DE3325065A1 - Verfahren zur verbrennung von petrolkoksstaub - Google Patents
Verfahren zur verbrennung von petrolkoksstaubInfo
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Description
L. + C. Steinmüller GmbH 5270 Gummersbach, den 8.07.1983 Postfach 10 08 55/10 08 65 Pa 8315
Kl./Al.
"Verfahren zur Verbrennung von Petrolkoksstaub"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von Petrolkoksstaub in einer Brennerflamme mit einer
intensiven internen Rückzirkulationszone.
In der Petrochemie fallen Rückstände, z. B. Petrolkoks, an, die einen sehr hohen Heizwert besitzen und
sich daher für eine Ausnutzung der in diesen Rückständen enthaltenen thermischen Energie anbieten.
Neben dem hohen Heizwert von ca. 32 MJ/kg ist Petrolkoks durch einen geringen Aschegehalt von ca. 0,5
bis 5 Gew.-% gekennzeichnet. Trotz des hohen Heizwertes und des geringen Aschegehaltes ist der Petrolkoks
aufgrund relativ kleiner Elemente an flüchtigen Bestandteilen zündunwillig. Es sind daher Maßnahmen
insbesondere in verbrennungstechnischer Hinsicht zu treffen, die ein sicheres Zünden sicherstellen
und anschließend eine stabile Verbrennung gewährleisten.
Für das Verbrennen von Petrolkoksstaub können, wie
Untersuchungen gezeigt haben, Brenner zum Einsatz kommen, mit denen Voraussetzungen für die Zündung
des Petrolkoksstaubes und eine anschließende stabile Verbrennung möglich ist. Das entscheidende
Kriterium bei den verwendeten Brennern ist das Vorhandensein einer sogenannten internen Rückzirkulationszone
der Brennerflamme, über die die Zündenergie geliefert wird.
Der Petrolkoks kann in Staubform ähnlich wie Kohlenstaub verbrannt werden, wobei in Bezug auf die Lieferung
der Zündenergie zwei Wege beschritten werden können. Der erste Weg besteht in der Bereitstellung
der Zündenergie über die interne Rückzirkulationszone
durch einen Fremdenergieträger, z. B. Erdgas. Der zweite Weg besteht in der Lieferung der Zündenergie
durch den Petrolkoksstaub selbst, wobei allerdings in der sich ausbildenden Rückzirkulationszone
spezielle zündtechnische Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um den Petrolkoksstaub zu zünden.
Allerdings sind aber auch Maßnahmen vorzusehen, die nach dem Zünden eine stabile und vollständige Verbrennung
gewährleisten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Petrolkoksstaub in Brennern herkömmlicher Bauart
in einer der Brennerflamme zugeordneten internen Rückzirkulationszone stabil zu verbrennen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
der Petrolkoksstaub in den Bereich der intensiven internen Rückzirkulationszone zugegeben wird, welche
die Zündenergie für den zu verbrennenden Petrolkoksstaub bereitstellt.
Nach einer ersten Verfahrensmethode wird die Zündenergie zum Zünden des Petrolkoksstaubes von einer
Gasflamme bereitgestellt, so daß der gesamte Verbrennungsprozeß fortlaufend durch den Fremdenergieträger
Gas gestützt wird.
Eine zweite Verfahrensmethode besteht darin, den sogenannten Fremdenergieträger entfallen zu lassen und
den Petrolkoksstaub selbst als Zündenergieträger zu verwenden. Hierbei ist allerdings eine Verbrennung in
der die Zündenergie liefernden Rückzirkulationszone zu wählen, die das stabile Verbrennen im Primärbereich
gewährleistet. Die Erfindung sieht hierzu vor, Die Verbrennung in der Rückzirkulationszone unterstöchiometrisch
zu betreiben, d. h. die Sekundärluftmenge und die Sekundärluftgeschwindigkeit werden
reduziert. Mit diesen Maßnahmen ist zunächst der Zündvorgang sicher einzuleiten. Sorge zu tragen
ist darüber hinaus für die stabile und vollständige Verbrennung der Sekundärzone der Flamme. Die Erfindung
sieht in diesem Bereich daher weiter vor, die zur vollständigen und stabilen Verbrennung notwendige
Verbrennungsluftmenge zuzuführen, die als sogenannte
Stufenluft in der DE-PS 29 08 427 beschrieben und in einem Brenner gemäß der DE-PS 29 08 448
angewendet wird.
Durch Verbrennungsversuche mit verschiedenen Petrolkoksarten wurde herausgefunden, daß in der Primärzone
der Koksflammen eine deutlich geringere Menge des Verbrennungssauerstoffs mit dem Verbrennungsgut reagiert als bei Kohlenstaubflammen. Deshalb
kann eine geringere Menge der sekundären Verbrennungsluft in die Primärzone zugegeben werden, wodurch
eine Erhöhung der Temperaturen auf den zur Zündung des Petrolkoksstaubes erforderlichen Wert
eintritt. Durch die Verringerung der Sekundärluft-Austrittsgeschwindigkeit
wird diese Temperaturerhöhung unterstützt. Durch diese Maßnahmen wird eine unterstöchiometrische
Verbrennung im Bereich der inneren Rückzirkulationszone mit einer Luftverhältniszahl
von etwa 0,6 eingestellt, die eine stabile Zündung des Petrolkoksstaubes gewährleistet.
Je nach Höhe der Temperaturen der um die Flamme an die Flammenwurzel durch äußere Rückzirkulationen
zurückströmenden Rauchgase kann im Fall zu niedriger Temperaturen nach der Erfindung durch Verlängerung
des Brennerkelches die Einmischung zu kalter Rauchgase, welche die verfügbare Zündenergie
herabsetzen, in die Flammenwurzel verhindert werden.
Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Figuren ist die Erfindung nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Brenners mit einer Flamme mit interner Rückzirkulationszone,
Fig. 2 im Schnitt einen für das erfindungsgemäße
Verfahren einsetzbaren Brenner mit entsprechender Luft- und Brennstoffzufuhr.
Mit dem aus Kernluftrohr 2, Brennstoff- und Tragluftteil 1 und Mantelluftteil 3 bestehenden Brenner
(s. Fig. 1) wird eine Teilverbrennungszone (Primärzone) 6 erzeugt, deren Luftzahl ca. bei dem
0,6-fachen der Stöchiometrie liegt.
Der Brenner ist so ausgebildet, daß durch bestimmte Maßnahmen (Drall der Mantelluft, konisch erweiterte
Brennermündung, geschlossene Kernluft) im Innern der Flamme eine Zone intensiver Rückströmung 5 aus
einem Gebiet bereits fortgeschrittener Verbrennung erzeugt wird. Hierdurch wird das Brennstoff-Luftgemisch
rasch aufgeheizt und gezündet.
Die für den Restausbrand eforderliche Luft wird als Restluft (Stufenluft) 4 über einige Düsen am Umfang
so eingeblasen, daß sie erst nach Ausbildung der Primärflamme die Sekundärflamme oder auch die Nachverbrennungszone
7 mit Sauerstoff versorgt. Die Stufenluftdüsen sind hierfür in einem Teilkreis angeordnet
der dem doppelten Mantelluftrohrdurchmesser entspricht. Hierdurch ist sichergestellt, daß die
Stufenluft 4 erst nach einer Strecke von etwa ein bis zwei Mantelluftrohrdurchmessern die eigentliche
Flamme stromab der Brennermündung erreicht.
In der Fig. 2 sind der Brennstoff- und Verbrennungsluftfluß in Verbindung mit einem Brenner gezeigt,
bei dem die Zündenergie für den zu verbrennenden Petrolkoksstaub aus einer mit Fremdenergie betriebenen
Stützflamme mit interner Rückzirkulationszone 5 geliefert wird. Zur Erzeugung der Stützflamme
dient die im Kernluftrohr 2 befindliche Gaslanze 9. Das Anfahren der Petrolkoksstaubverbrennung
erfolgt mit dem Start der Gasstützflamme unter Zufuhr der gesamten Sekundär- 3 und Stufenluft 4.
Danach wird der Petrolkoksstaub zusammen mit der Primärluft, welches zusammen als Tragluft 1 bezeichnet
wird, der Verbrennung zugeführt.
Bei Verbrennung ohne fremden Zündenergieträger kann ebenfalls das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 eines
Brenners benutzt werden. Hierbei wird jedoch die Gaslanze 9 nur zur Initialzündung der Petrolkoksstaubverbrennung
benutzt. Die Reduzierung von Menge und Geschwindigkeit der Sekundärluft 3 führen zu
der oben beschriebenen stabilen Zündung und vollständigen Verbrennung des Petrolkoksstaubes.
Durch die Rückzirkulation relativ kalter Rauchgase zum Primärbereich 5 der Flamme kommt es zu einer
Absenkung der Temperaturen im Primärbereich. Die Herabsenkung der Temperatur beeinflußt ihrerseits
wiederum die Zündwilligkeit des Petrolkokses, so daß Maßnahmen vorzusehen sind, die dies verhindern.
Ein Lösungsweg besteht nach der Erfindung z. B. darin, die Brennerkelchtiefe zu vergrössern,
so daß die die Zündenergie liefernde Primärzone in den Brennerkelch nahezu vollständig
eingebettet ist, wodurch die Negativeinflüsse durch rückströmendes kaltes Rauchgas entfallen.
Je nach Art des Verarbeiten des Rohöls kann der Petrolkoks Schadstoffe, wie z. B. Vanadium, enthalten,
die bei der Verbrennung in Dampferzeugern zu korrosiven Verbindungen führen und darüber hinaus, wenn
sie mit dem Rauchgas den Dampferzeuger verlassen, die Umwelt in erheblichem Maße belasten. Diese negativen
Vorgänge können bei Verwendung des beschriebenen Ausführungsbeispiels eines Brenners durch Zugabe
von vanadiumeinbindenen Additiven zur Verbrennung über die Stufenluft 4 weitgehend vermieden werden.
Claims (3)
- L. + C. Steinmüller GmbH 5270 Gummersbach, den 8.07.1983 Postfach 10 08 55/10 08 65 Pa 8315Kl./Al.Patentansprüche( 1./Verfahren zum Verbrennen von Petrolkoksstaub in einer Brennerflamme mit einer intensiven internen Rückzirkulationszone, dadurch gekennzeichnet, daß der Petrolkoksstaub in den Bereich der intensiven Rückzirkulationszone zugegeben wird, welche die Zündenergie für den zu verbrennenden Petrolkoksstaub bereitstellt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g ekennze ichnet, daß die Bereitstellung der Zündenergie im Bereich der intensiven internen Rückzirkulationszone durch eine Gasflamme oder durch eine unterstöchiometrische Verbrennung von Petrolkoksstaub erfolgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer Bereitstellung der Zündenergie in einer internen Rückzirkulationszone über die unterstöchiometrische Verbrennung von Petrolkoksstaub die Sekundärluftmenge und -geschwindigkeit reduziert werden.Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die interne Rückzirkulationszone durch Vergrößerung der Brennerkelchtiefe in Achsrichtung der Brennerflamme erweitert wird.
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