DE3305995A1 - Verfahren zur steuerung einer walzanlage - Google Patents
Verfahren zur steuerung einer walzanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Walzanlage, die Walzgut auf eine vorbestimmte
Dicke über mehrere Walzdurchläufe walzt, und insbesondere ein Verfahren zur Steuerung einer Walzanlage,
mit dem bei vorgegebenen Walzbedingungen ein optimales Walzen erreicht wird.
Um ein effizientes Walzen von Walzgut auf eine gewünschte Dicke zu erziele^ ist es erforderlich, entsprechend
den verschiedenartigen Steuerparametern, wie beispielsweise dem Spalt und der Umdrehungsgeschwindigkeit
der Walze für jeden Walzdurchlauf, der Dicke und der Temperatur des Walzgutes, dem Motordrehmoment zum
Antrieb jeder Walze, etc. ein Wahlprogramm aufzustellen.
Es ist im Stand der Technik wohl bekannt, daß beim fortlaufenden Walzen eines Walzgutes durch mehrere Walzdurchläufe
ein i-ter Durchlauf des Grobwa3 zvorgangs folgender gleichungsmäßiger Beziehung zwischen der Dicke H. des
Walzgutes, der Dicke h. des Walzgutes an dem Walzenauslaß, der Walzgeschwindigkeit V. und der Walzkraft F.
folgt.
F. = f. (Η,, h., V1) (1)
Die Motorleistung PW., die für die Ausführung des i-ten Durchlaufs erforderlich ist, ist gegeben durch
PW1 = f2 (F1, V1) (2)
Die Walzgeschwindigkeit V. wird so eingestellt, daß
VMIN - Vi - VMAX ist' wobei VMAX Und VMIN jeweils die
maximale Drehzahl und die minimale Drehzahl sind,.und
daß die Leistung PW. unter dem maximal zulässigen Wert liegt. Wenn die Dicke h. und die Walzkraft F. bestimmt
sind, wird die Stellung oder der Walzspalt gemäß folgender Beziehung berechnet
S1 = f3 (F1, h± ) (3)
Sind diese Steuerparameter einmal bestimmt, können die erforderliche Zahl von Durchläufen und die minimal erforderliche
Zeit für die Vollendung des Walzens ermittelt werden, wodurch das Walzprogramm bestimmt werden
kann. Das nach dem Grobwalzen durchgeführte Feinwalzen wird jedoch nicht im Hinblick auf die minimale Walzzeit,
sondern bezüglich einer feinen Vollendung etc. als bestimmende Parameter gemäß des Walzprogramms gesteuert.
Die Walzzeit wird demzufolge durch die mittels Walzen erzielbare Länge des Walzgutes und die Dickenabnahme
bestimmt. Mit anderen Wort en, das Walzprogramm für das Feinwalzen
wird auf das Liefern einer vorbestimmten Bearbeitungsgenauigkeit
des Erzeugnisse eingestellt.
Das Walzprogramm wird demzufolge auf ein gewisses Walzziel
-eingestellt, und die technischen Daten der Walzanlage, wie beispielsweise der Walzdruck, können erfüllt
werden, die Nennwerte des Motors zum Antrieb dör Walze ■werden jedoch nicht immer erfüllt. Das bedeutet, daß die
Gefahr besteht, daß der Motor ständig im überlasteten Zustand betrieben wird. In einem derartigen Fall wird
die Motorwicklungsisolierung und -schmierung wegen der Wärmeerzeugung zerstört, was zu Motorstörungen führt.
Weiterhin besteht im Falle des Walzens mit minimaler Zeit keine Garantie, daß die erforderliche Minimalleistung
geliefert wird, so daß der Leistungswirkungsgrad gering ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Verfahren zur Steuerung einer Walzanlage zu schaffen,
daß die Last an dem Motor zum Antrieb der Walze optimal wird. Weiterhin zielt die Erfindung darauf ab,
ein Verfahren zur Steuerung einer Walzanlage zu.schaffen, das den betrieblichen Wirkungsgrad der Walze erhöhen
und dadurch deren benötigten Leistungsverbrauch beim Walzen veringern kann. Weiterhin geht es bei der
Erfindung darum, ein Verfahren zur Steuerung einer Walzanlage zu schaffen, das die minimale Walzzeit unter vorgegebenen
Bedingungen einzustellen gestattet, ohne jeden Walzenantriebsmotor der Anlage zu überlasten.
Erfin'dungsgemäß sind zur Lösung die im Anspruch 1 bzw.
im Anspruch 4 genannten Merkmale vorgesehen. Bevorzugte Merkmale, die die Erfindung vorteilhaft weiterbilden,
sind in den entsprechend rückbezogenen Ansprüchen enthalten.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung sind auch in dem nachfolgenden Beschreibungsteil
enthalten, in dem Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm, das eine durch das Steuerverfahren gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels
der Erfindung gesteuerte Walzanlage zeigt;
Fig. 2 eine graphische Darstellung/ die die Wellenform des Stroms durch einen Walzenantriebsmotor
zeigt;
Fig. 3 eine graphische Darstellung, die die Beziehung
zwischen der benötigten Leistung zum Walzenantrieb und der Dicke des Walzgutes zeigt;
Fig. .4 eine schematische Darstellung einer anderen
durch das Steuerverfahren nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung gesteuerten
• Walzanlage;
Fig. 5 eine graphische Darstellung, die die Beziehung zwischen der für die Walze benötigten Leistung
und der Dicke des Walzgutes zeigt;
Fig. 6' eine graphische Darstellung, die ein Walzengeschwindigkeitsdiagramm
der in Fig. 4 gezeigten Anlage zeigt; und . ■ _
Fig. 7 eine graphische Darstellung, die die Beziehung
zwischen der Gesamtleistung und der Dicke zeigt.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm, das eine Walzanlage zeigt, die durch das Steuerverfahren nach einem ersten Ausfüh- ·
rungsbeispiel der Erfindung gesteuert wird. Jedes zuwalzende Walzgut wird jeweils in den öfen 1a-1c auf eine
vorbestimmte Temperatur erhitzt und dann von den .Extraktionsvorrichtungen
2a-2c zur Aufgabe auf einen Transporttisch 30 entnommen. Die Extraktionsvorrichtüngen 2a-2c ■ ■
.werden durch ein Extraktionsvorrichtungs-Steuergerät 7a gesteuert. Das Walzgut tritt dann durch einen Zünderbrecher
10 und wird fortlaufend durch vertikale Walzen 4a-4d und Grobwalzen 3a-3d auf einen vorbestimmten
dicken Wert herabgewalzt. Die Walzen 3a-3d werden von entsprechenden Motoren 9a-9d angetrieben, und die Motoren
9a-9d und die vertikalen Walzen 4a-4d werden von einem . Steuergerät 7b gesteuert. Das Walzgut wird dann durch
feine Walzen 5a-5f auf eine Enddicke gewalzt, wenn es
über den Transporttisch befördert ist. Die Feinwalzen 5a-5f werden von entsprechenden Motoren 11a-11d angetrieben,
welche von einem Steuergerät 7c gesteuert werden. Wenn das Walzgut durch die Walzen 5f getreten
ist, wird es zu Aufwickeleinheiten 6a-6c transportiert, um auf diesen in einer Wicklung aufgenommen zu werden.
Die Aufwickeleinheiten 6a-6c werden von einem Steuergerät 7d gesteuert.
Das Steuergerät 7a wird von einer Wärmefaelastungs-überwachungseinrichtung
8a ferngesteuert, an welche Walzdaten von den Steuergeräten 7b und 7c geliefert werden.
Die Steuergeräte 7b und 7c steuern die Walzen 4a-4d, die Motoren 9a-9d und 11a-11d und den Transporttisch
entsprechend den Walzprogrammdaten, die von einer WaIzprogramm-Prozeßsteuereinrichtung
geliefert werden. Das Walzprogramm wird durch die folgenden Schritte eingestellt.
a) Einstellen des Effektivstroms Ιπ..ο:
RMS
Der thermische Belastungszustands eines jeden der Motoren 9a-9d und.11a-11d kann durch den Effektivstrom
In..,, dargestellt werden, welcher das Verhältnis zwischen
dem Effektivstrom durch den einzelnen und den zugehörigen Nennstrom I . ist. Der Strom I ergibt sich somit als
t+τ
Ft 1IcLt
Ft 1IcLt
1RMS
wobei T das Zeitintervall zwischen dem Start des i-ten
Walzdurchlaufs bis zum Start des nächsten (i +1)-ten
Walzdurchlaufs ist, d. h. der überwachungszeitraum.
Wie sich aus der Gleichung 4 ergibt, wird der Strom
L11. mit abnehmendem Motorstrom I. verringert, sofern
RMS l
die Überwachungszeit t konstant ist. Um die maximale
Leistungsfähigkeit des Walzwerks zu erreichen,, ist es
erforderlich, einen vorbestimmten Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Rohblöcken oder Brammen, die über
den Transporttisch gefördert werden, einzuhalten, damit nicht einer auf den vorangehenden oder nachfolgenden
stößt. In einem derartigen Walzprogramm weist der Motorstrom eine Wellenform auf, wie in Fig. 2 gezeigt.' Aus
der dargestellten Stromwellenform ist zu entnehmen, daß. der Strom I0011. durch Erhöhen der Leerlaufzeit T. der
zugehörigen Walze verringert werden kann. Das heißt, zu diesem Zweck kann das Zeitintervall, bei dem die Extraktionsvorrichtungen
2a-2c das Walzgut aus den öfen 1a-1c nehmen, erhöht werden.
b) Einstellen der Abstandskorrekturgröße: Unter der Annahme/ daß die Überwachungszeit f. der Zeitraum
zwischen dem Beginn des Walzens mit der Walze, welcher dem i-ten Durchlauf entspricht, und dem Beginn des
nächsten Walzens mit der Walze, welcher dem (i + 1)-ten Durchlauf entspricht, ist, wird der Korrekturwert ΔΡ-t.
des Walzzeitintervalls, d. h. der regelmäßige Abstand, mit dem die Walzgute abwechselnd aus jedem der öfen
1a-1c entnommen werden, entsprechend der Gleichung
t+T
p.t. -itiiit
11I2 +I2·
RMSO Ol
(5)
berechnet, wobei I0W0^ der Effektivwert des maximal
zulässigen Motorstroms ist. Von den Motoren 9a-9d und 11a-11f wird als gemeinsam benötigte Korrekturgröße für alle Motoren bezüglich der thermischen
Belastung der ausgewählt, der den maximalen Korrekturwert AP.t. aufweist. Die anderen Einflußgrößen für
die Abstandskorrektur enthalten Faktoren zur Vermeidung der Kollision zwischen Brammen auf.der Walzbahn
und für den Erhitzungszustand des Walzgutes in jedem Ofen. Diese Einflußgrößen werden als Faktoren zum Einstellen
des Extraktionsabstandes berücksichtigt.
c) Einstellen der Dicke h., H.:
Die Dickeneinstellparameter berücksichtigen die Abmessungen
des Walzgutes, d. h. der Bramme, die Temperatur und das Material der Bramme, die Endabmessungen nach
dem Grobwalzen, die Wicklungsabmessungen nach dem abschließenden Feinwalzen, die Auslaßtemperatur der Feinwalzen,
die Walzgeschwindigkeit der abschließenden Feinwalzen 5f und die Lastanteilverhältnisse der einzelnen
Walzen. Eine charakteristische Kurve der Leistung als Funktion der Dicke bzw. Leistungskurve, wie in Fig. 3
dargestellt, wird für jede Walze eingestellt. Genauer gesprochen ergibt sich die Gesamtleistung PW des Walzens
als eine Funktion
PW = flo(h, h0, W0,k5) (6).
in der h die Zieldicke, h die Anfangsdicke, WQ die Anfangsbreite
und kr ein Koeffizient ist, der die Materialbeschaffenheit
des Walzgutes darstellt.
· 4
Auf diese Weise wird, wenn einmal die Dicke hQ an dem
Einlaß der Walze 3a und die Dicke h_ an dem Auslaß der
Walze 3d gegeben sind, die für das Grobwalzen benötigte Gesamtleistung PW nach der in Fig. 3 gezeigten Leistungskurve
ermittelt. Die Lastanteilverhältnisse oL o(4
bezüglich der einzelnen Walzen werden dann aus PW bestimmt, und auf diese Weise wird die Dicke am Auslaß
jeder Walze festgesetzt.
d) Einstellen der Transportzeit:
Beim Bestimmen der Walzgeschwindigkeiten der einzelnen Walzen 3a-3d werden die Zeitabschnitte, bis das Walzgut
diese Walzen erreicht, berechnet. Dies ist dadurch begründet, daß der Geschwindigkeitsverlauf des Transporttisches
30 so festgelegt ist, daß die Geschwindigkeit des Tisches nur während des Walzens mit der Walzgeschwindigkeit
synchronisiert ist.
e) Einstellen des Walzdrucks und des Walzenspaltes: Die thermische Energie, die das Walzgut besitzt, nimmt
während des Transportes und des Walzens des Walzgutes durch Wärmestrahlung ab. Da die Transportzeit bei dem
Verfahrensschritt d) berechnet worden ist, ist demzu-· folge die Temperatur T . am Auslaß der Walze durch
eine Funktion
Tout = f(Tin' H'
gegeben, in der T. die Temperatur an dem Einlaß, H die Dicke des Walzgutes, C die spezifische Wärme des Materials,
ydie Materialdichte und t die Transportzeit ist.
Auf diese Weise wird die Walztemperatur berechnet, und die rechte Seite der Gleichung 1 ist bekannt,
so daß die Walzkraft F daraus gewonnen werden kann, und auch der Walzenspalt kann aus der Gleichung 3
ermittelt werden.
f) Einstellen der Ausbreitung AW.: Wenn einmal der Dickenreduzierungsverlauf durch die
obigen Schritte ermittelt worden ist, ist es möglich, den Ablauf der Breitenzunahme durch die vertikalen
Walzen 4 zu berechnen. Wenn die Rohlingsbreite und die Auslaßzielbreite bei dem Grobwalzen gegeben sind, kann
die Ausbreitung ÄW. in Richtung der Breite beim Walzen durch jede Walze gemäß einer Gleichung
= f20(Hi,hi,WirEifTifD1) (8)
berechnet werden, worin W. die Breite des Walzgutmatcrials
an dem Einlaß der vertikalen Walzen, E. der Walzenniederdrückwert, T. die Walztemperatur und D.
der Walzendurchmesser ist.
g) Einstellen des endgültigen Breitenreduzierungswertes
B
Schrittes f) mit einer Gleichung
Der Wert B_ beim Grobwalzen kann aus dem Ergebnis des
BR = W0 * WR
berechnet werden, worin W_ die Brammenbreite, B die
υ κ
Grobzielbreite und N die Zahl der Grobwalzdurchläufe ist.
h) Einstellen von Walzniederdrückwert, Walzkraft und Walzenspalt:
Der Wert B wird nach vorgegebenen Breitenreduzierungsanteilverhältnissen
geteilt, und die Ergebnisse werden den jeweiligen vertikalen Walzen 4a-4d zugemessen, womit
die Reduzierungen für diese Walzen bestimmt sind. Der Reihe nach können der Walzdruck und der Walzenspalt unter Verwendung von Gleichungen, die denen bei
den horizontalen Walzen ähnlich sind, ermittelt werden.
i) Einstellen der Feinwalzen:
Die Feinwalzen 5a-5f führen ein aufeinanderfolgendes
Walzen durch, dort erfolgt jedoch keine Änderung bezüglich des Volumens des Materials, so daß man die folgende
Gleichung erhält.
hi*Vi = hF " VF
Wobei h. die Dicke am Auslaß der i-ten Walze, V. die Eintrittsgeschwindigkeit des Walzgutes zu der i-ten
Walze, h_ die Dicke am Auslaß der Walze 5frund V die
Austrittsgeschwindigkeit des Walzgutes aus der Walze 5f ist.
Es ist festzuhalten, daß das Walzprogramm beim Feinwalzen· wie beim Grobwalzen auch durch Einstellen einer
ähnlichen Leistungskurve, der Dicke am Einlaß der Feinwalze, der Dicke h am Auslaß der Feinwalze und der Leistungsanteilverhältnisse
oC. bis oC für die einzelnen Walzen
bestimmt werden kann. Aus diesem Walzschema kann die Feinwalzgeschwindigkeit ermittelt werden. Die Temperatur
des Walzgutes kann dann aus der Ankunftszeit an der
nächsten Walze berechnet werden, der Walzdruck kann der Reihe nach ermittelt werden, und schließlich kam
die vertikale Stellung jeder Walze bestimmt werden.
Das Walzprogramm wird durch die obigen Schritte festgelegt,
und die ermittelten verschiedenen Bedingungen werden von der Wärmebelastungs-Überwachungseinrichtung
8a den Steuergeräten 7b und 7c zugeführt. Die Steuergeräte 7b und 7c steuern jeweils das Grobwalzen
und das Feinwalzen gemäß der zugeführten Daten. Während des Walzvorgangs wird der Effektivstromwert des Walzenmotors
für jeden Durchlauf aus den tatsächlichen Motorströmen berechnet, die während der Zeit zwischen dem
Ende des vorhergehenden Durchlaufs und dem Anfang des nächsten Durchlaufs gemessen werden, und die Wärmebelastung
wird geprüft. Nach der Prüfung wird die Korrekturgröße des Abstandes, mit dem die Walzgute aus den
öfen 1a-1c entnommen werden, in dem Schritt b) ■ ermittelt.
Auf diese Weise wird der laufende Abstand fortschreitend korrigiert.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Steuerverfahrens gemäß der Erfindung, bei dem die Walzzeit unter vorgegebenen
Bedingungen minimiert wird, wird nun beschrieben, Das Verfahren wird im Zusammenhang mit einem Umkehrwalzwerk
erläutert, das ein Walzenpaar besitzt.
a) Einstellen der minimalen Zahl der Durchläufe P: Die minimale Zahl der Durchläufe P, die erforderlich
ist, um das Walzgut auf eine gewünschte Dicke herabzuwalzen, wird aus dem Verhältnis einer gegebenen Gesamt~
leistung zu der maximal zulässigen Walzleistung der Walzanlage ermittelt.
_ Gesamtleistung
maximal zulässige Walzleistung
b) Einstellen des quadratischen Mittelwertes W Der quadratische Mittelwert W-..,, der benötigten WaIz
leistung in der minimalen Walzzeit, die aus der mini malen Zahl von Durchläufen P, wie in dem Schritt a)
ermittelt, ausgewählt wird, ist als-
WRMS =
/Ri(KWR.)2dt + / Il(KV7Ii)2dt ... (12)
ι -■
.
gegeben, worin KWR^die benötigte Walzleistung für den
i-ten Durchlauf, KWjjdie während der Zeit zwischen dem
Ende des Walzens im i-ten Durchlauf und dem Beginn des Walzens in dem (i + 1)-ten Durchlauf benötigte elektrische
Leistung, X . die benötigte Walzzeit für den i-ten Durchlauf und ¥ . die lastfreie Leerlaufzeit für den
i-ten Durchlauf ist.
c) Einstellen des optimalen Programmwertes: Der Wert W^ wird darauf geprüft, ob W für die Walzanlage
innerhalb des zulässigen Bereiches liegt oder nicht. Wenn der Wert innerhalb des Bereiches liegt, wird
er als optimaler Programmwert gewählt. Falls das nicht der Fall ist, wird die Leerlaufzeit T . ausgedehnt, und'
es erfolgt eine Schleife zu dem Schritt b), bis die Leerlaufzeit
der obigen Bedingung genügt, wie durch Gleichung 12 dargestellt. Es ist festzuhalten, daß der quadratische
Mittelwert für jeden Durchlauf berechnet wird,
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da sich die Temperatur des Walzgutes mit den einzelnen Durchläufen ändert.
d) Einstellen der erforderlichen Leistung und des Leistungsanteilverhältnisses
für jeden Durchlauf: Die benötigte Leistung für jeden Durchlauf wird aus einer Gleichung
Leistung für den i-ten Durchlauf = Leistungsanteilverhältnis
für den i-ten Durchlauf χ Gesamtleistung .....(13)
berechnet. Das Leistungsanteilverhältnis wird aus der maximalen Zahl der Durchläufe und dem Leistungsvermögen
der Walzanlage bestimmt. Fig. 4 zeigt die Beziehung zwischen dem Leistungsanteilverhältnis und der Dicke.
Die Dicke am Auslaß kann aus dieser graphischen Darstellung ermittelt werden. Es ist festzuhalten, daß die Eintrittsdicke
bei dem ersten Durchlauf die Anfangsdicke ist, während die Ausgangsdicke jeden Durchlaufs die Eingangsdicke,
des nächsten Durchlaufs ist.
e) Einstellen der Walzkraft F :
Die Walzkraft F. für jeden Durchlauf wird unter Verwendung der Gleichung 1 berechnet.
f) Einstellen der Leistung PW.:
Die Leistung PW. für jeden Durchlauf wird unter Verwendung der Gleichung 2 und des Ergebnisses des Schrittes
e) berechnet.
g) Einstellen der Stellung S.:
Die Stellung S. der Walze für jeden Durchlauf wird aus
der Eintrittsdicke h. und der Walzkraft F. unter Verwendung der Gleichung 3 berechnet.
Durch die obigen Schritte kann das Walzprogramm mit einer minimalen Walzzeit festgelegt werden. Wenn es
erforderlich ist, die Zahl der Durchläufe zu erhöhen, wird bei der Berechnung von der lastfreien Leerlaufzeit
ausgegangen die als kürzeste Zeit gesetzt wird. Fig. 6 zeigt ein Zeitdiagramm eines typischen Walzprogramms.
In der Figur stellt t.. den "EIN"-Zeitpunkt der Walze für den ersten Durchlauf, t~ den Zeitpunkt
des Beginns der Beschleunigung, t den Zeitpunkt, zu dem die gewünschte Walzgeschwindigkeit erreicht ist,
t4 den Zeitpunkt, an dem die Bremsung beginnt, tj. den Zeitpunkt,
zu dem die Bremsung abgeschlossen- ist, t, den .
"AUS"-Zeitpunkt der Walze, t_ den Zeitpunkt, bei dem
die Rückwärtsbewegung der Walze beginnt, und t den "EIN"-Zeitpunkt der Walze für den nächsten Durchlauf
dar. Während des Zeitraums t.,-t_ wird somit die Walzgeschwindigkeit
zum Vorsehen von drei unterschiedlichen Geschwindigkexten V_, V1 und 0 geändert. Diesselbe Einstellung
wird für jeden Durchlauf vorgenommen.
Fig. 7 ist eine graphische Darstellung, die die Beziehung
zwischen der Gesamtleistung und der Dicke zeigt. Die Kurve a gilt für die minimale Leerlaufzeit,.und die
Kurven b· und c repräsentieren Fälle, in denen die.Leerlaufzeit um At und 2At jeweils erhöht wird. Das.markierte
h_ist die Anfangsdicke, und h1 ist die Zieldicke.
Die Leistungswerte P1 , P1. und P auf den entsprechenden
Kurven a, b und c, die der Zieldicke h- entsprechen,
werden zur Bestimmung der benötigten Gesamtleistung verwendet. Das Walzdiagramm, das zur Bestimmung der
Zahl der Durchläufe und der Zieldicke für jeden Durchlauf nötig ist, wird aus diesen Kurven berechnet.
Fig. 4 zeigt ein Blockdiagramm einer Walzanlage, das auf dem oben beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel
des Steuerverfahrens basiert. Eine Pro.zeßsteuereinrichtung 12 führt die oben erwähnten Schritte a) bis h)
aus. Die von der Prozeßsteuereinrichtung 12 ermittelten resultierenden Werte werden in einem Einstellsteuergerät
13 eingestellt. Das Einstellsteuergerät 13 steuert ein Motorantrieb-Steuergerät 14 und ein Tischantrieb-Steuergerät
15. Das Motorantrieb-Steuergerät 14 steuert den Motor 16, während das Tischantrieb-Steuergerät 15 die
Tischwalzen 17 steuert. Das Walzgut 18 wird auf den Tischwalzen 17 zum Walzen durch die Walzen 19 vorwärts
und rückwärts transportiert. Die vertikale Stellung der Walze 19 wird durch ein Vertikalstellung-Steuergerät
21 über einen Druckmessfühler 20 gesteuert.
Leerseite
Claims (5)
- Anmelder/inh.: Akten/eichen: .Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha Neuanmeldung21. Februar 1983PatentanwälteDipl. Ing. Günther Eisenführ Dipl. Ing. Dieter K. Speiser . Dr. -Ing. Werner W. Rabus Dipl. Ing. Detlef NinncmannMITSUBISHI DENKI KABUSHIKI KAISHA, 2-3, Marunouchi 2 chome Chiyoda-ku, Tokyo 100, JapanVerfahren zur Steuerung einer WalzanlageAnsprücheπ . i/erfahren zur Steuerung der Extraktionsvorrichtung und der Walzen einer Walzanlage, bei dem erhitzte Walzgute durch die Extraktionsvorrichtung nacheinander einer Erhitzungseinrichtung entnommen und in einem vorbestimmten Abstand einem Txansporttisch zugeführt werden und durch die Walzen in mehreren Walzdurchläufen unter jeweiligem Vorsehen eines vorbestimmten Spaltes auf eine vorbestimmte Dicke gewalzt werden, dadurch gekennzeichnet,daß der Effektivwert der an einen Motorantrieb (9a-9d; 1Ia-Hf) für die Walzen (3a-3d; 5a-5f) während jedes Walzdurchlaufs gelieferten elektrischen Leistung (PW) ermittelt wird; undWWR/WE/emdaß der Abstand, mit dem Walzgute nacheinander von der Extraktionsvorrichtung (2a, 2b, 2c) entnommen werden, korrigiert wird, indem der Effektivwert der an den Motorantrieb gelieferten Leistung derart korrigiert wird, daß er kleiner als der zulässige Effektivwert des Motorantriebs in irgendeinem der Durchläufe ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß. der Effektivwert der Leistung alst+τ 2
J t ι dt" 1Oiangegeben wird, wobei t die Zeit, Ύ die Zeitdauer zwischen dem Beginn des Walzens in.einem i-ten Durchlauf und dem Beginn des Walzens in einem (i + 1)-ten Durchlauf, und I . der Nennstrom des Motorantriebs für den i-ten Durchlauf ist. - 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturgröße für den Abstand alsft 1X dt1RMSO + 1Oiangegeben wird, wobei I0.,,,^ der maximal zulässige Effek-HMSd(Jtivwert der an den Motorantrieb in irgendeinem der Durchläufe zugeführten Leistung ist.
- 4. Verfahren zur Steuerung der Extraktionsvorrichtung und der Walzen einer Walzanlage, bei dem erhitzte Walz-gute durch die Extraktionsvorrichtung nacheinander einer Erhitzungseinrichtung entnommen und in einem vorbestimmten Abstand einem Transporttisch zugeführt werden und durch die Walzen in mehreren Walzdurchläufen unter jeweiligem Vorsehen eines vorbestimmten Spaltes auf eine vorbestimmte Dicke gewalzt werden, dadurch gekennzeichnet,daß die minimale Zahl der Walzdurchläufe durch Division der insgesamt erforderlichen elektrischen Leistung, die dem Motorantrieb (9a-9d; 11a-11f) für die Walzen (3a-3d; 5a-5f) zugeführt wird, durch die maximal zulässige Walzleistung für die Walzen in irgendeinem der Durchläufe ermittelt wird;daß die Walzgeschwindigkeit und der Zeitpunkt des Beginns des Rücklaufpressens entsprechend der minimal wählbaren Walzzeit berechnet wird; daß der Effektivwert der für das Walzen in der wählbaren Walzzeit erforderlichen Leistung ermittelt wird; unddaß die Leerlaufzeit der Walzen derart korrigiert wird, daß der Effektivwert der erforderlichen Leistung kleiner als der benötigte Leistungseffektivwert des Motorantriebs in irgendeinem der Durchläufe ist. ·
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Effektivwert der erforderlichen Leistung alsτ . τ .Rl(KWRi)2dt + / 11CKW11) 2dt5°TRiangegeben wird, wobei KW^ die zum Walzen im i-ten Durchlauf benötigte Leistung, KW^die während der Zeit zwischendem Ende des Walzens im i-ten Durchlauf und dem Beginn des Walzens in einem (i + 1)-ten Durchlauf benötigte Leistung,f. die zum Walzen im i-ten Durchlauf be-Klnötigte Zeit, t . die Leerlaufzeit im i-ten Durchlauf, und P die Zahl der einbezogenen Durchlaufe ist.
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