DE3309546A1 - Durchgangsventil - Google Patents

Description

Anmelder: IDEAL-STANDARD GmbH, Bonn Durchgangsventi1

Die Erfindung bezieht sich auf ein Durchgangsventil mit aus Scheiben gebildeten Steuerelementen, von denen eine drehbeweglich gelagert ist und Durchtrittsöffnungen aufweist, die mit Durchtrittsöffnungen mindestens einer feststehenden Scheibe korrespondieren, welche dicht an der beweglichen Scheibe anliegt, an die ein Betätigungsorgan angreift, welches hebeiförmig nach außen ragt.

Ein derartiges Durchgangsventil zur Steuerung und Absperrung von Fluiden ist z.B. in der DT-PS 896 438 offenbart. Bei dem dort beschriebenen und dargestellten Absperrschieber, insbesondere für Rohrleitungen mit Hochdruckdampf wird bereits anstelle einer eingeschobenen Sperrschieberplatte eine um die Achse der Rohrleitung drehbare Sperrplatte als Absperrorgan mit Durchtrittsöffnungen verwendet, die mit Durchtrittsöffnungen zweier feststehender Scheiben in der Form von sogenannten Leitstücken korrespondieren, die unter Zwischenschaltung von Dichtungen an der drehbaren Sperrplatte anliegen. Die äußeren Enden der Leitstücke stützen sich über Membrandichtungen an jeweils einer Ringschulter von zueinander symmetrischen Gehäuserohrstücken ab, die mit einem sie konzentrisch umschließenden Muffenverschluß stück axial unverschiebbar verbunden sind. Für die Betätigung der drehbaren Sperrplatte ist in einer tangential zur Rohrwandung liegenden Bohrung des Muffenverschlußstückes eine Spindel gelagert, welche über eine Antriebsschnecke mit einer Verzahnung der drehbaren Sperrplatte zusammenwirkt. Die Drehspindel ist mittels einer Stopfbüchse gegenüber einem in die Bohrung einschraubbaren Verschlußstück abgedichtet. Die Abdichtung zwischen dem Verschlußstück und der Bohrung übernimmt eine Schweißmembrandichtung. Eine ähnliche Konstruktion offenbart auch die DT-PS 1103097. Dabei sind in der teilweise verzahnten drehbaren Sperrplatte Aussparungen eingearbeitet, in denen segmentförmig ausgebildete Absperrplatten beweglich gelagert und geführt sind.

Ein Nachteil bei den bekannten Durchgangsventilen ist darin zu sehen, daß sie relativ aufwendig in der Konstruktion und entsprechend kostspielig in der Herstellung sind. Die Baumasse sind verhältnismäßig groß und es werden mehrere dynamisch belastete Weichstoffdichtungen benötigt, die ebenso wie der Schneckenantrieb einem vergleichsweise hohen Verschleiß ausgesetzt sind. Zur Vermeidung der dynamisch belasteten Weichstoff dichtungen wäre es zwar denkbar scheibenförmige Steuerelemente aus extrem harten Material, z.B. aus Oxidkeramik einzusetzen, die sich seit Jahren bei sanitären Wasserventilen bestens bewährt haben und unmittelbar gegeneinander abdichten, jedoch würde die Betätigung der drehbaren Steuerscheibe mittels eines Antriebes, wie er in den genannten Vorveröffentlichungen beschrieben und dargestellt ist, eine besonders aufwendige und entsprechend kostspielige Konstruktion erfordern, da die Verzahnung einer aus Oxidkeramik bestehenden beweglichen Steuerscheibe aus funktionellen und Kostengründen praktisch unsinnig wäre.

Durchgangsventile der erfindungsgemäßen Gattung sind ferner in der DT-OS 29 45 834 offenbart. Dabei wirkt bei einer von.mehreren Ventilanordnungen eine drehbare Regulierwalze als Steuerscheibe mit einem Betätigungsorgan in der Form eines Hebels zusammen, welcher durch eine Umfangsöffnung des Ventilgehäuses geführt ist und manuell geschwenkt wird. Der Hebel steht mit der Regulierwalze in einer Schraubverbindung. Auch solche Verbindungen zwischen dem Betätigungsorgan und der drehbaren Steuerscheibe sind nur dann sinnvoll, wenn diese Steuerscheibe aus Metall oder Kunststoff besteht. Bei einer aus Oxidkeramik bestehenden beweglichen Steuerscheibe wäre jedoch eine derartige Schraubverbindung mit dem Betätigungsorgan ebenfalls aus funktionellen und Kostengründen praktisch unsinnig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen und ein Durchgangsventil der eingangs genannten Art zu schaffen, welches unmittelbar gegeneinander abdichtende scheibenförmige Steuerelemente aus einem harten Material, wie z.B. Oxidkeramik aufweist, einfach in seinem Aufbau und sicher in der Wirkungsweise ist.

Erreicht ist dieses Ziel in vorteilhafter Weise dadurch, daß zur Halterung des Betätigungsorganes oder der beweglichen Scheibe in radialer Richtung diese mindestens teilweise von dem Betätigungsorgan ringförmig umgeben ist, welches über Nasen oder Nuten mit der beweglichen Scheibe nur in Bezug auf Drehmomenteinleitung formschlüssig verbunden und mit seinem ringförmigen Teil in einem Aufnahmeraum des Ventilgehäuses angeordnet ist, während ein hebeiförmiger Teil des Betätigungsorganes nach außen ragt und manuell oder motorisch schwenkbar ist.

Eine erfindungsgemäße Verbindung zwischen der drehbaren Steuerscheibe und dem Betätigungsorgan bewirkt neben der radialen Halterung einerseits nur eine Drehmomenteinleitung und andererseits ist sie von Querkräften befreit, so daß die Dichtfunktion der Steuerscheiben nicht beeinträchtigt ist.

Die Querkräfte werden gemäß einem ausgestaltenden Merkmal der Erfindung durch die seitlichen Begrenzungsflächen des Aufnahmeraumes für den ringförmigen Teil des Betätigungsorganes aufgenommen, indem diese Begrenzungsflächen direkt oder durch die Zwischenschaltung von Lagerringen die seitliche Führung des Betätigungsorganes übernehmen.

Nach einer weiteren erfindungsgemaßen Ausgestaltung kann der Aufnahmeraum durch eine Ringnut im Ventilgehäuse gebildet sein. Gemäß einer anderen Ausgestaltung besitzt die bewegliche Scheibe zur Bildung des Aufnahmeraumes einen kleineren Durchmesser. Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, welches in der Zeichnung in zwei Figuren dargestellt ist; und zwar zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Durchgangsventil im Längsschnitt und

Fig. 2 das Ventil im Querschnitt.

Darin ist ein Ventilgehäuse gezeigt, welches zwei Anschlußstücke 3 und 4 aufweist sowie einen die Steuerelemente beinhaltenden mittleren Teil 5. Wie ersichtlich, bestehen die Steuerelemente aus drei Scheiben 6,7 und 8, von denen die mittlere Scheibe 7 drehbeweglich angeordnet ist. Die Scheiben 6,7 und 8 bestehen vorzugsweise aus Aluminiumoxid und liegen dicht aneinander. Die beiden feststehenden äußeren Scheiben 6 und 8 werden mittels der Dichtringe 9 gegen die drehbare Scheibe 7 gedrückt, welche über Wellenzapfen in entsprechenden Ausnehmungen der feststehenden Scheiben und 8 lagert. Die Scheiben 6,7 und 8 sind mit Durchtrittsöffnungen 11 versehen.

Wie ferner ersichtlich, steht die bewegliche Scheibe 7 mit einem Betätigungsorgan in Verbindung, welches mit einem ringförmigen Teil 12 die bewegliche Scheibe 7 ganz umgibt, und somit radial gesichert ist. Die Scheibe 7 greift mit

einer Nase 13 in eine Nut 14 des ringförmigen Teils 12 des Betätigungsorgans ein, und ist mit diesem nur in Bezug auf Drehmomenteinleitung formschlüssig verbunden. Der ringförmige Teil 12 ist in einem durch eine Nut 15 gebildeten Aufnahmeraum des Ventilgehäuses angeordnet, während ein hebeiförmiger Teil 16 des Betatxgungsorganes durch einen Längschlitz 17 des Ventilgehäuses nach außen ragt und manuell schwenkbar ist. In dem Aufnahmeraum 15 befinden sich als Tellerfedern ausgebildete Lagerringe 18, die in axialer Richtung einen elastischen Druck auf den ringförmigen Teil 12 des Betätigungsorgans ausüben und auf diese Weise Querkräfe aufnehmen. Die Lagerringe 18 stützen sich nur partiell ab unter Freilassung von Entlüftungsöffnungen .

Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte und beschriebene Ausführung nur ein Beispiel zur Verwirklichung der Erfindung, und diese ist nicht darauf beschränkt, vielmehr sind im Rahmen des erfindungsgemäßen Grundgedankens insbesondere in Bezug auf die Anordnung und Gestaltung der einzelnen Teile sowie bezüglich der Betätigung der beweglichen Steuerscheibe auch noch andere Möglichkeiten gegeben. So könnte zur Bildung des Aufnahmeraumes für den ringförmigen Teil des Betatxgungsorganes die bewegliche Scheibe im Vergleich zu den feststehenden Scheiben einen kleineren Durchmesser aufweisen. Ferner könnte der hebeiförmige Teil des Betatxgungsorganes auch motorisch geschwenkt werden.

- 6 - Ansprüche

Claims (7)

1. Ansprüche

   f 1.) Durchgangsventil mit aus Scheiben gebildeten Steuerelementen, von denen eine drehbeweglich gelagert ist und Durchtrittsöffnungen aufweist, die mit Durchtrittsöffnungen mindestens einer feststehenden Scheibe korrespondieren, welche dicht an der beweglichen Scheibe anliegt, an die ein Betätigungsorgan angreift, welches hebeiförmig nach außen ragt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung des Betätigungsorganes (12,16) oder der beweglichen Scheibe (7) in radialer Richtung diese mindestens teilweise von dem Betätigungsorgan (12,16) ringförmig umgeben ist, welches über Nasen oder Nuten mit der beweglichen Scheibe (7) nur in Bezug auf Drehmomenteinleitung formschlüssig verbunden und mit seinem ringförmigen Teil (12) , in einem Aufnahmeraum (15) des Ventilgehäuses angeordnet ist, während ein hebeiförmiger Teil (16) des Betätigungsorganes (12,16) nach außen ragt und manuell oder motorisch schwenkbar ist.
2. 2. Durchgangsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Begrenzungsflächen des Aufnahmeraumes (15) für den ringförmigen Teil (12) des Betätigungsorganes (12,16) direkt oder durch die Zwischenschaltung von Lagerringen (18) die seitliche Führung des Betätigungsorganes (12,16) übernehmen.
3. 3. Durchgangsventil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum (15) durch eine Ringnut im Ventilgehäuse gebildet ist.
4. 4. Durchgangsventil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Aufnahineraumes (15) die bewegliche Scheibe einen kleineren Durchmesser besitzt.
5. 5. Durchgangsventil nach den Ansprüchen 1 bis 3 oder 1,2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageringe (18) in axialer Richtung einen elastischen Druck auf den ringförmigen Teil (12) des Betatigungsorganes (12,16) ausüben.
6. 6. Durchgangsventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerringe (18) aus Tellerfedern (18) bestehen.
7. 7. Durchgangsventil nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Lagerringe (18) partiell unter Freilassung von Entlüftungsöffnungen abstützen.