Hauptabsperrventil
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft ein Hauptabsperrventil, insbesondere für die Wasserversorgung von Gebäuden, mit einem mit der zugeordneten Rohrleitung zu verbindenden Ventilgehäuse und einem darin beweglichen, mittels
einer Handhabe allmählich zu schließenden Schließglied.
Bei gattungsgemaßen Hauptabsperrventilen kommt es darauf an, diese Ventile unter Vermeidung einer Schnellschlußwirkung allmählich schließen zu können, um die beim
Schließvorgang notwendig auftretenden Übergänge von einer dynamischen Belastung der Rohrleitung und deren, Anschlußteilen zu einer statischen Belastung zu beherrschen und bis zum Platzen der Rohrleitungen führende Wasserschläge zu vermeiden.
Insoweit finden für die Wasserversorgung von Gebäuden unter anderem sogenannte Schrägsitzventile mit Tellerdichtungen und Spindelantrieb Verwendung. Nachteilig bei diesen Ventilen ist, daß sie nach einer gewissen
Einsatzzeit schwergängig werden und nicht mehr voll
ständig schließen, so daß beispielsweise bei Reparaturarbeiten unerwünschte Leckagen auftreten. Als Ursache hierfür sind unter anderem Korrosionserscheinungen und Ablagerungen an den insbesondere bπwog liehen Bauleilen anzusehen.
Ferner sind Hauptabsperrventile mit kugelförmigen Dichtelementen bekannt. Nachteilig bei dieser Ventilbauart ist, daß sie wegen der notwendigen und vergleichsweise bauaufwendigen Untersetzung für das Antriebsrad als Handhabe relativ kostspielig sind. Hinzu kommt, daß auch bei Kugelventilen Schwergängigkeit und Leckagegefahren auftreten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Beseitigung der Nachteile ein Hauptabsperrventil zu schaffen, welches einfach in der Konstruktion, mit geringem Kostenaufwand leicht herstellbar und auch nach längerer Einsatzzeit leichtgängig und sicher in der Wirkungsweise ist .
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung vorangestellt sind.
Drehschieberventile mit Dichtelementen aus keramischen Scheiben sind bekannt. Sie haben relativ kurze Schließwege, und die keramischen Scheiben als Schließglieder sind praktisch verschleißfrei und daher sehr langlebig.
Die Erfindung beruht im wesentlichen darauf, die Vorzüge der keramischen Scheibentechnik für ein Haupt
absperrventil zu nutzen unter Vermeidung der Schnellschlußeigenschaft cn von bekannten DrehSchiebern. Hierzu ist insbesondere die bewegliche Schließscheibe über einen das Ventilgehause mit. einem Betätigungsweg radial durchgreifenden Mitnehmer unter Einschaltung einer getrieblichen Übersetzung mit der Handhabe gekoppelt.
Mit der briindung ist. der besondere Vort.eil verbunden, daß das Hauptabsperrventil sehr leicht zu betätigen und mit einer einfach gestalteten und nicht störungsanfälligen getrieblichen Untersetzungstechnik auszustatten ist. Die Ventile sind auch nach einer längeren Standzeit noch leicht zu betätigen und sperren ohne Leckagegefahr sicher ab.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß als Dichtelemente mindestens zwei mit Durchtrittsöffnungen versehene Scheiben aus keramischem Material Verwendung finden, von denen eine
Scheibe drehbar ist und πut einem Antriobsdrehgriff zusammenwirkt, der auf dem einen Ende einer Schneckenoder Zahnradwelle gehalten ist, die in einem hϋlsenoder ringförmigen Antriebskörper lagert, welcher seinerseits ein die Dichtelemente aufnehmendes Ventilgehäuse umgibt und auf dem Ventilgehäuse drehbar angeordnet ist, wobei letzteres eine äußere Verzahnung aufweist, die mit der Schneckenwelle bzw. dem Zahnrad in Eingriff steht. Hierbei greift der Antriebskörper über einen in einem Längsschnitt des Ventilgehäuses geführten
Mitnehmer an der beweglichen Scheibe an.
In Abwandlung dazu kann aber auch vorgesehen sein, dem auf demVentilkörper drehbaren Antriebskörper einen einfachen Handhebel zuzuordnen, dessen lineare Vor
Schwenkung die Verdrehung des Antriebskörpers zwischen der Offen-Stellung und der Schließ-Stellung herbeiführt; zur eindeutigen Festlegung der jeweiligen Endstellungen können dabei entsprechende Rasten für den Hebel ergänzend vorgesehen sein. Tm Hinblick auf die Vermeidung einer Schnellschlußeigenschaft bei rascher Botatigung des
Hebels erfolgt die getriebliche Übersetzung bzw. Untersetzung über die zwischen Antriebskörper und Ventilgehäuse vorgesehene Zahnwelle, wodurch die über die lineare
Hebelverstellung eingeleitcte Drehbewegung des Antriebs- körpers und somit die Bewegung der Schließscheibe entsprechend gesteuert wird.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der zur Betätigung der Schließscheibe eingerichtete Mitnehmer auch unmittelbar an eine Zahnwclle angeschlossen sein, deren Verdrehung über einen Handgriff oder einen entsprechend getrieblich zugeordncLen linear verschieb- lichen Hebel den Mitnehmer in dem Längsschlitz des
Ventilgehöuses wandern läßt, bis die Schließscheibe von der einen in die andere Endstellung überführt ist. Dies gilt gleichermaßen für die üffnungs- wie auch die Schließbewegung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben wird.
Es zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Hauptabsperrventil in
einem Längsschnitt,
Fig. 2 den Gegenstand der Figur 1 im Querschnitt,
Fig. 3a, b Ansichten des Ventils in der Öffnungsbzw. Schließstellung.
Das Ventil 10 ist in eine Rohrleitung als Versorgungsleitung eingeschaltet und insoweit, zwischen einem Rohrstrang
11 und einem Rohrstrang 12 angeordnet; das Ventilgehäuse 13 ist dabei fest mit der Rohrleitung 11, 12 verbunden.
In dem Ventilgehäuse 13 ist ein Satz von drei Scheiben
14, 15, 16 angeordnet, welche Durchtrittsöffnungen
17 für das die Rohrleitung 11, 12 mit Ventil 10 durchströmende Wasser aufweisen.
Von den Scheiben sind die beiden äußeren Scheiben 14,
16 im Ventilgehäuse 13 festgelegt und über Dichtungsringe
18 gegen die mittlere, gegenüber den äußeren Scheiben
14, 16 drehbare Schließscheibe 15 gedrückt. Die drehbare Scheibe 15 ist über Wellenzapfen 19 in entsprechenden
Ausnehmungen der festen Scheiben 14, 16 gelagert. Somit werden bei Drehung der Schließscheibe 15 die Durchtritts- öffπungen 17 gegenseitig verschlossen. An der beweglichen Scheibe 15 greift ein Mitnehmer 20 an, der radial die
Wandung des Ventilgehäuses 13 in einen umfangsmäßig
angeordneten Schiit/ 21 durchdringt, so daß der Mitnehmer 20 quer zur Längsachse des Ventils 10 bzw. der Rohrleitungen 11, 12 beweglich ist.
An seiner Außenseite ist der Mitnehmer 20 mit einem
Antriebskörper 22 verbunden, welcher das Ventilgehäuse
13 hülsen- bzw. ringförmig umgreift und auf diesem
um die Längsachse des Ventils 10 drehbar ist. Als Handhabe für den Antriebskörper 22 weist dieser einen tangential abstehenden Ansatz 23 auf, in welchem eine verzahnte
Welle 24 gelagert ist, die auf ihrem äußeren Ende einen Drehgriff 25 zur Betätigung des Ventils trägt. Die
Außenverzahnung der Welle 24 greift dabei ein in eine über einen Teil des äußeren Umfangs des Ventilgehäuses 13 sich erstreckende Außenverzahnung 26.
Durch Vordrehen des Drehgriffs 25 kommt es aufgrund der getrieblichen Kopplung des Antriehskörpers 22 mit dem Ventilgehäusc 13 zu einer Drohbewegung des Antriebskörpers 22 auf dem VentiIkörper 13, wodurch der Mitnehmer 20 in dem Schiitz 21 von einer Anlangs. in eine Indstellung verlagert wird und dabei die bewegliche Scheibe 15 gegenüber den festen Scheiben 14, 16 verdreht und die Absperrung des Leitungsweges 11, 12 herbeiführt.
Wie sich aus den Figuren 3a, b im einzelnen ergibt, verändert dabei der Drehgriff 25 seine Lage bezüglich des Ventilgehäuses 13, indem dieser mit der Verdrehung des Antricbskόrpers 22 auf dem Vontilgehäuse 13 über den Umfang des Ventilgehäuses 13 wandert.
Gemäß einem nicht weiter dargestellten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, auf den Vent ilgehäuse 13 drehbaren Antriebskörper zu verzichten und den Mitnehmer 20 unmittelbar an eine in Drehung zu versetzende Zahnstange anzukoppeln, wobei die Drehung der Zahnstange dann
eine lineare Bewegung des Mitnehmers 20 in dem ihm
als Betätigungsweg zugeordneten Schlitz 21 des Ventilgehäuses 13 herbeiführt. Die Drehung der als Antrieb für den Mitnehmer wirkenden Zahnstange kann herbeigeführt werden über einen entsprechend vorzusehenden Drehgriff oder einen getrieblich mit der Zahnstange verbundenen linear beweglichen Hebel.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.