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Tube mit der Funktion eines Spenders.
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Die Erfindung betrifft eine Tube mit der Funktion eines Spenders.
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Tuben sind allgemein bekannte Verpackungsmittel, die für Kosmetika,
Pharmazeutika sowie in zunehmendem Maße auch für Feinkostartikel und Lebensmittel
verwendet werden.
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Tuben lassen sich aus Metall oder Kunststoff herstellen.
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Metalltuben werden heute vorwiegend aus dünnen Aluminiumbändern gefertigt,
die verschiedenen Veredelungsprozessen wie Bürsten, Prägen, Lackieren, Bedrucken,
Kaschieren und Beschichten unterworfen werden können. Bei aggressiven Füllgütern
muß insbesondere ein Innenschutzlack aufgebracht werden. Kunststofftuben können
entweder in einem Stück im Blasverfahren hergestellt werden oder aus einem Schlauchabschnitt
und einer Tubenschulter zusammengesetzt sein.
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Tuben sind wenigstens teilweise in der Größe genormt, was eine kostengünstige
Massenfertigung erlaubt; weiterhin stehen auf Grund langjähriger Entwicklungsarbeiten
praktisch für jedes denkbare Füllgut geeignete Tubenwandmaterialien oder -beschichtungen
zur Verfügung. Im Vergleich zu anderen Behältnissen zeichnen sich Tuben überdies
durch einen geringen
Materialbedarf bei der Herstellung und ein
niedriges Gewicht aus.
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Nachteilig bei der Verpackung in Tuben ist andererseits, daß eine
genaue Dosierung des Füliguts bei der Entnahme kaum möglich ist. Weiterhin ist eine
vollständige Entleerung der Tube bei einem manuellen Zusammendrücken praktisch ausgeschlossen;
selbst wenn man sich die Mühe macht, den Tubenmantel aufzurollen, bleibt unvermeidlich
ein Rest in der. Tube' da sich die Tubenschulter nicht vollständig deformieren läßt.
Das Entleeren einer Tube kann eine kraftaufwendige, unbequeme Tätigkeit sein, zumal
wenn steifere Materialien für den Tubenmantel Verwendung finden. Es wurden daher
bereits verschiedenste mechanische Hilfsmittel zum Ausquetschen von Tuben entwickelt,
die aber in ihrem konstruktiven Aufbau kompliziert und in der Handhabung nicht immer
angenehm sind. Zunehmende Aufmerksamkeit gewinnt schließlich die Tatsache, daß Tuben
Wegwerfartikel sind, die kein Recycling gestatten; eine einmal geleerte Tube kann
insbesondere nicht wieder gefüllt werden. Das übliche Wegwerfen leerer Tuben bedeutet
aber eine Verschwendung wertvoller Rohstoffe, und überdies wird die Umwelt mit nur
langsam korrodierendem Abfall belastet.
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Außer Tuben finden für die Verpackung pastöser Massen auch Spender
in verschiedenen Bauformen Verwendung. Spender sind in der Regel druckmittelbetätigt;
sie können insbesondere ein Treibgas verwenden oder nach dem Siphon-Prinzip
arbeiten.
Derartige Spender sind für die Entnahme von Füllgut bequemer zu betätigen als Tuben.
Abgesehen davon, daß auch Treibgase eine gefährliche Umweltbelastung darstellen,
sind aber die bekannten Spender konstruktiv zu aufwendig, zu teuer und zu störanfällig,
um die bewährte, robuste Form der Tubenverpackung auf breiter Basis zu ersetzen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteilen abzuhelfen und eine
Verpackungseinheit anzugeben, die sich einfach und kostengünstig herstellen läßt,
mit einer Vielzahl von Füllgütern verträglich ist und eine präzise, kontinuierliche
oder portionsweise Dosierung beim Ausgeben des Füliguts gestattet. Die Verpackungseinheit
soll sich bequem handhaben und vollständig entleeren lassen, und nach dem Verbrauch
ihres Inhalts soll ein Wiederbefüllen, d. h. ein Recycling, möglich sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe knüpft die Erfindung an die Herstellungstechnik
konventioneller Tuben an. Gemäß Anspruch 1 wird eine Tube mit der Funktion eines
Spenders geschaffen, deren Tubengehäuse an einem Ende eine Ausgabeöffnung und an
einem dieser Ausgabeöffnung gegenüberliegenden Bodenelement ein Betätigungsglied
aufweist, vermittels dessen sich ein im Innern des Tubengehäuses angeordneter Kolben
in Tuben-Längsrichtung bewegen läßt. Mittels dieses Kolbens wird die Tube nach Art
eines Spenders entleert. Anders gesagt, ist das Gehäuse des so geschaffenen Spenders
nichts anderes als ein Tubenmantel üblicher Art.
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Die erfindungsgemäße Verpackungseinheit kann daher auf konventionellen
Tubenfertigungsmaschinen hergestellt werden, wobei allenfalls eine geringfügige
Umrüstung erforderlich ist. Die Herstellungskosten sind daher sehr gering. Hinsichtlich
der Verträglichkeit des Wandmaterials mit den verschiedensten Füllgütern kann auf
das hochentwickelte Erfahrungswissen bei der Tubenfertigung zurückgegriffen werden,
was ein hohes Maß an Flexibilität in den Anwendungen gewährleistet. Uberdies ergibt
sich durch die Erfindung im Vergleich zu der Fertigung konventioneller Tuben eine
Reihe von Vereinfachungen. Auf Grund der Entleerung vermittels eines Kolbens braucht
der Tubenmantel nicht mehr manuell deformiert zu werden; die Tube kann daher insgesamt
steifer sein, und bei einer Fertigung aus Aluminium können dickere, weniger weiche
Bleche Verwendung finden. In der Materialvorbereitung kann so auch das nach dem
Stand der Technik erforderliche Weichglühen entfallen. Steifere Tuben werden auch
für die Weiterverarbeitung in der Abfüllindustrie bevorzugt, da sie auf den Tubenfüll-
und -schließmaschinen stehen und sich bedeutend leichter verarbeiten lassen als
die schlaffen Weichtuben. Dagegen waren steife Tuben nach dem Stand der Technik
in Verbraucherkreisen wenig geschätzt, da sie zum Ausquetschen mehr Kraft erfordern,
beim Loslassen zurückfedern und dabei Luft einziehen, die im Tuben-Innern unerwünscht
ist. Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemäße Entleerung der Tube mittels
eines Kolbens völlig ausgeräumt.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung
zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt
durch eine Tube mit Spenderfunktion, deren Kolben mit einem Drehknopf bewegt wird;
Fig. 2 einen entsprechenden Längsschnitt durch eine abgewandelte Tube, deren Kolben
mittels eines Druckknopfes bewegt wird.
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Übereinstimmende Teile sind in den Zeichnungen weitgehend mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Bezugnehmend zunächst auf Fig. 1, ist eine Tube mit einem
Tubengehäuse 101 üblicher Art dargestellt. Das Tubengehäuse 101 ist insbesondere
aus Metall, z. B. Aluminium, oder Kunststoff gefertigt, wobei diese Materialien
verschiedenen, bekannten Veredelungsprozessen unterworfen sein können. Das Tubengehäuse
101 hat in den dargestellten Ausführungsbeispielen die konventionelle Form eines
Kreiszylinders mit der Längsmittelachse 102; es sei aber angemerkt, daß diese Gestalt
für die erfindungsgemäße Kolbenentleerung im Prinzip nicht zwingend ist. An dem
einen axialen Ende verjüngt sich das Tubengehäuse 101 konisch unter Ausbildung einer
Tubenschulter 103. An die Tubenschulter 103 setzt konzentrisch zu der Längsmittelachse
102 ein Tubenhals 104 an, an dessen Ende sich die Ausgabeöffnung 105 befindet. Auf
den Tubenhals 104 läßt sich ein nicht dargestellter Gewindenippel oder sonstiger
Verschlußkörper aufsetzen; man erkennt zu diesem
Zweck eine ringförmige
Auskragung 106, die auf dem Außenmantel des Tubenhalses 104 ausgeformt ist. Ein
mit dieser Auskragung 106 formschlüssig verbundener Gewindenippel (nicht dargestellt)
erlaubt es, ein Tubenhütchen (ebenfalls nicht dargestellt) aufzuschrauben und so
die Ausgabeöffnung 105 zu verschließen.
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Das der Ausgabeöffnung 105 gegenüberliegende Ende des Tubengehäuses
101 ist bei Leertuben offen, um ein Befüllen der Tube von dieser Seite her zu ermöglichen.
Nach dem Abschluß des Füllvorgangs wird die Tube an der Einfüllseite mit einem Bodenelement
107 verschlossen. Dieses Bodenelement 107 weist ein Betätigungsglied auf, vermittels
dessen sich ein im Innern des Tubengehäuses 101 angeordneter Kolben 108 in Tuben--Längsrichtung
bewegen läßt. Der Kolben 108 liegt dabei dichtend an dem Innenmantel 109 des Tubengehäuses
101 an, so daß das in Vortriebsrichtung vor dem Kolben 108 befindliche Füllgut in
Richtung hin auf die Ausgabeöffnung 105 befördert wird. Das Bodenelement 107 ersetzt
also den üblicherweise zum Verschließen eines Tubengehäuses 101 oder einer Tubenhülle
verwendeten Falz, und der von dem Bodenelement 107 her manuell betätigte Kolben
108 verleiht der Tube die Funktion eines Spenders. Der Kolben 1Q8 ist an seiner
der Ausgabeöffnung 105 zugewandten Vorderseite konisch geformt und dabei entsprechend
der Tuben schulter 103 konturiert. Im einzelnen wird die Vorderseite -110 des Kolbens
108 von einer Arbeitsplatte 111 gebildet, die axialsymmetrisch bezüglich der Längsmittelachse
102
ist und von ihrem zentralen Bereich entgegen der Vortriebs
richtung des Kolbens 108 konisch zum Innenmantel 109 des Tubengehäuses 101 abfällt.
Der Öffnungswinkel des Konus ist dabei in etwa gleich dem der Tubenschulter 103.
Der Kolben 108 läßt sich mit der Arbeitsplatte 111 in eine flächige Anlagestellung
mit der Tubenschulter 103 versetzen.
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Diese Anlagestellung wird erreicht, wenn das gesamte Füllgut aus der
Tube entnommen ist; man erkennt, daß durch die formangepaßte Gestaltung des Kolbens
108 eine Entleerung der Tube praktisch ohne Rest möglich ist.
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Der Kolben 108 ist an einer Stange 113, 114 geführt, die von dem Bodenelement
107 her in das Innere des Tubengehäuses 101 ragt. In der Ausführungsform gemäß Fig.
1 ist eine Gewindestange 113 vorgesehen, auf die der Kolben 108 aufgeschraubt ist;
gemäß Fig. 2 ist dagegen der Kolben 108 auf eine Stange 114 aufgezogen, deren Oberfläche
in einem Zackenprofil gekerbt ist. Die Stangen 113, 114 sind mit dem Betätigungsglied
verbunden, vermittels dessen die Bewegung des Kolbens 108 an der Stange 113, 114
entlang ausgeführt wird.
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Die Stange 113, 114 ist jeweils zentrisch im Bereich der Längsmittelachse
102 der Tube angeordnet. Sie erstreckt sich über annähernd die volle Länge des Tubengehäuses
101-, in das sie von dem Bodenelement 107 her frei hineinragt.
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Ihr dem Bodenelement 107 abgewandtes, freies Ende kommt dabei auf
der Höhe der Tubenschulter 103 zu liegen. Zwischen der Stange 113, 114 und der Tubenschulter
103 besteht aber ein Abstand, so daß das Füllgut durch einen Ringspalt 115
an
dem freien Ende der Stange 113, 114 vorbei i-n den Tubenhals 104 gedrückt werden
kann. Die Stange 113, 114 weist andererseits eine Länge auf, die es dem Kolben 108
ermöglicht, seine Anlagestellung an der Tubenschulter 103 einzunehmen, und so die
Tube vollständig auszupressen.
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In beiden dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Kolben 108 ein
leichtgewichtiges, besonders materialsparend hergestelltes Formstück, mit dem bei
geringer axialer Erstreckung eine ausgezeichnete Dichtwirkung auf dem Innenmantel
109 des Tubengehäuses 101 erzielt wird. Der Kolben 108 besteht jeweils aus einem
axial durchbohrten, ringförmigen Kern 116, der sich auf die Stange 113, 114 aufziehen
läßt.
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Der Kern 116 dient zur Halterung und Führung des Kolbens 108 an der
Stange 113, 114 entlang; er nimmt die auf den Kolben übertragenen Druckkräfte auf
und weist dazu in Axialrichtung die erforderliche Führungslänge auf. Stirnseitig
in Vortriebsrichtung des Kolbens 108 ist die Arbeitsplatte 111 angeformt, die in
ihrer Materialstärke wesentlich dünner sein kann als der Kern 116. Die Arbeitsplatte
111 erstreckt sich mit einer der Tubenschulter 103 angepaßten Kontur über die lichte
Weite des Tubengehäuses 101, an dessen Innenmantel 109 sie dichtend anliegt. Zur
Abdichtung ist an der radialen Außenseite der Arbeitsplatte 111 e.ine umlaufende
Ringlippe 117, 118 vorgesehen,- die sich bündig gegen den Innenmantel 109 des Tubengehäuses
101 abstützt.
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Durch die axiale Erstreckung -der Ringlippe 117, 118 wird dabei eine
große Dichtfläche geschaffen.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 setzt die Ringlippe 117 mit
einem axialen Ende an der Arbeitsplatte 111 an.
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Sie erstreckt sich ausschließlich entgegen der Vortriebsrichtung des
Kolbens 108 und schließt auf etwa gleicher axialer Höhe mit dem Kern 116 ab. Zwischen
der Ringlippe 117 und dem Kern 116 weist der Kolben. 108 eine ringförmige Ausnehmung
119 auf, die der Material- und Gewichtsersparnis dient. Ein derartiger Kolben 108
ist bei ausgezeichneter Abdichtung besonders einfach und kostengünstiherzustellen.
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Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Kolbenform, bei der die Ringlippe 118
nach Art eines Gleitschuhs konturiert ist und die Arbeitsplatte 111 in einem axialen
Mittelbereich an der Ringlippe 118 ansetzt. Die Ringlippe 118 weist somit einen
Abschnitt 120 auf, der in Vortriebsrichtung des Kolbens 108 vorsteht. Dieser Abschnitt
120 ist in Gestalt eines Schabers konturiert; er liegt mit'einer spitz -zulaufenden
Vorderkante an dem Innenmantel 109 des Tubengehäuses 101 an, und an diese Vorderkante
schließt sich eine schräge Leitfläche an. In AXialrichtung ist dem schaberförmigen
Abschnitt 120 eine Kehle 121 der Arbeitsplate 111 nachgeordnet, die bei einer Vortriebsbewegung
des Kolbens eine Umlenkung des von dem schaberförmigen Abschnitt 120 abgelösten
Füllguts bewirkt. Weiterhin ist auf Grund der Kehle 121 die Ringlippe 118 gegenüber
der konischen Oberfläche der Arbeitsplatte 111 um eine Stufe 122 zurückversetzt.
Die Arbeitsplatte 111 kann hierdurch trotz der vorstehenden Ringlippe 118 ihre flächige
Anlagestellung an der Tubenschulter 103 erreichen. Abgesehen von dem schaberförmigen
Abschnitt
120, erstreckt sich die Ringlippe wie in dem ersten Ausführungsbeispiel entgegen
der Vortriebsrichtung des Kolbens 108. Die beschriebene Kontur der Ringlippe 118
zeichnet sich durch einen geringen Gleitwiderstand an dem Tubengehäuse 101 und eine
hervorragende Dichtwirkung aus. Daß eine sehr geringe, in der Ke-hle 121 verbleibende
Menge Füllgut nicht in den Tubenhals 104 gefördert wird, fällt demgegenüber nicht
ins Gewicht.
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Beiden Ausführungsbeispielen gemeinsam ist ein Bodenelement 107, das
vermittels eines hülsenförmigen Überwurfstücks 123an das Tubengehäuse 101 montiert
wird. Das Überwurfstück 123 wird auf den Außenmantel 124 des Tubengehäuses 101 aufgesetzt,
und zwar an dem einfüllseitigen, der Ausgabeöffnung 105 abgewandten axialen Ende.
Die Aufschiebtiefe des Uberwurfstücks 123 auf das Tubengehäuse 101 ist dabei zweckmäßigerweise
anschlagbegrenzt; man erkennt in Fig.
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1 eine zu diesem Zweck auf der Innenseite des Überwurfstücks 123 ausgeformte
Ringstufe 125, deren axiale Erstreckung etwa der Dicke des Tubenmaterials entspricht.
Nach dem Befüllen der Tube wird zwischen dem Tubengehäuse 101 und dem Uberwurfstück
123 eine dauerhafte Verbindung hergestellt, was z. B. durch Pressen, Bördeln, Falzen
und - insbesondere bei Kunststofftuben - Schweißen geschehen kann. Wichtig ist,
daß der entsprechende Arbeitsgang mit allenfalls geringfügiger Umrüstung in konventionellen
Tubenfüll- und -schließmaschinen durchgeführt werden kann, die somit erfindungsgemäß
nunmehr auch zur Herstellung von Spendern einzusetzen
sind. An
dem Überwurfstück 123 ist jeweils das Betätigungsglied gehaltert, vermittels dessen
der Kolben 108 bewegt und das Füllgut aus der Tube gepreßt wird; Fig. 1 und Fig.
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2 zeigen insofern exemplarisch zwei verschiedene Mechanismen.
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Gemäß Fig. 1 ist das Betätigungsglied ein Drehknopf 126, vermittels
dessen die Gewindestange 113 gedreht wird.
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Der Kolben 108 ist mittels einer Gewindebohrung auf die Gewindestange
113 aufgeschraubt und verdrehsicher in dem Tubengehäuse 101 geführt. Eine Drehung
der Gewindestange 113 wird so in eine Axialbewegung des Kolbens 108 umgesetzt, durch
die das Füllgut aus der Tube gequetscht wird. Die verdrehsichere Führung des Kolbens
108 kann beispielsweise durch eine in Längsrichtung des Tubengehäuses 101 verlaufende
Einprägung 127 vermittelt werden, die auf sehr einfache Weise hergestellt werden
kann. Die Einprägung 127 greift in eine komplementäre, axiale Kerbe des Kolbens
108 ein, die auf der Außenfläche der Ringlippe 117 vorgesehen ist (nicht dargestellt).
Der Drehknopf 126 kann starr mit der Gewindestange 113 verbunden, und insbesondere
einstückig mit dieser Gewindestange 113 hergestellt sein, was die einfachste und
billigste Lösung darstellt. Es ist aber auch denkbar, den Drehknopf 126 über eine
Freilaufkupplung mit der Gewindestange 113 zu koppeln. Die Freilaufkupplung ist
dabei so ausgelegt, daß eine Kraftübertragung nur in der einen Vortrieb des Kolbens
108 bewirkenden Drehrichtung vermittelt wird, und der Drehknopf 126 bei einer Bewegung
in umgekehrter Richtung frei läuft. Hierdurch wird verhindert,
daß
der Kolben 108 durch eine versehentliche Betätigung des Drehknopfes 126 in Gegenrichtung
aus der Tube herausgeschraubt wird, wobei unerwünschterweise Luft in das Innere
der Tube treten könnte. Eine besonders unaufwendige, für die vorliegenden Zwecke
geeignete Frei auf kupplung kann beispielsweise mittels einer Schlingfeder geschaffen
werden.
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Der Drehknopf 126 ist an einem radial nach innen gerichteten Kragen
128 des Uberwurfstücks 123 gehaltert, der in eine Umfangsnut auf der Außenseite
des Drehknopfes 126 eingreift.
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Der Drehknopf 126 bildet so für einen äußeren Betrachter den Boden
des Tubengehäuses 101; er deckt die Tube einfüllseitig ab. Der Außendurchmesser
des Drehknopfes 126 entspricht annähernd dem des Tubengehäuses 101, was eine bequeme
Bedienung und platzsparende Lagerhaltung ermöglicht. Die Lagerung des Drehknopfes
126 an dem Überwurfstück 123 ist nicht abdichtend; der Zutritt der Außenluft an
das Füllgut wird vielmehr erst durch den Kolben 108 gesperrt. Beim Vortrieb des
Kolbens 108 kommuniziert also der sich auf seiner Rückseite bildende Hohlraum mit
dem Außenraum, so daß ein Druckausgleich stattfindet. Der beschriebene Drehvortrieb
des Kolbens 108 erlaubt auf Grund der durch die Gewindesteigung bewirkten Untersetzung
eine stufenlose Feindosierung des Füliguts, die mit konventionellen Tuben nicht
zu erreichen ist.
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Bezugnehmend nunmehr auf Fig. 2, ist eine alternative Form
der
Kolbenbetätigung gezeigt, bei der als Betätigungsglied ein Druckknopf 129 zum Einsatz
kommt. Der Druckknopf 129 ist starr mit einer Stange 114 verbunden, deren Oberfläche
so strukturiert ist, daß der Kolben 108 mit einer Rutschkupplung darauf Halt findet.
Im einzelnen ist die Stange 114 über den vollen Arbeitshub des Kolbens 108 gekerbt
oder gezackt, und der Kolben 108 trägt eine Mitnehmerfeder 130, die sich in den
Kerben oder Ausnehmungen der Stange 114 verrasten läßt. Gemäß Fig. 2 findet eine
Rundstange Verwendung, die über ihren vollen Umfang gezackt ist; entsprechend ist
auch die Mitnehmerfeder 130 eine scheibenförmige, von der Stange 114 durchsetzte
Blattfeder. Diese Anordnung ist aber nicht zwingend; vielmehr kann beispielsweise
auch eine quadratische oder rechteckige, einseitig gezackte Zahnstange Verwendung
finden, auf der eine ebene Mitnehmerfeder arbeitet (nicht dargestellt). Die gezeigte,
radialsymmetrische Anordnung hat den Vorteil einer hohen Betriebssicherheit und
einfacher Montage. Die umlaufende Zahnung der Stange 114 zeigt einen Flankenwinkel
von weniger als 900, wobei jeweils eine Flanke in einer Radialebene liegt und die
andere Flanke in Vortriebsrichtung des Kolbens 108 schräg geneigt ist. Die in der
Radialebene liegende Flanke bildet bei einer Betätigung des Druckknopfes 129 ein
Widerlager für die Mitnehmerfederl30, und die andere Flanke bildet eine Gleitfläche,
über die die Mitnehmerfeder 130 während eines Rückhubs des Druckknopfes 129 läuft,
um in einer der sich in Vortriebsrichtung anschließenden Kerben der Stange 114 einzufallen.
Die Mitnehmerfeder 130
setzt an dem Kern 116 des Kolben 108 an,
und zwar an seiner dem Tubenfüllgut und der Ausgabeöffnung 105 abgewandten Rückseite.
Die Mitnehmerfeder 130 kann insbesondere einstückig an den Kern 116 angeformt sein.
Sie ist zentral gelocht, und vorzugsweise ausgehend von dem Mittelloch über einen
Teil ihrer radialen Erstreckung durch Schlitze in einzelne Sektoren geteilt, die
lamellen-förmig abgebogen unter Spannung an der Stange 114 anliegen.
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Der die Führung auf deroberflächenstrukturierten Stange 114 vermittelnde
Kern 116 des Kolbens ist gemäß Fig. 2 auf seinem Innenmantel mit einer umlaufenden
Aussparung 131 versehen, so daß nur Kolbenabschnitte beidseits dieser Aussparung
131 an der Stange 114 anliegen. Hierdurch wird eine reibungsarme Führung des Kolbens
108 gewährleistet.
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Die axiale Erstreckung der Aussparung 131 ist an die Verzahnung der
Stange 114 so angepaßt, daß in den Raststellungen der Mitnehmerfeder 130 eine stabile
Zweipunktlagerung des Kolbens gewährleistet ist.
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Der Druckknopf 129 ist mit einer Rückstellfeder 132 belastet, die
nach einer Druckbetätigung den Rückhub der Stange 114 vollzieht. Die Rückstellfeder
132 stützt sich einerseits gegen den Druckknopf 129 und andererseits gegen eine
Bodenplatte 133 ab, die von dem Uberwurfstück 123 radial nach innen vorspringt.
Die Bodenplatte 133 begrenzt die Aufschiebtiefe des Überwurfstücks 123 auf das Tubengehäuse
101, und zugleich dient sie als Anschlag bei der
Betätigung des
Druckknopfes 129 in Vortriebsrichtung des Kolbens 108. Auch der mit der Rückstellfeder
132 ausgeführte Rückhub des Druckknopfes 129 ist durch einen Anschlag 134 begrenzt.
Der Anschlag 134 ist auf der dem Druckknopf 129 abgewandten Seite der Bodenplatte
133 angeordnet, und zwar koaxial mit der Stange 114, die durch eine mittige Bohrung
in der Bodenplatte 133 hindurchragt und mit dem Druckknopf 129 in Verbindung steht.
Der Anschlag 134 befindet sich also im Innern des von der Bodenplatte 133 abgeteilten
Tubengehäuses. Er ist vorzugsweise als an den Druckknopf 129 angeformter Spreizkörper
ausgebildet, der mit zurückweichenden Lippen durch die mittige Bohrung der Bodenplatte
133 paßt und den Druckknopf 129 zugleich an dem Uberwurfstück 123 verankert. Die
Rückstellfeder 132 ist ebenso wie der Anschlag 134 vorzugsweise an den Druckknopf
129 angeformt; sie steht lamellenförmig von seiner der Bodenplatte 133 zugewandten
Seite ab. Die Rückstellfeder 132 wird an ihrer radialen Außenseite von einer Buchse
135 unter Spannung gehalten. Die Buchse 135 bildet eine Verlängerung des Uberwurfstücks
123; sie umschließt zugleich die Mitnehmerfeder 130 und den Druckknopf 129, der
mit Bewegungsspiel in der Buchse 135 versenkt liegt. Der Druckknopf 129 verdeckt
somit wiederum das Tubengehäuse 101 nach außen hin, während die Abdichtung des Füilguts
gegen die Außenluft vermittels des Kolbens 108 erfolgt. Für einen Druckausgleich
auf der seiner Vortriebsrichtung abgewandten Rückseite des Kolbens ist mittels eines
oder mehrerer Luftlöcher 136 in der Bodenplatte 133 gesorgt.
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Durch die erfindungsgemäße Verwendung einer druckbetätigten, oberflächenstrukturierten
Stange 114 in Verbindung mit einem Kolben 108, der darauf mittels einer Rutschkupplung
aufsitzt, kann sowohl eine kontinuierlich-e als auch eine stufenweise Dosierung
des Füllguts verwirklicht werden.
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Ein versehentliches Zurückziehen des Kolbens aus der Tube heraus ist
n-icht möglich, so daß ein Eindringen von Luft in das Innere der Tube mit Sicherheit
verhindert wird.
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Beide beschriebenen Betätigungsmechaniken erlauben en bequemes Entleeren
des Tubeninhalts, wobei der Tubenkbrper selbst nicht deformiert wird. Es besteht
daher die- Mög.lichkeit, geleerte Tuben wieder zu befüllen, also ein und dieselbe
Tube mehrmals zu verwenden. Die Einzelteile der Betätigungsmechaniken können auf
einfache und kostengünstige Weise beispielsweise aus Kunststoff hergestellt werden.
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Zusammenfassend, wird durch die Erfindung eine Verpackungseinheit
geschaffen, die in Herstellung und Verwendung einer konventionellen Tube nahekommt,
zugleich aber die Eigenschaften eines Spenders aufweist und die Vorteile beider
Verpackungsformen in sich vereinigt.
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Liste der Bez-ugsç7eichen -101 Tubengehäuse 102 Längsmittelachse
103 Tubenschulter 104 Tubenhals 105 Ausgabeöffnung 106 Auskragung 107 Bodenelement
108 Kolben 109 Innenmantel von 101 110 Vorderseite 111 Arbeitsplatte 113 Gewindestange
114 gekerbte Stange 115 Ringspalt 116 Kern 117,118 Ringlippe 119 Ausnehmung 120
Abschnitt 121 Kehle 122 Stufe 123 Uberwurfstück 124 Außenmantel 125 Ringstufe 126
Drehknopf 127 Einprägung 128 Kragen 129 Druckknopf 130 Mitnehmerfeder 131 Aussparung
132 Rückstellfeder 133 Bodenplatte 134 Anschlag 135 Buchse 136 Luftloch
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