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Beschichtete Bodenbeläze aus Weich-PVC sowie
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Verfahren zu deren Herstellen Die Erfindung betrifft beschichtete
Bodenbeläge aus Weich-PVC, ein Verfahren zur Herstellung der Beschichtung auf Bahnen
von Bodenbelägen aus Weich-PVC sowie die Verwendung einer wässrigen Dispersion oder
Emulsion zur Herstellung der Beschichtung.
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Bodenbeläge in Bahnenforn bzw. daraus geschnittene Platten auf Basis
von Polyvinylchlorid mit Gehalten von Weicnmachern und Füllstoffen sind für einen
langen Zeitraum der Nutzung und für starke Beanspruchung vorgesehen. Auch bei starker
Belastung über längere Zeit benötigt ein solcher Bodenbelag aus PVC daher keine
Beschichtung, zumal bei der langen Nutzungszeit eine vergleichsweise dünne Beschichtung
weniger haltbar ist, als der PVC-Bodenbelag selbst.
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Während empfindlichere Bodenbeläge erst in der letzten Phase von Bauarbeiten
verlegt werden, werden jedoch die
widerstandsfähigen PVC-Bodenbeläge
vielfach schon verlegt während noch andere Handwerksarbeiten ausgeführt werden.
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Dadurch tritt häufig eine sehr starke Belastung und andersartige als
die übliche Verschmutzung sowie Beschädi~lmg auf, die nicht oder schwierig zu beseitigen
ist.
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Bekannte Maßnahmen bieten nicht ausreichenden Schutz gegen die typische
Verschmutzun durch Bauarbeiten und keinen Schutz gegen Beschädigungen. Der übliche
mit Hand aufgebrachte, entfernbare und erneuerbare Schutzfilm aus z.B.
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Emulsionen von Kali-Seife oder Wachsen schützt nicht vor mechanischen
Beschädigungen und nicht genügend vor dem Angriff zahlreicher aggressiver Materialien
bei der Durchführung von Bauarbeiten.
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Bekannte Uberzüge nach Vorschlag der DE-OS 31 12 704 können hingegen
nicht wieder entfernt werden, bieten aber ihrerseits nicht genügend Schutz gegen
die Verschmutzung durch Bauarbeiten und gegen mechanische Beschädigungen und bewirken
zuden eine Veränderung der darunterliegenden Oberfläche des PVC. Diese ueberzüge
auf Basis von Acrylatpolymerisat sind durch Gehalte von vernetztem ungesättitem
Polyesterharz völlig unlöslich und durch Gehalte von Methylpyrrolidon, einem Quellmittel
für PVC, unter Veränderung der ursprünglichen PVC-Oberfläche mit dieser verbunden.
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Der DE-OS 31 12 704 ist daher keine Maßnahme gegen Verschmutzung und
Beschädigung von PVC-Bodenbelägen bei Bauarbeiten entnehmbar.
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Es bestand daher die nicht gelöste Aufgabe, Beschädigungen sowie Verschmutzung
durch zahlreiche Materialien in der Oberfläche von PVC-Bodenbelägen durch Bauarbeiten
oder entsprechende außergewöhnliche Belastungen zu verhindern bzw. zu vermindern
oder wieder zu beseitigen.
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Diese Aufgabe wird erschwert, dadurch daß bei der Verarbeitens und
Verlegung der Bodenbeläge sowie bei deren
Benutzung ein ganz bestimmtes
seit langem bekanntes Verhalten und die typischen Eigenschaften der PVC-Bodenbeläge
erwartet werden. Diese "produlctidentischen" Eigenschaften dürfen daher nicht verändert
werden. Besonders muß in gleicher Weise ein Schweißen von Fugen, die Ausbesserunn
von Schadstellen durch Kleben oder Schweißen, die mit üblichen Mitteln gewohnte
Entfernung von Flecken, die Grundreinigung mit bestimmten üblichen Reinigungsmitteln
und das genannte übliche Befilmen mit entfernbaren Mittel durch das sogenannte Einpflegen
bzw. durch ständige Pflege sowie die Säuberung der Oberfläche mit den gewohnten
Reinigungsmitteln unverändert ausführbar sein.
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Die Lösung der genannten Aufgabe erfolgt durch eine Beschichtung mit
einer Dispersion oder Emulsion auf Basis vo Polymerisaten, wobei die Beschichtung
weitgehenden Schutz gegen Beschädigung und Belastung durch Bauarbeiten und BeständigXeit
über lange Zeit bei üblicher Benutzung aufweist, jedoch bei Bedarf durch Reinigungsmittel,
die für die Behandlung von PVC-Bodenbelägen üblich sind, entfernt werden kann. In
bemerkenswerter Weise verändert die erfindungsgemäße Beschichtung, obgleich diese
nicht aus PVC besteht, keine der "prodUktidentischen" Eigenschaften bei de genannten
handwerklichen Tätigkeiten undbei Pflegearbeiten.
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Gegenstand der Erfindung sind daher beschichtete Bodenbeläge auf Basis
von Weich-PVC, ein Verfahren zur Herstellung der Beschichtung auf Bodenbelägen von
Weich-PVC sowie die Verwendung einer wässrigen Emulsion bzw. Dispersion von Polymerisaten
zur Herstellunz der Beschichtung nach den Patentansprüchen.
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Die Beschichtung beträgt 1,5 bis 5 g,.vorzugsweise 2 bis 4 g/m2 des
Bodenbelags.
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Die Beschichtung enthält 90 bis 98 Gew.-% Polymere, sofern kein permanenter
Weichmacher enthalten ist, bzw. einen ientsprechend geringeren Anteil von Polymeren,
sofern per-
manente Weichmacher, nämlich die üblichen Polymerweichmacher
wie besonders Phthalatester oder gegebenenfalls Phosphatester in Mengen von 1 bis
25 Gew.-% der Beschichtung enthalten sind.
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Im Regelfalle können weitere kleinere Anteile von beispielsweise disperser
Kieselsäure, filmbildende Substanzen wie beispielsweise Kalium-Fluoralkylcarboxylat
oder Tributoxyethylphosphat und Entschäumer wie beispielsweise Phosphorsäureester
in der Beschichtung enthalten seien.
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Die Polymeren der Beschichtung bestehen aus A) 30 bis 100 Gew.-% eines
Acryl- bzw. Methacryl-Homo-oder Gopolymer-Harzes oder eines Polyurethanharzes und
B) 0 bis 70 Gew.-% eines synthetischen oder natürlichen Wachses.
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Es ist stark bevorzugt, die genannten Wachse als zweiten polymeren
Bestandteil zu verwenden, insbesondere neben den Acrylatharzen.
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Die genannten Wachse werden vorzugsweise in Mengen von 10 bis 25 Gew.-%
der Polymeren verwendet.
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Als Acrylatharze A) kommen Homopolymerisate und Copolymerisate der
Acrylsäureester oder Methacrylsäureester niederer Alkohole, insbesondere die Methyl-
und Ethylester, oder die Acrylsäure bzw. Methacrylsäure in Frage, wobei weitere
Acrylatkomponenten und mit Acrylaten copolymerisierbare ethylenisch ungesättigte
Verbindungen, insbesondere Styrol, enthalten sein können.
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Als Polyurethanharze kommen die Isocyanate mehrwertiger Alkohole in
Frage, soweit diese wässrige Dispersionen bilden.
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Als Wachse kommen insbesondere Polyethylene mittleren Molekulargewichts
im Bereich von 10.000 bis 30.000, vorzugsweise 15.000 bis 25.000 in Frage, sowie
gegebenenfalls
die sogenannten Nontanwachse.
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Alle Komponenten des Polymerbestandteils müssen in der Lage sein,
eine etwa 30 bis 45 Gew.-%ige wässrige Emulsion zu bilden, die wasserverdünnbar
ist.
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Erfindungsgemäß wird die Beschichtung auf der späteren Sichtseite
der Bodenbeläge aufgebracht, wobei es insbesondere vorgesehen ist, direkt anschließend
an die Herstellung der Bodenbeläge oder getrennt hiervon, die ungeschnittenen Bahnen
der Bodenbeläge mit der Beschichtung zu versehen.
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Bei Bedarf kann jedoch ein bereits verlegter Bodenbelag durch beispielsweise
Besprühen mit einer Dispersion der genannten Art auf seiner gesamten oder einen
Teil seiner Oberfläche beschichtet werden, wobei die Trocknung beispielsweise mit
Infrarotstrahlen erfolgen kann.
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flberraschenderweise ergibt sich eine festhaftende Beschichtung auf
den Bodenbelägen, obgleich weder ein Anquellmittel für Polyvinylchlorid noch ein
Vernetzungsmittel in der Art von ungesättigten Polyestern in der Beschichtungsdispersion
enthalten ist.
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Bedingt durch die Art der Polymeren der Komponente A) im Zusammenhang
mit der verwendeten Trocknungstemperatur entsteht eine geringe Teilvernetzung der
Polymeren, die überraschend ausreichend ist, um das sogenannte "Blocken" d.h. ein
Kleben oder Verkleben von gerollten Bahnen oder übereinandergelagerten geschnittenen
Platten vollständig zu verhindern.
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Vielmehr sind die genannten Beschichtungen hart und kratzfest nach
den Versuchen der Beispiele gegenüber reibenden Einflüssen scharfkantiger Materialien,
so daß die Belastbarkeit gegenüber unbeschichtetem PVC ganz wesentlich verbessert
ist.
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Die Anschmutzbarkeit der beschichteten Bodenbeläge gegen-
über
unbeschichtetem PVC ist wesentlich geringer und die Säuberung mit Wasser bzw. mit
Wasser mit üblichem geringen Gehalt von Netzmitteln ist wesentlich verbessert.
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Insbesondere bleiben jedoch die produktidentischen Eigenschaften der
Weich-PVC-Bodenbeläge der gewohnten Art im vollen Umfang erhalten.
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Die beschichteten Bodenbeläge können daher wie unbeschichtetes PVC
in gewohnter Weise verklebt werden ohne Verminderung der Haftung. Weiterhin tritt
bei Wärmeeinwirkung keine Blasenbildung auf, wie dies bei Beschichtungen auf Wachs-
oder Seifenbasis häufig beobachtet wird.
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Das thermische Verschweißen der Bodenbeläge ist im gleichen Maße möglich,
wobei in bemerkenswerter Weise Neigung zu Glanzrändern gegenüber gleichen unbeschichteten
Bodenbelägen vermindert ist.
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Die Beschichtung tritt gleichzeitig als Sperrschicht zur Verhinderung
der Weichmacherwanderung an die Oberfläche der Bodenbeläge, so daß beim Dauergebrauch
eine hierdurch bedingte Verschmutzung vermieden ist.
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Besonders vorteilhaftwirkt sich die Beschichtung bei Bodenbelägen
hohem Oberflächenmattierungsgrad, entsprechend größerer Rauhtiefe (Größe 5 , vorzugsweise
5 bis 15kl) aus.
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Der Glanzgrad der Beschichtung unterscheidet sich praktisch nicht
von unbeschichtetem PVC.
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Die Rutschfestigkeit, besonders im nassen Zustand, ist gleichgut wie
bei unbeschichtetem PVC.
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Der besondere Vorteil der so beschichteten Bodenbeläge besteht jedoch
darin, daß bei Bedarf direkt nach der eingetretenen Verschmutzung, beispielsweise
durch besondere Belastung bei Bauarbeiten oder aber nach einer in längerer Zeit
entstandenen Verschmutzung oder Verkratzung oder bei sichtbaren Gangspuren die Beschichtung
mit sogenannten Grundreinigungsmitteln auf der gesamten Fläche
oder
einem Teil der Fläche entfernt werden kann, wobei ein Aussehen praktisch gleich
dem Aussehen der ursprünglichen Oberfläche hergestellt wird. Solche Grundreinigungsmittel
sind im Haushalt und Gewerbe die üblichen Mittel zur Beseitigung starker Verschmutzung
von PVC-Bodenbelägen.
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Diese Grundreinigungsmittel sind basisch durch einen Gehalt von Ammoniak
oder gegebenenfalls Alkalilauge und enthalten Anteile von Lösungsmitteln und synthetischen
Reinigungsmitteln auf Basis verschiedenartiger Tenside. Im Beispiel 6 ist ein solcher
Grundreiniger angegeben.
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Das vorliegende Verfahren kann mit wässrigen Dispersionen bzw. Emulsionen,
die 7 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-% Feststoffe und nicht wässrige
Bestandteile enthalten, ausgeführt werden. Die festen bzw. nichtwässrigen Bestandteile
bestehen zu 90 bis 98 Gew.-% aus Polymeren, soweit keine permanenten Weichmacher
enthalten sind. Permanente Weichmacher können in Anteilen von -1 bis 25 Gew.-% der
Bestandteile der Beschichtung enthalten sein, wodurch der Anteil der Polymeren entsprechend
herabgesetzt ist.
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In kleineren Mengen können in der Dispersion bzw. Emulsion insbesondere
sogenannte temporäre Weichmacher enthalten sein, die bei niedrigen Temperaturen
die Filmbildun fördern und bei der Trocknung verdampfen. Geeignet sind hierzu u.a.
Glykole wie Methyldiglykol, Ethylenglykol, Diethylenglykol u. a.
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Weiterhin sind zweckmäßig in der Dispersion in kleinen Mengen Filmbildner,
Entschäumer und weitere Hilfsmittel enthalten.
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Das Verfahren zur Herstellung der Beschichtung auf Bodenbelägen kann
direkt anschließend an die Herstellung der Bahnen der Bodenbeläge oder auch gesondert,
ausgehend von ;aufgerollten Bodenbelägen, ausgeführt werden.
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Die Beschichtung kann verfahrensgemäß mit bekannten Auftragsaggregaten
wie z.B. Walzenauftragsmaschinen über beispielsweise Rasterwalzen oder Gravurwalzen,
nach dem Reversverfahren, weiterhin im Spritzverfahren und Siebdruckverfahren od.
dgl. ausgeführt werden, die einen gleichmäßigen Auftrag der Beschichtung gestatten.
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Die Trocknung der aufgetragenen wässrigen Dispersion bzw.
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Emulsion kann mit Warmluft, beispielsweise in einem Trockenkanal oder
mit Infrarotstrahlern erfolgen.
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Die Geschwindigkeit von Auftrag und Trocknung kann der Produktionsgeschwindigkeit
der hergestellten Bodenbeläge von æ.B. 5 bis 20 m/Min. angepaßt werden.
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Sowohl glatte Bodenbeläge wie auch strukturierte, genarbte oder geprägte
Bodenbeläge können so beschichtet werden.
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Die Trockentemperatur soll 50 bis 100 °C betragen, kann jedoch je
nach Rezeptur der Dispersion auch hiervon abweichen. Insbesondere ist bei nachträglichem
Aufbringen der Dispersion auf bereits verlegte Bodenbeläge auch eine Trocknung unterhalb
50 °C möglich, sofern hierzu genügend Zeit zur Verfügung steht, wobei im allgemeinen
eine kurze Härtung der Filme mittels Infrarotstrahlern zweckmäßig ist.
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Die Viskosität der Dispersionen kann durch Zugabe von Alkalien wie
insbesondere Ammoniak den Auftragsaggregaten und der gewollten Schichtdicke angepaßt
werden. Hierzu werden zweckmäßig Dispersionen der bereits genannten Acrylharze,besonders
solche mit 3 bis 15 Gew.-% Harzgehalt, welr.he 2 bis 10 CTev.-% 25 Gew.-%igem Ammoniak
enthalten, in Anteilen von beispielsweise 2 bis 25 °% mit den bereits genannten
Emulsionen gemischt.
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Die Verwendung von Dispersionen aus Acrylharzen der genannten Art
und Polyurethan-Harzen ohne oder bevorzt mit Gehalten von synthetischen oder natürlichen
Wachsen als wässrige Dispersion ist weiterer Gegenstand der Erfindung im Hinblick
auf die Möglichkeit, bereits fertige aufge-
rollte Bodenbeläge
oder sogar verlegte Bodenbeläge nachträglich ebenso zu beschichten, wie die verfahrensgemäße
Beschichtung direkt anschließend an die Herstellung der Bodenbeläge oder die Beschichtung
von zwischengelagerter Weich-Polyvinylchlorid-Bahnenware.
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Beispiel 1 &uf einen bahnenförmigen PVC-Bodenbelag von 1,3m Breite
und 2 m Dicke wird mit einem Revers-Gravur-Auftragswerk, das mit einer Haschuren-Rasterwalze
ausgerüstet ist, bei einer Bahngeschwindigkeit von 6 m/Nin. und einer Auftragswalzengeschwindigkeit
von 9 m/Min. zum Zweck der Herstellung der Beschichtung einseitig 20 g/m2 Naßauftrag
einer Polymer-Dispersion folgender Zusammensetzung aufgetragen: 30 Teile metallhaltige
40 Gew.-%ige wässrige Copolymer-Dispersion auf Basis Styrol-Acryl (Polygen MV 160
(R) Hersteller BASF) 8 Teile 40 Gew.-%ige wässrige Dispersion eines Polyethylens
Molekulargewicht 16.000-20.000 (Poligen PE (R) Hersteller BASF) 2,5 Teile Nethyldiglykol
als temporäre Weichmacer 1 Teil Ethylenglykol 2,5 Teile Tributoxyethylen (Etingal
TP (R) (Permanentweichmacher) 0,5 Teile 0,1 % Kalium-Fluoralkylkarboxylat (Filmbildner)
0,1 Teile Phosphorsäureester (Etingal A (R) (Entschäumer) 31 Teile Wasser.
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Die Trocknung dieser ca. 20 Gew.-% Festkörper enthaltenden Beschichtung
geschieht in einem 4 m langen Trockenkanal bei einer Lufttemperatur von 60 0C und
einem Umluftvolumen von 5000 m3/h. Das Abluftvolumen beträgt 1000 m3/h. Die 2 trockene
Beschichtung von 4 g/m2 ist schwach glänzend.
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Der so beschichtete PVC-Bodenbelag läßt sich ohne Beeinträchtigung
thermisch verschweißen. Die Neigung zu Glanzrändern in der Schweißzone infolge überhitzung
ist deutlich geringer als bei dem gleichen unbeschichteten PVC-Bodenbelag.
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Die Beschichtung beeinträchtigt nicht die Lichtbeständigkeit des Bodenbelages:
entsprechend einer 5 jährige Belichtung zeigt sich keine Vergilbung.
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Der eigentliche Vorteil des so beschichteten PVC-Bodenbelages zeigt
sich Jedoch nach der Verlegung: Die Verschmutzung durch Straßenschmutz, Bauschmutz
wie Beton-und Estrichabrieb oder Kalkstaub ist wesentlich geringer als bei dem gleichen
PVC-Bodenbelag und läßt sich vollständig durch Kehren oder feuchtes Aufwischen entfernen.
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Der Bodenbelag kann wie üblich mit Wachsen oder ähnlichen Pflegemitteln
gereinigt und gepflegt werden. Nach Abschluß der Bautätigkeit oder nach einer gewissen
Nutzungsdauer kann die Beschichtung vollständig mit ammoniakalischen Grundreinigern
entfernt werden.
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Beispiel 2 Der in Beispiel 1 als Ausgangsmaterial genannte bahnenförmige
Bodenbelag wird auf einem Band mit einer Geschwindigkeit von 5 m/Min. durch eine
automatische Spritzkabine, die mit zwei Spritzpistolen mit Rundstrahldüsen (Zerstäubungsdruck
1,5 kp/cm2) ausgestattet ist, geführt und wie in Beispiel 1 getrocknet. Mit der
in Beispiel 1 beschriebenen Dispersion erhält man einen Naßauftrag von 35 g/m2 entsprechend
einer getrockneten Beschichtung von 7 g/m2. Die Bahnen können ohne "Blocken" dh.
ohne Verkleben zu Rollen gewickelt und so gelagert werden.
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Die Beschichtung ist so kratzfest, daß die Bahnen nach der Beschichtung
auf Format gestanzt werden können, ohne daß sich der Niederhalter der Stanze abzeichnet
und ohne daß sich Kratzspuren durch das Ubereinanderschieben der
Platten
zeigen.
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Die weiteren Eigenschaften entsprechen denen nach Beispiel 1.
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Beispiel 3 Beschichtungsmittel: 80 Teile 40 Gew.-7n1ge wässrige Copolymerdispersion
auf Acryl-Styrol-Basis (Hersteller BASF) 8 Teile 40 Gew.-%ige Dispersion eines Polyethylens
(wie Beispiel 1) 6 Teile Ethylglykol 0, 5Teile Phosphorsäureester 2 Teile Tributoxyethylphosphat
(Permanentweichmacher) 2 Teile Nonylphenolethoxylat mit ca. 8 Mol Ethylenoxid 97
Teile Wasser Verdickunzsmittel: 79 Teile Wasser 5 Teile Ammoniak 25 Gew. -%ig 16
Teile 40 Gew.-%ige wässrige Dispersion eines Acrylester-Methacrylsäure-Copolymerisats
(Hersteller BASF) Je 100 Gew.-% Teile des oben genannten Beschichtungsmittel werden
mit 2 bis 20 Gew.-Teilen des Verdichtungsmittels vermischt. Man erhält Dispersionen
von gut reproduzierter erhöhter Viskosität entsprechend den nachfolgenden Diagramm,
die dem Jeweils benutzten Beschichtungsaggregat angepaßt sind.
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Das Verdichtungsmittel bewirkt eine Mattierung der Beschichtung.
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Diagramm
Beispiel 4 Bahnenware eines PVC-Bodenbelages wird mittels Rotationssiebdruck
mit 16 g/m2 Naßfilm beschichtet. Das Beschichtungsmittel entspricht dem in Beispiel
3 mit 17 Gew.-% Zusatz des Verdickungsmittels, was eine Auslaufzeit DIN Becher Düse
4 von 45 Sekunden ergibt.
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Bas Rotationssiebdruckwerk war mit einer 80 Mesh-Schablone ausgestattet.
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Nach dem Trocknen des Films erhält man eine matte Oberflächenbeschichtung,
die gute Rutschfestigkeit mit den guten Eigenschaften aus Beispiel 1 vereinigt.
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Beispiel 5 Beschichtete Bodenbeläge mit verschiedenen Auftragsmengen
der Beschichtung entsprechend Beispiel 1 werden durch Einreiben einer Schmutzmischung
verschmutzt und durch Reinigen mit einem feuchten Tuch auf die bleibende Verschmutzung
geprüft.
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Schmuttmischung: 10 Teile Kraftwerksasche 10 Teile Kraftwerksschlacke
gemahlen 10 Teile gemahlener Sichtkreide mikron ein (Söhlde-Kreide GmbH) 10 Teile
Quarzmehl F 600 (Quarzwerke Frechen) Die Schmutzmischung wird feucht auf den Belag
mit einem Egnergerät (Xederfuß) durch 5 Hin- und Herschiebungen eingerieben. Danach
wird der Schmutz mit einem feuchten Tuch entfernt und die Beurteilung visuell vergleichend
vorgekommen.
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Beschichtung Naßauftrag g/m2 Bleibende Anschmutzung 0 stark ; 7,5
gering bis mittel
Naßauftrag g/m2 Bleibende Anschmutzung 10 kaum
bemerkbar gering 15 gering 20 gering Beschichtungen mit einer nassen Auftragsmenge
der Dispersion von 10 bis 15 g/m2 entsprechend etwa 2 bis 3 g/m2 trockene Beschichtung
ergeben demnach die geringste bleibende Verschmutzung.
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Beispiel 6 Entsprechend Beispiel 1 wird eine Polyurethanharz-Dispersion
zu einer Beschichtung von g/m2 verarbeitet: 66,6 Teile 40 Gew. -%ige wässrige Polyurethanharz-Dispersion
(NeoRez R 970 Hersteller Polyvinyl 26,0 Teile Wasser Chemie, Utrecht) 2,4 Teile
Disperse Kieselsäure (TS 100 Hersteller Degussa) 0,6 Teile Phosphorsäureester (Entschäumer)
3,0 Teile Butyl-Benzyl-Phthalat (Permanentweichmacher) Die Eigenschaften des beschichteten
Bodenbelags entsprechen denen des Beispiels 1.
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Beispiel 7 Auf einer dreifachen Polieranlage, ausgerüstet in Laufrichtung
mit folgenden Walzentypen: 1. Nylonfaservlies mit eingelagertem Schleifkorn aus
Aluminiumoxid (medium =A ca. Körnung 80) 2. Nylonfaservlies mit eingelagertem Schleifkorn
aus Aluminiumoxid (very fine 1 ca. 280er Körnung) 3- Polierringe aus gefalteten
Baumwollgewebe-Schräg-Streifen, bei denen Kette- und Schußfäden im Winkel 450 nach
außen stehen.
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(Walzen 1 und 2 Umfangsgeschwindigkeit 10 m/sec und Walze 3 6 m/sec).
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Wird einbahnenförmiger PVC-Bodenbelag entsprechend Beispiel 1 mit
einer Vorschubgeschwindigkeit von 5 m/Min.
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unter Verwendung der in Beispiel 1 genannten Polymerdispersion als
Polierflüssigkeit mit einem Naßauftrag von 10 g/m2 beschichtet.
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Der so polierte und beschichtete Bodenbelag wird nach Verlassen der
Polieranlage in einem Trockenkanal bei 100 oO getempert und getrocknet.
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Durch das Aufbringen der Polymerdispersion mittels Polierwalzen erhält
man bei geringerem Polymerauftrag ein noch geringeres Anschmutzverhalten.
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Beispiel 8 Grundreinigungsmittel mit Ammoniakgehalt: 5 Teile Dodecylbenzolsulfonat-Aminsalz
2 Teile Fettalkoholethoxyliat mit Ethylenoxid und Propylenoxid 8 Teile Monoethanolamin
15 Teile Butylglykol 2 Teile Ammoniak 25 Gew.-%ig 67 Teile Wasser Grundreinigungsmittel
dieser Art ermöglichen ein problemloses Ablösen des aufgebrachten Polymerfilms und
dienen gleichzeitig der Reinigung der Bodenbeläge.