-
Ruf- oder Wechselsprech-Anlage
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine aus mehreren Einzelgeräten "n"
bestehende, jeweils einen Sender und mehrere Empfänger, oder mehrere Sender mit
je einem Empfänger, enthaltende Ruf- oder Wechselsprech-Anlage, deren Einzelgeräte
kodiert sind, und für jedes Einzelgerät der Sender eine separate Ruftaste, vorzugsweise
Sensortaste, aufweist, mit der bei Betätigung jeweils ein Kode-Signal erzeugt wird,
mit dem ein auf diesen Kode programmiertes Einzelgerät selektiv angerufen werden
kann.
-
Durch den Merten-Katalog 1982, Seite 41, ist ein Wechselsprechgerät
mit Selektivruf ,BMSA" bekanntgeworden. Das Wechselsprechgerät hat außer den Bedienungselementen
für Ein-Aus, Sprechen und -Lautstärke vier weitere Sensortasten mit Rufnummern 1
bis 4. Dementsprechend kann eine Wechselsprechanlage aus vier Einzelgeräten aufgebaut
werden. Jedes Gerät ist kodiert auf eine Ruf-Nummer: 1, 2, 3 und 4. Es ist also
von einem Gerät ein gezieltes Ansprechen bzw. Anrufen der übrigen drei Geräte möglich,
ohne daß die nicht angerufenen Geräte auf Empfang geschaltet werden. Nur das jeweils
angerufene Gerät schaltet auf Empfang, die übrigen Geräte bleiben ausgeschaltet.
-
Mit dem bekannten Wechselsprechgerät kann also eine Wechselsprechaniage
aus max. vier Geräten aufgebaut und betrieben werden. Eine Erweiterung der Anlage
ist nicht möglich. Um eine größere Anlage aufbauen zu können, müßte das Wechselsprechgerät
mit 5, 6, 8 oder 12 Sensortasten ausgestattet werden, entsprechend könnte dann die
Anlage aus 5, 6, 8- oder
12 Geräten bestehen. Dadurch würde das
Wechselsprechgerät teuer und hätte relativ große Abmessungen.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das bekanhte Wechselsprechgerät
so zu verbessern, daß eine Erweiterung der Anlage möglich ist und mehr Geräte angerufen
werden können, als Ruftasten an einem Gerät vorhanden sind.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Wechselsprechanlage der
eingangs beschriebenen Art durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches aufgeführten
Maßnahmen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß mit relativ wenigen äußeren
Bedienungselementen eine große Anzahl von Geräten angerufen werden kann. Die Abmessungen
lassen sich verkleinern, und die Geräte sind preiswert.
-
Nach der Kombinationslehre ist die Anzahl der Kombinationen von "n"-Elementen
zur k-ten Klasse, d.h. die Anzahl der verschiedenen Arten, auf welche man "n"-Elemente
zu je k-Elementen ohne Rücksicht auf die Reihenfolge anordnen kann, ohne Wiederholung
(k) sprich 11n" über "k", n n(n-1) (n-2) (n-3) (n-k+1) k k!, sprich "k" Falkultät
= 1 2 3 4 ..... k.
-
Daraus folgt, daß beispielsweise n = 4 Wechselsprechgeräte mit jeweils
vier Ruftasten 1, 2, 3, 4, die zusätzlich in 4 4.3 Gruppen zu zwei Gliedern zusammengefaßt
sind (2) = 4 . 2 = 6 Kombinationen, nämlich 12 - 13 - 14 - 23 - 24 - 34 ergeben.
-
Das bedeutet, daß zu den vier, jeweils über eine Sensortaste anrufbaren,
Geräten noch max. sechs weitere hinzukommen können, wenn die Sensortasten in der
vorstehenden Weise kombiniert, d.h. verknüpft sind. Jedes Gerät braucht also nur
vier
Sensortasten zu haben, um insgesamt eine Anlage aus zehn Geräten betreiben zu können.
-
Bei einem Wechselsprechgerät mit fünf Ruftasten ergeben sich 5 5 .
4 (2) 1 . 2 = 10 Kombinationen, insgesamt können also 15 Geräte betrieben werden.
-
Bei sechs Ruftasten sind es bereits 21 Geräte und bei sieben 28 Geräte,
usw.
-
Gemäß Anspruch 2 besteht jedoch noch die Möglichkeit, nicht nur zwei
Ruftasten zusammenzufassen, sondern drei. Danach ergeben sich bei einem Wechselsprechgerät
mit vier Ruftasten 4 ~ 4.3.2 4 (3) = 1- 2 ,2 = 4 Kombinationen, insgesamt können
also 4 + 6 + 4 = 14 Geräte mit vier Ruftasten betrieben werden.
-
Bei fünf Ruftasten sind es 5 + 10 + 10 = 25 Geräte.
-
In Fortführung des Anspruches 2 können drei, vier, fünf, sechs, usw.
Ruftasten verknüpft werden, womit sich die Anzahl der Geräte weiter erhöhen läßt.
-
Der Vorteil nach Anspruch 3 und 4 besteht darin, daß sich auf diese
Weise mit wenigen Ruftasten relativ viele Empfänger selektiv anrufen lassen.
-
Der Vorteil nach Anspruch 5 besteht darin, daß, je mehr Komparator-Eingänge
miteinander verknüpft sind1 desto mehr Ruftasten gleichzeitig betätigt werden können.
Die Verknüpfung der Kodier-Eingänge erfolgt mit einem Kodierschalter, der beispielsweise
den 1. Eingang mit dem 2.Eingang, den 2. mit dem 3., den 3. mit dem 4. Eingang,
usw., oder den 1., 2. und
3., den 2., 3. und 4. Eingang, usw. verbindet.
-
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen: Figur 1 eine schematische Darstellung einer Rufanlage,
Figur 2 ein Blockschaltbild der Ruf-Anlage.
-
Die Ruf-Anlage nach Figur 1 besteht aus einem Sender 3 mit vier Ruftasten
a,b,c,d und vier über eine Leitung M anschließbaren Empfängern 4, 5, 6, 7. Für jedes
Einzelgerät (Empfänger) ist also im Sender 3 eine separate Ruftaste vorhanden, so
daß beispielsweise mit der Ruftaste a der Empfänger 4, mit der Ruftaste b der Empfänger
5, mit der Ruftaste c der Empfänger 6 und mit der Ruftaste d der Empfänger 7 angerufen
werden kann. Durch die Betätigung einer Ruftaste a,b,c,d wird ein Kode-Signal erzeugt,
mit dem ein auf den Kode programmierter Empfänger selektiv angerufen werden kann.
Durch die parallele Eingabe von mehreren Kode-Signalen über die Ruftaste a,b,c oder
d wird im Sender 3 ein weiteres Kode-Signal gebildet und seriell über die Leitung
auf weitere kodierte Empfänger 8 bis 18 übertragen.
-
In dem schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel nach Figur 1
der Zeichnung läßt sich durch die gleichzeitge Betätigung von allen vier Ruftasten
a,b,c,d ein Kode-Signal erzeugen und seriell auf den Empfänger 18 übertragen. Der
Empfänger 18 ist auf den Kode der Ruftasten a,b,c,d programmiert. Durch die gleichzeitige
Betätigung der Ruftasten abc oder abd oder acd oder bcd lassen sich weitere Kode-Signale
erzeugen und seriell auf die Empfänger 14, 15, 16 und 17 übertragen. Der Empfänger
14 ist auf den Kode der Tasten abc, der Empfänger 15 ist auf den Kode der Tasten
abd, der Empfänger 16 ist auf den Kode der Tasten acd undder Empfänger 17 ist auf
den Kode der Tasten bcd programmiert.
-
Durch die gleichzeitige Betätigung der Ruftasten ab, ac, ad, bg bd
oder cd werden andere Kode-Signale erzeugt und seriell über die Leitung M auf die
Empfänger 8, 9, 10, 11, 12 und 13
übertragen. Der Empfänger 8 ist
auf den Kode der Tasten ab, der Empfänger 9 auf den Kode der Tasten ac, der Empfänger
10 auf den Kode der Tasten ad, der Empfänger 11 auf den Kode der Tasten bc, der
Empfänger 12 auf den Kode der Tasten bd und der Empfänger 13 ist auf den Kode der
Tasten cd programmiert. Insgesamt lassen sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung
fünfzehn Empfänger an den Sender anschließen und mit nur vier Ruftasten des Senders
3 anrufen. Selbstverständlich kann die in Figur 1 dargestellte Ruf-Anlage, z.B.
Personen-Ruf-Anlage, auch als Wechselsprech-Anlage ausgebildet sein.
-
Dabei ist dann jeder der Empfänger 4 bis 18 als Wechselsprechgerät
mit je vier Ruftasten a,b,c,d ausgebildet. Der Sender 3 entfällt in diesem Fall.
Damit läßt sich eine Multi-Sprechanlage mit Selektivruf aufbauen.
-
Ferner ist eine Anordnung denkbar, bei der ein Teil der Einzelgeräte
aus Wechselsprechgeräten und der andere Teil aus Empfängern besteht.
-
In Figur 2 der Zeichnung ist ein Blockschaltbild der Anlage nach Figur
1 dargestellt. Jede Sensortaste a,b,c,d ist mit einem Setz-Eingang eines Schieberegisters
20 verbunden. Das Takt-Signal für das Schieberegister 20 wird durch die bei der
Betätigung der Sensortasten vorhandene Netz-Brummspannung abgeleitet und über eine
Verknüpfungsschaltung 21 auf den Takt-Eingang geschaltet. Bei Berührung einer oder
mehrerer Sensortasten a,b,c,d wird vom Ausgang des Schieberegisters 20 ein Kode-Signal,
z.B. Bit-Folge 0 0 0 1 oder 1 1 0 0 seriell auf einen Sender 22 aufmoduliert.
-
Uber eine Netzankopplungsstufe 23 wird die mit dem Nf-Signal modulierte
Trägerfrequenz mit der Netzfrequenz überlagert.
-
Die Nf-Frequenz wird durch die Netz-Brummspannung über die Sensortasten
a,b,c ,d synchronisiert. Als Ubertragungsleitung wird die Netzleitung erz 220 V
verwendet.
-
Der Empfänger enthält eine Netzankopplungsstufe 24. Das Nf-Signal,
d.h. die über den Sender eingegebene Bit-Folge, wird in dem Demodulatc, 25 erzeugt
und dem Takt-Eingang eines
Schieberegisters 26 zugeführt und in
das Schieberegister 26 eingelesen. Mit einem Komparator 27 wird der Inhalt des Schieberegisters
26 verglichen. Stimmt die eingegebene Bit-Folge mit dem Kode des Komparators 27
überein, wird über die Integrationsstufe 28 ein Schalter 29 betätigt, der den Lautsprecher
30 einschaltet. Der Kodierschalter 31 verknüpft die einzelnen Kodier-Eingänge des
Komparators miteinander, so daß jede mögliche Bit-Folge programmiert werden kann.
-
- Leerseite -