DE3323709C2 - Gewindeschneidfutter - Google Patents
GewindeschneidfutterInfo
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- B23G1/44—Equipment or accessories specially designed for machines or devices for thread cutting
- B23G1/46—Equipment or accessories specially designed for machines or devices for thread cutting for holding the threading tools
- B23G1/465—Equipment or accessories specially designed for machines or devices for thread cutting for holding the threading tools comprising arrangements for reversing the rotation of the tool
Description
Die Erfindung betrifft ein Gewindeschneidfut
ter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Ein solches Gewindeschneidfutter ist durch
die DE-PS 6 50 454 bekannt. Obwohl sich dieses Gewinde
schneidfutter und auch die gemäß den CH-PS 207 236 sowie 285
867 bewährt haben, so sind sie doch in zweierlei Hinsicht
verbesserungswürdig. Bei den herkömmlichen Drehbänken war die
Länge des Gewindeschneidfutters kein Problem. Das Gewin
deschneidfutter wurde z. B. im Reitstock festgespannt, und
das Innen- oder Außengewinde wurde am Werkstück gefer
tigt, das in der Arbeitsspindel der Drehbank eingespannt
war. Mit dem Übergang von der Spitzendrehbank zur Dreh
maschine, die als Automat arbeitet, wobei ein Revolver
kopf verschiedene Werkzeuge trägt, die nacheinander durch
Drehen des Revolvers zum Einsatz kommen, wobei auch noch
die Zustellbewegungen der einzelnen Werkzeuge program
miert werden können (NC-Maschinen), ist die Länge der be
kannten Gewindeschneidfutter zu einem Problem geworden.
Bei den modernen Drehmaschinen sollten die Werkzeuge mög
lichst kurz im Revolver sitzen und möglichst alle im we
sentlichen gleich lang sein, damit der Revolver um mög
lichst gleiche und möglichst kurze Wege zurückgefahren
und dann zur Bereitstellung des nächsten Werkzeuges ge
dreht werden kann. Ist das Gewindeschneidfutter wesent
lich länger als die übrigen Werkzeuge, dann muß die
Rückbewegung des Revolverkopfes entsprechend lang sein,
damit das Gewindeschneidfutter beim Drehen des Revolvers
nirgends anstößt. Es wäre also ein großer Vorteil, wenn
man das Gewindeschneidfutter möglichst kurz ausbilden
könnte. An dieser Stelle kann man erwähnen, daß man das
Werkzeug zum Gewindeschneiden natürlich möglichst kurz im
Revolverkopf halten kann, wenn man gar kein Gewinde
schneidfutter verwendet, also z. B. den Gewindebohrer
direkt im Revolverkopf einspannt. Dies setzt dann aber
voraus, daß die Arbeitsspindel der Drehmaschine am Ge
windeende ganz exakt anhalten muß, und zwar im Bereich
von wenigen Grad innerhalb des Umfangswinkels von 360°.
Wenn z. B. ein Gewinde mit 2 mm Steigung geschnitten wer
den soll und das Gewindeende z. B. im Abstand von 0,2 mm
vor einer Stirnwand liegen soll, so muß die Arbeitsspin
del innerhalb eines Drehwinkels von 36° angehalten wer
den. Dieses genaue Anhalten der Arbeitsspindel, die ja
mit großer Drehzahl arbeitet, ist bei der Serienfabrika
tion, also auf Automaten, problematisch. Verändert sich
dieses genaue, d. h. abrupte Anhalten der Arbeitsspindel,
fährt das Werkzeug mit Schaden in das Werkstück. Mit der
Verwendung eines Gewindeschneidfutters wird diese Schwie
rigkeit überwunden und es erfolgt ein genaues Unterbre
chen des Verbindungsstranges am Ende des herzustellenden
Gewindes, also z. B. 0,2 mm vor einer Stirnwand. Die Ver
wendung eines Gewindeschneidfutters ist also sehr vor
teilhaft, und es wird die Schaffung eines Gewindeschneid
futters bezweckt, das aus dem vorerwähnten Grund mög
lichst kurz ist.
Bei den bekannten Gewindeschneidfuttern ist
die Kupplung der heikelste Teil. Bei der Kupplung nach
der DE-PS 6 50 454 besteht die Kupplung aus drei Teilen.
Diese sind mit hinterschnittenen Klauen bzw. Auflauf
schrägen versehen. Diese drei Kupplungsteile müssen auf
raffinierte Weise durch mechanische Mittel (Federn, An
schläge, Drehmoment) gesteuert werden, damit die Kupplung
schlagartig öffnet, aber auch möglichst schnell wieder
schließt, wenn nach der Herstellung des Gewindes das
Futter zurückgefahren wird.
Beim Futter nach der CH-PS 285 867 besteht
die Kupplung nur noch aus zwei Kupplungsteilen, die nur
noch auf einer Stirnseite mit Klauen versehen sind, die
einander zugewandt sind. Aber auch zur Steuerung dieser
zweiteiligen Klauenkupplung müssen noch raffinierte
mechanische Einrichtungen vorgesehen werden, nämlich
Kugeln und Auflaufschrägen hierfür.
Es ist die Aufgabe der Erfindung ein Gewinde
schneidfutter zu schaffen, das noch weniger Bauteile als
bisher aufweist, dadurch einfacher ist, weniger störan
fällig, und ebenfalls billiger in der Herstellung. Eine
weitere wichtige Forderung an das neue Gewindeschneidfut
ter besteht darin, daß es eine möglichst geringe axiale
Länge aufweist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Gewinde
schneidfutters ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes zum Schneiden eines Rechtsge
windes dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 das Gewindeschneidfutter im Längs
schnitt,
Fig. 2 eine gleiche Darstellung des Gewinde
schneidfutters wie in Fig. 1, in schematischer Darstel
lung, wobei lediglich die Kupplung deutlicher gezeigt
ist, beim Beginn des Gewindeschneidens,
Fig. 3 eine Darstellung wie in Fig. 2, mit
der Stellung der Kupplung beim Auskuppeln, also am Ende
des Gewindeschneidens,
Fig. 4 eine Leerlaufstellung der geöffneten
Kupplung, bei der also die Arbeitsspindel noch drehen
kann, aber kein Gewinde mehr geschnitten wird,
Fig. 5 eine Stellung der Kupplung, die in der
einen Drehrichtung geschlossen ist und in der anderen
Drehrichtung geöffnet ist, bei Drehrichtungsumkehr der
Arbeitsspindel und damit Abschrauben des Werkzeuges vom
Werkstück, und
Fig. 6 eine Ansicht auf einen Teil des Gewin
deschneidfutters, mit Gewindeschneidkopfgehäuse, zweitem
Kupplungsteil und diesem zugeordneten axialen Anschlag.
Das Gewindeschneidfutter ist im Beispiel zum
Halten eines Gewindebohrers 1 ausgebildet. Er könnte aber
auch in einem anderen Beispiel zum Halten eines Schneid
eisens ausgebildet sein.
Das Gewindeschneidfutter hat eine in beiden
Drehrichtungen wirksame Klauenkupplung 2, die besonders
aus den Fig. 2 bis 5 ersichtlich ist. Diese Klauenkupp
lung 2 kann geöffnet werden (Fig. 3, 4), um den Verbin
dungsstrang zwischen dem Werkzeug 1 und dem Futtergehäuse
7 zu unterbrechen, d. h. um das Werkzeug 1 gegenüber dem
Werkstück 3 nicht mehr bewegen zu können. Die Kupplung 2
hat einen ersten Kupplungsteil 4, der mit einem Werkzeug-
Spannfutter 5 drehfest in Verbindung steht. Die Kupplung
hat weiterhin einen zweiten Kupplungsteil 6, der mit dem
Futtergehäuse 7 drehfest in Verbindung steht.
Die Bauteile 1, 4, 5 und 6 sind gegen die
Kraft einer Feder 8 axial gegenüber dem Gehäuse 7 beweg
lich, d. h. in der Darstellung nach Fig. 1 sind diese er
wähnten Bauteile vom Innern des Gehäuses 7 aus nach links
um einen
vorbestimmten Weg verschiebbar.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der erste Kupp
lungsteil 4 an zwei im axialen Abstand voneinander lie
genden Stellen im Gehäuse 7 gelagert ist. Die eine Lage
rung erfolgt über einen Bund 9 in einer Bohrung des Ge
häuses 7, und die andere Lagerung erfolgt über einen Ring
10, der über einen gummielastischen O-Ring 11 am Gehäuse
7 abgestützt ist. Durch den O-Ring 11 ist der Ring 10
gegenüber dem Gehäuse 7 elastisch gelagert, so daß also
die Bauteile 1, 4, 5 und 10 ein geringes sphärisch pendeln
des Spiel gegenüber dem Gehäuse 7 haben. Beim Anschneiden
hält der O-Ring 11 diese Bauteile zentriert. Während des
Schneidens, beim Freilauf und beim Rückholen können sich
diese Bauteile frei zum Werkstück 3 einstellen.
Auf einem Absatz 12 des ersten Kupplungsteiles 4
ist der zweite Kupplungsteil 6 frei drehbar und axial
verschiebbar gelagert. In den Fig. 2, 3 und 4 sind drei
verschiedene axiale Verschiebestellungen des zweiten
Kupplungsteiles 6 bezüglich des ersten Kupplungsteiles 4
dargestellt. Die eingangs erwähnte drehfeste Abstützung
des zweiten Kupplungsteiles am Gehäuse 7 erfolgt über
drei Führungsrollen 13, die am zweiten Kupplungsteil 6
drehbar gelagert sind. Der zweite Kupplungsteil 6 ist bis
auf seine Kupplungsklauen 14 und die Führungsrollen 13
ein Rotationskörper. Es sind im ganzen drei über den Um
fang dieses Rotationskörpers verteilt liegende Führungs
rollen 13 vorhanden, von denen in Fig. 1 nur eine darge
stellt ist. Jede Führungsrolle 13 ragt also zapfenartig
vom Rotationskörper radial nach außen und wird durch je
eine Schraube 15 am Rotationskörper gehalten. Zur dreh
festen Abstützung des zweiten Kupplungsteiles 6 am Gehäu
se 7 sitzen diese Führungsrollen 13 in Führungsschlitzen
16 des Gehäuses 1. Jeder längliche Führungsschlitz 16 hat
im wesentlichen die Breite der Führungsrolle 13, so daß
in Drehrichtung nur ein geringes Spiel vorhanden ist. Die
Länge des Führungsschlitzes 16 erstreckt sich aber zwi
schen den beiden Stirnwänden 17, 18 (Fig. 1). Es sind also
auch wieder drei gleichmäßig über den Umfang verteilt an
geordnete Führungsschlitze 16 am Gehäuse 1 vorhanden, wo
bei in den Fig. 1 und 6 nur ein Führungsschlitz 16 sicht
bar ist. Obwohl zur drehfesten Verbindung und axialen
Führung des zweiten Kupplungsteiles 6 gegenüber dem Gehäu
se 7 theoretisch eine einzige Führungsrolle 13 und ein
einziger Führungsschlitz 16 ausreichend wären, so werden
doch beim gezeigten Ausführungsbeispiel drei gleichmäßig
über den Umfang verteilt liegende Führungsrollen 13 und
entsprechende Führungsschlitze 16 vorgesehen. Hierdurch
wird ein Verklemmen der ineinander geführten Bauteile 4, 12,
6,13 und 7 verhindert. Bei den eingangs genannten bekann
ten Gewindeschneidfuttern ist gezeigt, daß es auch mit
lediglich zwei Führungsrollen und entsprechenden zwei
Führungsschlitzen geht.
Anhand der Fig. 1 soll gezeigt werden, daß der
zweite Kupplungsteil 6 grundsätzlich so weit axial gegen
über dem Gehäuse 7 verschiebbar ist, bis die Führungsrol
len 13 einerseits am Schlitzende 17 und andererseits am
Schlitzende 18 anliegen. Anhand der Fig. 1 soll noch er
läutert werden, daß der Gewindebohrer 1 sowohl form
schlüssig als auch kraftschlüssig mit dem ersten Kupp
lungsteil 4 in Drehverbindung steht. Die kraftschlüssige Ver
bindung erfolgt über das schon erwähnte Spannfutter 5. Zur
formschlüssigen Verbindung sitzt ein hinterer Vierkant 19
des Gewindebohrers 1 in einem angepaßten Schlitz 20 eines
Mitnehmers 21, der eine Querrinne aufweist, in die zwei
einander diametral gegenüberliegende Mitnehmerzapfen 22
ragen. Diese Mitnehmerzapfen 22 sitzen somit einerends
im Mitnehmer 21 und andererends im ersten Kupplungsteil 4.
Die erwähnte Schraubendruckfeder 8 sitzt auf einer Gewin
destange 23, die über ein Wälzdrucklager 24 axial am er
sten Kupplungsteil 4 abgestützt ist. Die Spannung der Fe
der 8 kann mit Hilfe einer Stellmutter 25 verändert wer
den.
Der zweite Kupplungsteil 6 ist auf seiner in Fig. 1
rechtsliegenden Stirnseite am Gehäuse 7 durch zumindest
eine Feder 26 abgestützt. Im Beispiel werden hierfür drei
gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete Schrau
bendruckfedern 26 verwendet. Bei einem anderen Beispiel
wäre es möglich, auch lediglich eine Feder konzentrisch
vorzusehen. Die erwähnten Federn 26 haben also das Be
streben, den zweiten Kupplungsteil 6 in Fig. 1 ständig
nach links zu drücken. Die Feder 8 ist stärker als die
Federn 26, so daß also die Bauteile 1, 4, 5, 6, 9, 12, 23 und
24 gegen die Kraft der Federn 26 in Fig. 1 nach rechts
und damit ins Innere des Gehäuses 7 gedrückt werden.
Es wurde vorhin erwähnt, daß der zweite Kupp
lungsteil 6 mit seinen Führungsrollen 13 grundsätzlich
zwischen den beiden Enden 17 und 18 gegenüber dem Gehäuse
7 axial verschoben werden kann; die tatsächliche Verschie
bung des zweiten Kupplungsteiles 6 in dieser Richtung
wird aber durch die jeweilige Stellung eines Anschlags 27
bestimmt, der am Gehäuse 7 mittels einer Schraube 28
festgelegt ist. Der Anschlag 27 ist als Stellring ausgebil
det, der auf dem Gehäuse 7 in verschiedenen gedrehten
Stellungen mittels der Schraube 28 feststellbar ist. Die
eine Stirnfläche 29 des Stellrings 27 hat mehrere ver
schieden tiefe axiale Ausnehmungen, von denen die jewei
lige den Anschlag für eine Führungsrolle 13 bildet (Fig. 6).
Beim Beispiel kann der Stellring 27 in drei verschiedenen
gedrehten Stellungen am Gehäuse 7 befestigt werden. In
Fig. 6 ist eine dieser Stellungen gezeigt. In einer zwei
ten Stellung wird dann in Fig. 6 der Stellring 27 so ge
dreht, daß die im Stellring 27 sitzende Schraube 28 in
ein Gewindeloch 30 des Gehäuses 7 eingeschraubt ist. In
der dritten gedrehten Stellung sitzt dann die Schraube 28
im Gewindeloch 31. Beim gezeigten Beispiel ist der Stell
ring 27 mit zwei verschieden tiefen axialen Ausnehmungen
32, 33 versehen. In Fig. 6 liegt die Führungsrolle 13 in
der Ausnehmung 33. Die Bodenfläche, d. h. die zurückver
setzte Stirnfläche 33 des Stellrings 27, stellt somit den
Anschlag für die Führungsrolle 13 dar. Wird die Schraube
28 in das Gewindeloch 30 eingesetzt, so würde die zurück
versetzte Stirnfläche 32 des Stellrings 27 den Anschlag
für die Führungsrolle 13 darstellen. Wird die Schraube 28
in das Gewindeloch 31 eingesetzt, so würde die unverän
derte Stirnfläche 29 selbst den Anschlag für die Führungs
rolle 13 bilden. Aus Fig. 6 ist somit ersichtlich, daß
drei Anschläge 29, 32 und 33 für die Führungsrolle 13 und
damit für den zweiten Kupplungsteil 6 am Gehäuse 7 vorhan
den sind, denn der Stellring 27 ist ja am Gehäuse 7 fest
gelegt. Diese drei verschiedenen Anschläge 29, 32 und 33
erlauben drei verschiedene axiale Verschiebewege des zwei
ten Kupplungsteils 6 in den Fig. 1 bis 5 nach links. In
Fig. 1 sei angenommen, daß die Führungsrolle 13 an der
ungeschmälerten Stirnseite 29 des Stellrings 27 anliegt.
Im folgenden wird einer der wesentlichsten Bauteile
des Gewindeschneidefutters erläutert, nämlich die
Klauenkupplung 2. Letztere ist in den Fig. 2, 3, 4 und 5
in verschiedenen Stellungen deutlich dargestellt. Der
zweite Kupplungsteil 6 hat zwei einander diametral gegen
überliegende Kupplungsklauen 14. Theoretisch würde auch
lediglich eine Kupplungsklaue 14 ausreichen. Der übrige
Aufbau des zweiten Kupplungsteiles 6 ist bereits erläu
tert worden. Der erste Kupplungsteil 4 hat ebenfalls zwei
einander diametral gegenüberliegende Kupplungsklauen 34,
die, wie bei einer Klauenkupplung üblich, in die entspre
chenden Ausnehmungen 35 des zweiten Kupplungsteiles 6
passen, wenn die Klauenkupplung geschlossen und in beiden
Drehrichtungen wirksam ist. Es sind also auch wieder zwei
Ausnehmungen 35 beim zweiten Kupplungsteil vorhanden, die
durch die beiden Klauen 14 voneinander getrennt sind. Der
erste Kupplungsteil 4 ist ebenfalls mit zwei einander
diametral gegenüberliegenden Ausnehmungen 36 versehen, in
die die Kupplungsklauen 14 des zweiten Kupplungsteiles 6
zur drehfesten Verbindung passen. In Fig. 2 ist die ge
schlossene Lage der Klauenkupplung 2 gezeigt, die also in
beiden Drehrichtungen wirksam ist, wobei also beide Kupp
lungsteile 4 und 6 ganz zusammengefügt sind. Im Gegensatz
zum zweiten Kupplungsteil 6, bei dem die in den Fig. 2 bis
5 linke Stirnfläche der Kupplungsklauen 14 plan sind,
sind die in den Fig. 2 bis 5 rechts liegenden Stirnflächen
der Kupplungsklauen 34 vom ersten Kupplungsteil 4 nicht
plan, sondern verlaufen wendelförmig, das bedeutet, sie
bilden Auflaufschrägen 37 für die planen Stirnflächen 38
der Kupplungsklauen 14 am zweiten Kupplungsteil 6. Da, wie
schon erwähnt, theoretisch der erste Kupplungsteil 4 le
diglich eine Kupplungsklaue 34 aufweisen muß, wäre dann
also lediglich eine Auflaufschräge 37 vorhanden. Beim Bei
spiel sind aber zwei einander diametral gegenüberliegende
Auflaufschrägen 37 vorhanden. Es soll an dieser Stelle
erwähnt werden, daß bei einer anderen Ausführungsform
des Gewindeschneidfutters die z. B. in Fig. 3 gezeigte Stirn
fläche 38 der Kupplungsklauen 14 ebenfalls als Auflauf
schräge ausgebildet sein kann, so daß dann also die
Kupplungsklauen beider Kupplungsteile mit Auflaufschrägen
versehen sind. Bei einer weiteren Ausführungsform könnte
auch die Auflaufschräge lediglich an den Kupplungsklauen
14 des zweiten Kupplungsteils 6 vorhanden sein, so daß
dann also die Kupplungsklauen 34 des ersten Kupplungs
teils 4 keine Auflaufschräge haben.
In Fig. 4 ist die tiefste Stelle 39 und die höch
ste Stelle 40 von jeder Auflaufschräge 37 gezeigt. Der
axiale Abstand zwischen den beiden Enden von jeder Auf
laufschräge 37, d. h. von der tiefsten Stelle 39 zur höch
sten Stelle 40 beträgt beim Beispiel 2 mm. In Fig. 2 ist
die Kupplung 2 ganz geschlossen, d. h. die beiden Kupp
lungsteile 4, 6 liegen ganz ineinandergeschoben, so daß
die Kupplung in beiden Drehrichtungen wirksam ist. In
Fig. 3 ist die Kupplung teilweise geöffnet, d. h. in der
in Fig. 3 gezeigten Drehrichtung ist die Kupplung geöff
net, und in der in Fig. 5 gezeigten Drehrichtung ist die
Kupplung geschlossen. Der axiale Abstand zwischen den bei
den Kupplungsteilen 4, 6 in der Stellung nach Fig. 3 be
trägt 1,5 mm, gegenüber der Lage der beiden Kupplungstei
le 4, 6 gemäß Fig. 2. Das heißt also, daß nach einem
Bewegen des ersten Kupplungsteils 4 in Fig. 2 nach links
um 1,5 mm die in Fig. 3 gezeigte Lage vorhanden ist und
die Kupplung in der in Fig. 3 gezeigten Drehrichtung öff
net.
Im folgenden wird nunmehr die Arbeitsweise mit dem
Gewindeschneidfutter erläutert. Es sei zuerst einmal ange
nommen, das Gehäuse 7 sei im Revolverkopf fest einge
spannt und der Revolverkopf führt keine axiale Bewegung
durch. Es sei weiterhin angenommen, der Stellring 27 in
Fig. 6 sei auf dem Gehäuse 7 so eingestellt, daß die
Schraube 28 in der Gewindebohrung 31 sitzt, so daß also
die Stirnfläche 29 als Anschlag für die Führungsrolle 13
dient. Mit dieser Einstellung des Stellrings 27 kann das
kürzeste Gewinde geschnitten werden, das beim Beispiel
eine Länge von 1,5 mm hat. Das entspricht in Fig. 2 dem
axialen Abstand zwischen der Stirnfläche 38 der Klauen 14
und der Spitze 39 der Klauen 34. In der Stellung des Ge
windeschneidfutters in Fig. 2 beginnt also das Gewinde
schneiden, wobei der nicht dargestellte Revolverkopf mit
dem darin fest eingespannten Gehäuse 7 so weit nach links
bewegt worden ist, daß mit dem Gewindebohrer 1 am Werk
stück 3 angeschnitten werden kann, daß also der Gewinde
bohrer 1 im Werkstück 3 greift. Die das Werkstück 3 tra
gende, nicht dargestellte Arbeitsspindel der Drehmaschine
dreht sich hierbei in Richtung des Pfeiles 41 und der un
drehbar gehaltene Gewindebohrer 1 schraubt sich in das
Werkstück 3 ein. Da, wie bereits gesagt, beim Beginn des
Gewindeschneidens die Führungsrolle 13 bereits am Anschlag
des Stellrings 27, nämlich an seiner Stirnfläche 29 an
liegt, kann sich der zweite Kupplungsteil 6 in den Fig. 1
bis 5 nicht mehr nach links verschieben, d. h. bei Beginn
des Gewindeschneidens beginnt sich der erste Kupplungs
teil 4 mit dem Gewindebohrer 1 in den Fig. 1 bis 5 sofort
nach links zu bewegen, und somit weg vom feststehenden
Kupplungsteil 6. Beide Kupplungsteile 4, 6 werden also aus
einanderbewegt. Nach den vorerwähnten 1,5 mm geschnitte
ner Gewindelänge und damit Verschiebeweg der Bauteile 1, 5,
4, 34 und 37 nach links ist die in Fig. 3 gezeigte Stel
lung eingetreten. Die Stirnflächen der Klauen 14 liegen
auf gleicher axialer Höhe wie die tiefste Stelle 39 der
Auflaufschräge 37, so daß die aus den beiden Kupplungs
teilen 4, 6 bestehende Kupplung 2 schlagartig öffnet. Das
bedeutet, daß sich der erste Kupplungsteil 4 zusammen mit
dem Gewindebohrer 1 und dem Werkstück 3 in Richtung des
Pfeiles 41 drehen. Es findet somit keine Relativbewegung
zwischen dem Werkzeug 1 und dem Werkstück 3 statt, d. h.
es wird kein Gewinde mehr geschnitten. Bei dieser Drehung
der Bauteile 1, 4, 5, 34 und 37 in Richtung des Pfeiles 41
nach Fig. 3 gleiten die beiden Klauen 14 auf den beiden
Auflaufschrägen 37, wobei der zweite Kupplungsteil 6 ge
gen die Kraft der Federn 26 in Fig. 3 nach rechts in die
Stellung gedrückt wird, die aus Fig. 4 ersichtlich ist.
Der zweite Kupplungsteil 6 wird hierbei über die Führungs
rolle 13 in den Führungsschlitzen 16 geführt. Wie bereits
erwähnt, haben die beiden Enden 39, 40 jeder Auflaufschrä
ge 37 eine axiale Steigung von 2 mm. Um diese 2 mm ist
also der zweite Kupplungsteil 6 von seiner Stellung nach
Fig. 3 in die Stellung nach Fig. 4 nach rechts verschoben
worden. In dieser Leerlaufstellung der Kupplung nach Fig. 4
führt beim weiteren Drehen der Arbeitsspindel und der
Bauteile 3, 1, 5, 4, 34 und 37 in Richtung des Pfeiles 41 der
zweite Kupplungsteil 6 mit seinen Klauen 14 und den Füh
rungsrollen 13 eine axiale Hin- und Herbewegung zwischen
den beiden in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigten Stellungen durch.
Der zweite Kupplungsteil 6 kann sich aber nach links nur
bis in die aus Fig. 3 gezeigte Stellung bewegen, da er ja
dann wieder mit seinen Führungsrollen 13 an der Stirnflä
che 29 des Stellrings 27 anliegt, wie anhand der Fig. 6
erläutert worden ist. Das bedeutet, daß die Kupplung nicht
mehr geschlossen werden kann. Wenn nunmehr die Arbeits
spindel der Drehmaschine ihre Drehrichtung ändert, und
zwar in Richtung des Pfeiles 42 nach Fig. 5, so kann sich
der Gewindebohrer 1 mit Spannfutter 5 und erstem Kupp
lungsteil 4 nicht in der Drehrichtung 42 mit dem Werkstück
3 mitdrehen, da die Kupplungsklauen 34 vom ersten Kupp
lungsteil 4 in formschlüssigen Eingriff mit den Kupplungs
klauen 14 des zweiten Kupplungsteiles 6 gemäß Fig. 5 kom
men. Das bedeutet, daß der Gewindebohrer 1 drehfest am
Gehäuse 7 abgestützt wird, so daß sich der Gewindebohrer
1 und die damit verbundenen Bauteile in den Fig. 2 bis 5
nach rechts, d. h. ins Innere des Gehäuses 7 verschieben
und somit außer Eingriff mit dem Werkstück 3 kommen.
Durch die Feder 8 wird der Gewindebohrer 1 vom Werkstück
3 distanziert. Die in Fig. 1 hintere Stirnwand vom Absatz
12 liegt dann an der Stirnwand 18 an. Das ist die Ruhe-,
Ausgangs- und Andrückstellung (bei Schneidbeginn).
Beim Schneiden des kürzesten Gewindes von 1,5 mm
Länge erfolgt also sofort beim Beginn des Gewindeschnei
dens ein allmählicher Auszug der Kupplung 2, also eine
Nachlinksbewegung des ersten Kupplungsteils 4 weg vom
zweiten Kupplungsteil 6.
Ist der Stellring 27 in Fig. 6 so verstellt wor
den, daß die Schraube 28 im Gewindeloch 30 sitzt, dient
die Fläche 32 als Anschlag für die Führungsrollen 13 und
damit für den axialen Bewegungsweg des zweiten Kupplungs
teiles 6. In diesem Fall liegt beim Beginn des Gewinde
schneidens die Führungsrolle 13 noch nicht an der Fläche
32 an, so daß beim zunehmenden Einschrauben des Gewinde
bohrers 1 in das Werkstück 3 und somit beim in den Fig. 1
bis 5 Nach-links-Bewegen der Bauteile 1, 5, 4, 21, 22, 12, 9, 23
und 25 gegen die Kraft der Feder 8 bezüglich des Gehäuses
7 auch der zweite Kupplungsteil 6 mit seinen Führungsrol
len 13 und seinen Klauen 14 durch die Federn 26 dieser
Axialbewegung nach links nachfolgen kann, so daß also die
Kupplung 2 insgesamt nach links bewegt wird und noch kein
Auseinanderbewegen der beiden Kupplungsteile 4 und 6
stattfindet. Erst wenn dann wieder der zweite Kupplungs
teil 6 über seine Führungsrollen 13 an der Fläche 32 in
Fig. 6 anliegt, erfolgt keine Axialbewegung des zweiten
Kupplungsteiles 6 mehr gegenüber dem Gehäuse 7 in den
Fig. 1 bis 5 nach links. Nunmehr beginnt der allmähliche
Auszug der Kupplung 2, d. h. der erste Kupplungsteil 4
wird wieder zunehmend vom Kupplungsteil 6 wegbewegt. Dient
also die Fläche 32 in Fig. 6 als Anschlag für die Füh
rungsrolle 13 des zweiten Kupplungsteiles 6, so kann eine
Gewindelänge von 3 mm hergestellt werden. Ist der Stell
ring 27 bezüglich des Gehäuses 7 so verstellt, wie es aus
Fig. 6 ersichtlich ist, kann der zweite Kupplungsteil 6
am weitesten in den Fig. 1 bis 5 nach links gegenüber dem
Gehäuse 7 verschoben werden, so daß also erst nach einem
größeren axialen Verschiebeweg des zweiten Kupplungstei
les 6 der Auszug der Kupplung erfolgt. Mit einer solchen
Stellung des Stellrings 27 kann dann ein Gewinde mit einer
Länge von 5 mm geschnitten werden. Mit den in Fig. 6 ge
zeigten drei Anschlagflächen 29, 32 und 33 für die Füh
rungsrolle 13 und damit für den zweiten Kupplungsteil 6
können drei verschieden lange Gewinde geschnitten werden,
vorausgesetzt das Gehäuse 7 bleibt gegenüber dem Werkstück
3 in unveränderter Stellung, wird also beim Gewindeschnei
den nicht zum Werkstück 3 hin bewegt. Wie bereits erwähnt,
sind die drei verschiedenen Gewindelängen 1,5 mm, 3 mm
und 5 mm. Bei der kürzesten Gewindelänge dient die Stirn
fläche 29 als Anschlag für die Rolle 13. Beim Gewinde von
3 mm Länge dient die Fläche 32 als Anschlag, und bei der
Gewindelänge von 5 mm dient die Fläche 33 als Anschlag
für die Rolle 13. Hieraus ergibt sich, daß die Fläche 32
um 1,5 mm gegenüber der Stirnfläche 29 axial versetzt ist.
Die Fläche 33 ist um 3,5 mm gegenüber der Stirnfläche 29
axial versetzt.
Wie bereits eingangs erwähnt, dient das erläuterte
Gewindeschneidfutter in erster Linie für Automaten, bei de
nen der das Gehäuse 7 tragende Revolverkopf Zustellbewe
gungen durchführt. Bei numerisch gesteuerten Maschinen
kann die Bewegung des Revolverkopfes und damit die Bewe
gung des Gehäuses 7 programmiert werden. So kann dem Ge
häuse 7 beim Gewindeschneiden eine vorbestimmte axiale
Vorschubbewegung auf das Werkstück 3 zu verliehen werden.
Wenn z. B. ein Gewinde von 10 mm Länge geschnitten werden
soll, kann der Stellring 27 grundsätzlich in jede der drei
in Fig. 6 gezeigten Stellungen bezüglich des Gehäuses 7
festgelegt werden. Befindet sich der Stellring 27 in der
in Fig. 6 gezeigten Stellung, bei der also eine Gewinde
länge von 5 mm geschnitten werden kann, ohne jegliche Zu
stellbewegung des Gehäuses 7, so muß dann also beim Ge
windeschneiden der Revolverkopf und damit das darin be
festigte Gehäuse 7 um 5 mm zum Werkstück 3 hin bewegt wer
den, und zwar mit einem geringeren Vorschub wie die Stei
gung des herzustellenden Gewindes. Man kann hierbei z. B.
eine axiale Vorschubbewegung für das Gehäuse 7 wählen,
die 90% der Steigung des herzustellenden Gewindes ent
spricht. Die Differenz zwischen axialer Vorschubbewegung
des Gehäuses 7 und der Gewindesteigung wird durch eine
allmähliche Öffnungsbewegung der Kupplung 2, also Aus
einanderbewegen der beiden Kupplungsteile 4, 6, aufgenommen.
Claims (1)
- Gewindeschneidfutter zum Ansetzen an einer Werkzeugmaschinenspindel, mit einer in beiden Drehrich tungen wirksamen Klauenkupplung (2) als Antriebsverbin dung zwischen Werkzeug (1) und Futtergehäuse (7), wobei ein erster Kupplungsteil (4) einstückig mit dem Werkzeug- Spannfutter (5) verbunden ist, und ein zweiter Kupplungs teil (6) sich drehfest aber axial bewegbar mittels Rollen (13) am Gehäuse (7) abstützt, wobei ein am Gehäuse (7) axial festgelegter Stellring (27) als axialer Anschlag für den zweiten Kupplungsteil zur Bestimmung dessen freien Verschiebeweges vorgesehen ist, dadurch gekenn zeichnet, daß bei der aus zwei Kupplungsteilen (4, 6) bestehenden Klauenkupplung der zweite Teil (6) auf einem Ansatz (12) des ersten (4) axial frei verschiebbar gela gert ist, und daß zumindest einer (4) der beiden Kupp lungsteile (4, 6) zumindest eine in Umfangsrichtung ver laufende Auflaufschräge (37) für den anderen Kupplungs teil (6) hat, und daß der Stellring (27) auch als Radi allager für den ersten Verbindungsstrangteil (5, 4, 21, 22, 12, 9, 24, 23, 25) dient.
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