungswesentliche
Ausgestaltung der Bewehrungshaltervorrichtung erläutert, die in der Zentriervertiefung
226 liegt. Diese befindet sich, in Verschieberichtung gemäß Pfeil 211 gesehen, in
Abstand vom vorderen Endteil 212. Sie ist um eine lotrechte Achse vorzugsweise klappsyrnmetrisch
und kann, was nicht gezeigt ist, Bogenform aufweisen oder ist, wie Fig. 2 zeigt,
aus zwei etwa V-förmig zusammenlaufenden Oberkantenabschnitten 229, 230 gebildet,
die in einer Spitze 231 zusammenlaufen. Die Spitze 231 kann auch gerundet sein.
Wie ersichtlich, verlaufen die Oberkantenabschnitte 229, 230 unter einem stumpfen
Winkel zueinander, wobei der Schrägungswinkel jeweils der gleiche ist. Die Zentriervertiefung
226 reicht, in Fig. 2 betrachtet, zumindest so weit nach unten, daß im Bereich der
Spitze 231 ein dortiger Bewehrungsteil 215, insbesondere Bewehrungs-
ring,auf
jeden Fall zuverlässig in Horizontalrichtung gemäß Pfeil 211 sowohl nach links als
auch nach rechts selbsttätig zentriert wird, ohne etwa auf der Oberkante 216 aus
dieser selbsttätigen Zentrierlage herauszurutschen.
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Diese Gestaltung des Schiebers 210 mit der von der Oberkante nach
unten reichenden Zentriervertiefung 226 hat den besonderen Vorzug, daß man beim
Formgebungsprozeß die Bewehrungsteile 215, insbesondere Bewehrungsringe, von oben
in den Formraum 221 einwerfen kann und sich dann die Bewehrungsteile 215 selbsttätig
in etwa der Mitte des Formraumes 221 zentrieren. Die Zentrierung geschieht aufgrund
der Keilform der Zentriervertiefung 226 sowohl in Fig. 2 nach links hin als auch
in Fig. 2 nach rechts hin, jeweils bedingt durch den Schrägverlauf des Oberkantenabschnittes
229, 230, so daß der Bewehrungsteil 215 immer in vorgegebener und reproduzierbarer
Lage selbsttätig liegt, die mit der Spitze 231 zumindest im wesentlichen deckungsgleich
ist.
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Eine weitere erfindungswesentliche Gestaltung zeigt Fig. 1.
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Die Bewehrungshaltervorrichtung weist einen den Schieber 210 in Pfeilrichtung
211 translatorisch verschiebenden hydraulischen Arbeitszylinder 240 auf, der an
einer quer verlaufenden Halterung 241 befestigt ist und dessen Kolben auf den Schieber
210 arbeitet. Die Einheit aus Halterung 241, Arbeitszylinder 240 und Schieber 210
ist lösbar an formseitigen Trägern in Form zweier Stangen 242, 243 befestigbar.
Die Lösbarkeit macht es möglich, die Halterung 241 von den Stangen 242, 243 abzuziehen,
mit allen daran sitzenden Teilen, was beim Formenwechsel z.B. auf eine andere Formnennweite
nötig ist, und dann die Halterung 241 mit diesen Teilen bei der anderen Form wieder
anzubringen. Dadurch benötigt man je Form nicht eigene Halter 241 mit Arbeitszylinder
240,sondern kann vorhandene auch bei anderen Formen verwenden.
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Als Befestigungseinrichtung ist an beiden Enden der Halterung 241
jeweils ein Exzenterverschluß 244 bzw. 245 vorgesehen. Dieser macht einen schnellen
Wechsel mit schneller Befestigung möglich. Der Exzenterverschluß 244, 245 ist im
wesentlichen an sich bekannter Art und bedarf insoweit keiner besonderen Erläuterung.
Er ist mit seinem Knebelteil am Halter 241 fest angebracht, während der zugeordnete
Verschlußteil in Form des Hakens 246 bzw. 247 an der Stange 242 bzw. 243 befestigt
ist.