DE3306292A1 - Vorrichtung zur geruchsneutralisierung von mit riechenden bestandteilen belasteter luft - Google Patents
Vorrichtung zur geruchsneutralisierung von mit riechenden bestandteilen belasteter luftInfo
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Description
TER meer . Müllen . STFiIiVJMiEISTER-"-_ "- Burger et al
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Geruchsneutralisierung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
Trotz stetiger Verbesserung der Wirksamkeit und Qualität von Filteranlagen ist es auf einigen Gebieten der Luftreinigung
bis heute nicht gelungen, die an die Umwelt abgegebene Abluft so zu reinigen bzw. zu neutralisieren, daß
Geruchsbelästigungen der Umgebung vermieden werden. Bekanntlich sind die am stärksten riechenden Substanzen über
wiegend organischen Ursprungs, die sich jedoch häufig aufgrund unterschiedlicher Ursachen vor allem aufgrund von
sehr stark unterschiedlicher Molekülgröße nur schwer durch Filteranlagen zurückhalten lassen, auch wenn mehrstufige
Filter mit selektiver Wirksamkeit eingesetzt werden. Ein Beispiel sind die Abluftgerüche von Großküchen, bei denen
vor allem mit Geruchsstoffen belastete Fettpartikel ein erhebliches
Problem darstellen. So wurde zum Beispiel durch ■ Messungen festgestellt, daß die Abluft aus der Küche eines
einzigen gastronomischen Betriebs in einer deutschen Groß-Stadt ca. 600 kg Fett/Monat in feinstverteilter Form ent-,
hält, wovon trotz moderner aufwendiger Filteranlagen bei j vertretbarem technischen Aufwand nur ca. zwei Drittel ent-i
fernt werden können. Der mit starken Küchen- und Essens- i gerüchen belastete Restanteil von ca. 200 bis 300 kg Fett/
Monat wird nach wie vor in die Umgebungsluft geblasen und stellt eine erhebliche Geruchsbelästigung für die umgebendt
Nachbarschaft dar. Ähnliche Probleme mit Geruchsbelästigungen sind aus anderen Bereichen beispielsweise auch bei
chemischen oder pharmazeutischen Betrieben, bei Kunststoff· Verarbeitungsbetrieben, bei Wurstfabriken usw. bekannt.
Zur wenigstens teilweisen Beseitigung dieser Geruchsbelästigung ist der Einsatz von sog. maskierenden Duftadsorbei
ORSQiNAL INSPECTED
TER MEER -MDULER · S'-'BlMMI-riSYEH . . ; Burger Ot al
bekannt, die jedoch ebenfalls bekanntermaßen nur sehr
begrenzt wirksam sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Geruchsbelästigungen 'insbesondere aufgrund von stark riechenden
organischen Verbindungen in Abluftströmen von Küchen,
kunststoffverarbeitenden Betrieben etc. zu vermeiden.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Vorrichtung zur Geruchsne.utralisierung von mit
riechenden Bestandteilen belasteter in einem Strömungskanal geführten Luft mit Hilfe eines Geruchsadsorbers
durch Verwirklichung der im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Maßnahmen.
Durch die Hochspannungsionisierung der vorzugsweise nach einer Filtervorrichtung in'einem Abluftkanal strömenden,
noch mit riechenden Schadstoffpartikeln behafteten Abluft
auf die Polarität des einen Pols (vorzugsweise des Minuspols) eines Plochspannungsgenerators und das Einsaugen oder
Einsprühen von Geruchsadsorberpartikeln in den Abluftstrom, die auf Gegenpotential (vorzugsweise also Pluspotential)
ionisiert sind, entsteht eine überraschend gute Geruchsneutralisierung weil sich die gegensinnig aufgeladenen
Partikel der riechenden Abluftbestandteile einerseits und des Geruchsadsorbermittels andererseits relativ stabil
zu einem geruchsneutralen Komplex verbinden.
Durch Versuche wurde festgestellt, daß die bisher beklagte Umweltbelastung durch "fettige" Küchengerüche eines
gastronomischen Betriebs vollständig oder weitgehend beseitigt werden konnte· Ähnliche Versuche mit geruchsbelästigenden
Stoffen anderer Zusammensetzung zeigen ebenfalls erste vielversprechende Ergebnisse. Bei den erwähnten
Versuchen zur Abluftneutx'alisierung bei einem
gastronomischen Betrieb wurde ein unter der Handelsbezeichnung "LH 2954-Globol" erhältlicher flüssiger
COPY ' ORIGINAL INSPECTED
TER MEER · Müller : STEINMEISTER:"; . - Burger et al
Geruchsadsorber mit gutem Erfolg verwendet.
Die Betriebsspannung der Hochspannungsvorrichtung lag bei ca. 15 kV bei einer Hochspannungsleistung von ein
bis ca. vierzig Watt, d.h. einem Betriebsstrom von ca. 0,06 bis ca. 2,7 mA. Der zu bevorzugende Strombereich
lag bei 1 bis 2,5 mA.
Die Betriebshochspannung bzw. die erforderliche Floch-."10
Spannungsleistung kann je nach Anwendungszweck in weiten Grenzen variieren. Für ein kleines für Haushaltszwecke
geeignets Zusatzgerät, das in die Dunstabzugshaube
in einer Haushaltsküche eingesetzt werden kann, reichen Hochspannungen von 5 bis 6 kV aus, obgleich die Luftneutralisierung
bei höheren Betriebsspannungen besser wird. Bei Großanlagen dagegen kommen Betriebs-Hochspannurv:
von 30 kV und mehr in Frage. In allen Fällen jedoch ist die erforderliche Hochspannungsleistung vergleichsweise
gering.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind·
in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Als Hauptanwendungsgebiet der Erfindung kommen außer de-r
Geruchsneutralisierung von Essens- und Küchengerüchen vor allem kunststoffverarbeitende Betriebe, Einrichtungen
der Tierzucht, Zoohandlungen, landwirtschaftliche »
Betriebe , Schlachthöfe etc. in Frage, doch ist die Erfindung keinesfalls auf die genannten Anwendungsgebiete
beschränkt.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung in beispielsweiser
Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
NSPECTED
COPY ]
TER meer · möller · AteiCJMiisrrrR: : iiurgor et al
Fig. 1 eine Priuzipdarstellung einer Vorrichtung zur
Geruchsneutralisierung gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Einander entsprechende Teile sind in beiden Figuren durch die gleichen Bezugshinweise gekennzeichnet.
Ein Abluft-Strömungskanal 1 enthält eine Reihe von unterschiedlichen
Filterstufen 2, 3, die beispielsweise ein mechanisches Vorfilter und ein Feinfilter umfassen
können. Auf der Stromabseite der Filterstufen 2, 3 ragt in den Abluft-Strömungskanal über eine isolierte Durchführung
11 ein metallisches Element 10 hinein, das beispielsweise in Form eines Sägeblatts 14 gestaltet ist,
wobei es um eine gute Ionisierungswirkung zu erreichen darauf ankommt, daß möglichst viele scharfe·Kanten und
Spitzen vorhanden sind, an denen partiell hohe Feldstärken, auftreten, um eine gute Ionisierung zu erreichen.
Dieses metallische Ionisierungselement 10 kann selbstverständlich auch anders gestaltet sein, beispielsweise
in Form einer Draht-Rundbürste oder dgl. . Solche Ionisierungselemente sind im Prinzip bekannt. Das
metallische Element 10 ist aus weiter unten erläuterten Granden
vorzugsweise an den negativen Pol eines nicht ge-■ 'zeigten flochspannungsgenerators angeschlossen.
Stromab von dem metallischen Element 10 ragt eine Rohrverbindung 5 in den Innenraum des Strörnungskanals 1 und
besitzt eine freie Mündung etwa in der Achse des Strömungskanals 1. Das andere Ende dieser Rohrverbindung
ragt in einen Behälter 4 hinein, der beispielsweise aus Kunststoff aber auch aus Metall bestehen kann und mit
einem flüssigen Geruchsadsorber 9 gefüllt ist. Der Behälter 4 ist geschlossen und an der Durchführung der
_}5 Rohrverbindung 5 sowie an der Durchführung einc-s weiteren
ORIGINAL INSPECTID
J J U D I
TER MEER · MÜLLER.· SXEIGJMHISTER:
Burger ot al -7-
Luftzuführrohrs 7 ausreichend abgedichtet. Der Behälter
kann mit einem Einfüllstutzen oder mit einem abnehmbaren
Deckel 15 versehen sein, um den vorzugsweise flüssigen Geruchsadsorber 9 nachfüllen zu können. Das Luftzuführrohr
7 ist an eine Pumpe 6 angeschlossen, welche über eine Ansaugleitung 8 Frischluft ansaugt und über das Luftzuführrohr
7 in den Behälter 4 drückt, wobei die Mündung des Luft zuführrohrs 7 im Behälter 4 ober- oder unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels des Geruchsadsorbers liegen kann.
Die Rohrverbin dang 5 ist aus einem mindestens partiell
elektrisch leitenden Material, beispielsweise aus Metall hergestellt; sie ist wie dargestellt vorzugsweise mit dem
auf Masse liegenden Pluspol des (nicht gezeigten) Hochspannungsgenerators
verbunden. Der Behälter 4 sollte potentialmäßig mit der Rohrverbindung 5 gleichgeschaltet
sein.
Die Geruchsneutralisierungsvorrichtung gemäß Fig. 1 0 arbeitet wie folgt:
Der stromab von den Filtern 2, 3 in den Strömungskanal 1
eintretende noch mit störend riechend belasteten Bestandteilen auftretende Abluftstrom, angedeutet durch eine ;
elektrische neutrale Molekülwolke 20, passier/t zunächst das, in den Strömungskanal ragende mit scharfen Kanten und
Spitzen versehene metallische Element 10 und wird dabei ionisiert/ insbesondere die vergleichsweise großen Moleküle
der geruchsaktiven, belastenden Bestandteile (Ionenwolke 2 0a Die Ionisierung erfolgt dabei ersichtlicherweise auf Minus-Potential.
Unter der Wirkung des durch die Pumpe 6 im Behälter 4 erzeugten relativ geringen Überdrucks werden
Partikel des flüssigen Geruchsadsorbers in die Rohrverbindung 5 gedrückt und werden im Vergleich zum Abluftstrom
5 auf Gegenpotential aufgeladen; sie gelangen in dieser Form feinverteilt als positiv aufgeladene Geruchsadsorberwolke
. ORIGINAL INSPECTED
GOPY ]
TER MEER · MÜLLER^- ^rnN^ieiS-fi.-T? Üurcjcr Ot al
21 in den Strömungskanal 1. Im Bereich der Mündungsöffnung
der Rohrverbindung 5 oder kurz danach kommt es durch Anlagerung und durch elektrische Anziehungskräfte
zu einer'innigen relativ stabilen Verbindung der positiv
aufgeladenen Geruchsadsorberpartikel mit den negativ ionisierten bzw. negativ aufgeladenen riechenden Partikeln
im Abluftstrom und es entsteht durch die gegenseitige Anlagerung ein geruchsneutraler Verbindungskomplex.
Für eine einwandfreie Geruchsneutralisation ist es von Bedeutung und von Vorteil, die Förderleistung der Pumpe β,
d.h. die Menge der als positiv aufgeladene Geruchsadsorberwolke 21 in den Strömungskanal 1 gelangenden Geruchsadsorberpartikel
auf die Förderleistung des Abluftstroms anpassen zu können. Ist die Menge an Geruchsadsroberpartikeln im
Strömungskanal 1 zu gering, so bleibt ein Restanteil an nicht neutralisierten, riechenden Bestandteilen im Abluftstrom
erhalten, d.h. die Geruchsneutralisation ist unvollständig. Wird die Fördermenge an Geruchsadsorber dagegen
zu groß eingestellt, so wird der spezifische Geruch des Geruchsadsorbers im Abluftstrom vorherrschen. Die geruchsneutrale
Abluft im stromab liegenden Bereich des Strömungskanals 1 ist in Fig. 1 durch eine neutralisierte Molekülwolke
22 angedeutet.
/ Bei der Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 2 kann die
Pumpe 6 mit Frischluftkanal 8 und Luftzuführrohr 7 erübrigt
werden. In diesem Fall ist der Strömungskanal 1 im Bereich des ionisierenden Elements 10 in Form eines Venturi-Rohrs
gestaltet, der Art, daß das Element 10 etwa im Bereich
größter Strömungsgeschwindigkeit zu stehen kommt, während die Mündung der Rohrverbindung 5 im Unterdruckbereich
endet, so daß Flüssigkeitspartikel des Geruchsadsorbers 9 durch eine Unterdruckströmung mitgeführt werden, die von
der Umgebungsluft: über eine Lufteintrittsöffnung 12 in den
Bellälter 4 und von dort weiter über die Rohrverbindung 5
COPY ORIGINAL INSPEGTED
TER MEER · MÜLLER · o-TCiiNjMJEiS-Yc*"?-"'- "- Bürger et al
in den Unterdruckbereich des Strömungskanals 1 führt. Auch bei dieser Ausführungsform kann die Menge an Geruchs
adsorber eingestellt werden, beispielsweise durch Veränderung der Stellung der Mündung des Verbindungsrohrs
im Strömungskanal 1.
Der nicht gezeigte Hochspannungsgenerator kann als vollständig vergossene Baueinheit an beliebiger Stelle, beispielsweise
direkt an der Wandung des Strömungskanals 1 befestigt angeordnet sein, und die beiden Pole werden dam
/ einerseits mit dem Element 10 und andererseits mit der metallischen Rohrverbindung 5 direkt verbunden.
Auch kann die erfindungsgemäße Geruchsneutralisierungsvorrichtung als nachrüstbarer Bausatz für Abluftkanäle
konzipiert sein; in kleinerer Ausführungsform, insbesondere für den Abluftkanal von Küchendunst-Abzugshauben.
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AO
- Leerseite
COPY
Claims (5)
- TER MEER-MULLER-STEfNMEISTERPATENTANWÄLTE — EUROPEAN PATENT ATTORNEYSDipl.-Chem. Dr. N. tar Meer Dipl.-lng, F. E. Müller Triftstrasse 4, D-8000 MÜNCHEN 22Dipl -Ing. H. Steinmeister Artur-Ladebeck-Strasse 51 D-4BUÜ BIELEFELD 1Mu /b23. Februar 1983Manfre'd R. Burger Wolfratshauserstraße 45j 8023 PullachKlaus Pflüger
Georg-Koch-Straße 15 8031 EichenauWolfgang KuropkaAn den Römerhügeln 14a8022 GrünwaldReinhold Lutzmann Connollystraße 20 dOOO München 40Vorrichtung zur Geruchsneutralisierung von mit riechenden Bestandteilen belasteter LuftPATENTANSPRÜCHE. jVorrichtung zur Geruchsneutralisierung von iqfit riechenden Bestandteilen belasteter, in einem Strömungskanal geführter Luft mit Hilfe eines Geruchsadsorbers
gekennzeichnet durch- einen Behälter (4), der den Geruchsadsorber (9) in vorzugsweise flüssiger Form enthält und über eine Rohrverbindung (5) mit dem Strömungskanal (1) so verbunden ist, daß ein
offenes Ende der Rohrverbindung im freien Innenraum do.s Strömungskanals mündet,- eine Vorrichtung "(6 - 8; 13) zur Erzeugung einer Druckdifferenz zv/ischen dem Behälterinneren und dem Innenraum des Strömungskanals (1) undCOPY ] '
ORIGINAL INSPECTEDTER MEER · MuLLEi-J · iUTPINMftlSTtR ■ "- Πΐ1Γ</ΟΓ et al- eine Hochspnnrujngs-Ionisäieruncjsvorrichtunrj, die-- einerseits den Abluftstrom über ein in den Strörr.ungskanal (1) ragendes, scharfkantiges metallisches Element (10) mindestens teilweise ionisiert, das an den einen Pol eines Hochspannungsgenerators angeschlossen ist, und die-- andererseits die durch die Druckdifferenz aus dem Behälter (4) über die Rohrverbindung (5) in den Strömungskanal (1) gelangenden Partikel des Geruchsadsorbers auf Gegenpotential ionisiert. - 2. .Vorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß das scharfkantige, metallische Element (10) an den negativen Pol des Hochspannungsgenerators angeschlossen ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, . dadurch gekennzeichnet, daß die Druckdifferenz durch eine an den Behälter (4) angeschlossene Pumpe [6, 7, 8) mit einstellbarer Förderleistung erzeugt wird.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (1) als Venturi-Rohr gestaltet ist' und daß die Rohrverbindung (5) auf der Unterdruckseite der Venturi-Strömung im Strömungskanal (1) mündet.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2,dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrverbindung (5) aus elektrisch leitfähigem Material besteht und an den positiven Pol des Hochspannungsgenerators angeschlossen ist.ORIGINAL INSPECTED
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