DE3313825C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Folie,insbesondere fuer die Beschichtung von Hartfaser-,Span- oder Holzplatten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Folie,insbesondere fuer die Beschichtung von Hartfaser-,Span- oder HolzplattenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Folien, insbesondere Dekorfolien, für die
Beschichtung von Hartfaser-, Span- oder Holzplatten durch Tränken eines einen Füllstoff, wie Titandloxyd,
Kaolin, Barlumsulfat oder dergleichen enthaltenden saugfähigen Rohpapiers mit einem Imprägniermittel, insbesondere
einem Harz, und anschließendes Trocknen.
In der Möbelindustrie werden heutzutage in großem Umfange Hartfaser- oder Spanplatten eingesetzt, die ein
oder zweiseitig mit solchen Folien abgedeckt sind. Solche Folien werden aber auch als Abdeckung für die Schnittkanten
eingesetzt. Entsprechend den Anforderungen an die Folie unterscheiden sich die Folien in der Zusammensetzung,
der Farbe und dem Gewicht. Bei allen Folien besteht die Forderung, daß sie eine gute Opazität
besitzen, damit der Untergrund, auf dem sie aufgebracht werden, nicht durchscheint. Die Gefahr des'Durchscheinens
des Untergrundes besteht vor allem bei weißen und uni-farbigen Dekorfolien.
Die Opazität einer Folie wird vom Füllstoffgehalt bestimmt. Unter 'technischen und wirtschaftlichen
Aspekten ist es für den Papiermacher jedoch nich möglich, Rohpapier mit einem Füllstoffgehalt von über 40%
herzustellen. Um trotz dieser Grenze die gewünschte Opazität zu erreichen, ist es erforderlich, das Rohpapier
dicker zu machen. Das bedeutet aber eine Erhöhung des m2-Preises sowohl für das Rohpapier als auch einen größeren
Verbrauch an Imprägniermittel für das größere Papiervolumen pro m2.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, daß der Papiermacher wirtschaftlich nur
Chargen von mehreren Tonnen herstellen kann. Das bedeutet, daß der Imprägnierer, der eine Folie mit einer
bestimmten Farbe herstellen will, jeweils das Rohpapier einer ganzen Charge beim Papiermacher auch dann
abnehmen muß, wenn die Charge wesentlich mehr m2 ergibt als er benötigt. Deshalb haben sich in der Praxis
bei den Folienherstellern große Lagerbestände an Rohpapier mit verschiedenen Farben angesammelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen einer Folie der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit dem die Folie bezüglich des Füllstoffanteils und der Farbe variabler und bezüglich der
Kosten günstiger als das beschriebene, bekannte Verfahren hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
bei der Papierherstellung dem Ganzstoff nur ein Teil des für eine ausreichende Opazität der Folie erforderlichen
Füllstoffes zugesetzt wird und der restliche Teil des Füllstoffes in Form einer fließfähigen oder pastösen Masse
auf das Rohpapier vor dessen Imprägnierung aufgetragen wird. Vorzugsweise erfolgt der Auftrag des restlichen
Teils des Füllstoffes im direkten oder indirekten Tiefdruckverfahren. Als günstig hat sich erwiesen, wenn von
der gesamten Füllstoffmenge höchstens die Hälfte dem .Ganzstoff zugegeben wird. Gute Ergebnisse wurden mit
einem Verhältnis der beiden Teile von 1 : 2 erreicht.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vom Papiermacher ein Rohpapier geliefert, dessen Herstellung
für den Papiermacher wegen des geringen Füllstoffgehal-' tes problemlos ist. Aber auch für den Imprägnierer ist die
Einbringung der restlichen Füllstoffmenge bis auf einen Gesamtfüllstoffgehalt von über 40% nicht kritisch, wobei
sich für den Auftrag verschiedene Auftragsverfahren, insbesondere aber das Tiefdruckverfahren, bewährt
haben. Wegen des jetzt wirtschaftlich erreichbaren höheren Füllstoffgehaltes kommt man bei gleicher Opazität
mit einer dünneren Folie und damit mit einem den Preis bestimmenden geringeren m2-Papiergewicht aus. Auch
wird wegen des geringeren Papiervolumens weniger Imprägniermittel benötigt.
Da der Imprägnierer den restlichen Füllstoffanteil in
das Rohpapier einbringt, besteht für ihn die Möglichkeit, die Farbe des Rohpapiers in gewissen Grenzen den speziellen
Wünschen anzupassen. Er kann also aus den vielen m2 einer Charge Folien mit unterschiedlichen Farbnuancen
herstellen. Nicht langer braucht er große Mengen an Rohpapier auf Lager zu nehmen, wenn die vom
Papierhersteller eingestellte Farbe nicht mit der gewünschten Farbe für die Folie übereinstimmt.
In der Regel reicht es aus, wenn der Auftrag des restlichen Teils des Füllstoffes auf die Sichtseite des Rohpaplers
erfolgt. Denkbar ist aber auch, daß der restliche Teil des Füllstoffes auf beide Seiten des Rohpapiers aufgetragen
wird. Bei dieser Ausgestaltung des erfindunsgemäßen Verfahrens besteht dann die Möglichkeit, auf die
eine Seite (Sichtseite) des Rohpapiers einen höherwertigen Füllstoff, insbesondere Titanoxyd, Zinksulfid, Talkum
oder dergleichen, und auf die andere Seite (Rückseite) des Rohpapiers einen geringerwertigen Füllstoff,
Insbesondere Kaolin, Kreide, Bariumsulfat, und dergleichen aufzutragen. Bei dieser Ausgestaltung des Verfahrens
kann man dieselbe Opazität also mit geringeren Kosten für den Gesamtfüllstoff erreichen. Bei zweiseitigem
Auftrag ist es aber auch möglich, auf die Rückseite einen Kleber an Stelle des Füllstoffes aufzutragen.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Rohpapier als
Warenbahn mittels Transport und Führungsmittel durch eine insbesondere als Tauchbad ausgebildete Imprägnierstation
und anschließend durch einen Insbesondere als Schwebetrockner ausgebildeten Durchlauftrockner geleitet,
wobei der Imprägnierstation in Förderrichtung der Warenbahn ein Auftragswerk für die fließfähige oder
pastöse Füllstoffmasse vorgeordnet ist. Dabei sollte vorzugsweise zwischen dem Auftragswerk und der Imprägnierstation
ein auf die Warenbahn mit der feuchten Füll-Stoffmasse
einwirkender Trockner angeordnet sein. Mit zwischen dem Trockner und der Imprägnierstation angeordnete
Kühlmittel insbesondere Kühlwalze kann verhindert werden, daß das Imprägniermittel durch die beim
Trocknungsvorgang erwärmte Warenbahn im Laufe der Zelt erwärmt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung, die zwei Vorrichtungen zur Durchführung des
erfindunsgemäßen Verfahrens in schematischer Darstellung zeigt, näher erläutert.
Rohpapier mit einem Füllstoffgehalt von 10 bis 20% des trockenen Rohpapiers wird als Warenbahn 1 einem
Auftragswerk 2 zugeführt. Das Auftragswerk 2 trägt auf eine Seite des saugfähigen Rohpapiers den restlichen Teil
der endlich In der Folie gewünschten Füllstoffmenge auf. 5"
Das Auftragswerk 2 besteht aus einem mit dem fließfähigen bzw. pastösen Füllstoff gefüllten Becken 3, einer in
den Füllstoff eintauchenden Rasterwalze 4, einem Rakel 5 und einer Gegendruckwalze 6, die von der Warenbahn
1 teilweise umschlungen wird. Das Auftragswerk 2 arbeitet nach dem Tiefdruckverfahren im Gegenlauf. Die die
feuchte Füllstoffmasse tragende Warenbahn - gelangt dann zu einem Zwischentrockner 7, z. B. einem Infrarotstrahlungstrockner
oder einem Heißlufttrockner. Anschließend läuft die Warenbahn über eine Kühlwalze 8.
Von der Kühlwalze wird sie unter Zuhilfenahme von Führunsrollen mit der Rückseite über eine Anfeuchtwalze
9 des Imprägnierwerkes 10 geleitet. Die Anfeuchtwalze 9 taucht in das in einem Becken 11 befindliche Imprägniermittel
ein. Über eine Breitstreckwalze 12 und weiteren Umlenkwalzen wird dann die Warenbahn in das
Bad des Imprägniermittels geleitet und getränkt. Die so mit Imprägniermittel getränkte Warenbahn gelangt dann
zwischen zwei Dosierwalzen 13, 14, deren Walzenspalt überflüssiges Imprägniermittel abquetscht. Hinter den
Dosierwalzen 13, 14 ist ein herkömmlicher, als Schwebetrockner ausgebildeter Durchlauftrockner angeordnet.
Das Ausführunsbeispiel der F i g. 2 unterscheidet sich von dem der Flg. 1 lediglich darin, daß ein zweites,
gleichartiges Auftragswerk 15 mit einem Zwischentrockner 16 und einer Kühlwalze 17 vorgesehen ist, um die
Füllstoffmasse auf beide Seiten des Rohpapiers auftragen zu können.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beträgt der Strich in dem oder den Auftragswerken 2 bis 5, insbesondere
10 g/m2.
Für die Auftragsmasse wird als Beispiel folgende Rezeptur angegeben:
H2O mit Dispergator (z. B. Ammoniumpolyacrylat) von
0,3 bis 0,5% (bezogen auf Füllstoffmenge) und mit Bindemittel von ca. 15?6 (bezogen auf Füllstoffmenge)
und mit Bindemittelvon ca. 15% (bezogen auf Füllstoffmenge), davon ca. 3% natürlicher Art
(Casin, Stärke oder dergleichen) und ca. 12% synthetischer Binder (z. B. Acrylat), je nach Auftragsverfahren
30 bis 70%
Rest Füllstoff (Pigmente)
Rest Füllstoff (Pigmente)
davon Titandioxyd ca. 60%
Kaolin ca. 20%
Bariumsulfat ca. 10%
Talkum 10%.
Um eine ausreichende Opazität der Folie und eine ausreichende Abriebfestigkeit zu erreichen, ging man bei
dem bekannten Verfahren in der Regel von einem Rohpapier mit einem Gewicht von 80 g/m2 aus. Die gleichen
Eigenschaften hat eine nach dem erfindunsgemäßen Verfahren hergestellte Folie, bei der das Gewicht des Rohpapiers
40 bis 60 g/m2 beträgt. Daraus resultieren geringere Kosten pro qm für nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Folien. Ein weiterer Kostenvorteil für das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich aufgrund geringerer
Lagerkosten, weil es dem Imprägnierer möglich ist, das Rohpapier aus einer Charge unterschiedlich zu tönen,
um die verschiedenen Farbwünsche auch bei kleineren Flächen erfüllen zu können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen einer Folie, insbesondere für die Beschichtung von Hartfaser-, Span- und
Holzplatten durch Tränken eines einen Füllstoff, wie Titandioxyd, Kaolin, Bariumsulfat oder dergleichen
enthaltenden saugfähigen Rohpapiers mit einem Imprägniermittel, insbesondere einem Harz, und
anschließendes Trocknen, dadurch ge kennzeichnet daß bei der Papierherstellung dem Ganzstoff
nur ein Teil des für eine ausreichende Opazität der Folie erforderlichen Füllstoffes zugesetzt wird und
der restliche Teil des Füllstoffes in Form einer fließfähigen oder pastösen Masse auf das Rohpapier vor dessen
Imprägnierung aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftrag des restlichen Teils des
Füllstoffes im direkten oder indirektem Tiefdruckverfahren erfolgt. ,20
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der gesamten Füllstoffmenge
höchstens die Hälfte dem Ganzstoff zugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der beiden Füllstoff-Anteile
etwa 1 : 2 beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe der Folie
durch Zusatz von .Farbpigmenten in den restlichen Teil des Füllstoffes.eingestellt bzw. korrigiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftrag des restlichen
Teils des Füllstoffes auf beide Seiten des Rohpapiers erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf die eine Seite (Sichtseite)
des Rohpapiers ein höherwertiger Füllstoff, insbesondere Titanoxyd, Zinksulfid, Talkum oder dergleichen,
und auf die andere Seite (Rückseite) des Rohpapiers ein geringerwertiger Füllstoff, insbesondere
Kaolin, Kreide, Bariumsulfat oder dergleichen aufgetragen wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das Rohpapier
als Warenbahn mittels Transport und Führungsmittel durch einen insbesonere als Tauchbad
ausgebildete Imprägnierstation und anschließend durch einen insbesondere als Schwebetrockner ausgebildeten
Durchlauftrockner geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Imprägnierstation (10) in
Förderrichtung der Warenbahn (1) ein Auftragswerk (3, 15) für die fließfähige oder pastöse Füllstoffmasse
vorgeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Auftragswerk (3, 15) und
der Imprägnierstation (10) ein auf die Warenbahn (1) mit der feuchten Füllstoffmasse einwirkender Trockner
(7, 16) angeordnet ist.
60
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