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Vorrichtung zur Herstellung trocknen, granulierten Schlackensandes
mittels feuerflüssiger Hochofenschlacke. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Herstellung trocknen granulierten Schlackensandes mittels feuerflüssiger Hochofenschlacke
in einer drehbaren Trommel.
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Bisher gaben die Eisenhütten einen Teil der Hochofenschlacke in Form
von nassem, wassergranuliertem Schlackensand an die Zementfabriken zur Herstellung
von Schlackenzement ab. Der größere Teil der für diesen Zweck nicht absetzbaren
Schlacke wird ebenfalls der Wassergranulation unterworfen und kommt dann auf die
Halde. Infolgedessen wird die der feuerflüssigen Schlacke innewohnende Wärmeenergie
nicht ausgenutzt, sondern geht der Industrie nutzlos verloren, was bei der herrschenden
Kohlenknappheit und den hohen Kohlenpreisen einen großen wirtschaftlichen Verlust
bedeutet.
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Dazu kommt, daß der wassergranulierte Schlackensand infolge seines
großen Wassergehaltes sich nicht zur Verfrachtung auf größere Entfernungen eignet,
wodurch der Absatz der Eisenhütten noch verringert wird. Außerdem würde der Schlackensand
nur von denjenigen Fabriken bezogen werden, die die erforderliche Trockenanlage
besitzen.
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Man hat daher schon die Trocknung des Schlackensandes mittels feuerflüssiger
Hochofenschlacke vorgeschlagen. Hierdurch werden die Eisenhütten in den Stand gesetzt,
ohne besondere Aufwendung von Kosten für Brennmaterial trockenen Schlackensand in
den Handel zu bringen. und durch Ausnutzung der Wärmeenergie eines Teiles der feuerflüssigen
Schlacke den anderen Teil der letzteren zu trocknen, ohne daß besondere Feuerungsanlagen
und damit Brennstoffaufwand erforderlich sind.
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Bei dem bekannten Verfahren -wird der Hüttensand mit großer Wucht
von den Schaufeln einer Trommel gegen die frei ausfließende Schlacke geschleudert,
wodurch einerseits Granulation der Schlacke hervorgerufen, anderseits der Hüttensand
getrocknet wird. Bei dieser Einrichtung geht jedoch viel Wärme verloren; und es
erfolgt keine volle Ausnutzung der Wärmeenergie der Schlacke und keine Vortrocknung
des Hüttensandes.
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Diese Nachteile beseitigt die vorliegende Neuerung, bei welcher die
Hochofenschlacke mit dem zu 'trocknenden Sande in möglichst innige Berührung gebracht
wird, was dadurch geschieht, daß der nasse Schlackensand eine Trommel durchwandert,
um die herum die feuerflüssige Schlacke ebenfalls in einer Trommel geführt wird.
Am, Auslaufende der inneren Trommel trifft der so vorgetrocknete Schlackensand mit
der flüssigen Schlacke zusammen, wodurch die volle Ausnutzung der Wärmeenergie der
Schlacke erreicht wird. Beide durchwandern nun gemeinsam die äußere Trommel und
werden am Ende derselben durch Absiebung voneinander getrennt. Auf diese Weise wird
eine vollständige Trocknung des Schlackensandes erreicht, ohne daß irgendein Brennmaterialaufwand
erforderlich ist.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung in den Fig.
i und 2 beispielsweise in einer Ausführungsform dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht aus zwei ineinandergeschobenen und miteinander
starr durch Stehbolzen 12 und Stirnwand ii verbundenen, konisch gestalteten, drehbaren
Trommeln 2 und 4.. Die Außentrommel 2 ist mit zwei Laufringen 16 versehen, die in
Lagern 17 laufen. Ein in der Mitte der Trommel angebrachter Zahnkranz 15 dient zum
Antrieb der Trommeln. Zur Abdichtung der Stirnseiten der beiden Trommeln dienen
die beiden Bleche 13 und 14.
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Der zu trocknende Schlackensand-fällt durch ein Zuführungsrohr 7 und
Rutsche 8, die gleichzeitig die abziehenden Dämpfe aufnimmt und in den Schornstein
oder in den Exhaustor g abführt, in die Innentrommel 4., die sich nach dem anderen
Ende hin konisch erweitert @ und mit über die ganze Länge der Trommel 4 sich erstreckenden
Aufwurfschaufeln io versehen ist. Infolge der Neigung und Drehung der Trommeln wird
der Schlackensand allmählich nach dem Auslaufende hin geführt und dabei infolge
der Wärme, die die in der Außentrommel befindliche feuerflüssige Schlacke- abgibt,
vorgetrocknet. Der so vorgetrocknete Sand fällt, da die Innentrommel 4 etwas kürzer
ist, in das Einlaufende der Außentrommel ; hinein. Gleichzeitig gelangt der aus
dem Hochofen kommende feuerflüssige Schlackenstrom über die Rinne 1 durch die Öffnung
in der Stirnwand in die Außentrommel --, deren Einlaufende mit einer Bußeisernen
Panzerung oder einem Schuh 3 verstärkt ist. An dieser Stelle trifft der aus Trommel
4 austretende vorgetrocknete Sand mit dem Schlackenstrom unmittelbar zusammen, kommt
also mit ihm in innige direkte Berührung, was eine volle Ausnutzung der Wärmeenergie
bedeutet. Gleichzeitig wird hierdurch erreicht, daß die flüssige Schlacke den Schuh
3 nicht unmittelbar berührt, sondern von ihm durch den vorher aus der Trommel 4
kommenden, den Schuh 3 schützenden Sand getrennt wird. Dadurch wird die unausbleibliche
Anhaftung zwischen Schlacke und Eisen verhindert. Schlackensand und flüssige Schlacke
wandern nun gemeinsam dem Auslaufende der Außentrommel 2 zu, die-zu diesem Zweck
sich erweitert. Kurz vor dem Austrittsende ist der Mantel der Trommel 2 mit Sieblöchern
5 für die Absiebung des Sandes versehen, der in eine darunter befindliche Grube
18 gelangt, während die abgekühlte Schlacke durch in der Stirnwand angeordnete Schlitze
6 in eine von der Stirnwand der Trommel befindliche Grube ig fällt. Die Schlitze
6 können auch ganz wegfallen und die Trommel 2 hier ganz offen gelassen werden,
dann geht das Ausfallen der Schlacke leichter vor sich.
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Auf dem Wege, den Schlacke und Schlacken-Sand vermöge der Drehung
und der konischen Gestalt der Trommeln zurücklegen, gibt die Schlacke, indem sie
sich allmählich mehr und mehr abkühlt, ihre Wärme an den Sand ab und bewirkt, daß
der in der Innentrommel 4 sich fortbewegende Sand vorgetrocknet wird.
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Bei der besprochenen Ausführungsform war die Trommel 2 am Ende mit
glatter Panzerung versehen. Nach der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform des
Einlaufendes der Haupttrommel, welche eine besondere Form des Schuhes 3 der Trommel
darstellt, ist der Schuh 3 mit einer ovalen Vertiefung 2o versehen, die den Zweck-hat,
den Sand, der die Isolierung des Schuhes 3 herbeiführen soll, zu zwingen, in genügender
Menge in der Vertiefung zu verweilen, was bei gerade- ausgebildetem Schuh nicht
immer der Fall ist. Auch können in die Vertiefung einige Stahlkugeln 21 rollen,
die die Schlacke von etwa anhaftendem Sand befreien.
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Ähnlich wie die Ausbildung des Schuhes 3, mit einer ovalen Vertiefung
in der Panzerung, kann auch der durchlöcherte Mantelteil der Trommel 2 mit einer
.ovalen Ausbuchtung und Panzerung versehen sein, in welcher Mahlkörper, z. B. Stahlkugeln
21, hin und her rollen, wenn beispielsweise einerseits Wert darauf gelegt wird,
daß der an der abgekühlten erstarrten Schlacke anhaftende Sarid von dieser losgelöst
und nutzbar gemacht wird, anderseits um die sich fortbewegende Schlacke zu zertrümmern
und diese dem Sand zuzumischen.
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Die ineinander angeordneten Trommeln wurden gewählt, weil diese Anordnung
eine äußerst gute Wärmeausnutzung und damit eine vorzüglicheVortrocknung des Sandes
gewährleistet, und weil ferner mit der Doppeltrommel vor dem Hochofen möglichst
an' Platz gespart wird.
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Die Einrichtung wird zweckmäßig unterirdisch vor dein Hochofen eingebaut,
wodurch ohne weiteres die erforderliche Isolierung des Ganzen sowie die Freihaltung
des Arbeitsplatzes vor dem Ofenre erreicht wird. -