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Sicherungsvorrichtung für einen Münzautomaten
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Die Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung für einen Münzautomaten
bei dem die von einem Münzeinwurfschlitz aufgenommenen Münzen über einen Münzkanal
zum Münzprüfergeleitet werden.
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Beim Münzautomaten besteht in erheblichem Umfange die Gefahr, daß
durch Manipulationen verschiedener Art trotz der vorhandenen Münzprüf er ohne entsprechende
Münzzahlung Waren oder Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Dies betrifft
Automaten der verschiedensten Bauart, insbesondere Warenausgabeautomaten, Spielautomaten,
aber auch Fern-
sprechautomaten, Münzwechselautomaten und dergleichen.
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Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, bei einem Münzautomaten
der eingangs beschriebenen Art eine Sicherungsvorrichtung zu schaffen, welche Manipulationen
im Münzkanal, insbesondere die Verwendung von mit Aufhängefäden versehenen Münzen
und den Einsatz von Klebestoffen und Füllstoffen zum Auffüllen des Münzkanals,unwirksam
macht, so daß der Ausgabe- bzw. Dienstleistungsvorgang des Automaten nicht eingeleitet
werden kann.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt dadurch, daß im Münzkanal
vor dem Münzprüfer ein mit einem Bewegungsantrieb verbundenes, in eine Eingabe-
und in eine Ausgabelage steuerbares Richtungsänderungselement angeordnet ist, welche
eine Aufnahmeausnehmung für mindestens eine Münze aufweist, und mit einem Sensor
zur Bestimmung des Durchmessers der Münze versehen ist, und daß dieser Sensor den
Bewegungsantrieb des Richtungsänderungselementes zur Änderung der Förderrichtung
der Münze durch Umsetzen aus der Eingabelage in die Ausgabelage steuert, wenn die
Durchmessergröße einen vorgegebenen Soll-Wert nicht unterschreitet. Eine solche
Munzschleuse
erweist sich als besonders wirksam, weil die normale
Förderrichtung des Münzkanals durch Richtungsänderung, bzw. Versatz verlassen wird,
wobei die bekannten Manipulationen im Münzkanal unwirksam werden.
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Als Sensor läßt sich ein mechanischer Fühlerstift, bevorzugt jedoch
eine opto-elektrische Schranke verwenden, welche über eine bekannte elektronische
Steuerschaltung den Bewegungsantrieb steuert. Eine andere gegebenenfalls zweckmäßige
Ausbildung kann als Sensor einen induktiven Näherungsschalter vorsehen.
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Der Bewegungsantrieb wird zweckmäßig so aufgebaut, daß zwei an entgegengesetzten
Stirnseiten des Kolbens angreifende Zugmagnete vorgesehen sind. Dadurch wird in
einem einfachen und kostengünstigen Gesamtaufbau ein Impulsbetrieb ermöglicht. Ein
Verklemmen des Kolbens führt zu keiner Überlastung des Zugmagneten durch Dauereinschaltung.
Ein solcher Bewegungsantrieb kann sehr schnell ansprechen, so daß auch dicht nacheinander
folgende Münzen durch das Richtungsänderungselement einzeln aus der Eingabelage
in die Ausgabelage umgesetzt werden können. Die beiden Zugmagnete können in ihrer
Zugkraft gleich bemessen werden. Bei einem Nanipulierungsversuch,
beispielsweise
durch Einführen eines Papierstreifens in den Münzeinwurfschlitz und damit durch
die Eingabeausnehmung in die Aufnahmeausnehmung des Kolbens können durch Festklemmen
des Kolbens in der Versatzbewegung Betriebsstörungen eintreten. Dabei kann es zweckmäßig
sein, den einen Hubmagneten, welcher den Kolben aus der Ausgabelage in die Eingabelage
zurückholt, stärker zu dimensionieren, so daß die Blockierung durch eingeklemmte
Papierstreifen oder Fäden wieder aufgehoben wird.
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Eine andere gegebenenfalls zweckmäßige Ausbildung kann einen Zugmagneten
in Verbindung mit einer Rückholfeder vorsehen, wobei allerdings eine wesentlich
längere Einschaltdauer während des Verweilens des Kolbens in der Abgabelage hingenommen
werden muß.
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Bei der bevorzugt angewendeten Boxeranordnung der beiden Zugmagneten
läßt sich eine zusätzliche Sicherungsschaltung verwirklichen. Dadurch wird beim
Abschalten des Gerätes der Zugmagnet kurzzeitig erregt, welcher den Kolben in die
Ausgabelage der eingeworfenen Münze, d.h. unter Absperrung des Einwurfschlitzes
bringt.
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Unterschreitet die in der Aufnahmeausnehmung des Richtungsänderungselementes
transportierte Münze den vor'gegebenen Durchmesser, so wird das Richtungsänderungselement
nicht aus der Eingabe-in die Aus-
gabelage gesteuert und die Münze
verläßt die Münzschleuse über einen entsprechend angeordneten Auslaß.
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Das Rich tungsänd erungselement kann zweckmäßig ein Querförderelement
sein, wobei die Änderung der Förderrichtung zwischen Eingabelage und Aus aber lage
als Versetzen in eine Ebene parallel zum Münzkanal durchgeführt wird.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung kann es zweckmäßig sein, daß
das Richtungsänderungselement eine vom Munzeinwurfschlite her frei durchstoßbare,
durchgehende Aufnahmeausnehmung aufweist. Dies ermöglicht eine leichte Reinigung
bzw. die Beseitigung klemmender Münzen, wenn an dem Münzautomaten beispielsweise
ein erfolgloser Manipulierversuch unternommen wurde.
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Eine konstruktiv vorteilhafte Ausbildung kann vorsehen, daß als Richtungsänderungselement
ein in einem Gehäuse gelagerter bewegbarer Kolben mit der Aufnahmeausnehmung vorhanden
ist, daß in der Eingabelage eine Eingabeausnehmung des Gehäuses mit der Aufnahmeausnehmung
und in der Ausgabelage eine Abgabeausnehmung des Gehäuses mit der Aufnahmeausnehmung
des Kolbens in Verbindung steht, und daß der Kolben so bemessen ist, daß in der
Eingabelage die Abgabeausnehmung, und
in der Ausgabelage die Eingabeausnehmung
durch die Kolbenfläche abgedeckt ist. Eine solche Ausführungsform ist einfach herstellbar
und besonders betriebssicher, weil zu keinem Zeitpunkt eine direkte Verbindung zwischen
Eingabeausnehmung und Abgabeausnehmung besteht, welche das Hindurchführen von Drahtsonden
oder dergleichen ermöglichen würde.
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Es kann ferner vorteithaft sein, daß die durchgehende Aufnahmeausnehmung
des Rich tungsänderungselementes in der Eingabelage in einen Auslaß mündet, in den
die Münzen abgegeben werden, deren Durchmesser vom Sensor als unzulässig, d.h. als
zu gering bestimmt wird.
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Der als Richtungsänderungselement vorgesehene in einem Gehäuse gelagerte
Kolben kann vorteilhaft querverschiebbar, aber auch gegebenenfalls zweckmäßig drehbewegbar
ausgebildet sein. Zur Verhinderung weiterer unzulässiger Manipulationen kann es
außerdem zweckmäßig sein, daß zwischen dem Gehäuse und dem bewegbaren Kolben ein
Dichtungselement,vorzugsweise eine 0-Ringdichtung angeordnet ist, welche zwischen
der Eingabeausnehmung und der Abgabeausnehmung liegt. Diese 0-Ringdichtung kann
in der Form eines Federspannrings in einer Ausnehmung der Gehäuse-
wand
oder in einer entsprechenden Umfangsausnehmung des Kolbens gelagert sein. Aus Sicherheitsgesichtspunkten
erscheint die stationäre Anbringung der 0-Ringdichtung, d.h. deren Lagerung im Gehäuse
gegebenenfalls vorteilhafter.
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Durch die Merkmale der Erfindung wird eine Sicherungsvorrichtung für
einen Münzautomaten geschaffen, welche durch die diskontinuierliche Änderung der
Förderrichtung im Münzkanal und durch die Umsetzbewegung der Münze zwischen Eingabe-
und Ausgabelage ein hohes Maß an Sicherheit gegenüber unerlaubten Manipulationen
erreicht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung schematisch dargestellt; es zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnittene
Draufsicht einer Münzschleuse, Fig. 2 eine Münzschleuse nach Fig. 1 in der Ausgabelage,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 1v Fig. 4 eine Schnittansicht wie
Fig. 3 in einer alternativen Ausbildung mit Drehkolben.
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In Fig. 1,2 und 3 ist eine Ausführungsform der Münzen
schleuse
mit einem als Querförderelement ausgebildeten Kolben 1 dargestellt. Dieser Kolben
1 ist in einem Gehäuse 2 verschiebbar gelagert und an seinen beiden Stirnseiten
mit Kolbenstangen 3,4 verbunden. Der Antrieb der Kolbenstangen 3,4 erfolgt durch
zwei Zugmagnete 5,6, deren elektrische Anschlüsse 7,3 an Halterahmenteilen 9,10
der Zugmagneten 5,6 angeordnet sind.
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Der Umfang des Kolbens 1 ist gegenüber der Innenwandseite des Gehäuses
2 durch eine in diesem gelagerte und damit feststehende 0-Ringdichtung 11 abgedichtet.
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In dem Gehäuse 2 befinden sich eine Eingabeausnehmung 12, eine Abgabeausnehmung
13 und ein Auslaß 14 für die abgewiesenen Münzen. In dem Kolben 1 ist eine durchgehende
Aufnahmeausnehmung 15 vorgesehen. Fig. 2 zeigt eine in der Aufnahmeausnehmung 15
liegende Münze 16.
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Der Kolben 1 ist dabei von solcher Stärke, daß in der in Fig. 1 gezeigten
Eingabelage die Abgabeausnehmung 13 und in der in Fig. 2 gezeigten Ausgabelage die
Eingabeausnehmung 12 durch die Kolbenumfangsfläche abgedeckt ist.
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Der Sensor zur Durchmesserbestimmung, der in der Aufnahmeausnehmung
15 liegenden Münze 16, besteht
aus einer opto-elektrischen Schranke
mit einer Lichtquelle 17, deren gebündelter Lichtstrahl durch eine Lichtführungsausnehmung
18 des Gehäuses 2 und durch Lichtführungskanäle 19,20 im Kolben 1 über eine weitere
Gehäuseausnehmung 21 zu einer Photozelle 22 geleitet wird.
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Wie in Fig. 2 erkennbar, unterbricht die Münze 16 bei ordnungsgemäßer
Größe den Lichtweg durch die Ausnehmungen 18,19,20 und 21, so daß die Photozelle
22 abgedunkelt wird und den Schaltimpuls für den einen Zugmagneten 6 über eine an
sich bekannte, in der Zeichnung nicht dargestellte, elektronische Steuerschaltung
auslösen kann. Dadurch wandert der Kolben 1 aus der Eingabelage in die Ausgabelage,und
die Münze 16 wird zur Weiterleitung in die Abgabeausnehmung 13 versetzt. Nachdem
der nachgeschaltete Münzprüfer die ordnungsgemäße Beschaffenheit der Münze festgestellt
und diese in den Sammelbehälter weitergegebenhat, erfolgt über die bereits erwähnte
elektronische Steuer schaltung eine Umsteuerung, wobei nunmehr der Zugmagnet 5 erregt
wird und den Kolben 1 ifl die Eingabelage zurückbringt.
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In Fig. 3 ist die Form der Aufnahmeausnehmung 15 im Kolben 1 dargestellt.
Die Schrägfläche 23 in der Aufnahmeausnehmung 15 dient zur Führung der Münze
in
den Strahlengang der opto-elektrischen Schranke 17,22.
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Bei der alternativen Ausführung nach Fig. 4 ist ein Drehkolben 24
vorgesehen, der in der Eingabelage mit seiner Aufnahmeausnehmung 25 zwischen der
Eingabeausnehmung 26 und dem Auslaß 27 liegt. Beim Verdrehen des Drehkolbens 24
in die Ausgabelage, wobei ebenfalls Magnete als Bewegungsantrieb verwendet werden
können, gelangt die Aufnahmeausnehmung 25 in die gestrichelte Stellung, in der keine
Verbindung zwischen der Eingabeausnehmung 26 und der Aufnahmeausnehmung 25 besteht.
In dieser lage ist die Verbindung zwischen der Aufnahmeausnehmung 25 des Drehkolbens
24 und der Abgabeausnehmung 28 hergestellt.
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Der Münzkanal vom Münzeinwurfschlitz des Münzautomaten mündet direkt
in die Eingabeausnehmungen 12, 26 und der weiterführende Münzkanal zum Münzprüfer
ist jeweils an die Abgabeausnehmungen 13,28 anzuschließen.