DE3305655A1 - Dispergierungszusammensetzung zur behandlung von oelschlick auf seewasser - Google Patents

Dispergierungszusammensetzung zur behandlung von oelschlick auf seewasser

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DE3305655A1
DE3305655A1 DE19833305655 DE3305655A DE3305655A1 DE 3305655 A1 DE3305655 A1 DE 3305655A1 DE 19833305655 DE19833305655 DE 19833305655 DE 3305655 A DE3305655 A DE 3305655A DE 3305655 A1 DE3305655 A1 DE 3305655A1
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Robert 1040 Brüssel Bronchart
André 1331 Rosières Lepain
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Labofina SA
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Description

18. Febr. 1983
PATENTANWALT . m g Dr,K/sch
DR. RICHARD KNEISSL
Widsnmsyerstr. 46
D-8000 MÜNCHEN
Tel.089/29öi25
Labofina S.A., Brüssel/Belgien
von ölschlick auf Seewasser
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf oberflächenaktive Zusammensetzungen zur Behandlung und Dispergierung von ölschlick. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zur Beseitigung von ölschlick.
Die Verschmutzung von Seewasser durch öl (Rohöl oder Rohölfraktionen) , die durch Unfälle/ Bohrungen und/oder Ablassen von Ballastwasser oder Auslaufen aus öltankern verursacht wird, hat die Bildung eines kontinuierlichen Ölfilms oder -schlicks zur Folge, der zu einer kontinuierlichen Ausbreitung neigt. In der offenen See ist dieser ölige Film unerwünscht, da er eine Sperre für den Übergang von Luft und Licht aus der Atmosphäre in das Seewasser darstellt, welche für das Leben im Wasser unerläßlich sind. In küstennahen Gewässern schädigen Ölfilme die Schalentierenbänke und die Strände.
Ein Verfahren, solchen Verunreinigungen beizukommen, besteht darin, öldispergierzusammensetzungen aufzubringen, die oberflächenaktive Verbindungen enthalten. Diese Zusammensetzungen werden auf den ölschlick aufgebracht, und zwar im allgemeinen durch Spritzeinrichtungen. Sie lösen den zusammenhaftenden Ölfilm in kleine Tröpfchen auf und dispergieren die Tröpfchen im Wasser bis zu einer Tiefe von einigen Metern unter der Seeoberfläche. Der Film wird also aufgebrochen, weshalb wieder ein übergang von Luft und Licht aus der Atmosphäre stattfinden kann. Außerdem wird eine Verschmutzung von festen Bauten und Stränden entlang der Küsten vermieden.
Die Öltröpfchen, die unter der Seeoberfläche dispergiert sind, werden dann durch Microorganismen biologisch abgebaut und verbraucht, die im Seewasser leben und die einen aktiven ölstoffwechsel zeigen. Dieser biologische Abbau ist jedoch
• S-
ein langsamer Vorgang und kann deshalb das Absetzen von nichtabgebauten öltröpfchen und die Bildung von ölablagerungen auf dem Seeboden nicht verhindern, insbesondere wenn das Wasser flach ist.
Ein aktiver biologischer Abbau von öltröpfchen erfordert die Anwesenheit einer hohen Anzahl von Microorganismen an der Öl/Wasser-Grenzfläche. Diese Organismen sind jedoch im Seewasser nur in beschränkten Mengen vorhanden. Um den biologischen Abbau zu fördern ist es deshalb nötig, die Vermehrung der Microorganismen zu beschleunigen. Hierfür sind nicht nur Sauerstoff und Kohlenstoff, welche im Wasser und im verschmutzenden öl vorhanden sind, sondern auch Stickstoff und Phosphor erforderlich. Im allgemeinen ist die Konzentration dieser letzteren beiden Elemente in Seewasser sehr gering, weshalb der natürliche biologische Abbau von öl sehr langsam verläuft.
Um die Geschwindigkeit des biologischen Abbaus zu erhöhen, ist es bekannt, Nährstoffe für Microben dem Seewasser zuzugeben. Mineralsalze, wie z. B. Ammoniumsalze, Nitrate und Phosphate, wurden hierfür verwendet. Diese Mineralsalze sind aber allzu wasserlöslich und zeigen praktisch keinerlei Affinität für das verschmutzende öl. Sie werden zu rasch aufgelöst und im Seewasser verteilt und nicht auf der Öl/Wasser-Grenzfläche zurückgehalten, wo ihre Anwesenheit nötig ist.
Es ist weiterhin bekannt, stickstoffhaltige organische Nährstoffe, die öllöslich sind, wie z. B. Kondensationsprodukte aus Harnstoff oder Melamin mit Aldehyden, zu verwenden. Diese organischen Verbindungen sind jedoch auch in Wasser löslich. Sie dissoziieren vom öl und werden in der wäßrigen Phase verteilt. Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist es auch bekannt, ihre Löslichkeit in Wasser zu modifizieren. Beispielsweise werden Kondensationsprodukte aus Harnstoff
und einem Aldehyd, der weniger als 4 Kohlenstoffatome enthält, zunächst auf einem inerten Träger absorbiert und dann durch Beschichtung mit einem Paraffin oder einem anderen Schutzcolloid lipophil gemacht. Diese Behandlungen erfordern spezielle Anlagen und erhöhen die Kosten der Nährstoffe. Außerdem können die letzteren nicht in den oberflächenaktiven Zusammensetzungen, die zur Behandlung des ölschlicks verwendet werden, suspendiert werden. Aus diesem Grunde sind zwei gesonderte Anwendungen, eine für die oberflächenaktive Zusammensetzung und die andere für die Nährstoffe, erforderlich. Schließlich kann der Belag auch rasch aufgelöst werden, wenn das verschmutzende öl, wie z. B. frisches Rohöl, aromatische Kohlenwasserstoffe enthält.
Es gibt auch noch andere Techniken zur Verringerung der Löslichkeit der Nährstoffe in Wasser. Deren Ergebnis sind aber Zusammensetzungen, die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Diese Nährstoffe fördern natürlich dann nicht die Entwicklung der Microorganismen im Wasser unter der Seeoberfläche, wo die öltröpfchen dispergiert sind.
Die mit bekannten Nährstoffen angetroffenen Schwierigkeiten werden nunmehr durch die Entwicklung von neuen lipophilen Nährstoffen für die Microorganismen beseitigt, die im Seewasser anwesend sind und die den Abbau von öl bewirken. Diese Nährstoffe ergeben einen rascheren und vollständigeren biologischen Abbau der öle bei niedrigen Kosten.
Aufgabe der Erfindung war es also, eine flüssige öldispergierzusammensetzung zu schaffen, die einen Nährstoff für Microorganismen enthält, bei dem es sich um eine stickstoffhaltige Verbindung handelt, die in Wasser nur schwach löslich ist und die nicht der Hydrolyse durch Wasser unterliegt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, eine öldispergierzusammensetzung zu schaffen, die eine oleophile Stickstoff-
- A
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quelle enthält.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, eine Öldispergierzusammensetzung zu schaffen, die einen Nährstoff enthält und die gegenüber der Wasserflora und -fauna eine niedrige Toxizität zeigt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, eine flüssige öldispergierzusammensetzung zu schaffen, in der der stickstoffhaltige Nährstoff leicht zu dispergieren ist.
Es wurde gefunden, daß Zusammensetzungen zur Behandlung von ölschlick unerwartete vorteilhafte Eigenschaften hinsichtlich der öldispergierwirkung und des biologischen Abbaus durch Microorganismen zeigen, wenn ein Monoalkylguanidiniumsalz der allgemeinen Formel M
^^ Nil
R -NET
^.HX
worin R für ein gesättigtes oder ungesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit ungefähr 8 bis ungefähr 20 Kohlenstoffatomen steht und X für ein Halogen- oder Säureanion steht, einem Dispergiergemisch zugegeben wird, das mindestens ein oberflächenaktives Mittel und mindestens ein Lösungsmittel enthält.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung zur Dispergierung von ölschlicks in öltröpfchen und zur Förderung des biologischen Abbaus durch Microorganismen enthält also mindestens ein oberflächenaktives Mittel, welches den ölschlick in öltröpfchen unterteilt, mindestens ein Lösungsmittel und als Quelle für einen oleophilen, stickstoffhaltigen Nährstoff ein oben definiertes Monoalkylguanidiniumsalz.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Dispergierung von ölschlick und zur Förderung des biologischen
Abbaus desselben durch Microorganismen, bei welchem auf die Oberfläche des ölschlicks eine oben beschriebene oberflächenaktive Zusammensetzung aufgebracht wird.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten mindestens ein oberflächenaktives Mittel, welches als Dispergiermittel wirkt, ein Monoalkylguanidiniumsalz, welches als Nährstoff wirkt, und mindestens ein Lösungsmittel, wobei diese Zusammensetzungen flüssig sind und durch übliche Vorrichtungen leicht verspritzt werden können.
Ein wesentliches Merkmal dieser Zusammensetzungen besteht darin, daß sie als oleophile Stickstoffquelle für Microorganismen ein Monoalkylguanidiniumsalz der allgemeinen Formel
R-NH-
NH2HX
enthalten, worin R für ein gesättigtes, ungesättigtes oder teilweise gesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit ungefähr 8 bis ungefähr 20 Kohlenstoffatomen steht und R für ein Halogen- oder Säureanion steht.
Die Monoalkylguanidiniumsalze können leicht durch ein bekanntes Verfahren hergestellt werden, bei welchem Cyanamid (H2N-C=N) mit einem Salz eines primären Amins (R-NH-.HX, worin R und X die oben angegebenen Bedeutungen besitzen), umgesetzt wird. Gemische von Aminsalzen können ebenfalls verwendet werden. Die erhaltenen Produkte werden gereinigt und sind Monoalkylguanidiniumsalze mit einem Stickstoffgehalt, der von den Werten von R und X abhängt, der aber im allgemeinen ungefähr 6,5 bis ungefähr 25 % beträgt.
Die Radikale R und X werden so ausgewählt, daß Monoalkylguanidiniumsalze entstehen, die in Wasser nur schwach
Lösungsmitteln der löslich sind, die lipophil sind, die in den/erfindungsge-
_ ac _
mäßen ölschlickbehandlungszusammensetzungen löslich oder zumindest leicht dispergierbar sind und die gegenüber diesen Lösungsmitteln und Wasser stabil sind. Aus diesen Gründen werden Monoalkylguanidiniumsalze bevorzugt, in denen das Radikal R ungefähr 8 bis ungefähr 20 und insbesondere zwischen ungefähr 12 und ungefähr 18 Kohlenstoffatome enthält. X ist im allgemeinen ein Halogen, insbesondere Cl, oder ein Säureanion wie -SO4CH3, -SO4C2H5, -NO3, -HSCL, CH-,-ctS oder -SO0C^-H.-R1, worin R1 für H oder ein Alkylradikal mit 1 bis ungefähr 12 Kohlenstoffatomen steht. Aus wirtschaftlichen Gründen werden Monoalkylguanidiniumsalze, worin X für -Cl, -HSO4 oder -NO3 steht, bevorzugt.
Um die Entwicklung von Microorganismen auf der Öl/Wasser-Grenzfläche zu fördern, werden die Monoalkylguanidiniumsalze, die als Stickstoffquelle dienen, vorteilhafterweise in Mischung mit einer Phosphorverbindung, die als Phosphor liefernder Nährstoff wirkt, verwendet. Diese Phosphorverbindung kann ein Alkali- oder Erdalkalisalz eines Phosphorsäureesters eines Fettalkohols, ein Salz Oder ein Ester einer Organophosphonsäure oder ein Phosphatid oder ähnliches Produkt mit einer niedrigen Toxizität gegenüber Wasserflora und -fauna sein. Ester, die durch Neutralisation von Hexamethylendiamin-tetra-(methylenphosphonsäure) der Formel (H2PO3CH2) 2~H (CH2) 6~N(CH2PO3H2) 2) mit einem Min, wie z. B. Monoäthanolamin oder einem Fettamin mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, erhalten werden, geben gute Resultate. Phosphatide oder Phospholipide, insbesondere Lecithin oder Kephalin, wirken gleichzeitig als Quelle für Stickstoff und Phosphor und verstärken deshalb die Wirkung der Monoalkylguanidiniumsalze.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten mindestens ein oberflächenaktives Mittel mit einer niedrigen Toxizität gegenüber Wasserflora und -fauna. Bevorzugte
• 40-
oberflächenaktive Mittel sind äthoxyliertes Tallöl, Mono- und Polyester von mehrwertigen Alkoholen und insbesondere die Ester von gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Carbonsäuren mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen und von Alkoholen, wie z. B. Sorbitan ,Glycerin und Pol-yäthylenglycol. Gemische aus zwei oder mehr dieser Ester können verwendet werden. Es können auch den oben erwähnten Estern noch andere oberflächenaktive Mittel zugesetzt werden, wie z. B. äthoxylierte Fettalkohole, Alkalisalze von Dialkylsulfo-'succinaten oder Kondensationsprodukte von Äthylenoxid und/ oder Propylenoxid.
Die erfindungsgemäßen flüssigen Zusammensetzungen werden dadurch hergestellt, daß die aktiven Komponenten in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch niedriger Toxizität gegenüber Wasserflora und -fauna aufgelöst werden. Bevorzugte Lösungsmittel sind die flüssigen Kohlenwasserstoffe mit einem Gehalt von weniger als ungefähr 5 % und vorzugsweise weniger als 3 % an aromatischen Verbindungen, und zwar insbesondere flüssige Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie z. B. paraffinische Kohlenwasserstoffe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, cycloparaffinische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Cyclopentan und Cyclohexan, alkylcycloparaffinische Kohlenwasserstoffe und naphthenische Kohlenwasserstoffe. Aliphatische Alkohole mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Äthyl-, Propyl- und Isopropylalkohol, und Glycolmonoäther, insbesondere Glycolmonoalkyläther (worin das Alkylradikal 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält), /wie ζ. b: Mono- oder Diäthylenglycol und Mono- oder Dipropylenglycol, sind ebenfalls geeignete Lösungsmittel. Das organische Lösungsmittel kann auch Wasser in einer Menge enthalten, die die Menge des organischen Lösungsmittels nicht überschreitet. Die Wassermenge liegt im allgemeinen zwischen ungefähr 10 und 50 %, bezogen auf das Gewicht des organischen Lösungsmittels.
•41·
Das Lösungsmittel besitzt ein© doppelte Wirkung: Es erleichtert die Handhabung und die Anwendung der oberflächenaktiven Mittel und fördert darüber hinaus aufgrund seiner Affinität die Eindringung der Zusammensetzung in den Ölfilm. Es ist deshalb vorteilhaft, Zusammensetzungen zu verwenden, in denen die Menge des gegebenenfalls anwesenden Wassers ungefähr 25 %, bezogen auf die Gesamtmenge aus organischem Lösungsmittel und Wasser, nicht übersehreitet.
DasGewichtsverhältnis von oberflächenaktiven Mitteln zum Lösungsmittel kann innerhalb weiter Grenzen variieren. Es ist natürlich erwünscht, Zusammensetzungen zu verwenden, die so konzentriert wie nur möglich sind, jedoch muß die Menge des Lösungsmittels in der Zusammensetzung ausreichen, die oberflächenaktiven Mittel und die Nährstoffe aufzulösen und die Anwendung der Zusammensetzung bei niedrigen Temperaturen zu ermöglichen. Es wurde gefunden, daß Zusammensetzungen, die mehr als ungefähr 85 % oberflächenaktive Mittel und Nährstoffe enthalten, bei niedrigen Temperaturen allzu viscose sind. Darüber hinaus dringen sie nicht leicht in den ölschliek ein und sind deshalb weniger aktiv. Zusammensetzungen, die weniger als ungefähr 30 % oberflächenaktive Mittel und Nährstoffe enthalten, besitzen dagegen eine niedrige Wirkung.
Die Menge des Monoalkylguanidiniumsalzes in der erfindungsgsmäßen Zusammensetzung kann zwischen verhältnismäßig weiten Grenzen sehwanken und bis zu 35 % oder sogar mehr, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, batragen. Diese Menge hängt von vielen Paktoren ab, wie z, B. vom jeweils verwendeten Guanidiniumsalz und dessen Stickstoffgehalt, der eventuellen Anwesenheit anderer Nährstoffe und dem jeweils verwendeten Lösungsmittel, Zusammensetzungen die ungefähr 2 bis 20 Gew>-% und ganz besonders ungefähr 5 bis 15 Gew.-I Monoalkylguanidiniumsalze enthalten, sind
.Λλ-
in bezug auf den biologischen Abbau von im Seewasser dispergierten öltröpfchen sehr wirksam.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können außerdem andere Komponenten und Elemente enthalten, wie z. B. Magnesium und Calcium, die für die Entwicklung von Microorganismen nützlich sind. Die Zusammensetzungen enthalten diese Elemente in Form von organischen Salzen, nämlich in Form von Magnesium- oder Calciumsalzen von Alkylbenzolsulfon säuren. Die Menge dieser Zusätze überschreitet im allgemeinen 3 %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, nicht.
Die Zusammensetzungen werden auf den ölschlick durch bekannte Verfahren aufgebracht. Sie können ohne Wasser oder nach Verdünnung mit Wasser verwendet werden. Sie können auf den ölschlick aus einem Flugzeug oder aus Booten, die mit geeigneten Spritzvorrichtungen ausgerüstet sind, gespritzt werden.
Die vorliegenden Zusammensetzungen erfüllen die gegenwärtigen Vorschriften hinsichtlich Dispergiermittel zur Behandlung von ausgelaufenem öl, wie z. B. die Vorschriften hinsichtlich Toxizität, Dispergierungswirkung und biologischem Abbau.
Der Toxizitätstest besteht darin, daß man ein bestimmtes Lebewesen, wie z. B. Artemia salina, wachsenden Dosen der Zusammensetzung aussetzt, um die maximale Menge der Zusammensetzung zu bestimmen, die nach 24 Stunden noch 50 % der ursprünglich vorhandenen Lebewesen am Leben läßt (Test CL 50 - 24 h).
Die Dispergierungswirkung wird bestimmt durch das MIL-Verfahren, welches darin besteht, daß man 100 ml Rohöl in
einen Behälter, der 133 1 Wasser enthält, gießt, hierauf 100 ml einer 10 %igen wäßrigen Lösung der Zusammensetzung zugibt, das Gemisch 90 s absitzen läßt und dann 10 min zur Dispergierung des Öls rührt, Proben der Dispersion abzieht und das in diesen Proben enthaltene öl extrahiert. Die Dispergierungswirkung wird dann als Prozentsatz des extrahierten Öls, bezogen auf die Gesamtmenge öl, angegeben.
Die biologische Abbauwirkung wird durch folgendes Verfahren bestimmt; 200 ppm der zu prüfenden Zusammensetzung werden zu 700 ml unsterilisiertem Seewasser zugegeben, das 500 ppm Rohöl enthält, von dem die leichten Bestandteile abdestilliert worden sind. Das Gemisch wird 41 Tage bei 25°C incubiert, währenddessen es durch Einblasen von Luft gerührt wird .Das Restöl wird dann extrahiert.
Die Resultate dieser Versuche sind in den folgenden Beispielen angegeben.
Beispiel 1
Monododecylguanidiniumchlorid wurde durch ein bekanntes Verfahren aus Dodecylaminhydrochlorid und Cyanamid hergestellt.
Hierauf wurde eine Dispergierzusammensetzung hergestellt, die (in Gewicht) folgendes enthielt:
13 Teile Sorbitmonolaurat,
47 Teile Polyäthylenglycolmonooleat (Molekulargewicht des Glycols 400), 15 Teile Monobutylather,
5 Teile Wasser,
15 Teile Monododecylguanidiniumchlorid, 5 Teile Hexamethylendiamino-tetra-(methylenphosphonsäure)-dodecy!aminester.
- Vf-
Diese Zusammensetzung besaß die folgenden Charakteristiken:
Toxizität (ppm): Daphnia magna 850 ppm
Artemia salina 1000 ppm
Dispergierungswirkung: 72 %
Biologischer Abbau: 2,4mal größer als eine ähnliche Zusammen· Setzung ohne Guanidiniumsalz und ohne Phosphorverbindung.
Beispiel 2
Eine Zusammensetzung wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch ein Guanidiniumsalz verwendet werde, das aus einem Gemisch aus primären C^-g-Aminhydrochloriden hergestellt worden war.
Die Charakteristiken der Zusammensetzung hinsichtlich der Toxizität, der Dispergierungswirkung und des biologischen Abbaus waren die gleichen wie bei der Zusammensetzung von Beispiel 1.
Beispiel 3
Monodecylguanidiniumnitrat wurde durch ein herkömmliches Verfahren aus Decylaminnitrat und Cyanamid hergestellt.
Hierauf wurde eine Zusammensetzung hergestellt, die (in Gewicht) folgendes enthielt:
16,75 Teile Sorbitmonooleat,
13,50 Teile äthoxyliertes Sorbitmonooleat (ungefähr
20 mol Äthylenoxid)
24 Teile Natriumsalz von Dl- (2-Äthylhexyl) -sulfo-
succinat (eine 75 %ige wäßrige Lösung), 11,25 Teile Wasser,
12 Teile Ä'thylenglycolmonobutyläther,
4ft
2,5 Teile Diäthylenglycol,
15 Teile Monodecylguanidiniumnitrat,
5 Teile Hexamethylendiamino-tetra-dnethylenphosphonsäure)-äthanolaminester.
Der biologische Abbau mit dieser Zusammensetzung erfolgte 1,8mal schneller als mit einer ähnlichen, aber nährstofffreien Zusammensetzung.
Beispiel 4
Eine Dispergierzusammensetzung wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch als Guanidiniumsalz Monododecyl guanidiniumacetat verwendet wurde, das aus Dodecylaminacetat und Cyanamid hergestellt worden war.
Der biologische Abbau bei dieser Zusammensetzung verlief zweimal schneller als mit einer ähnlichen, aber nährstoff freien Zusammensetzung,
Beispiel 5
Für dieses Beispiel wurde S-Octodecenylguanidiniumchlorid der Formel
CH3- (CH2) 7-CH=CH- (CH2) 7~NH-
aus 9-OGtadecenylaminhydrochlorid und Cyanamid hergestellt,
Eine Dispergierzusammensetzung wurde dann hergestellt, die folgendes (in Gewicht) enthielt:
6,2 Teile Sorbitanmonolaurat,
21 Teile Polyäthylenglycolmonooleat (Gemisch aus Glycol mit Molekulargewichten von 200 und 400),
45,5 Teile Diäthylenglycolmonobutyläther,
8,3 Teile Wasser, 12 Teile des obigen Guanidiniumsalzes, 7 Teile Lecithin.
Die obige Zusammensetzung war hinsichtlich des biologischen Abbaus 1,8mal aktiver als eine ähnliche, aber nährstofffreie Zusammensetzung.

Claims (12)

Patentansprüche
1. Dispergierungszusairimensetzung zur Behandlung von ölschlick auf Seewasser, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens ein oberflächenaktives Mittel, mindestens ein Lösungsmittel und ein Monoalkylguanidiniumsalz der allgemeinen Formel R-NH-C^.J: „v , worin R für ein ali-
phatisches Kohlenwasserstoffradikal mit ungefähr 8 bis ungefähr 20 Kohlenstoffatomen steht und X für ein Halogenoder Säureanion steht, enthält.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R für ein aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal mit ungefähr 12 bis ungefähr 18 Kohlenstoffatomen steht.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X für ein Säureanion steht, das ausgewählt ist aus -Cl, -SO4CH3, -SO4C2H5, -NO3, -HSO4, -CH3-CSUq- und -SO3C6H4-R1, worin R1 für H oder ein Alkylradikal mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen steht.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X für -Cl, -NO3 oder -HSO4 steht.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie bis zu 35 % Monoalkylguanidiniumsalz, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie ungefähr 2 bis ungefähr 20 % Monoalkylguanidiniumsalz, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie ungefähr 5 bis ungefähr 15 % Monoalkylguanidiniumsalz, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin eine Phosphorverbindung enthält, die als Nährstoff für Microorganismen dient.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesamtgewicht des oberflächenaktiven Mittels, des Monoalkylguanidiniumsalzes und der Phosphorverbindung zwischen ungefähr 30 und ungefähr 85 %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, beträgt.
10. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin ein Alkylbenzolsulfonsäuremagnesiumsalz oder -calciumsalz in einer Menge von nicht mehr als ungefähr 3 %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält.
11. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel weniger als 50 % Wasser und darüber hinaus einen flüssigen Kohlenwasserstoff mit weniger als 5 % aromatischen Verbindungen enthält.
12. Verwendung der Zusammensetzung nach Anspruch 1 zur Beseitigung von ölschlick auf Seewasser.
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