DE3324224C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Messen eines
Stromes der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Zum Messen von Strömen ist es bekannt, in den Stromkreis einen
oft als Shunt bezeichneten niederohmigen Widerstand zu schalten
und den Spannungsabfall über diesem Widerstand zu messen. Dabei
ergibt sich das Problem, daß entweder ein nur sehr kleiner,
schwer zu messender Spannungsabfall auftritt oder aber eine
verhältnismäßig große Verlustleistung im Shunt in Kauf genom
men werden muß. Da der Spannungsabfall zur Impedanz des Shunt
direkt proportional ist, wirkt sich die Temperaturabhängigkeit
des Widerstandsmaterials des Shunts unmittelbar auf die Meßge
nauigkeit aus.
Es ist eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 bekannt (DE-OS 24 58 319), bei der die über dem Shunt abfal
lende Spannung einen nichtinvertierenden Verstärker ansteuert,
der einen zum Spannungsabfall proportionalen Strom erzeugt.
Auch bei dieser Anordnung wirkt sich die Temperaturabhängig
keit des Shunts unmittelbar auf das Meßresultat aus.
Darüber hinaus ist eine Strommeßanordnung bekannt (DE-OS
28 50 737), die einen Hauptleiter und einen aus zwei Teillei
tern bestehenden zugehörigen Meßleiter aufweist. An die Teil
leiter ist ein Verstärker angeschlossen. Der Differenzeingang
eines Operationsverstärkers und die Teilleiter bilden eine
Reihenschaltung. Zwischen dem Ausgang und dem invertierenden
Eingang des Operationsverstärkers ist ein Rückkopplungswider
stand eingeschaltet. Hierbei geht es darum, magnetische Span
nungen zu messen, weshalb der Meßleiter vollständig gegenüber
dem Hauptleiter elektrisch isoliert ist.
Schließlich ist eine Anordnung bekannt (US-PS 14 46 995), bei
der zur Temperaturkompensation an Kontaktstellen zwischen Teil
leitern und dem Hauptleiter Kompensationsspulen angeordnet sind,
welche die Teilleiter im Abstand vom Hauptleiter halten. Derarti
ge Ausbildungen sind, abgesehen von den erforderlichen Kompensa
tionsspulen, recht ausladend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache An
ordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der das
erzeugte Abbild des zu messenden Stromes verschiedener Strom
arten weitestgehend temperaturunabhängig ist.
Die Erfindung ist im Anspruch 1 gekennzeichnet. Besondere Aus
führungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angege
ben.
Der Meßleiter muß nicht vollständig auf der Oberfläche
oder in einer Längsnut des Hauptstromleiters angeordnet
sein; es genügt, wenn er über den größten Teil seiner
Länge dort angeordnet ist, da beispielsweise nach Fig. 1
Teile des Meßleiters vom Hauptstromleiter abgehoben
sind, um Kontaktstellen zu Anschlußleitungen zu bilden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert:
Es zeigt
Fig. 1 eine Anordnung zum Messen eines Stromes,
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild,
Fig. 3 eine Variante der Anordnung nach der Fig. 1,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel mit einem Flach
leiter und
Fig. 5 einen Flachleiter im Schnitt.
In der Fig. 1 bedeutet 3 einen Stromteiler, der aus einem Haupt
stromleiter 1 und einem zu diesem in engem thermischem Kontakt
stehenden, elektrisch jedoch isolierten Meßleiter 2 besteht. Der
Hauptstromleiter 1 einerseits und eine aus dem Meßleiter 2 und
einem Inversverstärker 4 (inverting amplifier) bestehende Reihen
schaltung andererseits sind elektrisch parallel geschaltet. Im dar
gestellten Beispiel besteht der Meßleiter 2 aus zwei Teilleitern 2 a
und 2 b, deren äußere Enden jeweils mit dem einen Ende des
Hauptstromleiters 1 verbunden sind und deren einander zugewandte
Enden an den Inversverstärker 4 angeschlossen sind. An seinen
längsseitigen Enden weist der Stromleiter 3 je einen Anschluß 5
bzw. 6 auf.
Der Inversverstärker 4 besteht aus einem Operationsverstärker 7
mit einem invertierenden Eingang 8 und einem nichtinvertierenden
Eingang 9 sowie aus einem Rückkopplungswiderstand 10. Der Diffe
renzeingang 8, 9 des Operationsverstärkers 7 liegt unmittelbar in
Reihe mit dem Meßleiter 2. Der Rückkopplungswiderstand 10 ist
zwischen den Ausgang und den invertierenden Eingang 8 des Ope
rationsverstärkers 7 geschaltet. Eine positive Spannungsquelle 11
und eine negative Spannungsquelle 12 sind einerseits mit dem posi
tiven bzw. negativen Speiseanschluß des Operationsverstärkers 7
und andererseits mit dem Bezugspotential 13 des Inversverstär
kers 4 sowie mit dem nichtinvertierenden Eingang 9 verbunden.
Die Spannung über dem Differenzeingang 8, 9 des Operationsver
stärkers 7 ist in der Zeichnung mit U e und die Ausgangsspannung
an Ausgangsklemmen 14, 15, welche mit dem Ausgang des Ope
rationsverstärkers 7 bzw. mit dem Bezugspotential 13 verbunden
sind, mit U a bezeichnet.
In der Fig. 2 ist das elektrische Prinzipschaltbild der beschrie
benen Meßanordnung dargestellt. Die Impedanz des Hauptstromlei
ters 1 ist mit R₁, jene des Meßleiters 2 mit R₂ und jene des
Rückkopplungswiderstandes 10 mit R₁₀ bezeichnet.
Der zu messende Strom I, der ein Gleichstrom oder ein Wechselstrom
sein kann, fließt über den Anschluß 5 (Fig. 1) zum Stromtei
ler 3, wird in Teilströme I₁ und I₂ aufgeteilt und verläßt den
Stromteiler 3 über den Anschluß 6. Im Hauptstromleiter 1 fließt
der Teilstrom I₁. Der Teilstrom I₂ fließt durch den Teilleiter 2 a
des Meßleiters 2, den Rückkopplungswiderstand 10, den Opera
tionsverstärker 7, die Spannungsquelle 11 bzw. 12 und den Teil
leiter 2 b. Infolge der sehr großen Verstärkung des Operationsver
stärkers 7 ist die Eingangsspannung U e praktisch null, so daß
das Stromteilerverhältnis I₁ : I₂ nur durch das Widerstandsver
hältnis R₁ : R₂ bestimmt ist und nicht dadurch beeinflußt wird,
daß in Reihe mit dem Meßleiter 2 ein Verstärker geschaltet ist.
Für die Ausgangsspannung U a gilt
U a = - R₁₀ · I₂.
Ferner ist
Somit wird die Ausgangsspannung U a zu
Der Übertragungsfaktor der beschriebenen Meßanordnung ist also
von der über dem Stromteiler 3 abfallenden Spannung unabhängig
und nur durch den Widerstand R₁₀ und das Widerstandsverhältnis
R₁ : R₂ bestimmt. Durch den innigen Wärmekontakt zwischen dem
Hauptstromleiter 1 und dem Meßleiter 2 ist gewährleistet, daß
die Widerstände R₁ und R₂ stets ihr Widerstandsverhältnis zuein
ander beibehalten, sofern sie aus dem gleichen Leitermaterial be
stehen und daher ihre Temperaturkoeffizienten gleich groß sind.
Die Ausgangsspannung U a ist daher von der Temperatur des
Stromleiters 3 unabhängig.
Bei gleicher Länge des Hauptstromleiters 1 und des Meßleiters 2
ist das Widerstandsverhältnis R₁ : R₂ durch das Verhältnis der
Querschnitte der beiden Leiter 1, 2 gegeben. Wird das Widerstands
verhältnis R₁ : R₂ beispielsweise 1 : 10⁴ gewählt und ist ein
Strom I von z. B. maximal 100 A zu messen, so muß der Inversver
stärker 4 für einen Verstärkerstrom von lediglich 10 mA ausgelegt
sein.
Wie in der Fig. 3 dargestellt, sind die einander zugewandten
Enden der Teilleiter 2 a und 2 b vorteilhaft über gesonderte Leitun
gen 16 bis 19 mit dem invertierenden Eingang 8, dem Rückkkopp
lungswiderstand 10, dem Bezugspotential 13 und dem nichtinvertie
renden Eingang 9 verbunden. Dabei weisen die beiden genannten
Enden je zwei nahe beieinander liegende Anschlußpunkte 20, 21
bzw. 22, 23 auf, die z. B. Löt- oder Schweißstellen sein können.
In Stromflußrichtung betrachtet ist der erste Anschlußpunkt 20
mit dem invertierenden Eingang 8, der zweite Anschlußpunkt 21
mit dem Rückkopplungswiderstand 10, der dritte Anschlußpunkt 22
mit dem Bezugspotential 13 und der vierte Anschlußpunkt 23 mit
dem nichtinvertierenden Eingang 9 verbunden. Dadurch ist gewähr
leistet, daß die tatsächliche Spannung über der Schnittstelle des
Meßleiters 2 zum Differenzeingang 8, 9 des Operationsverstär
kers 7 gelangt und die Eingangspannung U e nicht durch den
Spannungsabfall an den stromführenden Anschlußpunkten 21, 22
verfälscht wird.
Der Stromteiler 3 kann z. B. aus einem vieladrigen Kabel bestehen,
das n verseilte oder verflochtene Adern aufweist, wobei n-1 Adern
den Hauptstromleiter 1 und eine Ader den Meßleiter 2 bilden.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist in der Fig. 4 dar
gestellt, in der gleiche Bezugszahlen wie in den Fig. 1 bis
3 auf gleiche Teile hinweisen. Der Hauptstromleiter 1 ist ein
U-förmig ausgebildeter Flachleiter und der Meßleiter 2 ein auf
der äußeren Oberfläche des Flachleiters angeordneter Draht,
dessen Enden nahe bei den Anschlüssen 5, 6 des Hauptstromleiters
1 z. B. durch eine Schweiß- oder Lötverbindung mit diesem
verbunden sind. In der Zeichnung ist nur der eine Verbindungs
punkt 24 zwischen dem Hauptstromleiter 1 und dem Meßleiter 2
sichtbar. Der Meßleiter 2 ist gemäß der Fig. 5 vorteilhaft in
einer Längsnut 25 des Hauptstromleiters 1 angeordnet, so daß
ein besonders guter Wärmekontakt gewährleistet ist. An einer
beliebigen Stelle - im dargestellten Beispiel in der Nähe der
Umkehrkante 26 des Hauptstromleiters 1 - ist der Meßleiter 2
aufgetrennt und an den Inversverstärker 4 angeschlossen. Durch
die U-förmige Ausbildung des Hauptstromleiters 1 und des Meßlei
ters 2 ergibt sich eine induktionsfreie Anordnung und damit ein
minimaler Phasenfehler bei der Messung von Wechselströmen.
Anstatt auf der Außenfläche der Schenkel des U-förmigen Haupt
stromleiters 1 kann der Meßleiter 2 auch auf den Innenflächen
dieser Schenkel angeordnet sein.
Der Inversverstärker 4 mit seinem Operationsverstärker 7 und
dem Rückkopplungswiderstand 10 ist in der Fig. 4 auf einem
Substrat 27 angeordnet, das an einem der Schenkel des Haupt
stromleiters 1 befestigt ist. Auf dem Substrat 27 befinden sich
auch vier Kontakte, welche die Anschlußpunkte 20 bis 23 des
Meßleiters 2 bilden. Die Spannungsquellen 11, 12 (Fig. 1)
sind aus Gründen der zeichnerischen Einfachheit in der Fig. 4
nicht dargestellt. Die elektrischen Verbindungsleitungen
zwischen den Kontakten bzw. Anschlußpunkten 20 bis 23, dem
Operationsverstärker 7, dem Rückkopplungswiderstand 10 und
den Ausgangsklemmen 14, 15 können als gedruckte Schaltung
ausgeführt sein. Besonders vorteilhaft ist es, den gesamten
Schaltkreis als Hybridschaltkreis auszubilden.
Claims (6)
1. Anordnung zum Messen eines Stromes, mit einem Hauptstrom
leiter und einem mit diesem gekoppelten Meßleiter, an den
ein Inversverstärker angelegt ist, bei dem der Differenz
eingang eines Operationsverstärkers und der Meßleiter eine
Reihenschaltung bilden, und bei der ein Rückkopplungswider
stand zwischen dem Ausgang und dem invertierenden Eingang
des Operationsverstärkers geschaltet ist, dessen nichtin
vertierender Eingang das Bezugspotential des Inversver
stärkers bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßleiter (2) aus zwei Teilleitern (2 a, 2 b) bestehht und auf der Oberfläche oder
in einer Längsnut (25) des Hauptstromleiters (1) - elektrisch
gegenüber diesem isoliert - angeordnet ist und daß die äußeren
Enden des Meßleiters (2) zur Bildung eines Stromteilers (3)
elektrisch jeweils mit dem einen Ende des Hauptstromleiters
(1) in Verbindung stehen, während die einander zugewandten
Enden der Teilleiter (2 a, 2 b) an den invertierenden Eingang
(8) des Operationsverstärkers (7) und den nichtinvertierenden
Eingang (9) des Operationsverstärkers (7) angeschlossen sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einander zugewandten Enden der beiden Teilleiter
(2 a, 2 b) je zwei beieinanderliegende Anschlußpunkte (20,
21 bzw. 22, 23) aufweisen und daß - in Stromflußrichtung
betrachtet - der erste Anschlußpunkt (20) mit dem inver
tierenden Eingang (8) des Operationsverstärkers (7), der
zweite Anschlußpunkt (21) mit dem Rückkopplungswiderstand
(10), der dritte Anschlußpunkt (22) mit dem Bezugspotential
(13) des Inversverstärkers (4) und der vierte Anschlußpunkt
(23) mit dem nichtinvertierenden Eingang (9) des Operations
verstärkers (7) verbunden ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptstromleiter (1) ein Flachleiter und der Meß
leiter (2) ein Draht ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptstromleiter (1) U-förmig ausgebildet ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Operationsverstärker (7) und der Rückkopplungs
widerstand (10) auf einem Substrat (27) angeordnet sind
und daß das Substrat (27) vier Kontakte aufweist, welche
die vier Anschlußpunkte (20 bis 23) des Meßleiters (2) bil
den.
6. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptstromleiter (1) ein vieladriges Kabel ist,
von dessen verseilten oder verflochtenen Adern eine Ader
als Meßleiter (2) dient.
Applications Claiming Priority (1)
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ID=4249803
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