DE3304789C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine vieladrige verdrillte Litze
für die elektrische Kabeltechnik, bei welcher wenigstens
einige Drähte mit einem Überzug aus einem leicht schmelzbaren
Metall oder seiner Legierung versehen sind.
Aus der DE-OS 26 39 001 ist ein Drahtseil bekannt, welches
aus einer Anzahl von Adern besteht, welche auf der
unmittelbaren Oberfläche galvanisiert sind. Das wesentliche
dieses bekannten Drahtseiles besteht darin, daß es
eine zusätzliche äußere Beschichtung aus Zinn oder Zinnlegierung
aufweist. Diese äußere Beschichtung kann vor der
Vereinigung der Adern zu einem Seil auf die einzelnen
Adern aufgebracht werden oder kann erst nach der Vereinigung
der Adern auf das ganze Seil aufgebracht werden, so
daß dann der gesamte Drahtverbund nur mit einer äußeren
Schicht aus Zinn oder einer Zinnlegierung versehen ist.
Bekannt sind auch Montagedrähte, in denen jeder Draht
einer verdrillten Litze mit einem Überzug versehen ist,
durch den das Löten und der Korrosionsschutz von Kupferdrähten
gewährleistet wird. Beispielsweise kann der genannte
Überzug aus Polyurethan erzeugt werden [I. M.
Maiofis, "Khimiya Dielektrikov" (Chemie der Dielektrika),
Moskau, 1981, Seite 206]. Zum Löten wird der Draht mit
dem einen Ende in eine Zinnschmelze eingetaucht, wobei
der Draht auf einer Länge verzinnt wird, die mit der Eintauchtiefe
in die Schmelze übereinstimmt. In der verdrillten
Litze dieser bekannten Konstruktion beträgt die Dicke
der Polyurethanschicht mindestens 10 µm, wodurch der Drahtdurchmesser
zunimmt, und die Leistung beim Emaillieren ist
gering. Außerdem weist der Draht eine geringe Betriebszuverlässigkeit
an den Lötverbindungsstellen auf, weil der
elastische Polyurethanüberzug hier mit dem steifen Abschnitt,
der mit Zinn beschichtet ist, in Berührung kommt
und beim Verbiegen des Drahtes zerstört wird.
Bekannt ist auch eine verdrillte Litze mit einer Beschichtung
jedes Drahtes auf der gesamten Länge, wodurch das
Löten der Litze sowie deren Korrosionsschutz gewährleistet
wird. Die Drähte der Litze sind mit einem Überzug aus
leicht schmelzbarem Metall bzw. seiner Legierung ausgestattet
["Montazhnye provoda za rubezhom" (Montagedrähte im Ausland),
Moskau, 1963, Seite 24]. Jedoch besitzt diese
verdrillte Litze eine geringe Betriebszuverlässigkeit infolge
der Steifheit der Lötverbindungen (beim Erhitzen erfolgt
die Verlötung nicht nur an der Lötstelle, sondern
auch in dem an die genannte Stelle anliegenden Bereich)
und bedingt einen großen Zinnverbrauch und führt zu einem
großen Gewicht (die Dicke des Zinnüberzugs beträgt 3-7 µm).
Der Einsatz der bekannten verdrillten Litzen führt zu bedeutendem
Verbrauch an hochwertigem und knapp vorhandenem
Zinn, zur Vergrößerung der Drahtgröße und -masse, weil die
Drähte auf der gesamten Länge mit leicht schmelzbarem Material
beschichtet sind. Außerdem wird deren Betriebszuverlässigkeit
infolge eines ausgedehnten Lötbereichs verringert.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine vieladrige
verdrillte Litze für die elektrische Kabeltechnik
der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß beim
Verlöten der Drähte Lötmetall eingespart werden kann und
die Bedingungen beim Verlöten vereinfacht werden und kleinere
Lötverbindungsstellen realisiert werden können.
Ausgehend von der vieladrigen verdrillten Litze der eingangs
genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß in einem beliebigen Querschnitt der verdrillten
Litze mindestens einer der Drähte einen Überzug
aus Flußmittel aufweist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der vieladrigen verdrillten
Litze können beim Löten selektiv einige der Drähte
in Kombination mit dem wenigstens einen Draht zum Verlöten
ausgewählt werden, der den Überzug aus Flußmittel
aufweist. Dadurch kann ohne zusätzliche Zuführung von Zinn
oder Flußmittel bzw. Zinnlegierung die Lötverbindung hergestellt
werden. Die Lötverbindungsstelle weist dabei sehr
wenig von dem leicht schmelzbaren Metall oder seiner Legierung
auf, d. h. die Lötstelle selbst wird aufgrund der
Verringerung der Menge an Zinn oder Zinnlegierung in ihrer
Größe verkleinert. Durch die Verkleinerung der Lötverbindungsstelle
wird eine erhöhte Flexibilität der gesamten
Anordnung mit den Drähten der Litze an der Lötverbindungsstelle
erreicht.
Darüber hinaus wird auch eine Gewichtseinsparung von 10-30%
erzielt, wobei diese Gewichtseinsparung noch dann wesentlich
erhöht werden kann, wenn man anstelle von Zinn Polyurethan
verwendet (spezifisches Gewicht von Zinn ist 7,3 g/cm³m
das spezifische Gewicht von Polyurethan ist 1,2 g/cm³).
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 4.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Hinweis auf die Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 Querschnitt der verdrillten
Litze und
Fig. 2 Gesamtansicht der verdrillten
Litze.
In Fig. 1 ist der Querschnitt einer verdrillten
Litze schematisch dargestellt, die Drähte 1, beispielsweise
aus Kupfer, enthält, welche mit Überzügen 2 und
3 versehen sind, durch die der Korrosionsschutz der
verdrillten Litze sowie das Löten gewährleistet werden.
Mindestens einer der Drähte 1, beispielsweise der Zentraldraht,
besitzt einen Überzug 2 aus Flußmittel, und
die restlichen Drähte 1 haben einen Überzug 3 aus
leicht schmelzbarem Metall, beispielsweise Zinn bzw.
seiner Legierung. Die Überzüge 2 und 3 können auf der
gesamten Länge vorgesehen werden.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsvariante der Überzüge
2 und 3 der Drähte 1 dargestellt. Hier sind die Überzüge
2 und 3 auf Abschnitten erzeugt, die lokal abwechselnd
aufeinanderfolgen.
Beim Einsatz der Drähte mit lokal abwechselnd beschichteten
Abschnitten werden deren Längen l₁, l₂ sowie
die Schichtdicken δ₁, δ₂ der Überzüge ungefähr
gleich gewählt. Nimmt man l₁≈l₂≈l, δ₁≈δ₂≈δ an,
dann sind die Werte l und δ gemäß dem Verhältnis
zu wählen, wobei S die Querschnittsfläche des Drahtes 1
ist. Die gewählten Werte l, S wurden experimentell aufgrund
der existierenden Kabelnomenklatur und die Dicken
der Überzüge 2, 3 aufgrund der existierenden technologischen
Möglichkeiten der Heißmetallisierung ermittelt.
Als leichtschmelzbares Metall bzw. seine Legierung
können Zinn und seine Legierungen und als korrosionshinderndes
Flußmittel Polyurethan bzw. Kolophonium eingesetzt
werden. Die letzteren werden in einer dünnen
Schicht (1 µm) auf die Oberfläche des Kupferdrahtes
nach einem beliebigen bekannten Verfahren aufgetragen.
Das Wesentliche bei der Herstellung einer verdrillten
Litze besteht darin, daß bei der Formung eines Stranges
aus den Drähten 1 die verzinnten und die mit dem korrosionshindernden
Flußmittel beschichteten Drähte 1 derart
angeordnet werden, daß mindestens zwei der genannten
Drähte mit den unterschiedlichen Überzügen 2 und 3 über
ihre gesamte Länge in Berührung stehen. Dadurch
erfolgt das Löten der Litze infolge Zinnüberschuß im
Überzug 3 des verzinnten Drahtes in einem begrenzten
Bereich an der Grenze Zinn-Flußmittel-zwei Kupferleitungen,
wodurch günstige Lötverhältnisse sichergestellt
werden.
Beim Formen der Litze kann der Zinnüberschuß im
Überzug 3 zum Löten von mehreren mit Flußmittel beschichteten
Drähten 1 verwendet werden, wobei von der
Bedingung ausgegangen werden kann, auf der Oberfläche aller
Drähte 1 der Litze in der Lötzone eine monomolekulare
Zinnschicht zu erzeugen.
Sechs Kupferdrähte 1 von 0,5 mm Durchmesser mit
einem Zinnüberzug mit einer Dicke δ=5 µm werden um einen
Zentralkupferdraht 1 von 0,5 mm Durchmesser mit einem
Polyurethanüberzug 2 mit einer Dicke δ=10 µm zusammengedreht.
Die Qualität der Lötung aller Drähte 1 im
Strang ist zufriedenstellend. Die Zone der Lötverbindung
ist gleich 12 Durchmessern der verdrillten Litze.
Die Konstruktion der verdrillten Litze ist ähnlich
dem Beispiel 1, aber als Flußmittelüberzug 2 wird Kolophonium
verwendet, die Schichtdicke δ₂ beträgt 2 µm.
Die Qualität der Lötung aller Drähte 1 ist zufriedenstellend.
Die Zone der Lötverbindung ist gleich 12 Durchmessern
der verdrillten Litze.
Die Konstruktion der verdrillten Litze ist ähnlich
dem Beispiel 1, aber es sind drei Drähte 1 mit einem
Polyurethanüberzug 2 und vier Drähte mit einem Überzug
3 aus Zinn-Blei-Flußmittel verwendet. Die Qualität der
Lötung aller Drähte 1 ist zufriedenstellend. Die Zone
der Lötverbindung ist gleich 11 Durchmessern der verdrillten
Litze.
Die Konstruktion der verdrillten Litze ist dieselbe
wie in Beispiel 1, aber es sind ein Zentraldraht 1 mit
einem Zinnüberzug 3 und sechs Drähte 1 mit einem Kolophoniumüberzug
2 verwendet. Nach der Lötung der verdrillten
Litze wurde ein Draht 1 leicht abgelöst, was
von einer unzureichenden Menge von Zinn auf der Oberfläche
eines Drahtes 1 zur Lötung der sechs Drähte 1
zeugt. Die Zone der Lötverbindung ist gleich 8 Durchmessern
der Litze.
Sieben mit abwechselnden Zinn- und Kolophoniumabschnitten
mit der Länge jeweils l=10 mm überzogenen
Kupferdrähte 1 wurden zu einem Strang zusammengedreht.
Die Versetzung der ungleichartigen Abschnitte relativ
zueinander im Strang überschritt nicht 2-3 m. Die Zone
der Lötverbindung ist gleich 10 Durchmessern der verdrillten
Litze, bei der die Qualität der Lötung auf einer
Länge von 15 mm zufriedenstellend ist.
Eine Analyse der Ausführungsbeispiele
zeugt davon, daß die zufriedenstellende Qualität der
Lötung der verdrillten Litze bei einer rationellen Wahl
der Zahl der Drähte mit verschiedenen Überzügen unter
Berücksichtigung einer überschüssigen Zinnmenge erzielt
wird, die zum Verzinnen der Drähte mit Flußmittel erforderlich
ist. Zugleich verringert sich die Zone der
Lötverbindung im Zusammenhang mit der Abnahme der Zinnmenge
im Querschnitt der verdrillten Litze.
Es wird eine Gewichtsverminderung
der verdrillten Litze um 10 bis 30%
durch Anwendung von z. B. Polyurethan anstelle von Zinn
(das spezifische Gewicht von Zinn -7,3 g/cm³, das von
Polyurethan -1,2 g/cm³) erreicht und gleichzeitig die
Betriebszuverlässigkeit des Drahtes durch Verringerung
der Zone der Lötverbindung erhöht, was durch eine niedrigere
Wärmeleitfähigkeit des Flußmittels und die damit
verbundene Verminderung der kapillaren Strömung des Zinns
in den Räumen zwischen den Drähten der Litze beim Löten
bedingt ist.
Claims (4)
1. Vieladrige verdrillte Litze für die elektrische
Kabeltechnik, bei welcher wenigstens einige Drähte
mit einem Überzug aus einem leicht schmelzbaren
Metall oder seiner Legierung versehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß in
einem beliebigen Querschnitt der verdrillten Litze
mindestens einer der Drähte (1) einen Überzug (2)
aus Flußmittel aufweist.
2. Verdrillte Litze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Überzüge (2, 3) der Drähte (1) auf der gesamten Länge
der Drähte (1) gleichmäßig ausgebildet sind.
3. Verdrillte Litze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Überzüge (2, 3) aus Flußmittel und aus leichtschmelzbarem
Metall bzw. seiner Legierung abschnittsweise
auf den Drähten (1) aufgetragen sind und sich in ihrer
Aufeinanderfolge abwechseln.
4. Verdrillte Litze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Parameter jedes Drahtes (1) gemäß dem Verhältnis
gewählt werden, worin sindl- Länge des Überzugs (2, 3) des Drahtes (1),δ- Dicke des Überzugs (2, 3),S- Querschnittsfläche des Drahtes (1).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19833304789 DE3304789A1 (de) | 1983-02-11 | 1983-02-11 | Verdrillte litze sowie vorrichtung zur beschichtung von draehten der verdrillten litze |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19833304789 DE3304789A1 (de) | 1983-02-11 | 1983-02-11 | Verdrillte litze sowie vorrichtung zur beschichtung von draehten der verdrillten litze |
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DE3304789A1 DE3304789A1 (de) | 1984-08-23 |
DE3304789C2 true DE3304789C2 (de) | 1987-11-19 |
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Country | Link |
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---|---|---|---|---|
DE2639001A1 (de) * | 1976-08-30 | 1978-03-09 | Kurisansamamu Nippon Waiya Rop | Korrosionsgeschuetztes drahtseil |
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1983
- 1983-02-11 DE DE19833304789 patent/DE3304789A1/de active Granted
Also Published As
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DE3304789A1 (de) | 1984-08-23 |
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